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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Entriegelungsvorrichtung zum Öffnen einer Tür mit einem Panikschloss, insbesondere ein Touchbar, mit einem am Flügel der Tür befestigten bzw. befestigbaren länglichen Grundkörper und einem über mindestens einen Getriebemechanismus mit dem Grundkörper verbundenen länglichen Druckkörper, sowie mindestens einem Übertragungsteil, insbesondere in Form einer Stange, wobei das Übertragungsteil die Bewegung des Getriebemechanismus hin zum Panikschloss oder dazwischen angeordneten Getriebeteilen überträgt.
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Aus
DE 102004037937 B4 ist ein Türschloss mit Panikfunktion bekannt, bei dem eine Antriebsvorrichtung in Form eines Elektromotors vorgesehen ist, mit dessen Hilfe eine Spindel angetrieben wird, und über ein Seil die federbelastete Falle des Schlosses zurück ins Türschloss gezogen werden kann.
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Dieses Türschloss ist relativ aufwendig ausgebildet und besteht aus vielen relativ teuren Teilen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Entriegelungsvorrichtung dahingehend weiter zu bilden, so dass bei dieser mit einfachen Mitteln ein automatisches gesteuertes Öffnen des Panikschlosses möglich ist.
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Diese Aufgabe wird vorteilhaft mit einer Entriegelungsvorrichtung nach dem Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich durch die Merkmale der rückbezogenen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Entriegelungsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Elektromotor einen axial und parallel zu dem Übertragungsteil verschiebliche Spindel aufweist, die in einer ersten möglichen Ausführung auf das Übertragungsteil direkt oder über eine an dem Übertragungsteil befestigte Anschlagfläche wirkt. Die Spindel ist dabei nicht mit dem Übertragungsteil verbunden, so dass die Tür über die Entriegelungsvorrichtung durch manuelles Drücken des Druckkörpers jederzeit im Panikfalle geöffnet werden kann. Aufgrund der fehlenden Verbindung verbleibt die Spindel in ihrer Ausgangsstellung und es müssen keine zusätzlichen Kräfte zum Bewegen der Spindel zum Öffnen der Tür aufgewendet werden.
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In einer zweiten möglichen Ausführung, weist die Spindel oder ein mit der Spindel verbundenes Teil ein Langloch auf, in dem ein Bolzen eingreift. Dabei kann der Elektromotor wahlweise an dem Grundkörper oder dem Übertragungsteil angeordnet sein, wobei dann jeweils der Bolzen fest mit dem Übertragungsteil bzw. dem Grundkörper verbunden ist. Das Langloch dient dazu, dass auch eine manuelle Betätigung und Öffnen des Panikschlosses möglich ist, ohne dass die Spindel bewegt bzw. verdreht werden muss. Der Bolzen dient dabei als Anschlag. Sofern die Spindel über den Elektromotor verdreht wird, wirkt die eine Stirnseite des Langloches auf den Bolzen, wodurch das Übertragungsteil verstellt wird. Das Langloch kann dabei zusätzlich vorteilhaft als Verdrehsicherung für die Spindel genutzt werden.
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Der Elektromotor kann an einem Befestigungsteil angeordnet, insbesondere angeschraubt, sein, wobei das Befestigungsteil wiederum am Grundkörper bzw. dem Übertragungsteil befestigt bzw. an diesem angeformt ist.
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Das Anschlagteil weist eine Anschlagfläche für das eine Ende der Spindel auf, wobei die Anschlagfläche entgegen der Verstellrichtung des Übertragungsteils ausgerichtet ist. Durch Bestromen des Elektromotors wird nunmehr die Spindel in Richtung der Anschlagfläche bewegt und drückt nach dem Auftreffen das Übertragungsteil in die Öffnungsrichtung, wodurch das Panikschloss geöffnet wird.
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Der Elektromotor weist einen Rotor zum Antreiben einer Spindelmutter auf, wobei die Spindelmutter auch integraler Bestandteil des Rotors sein kann oder diese den Rotor selbst bildet und in axialer Richtung fixiert ist. Durch Verdrehen der Spindelmutter um ihre Achse, wird die Spindel in axialer Richtung verstellt. Es können zusätzliche Anschläge vorgesehen werden, dass die Spindel nicht ungewünscht aus dem Elektromotor herausgleitet. Ebenso muss eine Verdrehsicherung vorgesehen werden, so dass die Spindel sich nicht um ihre Längsachse drehen kann.
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Das Befestigungsteil für den Elektromotor kann zwei Beine aufweisen, die beidseitig zu dem Übertragungsteil angeordnet sind und mit denen das Befestigungsteil am Grundkörper befestigt ist. Hierdurch bildet das Befestigungsteil für den Elektromotor gleichzeitig vorteilhaft eine Führung für das Übertragungsteil.
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Der Anschlag ist im einfachsten Falle durch einen Winkel mit zwei Schenkeln gebildet, wobei der eine Schenkel mittels Befestigungsmitteln am Übertragungsteil befestigt ist und der andere Schenkel mit seiner der Spindel zugewandten Seite die Anschlagfläche für die Spindel bildet.
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Nachfolgend werden anhand von Zeichnungen zwei mögliche Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Entriegelungsvorrichtung beschrieben.
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Es zeigen:
- 1: Entriegelungsvorrichtung in Form eines Touchbars mit nicht eingedrücktem Druckkörper und seitlichen Kappen, die verschwenkbar an den Endkappen angeordnet sind;
- 1a: Entriegelungsvorrichtung im betätigten Zustand;
- 2: Entriegelungsvorrichtung gemäß 1, ohne Druckkörper und teilweise geschnitten dargestelltem Grundkörper im Grundzustand;
- 3: Entriegelungsvorrichtung gemäß 1, ohne Druckkörper und teilweise geschnitten dargestelltem Grundkörper im mittels des Elektromotors betätigten Zustand;
- 4: Entriegelungsvorrichtung gemäß 2, ohne Druckkörper und Grundkörper im Grundzustand;
- 5a: Entriegelungsvorrichtung gemäß 3, ohne Druckkörper und Grundkörper im mittels des Elektromotors betätigten Zustand;
- 5a: Entriegelungsvorrichtung gemäß 3, ohne Druckkörper und Grundkörper im manuell betätigten Zustand;
- 6 u. 7: Seiten und Draufsichten der Entriegelungsvorrichtung;
- 8a-c: perspektivische Ansicht, Seitenansicht und Draufsicht auf den Elektromotor, Spindel und das Anschlagteil im Grundzustand;
- 9a-c: perspektivische Ansicht, Seitenansicht und Draufsicht auf den Elektromotor, Spindel und das Anschlagteil im mittels des Elektromotors ausgelösten Zustand;
- 10a-d: Zweite mögliche Ausführungsform, unter Verwendung einer Spindel mit Langloch.
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Die 1 zeigt eine Entriegelungsvorrichtung in Form eines Touchbars. Der Touchbar weist einen Grundkörper 1 auf, an dessen Enden Endkappen 10 angeordnet sind, in denen wiederum verschwenkbar gelagerte Kappen 11 gelagert sind. Der Druckkörper 3 ist an Getriebevorrichtungen 2 befestigt, die diesen mit dem Grundkörper 1 verbinden und es zulassen, dass der Druckkörper 3, wie in 1a dargestellt, in den Grundkörper 1 bewegbar bzw. eindrückbar ist. Durch das Eindrücken des Druckkörpers 3 werden die Getriebevorrichtungen verstellt, wodurch ein in den 1 und 1a nicht dargestelltes Übertragungsteil 4 zum Öffnen des Panikschlosses bzw. der Fluchttür geöffnet wird. Beim Eindrücken des bzw. Bewegen des Druckkörpers 3 in den Grundkörper 1 hinein, werden die verschwenkbaren Kappen 11 mit eingeklappt, wodurch sich eine durchgehend geschlossene Oberfläche ergibt.
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Die 2 zeigt die Entriegelungsvorrichtung gemäß 1, ohne Druckkörper 3 und teilweise geschnitten dargestelltem Grundkörper 1 im Grundzustand, d.h. der Druckkörper 3 wurde noch nicht aus seinem unbelasteten Ausgangszustand durch manuelle Betätigung oder über den Elektromotor 5 bewegt. Nicht dargestellte Federn halten den Druckkörper 3 und die Getriebemechanismen 2 sowie das Übertragungsteil 4 in dem in 1 dargestellten Zustand. Am Grundkörper 1 sind die Getriebemechanismen 2 befestigt, welche Hebel 2a und 2f aufweisen, wobei an dem einen Ende der langen Hebel 2a die Befestigungselemente 9 für den Druckkörper verschwenkbar gelagert sind.
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Der Elektromotor 5 ist mittels eines Halters 5a am Grundkörper befestigt. Der Halter 5a weist zwei Beine 5b auf, die rechts und links (beidseitig) zum Übertragungsteil 4, welches durch eine Stange gebildet ist, angeordnet sind. Der Halter 5a bildet somit eine Führung für das Übertragungsteil 4. Der Elektromotor weist eine nicht dargestellte zylindrische Spule, welche auf einem Spulenkörper aufgewickelt ist auf, in dem die Spindel 6 axial verschieblich und parallel zur Verschieberichtung R des Übertragungsteils 4 ist.
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Eine Verdrehsicherung 5c, 5d dient dazu, dass sich die Spindel 6 nicht um ihre axiale Längsachse herum verdreht.
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Die 3 zeigt die Entriegelungsvorrichtung in der mittels Elektromotors 5 ausgelösten Stellung. Der Elektromotor 5 hat dabei durch entsprechende Bestromung über nicht dargestellte Anschlüsse die Spindel in Richtung R bewegt, wodurch diese mit ihrem stirnseitigen Ende 6a gegen die Anschlagfläche des Anschlagteils 7 drückt und hierdurch das Übertragungsteil 4 ebenfalls in Richtung R verstellt und damit das Panikschloss geöffnet wird. Da die Getriebemechanismen 2 mit ihren Hebeln 2a fest mit dem Übertragungsteil 4 verbunden sind, wird auch der Druckkörper 3 über die Getriebe 2 nach innen gezogen.
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Die 4 zeigt die in 2 dargestellte Entriegelungsvorrichtung ohne den Grundkörper 1.
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Die 5a und 5b zeigen die Entriegelungsvorrichtung gemäß 3, ohne Druckkörper 3 und Grundkörper 1, wobei in 5a die Entriegelungseinrichtung mittels des Elektromotors 5 betätigt und in Figur manuell betätigt worden ist.
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Die Getriebemechanismen 2 sind aus dem Stand der Technik vielfältig bekannt und bestehen aus vier Hebeln 2a, 2f, wobei jeweils zwei lange Hebel 2a parallel zueinander angeordnet sind und diese mit ihrem einen Ende bei 2c drehbar an einem Verbindungsteil 8 angelagert sind, welches fest mit dem Übertragungsteil 4 verbunden ist. An ihren anderen Enden 2e ist jeweils ein Befestigungselement 9 drehbar gelagert, an dem der nicht dargestellte Druckkörper befestigt ist. Zwei kurze Hebel 2f sind jeweils parallel zueinander angeordnet und mit ihrem einen Ende bei 2b drehbar an einer Platte P, welche an dem Grundprofil 1 befestigt ist, gelagert. Es ist jedoch auch möglich, dass die Hebel 2f direkt am Grundprofil 1 drehbar gelagert sind. Mit ihren anderen Enden sind die Hebel 2f drehbar am mittleren Bereich 2d der langen Hebel 2a gelagert. Durch Herunterdrücken der Befestigungselemente 9 über den nicht dargestellten Druckkörper bewegt sich der Lagerpunkt 2c und damit das Verbindungsteil 8 und das Übertragungsteil 4, welches als Zugstange ausgebildet ist, in Pfeilrichtung R. Das Übertragungsteil 4 ist mit seinem Ende 4a mit einem nicht dargestellten Getriebe oder dem nicht dargestellten Panikschloss verbunden und öffnet letzteres, sofern es in die Richtung R aus der in den 1 und 1a gezeigten Ruhestellung heraus in die in 2 dargestellte Stellung bewegt.
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Die 6 zeigt die Seiten- und Draufsicht auf die erfindungsgemäße Entriegelungsvorrichtung im nicht betätigten Grundzustand mit teilgeschnittenem Grundprofil 1, aber ohne Druckkörper 3, welcher an den Befestigungselementen 9 befestigt ist. Die 3b zeigt die entsprechende Seiten- und Draufsicht der Entriegelungsvorrichtung im betätigten Zustand.
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Die 8a bis 8c zeigen eine perspektivische Ansicht, eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf den Elektromotor 5, die Spindel 6 und das Anschlagteil 7 im Grundzustand.
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Die 9a bis 9c zeigen die perspektivische Ansicht, Seitenansicht und die Draufsicht auf den Elektromotor 5, die Spindel 6 und das Anschlagteil 7 im mittels des Elektromotors 5 ausgelösten Zustand, wodurch das Anschlagteil 7 von der mittels des Elektromotors 5 verstellten Spindel 6 wegbewegt wird.
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Die 10a bis 10d zeigen eine zweite mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Entriegelungsvorrichtung, bei der der Elektromotor 5 mittels eines Halters 5a an dem Übertragungsteil 4 befestigt ist. Der Elektromotor 5 treibt über die Spindelmutter M die Spindel 6 an, welche an ihrem vorderen Ende ein Langloch L aufweist. In das Langloch L greift ein Bolzen B ein, der an einem Halter H, welcher am Grundkörper 1 befestigt ist, angeordnet ist. Das Langloch weist eine Länge auf, die ausreichend ist, dass beim manuellen Betätigen des Druckkörpers 3 das Übertragungsteil 4 soweit in Öffnungsrichtung R verstellt werden kann, dass das Panikschloss öffnet. Die 10a zeigt die Entriegelungsvorrichtung in ihrem nicht betätigten Zustand. Der Bolzen liegt dabei links an der rechten Stirnseite des Langlochs L an. Sofern nun, wie es in 10b dargestellt ist, die Entriegelungsvorrichtung manuell über den Druckkörper 3 betätigt wird, kann aufgrund des Langloches das Übertragungsteil 4 mit daran angeordnetem Elektromotor 5 und Spindel 6 frei nach rechts in Richtung R zum Öffnen des Panikschlosses bzw. der Tür verschoben werden.
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10c das Öffnen über den Elektromotor, welcher die Spindelmutter M antreibt, wodurch die Spindel nach links aus dem Elektromotor geschoben wird, wodurch diese gegen den Bolzen drückt und damit das Übertragungsteil 4 nach rechts zum Öffnen der Tür verstellt wird.
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Die 10d zeigt die Seitenansicht der in den 10a-c beschriebenen und dargestellten Komponenten der Entriegelungsvorrichtung.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, dass der in den 10a-d dargestellte Elektromotor 5 mit Spindel 6 und Langloch L auch am Grundkörper 1 befestigt werden kann, wobei dann der Bolzen am Übertragungsteil 4 angeordnet werden muss.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004037937 B4 [0002]