DE738608C - Verfahren zum Aufschliessen von Bastfaserpflanzen - Google Patents
Verfahren zum Aufschliessen von BastfaserpflanzenInfo
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- DE738608C DE738608C DEN43900D DEN0043900D DE738608C DE 738608 C DE738608 C DE 738608C DE N43900 D DEN43900 D DE N43900D DE N0043900 D DEN0043900 D DE N0043900D DE 738608 C DE738608 C DE 738608C
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/02—Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Fasern durch,Aufschließen von
Bastfaserpflanzen, wie Flachs, Hanf, Jute und Ramie. *
Es ist bekannt, daß man das Aufschließen von Bastfasern durch eine Behandlung
mit chemischen Stoffen verschiedener Art, z. B. mit Säuren oder Alkalien bzw. alkalischen Salzen, z.B. Phosphaten, fördern
kann, deren man sich bei der chemischem) Röstung des Flachses bedient. Auch hat man
vorgeschlagen, das ^ Aufschließen unter Anwendung von Wasserstoffsuperoxyd auszuführen.
Durch diese B^ehandlung mit Chemikalien werden die holzartigen Bestandteile derart
beeinflußt, daß sie bei der danach folgenden mechanischen Bearbeitung leichter entfernt
werden können.
Nach der Erfindung ist es nunmehr mög-
ao lieh, einen sehr guten Aufschluß von Bastfaserpflanzen
dadurch zu> erzielen, daß man dieselben mit einer wäßrigen Lösung von
Wasserstoffsuperoxyd, Harnstoff, Phosphaten und gegebenenfalls Ammoniumcarbonat behandelt.
Es hat sich gezeigt, daß durch eine solche Behandlung die _ holzartigen Bestandteile
sich leicht von den Fasern lösen, so daß sie durch eine einfache mechanische Bearbeitung vollständig entfernt werden
können.
Wenn man nur Wasserstoffsuperoxyd anwendet, findet zwar eine Einwirkung auf die
holzartigen Bestandteile statt, aber das Wasserstoffsuperoxyd zersetzt sich sehr
schnell, und die Resultate sind dadurch wenig befriedigend. Wenn man jedoch Harnstoff zusetzt,
so hat dieser eine stabilisierende Wirkung auf das Wasserstoffsuperoxyd; es zeigt
sich wenigstens, daß das Peroxyd sich viel weniger schnell zersetzt, während die Einwirkung
auf die zu entfernenden Stoffe viel stärker ist.
Die Funktion des Phosphats besteht wahrscheinlich, darin, daß die bei der Oxydation
gebildeten Säuren gebunden werden, so daß keine bedeutende Erhöhung des Säuregrades
auftritt.
Der Harnstoff bildet außerdem eine Ammoniakr'eserve in Form einer nicht basisch reagierenden
Verbindung, die bei der langsamen Zersetzung das durch Dissociation der Ammoniumsalze
gebildete und verdampfende Ammo niak ersetzt.
Diese Erklärung des Mechanismus des Aufschließungsprozesses ist jedoch, nur als Hypothese
zu betrachten, und es ist keinesfalls ausgeschlossen, daß der Effekt der nach der
Erfindung angewandten Kombination von Stoffen anderen Ursachen zuzuschreiben ist.
Es hat Vorteile, als Phosphat Ammoniumphosphat zu verwenden, weil durch die gerinao
gere Alkalität dieses Salzes bei derselben Reaktionsgeschwindigkeit des Wasserstoffsuperoxyds
eine höhere Phosphatkonzentration möglich ist, als wenn man Alkaliphosphate verwendet
und die Anwesenheit von Phosphor säure für die Reaktion günstig ist. Es bietet oft Vorteile, neben den Phosphaten noch
andere alkalisch reagierende Salze, z. B. Ammoniumcarbonat, zuzusetzen.
Die Behandlung wird vorzugsweise beihöherer Temperatur, z. B. bei etwa 90°, ausgeführt.
Die Dauer der Behandlung ist von dem Ausgangsmaterial, den gebrauchten Chemikalien
und der Konzentration und der Temperatur des Bades abhängig. In der Regel genügt
zur Erreichung des gewünschten Resultats eine etwa iYoStündige Behandlung. Wenn
ein Ausgangsmaterial eine kräftige Behandlung verlangt, so kann man die Behandlung
länger fortsetzen oder aber die Konzentration und bzw. oder die Temperatur des Bades erhöhen.
Die Behandlung findet in der Regel bei atmosphärischem Druck statt; gegebenenfalls
kann man jedoch auch im Vakuum oder unter Druck arbeiten, letzteres insbesondere dann,
wenn man die Behandlung bei über ioo° liegenden Temperaturen ausführen will.
Zur Ausführung des Verfahrens nach, der Erfindung kann man ein Bad herstellen, das
Wasserstoffsuperoxyd, Harnstoff und ein Phosphat enthält, das zu behandelnde Material
hierin untertauchen und die Temperatur langsam bis in das Gebiet steigern, in dem der
eigentliche Aufschluß verläuft. Die Anlaufzeit dient in der Hauptsache dazu, das Fasermaterial
mit der Lösung zu imprägnieren.
Man kann jedoch auch das Ausgangsmaterial mit <einem der obengenannten Stoffe tränken
und es nachher in ein die anderen Stoffe enthaltendes Bad bringen.
Das nach der Erfindung behandelte Material enthält die holzartigen Bestandteile in
einer solchen Form, daß sie mechanisch sehr leicht entfernt werden können. Man erhält
dabei je nach der Intensität der chemischen Behandlung weiße oder hellgelbe, glänzende
Fasern von erheblicher Festigkeit.
In einigen Fällen, z. B. dann, wenn das. Material noch gründlich gefärbt ist, kann man 7<>
eine Nachbehandlung zur Entfernung der nach vorhandenen Farbstoffe anwenden. Solches'
kann nach zu diesem Zwecke bekannten Verfahren stattfinden, z. B. durch Bleichen im
Licht oder durch Behandlung mit Alkoholen oder Ketonen, wie Aceton.
Das beschriebene Verfahren bietet den großen Vorteil, insbesondere dann, wenn Ammoniumphosphat
gebraucht wird, daß das gebrauchte Bad, welches nicht ohne Mühe regeneriert
werden könnte, ohne weiteres als Dünger oder zu biologischen Zwecken dienen kann. Die Kosten des Aufschlusses werden
hierdurch bedeutend vermindert, und in vielen Fällen wird das Verfahren erst zufolge dieser
Verwendungsmöglichkeit der gebrauchten Chemikalien wirtschaftlich möglich.
Die Erfindung wird an Hand des nachfolgenden Beispiels noch näher erläutert
werden:
100 kg Flachs werden in 1600I eines Bades
eingeführt, das, auf die Flüssigkeit berechnet, 0,50/0 Wasserstoffsuperoxyd, 0,50/0 Ammoniumphosphat,
io/o Harnstoff und gegebenenfalls
0,5 bis 10/0 Ammoniumcarbonat enthält.
Die Temperatur des Bades beträgt anfangs etwa 5o° und wird während der Behandlung
auf 80 bis ioo° gesteigert. Im ersten Teil der
Behandlung findet hauptsächlich eine Bleichung statt, während bei höherer Temperatur
in der Hauptsache die Röstung vejdäuft. Die
Dauer der Behandlung beträgt 1 bis 1V2
Stunden.
Das aufgeschlossene Fasermaterial wird jetzt mit heißem Wasser, dem etwas Säure
zugesetzt ist, gespült. Man benutzt hierzu vorzugsweise eine reduzierende Säure, ■ z. B.
Schwefelwasserstoff.
Nach dieser Behandlung sind die holzartigen Bestandteile gänzlich von den Fasern gelockert,
so daß sie bei der weiteren mechanischen Behandlung des Flachses leicht entfernt
werden können.
Das Wasserstoffsuperoxyd kann dem Bade als solches zugesetzt werden; man kann es
jedoch auch im Bade auf elektrolytischem Wege entstehen lassen, wobei der Harnstoff
das gebildete Wasserstoffsuperoxyd stabilisiert. Man kann den Harnstoff gegebenenfalls
aus Ammoniak und Kohlensäure bilden, wobei ein Gemisch aus Harnstoff und Ammoniumcarbonat
entsteht.
Claims (2)
- Patentansprüche:ι. Verfahren zum Aufschließen von Bastfaserpflanzen unter Anwendung von Wasserstoffsuperoxyd, dadurch gekennzeichnet, daß man das Material in der Wärme, vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 80 und ioo°, mit einer wäßrigen Lösung von. Wasserstoffsuperoxyd, Harnstoiff, einem Phosphat, insbesondere Ammoniumphosphat, und gegebenenfalls Ammoniumcarbonat behandelt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach dieser Behandlung noch, zurückbleibenden Färbstoffe in an sich bekannter Weise entfernt.
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