DE734107C - Verfahren zum Herstellen photographischer Farbstoffbilder in einem Mehrschichtenmaterial mit Hilfe von Farbentwicklungs- und Beizverfahren - Google Patents
Verfahren zum Herstellen photographischer Farbstoffbilder in einem Mehrschichtenmaterial mit Hilfe von Farbentwicklungs- und BeizverfahrenInfo
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- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C5/00—Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
- G03C5/26—Processes using silver-salt-containing photosensitive materials or agents therefor
- G03C5/29—Development processes or agents therefor
- G03C5/30—Developers
- G03C5/3021—Developers with oxydisable hydroxyl or amine groups linked to an aromatic ring
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- G—PHYSICS
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 9. APRIL 1943
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 57 b GRUPPE 18
K. 155522 IVaj'57 b
ist als Erfinder genannt worden.
Kodak AG. in Berlin
. Patentiert im Deutschen Reich vom 9. Mai 1937 an Patenterteilung bekanntgemacht am 11. März 1943
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Mehrfarbenbildern vorzugsweise
auf einem photographischen Dreischichtenmaterial, das einseitig begossen ist. Es
kann aber auch ein Material verwendet werden, 'das auf einer Seite der Unterlage nur
zwei lichtempfindliche Schichten trägt, während auf 'der .anderen Seite eine weitere Teilschicht
angebracht ist.
Beim Verfahren der Erfindung werden die Teilbilder in den verschiedenen Emulsionsschichten
nacheinander in Farbbilder übergeführt. Man kann dabei positive Bilder nach dem Verfahren der Umkehrentwicklung herstellen;
negative Bilder erhält man nach dem Verfahren der Wiederentwicklung, wobei nach einer gemeinsamen Schwarzweißentwicklung
fixiert und das Negativsilber in lichtempfindliches Silbersalz zurückverwandelt wird.
Bei diesen Entwicklungsverfahren bedient man sich zur getrennten Entwicklung der Teilschichten
verschiedener Hilfsmittel. So kann man von der restlichen Farbenempfindlichkeit des Halogensilbers Gebrauch machen, um zwei
der Schichten selektiv wieder zu belichten und 2g
in Farbbilder umzuwandeln. Man kann auch die selektive Wiederbelichtung durch Filterzwischenschichten
ermöglichen, die in den vorangehenden Behandlungsbädern beständig sind. Ferner läßt sich die verschiedene Reak- go
tionsfähigkeit von Chlorsilber und Bromsilber dazu ausnutzen, um eine Chlorsilberschicht
und eine Bromsilberschicht 'getrennt voneinander zu entwickeln. Die gesonderte Behandlung
der Schichten kann auch durch andere Maßnahmen, wie kontrollierte Diffusion der Behandlungsbäder oder vorübergehende Härtungeinzelner
Teilschichten, erleichtert werden
Beim Verfahren der Erfindung· wird die Mittelschicht als letzte behandelt, nachdem zunächst
in den äußeren Schichten Farbbilder nach selektiver Wiederbelichtung durch farbbildende
Entwicklung mit solchen Entwicklern, in welchen die Farbbildner gelöst enthalten
sind, erzeugt werden. Dabei wird das Halogensilber in eine Beize für basische Farbstoffe
umgewandelt und angefärbt. Vor Entfernung der Beizsubstanz wird der Farbstoff durch Behandlung mit einem Fällungsmittel
in der Schicht fixiert.
Die Verwendung von Beizverfahren in Teilschichten eines Mehrschichtenfilms ist an sich
bekannt. Jedoch beschränkt sich deren Anwendung, beispielsweise bei dem britischen
Patent 440422, auf die Anfärbung der äußeren Schichten, weiche den verschiedenen Umsetzungen
leicht zugänglich sind. Die Anfärbung von mittleren Schichten: bei diesem Patent
wird jedoch durch die Einlagerung von Farbbildnern in die Mittelschicht schon bei
der Herstellung des Materials vorbereitet. Auch das Verfahren der französischen Patentschrift
796817 sieht schon in Teilschichten die Anfärbung· mittels Beiz Verfahrens vor.
Auch hier ist die Anwendung auf die äußeren Schichten beschränkt, welche zum Zwecke
der besseren Wiederbelichtung der Mittelschichten nicht mit Bleichfarbstoffen angefärbt
werden sollen. Demgegenüber soll das Beizverfahren bei dem Verfahren der Erfindung
in Kombination mit Farbentwicklungsverfahren verwendet werden, bei welchen die
Komponenten für die Farbentwicklung in der Entvvicklungslösung vorhanden sind. Durch
die Anwendung des Beizverfahrens gelingt es, die der getrennten Anfärbung besonders
schwierig zugängliche Mittelschicht leicht in die gewünschte Farbe umzuwandeln.
Die Umwandlung des Halogensilbers in eine Beizsubstanz ist am einfachsten ausführbar,
wenn die mittlere Schicht aus Chlorsilber besteht, das direkt oder über vorher daraus
erzeugtes Ferrocyansilber in die Farbsubstanz umgewandelt werden kann. Im Gegensatz
dazu ist Bromsilber viel weniger reaktionsfähig. Es ist deshalb vorteilhaft, nach Fertigstellung
des oberen und unteren Teilfarbenbildes alles metallische Silber zu entfernen, das Bromsilber der mittleren Schicht zu reduzieren
und durch Ferrocyankaii oder den bekannten Blei verstärker (vgl. Eder, Handbuch
der Photographie, Band III, Teil 2 [1930] Seite 254), der zweckmäßig mit Essigsäure
schwach angesäuert ist, in Ferrocyansilber bzw, ein Gemisch desselben mit Bleiferrocyanid
umzuwandeln. Auch bei der Dreifarben-Wiederentwicklung kann man in dieser Weise vorgehen; doch ist es dabei einfacher, das bei
der Schwarzweißentwicklung gebildete metal-, lische Silber nach dem Ausfixieren des restlichen
Bromsilibers unmittelibar in Chlorsilber oder Ferrocyansilber bzw. auch Bleiferrocyanid
umzuwandeln.
Vorzugsweise werden nach der Farbgebung die Beizsubstanzen entfernt, wobei die
Farbstoffe vorher durch Behandlung mit geeigneten Fällungsmitteln, beispielsweise Phos-ί
phorwolframsäure, Silikowolframsäure, Phos- ! phormolybdänsäure oder deren Salzen in der
Schicht fixiert werden.
j Das Verfahren der Erfindung wird im folgenden
beispielsweise erläutert:
Ein für das Verfahren geeignetes Drei-Schichtenmaterial besteht aus drei auf derselben
Seite der Unterlage befindlichen Emulsionsschichten. Die untere rotempfindliche
Teilschicht enthält einen entwicklungs- bzw. auch oxydationsbeständigen Sensibilisator,
während zwischen oberer blauempfindlicher und mittlerer grünempfindlicher Teilschicht
eine gelbe entwicklungs- bzw. auch oxydationsbeständige Filterzwischenschichf angebracht
ist.
Beim Verfahren der Umkehrentwicklung oder Wiederentwicklung werden die äußeren
Teilbilder nach selektiver Wiederbelichtung mit rotem bzw. blauem Licht getrennt farbig
entwickelt. Das restliche oder halogenierte Silber der mittleren Schicht kann durch Baden
in einer i°/oiigen Jodkalilösung in Jodsilber
umgewandelt werden. Dieses läßt sich durch geeignete Beizfarbstoffe, wie Rhodamin
(Schultz-Farbstofftabelle 864), Safranin (Schultz-Farbstofftabelle 967) oder Methylenblau
(Schultz-Farbstofftabelle 1038), ino,i°/0iger
Lösung purpur bzw. blaugrün anfärben. Der Überschuß an Farbstoff läßt sich leicht, gegebenenfalls unter Zusatz von etwas >oo
Essigsäure, auswaschen. Falls das metallische Silber nicht bereits vorher entfernt worden
ist, wird es jetzt weggelöst bzw. umgewandelt und ausfixiert. Vor dem Entfernen der Beizsuibstanz
werden die Farbstoffe durch ein Fäl- «°5
lungsmittel unlöslich gemacht, beispielsweise durch Phosphorwolframate.
Das als Beizsubstanz wirkende Jodsilber kann auch in ein Komplexsalz umgewandelt
werden, beispielsweise durch Behandeln mit Erdalkalijodiden oder mit Thiosinamin und
ähnlichen Verbindungen. Auch das Ferrocyansilber ist eine Beize, wird aber besser in z. B.
Ferrocyanzink oder Kupferferrocyanid umgewandelt, da diese Verbindungen stärker 1x5
wirken.
Besteht die mittlere Schicht aus Chlorsilber, so kann dieses in Ferrocyansilber und weiter
in rotes Xickeldimethylglyoxim bzw in gelbes Titanferrocyanid umgewandelt werden, das
durch basische Farbstoffe ein blaugrünes Bild ergibt. Wenn zwei Chlorsilberschichten vor-
784107
gesehen sind, so kann man die eine nach der Belichtung farbig entwickeln und die andere
allein nach dem angegebenen Verfahren in das betreffende Teilfarbenbild umwandeln.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Herstellen photographischer Farbstoffbilder in einem Mehrschichtenmaterial mit vorzugsweise drei lichtempfindlichen Emulsionsschichten durch Umkehrentwicklung oder Wiederentwicklung mit Hilfe \'on Farbentwicklungs- und Beizverfahren, welche für die einzelnen Teilschichten nacheinander zur Anwendung gelangen, und bei welchen Farbentwickler zur Anwendung gelangen1, die neben, der Entwidklumgssuibstanz auch den Farbbildner gelöst enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Dreischichtonmaterial zuerst die Farbbilder in der oberen und unteren Schicht nach selektiver Wiederbelichtung durch farbbildende Entwicklung erzeugt werden, dann das Halogensilber der Mittelschicht nach Umwandlting in einen Beizkörper mit basischen Farbstoffen angefärbt und der Farbstoff beispielsweise durch ein Phosphorwolframat gefällt und der Beizkörper aus fixiert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Erzeugung eines Bildes aus Chlorsilber in der Mittelschicht vor der Anwendung des Beizverfahrens.
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