DE719041C - Verfahren zur farbigen Entwicklung von Halogensilberbildern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Entwicklung farbiger Bilder in Halogensilberemulsionsschichten unter Verwendung neuer Entwicklungesubstanzen.

Die' meisten bekannten Farbentwickler enthalten neben der eigentlichen Entwicklungssubstanz eine sog. Farbkomponente; bei der Entwicklung entsteht durch Kupplung aus dem Oxydationsprodu'kt des Entwicklers und der Farbkomponente der endgültige Bildfarbstoff. Die in bekannter Weise durch Azomethinkupplung aus sauren Methylenverbindungen mit Entwicklern wie Dialkyl-pphenylendiaminen entstehenden Farbstoffe sind gegen Säure wenig beständig; auch die Entwicklungslösungen sind oft wenig beständig. Es sind auch einheitlich zusammengesetzte Farbentwickler bekannt, bei denen der Farbstoff aus 2 Molekülen der Entwicklungssubstanz bei der Oxydation durch das belichtete Halogensilber entsteht. Jedoch stand für diesen Zweck nur eine eng begrenzte Auswahl von Entwicfclungssubstanzen zur Verfügung. Von diesen sei z. B. das Thioindoxyl genannt, welches zwar ein brauchbares Purpurbild liefert, jedoch in der Entwicklerlösung nur eine geringe Beständigkeit zeigt. Auch wurde der Monomethyl- bzw. Monoäthyläther des i, 4-Dioxynaphthalins für diesen Zweck vorgeschlagen, der bei der Entwicklung nach dem Entfernen des Silbers ein blaues Bild liefert.

Erfindungsgemäß ist festgestellt worden, daß als EntwickJersubstanzen auch zahlreiche Derivate des i-Oxyanthracens verwendet werden können. Es kommen dabei nicht nur die Verbindungen in Frage, die in 4-Stellung eine Äthergruppe , enthalten, sondern es kann in

dieser Stellung eine andere Gruppe wie der Phenylrest stehen, die bei der photographischen Farbentwic'klung nicht oxydiert wird.

Diese Entwiddersubstanzen liefern durch Selbstkupplung Lignonfarbstoffe; beispiels¹ weise ergibt der Alkyläther des i, 4-Dioxyanthracens ein blaugriines Farbstoffbild.

Mit den neuen Entwicklersubstanzen ■ lassen sich zahlreiche Farbtöne herstellen, die besonders auch für die Mehrfarbenphotographie wertvoll sind. Die entstehenden Farbstoffe sind beständig gegenüber Säure und Alkali und lassen sich vorteilhaft bei solchen Farbgebungsverfahren verwenden, bei denen saure Behandlungsbäder angewendet werden müssen, ohne daß die Bildfarbstoffe zerstört werden dürfen.

Die Entwicklungslösungen werden mit der zur Auflösung der Farbbildner theoretisch er-

ao forderlichen Menge Alkali oder Ammoniak angesetzt. Diese Lösungen zeigen im Gegensatz zu den bekannten einheitlichen Farbentwicklern der Indoxylgruppe eine verhältnismäßig große Beständigkeit.

Die neuen Farbbildner umfassen insbesondere die Monoäther der i, 4-Dioxyderivate des Anthracene. Man erzeugt sie dadurch, daß ein nicht durch die lignonbildeiiden Gruppen substituierter Ring ganz oder teilweise hydriert wird, was insbesondere für das Anthracen gilt. Das Entwicklungs vermögen bleibt erhalten, wenn die Veretherung des einen Hydroxyls nicht durch Methyl- oder Äthylreste, sondern durch höhere äliphatische Alkohole erfolgt, durch Benzyl- oder PhenylütUylalkohol usw., auch durch Phenyl oder andere Aryle. Die Verätherung kann auch in der Weise bewirkt werden, daß man zunächst Äthylenoxyd in der erforderlichen Menge mit der einen Hydroxylgruppe reagieren läßt, worauf im entstandenen Oxalkyläther die äliphatische Hydroxylgruppe durch die Chloride alipbatischer oder aromatischer Säuren in Gegenwart tertiärer Basen verestert wird; nötigenfalls führt man vorher die aromatische Hydroxylgruppe in das leicht wieder spaltbare Carbäthoxyderivat über.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur farbigen Entwicklung 5" von Halogensilberbildern unter Verwendung solcher Verbindungen des i-Oxyanthracens, die in 4-Stellung eine bei der Entwicklung nicht oxydierbare Gruppe enthalten.

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwendung von Monoäthern des 1,4-Dioxyanthracens. die mit Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen veräthert sind. 6«