DE571692C - Verfahren zum UEbersensibilisieren von photographischen Filmen - Google Patents

Verfahren zum UEbersensibilisieren von photographischen Filmen

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DE571692C
DE571692C DEK124646D DEK0124646D DE571692C DE 571692 C DE571692 C DE 571692C DE K124646 D DEK124646 D DE K124646D DE K0124646 D DEK0124646 D DE K0124646D DE 571692 C DE571692 C DE 571692C
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emulsion
oversensitizing
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photographic films
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DEK124646D
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Classifications

    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/005Silver halide emulsions; Preparation thereof; Physical treatment thereof; Incorporation of additives therein
    • G03C1/06Silver halide emulsions; Preparation thereof; Physical treatment thereof; Incorporation of additives therein with non-macromolecular additives
    • G03C1/08Sensitivity-increasing substances
    • G03C1/10Organic substances

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 3. MÄRZ 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 57 b GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom n.März 1932 ab
ist in Anspruch genommen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und ein Mittel zur Steigerung der Lichtempfindlichkeit von photographischen Filmen. Sie hat insbesondere ein Verfahren, bestehend in der Anwendung einer Substanz, zum Gegenstand, die für Übersensibilisierungszwecke eines farbenempfindlichen Filmes verwandt werden kann. Frühere Arbeiten auf diesem Gebiete bestanden in dem Auffinden und Herstellen von verschiedenen Farbstoffen, die für bestimmte Farben sensibilisierten, oder in der Anwendung verschiedener Substanzen, die die Empfindlichkeit der Emulsion vergrößerten, oder in Methoden zum Übersensibilisieren, die im wesentlichen in einem Badeverfahren für Platten oder Filme, besonders von panchromatischen Materialien, bestanden.
Die Worte Sensibilisieren und Übersensibilisieren werden häufig mißverständlich verwendet. Auch durch Ableitung aus ihrer ursprünglichen Bedeutung sind sie kaum exakter Unterscheidung fähig. In der vorliegenden Beschreibung werden diese Worte nunmehr in folgendem Sinne gebraucht: Mit einem Sensibilisator wird eine Substanz bezeichnet, die nach Zugabe zu einer Emulsion deren Empfindlichkeit in spektraler Hinsicht erweitert. Durch einen Übersensibilisat^or soll eine Substanz bezeichnet werden, die der Emulsion zu jeder beliebigen Zeit einverleibt werden kann, entweder bei der Herstellung oder später, z. B. durch ein Badeverfahren, und die die Empfindlichkeit vergrößert, d. h. sie innerhalb desselben Spektralbereiches, der auch vorher schon' vorhanden war, erhöht. Daher erzeugt ein Sensibilisator beispielsweise Empfindlichkeit gegenüber einem gewissen Spektralbereich oder einem Wellenlängenbereich, dem gegenüber vorher keine Empfindlichkeit vorlag. Die Emulsion würde ohne diesen Sensibilisator gegenüber einem bestimmten oder gegenüber allen Wellenlängenbereichen verhältnismäßig unempfindlich gewesen sein. Dagegen vergrößert ein Übersensibilisator die allgemeine Empfindlichkeit der Emulsion. In dem Sinne aber, in dem der Ausdruck in dieser Erfindimg verwendet werden soll, verändert oder erweitert er gewöhnlich nicht den Empfindlichkeitsbereich, d. h. also, während die Spektralempfindlichkeit der Emulsion gleich bleibt, wird dieEmpfindlichkeit innerhalb dieses Bereiches gewöhnlich ganz gewaltig gesteigert.
Erfindungsgemäß wird zu dem Zwecke des Übersensibilisierens Triäthanolamin verwendet, das bisher nicht für diese Zwecke bekannt war. Es stellt gleichzeitig einen Übersensibilisator und einen Sensibilisator dar und verleiht einer Emulsion außerdem noch wertvolle andere
Eigenschaften. Äquivalente Substanzen sind die anderen substituierten Ammoniakverbindungen, in denen eines oder mehrere der Wasserstoffatome im Ammoniak durch eine Hydr-5 oxyalkylgruppe ersetzt sind und bei dem die übrigen Stickstoffverbindungen, die nicht in dieser Form gebunden sind, eine Wasserstoff- und eine Alkylgruppe tragen. Diese Substanzen können kurz als Alkylamine mit einer oder
ίο mehreren Hydroxyalkylgruppen beschrieben werden. Durch diese Klassifizierung werden auch die Hydroxyalkylamine und Alkylaminoalkohole erfaßt. Beispiele dieser Gruppe sind: Monoäthanolamin, Diäthanolamin, ^-Diäthylaminoäthylalkohol, /3-Diäthylaminopropylalkohol und y-Diäthylaminopropylalkohol. Die chemische Struktur dieser Substanzen ist wie folgt:
i. Monoäthanolamin
N^-CH2CH2OH
2. Diäthanolamin
Nf-CH2CH2OH X CH2CH2OH
3. Triäthanolamin
,CH2CH2OH
N--CH2CH2OH
'CH2CH2OH
4. ß-Diäthylaminoäthylalkohol
CH2CH2OH 5. ß-Diäthylaminopropylalkohol
X-CH3CH CH2OH 6. y-Diäthylaminopropylalkohol
N^-C2H5
' CH2CH2CH2OH
Diese Substanzen können in folgenden drei Formen angewendet werden:
i. Die Substanz wird den Bestandteilen der Unterlage zugefügt oder einverleibt. Dieses Verfahren ist besonders dann wertvoll, wenn die Substanz als solche auch die Unterläge günstig beeinflußt. Dies ist z. B. mit Triäthanolamin der Fall, welches den Celluloseacetat- oder Cellulosenitratunterlagen besondere Biegsamkeit verleiht. Wenn diese Substanz der Unterlage einverleibt wird, tritt wahrscheinlich die Wirkung ein, daß nach dem Begießen der Unterlage mit der lichtempfindlichen Emulsion diese allmählich während der Lagerung durch ein allmähliches Diffundieren von einem gewissen Teil des Übersensibilisators in die die Unterlage bedeckende Schicht sensibilisiert oder besser übersensibilisiert wird.
2. Die Substanz kann der Emulsion durch Baden einverleibt werden. Um diese Verfahren durchzuführen, ist es nur notwendig, eine Lösung des Übersensibilisators in destilliertem Wasser herzustellen, die Platte oder den Film kurze Zeit in dieser Lösung zu baden und dann zu trocknen.
3. Die Substanz kann der Emulsion einverleibt werden. Dies Verfahren ist teils besonders für ganz bestimmte Zwecke der Übersensibilisierung wertvoll, teils trägt es zur Verbesserung der übrigen physikalischen Eigenschäften bei.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung noch deutlicher gekennzeichnet.
Beispieli
50 g acetonlösliches Celluloseacetat werden in einer Mischung von 215 ecm Aceton und 10 ecm Triäthanolamin für die Herstellung eines guten Acetatlackes gelöst, um einen Film von besonders hoher Biegsamkeit zu erzielen. Nach dem Gießen der Unterlage wird diese getrocknet und mit der Emulsion, die durch das Triäthanolamin beeinflußt werden soll, begossen. Eine zufriedenstellende Unterlage kann ebenfalls erzeugt werden durch Auflösen von 50 g acetonlöslichem Celluloseacetat in einer Mischung von 225 ecm Aceton und 2,5 ecm Triäthanolamin.
Beispiel 2
Für die Zwecke des Übersensibilisierens, beispielsweise für das Übersensibilisieren von panchromatischen Materialien durch Baden, verfährt man in folgender Weise: Eine Lösung des Übersensibilisators in einer Konzentration von ungefähr 0,2 bis 0,5% wird mit destilliertem Wasser hergestellt. Es mag empfehlenswert sein, dieser Lösung ungefähr i°/0 Äthylalkohol zuzusetzen, um die Lösung vollkommen klar zu erhalten. In dieser Lösung wird der panchromatische Film ungefähr 2 Minuten bei etwa 70C gebadet. Nach dem Baden des Fihnes wird er mit einem feuchten Tuch ausgedrückt und bei etwa 21 ° C in einem durch einen Ventilator erzeugten Luftstrom getrocknet. Es leuchtet ein, daß nach diesem Verfahren die Konzentration des Übersensibilisierungsbades und die Badedauer verändert und o eingestellt werden können, daß man die besten Resultate erzielt.
"Beispiel 3
Die Substanz kann der Emulsion einverleibt werden. Bei der Ausführung dieses Verfahrens sind viele Abänderungen möglich. Es wird daher notwendig sein, den genauen Vorgang dem besonderen Fall anzupassen, um zufriedenstellende Resultate zu erzielen. Die Methode ist natürlich besonders brauchbar mit panchromatischen Emulsionen, die insbesondere mit solchen Farbstoffklassen sensibilisiert sind, welche stärker für das rote Spektrum sensib'ilisieren, und wie sie erst kürzlich bekanntgeworden sind. Der Übersensibilisator wird der Emulsion bei der Herstellung vor dem Gießen direkt zugesetzt. Die Menge, die man zusetzt, wird ungefähr in der Größenordnung von o,5°/0 des Gewichtes der Emulsion liegen.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Substanz kann der Emulsion zu jeder beliebigen Zeit und in anderen Verhältnissen zugefügt werden und zu anderen Zwecken als zum Übersensibilisieien. Man wird z. B. finden, daß Zusätze geringer Mengen von Triäthanolamin eine Emulsion biegsamer und besser haftend gestalten. Man kann die Substanz daher auch ausschließlich in dieser Absicht zusetzen. Man wird jedoch feststellen, daß die allgemeine Empfindlichkeit dieser Emulsionen durch die Zugabe dieser Substanzen vergrößert wird.
Substanzen des gemäß der Erfindung vorgeschlagenen Charakters haben ausgeprägte Vorteile gegenüber den Arten von Übersensibilisatoren, wie sie bisher angewandt wurden. Die Verbindungen, die man früher gebrauchte, haben im allgemeinen einen unangenehmen Geruch. Die Substanzen, wie sie hier beschrieben wurden, sind geruchlos, verleihen der getrockneten Emulsion des Filmes eine große Biegsamkeit, sind kräftige Übersensibilisatoren und geben einen äußerst geringen Schleier.
Weitere wichtige Vorteile der Übersensibilisatoren, wie sie oben beschrieben sind, liegen darin, daß Platten oder Filme, die mit ihnen behandelt wurden, verhältnismäßig lange Zeit vor dem Gebrauch haltbar sind. Bisher waren übersensibilisierte Platten nur eine kurze Zeit unmittelbar nach der Übersensibilisierung brauchbar. Platten und Filme, die gemäß dem Verfahren der vorstehenden Erfindung zubereitet sind, sind wochenlang brauchbar.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Übersensibilisieren von photographischen Filmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsion zu einem beliebigen Zeitpunkt der Herstellung mit einem Alkylamin behandelt wird, das ein oder mehrere Hydroxyalkylgruppen enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die substituierten Alkylamine dem Schichtträger vor dem Aufbringen der Emulsion zu einem beliebigen Zeitpunkt einverleibt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übersensibilisierung vor der Verwendung des Filmes nach einem Badeverfahren erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die substituierten Alkylamine bei der Bereitung der Emulsion einverleibt werden.
5. Verfahren nach, Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Anwendung von Triäthanolamin.
DEK124646D 1931-03-11 1932-03-11 Verfahren zum UEbersensibilisieren von photographischen Filmen Expired DE571692C (de)

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ID=24078522

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DEK124646D Expired DE571692C (de) 1931-03-11 1932-03-11 Verfahren zum UEbersensibilisieren von photographischen Filmen

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US (1) US1925508A (de)
DE (1) DE571692C (de)
FR (1) FR732933A (de)
GB (1) GB392324A (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1282444B (de) * 1964-07-07 1969-03-13 Fuji Photo Film Co Ltd Fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit einem Netzmittel

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FR732933A (fr) 1932-09-28
US1925508A (en) 1933-09-05
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