DE720863C - Verfahren zur Gewinnung von Milchzucker - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Milchzucker

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DE720863C
DE720863C DEB193772D DEB0193772D DE720863C DE 720863 C DE720863 C DE 720863C DE B193772 D DEB193772 D DE B193772D DE B0193772 D DEB0193772 D DE B0193772D DE 720863 C DE720863 C DE 720863C
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DE
Germany
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milk sugar
whey
lactoflavin
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leucolactoflavin
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Expired
Application number
DEB193772D
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English (en)
Inventor
Dr Max Schulz
Wolf Werner
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Bayerische Milchversorgung G M
Original Assignee
Bayerische Milchversorgung G M
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K5/00Lactose

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Milchzucker Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Bleichung von Milchzucker, bei der der zu entfärbende Farbstoff nicht zerstört wird, sondern im Gegenteil gewonnen werden kann. Ausgangsprodukt für die Gewinnung von Milchzucker ist Molke. Die Molke ist gelb gefärbt, in der Hauptsache durch den Farbstoff Lactoflavin, der identisch ist mit dem Vitamin B2. Der Milchzucker bat nun- bei der Auskristallisation aus Molke die Eigenschaft, geringe Mengen Lactoflavin zu adsorbieren, so daß es notwendig wird, den Milchzucker nochmal aufzulösen und diese Lösung mit aktiver Kohle zu bleichen. Die Kohle entfärbt zwar sehr gut, sie hält auf der anderen Seite das Lactoflavin aber so fest, daß es nur schwer daraus wiedergewonnen werden kann. Man benötigt dafür pyridinhaltige Eluierungsmittel, deren Anwendung in einem Nahrungsmittelbetrieb wegen des Geruchs und der Giftigkeit unzweckmäßig ist. Die Erfinder haben nun Versuche dahingehend durchgeführt, ob es nicht gelingt, die Adsorption von Lactofiavin in Milchzucker überhaupt zu verhüten. In diesem Fall würde der gesamte Lactoflavingehalt der Molke in der Milchzuckermelasse bleiben, und diese könnte zur Gewinnung des Vitamin B2 dienen. Auf der anderen Seite kann man dann die Entfärbung mit Kohle bei der Raffinierung des Milchzuckers einsparen. Von den Erfindern wurde nun entdeckt, daß das Leukolactoflavin, das durch Reduzieren von Lactoflavin entsteht, vom Milchzucker nicht adsorbiert wird. Das vorliegende Verfahren ist demnach dadurch gekennzeichnet, daß die Molke durch Zusatz von starken Reduktionsmitteln, wie Natriumhyposulfit, behandelt wird, die die Eigenschaft haben, Lactoflavin in Leukolactoflavin zu überführen. Die Tatsache; daß Lactoflavin durch diese Stoffe zu Leukolactoflavin reduziert wird, ist an sich bekannt. Neu ist die Feststellung, daß das Leukolactoflavin vom Milchzucker nicht adsorbiertwird, woraus sich eine Bereicherung und Verbesserung der Technik der Milchzuckerherstellung ergibt.
  • Das Leukolactoflavin bleibt in der Milchzuckermelasse und wird in dieser durch Einleiten von Luft wieder oxydiert.
  • Man erhält dadurch hochkonzentrierte Lactoflavinlösungen, die zur Gewinnung von Vitamin B2 führen können.
  • Die Reduktion des Lactoflavins kann in der frischen Molke oder in der eingedickten Molke erfolgen. Da der Luftsauerstoff wieder Leukolactoflavin zu Lactoflavin oxydiert, muß die reduzierte Flüssigkeit so lange unter Luftabsehluß gehalten werden, bis der Milchzucker abgetrennt ist. Das Verfahren kann natürlich ebenso bei der Raffinierung von Rohmilchzucker angewandt werden, wenn man aus irgendwelchen Gründen auf den Zusatz von Reduktionsmitteln zur Molke verzichten will. Ausführungsbeispiel i o ooo 1 Molke werden in bekannter Weise durch Erhitzen auf 95' enteiweißt und dann filtriert. Die geklärte Lösung wird, wie üblich, auf 38' B6 (etwa iooo kg) einggedampft. Zu dieser Menge werden jetzt i % gleich i o kg Natriumhyposulfit zugesetzt, dann wird in einem geschlossenen Kühler abgekühlt und unter Luj tabschluß.i zur Kristallisation gebracht. Nach der Kristallisation wird dann Milchzucker abgeschleudert, wobei dem Deckwasser geringe Mengen Natriumhyposulfit zugesetzt werden. Der so gewonnene Rohmilchzucker ist fast frei von Lactoflavin, so daß sich eine Klärung der Kohle bei der Raffinierung erübrigt.

Claims (2)

1'ATENTANsrrzÜcac: i. Verfahren zur Gewinnung von Milchzucker aus Molke, dadurch gekennzeichnet, daß der Molke vor oder nach der Eindickung Reduktionsmittel, wie Natriumhyposulfit und ähnliche, die die Eigenschaft haben, das Lactoflavin zu Leukolactoflavin zu reduzieren, zugesetzt werden, so daß die Kristallisation des Milchzuckers nach Abkühlung der eingedickten Molke in Gegenwart dieser Reduktionsmittel erfolgt.
2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallisation unter Luftabschluß erfolgt.
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