DE702648C - Verfahren zur Herstellung von Dihydrofollikelhormon - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dihydrofollikelhormon

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DE702648C
DE702648C DE1932SC099942 DESC099942D DE702648C DE 702648 C DE702648 C DE 702648C DE 1932SC099942 DE1932SC099942 DE 1932SC099942 DE SC099942 D DESC099942 D DE SC099942D DE 702648 C DE702648 C DE 702648C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J1/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von -Dihydrofollikelhormon In dem Patent 698 796 ist die Reduktion des Follikelhormons der Formel C18H2202 durch die Einwirkung von Wasserstoff bei Gegenwart bestimmter Katalysatoren beschrieben.
  • Wie gefunden wurde, läßt sich die Reduktion der CO-Gruppe zur sekundären Alkoholgruppe auch nach den üblichen chemischen Methoden, beispielsweise also mit atomarem bzw. nascierendem Wasserstoff, ausführen. So kann man beispielsweise das Follikelhormon der gleichzeitigen Einwirkung von Säuren und Metallen unterwerfen oder den Wasserstoff aus der Reaktion von Metallen mit Alkoholen oder aus der Reaktion von Amalgam mit .Wasser oder Alkoholen entwickeln. Ferner hat es sich als möglich erwiesen, die Ketogruppe durch Austausch der Hydrierungsstufe mit Alkoholaten in die sekundäre Alkoholgruppe überzuführen.
  • Butenändt, Störmer und Westphal (Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. 2o8, S. 170, 1932) haben zwar das Follikelhormon der Reduktion mit Säuren und amalgamiertem Zink nach Vorschrift von Clemensen unterworfen, dabei aber ein Produkt bekommen, in dem ein Sauerstoffatom aus dem Molekül entfernt ist, wie es nach den bisherigen Erfahrungen mit dieser Methode erwartet 1vErden -mußte. Diese Methode führt also zu einem ganz anderen Ergebnis als das vorliegende Verfahren.
  • Das nach unserem Verfahren erhältliche Dihydrofollikelhormon ist physiologisch von außerordentlicher Bedeutung, da es sich fast 6mal so -wirksam erweist wie das Ausgangsmaterial. Seine Auswertung ergibt nämlich etwa 30 Millionen ME. pro Gramm, wenn es in wäßriger Suspension verabreicht wird, zum - Unterschied von normalem Follikelhormon, das unter den gleichen Bedingungen eine Wirksamkeit von 4,5 bis 5 Millionen ME. pro Gramm ergibt. Das von. B u t e n a n d t, Störmer- und Westphal beschriebene Desoxoföllikelhormon erweist sich bei der physiologischen Auswertung als vollkommen unwirksam.
  • Die Umsetzungen nach vorliegendem Verfahren verlaufen nicht immer absolut quantitativ. Die Aufarbeitung zur Isolierung des Dihydrofollikelhormons ist aber. außerordentlich einfach, denn man kann es von nicht verändertem Ausgangsmaterial leicht durch sein Verhalten gegenüber Ketonreagenzien befreien, indem man beispielsweise die alkoholische Auflösung des rohen Reduktionsproduktes mit Semicarbazid behandelt. Es kristallisiert das schon bekannte Semicarbazon des Follikelhormons aus, während :n der Lösung nur die Hydrierungsprodukte zurückbleiben.
  • Beispiel i Man erhitzt eine Auflösung von -i g Follikelhormon vom Schmelzpunkt 2q.0° (es ist dies ein rohes Kristallisat, wie es direkt aus den rohen braunen Hormonölen erhalten wird) in etwa der ioofachen Menge Ainylalkohol zum schwachen Sieden und trägt nunmehr fein geschnittenes N atriummetall in einer Menge von i g ein. Die anfangs gelblich gefärbte Lösung entfärbt sich im Laufe der Reaktion. :Am Ende der Reaktion erstarrt die Reaktionsflüssigkeit nach dem Ab-- kühlen zu einem von Kristallen durchsetzten 01. Nun wird Wasser zugesetzt, angesäuert und dann mit Wasserdampf der Amylalkohol abgetrieben. Es bleibt ein krümeliges Harz zurück, das mit Äther aufgenommen wird: Die ätherische Lösung wird mit Natronlauge durchgeschüttelt und ergibt sodann beim Abdampfen ein bräunliches Harz. Aus der alkalischen Lösung fällt mit Säure eine harzige Substanz, die sich nach und nach verfestigt. Durch Sublimation im. Hochvakuum und Umkristallisieren läßt sich daraus eine Substanz vom Schmelzpunkt 167 bis 17O° abscheiden, die in Schwefelsäure eine gelbgrün gefärbte Lösung ergibt. Unter der Analysenquarzlampe zeigte diese Lösung die charak= terisesche blaue Fluoreszenz des Dihydrofollikelhormöns.
  • Beispiel 2 t g Follikelhormon wird in Zoo ccm mit Wasser gesättigtem Essigester gelöst und mit amalgamierter Aluminiumfolie geschüttelt. Nach Beendigung der Reaktion wird die Ess'.gesterlösung verdampft und der zurückbleibende Rückstand wie in Beispiel i gereinigt. Man erhält hier das gleiche Dihydrofollikelhormon wie in Beispiel i.
  • Beispiel 3 i g Follikelhormon wird in ioo ccm Eisessig gelöst und mit einer Spur Palladiumchlorid versetzt. Nunmehr wird guter Zinkstaub in etwa der 2ofachen berechneten Menge in ganz kleinen Anteilen im Laufe von -2 Stunden eingetragen und dann so lange gekocht, bis der größte Teile des Zinkstaubs gelöst ist. Dann wird nach Filtration der Lösung mit Wasser ausgefällt und das erhaltene harzige Reaktionsprodukt in Alkohol gelöst. Nach Versetzen der alkoholischen Lösung mit der Auflösung der gleichen Menge Semicarbazidchlorhydrat in Alkohol und der entsprechenden Menge Kaliumacetat läßt man 48 Stunden stehen und filtriert sodann von dein ausgeschiedenen schwer löslichen Follikelhormonsemicarbazon ab. Aus der Mutterlauge wird durch Ausfällung mit Wasser das nunmehr gereinigte Reduktionsprodukt ausgefällt und durch Umkristallisieren gereinigt. Beispiel Man löst 5 g eines in der üblichen Weise aus Harn von schwangeren Stuten dargestellten Rohproduktes, welches in i g 3oo ooo ME. enthält, in der erforderlichen Menge verdünnter Alkalilösung auf, filtriert von dem Ungelösten und trägt in kleinen Portionen fein gepulvertes Aluminiummetall ein. Die Reaktion wird so lange fortgesetzt, als noch die charakteristischen Reaktionen der Ketogruppen festgestellt werden können. Dann wird von dem in geringer Menge ausgeschiedenen Ungelösten abfiltriert und die Lösung in bekannter Weise durch Ansäuern und Extrahieren oder durch Isolierung des Hormons in Form eines Esters oder einer Ketöverbindung aufgearbeitet.
  • Beispiel i g kristallisiertes Alphafollikelhormon wird in iooccm 5°/oiger Natronlauge aufgelöst. Zu der Lösung werden nach und nach in kleinen Portionen und ohne äußere Wärmezufuhr i o g Raney-Katalysator (Homer Adkins - »HydrogenationofDerivativesof Pyridine«. Journal of Amer:can Chemical Society 1934, page 2425) zugefügt. Die Lösung, die während des Eintragens dauernd sehr gut gerührt wird, erwärmt sich nach und nach, und Wasserstoffentwicklung macht sich bemerkbar. Nachdem die Reduktion vollendet ist, wird von dem ausgeschiedenen Nickel abfiltriert und aus der vollständig farblosen Mutterlauge durch Ansäuern das Dihydrofollikelhormon ausgefällt. Die Ausbeute ist fast quantitativ.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Abänderung des durch das Patent 698796 geschützten Verfahrens zur Herstellung von Dihydrofollikelhormon, dadurch gekennzeichnet, daß man das Follikelhormon den für die Reduktion von Ketogruppen zu sekundären Alkoholgruppen üblichen Methoden unterwirft.
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