DE642290C - Verfahren zur Darstellung von Reduktionsprodukten des maennlichen Sexualhormons und aehnlich wirkender Stoffe - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Reduktionsprodukten des maennlichen Sexualhormons und aehnlich wirkender Stoffe

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DE642290C
DE642290C DESCH103545D DESC103545D DE642290C DE 642290 C DE642290 C DE 642290C DE SCH103545 D DESCH103545 D DE SCH103545D DE SC103545 D DESC103545 D DE SC103545D DE 642290 C DE642290 C DE 642290C
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male sex
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J75/00Processes for the preparation of steroids in general

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Reduktionsprodukten des männlichen Sexualhormons und ähnlich wirkender Stoffe Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Darstellung von Reduktionsprodukten des männlichen Sexualhormons und ähnlich wirkender Stoffe, welches darin besteht, daß man das männliche Sexualhormon und ähnlich wirkende Stoffe, die eine Ketogruppe im Molekül enthalten, in die entsprechenden Dialkohole überführt, indem man sie den für die Reduktion von Ketögruppen zu Alkoholgruppen üblichen Methoden unterwirft.
  • Als Ausgangsmaterialien für das -erfindungsgemäße Verfahren kommen z. B. in Betracht das männliche Sexualhormon der Formel "19H300" das sogenannte Androsteron, und seine Isomeren sowie die ihm ähnlich gebaute ungesättigte Verbindung der Formel C19H2302, das sogenanllte Dehydroandrostt-on, ferner auch die ketogruppenhaltigen Produkte der Formel Cl$H"02, wie sie z. B. gemäß den Verfahren der Patentschriften 6oo 627 und 604 703 zugänglich sind.
  • Es ist dabei gleichgültig, aus welchen Rohmaterialien die für das vorliegende Verfahren benutzten Ausgangsstoffe gewonnen sind, ob aus tierischen, pflanzlichen oder anderen Produkten oder auf synthetischem Wege; statt der reinen Stoffe lassen sich auch. die diese Stoffe enthaltenden Rohextrakte, wie sie aus Harn, Körperflüssigkeiten" Organen u. dgl. gewonnen werden können, als Ausgangsmaterialien verwenden.
  • Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren anwendbaren üblichen Reduktionsmethoden für die Überführung von Ketogruppen in sekundäre Alkoholgruppcn sind u. a. beschrieben in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, z. Bd., 2. Aufl. (1g22), S. 2o6ff. So kann man auf das in einem geeigneten Medium gelöste ketogruppenhaltige Ausgangsmaterial z.- B. aaszierenden Wasserstoff einwirken lassen, wie er mit Hilfe von Alkalimetallen und Alkohol oder amalgamierten Aluminiumfolien und Wasser erhalten wird; auch katalytisch aktivierter Wasserstoff kann unter geeigneten Bedingungen, gegebenenfalls unter erhöhtem Druck in. Anwendung gebracht werden; nötigenfalls ist bei der reduktiven Behandlung dafür Sorge zu tragen, daß die Reduktion der Ketogruppe-statt zur Bildung einer sekundären Alkoholgruppe nicht zur Bildung einer Methylengruppe führt, d. h. daß die Abspaltung von Sauerstoff aus dem Molekül und Bildung eines Desoxoproduktes vermieden wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren sei durch die folgenden Beispiele noch näher veranschaulicht: Beispiel 1 1 g kristallisiertes männliches Sexualhormon der Formel C19 H30 02 vom Schmelzpunkt 178' wird in 2$o ccm Alkohol gelöst. In die Lösung wird 11/2 g Natriummetall in kleinen Portionen eingetragen. Wenn. das Metall gelöst ist, wird die Reduktionslösung noch 1/2 Stunde gekocht, dann in die lofache Menge Wasser gegossen und ausgeäthert. Die Ätherlösung wird alkalifrei gewaschen, getrocknet und abgedampft. Es hinterbleibt ein von Kristallen durchsetztes Öl, das nach weiterer Reinigung ein kristalli:;.; siertes, farbloses Produkt der Formel C1.H3,(7z, liefert.
  • Beispiel 2 i g eines kristallisierten rohen männlichen Sexualhormons wird in Zoo ccm Cyclohexanol gelöst und nach Zugabe von i g eines vorreduzierten Nickelkatalysators bei 150' und einem Druck von 35 Atmosphären mit Wasserstoff behandelt. Nach beendeter Wasserstoffaufnahme wird die vom Katalysator befreite Reaktionslösung im Vakuum abgedampft und der Rückstand ausgeäthert. Nach Abdämpfen des Äthers erhält man ein weißes kristallinisches Produkt, das gegenüber dem Ausgangsmaterial eire Steigerung der Wirksamkeit um etwa das Fünffache zeigt.
  • Beispiel 3 Zoo mg Androsteron (F. P. 177 bis 178') werden in 45 ccm n-Propylalkohol unter Sieden so lange mit kleinen Stücken Natrium versetzt, wie das Metall sich restlos löst. Die Reaktionslösung wird heiß in Wasser eingegossen und mit Äther aufgenommen, die ätherische Lösung nach dem Waschen und Trocknen abgedampft, und der Rückstand bei go bis ioo° im Hochvakuum (o,ooi mm Hg) vorsichtig sublimiert. Das Sublimat wird durch Umkristallisieren aus verdünntem Aceton und verdünntem Alkohol gereinigt; es bildet Nadeln, die bei 2--1' (unkorr.) schmelzen und eine optische Drehung [a]D-""' _ -f- 12,6 zeigen.
  • Beispiel q.
  • i g des Isomeren des Androsterons vom Schmelzpunkt 172', des sogenannten Transandrosterons, wie es z. B. durch Hydrierung des Dehydroandrosterons erhalten werden kann, wird in 50 ccm Eisessig unter Zusatz von o,2 g Platinoxydkatalysator mit .'Wasserstoff behandelt. Die Wasserstoffaufnahme beträgt i Mol. Nach beendeter Hydrierung wird die Lösung vom Katalysator abfiltriert und in Wasser gegossen. Man äthert aus und verseift den Ätherrückstand mit alkoholischer Lauge. Dann gießt man wieder in Wasser und äthert wieder aus.
  • Der Ätherrückstand kann durch Kristallisation aus verdünntem Alkohol oder Essigester o. dgl. gereinigt werden. Der Schmelzpunkt des reinen Diols liegt bei 162'.
  • Beispiel 5 Dehydroandrosteron wird analog Beispiel q. katalytisch hydriert, bis 2 Mol Wasserstoff aufgenommen sind. Nach der Aufarbeitung erhält man das gleiche Diol vom Schmelzpunkt .162' wie in Beispiel q..
  • Beispiel 6 1,2 g Dehydroandrosteron werden in iSo ccm heißem Alkohol gelöst und durch allmähliche Zugabe von 5 g Natrium reduziert. 'Man gießt nach der Auflösung des Natriums in Wasser und äthert aus. Der Rückstand aus dem Äther wird durch Erwärmen mit alkoholischer Semicarbazidacetatlösung von unverändertem Ausgangsmaterial befreit. Das Filtrat vom Semicarbazon wird mit Wasser gefällt und ausgeäthert. Aus dem Äther erhält man durch Verdampfen ein ungesättigtes Diol, dessen Schmelzpunkt nach Kristallisation aus verdünntem Alkohol bei 173' liegt. Beispiel 7 1,5g Dehydroandrosteron werden in 45 ccm Alkohol gelöst und unter Zusatz von o,5 g Platinoxydkatalysator bei q.o bis 50' so lange mit Wasserstoff behandelt, bis i Mol Wasserstoff aufgenommen ist. Nach Abfiltrieren des Katalysators wird das Reduktionsprodukt mit `'Wasser ausgefällt und in Äther aufgenommen. Der Ätherrückstand wird aus verdünntem Alkohol umkristallisiert; man erhält dasselbe ungesättigte Diol vom Schmelzpunkt 173' wie in Beispiel 6. Der Mischschmelzpunkt zeigt keine Depression. Das Diol addiert die für eine Äthylenbindung berechnete Menge Brom.
  • Die verfahrensgemäß erhältlichen Reduktionsprodukte stellen mit Hinblick auf die Gewinnung physiologisch wirksamer Verbindungen wertvolle Stoffe dar; so besitzt z. B. das aus Androsteron erhältliche Androstandiol eine gegenüber dem Ausgangsmaterial beträchtlich stärkere physiologische Wirksamkeit im Hahnenkammtest : während nämlich das männliche Sexualhormon der Formel C,qH3,02 vom Schmelzpunkt 178' eine Wirksamkeit von etwa Zoo g/KE.%esitzt, ist das daraus durch Reduktion erhaltene Produkt bereits mit etwa 50 g/KE. wirksam.

Claims (5)

  1. PATENTAN SPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von Reduktionsprodukten des männlichen Sexualhormons und ähnlich wirkender Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man das männliche Sexualhormon und ähnlich wirkende Stoffe, die eine Ketogruppe im Molekül enthalten, in die entsprechenden Dialkohole überführt, indem man sie den für die Reduktion von Ketogruppen zu Alkoholgruppen üblichen Methoden unterwirft.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man Androsteron als Ausgangsmaterial verwendet.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man Dehydroandrosteron als Ausgangsmaterial verwendet.
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch x bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man naszierenden Wasserstoff als Reduktionsmittel verwendet.
  5. 5. Verfahren gemäß Anspruch z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man katalytisch aktivierten Wasserstoff als Reduktionsmittel verwendet.
DESCH103545D 1934-02-25 1934-02-25 Verfahren zur Darstellung von Reduktionsprodukten des maennlichen Sexualhormons und aehnlich wirkender Stoffe Expired DE642290C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764747C (de) * 1935-08-31 1954-07-12 Schering Ag Verfahren zur Herstellung von Derivaten des Androstandiols-3, 17 und des Androstendiols-3, 17

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE764747C (de) * 1935-08-31 1954-07-12 Schering Ag Verfahren zur Herstellung von Derivaten des Androstandiols-3, 17 und des Androstendiols-3, 17

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