DE859614C - Verfahren zur Herstellung von Oxyhydrophenanthrencarbonsaeuren bzw. ihren Derivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Oxyhydrophenanthrencarbonsaeuren bzw. ihren Derivaten

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DE859614C
DE859614C DEC1454D DEC0001454D DE859614C DE 859614 C DE859614 C DE 859614C DE C1454 D DEC1454 D DE C1454D DE C0001454 D DEC0001454 D DE C0001454D DE 859614 C DE859614 C DE 859614C
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free
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Jean Rene Dr Billeter
Jules Dr Heer
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von O-yhydrophenanthrencarbonsäuren bzw. ihren Derivaten Es wurde gefunden, daß man zu Oxyliydrophenanthrencarhonsäuren bzw. ihren Derivaten gelangen kann, wenn man i-Ketohv drophenantlirene, die in 2-Stellung neben einem Kohlenwasserstoffrest eine funktionell abgewandelte Carboxylgruppe und in 7-Stellung eine freie phenolische Hydroxylgruppe oder eine in eine solche -überführbare Gruppe enthalten, zwecks Einführung eines Kohlenwasserstoffrestes in i -Stellung mit einer entsprechenden metallorganischen Verbindung umsetzt, die neu entstandene tertiäre Hydroxylgruppe direkt oder indirekt entfernt und gegebenenfalls die funktionell abgewandelte Carboxylgruppe in 2-Stellung und bzw. oder den Substituenten in 7-Stellung-in eine freie Carboxyl- bz«-. Hydroxylgruppe überführt und nicht aromatische mehrfache Kohlenstoffbindungen auf beliebigen Reaktionsstufen nach der Umsetzung mit der metallorganischen Verbindunghydriert.
  • Als Ausgangsstoffe lassen sich z. B. vom i. 2, 3, :4-Tetrahydrollhenanthren, i, 2.3,4,c9, io-Hexahydrophenantren oder vom Octahy drophenantr:n abgeleitete Verbindungen verwenden. Sie enthalten in i-Stellung eine hetogruppe und in 2-Stellung einen. Kohlenwasserstoffrest. z. B. einen Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Alkylenrest, sowie eine funktionell abgewandelte Carboxylgruppe, beispielsweisj eine \itril- oder Säureamidgruppe, insbesondere eine veresterte Carboxylgruppe. z. B. eine Carbomethoxy-, Carbäthoxy- oder eine Carbobenzyloxygruppe. Ferner weisen sie in 7-Stellung eine freie phenolische Hydroxylgruppe oder eine in eine solche überführbare Gruppe auf. Diese kann beispielsweise eine durch Methanol, Äthanol. Phenole, Benzylalkohole od. dgl. verätherte oder eine durch organische oder anorganische Säuren veresterte Hy droxylgruppe, eine -N itro- oder Aminogruppe oder ein Halogenatom sein. Natürlich können die Ausgangsstoffe beliebige sterische Konfiguration besitzen und auch weitere Substituenten enthalten.
  • Zur Einführung von Kohlenwasserstoffresten, wie Methyl-, Äthyl-, Allyl-, Propyl-, Benzyl- oder Äthinylresten, in i-Stellung setzt man verfahrensgemäß die Ausgangsstoffe in erster Reaktion mit entsprechenden metallorganischen Verbindungen um, beispielsweise mit Organomagnesium- oder -zinlehalogeniden, Alkyl- oder Alkinylalkaliverbindungen u. dgl. Aus den erhaltenen tertiären Alkoholen wird nun, gegebenenfalls nach Hydrierung vorhandener Seitenkettenmehrfachbindungen, die neu entstandene tertiäre Hydroxylgruppe direkt oder indirekt entfernt. Dies kann z. B. unter Bildung einer Kohlenstoffdoppelbindung geschehen. Hierzu spaltet man z. B. direkt Wasser ab oder ersetzt die Hydroxylgruppe zunächst durch Halogen oder einen sonstigen Ester- oder Ätherrest. Anschließend läßt sich eine derart umgewandelte Hydroxylgruppe beispielsweise durch thermische Zersetzung oder durch Behandlung mit säure- bzw. alkoholabspaltenden Mitteln entfernen. Die Abspaltung der tertiären Hydroxylgruppe,wie sie bei der obenerwähnten Grignardierung entsteht, kann auch gewünschtenfalls durch Einwirkung des Grignardierungsmittels bei erhöhter Temperatur direkt erfolgen. Die Entfernung der Hydroxylgruppe oder des Halogenatoms kann aber auch durch Reduktion, z. B. mit Hilfe von Wasserstoff in Gegenwart eines Edelmetallkataly Bators oder auch mit jodwasserstoffsäure in Gegenwart von Eisessig, vorgenommen werden. Die Überführung der funktionell abgewandelten Carboxylgruppe in 2-Stellung und bzw. oder des Substituenten in 7-Stellung in eine freie Carboxyl- bzw. Hydroxylgruppe erfolgt, insbesondere beim Vorliegen von Estern oder Äthern, mit hydrolysierend wirkenden Mitteln. Für Benzyläther z. B. können aber auch reduzierende Mittel Anwendung finden. Werden beide genannten Substituenten in -2- und 7-Stellung in eine freie Carboxyl- bzw. Hy droxylgruppe übergeführt, so kann dies auch stufenweise und in beliebiger Reihenfolge geschehen.
  • Zur Absättigung nicht aromatischer mehrfacher Kohlenstoffverbindungen, insbesondere von durch Abspaltung der tertiären Hydroxylgruppe oder durch Umsetzen mit ungesättigten metallorganischen Verbindungen eingeführten Doppel- oder Dreifachbindungen, wird gegebenenfalls auf beliebigen Reaktionsstufen nach der Umsetzung mit der metallorganischen Verbindung hydriert. Hierzu finden beispielsweise chemische Methoden, wie katalytische oder elektrolytische Hydrierung und nascierender `'Wasserstoff, oder auch biochemische Methoden Verwendung. Ist ein ungesättigter Rest eingeführt worden, so läßt sich diese Mehrfachbindung sowie die bei der Abspaltung der tertiären Hydroxylgruppe entstandene Doppelbindung auch in zwei verschiedenen Reaktionsstufen hydrieren. Insbesondere kann zunächst die mit dem ungesättigten Rest eingeführte :Mehrfachbindung mit Wasserstoff abgesättigt, dann die tertiäre Hy droxylgruppe unter Bildung einer Doppelbindung abgespalten und diese anschließend `hydriert werden.
  • Die erhaltenen Verbindungen mit freier Carboxylgruppe lassen sich z. B. direkt mit Diazometban oder Diazoäthan oder indirekt über das Säurechlorid oder die Alkalisalze der betreffenden Carbonsäure verestern. Schließlich kann man freie phenolische Hydroxylgruppen in bekannter Weise verestern oder veräthern. Erwähnt seien hier die Ester mit organischen, besonders mit aliphatischen und aromatischen Säuren, z. B. Essig-, Propion-. Butter-, Palmitin-, Stearin- und Benzoesäure, mit Sulfonsäuren, Polycarbonsäuren oder Carbonsulfonsäuren und schließlich mit anorganischen Säuren, wie Schwefel- und Phosphorsäuren oder Kohlensäure und ihren Derivaten, Unter den Ä tllern sind besonders zu nennen die Glvkoside.
  • Die freien Carbonsäuren lassen sich in @carbonsaure Salze, wie z. B. Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalze, überführen. Enthält der Ester- oder Ätherrest in 7-Stellung .basische Gruppen, s6 können entsprechende Salze mit anorganischen Säuren, z. B. auch Betainestersalze, hergestellt werden. Die genannten Salze finden insbesondere in wässeriger Lösung oder zur Depottherapie Anwendung.
  • Die Verfahrensprodukte zeigen überraschenderweise sowohl bei parenteraler als auch bei oraler Applikation eine außerordentlich hohe oestrogene Wirkung. Beispiel i Zu einer Grignardlösung, dargestellt aus i Teil Magnesium und 12 Teilen Äthylbromid in 8o Teilen absolutem Äther, werden möglichst schnell S Teil e 7 -M ethoxy-1-oxo-2-carbomet'hoxy-2-methyl-1, 2, 3, d.-tetrahydrophenanthren der Formel in 3o Teilen absolutem Benzol gegeben. Nach einigeln Stehen bei Zimmertemperatur wird längere Zeit unter Rückfluß gekocht. Man kühlt ab und zersetzt in üblicher Weise mit eiskalter Ammoniumchloridlösun.g. Das Reaktionsprodukt wird in Äther aufgenommen, die ätherische Lösung gewaschen, getrocknet und eingedampft. Der kristalline Rückstand stellt das 7-Methoxy-i-ät.hyl-i-oxy-2-carbometlioxy-2-methyl-i, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren dar, das nach Umkristallisieren aus Alkohol farblose Nadeln vom F. = 151 bis z52° bildet.
  • In ganz analoger Weise erhält man auch die entsprechende Carboäthoxyverbinidarng vom F. = 149 bis 1500.
  • Dieselbe Verbindung wird auch erhalten, wenn man das7-Methoxy-i-oxo-2-carboäthoxy-2-methyl-1, 2, 3. 4-tetrahydrophenanthren mit einer Lösung von Natrium- oder Kaliumacetylenid in flüssigem Ammoniak oder tertiärem Amylalkohol umsetzt und das ,entstandene 7-Methoxy-i-äthinyl-i-oxy-2-carboäthoxy-2-methyl-1, 2, 3, 4 tetrahydrophenanthren vom F. = 133' (Isomerengemisch) bis zur Aufnahme von 2 Mol Wasserstoff katalytisch hydriert, z. B. in alkoholischer Lösung in Gegenwart von Platin. Es entstehen zwei verschiedene in der Seitenkette gesättigte Carbinole, die durch fraktionierte Kristallisation aus Alkohol getrennt werden. Das eine in der Hauptmenge entstehende Carbinol schmilzt bei 149, bis i5äo' und ist mit der im Absatz 2 beschriebenen Verbindung identisch. Das andere Isomere schmilzt bei 1o8 bis logo.
  • i Teil des im Absatz i beschriebenen tertiären Alkohols vom F. = 151 bis 1520' wird in 2o Teilen Chloroform mit 0,05 Teilen Jod unter Rückfluß gelocht. Nach Beendigung der Wasserabspaltung wird die Reaktionslösung im Scheidetrichter mit Natriumthiosulfatlösung und Wasser gewaschen und hierauf eingedampft. Man erhält auf diese Weise das 7-Methoxy-i-äthyliden-2-carbomethoxy-2-methyl-i, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren, das aus Isopropyläther umkristallisiert bei 125 bis 128' schmilzt.
  • Eine Lösung von i Teil des genannten Zwischenproduktes in 3o Teilen Eisessig wird in Gegenwart von o,1 Teil Palladium-Tierkohle (i,oo/oig) unter Wasserstoff geschüttelt. Nach Aufnahme von i,Mol Wasserstoff steht die Hydrierung. DieLösung wird vom Katalysator abfiltriert und im Vakuum eingedampft.
  • i Teil des erhaltenen rohen 7-Methoxy-i-äthyl-2-carbomethoxy-2-methyl-1, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthrens wird mit 6 Teilen Kalium'hydroxyd und 2 Teilen Wasser auf 2oöo erhitzt. Nach kurzer Zeit kristallisiert das an der Oberfläche schwimmende Öl. Man kühlt nun ab, nimmt die Reaktionsmasse in Wasser auf, schüttelt eine kleine Menge ungelöster Substanz mit Äther auf und säuert die wässerig-alkalische Lösung mit verdünnter Salzsäure an. Dabei fällt das 7-Methoxy-i-äthyl-2-carboxy-2-Methyl-i, 2, 3, 4-tetra'hydrophenanthren aus. Es wird aus Aceton umkristallisiert und schmilzt rein bei 225 bis 228°. Man erhitzt i Teil dieser Säure einige Stunden in 5 Teilen Pyridinchlorhydrat auf 17o bis igoo-. Nach dem Abkühlen wird mit Wasser versetzt und das ausfallende, leicht gefärbte Produkt in Äther aufgenommen. Die ätherische Lösung wird zuerst mit verdünnter Salzsäure und Wasser gewaschen und anschließend mit verdünnter Sodalösung und Wasser ausgeschüttelt. Beim Ansäuern der sodaalkalischen Auszüge fällt das 7-Oxy-i-äthyl@2-carboxy-2-methyl-1, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren der Formel als leicht gefärbtes kristallines Pulver aus. Nach dem Umkristallisieren aus verdünntem Methanol schmilzt es bei toi bis 2o3°.
  • Ani Stelle der stufenweisen Hydrolyse der Carbomethoxy- und der Methoxygruppe im 7-Methoxyi-äthyl-2-carbomethoxy-2-methyl-1, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren lassen sich diese beiden Substituenten auch in einer Reaktion spalten. Hierzu wird mit einem Gemisch von Kaliumhydroxyd und absolutem Alkohol (1 :2) 8 bis io Stunden im Eisenrohr auf Zoo bis aioo erhitzt. Nach dem Erkalten wird der Rohrinhalt in Wasser gelöst und angesäuert. Man erhält auf diese Weise sofort das heschri ebene 7 - Oxy - i - äthyl - 2 - carboxy-2-methyl-1, 2, 3, 4-tetrahy drop'henanthren.
  • In besonders guter Ausbeute gelingt die vorliegende Synthese, wenn man 7-Methoxy-i-äthyliden-2-carboäthOxy-2-methy1-1, 2; 3, 4-tetrahydrophenanthren in einer Alkalischmelze bei 18o bis 2oo° zur freien Carbonsäure verseift, diese Säure in Form eines Salzes in wässeriger Lösung in Gegenwart eines Nickelkatalysators mit Wasserstoff schüttelt und hierauf in dem 7-Methoxy-i-äthy l-2-carboxy-2-methyl-i, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren die Methoxygruppe z. B. mit Bromwasserstoffsäure spaltet.
  • Das 7-Oxy-i-äthyl-2-carboxy-2-methyl-i, 2, 3, .4-tetrahy drophenanthren besitzt außerordentlich hohe Follikelhormonwirkung, da es, kastrierten Ratten peroral verabreicht, bereits mit o, i 5-o,2 y einen Volloestrus und mit 50 y eine Dauerwirkung von 9 Tagen erzeugt: Es läßt sich in 7-Stellung beispielsweise mit Propionsäure, Stearinsäure, Benzoesäure oder Kohlensäurederivaten verestern oder auch in die entsprechenden Glykoside überführen. Nach oder vorgängig dieser Veresterung bzw. Verätherung kann überdies auch die Carboxylgruppe in 2-Stellung verestert werden, z. B. direkt mit Diazomethan oder Diazoäthan oder auch indirekt über ein entsprechendes carbonsaures Alkalisalz mit einem Halogenalkyl, wie Butylbromid, Heptyl- oder Benzylchlorid. Das 7-Oxy-i-äthyl-2-carbomethoxy-2-methyl-i, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren schmilzt bei 86 bis 88'o und erweist sich wie die unv eresterte Verbindung als hochwirksam. Die entsprechende 7-Benzoyloxyverbindung schmilzt bei 126 bis 128°, die 7-Propionyloxyverbindung bei 88 bis 891. Beispiel 2 i Teil des gemäß Beispiel i als Zwischenprodukt erhaltenen 7-Methoxy-i-äthyliden-2-carbomethoxy-2-methyl-i, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthrens wird in einem Gemisch von io Teilen Kaliumhydroxyd und 2o Teilen Äthanol 8 bis -i-o Stunden auf Zoo bis 2ioo im Eisenrohr erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird in Wasser aufgenommen und die Lösung angesäuert, wobei das 7-Oxy-i-äthyliden-2-carboxy-2-methyl-i, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren der Forinel ausfällt. Nach dein Umkristallisieren aus verdünntem Alkohol schmilzt es bei 1-76 bis 182° unter Zersetzung.
  • Auch diese Verbindung erweist sich im Oestrustest an der kastrierten Ratte überraschenderweise als hochwirksam.
  • Durch Hydrierung in wässerig-alkoholischeralkalischer Lösung mit Hilfe von Nickelkatalysator läßt sie sich in' das im Beispiel i beschriebene 7-Oxy-i-äthyl-2-carboxy-2-methyl-i, 2, 3, 4-tetrahydrophenantliren überführen. Beispiel , Man setzt 7-lletIloxy-i-oxo-2-carbomethoxy-2-m@ethyl-i, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren, wie im Beispiel i beschrieben, finit 3,letliylmagnesiumjodid um. i Teil des erhaltenen 7-Metiloxy-i-oxy-2-dimethyl-2-carbomethoxy-1, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthrens wird einige Minuten mit 3 Teilen wasserfreier Ameisensäure im Wasserbad erwärmt. Das Reaktionsgemisch wird mit viel Äther verdünnt und die Ameisensäure mit Sodalösung ausgezogen. Beim Eindampfen der Ätherlösung verbleibt das 7-Methoxy - i - methylen -:2 - carbomethoxy - 2 - methy l-1, 2, 3,4-tetrahydrophenanthren, das aus Isopropyläther umkristallisiert wird. F. = 97 bis 98°.
  • Diese Verbindung läßt sich genau nach der im Beispiel i gegebenen Vorschrift unter Verwendung eines Palladium-Kohle-Katalysators zum 7-Methoxy -1, 2-dimethyl-2-carbomethoxy-1, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren hydrieren und dieses mit Hilfe der Kalischmelze in das 7-llethoxy-1, 2-dimethyl-2-carboxy-1, 2, 3, .1-tetrahydrophenanthren überführen.
  • i Teil der genannten Säure wird in 5o Teilen Eisessig und 25 Teilen konzentrierter Salzsäure io Stunden unter Rückfluß gekocht. Die Reaktionslösung wird in Wasser gegossen und das ausgefallene 7-Oxv-1. 2-dimethyl-2-carboxy-1, 2, 3, 4-tetrahy drophenanthren der Formel abgesaugt, mit Wasser nachgewaschen und getrocknet. Nach dein Urnkristallisieren aus verdünntem Alkohol schmilzt diese Verbindung bei :2440-Beispiel 4 Ein Gemisch von 1,6 Teilen Magnesiumspänen und o,4 Teilen Spänen einer Magnesium-Kupfer-Legierung wird mit jodaktiviert und mit absolutem Äther bedeckt. Unter Rühren gibt man nun eine Mischung von 2 Teilen Allylbromid und io Teilen Äther zu und tropft nach Beginn der Reaktion eine Mischung von 12 Teilen Allylbromid, 15o Teilen absolutem Äther und io Teilen 7-Äthoxy-i-oxo-2-carbäthoxy-2-äthyl-1, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren zu. (Diese Verbindung der Formel läßt sich z. B. aus 7-Äthoxy-i-oxo-2-carbätlioxy-1, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren durch Äthylierung mittels Äthyljodid und Alkaliäthylat in benzolischer Lösung darstellen.) Nach Beendigung der Reaktion wird noch eine weitere Stunde im Wasserbad gekocht, das Reaktionsgemisch dann mit Eis und Salzsäure zersetzt und durch Zugabe von mehr Äther in völlige Lösung gebracht. Die ätherische Lösung wäscht man mit wässeriger Salzsäure, Sodalösung und Wasser, trocknet sie und engt sie ein. Dabei fällt das 7-Äthoxy-i-oxy-1-allyl-2-carbäthoxy-2-äthyl-1, 2, 3, 4-tetradrophenanthren aus.
  • i Teil davon wird 15 Minuten mit einer Lösung von 2 Teilen Phosphoroxychlorid in 6o Teilen Pyridin unter Rückfluß gekocht, dann abgekühlt, auf i 5o Teile Eis gegossen und mit konzentrierter Salzsäure angesäuert. Das ausgefallene Produkt nutscht man ab, wäscht es mit Salzsäure, Sodalösung und Wasser nach und kristallisiert es aus wässerigem Methanol um. Es wird das 7-ÄthOxyi-allyliden-2-carbäthoxy-2-äthyl-1, 2, 3, -1-tetrahy drophenanthren erhalten, das sich wie im Beispiel 2 zum 7-Oxy-i-allyliden-2-carboxy-2-äthyl-1, 2, 3.4-tetrahydropIlenanthren der Formel h_vdrolvsieren läßt.
  • i Teil 7-Ätlloxy-i-allyliden-2-carbäthoxy-2-äthyl-1, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren wird in io Teilen Eisessig unterVerwendung von o,iTeilen ioo/oigem Palladium-Kohle-Katalysator hydriert. Man erhält das 7 - Äthoxy - i - propyl - 2 - carbäthoxy - 2 - äthyl-1, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthreil, das sich nach den in,den Beispielen i und 2 angegebenen Vorschriften stufenweise oder in einer Operation zum 7-Oxyi-propyl-2-carboxy-2-äthyl-1, 2, 3, 4-tetrahydrophenantren der Formel hydrolysieren läßt.
  • Dieselbe Verbindung kann z. B. auch gewonnen werden durch Hydrierung des 7-Oxy-i-allyliden-2-carboxy-2-äthyl-i, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthrens mittels Nickelkataly Bator, ähnlich wie im Beispiel 2. Man stellt sie ferner her z. B. durch Hydrierung von 7-ÄthOxy-l-oxy-i-allyl-2-carl)äthoxy-2-äthyl-1, 2, 3, 4-tetrahydrop'henanthren, anschließende Wasserabspaltung, Hydrierung und Hydrolyse, wobei die beiden letzten Reaktionen auch in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen werden können. In diesem Fall wird als Zwischenprodukt das 7-Oxyi-propyliden-2-carboxy-2-äthyl-i, 2, 3, 4-tetrahy drophenanthren erhalten.
  • Den gleichen Endstoff gewinnt man auch, wenn man 7 - Äthoxy - i - oxo - 2 - carboäthoxy - 2 - ät'hyl-1, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren mit Propylmagnesiumbromid, wie in den obigen Beispielen beschrieben, umsetzt.
  • Zur Gewinnung wässeriger Lösungen des oestrogenen wirksamen Verfahrensproduktes wird es z. B. in seine Alkali-, . Erdalkali- oder Ammoniumsalze, beispielsweise Alkyl- oder Äthanolammoniumsalze, übergeführt. An Stelle .der Plienolcarbonsäure selbst können beispielsweise auch ihre 7-Ester mit Polycarbonsäuren, Carbonsulfonsäuren oder alkylierten Aminocarbonsäuren =Herstellung wasserlöslicher Salze dienen. Schließlich sind auch gewisse Glykoside an sieh schon wasserlöslich. Beispiel Man setzt 7 - Methoxy - i - oxo - 2 - carhäthoxy-2-äthyl-i, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren, wie im Beispiel i beschrieben, mit Äthylmagnesiumbromid um. Das erhaltene Carbinol vom F. = 128° geht bei Behandlung mit warmer Ameisensäure in das 7 - Methoxy -1- äthyliden - 2 - carbäthoxy - 2 - äthy 1-1, 2, 3, 4-tetrabydrophenanthren vom F. = 148° über. Durch Verseifen in einer Alkalischmelze bei i8o bis 2oo° erhält man die freie ungesättigte Säure vom F. = 188°. Diese läßt sich unter Aufnahme von i Mol Wasserstoff zur gesättigten 7-Metlioxy -1, 2-diäthyl- i, 2, 3, q.-tetrahydrophen- überführen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE-i. Verfahren zur Herstellung von Oxyhydrophenanthrencarbonsäuren bzw.ihren Derivaten, dadurch gekennzeichnet, daß man in die i-Stellung von i - Ketohydrophenanthrenen, die in 2-Stellung neben einem Kohlenwasserstoffrest eine funktionell abgewandelte Carboxylgruppe und in 7-Stellung eine freie phenolische Hydroxylgruppe oder eine in eine solche überführbare Gruppe enthalten, einen Kohlenwasserstoffrest mit einerentsprechenden metallorganischen Verbindung in bekannter Weise einführt, die neu entstandene tertiäre Hydroxylgruppe direkt oder indirekt entfernt und gegebenenfalls die funktionell abgewandelte Carboxylgruppe in 2-Stellung und bzw. oder den Substituenten in 7-Stellung in eine freie Carboxyl- bzw. Hydroxylgruppe überführt und nicht aromatische mehrfache Kohlenstoffbindungen auf beliebigen Reaktionsstufen nach der -Umsetzung mit der metallorganischen Verbindung hydriert und gegebenenfalls die erhaltenen Verbindungen mit freier Carboxylgruppe verestert oder in ihre Salze überführt und die freie phenolische Hydroxy lgruppe verestert oder v eräthert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die funktionell abgewandelte Carboxylgruppe in 2-Stellung und den Substituenten in 7-Stellung in beliebiger Reihenfolge stufenweise in eine freie Carboxyl-bzw. Hydroxylgruppe überführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die i-Ketohydrophenanthrene mit ungesättigten metallorganischen Verbindungen umsetzt, die neu eingeführte Mehrfachbindung hydriert, die tertiäre Hydroxylgruppe unter Bildung einer Doppelbindung abspaltet und diese hydriert. antliren-2-carlionsäti: e katalytisch hydrieren. Sie schmilzt unscharf bei 174 und läßt sich durch Kochen in Bromwasserstoffsäure oder Behandeln mit alkoholischer Kalilauge bei 2io° in das 7-Oxy-1, 2-diät'hyl-2-carboxy-1, 2, 3, 4-tetrahydrophenanthren vom F. = 188 bis 189' und der Formel
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