DE820307C - Verfahren zur Herstellung von neuen Naphthylpropionsaeuren und ihren funktionellen Derivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von neuen Naphthylpropionsaeuren und ihren funktionellen Derivaten

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DE820307C
DE820307C DEP48933A DEP0048933A DE820307C DE 820307 C DE820307 C DE 820307C DE P48933 A DEP48933 A DE P48933A DE P0048933 A DEP0048933 A DE P0048933A DE 820307 C DE820307 C DE 820307C
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Germany
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naphthyl
unsubstituted
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alkyl
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DEP48933A
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Karl Dr Miescher
Peter Dr Wieland
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BASF Schweiz AG
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Ciba AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C57/00Unsaturated compounds having carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms
    • C07C57/30Unsaturated compounds having carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms containing six-membered aromatic rings
    • C07C57/38Unsaturated compounds having carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms containing six-membered aromatic rings polycyclic
    • C07C57/40Unsaturated compounds having carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms containing six-membered aromatic rings polycyclic containing condensed ring systems

Description

  • Verfahren zur Herstellung von neuen Naphthylpropionsäuren und ihren funktionellen Derivaten Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von in 6-Stellung des Naphthalinrings unsubstituierten ß-Naphthyl-(2)-propionsäuren, die in a-Stellung des Propionsäurerestes zwei und in ß-Stellung einen Alkylrest aufweisen, z. B. ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyl-a, a-dimethylpropionsäure, und ihren funktionellen Derivaten, insbesondere ihren Estern.
  • Es ist bekannt, daß in der Doisynolsäurereihe (vgl. K. Miescher, Helvetica Chimica Acta, Band 27, 1944, S. 1727 bis 1735) und in ausgesprochenerem Maße bei den Equileninen durch Entfernung der phenolischen Hydroxylgruppe die oestrogene Wirkung bedeutend vermindert wird. So beobachtet man z. B. bei weiblichen kastrierten Ratten nach subcutaner Applikation von i mg Desoxybisdehydrodoisynolsäure nur noch während 13 bis 15 Tagen Volloestrus gegenüber 2o bis 21 Tagen bei Verabreichung der gleichen Menge des 7-Methyläthers der Bisdehydrodoisynolsäure. In der ß-Naphthylpropionsäurereihe dagegen besitzen, wie nun gefunden wurde, überraschenderweise auch die Desoxyverbindungen eine hohe oestrogene Wirkung. Im Oestrus-Dauertest erweist sich insbesondere die ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyla, a-dimethylpropionsäure als mindestens ebenso wirksam, wie die bekannten Oestrogene.
  • Die neuen Naphthylpropionsäuren und ihre funktionellen Derivate werden erhalten, wenn man in 6-Stellung des N aphthalinrings unsubstituierte Naphthyl-(2)-alkylketone oder Naphthoyl-(2)-dialkylessigsäuren oder ihre funktionellen Derivate, in ß-Naphthyl-(2)-ß -alkyl-a,'a-dialkylpropionsäuren, - die in 6-Stellung unsübstitüieit sfnd; oder ihre funktionellen Derivate überführt.
  • Der Aufbau der Naphthyl-(2)-alkylketone zu den Naphthylpropionsäuren und. ihren Estern läßt sich auf verschiedene Arten durchführen.
  • Eine Möglichkeit besteht darin, daß man die _in-6-Stellung des Naphthahnrings unsubstituierten Naphthyl-(2)-alkylketone mit Halogenessigsäureestern, deren Essigsäurerest unsubstituiert oder alkyliert ist, in Gegenwart von Metallen umsetzt und in den erhaltenen tertiären Carbinolen die Hydroxylgruppe durch Wasserstoff ersetzt und gegebenenfalls in a-Stellung des neu gebildeten Propionsäurerestesfehlende Alkylgruppen einführt.
  • Von den genannten Ausgangsstoffen sind insbesondere die Naphthyl-(2)-äthyl-, -methyl- oder, -propylketone und die Halogencarbonsäureester, wie Chlor-, Brom- oder jodessigsäureester, die im Essigsäurerest auch mono- oder dialkyliert sein können, zu nennen. Bei den Mono- oder Dialkylessigsäureestern handelt es sich um solche, in denen der Alkylrest vorzugsweise eine Methyl-, Äthyl- oder Propylgruppe darstellt. Von den dialkyliertenHalogenessigsäureestern, wie Methyl-, Äthyl- oder Propylestern, seien der a-Bromisobuttersäuremethyl- und -äthylester besonders erwähnt. Die für die Umsetzung benötigten Metalle, wie Zink, Magnesium oder Kupfer, lassen sich auch in Form, von Legierungen, z. B. Zink-Kupferpaar zur Anwendung bringen. Man arbeitet dabei vorteilhaft in Gegenwart von inerten Lösungsmitteln, wie Äther, Benzol, Toluol oder Gemischen davon. Der Ersatz der Hydroxylgruppe in den in erster Reaktion gebildeten ß-Naphthyl-(2)-ß-alkyl-ß-oxypropionsäureestern durch Wasserstoff kann direkt, z. B. durch Erhitzen mit Jodwasserstoff und rotem Phosphor oder indirekt durch Behandlung mit einem Wasserabspaltungsmittel, wie Jod, Kaliumbisulfat, Phosphorpentoxyd, Ijhosphoroxychlorid u. dgl., in An- oder Abwesenheit von inerten organischen Lösungsmitteln und anschließende Absättigung der 'entstandenen Doppelbindung mit Wasserstoff vorgenommen werden. Weisen die so erhaltenen Naphthylpropionsäureester in a-Stellung des Propionsäurerestes keinen oder nur einen Alkylrest auf, so werden daraus z. B. durch Umsetzung mit einem Alkylhalogenid, wie Methyl-, Äthyl-, Propylchlorid oder den entsprechenden Bromiden oder Jodiden, vorzugsweise in Gegenwart von Triphenylmethylnatrium' und einem inerten organischen Lösungsmittel, die gewünschten ß-Naphthyl-ßalkyl-a, a-dialkylpropionsäureester erhalten.
  • Eine weitere Variante zum Aufbau der Naphthylpropionsäuren und ihrer Ester aus den Naphthyl-(2)-alkylketonen ist dadurch gekennzeichnet, daß man die genannten Ausgangsstoffe zu den Carbinolen reduziert, diese in die entsprechenden Halogenide überführt, die so erhaltenen Naphthyl-(2)-alkylmethylhalogenide mit Halogenessigsäureestern, die im Essigsäurerest auch mono- oder dialkyliert sein können, in Gegenwart von Metallen umsetzt und gegebenenfalls in a-Stellung des neu gebildeten Propionsäurerestes fehlende Alkylgruppen einführt.
  • Die Naphthyl-(2)-alkylketone und Halogenessig-Säureester sind mit den, bei der bereits besprochenen Ausführungsform des Verfahrens erwähnten Ausgangsstoffen identisch. Bei der verfahrensgemäßen Umsetzung der Ausgangsstoffe mit den Metallen oder Metallegierungen, wofür die obengenannten Metalle sowie z. B. auch Alkalimetalle verwendet werden, lassen sich in einer Reaktion die ß-Naphthyl-ß-alkylpropionsäureester erhalten, in die gegebenenfalls fehlende Alkylreste in a-Stellung des neu gebildeten Propionsäurerestes eingeführt werden.
  • Bei der Herstellung der neuen Naphthylpropionsäuren und ihren funktionellen Derivaten aus Naphthoyl-(2)-dialkylessigsäureestern oder -nitrilen sind ebenfalls mehrere Wege gangbar.
  • Die erste Möglichkeit ist dadurch gekennzeichnet, daß man in 6-Stellung unsubstituierte Naphthoyl-(2)-dialkylessigsäureester oder -nitrile mit Metallverbindungen von aliphatischen Kohlenwasserstoffen umsetzt und in den erhaltenen Carbinolen, gegebenenfalls nach Hydrierung von aliphatischen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Mehrfachbindungen, die gebildete Hydroxylgruppe durch Wasserstoff ersetzt.
  • Als' Alkylgruppen der genannten Naphthoyl-(2)-dialkylessigsäureester oder -nitrile seien die niederen Alkylreste, insbesondere Methyl-, Äthyl- und Propylreste hervorgehoben. Bei der verfahrensgemäßen Umsetzung mit Metallverbindungen von aliphatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere Alkylmagnesium-oder -zinkhalogeniden, Alkyl- oder Alkinylkaliverbindungen, wird in ß-Stellung des neugebildeten Propionsäurerestes ein aliphatischer Kohlenwasserstoffrest, z. B. ein Methyl-, Äthyl-, Allyl-, Propyl- oder Äthinylrest, eingeführt und eine Hydroxylgruppe gebildet. Die Methoden für die direkte oder indirekte Entfernung der Hydroxylgruppe entsprechen den in den beiden vorangegangenen Ausführungsformen des Verfahrens beschriebenen. In Verbindungen mit ungesättigten Kohlenwasserstoffresten, wie beim Vorliegen eines Äthinylrestes, werden diese vorteilhaft vor der Entfernung der tertiären Hydroxylgruppe mit Wasserstoff abgesättigt.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht, ausgehend von den Naphthoyl-(2)-dialkylessigsäureestern oder -nitrilen darin, daß man die genannten Ausgangsstoffe mit Estern von Halogenessigsauren oder ß-Halogenpropionsäuren in Gegenwart von Metallen umsetzt, in den erhaltenen Carbinolen die Hydroxylgruppe durch Wasserstoff und die neu eingeführte veresterte Carboxylgruppe durch Wasserstoff oder Alkyl ersetzt.
  • Die Alkyreste der Naphthoyl-(2)-dialkylessigsäureester- oder -nitrile stellen wiederum vorzugsweise Methyl-, Äthyl- oder Propylreste dar. Bei der gegenseitigen Einwirkung der Ausgangsstoffe in Gegenwart von Metallen, wie Zink, Magnesium, Kupfer, Zink-Kupferpaar u. dgl., entstehen Carbinole, die aber schon während der Reaktion teilweise dehydratisiert werden. Es empfiehlt sich daher die erhaltenen rohen Umsetzungsprodukte direkt der Wasserabspaltung mittels der oben beschriebenen Dehydratisierungsmittel zu unterwerfen und die entstandene Doppelbindung mit Wasserstoff abzusättigen. Die Umsetzungsprodukte werden hierauf partiell verseift, wobei die primär gebundene Carbalkoxygruppe des neu eingeführten Essigsäure- oder Propionsäurerestes leichter hydrolysierbar ist. Soll die freie Carboxylgruppe der so erhaltenen Halbester durch ein Wasserstoffatom ersetzt werden, so verwendet man beispielsweise dazu die Methoden des Hoffmann-, Curtius- oder Nägeli-Abbaues. Die Aminomethylgruppe der Abbauprodukte wird z. B. mittels salpetriger Säure in die Oxymethyl- und diese durch Reduktion in die Methylgruppe überführt. Die Umwandlung der freien Carboxylgruppe der Halbester in eine Methylgruppe wird z. B. durch Hydrierung der entsprechenden Säurehalogenide erzielt. Als Zwischenprodukte erhält man Verbindungen mit einer Aldehyd- und bzw. oder Oxymethylgruppe. Die Reduktion der Aldehyd- und der Oxymethylgruppe zur Methylgruppe wird in an sich bekannter Weise durchgeführt.
  • Die verfahrensgemäß erhältlichen Ester und Nitrile der ß-Napthyl-(2)-ß-alkyl-a, a-dialkylpropionsäuren lassen sich durch Hydrolyse in die freien Säuren und diese in Salze überführen. Der Schutz der vorliegenden Erfindung bezieht sich auch auf jene Ausführungsform des Verfahrens, bei der man von einer der beschriebenen Umsetzungen als Zwischenprodukt erhältlichen Verbindung ausgeht und die noch verbleibenden Verfahrensstufen durchführt.
  • Die Endprodukte sollen als Heilmittel oder als Zwischenprodukte zur Herstellung von Heilmitteln Verwendung finden.
  • Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher beschrieben, ohne ihren Umfang zu beschränken, wobei zwischen Gewichtsteil und Volumteil die gleiche Beziehung besteht wie zwischen Gramm und Kubikzentimeter. Die Temperaturen werden in Celsiusgraden angegeben.
  • Beispiel i ß-Naphthyl- (2) -ß-äthyl -a, a- dimethylpropionsäure In einem mit Rührwerk, Stickstoffeinleitungsrohr, Rückflußkühler und Tropftrichter versehenen Dreihalskolben gibt man 15,5 Gewichtsteile mit 1,5 Gewichtsteilen Jod aktiviertes Magnesium und i2o Volumteile Äther. Zur auf 3o° erwärmten Ätherlösung fügt man im Stickstoffstrom unter Rühren 2,8 Gewichtsteile Benzylchlorid in 8o Volumteilen Äther. Wenn die Reaktion eingesetzt hat, wird eine Mischung von 55,2 Gewichtsteilen Naphthyl-(2)-äthylketon, 117 Gewichtsteilen a-Bromisobuttersäureäthylester und i Gewichtsteil Benzylchlorid in 25o Volumteilen Benzol und 8o Volumteilen Äther mit einer solchen Geschwindigkeit zugetropft, daß die Reaktionsmischung nicht zu stark ins Sieden gerät. Nach i Stunde wird unter Zusatz von 8o Volumteilen Äther noch i Stunde unter Rückfluß gekocht und anschließend 3 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt. Dann versetzt man mit Eis und Salzsäure. Die mit Wasser gewaschene und getrocknete organische Lösung hinterläßt beim Eindampfen 113 Gewichtsteile eines öligen Rückstandes, welcher zur Wasserabspaltung mit i2o Gewichtsteilen Kaliumbisulfat im Stickstoffstrom 1/a Stunde auf 18o° erhitzt wird. Nach Zusatz von Wasser und Äther zum Reaktionsprodukt wird die ätherische Lösung mit Wasser,, verdünnter Natronlauge und Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird im Hochvakuum destilliert und mit 425 Volumteilen 3o°/oiger Natronlauge und 1300 Volumteilen Glykolmonomethyläther 1/4 Stunde im Stickstoffstrom unter Rückfluß gekocht. Nach Abdestilheren von 850 Volumteilen Lösungsmittel versetzt man die Verseifungslösung mit 3000 Volumteilen Wasser und schüttelt mit Äther aus. Die mit 400 Volumteilen konzentrierter Salzsäure angesäuerte wäßrig-alkalische Lösung wird mit Äther ausgeschüttelt. Anschließend wird die ätherische Lösung nüt Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Der ß-Naphthyl-(2)-ßäthyliden-a, a-dimethylpropionsäuremethylester, welcher nach Verestern des Rückstandes mit ätherischer Diazomethanlösung erhalten wird, schmilzt nach Umkristallisieren aus Methanol bei 62 bis 63°.
  • Nach Hydrierung mit einem Palladiumkatalysator in Methanol wird daraus der ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyla,a-dimethylpropionsäuremethylester vom Schmelzpunkt 7o bis 71° erhalten.
  • 6,57 Gewichtsteile des Hydrierungsproduktes werden mit 6o Volumteilen 3o°/jger Natronlauge und i8o Volumteilen Glykolmonomethyläther 1/4 Stunde im Stickstoffstrom unter Rückfluß gekocht. Nach Abdestillieren von 120 Volumteilen Lösungsmittel versetzt man die Verseifungslösung mit 6oo Volumteilen Wasser und schüttelt mit Äther aus. Aus der wäßrig-alkalischen Lösung wird die ß-Naphthyl-(2)-ßäthyl-a, a-dimethylpropionsäure nach Ansäuern mit 9o Volumteilen konzentrierter Salzsäure und Ausschütteln mit Äther gewonnen. Sie schmilzt nach Umkristallisieren aus Methanol bei 124 bis 125°.
  • Beispiel 2 ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyl-d-methylpropionsäure Aus 55,2 Gewichtsteilen Naphthyl-(2)-äthylketon und io8,5 Gewichtsteilen a-Brompropionsäureäthylester erhält man, wie bei der Herstellung des ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyliden-a, a-dimethylpropionsäuremethylesters beschrieben, den ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyl-a-methylacrylsäuremethylester vom Kp"" 15o°.
  • Der genannte Ester geht bei der Hydrierung mit Palladiumkatalysator in den ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyl-amethylpropionsäuremethylester vom Kp."6 138° über. 3 Gewichtsteile des Hydrierungsproduktes werden mit io Volumteilen 3o°/oiger Natronlauge und 2o Volumteilen Methylglykol 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Dann gießt man in 200 Volumteile Wasser und schüttelt mit Äther aus. Aus der wäßrig-alkalischen Lösung wird die ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyl-a-methylpropionsäure nach Ansäuern mit 25 Volumteilen konzentrierter Salzsäure und Ausschütteln mit Äther gewonnen. Kpo,o, 173°.
  • Beispiel 3 ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyl-a, a-dimethylpropioiis;(iiremethylester Zu einer Lösung von 36 Gewichtsteilen Triphenylmethylnatrium in i2oQ Volumteilen Äther gibt man im Stickstoffstrorrl unter Umschütteln 22,6 Gewichtsteile ß-Naphthyl-(2)=ß-äthyl-a-methylpropionsäuremethylester in ioo Volumteilen Äther. Nach i Stunde wird mit 5o Gewichtsteilen Methyljodid versetzt und über Nacht stehengelassen. Dann wird die ätherische Lösung mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Den Rückstand versetzt man mit Zoo Volumteilen Methylglykol und ioo Volumteilen 3o°/oiger Natronlauge und kocht 21/2 Stunden unter Rückfluß. Nach Zugabe von 1500 Volumteilen Wasser wird mit Äther ausgeschüttelt. Aus der wäßrigalkalischen Lösung wird die ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyla,a-dimethylpropionsäure durch Zusatz von 15o Volumteilen konzentrierter Salzsäure freigesetzt und in Äther aufgenommen. Nach Waschen, Trocknen und Eindampfen der ätherischen Lösung wird der Rückstand mit Diazomethan verestert und im Hochvakuum destilliert. Kp,o, 140°. Nach Umlösen des Destillates aus Methanol schmilzt der erhaltene ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyl=a, a-dimethylpropionsäuremethylester bei 70 bis 71°. Er ist mit dem im Beispiel i erhaltenen Präparat identisch. Beispiel 4 ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyliden-a, a-dimethylpropionsäuremethylester Zu einer Lösung von 15 Gewichtsteilen ß-Cyannaphthalin und 38 Gewichtsteilen a-Bromisobuttersäureäthylester in 300 Volumteilen Benzol gibt man 14 Gewichtsteile Zink und kocht i Stunde unter Rückfluß. Durch Zusatz von Jod wird die Reaktion in Gang gebracht. Darauf wird vom unverbrauchten Zink abgegossen und mit 2 n-Schwefelsäure versetzt. Nach i1,12 Stunden wird die Benzollösung mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Der erhaltene Napthoyl-(2)-dimethylessigsäureäthylester siedet bei 125°;0,03 mm. Nach Umsetzung mit Äthylmagnesiumbromid und Abspaltung von Wasser mit Kaliumbisulfat wird, wie im Beispiel i beschrieben, weitergearbeitet. Der so erhaltene ß-Naphthyl-(2)-ßäthyliden - a, a - dimethylpropionsäuremethylester schmilzt bei 62 bis 63° und ist mit dem im Beispiel i gewonnenen identisch.
  • Beispiel j ß-Naphthyl-(2)-ß-ätliyl-a, a-dimethylpropionsäure Eine Lösung von 13,1 Gewichtsteilen Naphthoyl-(2)-dimethylessigsäureäthylester und 16,7 Gewichtsteilen Bromessigsäureäthylester wird nach Zusatz von 7 Gewichtsteilen Zink 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Zur Einleitung der Reaktion wird Jod zugegeben. Nach Abkühlen versetzt man mit Eisessig und filtriert vom Zink ab. Das Filtrat wird mit Äther verdünnt und mit verdünnter Salzsäure, Wasser, verdünntem Ammoniak und Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Zur Wasserabspaltung wird der Rückstand mit 2o Gewichtsteilen Kaliumbisulfat im Stickstoffstrom 1/2 Stunde auf 175° erhitzt. Darauf wird mit Wasser versetzt und mit Äther ausgeschüttelt. Nach Waschen, Trocknen und Eindampfen der ätherischen Lösung wird der Rückstand im Hochvakuum destilliert. Kp o," 17o°.
  • Zur Absättigung der entstandenen Doppelbindung wird in Gegenwart eines Palladiumkatalysators in Methanol hydriert. Zwecks Halbverseifung löst man das Hydrierungsprodukt in Zoo Volumteilen Methanol und 2o Volumteilen Wasser und gibt 8 Gewichtsteile Pottasche in 20 Volumteilen Methanol und 20 VOlumteilen Wasser zu. Darauf wird i Stunde unter Rückfluß gekocht. Nach Zugabe von Wasser schüttelt man die wäßrig-alkalische Lösung mit Äther aus. Die ätherische Lösung wird noch mit verdünnter Sodalösung gewaschen, worauf man die vereinten wäßrig-alkalischen Lösungen ansäuert. Nach Ausschütteln mit Äther wird die ätherische Lösung mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft.
  • Der so erhaltene Halbester der a, a-Dimethyl-ßnaphthyl-(2)-glutarsäure wird zur Überführung in das Säurechlorid mit 5 Volumteilen Benzol und 5 Volumteilen Oxalylchlorid auf dem Wasserbade bis zum Aufhören der Gasentwicklung erwärmt. Darauf wird im Vakuum zur Trockne verdampft. Nach zweimaligem Aufnehmen des Rückstandes in 5o Volumteilen Benzol und Eindampfen im Vakuum leitet man durch die Lösung des Säurechlorids in ioo Volumteilen Xylol, welche 4 Gewichtsteile io°/oige Palladium-Tierkohle enthält, bei ioo° einen raschen Strom von Wasserstoff. Nach beendeter Salzsäureentwicklung wird vom Katalysator abfiltriert und im Vakuum eingedampft. Der Aldehyd wird aus dem Rückstand durch Behandlung mit Girard-Reagens P (N-Pyridiniumessigsäurehydrazidchlorid, vgl. A. Girard u. G. Sandulescu, Helvetica Chimica Acta, Band i9, 1936, S. io95) gewonnen.
  • i Gewichtsteil Aldehyd, 0,2 Gewichtsteile Hydrazinhydrat und 1,3 Gewichtsteile Natrium in 26 Volumteilen Glykol werden im Stickstoffstrom 24 Stunden in einem Bad von igo° erhitzt. Die Reaktionslösung gießt man in Wasser und entfernt neutrale Anteile mit Äther. Dann wird die alkalische Lösung angesäuert und mit Äther ausgeschüttelt. Nach Waschen, Trocknen und Eindampfen der ätherischen Lösung erhält man die ß-Naphthyl-(2)-ß-äthyl-a,a-dimethylpropionsäure. Sie schmilzt nach Umkristallisieren aus Methanol bei 124 bis 125°.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von neuen Naphthylpropionsäuren und ihren funktionellen Derivaten, dadurch gekennzeichnet, daß man in 6-Stellung des Naphthalinrings nichtsubstituierte Naphthyl-(2)-alkylketone oder Naphthoyl-(2)-dialkylessigsäuren oder ihre funktionellen Derivate in ß-Naphthyl-(2)-ß-alkyl-a, a-dialkylpropionsäuren mit einem Wasserstoffatom in 6-Stellung oder in deren funktionelle Derivate überführt. ?. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in 6-Stellung des Naphthalinrings nichtsubstituierte Naphthyl-(2)-alkylketone mit Halogenessigsäureestern, deren Essigsäurerest nichtsubstituiert oder alkyliert ist, in Gegenwart von Metallen umsetzt, in den erhaltenen tertiären Carbinolen die Hydroxylgruppe durch Wasserstoff ersetzt und gegebenenfalls in a-Stellung des neu gebildeten Propionsäurerestes fehlende Alkylgruppen einführt. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in Naphthyl-(2)-alkylketonen, die in 6-Stellung des Naphthalinrings nichtsubstituiert sind, die Carbonylgrupp; durch die Halogenmethylengruppe ersetzt und die erhaltenen Naphthyl-(2)-alkylmethylhalogenide mit Halogenessigsäureestern, deren Essigsäurerest nichtsubstituiert oder alkyliert ist, in Gegenwart von Metallen umsetzt und gegebenenfalls in a-Stellung des neu gebildeten Propionsäurerestes fehlende Alkylgruppen einführt. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in 6-Stellung nichtsubstituierte Naphthoyl-(2)-dialkylessigsäureester oder -nitrile mit Metallverbindungen von aliphatischen Kohlenwasserstoffen umsetzt und in den erhaltenen Carbinolen, gegebenenfalls nach Hydrierung von aliphatischen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Mehrfachbindungen, die gebildete Hydroxylgruppe durch Wasserstoff ersetzt. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in 6-Stellung des Naphthalinrings nichtsubstituierte Naphthoyl-(2)-dialkylessigsäureester oder -nitrile mit Estern von Halogenessigsäuren oder ß-Halogenpropionsäuren in Gegenwart von Metallen umsetzt, in den erhaltenen Carbinolen die Hydroxylgruppe durch Wasserstoff und die neu eingeführte veresterte Carboxylgruppe durch Wasserstoff oder Alkyl ersetzt. 6. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man von einer bei der Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 5 als Zwischenprodukt erhältlichen Verbindung ausgeht und die noch verbleibenden Verfahrensstufen durchführt.
DEP48933A 1948-07-30 1949-07-15 Verfahren zur Herstellung von neuen Naphthylpropionsaeuren und ihren funktionellen Derivaten Expired DE820307C (de)

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