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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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A. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung
von Proteinen, die eine geringere allergene Antwort in Menschen
auslösen,
die gegenüber
solchen Proteinen exponiert sind, sowie ein Assay, das für diese
Antwort prognostisch ist. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung die Herstellung einer neuen verbesserten Proteinmutante, die
im Vergleich mit dem Vorläufer
dieser Proteinmutante eine sehr geringe allergene Antwort in Menschen
auslöst,
die durch Exposition gegen dieses Protein sensibilisiert sind.
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B. Stand der Technik
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Proteine,
die in industriellen, pharmazeutischen oder kommerziellen Anwendungsbereichen eingesetzt
werden, erfahren eine zunehmende Verbreitung. Als Ergebnis war die
zunehmende Exposition infolge dieser Verbreitung für einige
Sicherheitsrisiken verantwortlich, die durch die Sensibilisierung von
gewissen Personen gegen diese Peptide verursacht wurden, woraufhin
eine nachfolgende Exposition extreme allergische Reaktionen verursacht,
die schädlich
und sogar tödlich
sein können.
Es ist beispielsweise bekannt, dass Proteasen eine gefährliche
Hypersensibilität
in einigen Individuen verursachen. Infolgedessen war die Verwendung
von Proteasen in der Industrie, trotz der Nütrlichkeit von Proteasen in
der Industrie, z. B. in Waschmitteln, Kosmetika, Textilbehandlung
etc. und der intensiven Forschung, die in diesem Gebiet vorgenommen
worden ist, um verbesserte Proteasen bereitzustellen, die beispielsweise
unter Reinigungsbedingungen eine wirksamere Fleckenentfernung aufweisen,
aufgrund ihrer Fähigkeit
zur Auslösung
von einer hypersensiblen allergenen Reaktion in einigen Menschen
problematisch.
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Es
sind einige Anstrengungen unternommen worden, um diese Probleme
zu verringern. Unter den erforschten Strategien zur Verringerung
des immunogenen Potentials der Proteaseverwendung gab es verbesserte
Produktionsverfahren, die durch Kontrollieren und Minimieren der
Arbeitsplatzkonzentrationen von Staubteilchen oder Aerosol, die
durch Luft übertragene
Protease tragen, einen potentiellen Kontakt verringern, verbesserte
Granulierungsverfahren, die die Menge an Staub oder Aerosol verringern,
die durch das eigentliche Proteaseprodukt produziert werden, und verbesserte
Rückgewinnungsverfahren, um
den Gehalt an potentiell allergenen Verunreinigungen im Endprodukt
zu verringern. Jedoch waren Bemühungen
zur Reduktion der Allergenität
der Protease selbst relativ erfolglos. Alternativ wurden Bemühungen unternommen,
Epitope in einer Protease zu maskieren, die in hypersensiblen Individuen
durch Immunglobulin E (IgE) erkannt werden (PCT Anmeldung Nr. WO
92/10755) oder die Natur der antigenen Determinanten zu vergrößern oder
zu verändern,
indem Polymere oder Peptide/Proteine an die fragliche Protease angehängt wurden.
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Wenn
eine adaptive Immunantwort in einer übertriebenen oder unpassenden
Form auftritt, sagt man von dem Individuum, das diese Reaktion erfährt, dass
es hypersensibel (hypersensitive) ist. Hypersensibilitätsreaktionen
sind das Ergebnis von normalerweise nützlichen Immunantworten, die
unangebracht funktionieren und manchmal Entzündungsreaktionen und Gewebeschaden
verursachen. Sie können
durch viele Antigene provoziert werden, und der Grund für eine Hypersensibilitätsreaktion
variiert von einem Individuum zum anderen. Die Hypersensibilität zeigt
sich normalerweise nicht beim ersten Kontakt mit dem Antigen, sondern
tritt im allgemeinen bei einem nachfolgenden Kontakt auf. Eine Form
der Hypersensibilität
tritt auf, wenn eine IgE-Antwort gegen harmlose Umweltantigene gerichtet
ist, wie z. B. Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhautschuppen. Die resultierende
Freisetzung von pharmakologischen Mediatorsubstanzen durch IgE-sensibilisierte
Mastzellen erzeugt eine akute Entzündungsreaktion mit Symptomen
wie Asthma oder Rhinitis.
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Nichtsdestoweniger
ist eine Strategie, die das Modifizieren der IgE-Stellen umfasst,
bei der Verhinderung der Ursache der anfänglichen Sensibilisierungsreaktion
nicht allgemein erfolgreich. Folglich werden solche Strategien,
auch wenn sie möglicherweise
die Schwere der anschließenden
Hypersensibilitätsreaktion
neutralisieren oder vermindern können,
nicht die Anzahl oder Personen, die tatsächlich sensibilisiert werden,
verringert. Wenn z. B. eine Person bekanntermaßen gegen ein gewisses Antigen hypersensibel
ist, besteht die allgemeine und einzig sichere Art und Weise des
Umgangs mit solch einer Situation darin, die hypersensible Person
von dem Antigen so vollständig
wie möglich
zu isolieren. In der Tat könnte
jede andere Vorgehensweise für
die Gesundheit des hypersensiblen Individuums gefährlich sein.
Während
die Reduktion der Gefahr eines bestimmten Proteins für ein hypersensibles
Individuum wichtig ist, wäre
es jedoch für
industrielle Anwendungszwecke sehr viel nützlicher, von vorneherein ein
Protein unfähig
zu machen, die Hypersensibilitätsreaktion
zu initiieren.
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T-Lymphozyten
(T-Zellen) sind Hauptakteure bei der Induktion und Regulation von
Immunantworten und bei der Ausführung
von immunologischen Effektorfunktionen. Es ist bekannt, dass die
spezifische Immunität
gegen infektiöse
Mittel und Tumore von diesen Zellen abhängt und es wird davon ausgegangen,
dass sie zur Heilung von Verletzungen beitragen. Andererseits kann
eine Fehlfunktion bei der Steuerung dieser Antworten zu einer Autoaggression führen. Im
allgemeinen wird ein Antigen den T-Zellen in Form von Antigen-präsentierenden
Zellen präsentiert,
die über
eine Vielzahl von Zelloberflächenmechanismen
ein Antigen oder ein partielles Antigen fangen und ausstellen, auf
eine Art und Weise, die für die
Antigenerkennung durch die T-Zelle
geeignet ist. Bei der Erkennung eines spezifischen Epitops durch die
Rezeptoren auf der Oberfläche
der T-Zellen (T-Zell-Rezeptoren) beginnen die T-Zellen mit einer Reihe
von komplexen Wechselwirkungen, einschließlich Proliferation, die zur
Produktion von Antikörpern
durch B-Zellen führen.
Während
T-Zellen und B-Zellen beide durch antigene Epitope aktiviert werden,
die auf einem gegebenen Protein oder Peptid vorliegen, sind die
eigentlichen Epitope, die von diesen mononukleären Zellen erkannt werden,
im allgemeinen nicht identisch. In der Tat ist das Epitop, das eine
T-Zelle aktiviert, um die Erzeugung von immunologischer Vielfalt
zu initiieren, recht häufig
nicht das gleiche Epitop, das später
von B-Zellen im Rahmen der immunologischen Antwort erkannt wird. Während die
spezifische antigene Interaktion zwischen der T-Zelle und dem Antigen
ein entscheidendes Element bei der Initiierung der Immunantwort
auf Antigenaussetzung darstellt, sind folglich im Hinblick auf die
Hypersensibilität
die Einzelheiten dieser Interaktion, d. h. das erkannte Epitop,
häufig
nicht relevant für
eine anschließende
Entwicklung einer kompletten allergischen Reaktion.
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Die
PCT Veröffentlichung
Nr. WO 96/40791 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Polyalkylenoxid-Polypeptid-Konjugaten
mit reduzierter Allergenität
unter Verwendung von Polyalkylenoxid als Ausgangsmaterial.
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Die
PCT Veröffentlichung
Nr. WO 97/30148 offenbart ein Polypeptid-Konjugat mit reduzierter
Allergenität,
das ein polymeres Trägermolekül mit 2 oder
mehr Polypeptidmolekülen,
die daran kovalent gebunden sind, umfasst.
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Die
PCT Veröffentlichung
Nr. WO 96/17929 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Polypeptiden
mit reduzierter Allergenität
umfassend den Schritt des Konjugierens von 1 bis 30 Polymolekülen an ein
Vorgänger-Polypeptid.
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Die
PCT Veröffentlichung
Nr. WO 92/10755 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Proteinvarianten,
die eine reduzierte immunogene Antwort in Tieren hervorrufen. In
dieser Anmeldung wurden die Proteine von Interesse, eine Reihe von
Proteasen und Varianten davon, zur Immunisierung von Ratten eingesetzt.
Die Seren von diesen Ratten wurden anschließend verwendet, um die Reaktivität der bereits produzierten
und in den immunisierten Seren vorliegenden polyklonalen Antikörpern gegen
das Protein von Interesse und deren Varianten zu messen. Aus diesen
Ergebnissen war es möglich
zu bestimmen, ob die Antikörper
in der Präparation
im Vergleich mehr oder weniger reaktiv mit dem Protein und dessen
Varianten waren, wodurch eine Analyse ermöglicht wurde, welche Veränderungen
in dem Protein möglicherweise
die Fähigkeit
von Ig zur Bindung neutralisieren oder reduzieren. Aus diesen Tests
an Ratten konnte die Schlussfolgerung gezogen werden, dass die Veränderung
eines der 309 Reste von Subtilisin entsprechend 127, 128, 129, 130,
131, 151, 136, 151, 152, 153, 154, 161, 162, 163, 167, 168, 169,
170, 171, 172, 173, 174, 175, 176, 186, 193, 194, 195, 196, 197,
247, 251, 261 zu einer Veränderung
des immunologischen Potentials führt.
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Die
PCT Veröffentlichung
Nr. WO 94/10191 offenbart schwach allergene Proteine umfassend oligomere
Formen des monomeren Vorläuferproteins, wobei
das Oligomer im wesentlichen seine Aktivität beibehalten hat. Gundlach,
B. R. et al. (1996), Journal of Immunological Methods 192, 149–155, beschreibt
die Determinierung von T-Zellepitopen
mit statistischen Peptid-Bibliotheken.
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Der
Stand der Technik hat Verfahren zur Reduzierung der Allergenität von gewissen
Proteinen und zur Identifizierung von Epitopen, die in einigen Individuen
allergische Reaktionen verursachen, bereitgestellt, wobei die Assays,
die zur Identifizierung dieser Epitope angewendet werden, im allgemeinen die
Messung von IgE- und IgG-Antikörpern in
Blutseren, die zuvor dem Antigen ausgesetzt wurden, umfassen. Nichtsdestoweniger
hat eine Sensibilisierung bereits stattgefunden, sobald eine Ig-Reaktion initiiert worden
ist. Folglich besteht ein Bedürfnis
nach einem Verfahren zum Bestimmen von Epitopen, die in erster Linie
eine Sensibilisierung verursachen, da die Neutralisierung dieser
Epitope zu einer deutlich geringeren Möglichkeit des Auftretens einer
Sensibilisierung führt,
wodurch die Möglichkeit
einer anfänglichen Sensibilisierung
reduziert wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
Verfahrens zur Herstellung eines Proteins mit einem verminderten
Potential zur Verursachung einer allergenen Antwort in Menschen im
Vergleich zu einem Vorläuferprotein.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung einer Proteasevariante, die in üblichen Proteaseverwendungszwecken
eine nützliche
Aktivität
besitzt, wie z. B. als Waschmittel oder die Behandlung von Wolle
zur Verhinderung von Verfilzen, in Seifenstücken- oder Flüssigseifen-Anwendungen, Geschirrspülformulierungen,
Kontaktlinsen-Reinigungslösungen oder
-produkten, Peptid-Hydrolyse, Abfallbehandlung, Textilanwendungen
wie z. B. Anti-Verfilzen, in kosmetischen Formulierungen und zur Hautpflege,
oder als Fusions-Spaltungs-Enzyme bei der Proteinherstellung, wobei
die Proteasevariante aufgrund ihres erniedrigten allergenen Potentials
sicherer verwendet werden kann.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Identifizierung von T-Zell-Epitopen innerhalb
eines Proteins bereitgestellt, worin ein T-Zell-Epitop erkannt wird,
umfassend die folgenden Schritte: (a) Erhalten aus einer einzelnen
Humanblutprobe einer Lösung
von dendritischen Zellen und einer Lösung von naiven CD4+- und/oder CD8+-T-Zellen,
(b) Fördern
der Differenzierung in der Lösung von
dendritischen Zellen, (c) Vereinigen der Lösung von differenzierten dendritischen
Zellen und der naiven CD4+- und/oder CD8+-T-Zellen mit einem Peptid von Interesse,
(d) Messen der Proliferation von T-Zellen im Schritt (c).
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Protein, in dem ein T-Zell-Epitop
identifiziert worden ist, derart modifiziert, dass die Fähigkeit
der T-Zelle zur Identifizierung des Epitops reduziert oder vorzugsweise
neutralisiert (eliminiert) wird. Das Protein besitzt eine reduzierte Allergenität und vorzugsweise
umfasst es eine Modifikation umfassend die Substitution oder Deletion
von Aminosäureresten,
die innerhalb eines T-Zell-Epitops identifiziert wurden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird ein Epitop in einem Protein oder Peptid bestimmt, das bei Erkennung
durch eine T-Zelle zu der Proliferation von T-Zellen führt, die
größer ist
als die Basislinie (baseline). Dieses T-Zell-Epitop wird dann derart
modifiziert, dass wenn das Peptid umfassend das Epitop in dem Assay
gemäß der vorliegenden
Erfindung analysiert wird, es zu einer geringeren Proliferation
als das Protein, das das unmodifizierte Epitop enthält, führt. Noch
bevorzugter erzeugt das zu modifizierende Epitop mehr als 3 mal die
Basislinien-T-Zellproliferation in einer Probe. Sofern modifiziert,
produziert das Epitop weniger als 3 mal die Basislinien-T-Zellproliferation,
vorzugsweise weniger als 2 mal die Basislinien-T-Zellproliferation und
am bevorzugtesten weniger als oder im wesentlichen gleich der Basislinien-T-Zellproliferation
in einer Probe.
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Vorzugsweise
wird das Epitop auf eine der folgenden Arten modifiziert: (a) die
Aminosäuresequenz
des Epitops wird durch eine analoge Sequenz von einem humanen Homolog
des Proteins von Interesse ersetzt, d. h. humanes Subtilisin oder
ein weiteres Humanprotease-abgeleitetes Subtilisin-ähnliches
Molekül
wie z. B. Furin oder die Kexine (siehe z. B. Methods in Enzymology,
Vol. 244, (1994), Seiten 175 et seq, Roebroek et al., EMBO J., Vol.
5, Nr. 9, Seiten 2197–2202
(1986); Tomkinson et al., Biochem., Vol. 30, Seiten 168–174 (1991);
Keifer et al., DNA and Cell Biol., Vol. 10, Nr. 10, Seiten 757–769 (1991));
(b) die Aminosäuresequenz
des Epitops wird durch eine analoge Sequenz von einem nicht-humanen
Homolog zu dem Protein von Interesse substituiert, wobei die analoge
Sequenz eine geringere allergene Antwort infolge der T-Zell-Erkennung
als jene des Proteins von Interesse auslöst; (c) die Aminosäuresequenz
des Epitops wird durch eine Sequenz ersetzt, die die wesentlichen
Tertiärstrukturattribute
des Epitops im wesentlichen nachahmt, jedoch eine geringere allergene
Antwort infolge der T-Zell-Erkennung als jene des Proteins von Interesse
auslöst, oder
(d) mit einer beliebigen Sequenz, die eine geringer allergene Antwort
infolge der T-Zell-Erkennung als jene des Proteins von Interesse
auslöst.
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Ein
mutiertes Protein mit einem modifizierten Epitop kann durch Modifizieren
einer DNA hergestellt werden, die für ein Vorläuferprotein codiert, so dass die
modifizierte DNA für
das mutierte Protein gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert.
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Das
mutierte Protein ist für
jede Zusammensetzung oder jedes Verfahren geeignet, für die das Vorläuferprotein
bekanntermaßen
geeignet ist. Wenn es sich z. B. bei dem Protein um eine Protease
handelt, kann die Protease mit verminderter Allergenität als Komponente
in Reinigungsprodukten wie Waschmitteln und Reinigungsmitteln von
harten Oberflächen,
als Hilfsmittel bei der Herstellung von Leder, bei der Behandlung
von Textilien wie z. B. Wolle und/oder Seide zur Verminderung von Verfilzung,
als Komponente in einem Körperpflegeprodukt,
kosmetischem Produkt oder Gesichtscremeprodukt, und als Komponente
in Tier- oder Haustiernahrung zur Verbesserung des Nährwerts
der Nahrung eingesetzt werden. Gleichermaßen, wenn es sich bei dem Protein
um eine Amylase handelt, kann die Amylase mit reduzierter Allergenität zur Verflüssigung
von Stärke, als
Komponente in Geschirrspülmittel,
zum Entschlichten von Textilien, in einem Waschmittel oder für einen
beliebigen weiteren Verwendungszweck, für den eine Amylase geeignet
ist, eingesetzt werden.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass es durch
Messung der Proliferation von T-Zellen infolge der T-Zellen-Epitoperkennung möglich ist,
Peptide zu identifizieren, die Epitope enthalten, die für die anfängliche
Sensibilisierung eines Individuums verantwortlich sind. Das heißt, die T-Zell-Proliferation
infolge der T-Zell-Epitoperkennung
führt zur
Sensibilisierung eines Individuums gegen das Peptid oder ein Protein,
was dieses enthält. Die
Neutralisierung solcher "sensibilisierenden" T-Zell-Epitope führt unausweichlich
zu einem höheren
Maß an
Sicherheit für
jene, die das Antigen, das das Epitop enthält, handhaben oder diesem auf
andere Weise ausgesetzt sind, da sie nicht anfänglich sensibilisiert werden,
wodurch die Herstellung von Ig-Antikörpern, die für eine allergische
Reaktion nach einer nachfolgenden Exposition gegenüber dem
Antigen typisch sind, verhindert wird.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von Proteinen,
einschließlich
Enzymen, die mit einem deutlich kleineren Risiko für eine Sensibilisierung
für die
exponierten Individuen eingesetzt werden können. So können die Proteine gemäß der vorliegenden
Erfindung z. B. sicherer in Kosmetika wie z. B. Gesichtscremes,
Reinigungsmitteln wie z. B. Waschmitteln, Reinigungsmitteln für harte
Oberflächen
und Vorwaschmitteln oder beliebigen weiteren Anwendungen von Proteinen,
einschließlich
Enzymen, worin eine menschliche Exposition ein notwendiges Nebenprodukt
ist, eingesetzt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Die 1A,
B1, B2 und B3 zeigen die DNA-Sequenz (SEQ ID Nr. 1) und die Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 2) für
Bacillus amyloliquefaciens Subtilisin (BPN') und eine partielle Restriktionsmappe
dieses Gens.
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2 zeigt
die konservierten Aminosäurereste
unter Subtilisinen von Bacillus amyloliquefaciens (SEQ ID Nr. 3)
und Bacillus lentus (Wildtyp) (SEQ ID Nr. 4).
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Die 3A und 3B zeigen
eine Aminosäuresequenz-Anordnung
von Proteasen vom Subtilisin-Typ von Bacillus amyloliquefaciens
(BPN'), Bacillus
subtilis, Bacillus licheniformis (SEQ ID Nr. 5) und Bacillus lentus
Das Symbol * steht für
die Abwesenheit von spezifischen Aminosäureresten im Vergleich zu Subtilisin
BPN'.
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Die 4 zeigt
die additive T-Zellantwort von 16 Proben von peripherem mononukleärem Blut
auf Peptide, die der Protease von Bacillus lentus entsprechen. Das
Peptid E05 umfasst die Region umfassend Reste, die den Resten 170-173
in der Protease von Bacillus amyloliquefaciens entsprechen.
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Die 5 zeigt
die additive T-Zellantwort von 10 Proben von peripherem mononukleärem Blut
auf Peptide, die dem humanen Subtilisinmolekül entsprechen. Die Peptide
F10, F9, F8 und F7 enthalten alle die Aminosäuresequenz DQMD, die der Region entspricht,
die Reste umfasst, welche den Resten 170-173 in der Protease von
Bacillus amyloliquefaciens in dem Sequenz-Alignment von 3 entsprechen.
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Die 6A und 6B/6C zeigen
Aminosäurefolgen,
die Peptiden entsprechen, die jeweils von der Sequenz von der Protease
von Bacillus lentus und einem humanen Subtilisin abgeleitet sind.
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Die 7 zeigt
die Aminosäuresequenz
von humanem Subtilisin (SEQ ID Nr. 6).
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Die 8 zeigt
ein Aminosäuresequenz-Alignment
von BPN' (Bacillus
amyloliquefaciens) Protease, SAVINASE (Bacillus lentus) Protease
und humanem Subtilisin (S2HSBT).
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Die 9 zeigt
die T-Zellantwort auf Peptide, die von der Protease von Bacillus
lentus abgeleitet sind, in einer Probe, die einem Individuum entnommen
wurde, von dem bekannt ist, dass es gegen die Protease von Bacillus
lentus hypersensibel ist. Das Peptid E05 stellt die Region dar,
die den Resten 170-173 in der Protease von Bacillus amyloliquefaciens
entspricht.
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Die 10 zeigt
die T-Zellantwort auf verschiedene Alaninsubstitutionen in dem E05
Proteasepeptid von Bacillus lentus in einer Probe, die von einem
Individuum genommen wurde, von dem bekannt ist, dass es gegen die
Protease von Bacillus lentus hypersensibel ist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Identifizieren von T-Zellepitopen
bereitgestellt. Die vorliegende Erfindung stellt ein Assay bereit,
das Epitope wie folgt identifiziert: differenzierte dendritische
Zellen werden mit naiven humanen CD4+- und/oder
CD8+-T-Zellen und mit einem Peptid von Interesse
kombiniert. Insbesondere wird ein Verfahren bereitgestellt, worin
ein T-Zellepitop erkannt wird, umfassend die Schritte von: (a) Erhalten
aus einer einzelnen humanen Blutprobe eine Lösung von dendritischen Zellen
und eine Lösung
von naiven CD4+- und/oder CD8+-T-Zellen,
(b) Promoten der Differenzierung in dieser Lösung von dendritischen Zellen,
(c) Kombinieren der Lösung
von differenzierten dendritischen Zellen und der naiven CD4+- und/oder CD8+-T-Zellen
mit einem Peptid von Interesse, (d) Messen der Proliferation von
T-Zellen im Schritt (c).
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Das
Peptid von Interesse, das gemäß dem Assay
der vorliegenden Erfindung analysiert werden soll, ist von einem
Protein oder einem Enzym abgeleitet, für welches eine reduzierte Allergenität erwünscht oder
erforderlich ist. Bei der Durchführung der
vorliegenden Erfindung ist es möglich,
die Lokalisierung eines Epitops, das in einem Individuum oder einer
Probe von Individuen eine Sensibilisierung verursachen kann, genau
zu identifizieren. Gemäß einer besonders
wirksamen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden eine Reihe von Peptidoligomeren
hergestellt, die dem gesamten oder einem Teil des Proteins oder
Enzyms entsprechen. Beispielsweise wird eine Peptidbibliothek produziert,
die den relevanten Teil oder das gesamte Protein abdeckt. Eine besonders
geeignete Art und Weise zur Herstellung der Peptide besteht darin, Überschneidungen
in die Peptidbibliothek einzuführen,
z. B. Herstellen eines ersten Peptids, das der Aminosäuresequenz
1-10 des betreffenden Proteins entspricht, eines zweiten Peptids,
das der Aminosäuresequenz 4-14
des betreffenden Proteins entspricht, eines dritten Peptids, das
der Aminosäuresequenz
7-17 des betreffenden Proteins entspricht, eines vierten Peptids,
das der Aminosäuresequenz
10-20 des betreffenden Proteins entspricht, etc. ... bis repräsentative Peptide
erzeugt worden sind, die dem gesamten Molekül entsprechen. Durch individuelle
Analyse jedes der Peptide in dem Assay, das in der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt wird, ist es möglich, die Lokalisierung von
Epitopen, die durch T-Zellen erkannt werden, genau zu identifizieren.
In dem vorstehend angegebenen Beispiel ermöglicht die Reaktion von einem
bestimmten Peptid, die größer ist
als jene eines benachbarten Peptids, die Identifizierung der Epitop-Ankerregion
innerhalb von drei Aminosäuren. Nach
Bestimmen der Lokalisierung dieser Epitope ist es möglich, die
Aminosäuren
innerhalb jedes Epitops zu verändern,
bis das Peptid eine weniger signifikante T-Zellantwort auslöst.
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"Antigen-präsentierende
Zelle", wie sie
in der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen eingesetzt wird, steht
für eine
Zelle des Immunsystems, die Antigen auf ihrer Oberfläche präsentiert,
das durch Rezeptoren auf der Oberfläche von T-Zellen erkannt werden
kann. Beispiele für
Antigen-präsentierende
Zellen sind dendritische Zellen, interdigitierende Zellen, aktivierte
B-Zellen und Makrophagen.
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"T-Zell-Proliferation", wie sie in der
vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen verwendet wird, steht
für die
Anzahl von T-Zellen, die während der
Inkubation von T-Zellen mit den Antigen-präsentierenden Zellen produziert
werden, mit oder ohne Antigen.
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"Basislinien-T-Zell-Proliferation", wie sie in der
vorliegenden Beschreibung angewendet wird, steht für die T-Zell-Proliferation,
die normalerweise in einem Individuum als Antwort auf die Exposition
gegenüber
Antigen-präsentierenden
Zellen in Abwesenheit von Peptid- oder Proteinantigen beobachtet wird.
Für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung wurde das Level der Basislinien-T-Zell-Proliferation
(baseline T-cell proliferation) auf der Grundlage jeder Probe für jedes
Individuum als die Proliferation von T-Zellen als Antwort auf Antigen-präsentierende
Zellen in Abwesenheit von Antigen bestimmt.
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"T-Zell-Epitop" steht für ein Merkmal
eines Peptids oder Proteins, das durch einen T-Zell-Rezeptor bei der Initiierung einer
immunologischen Antwort gegen das Peptid, das dieses Antigen umfasst,
erkannt wird. Es wird allgemein davon ausgegangen, dass die Erkennung
von einem T-Zell-Epitop durch eine T-Zelle über einen Mechanismus abläuft, worin T-Zellen
Peptidfragmente von Antigenen erkennen, die an Klasse I oder Klasse
II Haupt-Histokompatibilitäts-Moleküle (major
histocompatability, MHC), welche auf Antigen-präsentierenden Zellen exprimiert sind,
gebunden sind (siehe z. B. Moeller, G. ed., Antigenic Requirements
for Activation of MHC-Restricted
Responses, Immunolgical Review, Vol. 98, Seite 187 (Copenhagen;
Munksgaard) (1987).
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Die
Epitope, die nach dem Assay bestimmt werden, der in der vorliegenden
Beschreibung und den Ansprüchen
bereitgestellt wird, werden anschließend modifiziert, um das allergene
Potential des Proteins von Interesse zu reduzieren. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
produziert das zu modifizierende Epitop ein Level der T-Zell-Proliferation von
mehr als 3 mal der Basislinien-T-Zell-Proliferation in einer Probe.
Nach Modifizierung löst
das Epitop weniger als 3 mal die Basislinien-Proliferation aus, vorzugsweise weniger
als 2 mal die Basislinien-Proliferation und am bevorzugtesten weniger
als oder im wesentlichen gleich der Basislinien-Proliferation in
einer Probe.
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Vorzugsweise
wird das Epitop nach einer der folgenden Arten modifiziert: (a)
die Aminosäuresequenz
des Epitops wird durch eine analoge Sequenz von einem humanen Homolog
des Proteins von Interesse substituiert; (b) die Aminosäuresequenz
des Epitops wird durch eine analoge Sequenz von einem nicht-humanen
Homolog zu dem Protein von Interesse substituiert, wobei die analoge
Sequenz eine geringere allergene Antwort infolge der T-Zell-Epitop-Erkennung
als jene des Proteins von Interesse auslöst, (c) die Aminosäuresequenz
des Epitops wird durch eine Sequenz substituiert, die im wesentlichen die
Haupttertiärstrukturattribute
des Epitops nachahmt, jedoch eine geringere allergene Antwort infolge
der T-Zell-Epitop-Erkennung als jene des Proteins von Interesse
auslöst,
oder (d) mit einer beliebigen Sequenz, die eine geringere allergene
Antwort infolge der T-Zell-Epitop-Erkennung als jene des Proteins von
Interesse auslöst.
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"Probe", wie in der vorliegenden
Beschreibung und den Ansprüchen
verwendet, umfasst mononukleäre
Zellen, die naiv sind, d. h. nicht sensibilisiert gegen das betreffende
Antigen.
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"Homolog", wie in der vorliegenden
Beschreibung und den Ansprüchen
verwendet, steht für ein
Protein oder Enzym, das eine ähnliche
katalytische Wirkung, Struktur und/oder Verwendung wie das Protein
von Interesse aufweist. Es ist wünschenswert,
ein Homolog zu finden, das eine Tertiärstruktur und/oder Primärstruktur ähnlich mit
jener des Proteins von Interesse besitzt, da der Austausch des Epitops
in dem Protein von Interesse mit einem analogen Segment des Homologs
die Störung
(disruptiveness) der Änderung
vermindern wird. Folglich stellen eng homologe Enzyme die am meisten
bevorzugte Quelle für
Epitop-Substitutionen dar. Alternativ dazu, sofern möglich, ist
es vorteilhaft, nach humanen Analoga für ein bestimmtes Protein zu
suchen. Zum Beispiel sollte die Substitution eines spezifischen
Epitops in einem bakteriellen Subtilisin durch eine Sequenz von
einem humanen Analog von Subtilisin (d. h. humanes Subtilisin) zu
einer geringeren Allergenität
in dem bakteriellen Protein führen.
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Eine "analoge" Sequenz kann bestimmt
werden, indem gewährleistet
wird, dass die Austausch-Aminosäuren
eine ähnliche
Funktion, Tertiärstruktur
und/oder konservierte Reste wie die Aminosäuren in dem Protein von Interesse
am Epitop oder in der Nähe
des Epitops besitzen. Sofern die Epitopregion z. B. eine Alpha-Helix-Struktur
oder eine Beta-Faltblatt-Struktur besitzt, sollten folglich die
Austausch-Aminosäuren
diese spezifische Struktur beibehalten.
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Während sich
die vorliegende Erfindung auf alle Proteine erstreckt, für die eine
Verminderung der Allergenität
erwünscht
wird, wird um der Einfachheit willen im folgenden eine besonders
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung beschrieben, die Modifikation einer Protease. Bei
Proteasen handelt es sich um Carbonylhydrolasen, die im allgemeinen
die Spaltung von Peptidbindungen von Proteinen oder Peptiden bewirken.
Wie in der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen verwendet,
steht "Protease" für eine natürlich auftretende
Protease oder eine rekombinante Protease. Natürlich auftretende Proteasen
umfassen α-Aminoacylpeptid-Hydrolase,
Peptidylaminosäure-Hydrolase,
Acylamino-Hydrolase, Serin-Carboxypeptidase, Metallocarboxypeptidase,
Thiolproteinase, Carboxylproteinase und Metalloproteinase. Serin-,
Metallo-, Thiol- und Säure-Proteasen
sind ebenfalls umfasst, wie auch Endo- und Exo-Proteasen.
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Subtilisine
sind bakterielle oder pilzliche Proteasen, die im allgemeinen die
Spaltung von Peptidbindungen von Proteinen oder Peptiden bewirken. Wie
in der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen verwendet, steht "Subtilisin" für ein natürlich vorkommendes
Subtilisin oder ein rekombinantes Subtilisin. Es ist bekannt, dass
eine Reihe von natürlich
auftretenden Subtilisinen von verschiedenen mikrobiellen Spezies
produziert und häufig
sekretiert werden. Die Aminosäuresequenzen
der Mitglieder dieser Reihe sind nicht vollständig homolog. Jedoch weisen
die Subtilisine in dieser Reihe die gleiche oder eine ähnliche
Art der proteolytischen Aktivität auf.
Diese Klasse von Serin-Proteasen hat eine gemeinsame Aminosäuresequenz
gemeinsam, die eine katalytische Triade definiert, welche sie von
der Chymotrypsin-verwandten Klasse von Serin-Proteasen unterscheidet.
Die Subtilisine und Chymotrypsin-verwandten Serin-Proteasen besitzen
beide eine katalytische Triade, die Aspartat, Histidin und Serin
umfasst. In den Subtilisin-verwandten Proteasen ist die relative
Reihenfolge dieser Aminosäuren,
beim Lesen vom Amino- zum Carboxy-Terminus, Aspartat-Histidin-Serin. In
den Chymotrypsin-verwandten Proteasen ist die relative Reihenfolge
jedoch Histidin-Aspartat-Serin. Folglich bezieht sich Subtilisin
in der vorliegenden Anmeldung auf eine Serin-Protease mit der katalytischen
Triade von Subtilisin-verwandten
Proteasen. Beispiele umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
die in der 3 in der vorliegenden Beschreibung
identifizierten Subtilisine. Im allgemeinen und für die Anwendungszwecke
gemäß der vorliegenden
Erfindung entspricht die Nummerierung der Aminosäuren in Proteasen den Zahlen,
die der reifen Subtilisitensequenz von Bacillus amyloliquefaciens
in der 1 zugeordnet wurden.
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"Rekombinantes Subtilisin" oder "rekombinante Protease" beziehen sich auf
ein Subtilisin oder eine Protease, worin die DNA-Sequenz, die für das Subtilisin
oder die Protease codiert, modifiziert ist, um eine Variante (oder
mutierte) DNA-Sequenz zu produzieren, die für die Substitution, Deletion
oder Insertion von einer oder mehreren Aminosäuren in der natürlich vorkommenden
Aminosäuresequenz
codiert. Geeignete Verfahren zur Herstellung solch einer Modifikation,
und die mit jenen kombiniert werden können, die in der vorliegenden
Beschreibung offenbart sind, umfassen die im US Patent 4,760,025
(RE 34,606), US Patent 5,204,015 und US Patent 5,185,258 offenbarten.
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"Nicht-humane Subtilisine" und die DNA, die für diese
codieren, können
aus vielen prokaryotischen oder eukaryotischen-Organismen erhalten werden.
Geeignete Beispiele für
prokaryotische Organismen umfassen gramnegative Organismen wie z.
B. E. coli oder Pseudomonas und grampositive Bakterien wie z. B.
Micrococcus oder Bacillus Beispiele für eukaryotische Organismen,
aus denen Subtilisin und deren Gene erhalten werden können, umfassen
Hefen wie z. B. Saccharomyces cerevisiae, Pilze wie z. B. Aspergillus
sp.
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"Humanes Subtilisin" steht für Proteine menschlichen
Ursprungs, die eine katalytische Aktivität vom Subtilisin-Typ aufweisen,
z. B. die Kexin-Familie von Proteasen menschlicher Abstammung. Ein Beispiel
für solch
ein Protein ist durch die Sequenz in der 7 dargestellt.
Ferner werden Derivate oder Homologe von humanem Subtilisin, einschließlich jenen
aus nicht-menschlichen Quellen wie Maus oder Kaninchen, die die
wesentliche Fähigkeit
zur Hydrolyse von Peptidbindungen beibehalten und wenigstens 50%,
vorzugsweise wenigstens 65% und noch bevorzugter wenigstens 80%
Homologie mit dem Protein der 7 aufweisen,
als humane Subtilisine für
den Verwendungszweck der vorliegenden Erfindung angesehen.
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Eine "Protease-Variante" besitzt eine Aminosäuresequenz,
die von der Aminosäuresequenz
einer "Vorläufer-Protease" abgeleitet ist.
Die Vorläufer-Proteasen
umfassen natürlich
vorkommende Proteasen und rekombinante Proteasen. Die Aminosäuresequenz
der Proteasen-Variante ist "abgeleitet" von der Aminosäuresequenz
der Vorläufer-Protease durch
Substitution, Deletion oder Insertion von einer oder mehreren Aminosäuren der
Vorläufer-Aminosäuresequenz.
Solch eine Modifizierung ist von der "Vorläufer-DNA-Sequenz", die für die Aminosäuresequenz
der Vorläufer-Protease
codiert, statt einer Manipulation des Vorläufer-Protease-Enzyms per se. Geeignete
Methoden zur Manipulierung der Vorläufer-DNA-Sequenz umfassen Methoden,
die in der vorliegenden Beschreibung offenbart sind, wie auch Methoden,
die dem Fachmann bekannt sind (siehe z. B.
EP 0 328 299 , WO 89/06279 und die
US Patente und Anmeldungen, auf die bereits vorstehend in der Beschreibung
Bezug genommen wurde).
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Die
in der vorliegenden Beschreibung verwendeten Aminosäurepositionsnummern
beziehen sich auf jene, die der reifen Subtilisinsequenz von Bacillus
amyloliquefaciens, die in der 1 dargestellt ist,
zugeordnet wurden. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Mutation
dieses speziellen Subtilisins beschränkt, sondern erstreckt sich
auf Vorläufer-Proteasen,
die Aminosäurereste
an Positionen enthalten, die "äquivalent" zu den besonderen
identifizierten Resten im Subtilisin von Bacillus amyloliquefaciens sind.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der Vorläufer-Protease
um Subtilisin von Bacillus lentus und die Substitutionen, Deletionen
oder Insertionen werden an dem äquivalenten
Aminosäurerest
in B. lentus vorgenommen, entsprechend den vorstehend angegeben.
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Ein
Rest (Aminosäure)
einer Vorläufer-Protease
ist äquivalent
zu einem Rest des Subtilisins von Bacillus amyloliquefaciens, wenn
es entweder homolog (d. h. der Position in entweder der primären oder der
tertiären
Struktur entsprechend) oder analog zu einem bestimmten Rest oder
einem Teil dieses Rests in Subtilisin von Bacillus amyloliquefaciens
ist (d. h. mit der gleichen oder einer ähnlichen funktionellen Kapazität zum Kombinieren,
Reagieren oder chemisch-Wechselwirken).
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Um
eine Homologie im Hinblick auf die Primärstruktur festzustellen, wird
die Aminosäuresequenz
einer Vorläufer-Protease
direkt mit der Primärsequenz
von Subtilisin von Bacillus amyloliquefaciens verglichen und insbesondere
mit einem Set von Resten, die bekanntermaßen in Subtilisin invariant sind,
und deren Sequenz bekannt ist. Beispielsweise zeigt die 2 in
der vorliegenden Beschreibung die konservierten Reste zwischen Subtilisin
von B. amyloliquefaciens und Subtilisin von B. lentus Nach einem
Alignment der konservierten Reste, wobei die notwendigen Insertionen
und Deletionen ermöglicht werden,
um das Alignment beizubehalten (d. h. das Vermeiden der Eliminierung
von konservierten Resten durch zufällige Deletion und Insertion),
werden die Reste, die äquivalent
zu bestimmten Aminosäuren
in der Primärsequenz
von Subtilisin von Bacillus amyloliquefaciens sind, definiert. Das
Alignment von konservierten Resten sollte vorzugsweise 100% solcher
Reste konservieren. Jedoch ist auch ein Alignment von mehr als 75%
oder so gering wie 50% der konservierten Reste ebenfalls geeignet,
um äquivalente
Reste zu definieren. Die Konservierung der katalytischen Triade,
Asp32/His64/Ser221 sollte beibehalten werden.
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Beispielsweise
kann die Aminosäuresequenz
von Subtilisin von Bacillus amyloliquefaciens, Bacillus subtilis,
Bacillus licheniformis (carlsbergensis) und Bacillus lentus einem
Alignment unterzogen werden, um die maximale Menge an Homologie
zwischen Aminosäuresequenzen
bereitzustellen. Ein Vergleich dieser Sequenzen zeigt, dass es eine
Reihe von konservierten Resten gibt, die in jeder Sequenz enthalten
sind. Die konservierten Reste zwischen BPN' und B. lentus sind in der 2 identifiziert.
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Diese
konservierten Reste können
folglich verwendet werden, um die korrespondierenden äquivalenten
Aminosäurereste
von Subtilisin von Bacillus amyloliquefaciens in anderen Subtilisinen
wie z. B. Subtilisin von Bacillus lentus (PCT Veröffentlichung Nr.
WO 89/06279, veröffentlicht
Juli 13, 1989), dem bevorzugten Protease-Vorläufer- Enzym in der vorliegenden Beschreibung,
oder dem Subtilisin, das als PB92 bezeichnet wird (
EP 0 328 299 ), das mit dem bevorzugten
Subtilisin von Bacillus lentus hoch homolog ist, zu definieren.
Die Aminosäuresequenzen von
einigen dieser Subtilisine sind in den
3A und
3B mit
der Sequenz von dem Subtilisin von Bacillus amyloliquefaciens als
Alignment dargestellt, um die maximale Homologie von konservierten
Resten zu ergeben. Es ist festzustellen, dass es in der Sequenz
von Bacillus lentus eine Reihe von Deletionen gibt im Vergleich
zum Subtilisin von Bacillus amyloliquefaciens Beispielsweise handelt
es sich bei der äquivalenten
Aminosäure
für Val165
im Subtilisin von Bacillus amyloliquefaciens in den anderen Subtilisinen
um Isoleucin für
B. lentus und B. licheniformis.
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Ferner
ist beispielsweise die Aminosäure
an Position +170 Lysin (K) in sowohl dem Subtilisin von B. amyloliquefaciens
als auch dem Subtilisin von B. licheniformis, und Arginin (R) in
Savinase. In einer Ausführungsform
der Proteasevarianten gemäß der vorliegenden
Erfindung ist jedoch das Aminosäureäquivalent
zu +170 in Subtilisin von Bacillus amyloliquefaciens durch Asparaginsäure (D)
substituiert. Die Abkürzungen
und Einbuchstabencodes für
alle Aminosäuren
in der vorliegenden Erfindung richten sich nach dem PatentIn User
Manual (GenBank, Mountain View, CA) 1990, Seite 101.
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"Äquivalente Reste" können auch
definiert werden, indem die Homologie auf dem Niveau der Tertiärstruktur
für eine
Vorläufer-Protease
bestimmt wird, deren Tertiärstruktur
mittels Röntgenstrahlkristallographie
bestimmt worden ist. Äquivalente
Reste werden als jene definiert, für die die Atomkoordinaten von
2 oder mehr der Hauptkettenatome eines bestimmten Aminosäurerestes
der Vorläufer-Protease und
des Subtilisins von Bacillus amyloliquefaciens (N auf N, CA auf
CA, C auf C und O auf O) innerhalb von 0,13 nm und vorzugsweise
0,1 nm nach Alignment sind. Das Alignment wird erzielt, nachdem
das beste Modell orientiert und positioniert worden ist, um die maximale Überlappung
von Atomkoordinaten von Nicht-Wasserstoff-Proteinatomen der fraglichen Protease
zum Subtilisin von Bacillus amyloliquefaciens zu ergeben. Das beste
Modell ist das kristallographische Modell, das den niedrigsten R-Faktor
für experimentelle
Beugungsdaten bei der höchsten
verfügbaren
Auflösung
ergibt.
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Äquivalente
Reste, die funktionell analog zu einem bestimmten Rest vom Subtilisin
von Bacillus amyloliquefaciens sind, werden als jene Aminosäuren der
Vorläufer-Protease definiert,
die eine solche Konformation annehmen können, dass sie die Proteinstruktur,
die Substratbindung oder die Katalyse auf eine definierte Weise
und zurückzuführen auf
einen bestimmten Rest des Subtilisins von Bacillus amyloliquefaciens
entweder verändern,
modifizieren oder dazu beitragen. Ferner gibt es jene Reste der
Vorläufer-Protease
(für die
eine Tertiärstruktur
mittels Röntgenstrahlkristallographie
erhalten worden ist), die eine analoge Position in dem Umfang besetzen,
dass auch wenn die Hauptkettenatome des gegebenen Restes nicht die
Kriterien der Äquivalenz
auf der Basis des Besetzens einer homologen Position erfüllen, die
Atomkoordinaten von wenigstens zwei der Seitenkettenatome des Restes
innerhalb von 0,13 nm der entsprechenden Seitenkettenatome von Subtilisin
von Bacillus amyloliquefaciens liegen. Die Koordinaten der dreidimensionalen
Struktur von Subtilisin von Bacillus amyloliquefaciens sind in der
Europäischen
Patentveröffentlichung
Nr. 0 251 446 (äquivalent
zum US Patent 5,182,204) dargestellt und können wie vorstehend beschrieben
verwendet werden, um die äquivalenten
Reste auf dem Niveau der Tertiärstruktur
zu bestimmen.
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Einige
der Reste, die für
eine Substitution, Insertion oder Deletion identifiziert worden
sind, sind konservierte Reste, während
andere keine sind. Im Fall von Resten, die nicht konserviert sind,
ist der Austausch von einer oder mehreren Aminosäuren beschränkt auf Substitutionen, die
eine Variante produzieren, die eine Aminosäuresequenz besitzt, die nicht
einer in der Natur gefundenen entspricht. Im Fall von konservierten
Resten sollten solche Austäusche
nicht zu einer natürlich
auftretenden Sequenz führen.
Die Proteasevarianten gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen die reifen Formen von Proteasevarianten, wie
auch Pro- und Präpro-Formen solcher
Proteasevarianten. Die Präpro-Formen
sind die bevorzugten Konstruktionen, da dies die Expression, Sekretion
und Reifung der Proteasevarianten erleichtert.
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"Prosequenz" bezieht sich auf
eine Sequenz von Aminosäuren,
die am N-terminalen Teil der reifen Form einer Protease gebunden
ist, und deren Entfernung zum Auftreten der "reifen" (mature) Form der Protease führt. Viele
proteolytische Enzyme werden in der Natur als translationale Proenzymprodukte
gefunden und werden in Abwesenheit von post-translationalem Processing
auf diese Weise exprimiert. Eine bevorzugte Prosequenz zur Herstellung
von Proteasevarianten ist die mutmaßliche Prosequenz vom Subtilisin
von Bacillus amyloliquefaciens, auch wenn andere Protease-Prosequenzen
verwendet werden können.
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Eine "Signalsequenz" oder "Präsequenz" bezieht sich auf
eine beliebige Sequenz von Aminosäuren, die an dem N-terminalen
Teil einer Protease oder an dem N-terminalen Teil einer Proprotease
gebunden ist, die an der Sekretion der reifen Form oder der Proform
der Protease beteiligt sein kann. Bei dieser Definition von Signalsequenz
handelt es sich um eine funktionelle, die alle jenen Aminosäuresequenzen umfassen
soll, die durch den N-terminalen Teil des Protease-Gens codiert
werden, die an der Ausführung
der Sekretion der Protease unter nativen Bedingungen beteiligt sind.
Die vorliegende Erfindung verwendet solche Sequenzen zur Ausführung der
Sekretion der Proteasevarianten, wie in der vorliegenden Beschreibung
definiert. Eine mögliche
Signalsequenz umfasst die ersten sieben Aminosäurereste der Signalsequenz
von Subtilisin von Bacillus subtilis fusioniert mit dem Rest der
Signalsequenz von Subtilisin von Bacillus lentus (ATCC 21536).
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Eine "Präpro-Form" einer Proteasevariante besteht
aus der reifen Form der Protease mit einer Prosequenz in funktionsfähiger Verknüpfung an
den Aminoterminus der Protease und mit einer Prä- oder Signalsequenz in funktionsfähiger Verknüpfung mit dem
Aminoterminus der Prosequenz.
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"Expressionsvektor" bezieht sich auf
ein DNA-Konstrukt, das eine DNA-Sequenz enthält, die in funktionsfähiger Verknüpfung mit
einer geeigneten Kontrollsequenz ist, welches in der Lage ist, die
Expression der DNA in einem geeigneten Wirt auszuführen. Solche
Kontrollsequenzen umfassen einen Promotor zur Durchführung der
Transkription, eine optionale Operatorsequenz zur Kontrolle der
Transkription, eine Sequenz codierend für geeignete mRNA-Ribosomen-Bindungsstellen
und Sequenzen, die die Termination der Transkription und Translation kontrollieren.
Bei dem Vektor kann es sich um ein Plasmid, ein Phagen-Teilchen
oder einfach um ein potentielles genomisches Insert handeln. Sobald
in einem geeigneten Wirt transformiert, kann sich der Vektor replizieren
und unabhängig
von dem Wirtsgenom funktionieren, oder kann sich in einigen Fällen in das
Genom selbst integrieren. In der vorliegenden Beschreibung werden "Plasmid" und "Vektor" zum Teil abwechselnd
verwendet, da das Plasmid zur Zeit die am häufigsten verwendete Form eines
Vektors darstellt. Jedoch können
auch andere Formen von Expressionsvektoren, die äquivalenten Formen dienen und
die im Stand der Technik bekannt sind oder bekannt werden, ebenfalls
verwendet werden.
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Bei
den "Wirtszellen", die in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, handelt es sich im allgemeinen um prokaryotische
oder eukaryotische Wirte, die vorzugsweise nach den Verfahren manipuliert
worden sind, die im US Patent 4,760,025 (RE 34,606) offenbart sind,
um sie unfähig
zu machen, enzymatisch-aktive Endoproteasen zu sekretieren. Eine
bevorzugte Wirtszelle zur Expression von Protease ist der Bacillus-Stamm
BG2036, der mangelhaft ist an enzymatisch aktiver neutraler Protease
und alkalischer Protease (Subtilisin). Die Konstruktion vom Stamm
BG2036 ist ausführlich
im US Patent 5,264,366 beschrieben. Weitere Wirtszellen zur Expression
von Protease umfassen Bacillus subtilis I168 (ebenfalls beschrieben
im US Patent 4,760,025 (RE 34,606) und dem US Patent 5,264,366),
wie auch ein beliebiger geeigneter Bacillus-Stamm wie z. B. B. licheniformis,
B. lentus, usw.
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Wirtszellen
werden mit Vektoren transformiert oder transfiziert, die unter Verwendung
von rekombinanten DNA-Techniken konstruiert worden sind. Solche
transformierten Wirtszellen sind in der Lage, entweder Vektoren
zu replizieren, die für
die Proteasevariante codieren, oder die gewünschte Proteasevariante zu
exprimieren. Im Fall von Vektoren, die die Prä- oder Präpro-Form der Proteasevarianten
codieren, werden solche Varianten, wenn sie exprimiert sind, üblicherweise
von der Wirtszelle in das Wirtszellenmedium sekretiert.
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"Funktionsfähig verknüpft", wenn es die Verbindung
zwischen zwei DNA-Regionen beschreibt, bedeutet einfach, dass sie
funktionell miteinander in Beziehung stehen. Beispielsweise ist
eine Präsequenz
in funktionsfähiger
Verknüpfung
mit einem Peptid, wenn sie als Signalsequenz funktioniert, die an
der Sekretion der reifen Form des Proteins beteiligt ist, was am
wahrscheinlichsten die Spaltung der Signalsequenz umfasst. Ein Promotor
ist in funktionsfähiger
Verknüpfung
mit einer codierenden Sequenz, wenn er die Transkription der Sequenz
kontrolliert; eine Ribosomen-Bindungsstelle
ist in funktionsfähiger
Verknüpfung
mit einer codierenden Sequenz, wenn sie derart angeordnet ist, dass
sie die Translation ermöglicht.
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Die
Gene, die für
die natürlich
auftretende Vorläufer-Protease
codieren, können
in Übereinstimmung
mit den allgemeinen Methoden, die dem Fachmann bekannt sind, erhalten
werden. Diese Methoden umfassen im allgemeinen das Synthetisieren von
markierten Sonden mit mutmaßlichen
Sequenzen, die für
Regionen der Protease von Interesse codieren, das Herstellen von
genomischen Bibliotheken aus Organismen, die die Protease exprimieren,
und das Screenen der Bibliotheken für das Gen von Interesse durch
Hybridisierung der Sonden. Positiv hybridisierende Klone werden
anschließend
auf einer Karte dargestellt und sequenziert.
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Die
klonierte Protease wird dann verwendet, um eine Wirtszelle zu transformieren,
um die Protease zu exprimieren. Das Protease-Gen wird anschließend in
ein "high-copy-number"-Plasmid legiert.
Dieses Plasmid repliziert in Wirten in dem Sinne, dass es die wohlbekannten
Elemente, die zur Plasmidreplikation notwendig sind, enthält: einen
Promotor in funktionsfähiger
Verknüpfung
mit dem betreffenden Gen (der als eigener homologer Promotor des
Gens eingeführt
werden kann, sofern er von dem Wirt erkannt, d. h. transkribiert
wird), eine Transkription-Termination und Polyadenylierungsregion
(notwendig für
die Stabilität
der mRNA, die durch den Wirt von dem Protease-Gen in gewissen eukaryotischen
Wirtszellen transkribiert wird), die exogen ist oder durch die endogene
Terminatorregion des Protease-Gens bereitgestellt wird und vorzugsweise;
ein Selektionsgen wie z. B. ein Antibiotikaresistenzgen, das eine
kontinuierliche Kulturerhaltung von Plasmid-infizierten Wirtszellen
durch Wachstum in Antibiotika-enthaltenden Medien ermöglicht. "High-copy-number"-Plasmide enthalten
auch einen Ursprung der Replikation für den Wirt, wodurch die Erzeugung
von hohen Anzahlen von Plasmiden in dem Cytoplasma ohne chromosomale
Beschränkungen
ermöglicht
wird. Es ist jedoch innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung,
multiple Kopien des Protease-Gens in das Wirtsgenom zu integrieren.
Dies wird durch prokaryotische und eukaryotische Organismen erleichtert, die
für eine
homologe Rekombination besonders empfänglich sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann es sich bei dem Gen um ein natürliches Gen wie z. B. jenes von
B. lentus oder B. amyloliquefaciens handeln. Alternativ dazu kann
ein synthetisches Gen, das für eine
natürlich
auftretende oder mutierte Vorläufer-Protease codiert,
hergestellt werden. In solch einem Ansatz wird die DNA und/oder
die Aminosäuresequenz
der Vorläufer-Protease
bestimmt. Multiple, überlappende
synthetische Einzelstrang-DNA-Fragmente werden anschließend synthetisiert,
die nach Hybridisierung und Ligation eine synthetische DNA produzieren,
die für
die Vorläufer-Protease
codiert. Ein Beispiel für
eine synthetische Gen-Konstruktion ist im Beispiel 3 des US Patents
5,204,015 angegeben.
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Sobald
das natürlich
vorkommende oder synthetische Vorläufer-Protease-Gen geklont worden ist,
werden eine Reihe von Modifikationen durchgeführt, um die Verwendung des
Gens über
die Synthese der natürlich
vorkommenden Vorläufer-Protease hinaus
zu verbessern. Solche Modifikationen umfassen die Produktion von
rekombinanten Proteasen, wie im US Patent 4,760,025 (RE 34,606)
und der europäischen
Patentveröffentlichung
Nr. 0 251 446 offenbart, und die Herstellung von Proteasevarianten, wie
sie in der vorliegenden Beschreibung beschrieben sind.
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Die
folgende Kassetten-Mutagenese-Methode kann verwendet werden, um
die Konstruktion der Proteasevarianten gemäß der vorliegenden Erfindung
zu ermöglichen,
wenn auch andere Verfahren verwendet werden können. Als erstes wird das natürlich vorkommende
Gen, das für
die Protease codiert, erhalten, und insgesamt oder teilweise sequenziert. Anschließend wird
die Sequenz für
eine Stelle gescannt, an der es gewünscht ist, eine Mutation (Deletion,
Insertion oder Substitution) von einer oder mehreren Aminosäuren in
dem codierten Enzym durchzuführen.
Die Sequenzen, die diese Stelle flankieren, werden auf das Vorliegen
von Restriktionsschnittstellen zum Austausch eines kurzen Segments
des Gens mit einem Oligonukleotid-Pool, der bei Expression für verschiedene
Mutanten codiert, untersucht. Solche Restriktionsschnittstellen
sind vorzugsweise einzigartige Stellen innerhalb des Protease-Gens,
so dass der Austauch des Gensegments erleichtert wird. Es kann jedoch
jede geeignete Restriktionsschnittstelle verwendet werden, die in
dem Protease-Gen nicht übermäßig redundant
ist, mit der Maßgabe,
dass die Genfragmente, die durch den Restriktionsverdau erzeugt
werden, in richtiger Reihenfolge wieder zusammengesetzt werden können. Wenn
keine Restriktionsschnittstellen an Orten innerhalb einer geeigneten
Distanz von der ausgewählten
Stelle vorliegen (von 10 bis 15 Nukleotiden), werden solche Stellen durch
Substituieren von Nukleotiden in dem Gen auf solche Art und Weise
generiert, dass weder das Leseraster noch die codierten Aminosäuren in
der Endkonstruktion verändert
werden. Die Mutation des Gens zur Änderung von dessen Sequenz,
um mit der gewünschten
Sequenz überein
zu stimmen, wird mittels M13-Primer-Extension
in Übereinstimmung
mit allgemein bekannten Methoden vorgenommen. Die Aufgabe, geeignete
flankierende Regionen zu lokalisieren und die erforderlichen Änderungen
festzustellen, um an zwei geeignete Restriktionsschnittsteüen-Sequenzen
zu gelangen, wird durch die Redundanz des genetischen Codes, eine
Restriktionsenzymmappe des Gens und die große Anzahl von verschiedenen Restriktionsenzymen
zur Routine. Man beachte, dass wenn eine geeignete flankierende
Restriktionsschnittstelle zur Verfügung steht, das vorstehend
beschriebene Verfahren nur im Zusammenhang mit der flankierenden
Region, die keine Schnittstelle enthält, verwendet werden muss.
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Sobald
die natürlich
auftretende DNA oder synthetische DNA kloniert ist, werden die Restriktionsschnittstellen,
die die zu mutierenden Positionen flankieren, mit den verwandten
Restriktionsenzymen verdaut und eine Vielzahl von Endterminikomplementären Oligonukleotid-Kassetten
werden in das Gen ligiert. Durch dieses Verfahren wird die Mutagenese
vereinfacht, da alle Oligonukleotide derart synthetisiert werden
können,
dass sie die gleichen Restriktionsschnittstellen aufweisen, und
keine synthetischen Linker sind notwendig, um die Restriktionsschnittstellen
zu erzeugen.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht die Zielsetzung darin,
eine abweichende Protease mit einem veränderten allergenen Potential
im Vergleich zur Vorläufer-Protease
bereitzustellen, da das Erniedrigen dieses Potentials eine sicherere
Verwendung des Enzyms ermöglicht.
Während
die vorliegende Erfindung zur Erniedrigung des allergenen Potentials
geeignet ist, können
die in der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen angegebenen
Mutationen in Kombination mit im Stand der Technik bekannten Mutationen
verwendet werden, um zu einer veränderten thermischen Stabilität und/oder
veränderten
Substratspezifizität,
einer modifizierten Aktivität
oder einer veränderten
alkalischen Stabilität
im Vergleich zu dem Vorläufer
zu führen.
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Viele
dieser Proteasevarianten gemäß der vorliegenden
Erfindung sind geeignet zur Formulierung von verschiedenen Reinigungsmittelzusammensetzungen
(detergent compositions). Eine Reihe von bekannten Verbindungen
stellen geeignete oberflächenaktive
Mittel dar, die in Zusammensetzungen, die die Proteasemutanten gemäß der vorliegenden Erfindung
umfassen, geeignet sind. Diese umfassen nichtionische, anionische,
kationische, anionische oder zwitterionische Detergentien wie in
der
US 4,404,128 von
Barry J. Anderson und der
US 4,261,868 von
Jiri Flora, et al., beschrieben. Eine geeignete Detergensformulierung
ist jene, die im Beispiel 7 von dem US Patent 5,204,015 beschrieben ist.
Dem Fachmann sind die unterschiedlichen Formulierungen geläufig, die
als Reinigungsmittelzusammensetzungen (cleaning compositions) verwendet
werden können.
Zusätzlich
zu typischen Waschmittelzusammensetzungen können die Proteasevarianten
gemäß der vorliegenden
Erfindung selbstverständlich
für jeden
beliebigen Zweck eingesetzt werden, für den native oder Wildtyp-Proteasen
verwendet werden. Folglich können
diese Varianten z. B. in Seifenstücken oder Flüssigseifenanwendungen,
Geschirrspülmitteln,
Kontaktlinsenreinigungslösungen oder
-produkten, Peptidhydrolyse, Abwasserbehandlung, Textilanwendungen,
als Fusions-Spaltungs-Enzyme bei der Proteinherstellung usw. eingesetzt
werden. Die Varianten gemäß der vorliegenden
Erfindung können
zusätzlich
zu der verminderten Allergenität
eine verbesserte Leistungsfähigkeit
in einer Reinigungsmittelzusammensetzung aufweisen (im Vergleich
zu dem Vorläufer).
Wie in der vorliegenden Beschreibung verwendet, wird eine verbesserte
Leistungsfähigkeit
in einem Reinigungsmittel definiert als verbesserte Reinigung von
gewissen Enzymempfindlichen Flecken wie Gras oder Blut, bestimmt
mittels üblicher
Auswertung nach einem Standard-Waschcyclus.
-
Die
modifizierten Proteasen können
zu bekannten pulverförmigen
und flüssigen
Reinigungsmitteln mit einem pH zwischen 6,5 und 12,0 mit Gehalten
von etwa 0,01 bis etwa 5 Gew.-% (vorzugsweise 0,1 bis 0,5 Gew.-%)
formuliert werden. Diese Reinigungswaschmittelzusammensetzungen
können ferner
weitere Enzyme wie z. B. bekannte Proteasen, Amylasen, Cellulasen,
Lipasen oder Endoglycosidasen enthalten, wie auch Builder und Stabilisatoren.
-
Die
Zugabe von Proteasen gemäß der vorliegenden
Erfindung zu konventionellen Reinigungsmittelzusammensetzungen führt zu keiner
besonderen Anwendungsbeschränkung.
In anderen Worten, jede Temperatur und jeder pH, der für das Reinigungsmittel
geeignet ist, ist auch für
die vorliegenden Zusammensetzungen geeignet, solange der pH in dem
vorliegend angegebenen Bereich liegt und die Temperatur unter der
Denaturierungstemperatur der beschriebenen Protease liegt. Ferner
können
Proteasen gemäß der vorliegenden
Erfindung in einem Reinigungsmittel ohne Detergentien verwendet
werden, entweder allein oder in Kombination mit Buildern oder Stabilisatoren.
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Die
abgewandelten Proteasen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
in Tierfutter wie beispielsweise als Teil von Tierfutteradditiven
wie z. B. in der
US 5,612,055 ,
der
US 5,314,692 und
der
US 5,147,642 beschrieben,
eingeführt
werden.
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Eine
Zusammensetzung zur Behandlung eines Textils kann abgewandelte Proteasen
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthalten. Die Zusammensetzung kann beispielsweise zur
Behandlung von Seide oder Wolle eingesetzt werden, wie in Veröffentlichungen
wie z. B. der
RD 216,034 ,
EP 134,267 ;
US 4,533,359 und
EP 344,259 beschrieben.
-
Das
Folgende ist beispielhaft beschrieben und ist nicht als eine Beschränkung des
Schutzbereichs der Ansprüche
auszulegen.
-
Die
Varianten können
nach im Stand der Technik wohlbekannten Methoden für die proteolytische
Aktivität
gescreent werden.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Assay für die Identifizierung
von Peptid-T-Zell-Epitopen unter Verwendung von naiven humanen T-Zellen
-
Frische
humane periphere Blutzellen wurden von "naiven" Menschen gesammelt, d. h. Personen, von
denen nicht bekannt ist, dass sie gegenüber der Protease von Bacillus
lentus ausgesetzt oder sensibilisiert sind, zur Bestimmung von antigenen
Epitopen in der Protease von Bacillus lentus und humanem Subtilisin. "Naive Menschen" soll bedeuten, dass
von dem Individuum nicht bekannt ist, dass es in der Vergangenheit
gegenüber
der Protease ausgesetzt war oder dagegen eine Reaktion entwickelt
hat. Periphere mononukleäre
Blutzellen (gelagert bei Raumtemperatur, nicht älter als 24 Stunden) wurden zur
Anwendung wie folgt hergestellt: ungefähr 30 ml einer Lösung von
einer Leukozytenfilm-Präparation aus
einer Einheit Vollblut wurden zu 50 ml Dulbecco's phosphatgepufferter Lösung (DPBS)
gegeben und in zwei Röhrchen
aufgespalten. Die Proben wurden mit 12,5 ml Lymphoprep Dichtetrennungsmedium
unterlegt (Nycomed Dichte 1,077 g/ml). Die Röhrchen wurden für 30 Minuten
bei 600 G zentrifugiert. Die Grenzfläche der beiden Phasen wurde
gesammelt, gepoolt und in DPBS gewaschen. Die Zelldichte der erhaltenen
Lösung
wurde mittels einem Hämocytometer
gemessen. Die Lebensfähigkeit
wurde mittels Trypanblau-Ausschluss gemessen.
-
Aus
der erhaltenen Lösung
wurde eine Kultur von differenzierten dendritischen Zellen aus der
Probe von mononukleären
Zellen des peripheren Blutes mit einer Dichte von 108 Zellen
pro 75 ml Kulturflasche in einer Lösung wie folgt hergestellt:
- (1) 50 ml serumfreies AIM V Medium (Gibco)
wurde mit einer 1:100 Verdünnung
Beta-Mercaptoethanol (Gibco) supplementiert. Die Flaschen wurden
für 2 Stunden
bei 37°C
in 5% CO2 flach hingelegt, um die Haftung
von Monocyten an der Flaschenwand zu ermöglichen.
- (2) Die Differenzierung der Monocytenzellen zu dendritischen
Zellen war wie folgt: nichthaftende Zellen wurden entfernt und die
resultierenden haftenden Zellen (Monocyten) wurden mit 30 ml AIM V,
800 Einheiten/ml GM-CSF (Endogen) und 500 Einheiten/ml IL-4 (Endogen)
gemischt, die erhaltene Mischung wurde für 5 Tage unter Bedingungen
von 37°C
in 5% CO2 kultiviert. Nach 5 Tagen wurde
das Cytokin TNFα (Endogen)
mit 0,2 Einheiten/ml zugegeben, und das Cytokin IL-1α (Endogen)
wurde in einer Endkonzentration von 50 Einheiten/ml zugegeben und
die Mischung wurde bei 37°C
in 5% CO2 für weitere 2 Tage inkubiert.
- (3) Am siebten Tag wurde Mitomycin C in einer Konzentration
von 50 Mikrogramm/ml zugegeben, um das Wachstum der jetzt differenzierten dendritischen
Zellkultur zu stoppen. Die Lösung wurde
für 60
Minuten bei 37°C
in 5% CO2 inkubiert. Dendritische Zellen
wurden gesammelt, indem die haftenden Zellen von dem Boden der Flasche
mit einem Zellschaber vorsichtig abgeschabt wurden. Die haftenden
und nicht-haftenden Zellen wurden anschließend bei 600 G für 5 Minuten zentrifugiert,
in DPBS gewaschen und gezählt.
- (4) Die hergestellten dendritischen Zellen wurden in einer 96
Wellplatte mit Rundböden
bei 2 × 104/Well in 100 Mikroliter Gesamtvolumen von AIM
V Medium gegeben.
-
CD4+-T-Zellen wurden aus gefrorenen Aliquots
der peripheren Blutzellenprobe hergestellt, die zur Verwendung der
dendritischen Zellen eingesetzt worden waren, unter Verwendung des
humanen CD4+ Cellect Kits (Biotex) nach
den Herstelleranweisungen mit den folgenden Modifikationen: die
Aliquots wurden aufgetaut und gewaschen, so dass ungefähr 108 Zellen pro Cellect-Säule verwendet werden; die Zellen
wurden in 4 ml DPBS und 1 ml des Cell-Reagens von dem Cellect-Kit
resuspendiert, die Lösung
wurde für
20 Minuten bei Raumtemperatur gehalten. Die resultierende Lösung wurde
für 5 Minuten
bei 600 G bei Raumtemperatur zentrifugiert und das Pellet in 2 ml
DPBS resuspendiert und auf die Cellect-Säulen aufgetragen. Der Abfluss
aus den Säulen
wurde in 2% humanem Serum in DPBS gesammelt. Die resultierende CD4+-Zelllösung
wurde zentrifugiert, in AIM V Medium resuspendiert und die Dichte
wurde gezählt.
-
Die
CD4+-T-Zell-Suspension wurde in einer Dichte
von 2 × 106/ml in AIM V Medium resuspendiert, um eine
effiziente Handhabung der 96 Wellplatte zu ermöglichen.
-
Das
Peptidantigen wird aus einer 1 M Stocklösung in DMSO durch Verdünnung in
AIM V Medium in einem Verhältnis
von 1:10 hergestellt. 10 Mikroliter der Stocklösung werden in jedes Well der
96 Wellplatte enthaltend die differenzierten dendritischen Zellen
eingeführt.
100 Mikroliter der verdünnten CD4+-T-Zell-Lösung, die
wie vorstehend beschrieben hergestellt wurde, wird zusätzlich zu
jedem Well gegeben. Geeignete Kontrollen umfassen verdünnte DMSO-Blindproben
und Tetanusimpfstoffpositive Kontrollen.
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Die
Endkonzentrationen in jedem Well bei 210 Mikroliter Gesamtvolumen
sind wie folgt:
2 × 104 CD4+
2 × 105 dendritische Zellen (R:S von 10:1)
5
mM Peptid
-
Beispiel 2
-
Identifizierung von T-Zell-Epitopen
in Protease von Bacillus lentus und humanem Subtilisin
-
Peptide
zur Verwendung in dem in Beispiel 1 beschriebenen Assay wurden ausgehend
von der Aminosäuresequenz
von Bacillus lentus und humanem Subtilisin hergestellt. Die Peptid-Antigene
wurden wie folgt konstruiert. Aus der Aminosäuresequenz in voller Länge von
entweder humanem Subtilisin oder der Protease von Bacillus lentus,
in der 1 bereitgestellt, wurden 15mere
synthetisch hergestellt, wobei jedes 15mer mit dem vorhergehenden und
dem nachfolgenden 15mer bis auf 3 Reste überlappt.
-
Die
verwendeten Peptide entsprechen den Aminosäureresteketten in Bacillus
lentus, wie in der 8 bereitgestellt, und Peptide
entsprechen den Aminosäureresten
in humanem Subtilisin, wie in der 7 bereitgestellt.
Die verwendeten Peptide, die den Proteasen entsprechen, sind in
der 6 dargestellt. Alle Tests wurden
mindestens zweifach durchgeführt.
Alle beschriebenen Tests zeigten kräftige Positivkontrollen-Antworten
gegen das Antigen Tetanusimpfstoff. Die Antworten wurden innerhalb
jedes Experiments ermittelt, anschließend gegenüber einer Basislinienantwort
normalisiert. Ein positives Vorkommnis wurde verzeichnet, wenn die
Antwort wenigstens 3 mal die Basislinienantwort betrug.
-
Die
immunogene Antwort (d. h. T-Zell-Proliferation) gegen die hergestellten
Peptide aus humanem Subtilisin und Bacillus lentus wurde übereingestimmt
und ist jeweils in den 4 und 5 dargestellt.
Die T-Zell-Proliferation wurde mittels der inkorporierten Tritium-Methode
gemessen. Die in den 4 und 5 dargestellten
Ergebnisse als Vergleich der immunogenen additiven Antwort in 10
Individuen (4) und 16 Individuen (5)
gegen verschiedene Peptide. Die Antwort ist als addierte Antwort
dargestellt, wobei 1,0 der Basislinienantwort für jede Probe entspricht. Folglich
steht in der 4 die Ablesung von 10,0 oder
weniger für
die Basislinienantwort und in der 5 steht
eine Ablesung von 16,0 oder weniger für die Basislinienantwort.
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Wie
in den 4 und 5 dargestellt, zeigt die immunogene
Antwort der naiven Blutproben von nichtsensibilisierten Individuen
eine deutliche allergene Antwort gegen das Peptidfragment von Bacillus lentus
entsprechend den Resten 170 bis 173 der Protease von Bacillus amyloliquefaciens
Wie erwartet ruft das korrespondierende Fragment in humanem Subtilisin
lediglich eine Basislinienantwort hervor.
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Die 9 zeigt
die T-Zell-Antwort gegen Peptide, die von der Protease von Bacillus
lentus abgeleitet sind, in einer Probe, die von einem Individuum
genommen wurde, das bekanntermaßen
gegen die Protease von Bacillus lentus hypersensibel ist. Das Peptid
E05 stellt die Region dar, die den 170 bis 173 in der Protease von
Bacillus amyloliquefaciens entspricht. Wie in der 9 gezeigt,
war das hypersensible Individuum hochreaktiv gegen das T-Zell-Epitop,
das durch das Peptid E05 dargestellt wird. Dieses Ergebnis bestätigt, dass
es bei der Ausführung
des Assays gemäß der vorliegenden
Erfindung möglich
ist, die Hauptepitope, die durch die T-Zellen eines hypersensiblen
Individuums identifiziert werden, vorherzusagen.
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Die 10 zeigt
die T-Zell-Antwort gegen verschiedene Alanin-Substitutionen in dem
E05-Peptid, das von der Protease von Bacillus lentus abgeleitet
ist, in einer Probe eines Individuums, das bekanntermaßen gegen
die Protease von Bacillus lentus hypersensibel ist. Die Alanin-Substitutionen
wurden als Substitutionen zum Zwecke der Bestimmung der Rolle von
einem beliebigen spezifischen Rest innerhalb des Epitops eingesetzt.
Die Legende von 10 bezieht sich auf die Position
des Peptids, in dem ein Alanin substituiert wurde, d. h. in Peptid
E06 (Sequenz GSISYPARYANAMAV), G zu A = 2, S zu A = 3, I zu A =
4, S zu A = S, Y zu A = 6, P zu A = 7, R zu A = 8, Y zu A = 9, N
zu A = 10, M zu A = 11 und V zu A = 12. Wieinder 10 dargestellt,
führt die
Substitution von einem der Reste R170A, Y171A und/oder N173A in
der Protease von Bacillus lentus zu einer dramatisch verringerten
Antwort in der Blutprobe des hypersensiblen Individuums.
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Aus
diesen Ergebnissen ist offensichtlich, dass die Reste 170, 171 und
173 für
die T-Zell-Antwort
innerhalb dieses Peptids entscheidend sind. Ferner ist es offensichtlich,
dass diese Reste für
die Initiierung einer allergischen Reaktion innerhalb der Protease
von Bacillus lentus in hohem Maße
verantwortlich sind.