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Die
Erfindung betrifft neue substituierte tricyclische organische Verbindungen,
die zur Hemmung der durch sPLA2 vermittelten
Freisetzung von Fettsäuren
für Zustände, wie
dem septischen Schock, brauchbar sind.
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Die
Struktur und die physikalischen Eigenschaften der humanen nicht
aus dem Pankreas stammenden sekretorischen Phospholipase A2 (hierin "sPLA2" genannt) wurden
ausführlich
in zwei Artikeln beschrieben, nämlich "Cloning and Recombinant
Expression of Phospholipase A2 Present in
Rheumatoid Arthritic Synovial Fluid", von Jeffrey J. Seilhammer, Waldemar
Pruzanski, Peter Vadas, Shelley Plant, Judy A. Miller, Jean Kloss
und Lorin K. Johnson, The Journal of Biological Chemistry, Band
264, Nr. 10, Ausgabe vom 5. April, Seiten 5335–5338, 1989 und "Structure and Properties
of a Human Non-pancreatic Phospholipase A2" von Ruth M. Kramer,
Catherine Hession, Berit Johansen, Gretchen Hayes, Paula McGray,
Pingchang E. Chaow, Richard Tizard und R. Blake Pepinsky, The Journal
of Biological Chemistry, Band 264, Nr. 10, Ausgabe vom 5. April Seiten
5768–5775,
1989, wobei diese Beschreibungen hiermit eingeführt sind.
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Man
glaubt, dass die sPLA2 ein geschwindigkeitslimitierendes
Enzym in der Arachidonsäurekaskade ist,
die Membranphospholipide hydrolysiert. Daher ist es wichtig, Verbindungen
zu entwickeln, die die sPLA2 vermittelte
Freisetzung von Fettsäuren
(beispielsweise Arachidonsäure)
hemmen. Solche Verbindungen wären
bei der allgemeinen Behandlung von Zuständen brauchbar, die durch die Überproduktion
von sPLA2 hervorgerufen und/oder aufrechterhalten
werden, wie septischer Schock, Atemnotsyndrom beim Erwachsenen, Pankreatitis,
durch Trauma induzierter Schock, Bronchialasthma, allergische Rhinitis,
rheumatoide Arthritis und dergleichen.
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Es
ist erwünscht,
neue Verbindungen und Behandlungen für Erkrankungen zu entwickeln,
die durch sPLA2 induziert sind.
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Die
Erfindung liefert tricyclische Verbindungen nach der Definition
von Anspruch 1, wobei die Verbindungen von der in der folgenden
allgemeinen Formel (I) gezeigten Struktur umfasst werden:
worin
A für Phenyl
oder Pyridyl steht, worin der Stickstoff an der Position 5, 6, 7
oder 8 ist, eines von B oder D für Stickstoff
und das andere für
Kohlenstoff steht,
Z für
Cyclohexenyl, Phenyl, Pyridyl, worin der Stickstoff an der Position
1, 2 oder 3 ist, oder einen sechsgliedrigen heterocyclischen Ring
mit einem Heteroatom steht, ausgewählt aus der Gruppe, die aus
Schwefel oder Sauerstoff an der Position 1, 2 oder 3 und Stickstoff
an der Position 1, 2, 3 oder 4 besteht,
für eine Doppel-
oder Einfachbindung steht,
R
20 aus
den Gruppen (a), (b) und (c) ausgewählt ist, worin
- (a) besteht aus -(C5-C20)
Alkyl, -(C5-C20)
Alkenyl, -(C5-C20)
Alkinyl, carbocyclischen Resten, oder heterocyclischen Resten, oder
- (b) ein Vertreter von (a) ist, der mit einem oder mehreren Substituenten
substituiert ist, unabhängig
ausgewählt
aus nicht störenden
Substituenten, oder
- (c) die Gruppe -(L)-R80 ist, worin -(L)-
für eine
divalente Verbindungsgruppe von 1 bis 12 Atomen steht, ausgewählt aus
Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel, worin
die Kombinationen an Atomen in -(L)- ausgewählt sind aus der Gruppe, die
besteht aus (i) nur Kohlenstoff und Wasserstoff, (ii) nur einem
Schwefel, (iii) nur einem Sauerstoff, (iv) nur ein oder zwei Stickstoffen
und Wasserstoff, (v) nur Kohlenstoff, Wasserstoff und ein Schwefel
und (vi) nur Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, und worin
R80 für
eine Gruppe steht, die ausgewählt
ist aus (a) oder (b),
R21 für einen
nicht störenden
Substituenten steht,
R1' für -NHNH2,
-NH2 oder -CONH2 steht,
R2' ausgewählt ist
aus der Gruppe, die besteht aus -OH und -O(CH2)tR5', worin
R5' steht für H, -CN,
-NH2, -CONH2, -CONR9R10, -NHSO2R15, -CONHSO2R15, worin R15 für
C1-C6 Alkyl oder
-CF3 steht, Phenyl oder Phenyl steht, das
mit -CO2H oder -CO2-C1-C4-Alkyl substituiert
ist, und für
-(La)-(saure Gruppe), worin -(La)-
für einen
Säurelinker
mit einer Säurelinkerlänge von
1 bis 7 steht und t für
1 bis 5 steht,
R3' ausgewählt ist aus einem nicht-störenden Substituenten,
carbocyclischen Resten, carbocyclischen Resten, die mit nicht-störenden Substituenten
substituiert sind, heterocyclischen Resten, und heterocyclischen
Resten, die mit nicht-störenden
Substituenten substituiert sind,
oder ein pharmazeutisch annehmbares
Razemat, Solvat, Tautomer, optisches Isomer, Prodrugderivat oder Salz
hiervon,
mit der Maßgabe,
dass wenn eines von A oder Z für
einen heterocyclischen Ring steht und wenn D für Stickstoff steht, das Heteroatom
von Z dann aus der Gruppe ausgewählt
ist, die besteht aus Schwefel oder Sauerstoff an Position 1, 2 oder
3 und Stickstoff an der Position 1, 2, 3 oder 4.
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Diese
substituierten Tricyclen sind zur Hemmung der durch die humane sPLA2 vermittelten Freisetzung von Fettsäuren wirksam.
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Die
Erfindung betrifft auch eine pharmazeutische Formulierung, die eine
Verbindung nach Anspruch 1 zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch
annehmbaren Verdünnungsmitteln,
Trägern
und Hilfsstoffen enthält.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Verbindung nach Anspruch
1 zur Herstellung eines Arzneimittels zur Hemmung der sPLA2 bei einem Säuger, der einer solchen Behandlung
bedarf. Gemäß einem weiteren
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung einer Verbindung
nach Anspruch 1 zur Herstellung eines Arzneimittels zur selektiven
Hemmung der sPLA2 bei einem Säuger bereitgestellt,
der einer solchen Behandlung bedarf.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Verbindung nach Anspruch
1 zur Herstellung eines Arzneimittels zur Linderung der pathologischen
Effekte von Sepsis, septischem Schock, Atemstresssyndrom beim Erwachsenen,
Pankreatitis, Trauma-induziertem Schock, Bronchialasthma, allergischer
Rhinitis, rheumatoider Arthritis, cystischer Fibrose, Schlaganfall,
akuter Bronchitis, chronischer Bronchitis, akuter Broncheolitis,
chronischer Broncheolitis, Osteoarthritis, Gicht, Spondylarthropathie,
Spondylitis ankylosans, Reiter Syndrom, psoriatischer Arthropathie,
enterapathischer Spondylitis, juveniler Arthropathie oder juveniler
Spondylitis ankylosans, reaktiver Arthropathie, infektiöser oder
postinfektiöser
Arthritis, Gonokokkenarthritis, Tuberkulosearthritis, viraler Arthritis,
pilzbedingter Arthritis, Syphilisbedingter Arthritis, Lyme-Erkrankung,
Arthritis, die mit "vaskulitischen
Syndromen" assoziiert
ist, Polyarteriitis nodosa, hyperempfindlicher Vaskulitis, Luegenec
Granulomatose, Polymyalgia rheumatica, Gelenkszellarteriitis, Arthropathie
durch Calciumkristallablagerung, Pseudogicht, nicht-artikuläres Rheuma,
Bursitis, Tenosynovitis, Epicondylitis (Tennisellenbogen), Carpaltunnelsyndrom,
Verletzung durch wiederkehrende Tätigkeit (Tippen), verschiedene
Formen der Arthritis, neuropathischer Gelenkserkrankung (Charcotgelenk
und Gelenke), Hämarthrose
(hämarthrotisch),
Purpura Schönlein-Hennoch,
hypertrophe Osteoarthropathie, multizentrische Reticulohistiocytose,
Arthritis, die mit bestimmten Erkrankungen assoziiert ist, Surcoilose,
Hämochromatose,
Sichelzellerkrankung und andere Hämoglobinopathien, Hyperlipoproteinämie, Hypogammaglobulinämie, Hyperparathyreoidismus,
Akromegalie, familiäres
Mittelmeerfieber, Behat Erkrankung, systemischer Lupus erythematosis
oder Polychondritisrückfall und
verwandter Krankheiten, die die Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Menge einer Verbindung der Formel I in einer Menge an
einen behandlungsbedürftigen
Säuger
umfasst, die zur Hemmung der durch sPLA2 vermittelten
Freisetzung von Fettsäure
und hierbei zur Hemmung oder Prävention
der Arachidonsäurekaskade
und ihrer schädlichen
Produkte ausreichend ist.
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Andere
Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus
der folgenden Beschreibung und den Patentansprüchen deutlich.
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Definitionen
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Wie
hierin verwendet steht der Ausdruck "Alkyl" selbst oder als Teil eines anderen
Substituenten, falls nichts anderes angegeben ist, für einen
geraden oder verzweigtkettigen, monovalenten Kohlenwasserstoffrest,
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, tertiär-Butyl,
Isobutyl, sek-Butyl, tert-Butyl, n-Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, Heptyl,
Hexyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl
und dergleichen. Der Ausdruck "Alkyl" umfasst C1-C2 Alkyl, C1-C4 Alkyl, C1-C6 Alkyl, C5-C14 Alkyl und C1-C10 Alkyl.
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Der
Ausdruck "Alkenyl" steht, wie er hierin
verwendet wird, für
olefinisch ungesättigte,
verzweigte oder lineare Gruppen mit mindestens einer Doppelbindung.
Beispiele für
solche Gruppen sind unter anderem Reste, wie Vinyl, Allyl, 2-Butenyl,
3-Butenyl, 2-Pentenyl, 3-Pentenyl, 4-Pentenyl, 2-Hexenyl, 3-Hexenyl, 4-Hexenyl, 5-Hexenyl,
2-Heptenyl, 3-Heptenyl, 4-Heptenyl, 5-Heptenyl, 6-Heptenyl, wie
auch Diene und Triene mit geraden und verzweigten Ketten.
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Der
Ausdruck "Alkinyl" steht für Reste,
wie Ethinyl, Propinyl, Butinyl, Pentinyl, Hexinyl, Heptinyl, wie auch
Di- und Triine.
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Der
Ausdruck "Halogen" meint Chlor, Fluor,
Brom oder Iod.
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Der
Ausdruck "-(C1-C4) Alkoxy" steht, wie er hierin
verwendet wird, für
eine Gruppe, wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, Isopropoxy, n-Butoxy,
t-Butoxy und ähnliche
Gruppen, die an den Rest des Moleküls über das Sauerstoffatom gebunden
ist.
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Der
Ausdruck "Phenyl-C1-C4-alkyl" steht für eine gerade
oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, die an
einen Phenylring gebunden ist, wobei die Kette an den Rest des Moleküls gebunden ist.
Typische Phenylalkylgruppen sind unter anderem Benzyl, Phenylethyl,
Phenylpropyl, Phenylisopropyl und Phenylbutyl.
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Der
Ausdruck "C1-C4 Alkylthio" steht für eine gerade
oder verzweigte Alkylkette mit ein bis vier Kohlenstoffatomen, wobei
die Kette an den Rest des Moleküls über ein
Schwefelatom gebunden ist. Typische C1-C4 Alkylthiogruppen umfassen Methylthio, Ethylthio,
Propylthio, Butylthio und dergleichen.
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Der
Ausdruck "C3-C14 Cycloalkyl" umfasst Gruppen,
wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl,
Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl, Cyclododecyl,
Cyclotridecyl, Cyclotetradecyl und dergleichen. Der Ausdruck "C3-C14 Cyclolkalkyl" umfasst C3-C7 Cyclolalkyl.
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Der
Ausdruck "heterocyclischer
Rest" bezieht sich
auf Reste, die von monocyclischen oder polycyclischen, gesättigten
oder ungesättigten,
substituierten oder unsubstituierten heterocyclischen Kernstrukturen mit
5 bis 14 Ringatomen stammen und 1 bis 3 Heteroatome aufweisen, die
aus der Gruppe ausgewählt
sind, welche besteht aus Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel. Typische
heterocyclische Reste sind Pyridyl, Thienyl, Fluorenyl, Pyrrolyl,
Furanyl, Thiophenyl, Pyrazolyl, Imidazolyl, Phenylimidazolyl, Triazolyl,
Isoxazolyl, Oxazolyl, Thiazolyl, Thiadiazolyl, Indolyl, Carbazolyl,
Norharmanyl, Azaindolyl, Benzofuranyl, Dibenzofuranyl, Thianaphtheneyl,
Dibenzothiophenyl, Indazolyl, Imidazo(1,2-A)pyridinyl, Benzotriazolyl,
Antranilyl, 1,2-Benzisoxazolyl, Benzoxazolyl, Benzothiazolyl, Purinyl,
Pyridinyl, Dipyridinyl, Phenylpyridinyl, Benzylpyridinyl, Pyrimidinyl,
Phenylpyrimidinyl, Pyrazinyl, 1,3,5-Triazinyl, Chinolinyl, Phthalazinyl,
Chinazolinyl und Chinoxalinyl.
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Der
Ausdruck "carbocyclischer
Rest" bezieht sich
auf Reste, die von einer gesättigten
oder ungesättigten,
substituierten oder unsubstituierten 5 bis 14-gliedrigen organischen
Kernstruktur stammen, deren ringbildende Atome (nicht Wasserstoffe)
nur Kohlenstoffatome sind. Typische carbocyclische Reste sind Cycloalkyl,
Cycloalkenyl, Phenyl, Naphthyl, Norbornanyl, Bicycloheptadienyl,
Tolulyl, Xylenyl, Indenyl, Stilbenyl, Terphenylyl, Diphenylethylenyl,
Phenylcyclohexenyl, Acenaphthylenyl und Anthracenyl, Biphenyl, Bibenzylyl
und verwandte Bibenzylylhomologe, die durch die Formel (bb) dargestellt
werden
worin n für eine Zahl von 1 bis 8 steht.
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Der
Ausdruck "nicht-störender Substituent" bezieht sich auf
Reste, die geeignet sind zur Substitution an den Positionen 1, 2,
3, 7 und/oder 8 am tricyclischen Kern (wie hierin in Formel III
gezeigt) und Reste, die geeignet sind zur Substitution am heterocyclischen
Rest und am carbocyclischen Rest, wie dies oben definiert wurde.
Beispielsgemäße nicht-störende Reste
sind Wasserstoff, C1-C14 Alkyl,
C2-C6 Alkenyl, C2-C6 Alkinyl, C7-C12 Aralkyl, C7-C12 Alkaryl, C3-C8 Cycloalkyl,
C3-C8 Cycloalkenyl,
Phenyl, Tolulyl, Xylenyl, Biphenyl, C1-C6 Alkoxy, C2-C6 Alkenyloxy, C2-C6 Alkinyloxy, C1-C12 Alkoxyalkyl, C1-C12 Alkoxyalkyloxy, C1-C12 Alkylcarbonyl, C1-C12 Alkylcarbonylamino, C1-C12 Alkoxyamino, C1-C12 Alkoxyaminocarbonyl, C1-C12 Alkylamino, C1-C6 Alkylthio, C1-C12 Alkylthiocarbonyl, C1-C6 Alkylsulfinyl, C1-C6 Alkylsulfonyl, C1-C6 Halogenalkoxy, C1-C6 Halogenalkylsulfonyl, C1-C6 Halogenalkyl, C1-C6 Hydroxyalkyl, -(CH2)nCN-, -(CH2)nNR9R10,
-C(O)O(C1-C6 Alkyl), -(CH2)nO-(C1-C6 Alkyl), Benzyloxy, Phenoxy, Phenylthio,
(-CONHSO2)R15, worin
R15 für
C1-C6 Alkyl, CF3, Naphthyl oder -(CH2)s Phenyl steht, worin s für 0 bis 5 steht, -CHO, CF3, OCF3, Pyridyl,
Amino, Amidino, Halogen, Carbamyl, Carboxyl, Carbalkoxy, -(CH2)n-CO2H,
Cyano, Cyanoguanidinyl, Guanidino, Hydrazid, Hydrazino, Hydrazido,
Hydroxy, Hydroxyamino, Nitro, Phosphono, -SO3H,
Thioacetal, Thiocarbonyl, Furyl, Thiophenyl, -COR9,
-CONR9R10, -NR9R10, -NCHCOR9, -SO2R9,
-OR9, -SR9, CH2SO2R9,
Tetrazolyl oder Tetrazolyl, das mit C1-C6 Alkyl, Phenyl oder C1-C4 Alkylphenyl substituiert ist, für -(CH2)nOSi-C1-C6-Alkyl und C1-C6 Alkylcarbonyl, worin n für 1 bis
8 steht und R9 und R10 unabhängig für Wasserstoff,
-CF3, Phenyl, C1-C4 Alkyl, C1-C4 Alkylphenyl oder Phenyl-C1-C4-alkyl stehen.
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Der
Ausdruck "saure
Gruppe" steht für eine organische
Gruppe die bei einer Bindung an einen tricyclischen Kern über geeignete
Verbindungsatome (hierin später
als "Säurelinker" definiert) als Protonendonor wirkt,
der zur Wasserstoffbindung fähig
ist. Beispielsgemäß für eine saure
Gruppe sind die folgenden:
-CO
2H
-5-Tetrazolyl
-SO
3H
worin n für 1 bis 8 steht, R
89 für ein Metall
oder C
1-C
10 Alkyl
steht und R
99 für Wasserstoff oder C
1-C
10 Alkyl steht.
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Der
Ausdruck "Säurelinker" steht für eine divalente
Linkergruppe, die als -(La)- symbolisiert
ist und die Funktion der Verbindung der Position 5 oder 6 des tricyclischen
Kerns mit einer Säuregruppe
der folgenden allgemeinen Beziehung hat:
(Tricyclischer Kern)-(La)-Säuregruppe
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Der
Ausdruck "Säurelinkerlänge" bezieht sich auf
die Anzahl an Atomen (ausschließlich
Wasserstoff) in der kürzesten
Kette der Linkergruppe -(L
a)-, die die Position
5 oder 6 des tricyclischen Kerns mit der Säuregruppe verbindet. Das Vorkommen
eines carbocyclischen Rings in -(L
a)- zählt als
Anzahl an Atomen, die dem berechneten Durchmesser des carbocyclischen
Rings entsprechen. Daher zählt
ein Benzol- oder Cyclohexanring im Säurelinker als 2 Atome bei der
Berechnung der Länge
von -(L
a)-. Beispielsgemäße Säurelinkergruppen sind
worin t für 1 bis 5 steht, Q aus der
Gruppe -(CH
2)-, -O-, -NH- und -S- ausgewählt ist
und R
84 und R
85 jeweils unabhängig ausgewählt sind
aus Wasserstoff, C
1-C
10 Alkyl,
Aryl, C
1-C
10 Alkaryl,
C
1-C
10 Aralkyl,
Carboxy, Carbalkoxy und Halogen, und wenn t für eins (1) steht, dann haben
die Gruppen (a), (b), (c) und (d) Säurelinkerlängen von jeweils 3, 3, 2 und
2.
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Der
Fachmann erkennt, dass die Position der Doppelbindung im Zentrum
des fünfgliedrigen
Rings von der Position des Stickstoffatoms abhängt, wie dies im folgenden
gezeigt ist
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Die
Salze der obigen Tricyclen sind ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung. In den Fällen,
in denen die erfindungsgemäßen Verbindungen
funktionelle saure Gruppen besitzen, können verschiedene Salze gebildet
werden, die wasserlöslicher
und physiologisch geeigneter sind als die Ausgangsverbindung. Repräsentative
pharmazeutisch annehmbare Salze sind unter anderem die Alkali- und
Erdalkalimetallsalze, wie Lithium, Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium,
Aluminium und dergleichen. Salze werden bequem durch die Behandlung
der Säure
in Lösung
mit einer Base oder durch Aussetzen der Säure gegenüber einem Ionenaustauscherharz
aus der freien Säure
hergestellt.
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In
der Definition der pharmazeutisch annehmbaren Salze eingeschlossen
sind die relativ untoxischen, anorganischen und organischen Basenadditionssalze
der erfindungsgemäßen Verbindungen,
beispielsweise Ammonium-, quarternäre Ammonium- und Aminkationen,
die von stickstoffhaltigen Basen mit einer ausreichenden Basizität zur Bildung
von Salzen mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
stammen (siehe beispielsweise S. M. Berge et al., "Pharmaceutical Salts", J. Phar. Sci.,
66: 1–19
(1977)).
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
chirale Zentren aufweisen und daher in optisch aktiven Formen vorkommen.
Die R- und S-Isomere und razemischen Gemische sind von der Erfindung
abgedeckt. Ein bestimmtes Stereoisomer kann durch in der Technik
gut bekannte Verfahren durch die Verwendung von stereospezifischen
Reaktionen mit Ausgangsmaterialien hergestellt werden, die die asymmetrischen
Zentren enthalten und bereits getrennt sind, oder alternativ dazu
durch die anschließende
Trennung der Stereoisomerengemische durch bekannte Verfahren.
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Der
Ausdruck "Säureschutzgruppe" wird hierin verwendet,
wie er häufig
in der synthetischen organischen Chemie verwendet wird, um eine
Gruppe zu bezeichnen, die eine Säuregruppe
vor der Teilnahme an einer Reaktion schützt, die an einer anderen funktionellen
Gruppe des Moleküls
ausgeführt
wird, die aber entfernt werden kann, wenn dies erwünscht ist.
Solche Gruppen werden von T. W. Greene im Kapitel 5 von Protective
Groups in Organic Synthesis, John Wiley and Sons, New York, 1981
diskutiert, das hiermit in seiner Gesamtheit eingeführt ist.
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Beispiele
für Säureschutzgruppen
umfassen Ester- oder Amidderivate der Säuregruppe, wie Methyl, Methoxymethyl,
Methylthiomethyl, Tetrahydropyranyl, Methoxyethoxymethyl, Benzyloxymethyl,
Phenyl, Aryl, Ethyl, 2,2,2-Trichlorethyl, 2-Methylthioethyl, t-Butyl,
Cyclopentyl, Triphenylmethyl, Diphenylmethyl, Benzyl, Trimethylsilyl,
N,N-Dimethyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl oder o-Nitroanilid. Eine
bevorzugte Säureschutzgruppe
ist Methyl.
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Prodrugs
sind Derivate der erfindungsgemäßen Verbindungen,
die chemisch oder metabolisch spaltbare Gruppen aufweisen und durch
Solvolyse oder unter physiologischen Bedingungen zu den erfindungsgemäßen Verbindungen
werden, die in vivo pharmazeutisch wirksam sind. Derivate der erfindungsgemäßen Verbindungen
haben sowohl in ihren Säure-
als auch Basenderivatformen eine Aktivität, aber die Säurederivatform
bietet oft Vorteile hinsichtlich Löslichkeit, Gewebekompatibilität oder verzögerter Freisetzung
in einem Säugerorganismus
(siehe H. Bundgard, Design of Prodrugs, Seiten 7–9, 21–24, Elsevier, Amsterdam 1985). Prodrugs
umfassen Säurederivate,
wie beispielsweise Ester, die durch die Umsetzung der sauren Ausgangsverbindung
mit einem geeigneten Alkohol hergestellt werden, oder Amide, die
durch die Umsetzung der sauren Ausgangsverbindung mit einem geeigneten
Amin hergestellt werden. Einfache aliphatische Ester (beispielsweise
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, sek-Butyl, tert-Butyl) oder aromatische
Ester, die von sauren Gruppen stammen, die in den erfindungsgemäßen Verbindungen
vorkommen, sind bevorzugte Prodrugs. Andere bevorzugte Ester umfassen
Morpholinoethyloxy, Diethylglycolamid und Diethylaminocarbonylmethoxy.
In einigen Fällen
ist es erwünscht,
Prodrugs vom zweifachen Estertyp herzustellen, wie (Acyloxy)alkylester
oder ((Alkoxycarbonyl)oxy)alkylester.
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Verbindungen
der Formel I, die die vorliegende Erfindung umfassen, sind unter
anderem:
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2-methylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3-methylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(4-methylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(4-tert-butylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-pentafluorbenzyl-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2-fluorbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3-fluorbenzyl)-9H-pyrido(3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(4-fluorbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2,6-difluorbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3,4-difluorbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2,5-difluorbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3,5-difluorbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2,4-difluorbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2,3-difluorbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[2-(trifluormethyl)benzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[3-(trifluormethyl)benzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[4-(trifluormethyl)benzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[3,5-bis(trifluormethyl)benzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[2,4-bis(trifluormethyl)benzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(α-methylnaphthyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(α-methylnaphthyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3,5-dimethylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2,4-dimethylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2-phenylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3-phenylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(4-phenylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(1-fluorenylmethyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2-fluor-3-methylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3-benzoylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2-phenoxybenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3-phenoxybenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(4-phenoxybenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[3-[2-(fluorphenoxy)benzyl]]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[3-[4-(fluorphenoxy)benzyl]]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[2-(fluor-3-(trifluormethyl)benzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[2-fluor-4-(trifluormethyl)benzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[2-(fluor-5-(trifluormethyl)benzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[3-fluor-5-(trifluormethyl)benzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[4-fluor-2-(trifluormethyl)benzyl]]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[4-fluor-3-(trifluormethyl)benzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[2-fluor-6-(trifluormethyl)benzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[2,3,6-trifluorbenzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[2,3,5-trifluorbenzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[2,4,5-trifluorbenzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[2,4,6-trifluorbenzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[2,3,4-trifluorbenzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[3,4,5-trifluorbenzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[3-(trifluormethoxy)benzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[4-(trifluormethoxy)benzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[4-methoxy(tetrafluor)benzyl]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2-methoxybenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3-methoxybenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(4-methoxybenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(4-ethylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(4-isopropylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3,4,5-trimethoxybenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3,4-methylendioxybenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(4-methoxy-3-methylbenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3,5-dimethoxybenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2,5-dimethoxybenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(4-ethoxybenzyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(cyclohexylmethyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(cyclopentylmethyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-ethyl-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(1-propyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2-propyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(1-butyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2-butyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-isobutyl-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[2-(1-phenylethyl)]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[3-(1-phenylpropyl)]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[4-(1-phenylbutyl)]-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure,
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(1-pentyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure und
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(1-hexyl)-9H-pyrido[3,4-b]indolyl]essigsäure.
oder
ein pharmazeutisch annehmbares Razemat, Solvat, Tautomer, optisches
Isomer, Prodrugderivat oder Salz hiervon
-
Syntheseverfahren
-
Die
Verbindungen der Formel I, worin der A Ring für Phenyl steht und das Heteroatom
in Z für
Schwefel, Sauerstoff der Stickstoff steht, kann wie in den folgenden
Schemata I(a)–(f)
beschrieben hergestellt werden. Schema
I (a)
PG steht für
eine Säureschutzgruppe,
X
steht für
Halogen,
R
3(a) steht für H, -O(C
1-C
4 Alkyl), Halogen,
C
1-C
6 Alkyl, Phenyl,
C
1-C
4 Alkylphenyl,
Phenyl, das mit C
1-C
6 Alkyl, Halogen
oder -CF
3 substituiert ist, für -CH
2OSi(C
1-C
6 Alkyl), Furyl, Thiophenyl, C
1-C
6 Hydroxyalkyl oder -(CH
2)
nR
8, worin R
8 für
H, -HR
9R
10, -CN
oder Phenyl steht, worin R
9 und R
10 unabhängig
für C
1-C
4 Alkyl oder Phenyl-C
1-C
4-alkyl steht
und n für
1 bis 8 steht.
-
Ein
Indol-3-essigsäureester
(101), Literaturstelle 10, wird durch die Behandlung mit einem Alkalimetallamid
und Benzyloxymethylchlorid unter Bildung der Verbindung (102) alkyliert,
die durch katalytische Hydrierung zum Alkohol (103) umgewandelt
wird. Der Alkohol wird unter Bildung des Formaldehydacetals (104) alkyliert,
das dann durch Lewissäure
unter Bildung des Pyrano[3,4-b]indols (105) umgewandelt wird. Der
Ester wird durch Methylchloraluminiumamid zum Amid (106) und dann
zum Phenol (107) mit Bortribromid umgewandelt. Das Phenol wird unter
Bildung der Verbindung (108) zur Säure (109) hydrolysiert.
-
10)
R. Dillard et al., J. Med. Chem., Band 39, Nr. 26, 5119–5136. Schema
I (b)
PG steht für
eine Säureschutzgruppe,
W
steht für
Halogen, Alkyl oder Arylsulfonyl,
R
3(a) steht
für H,
-O(C
1-C
4 Alkyl),
Halogen, -(C
1-C
6)Alkyl,
Phenyl, C
1-C
4 Alkylphenyl,
Phenyl, das mit C
1-C
6 Alkyl, Halogen
oder -CF
3 substituiert ist, für -CH
2OSi(C
1-C
6 Alkyl), Furyl, Thiophenyl, C
1-C
6 Hydroxyalkyl oder -(CH
2)
nR
8, worin R
8 für
H, -NR
9R
10, -CN
oder Phenyl steht, worin R
9 und R
10 unabhängig
für C
1-C
4 Alkyl oder Phenyl-C
1-C
4-alkyl stehen
und n für
1 bis 8 steht.
-
Die
Umsetzung dieses Alkohols (103) mit Aldehyd und Säure liefert
das Pyranoindol (110).
-
Die
Umwandlung der Hydroxylfunktion der Verbindung (103) zu einer Halogenid-
oder Sulfatfunktionalität
wird durch die Behandlung mit Triphenylphosphin und CH3X
(worin X für
ein Halogen steht) zur Herstellung der Verbindungen der Formel (111),
worin X für
ein Halogenid steht oder durch die Behandlung mit Triethylamin und
Methansulfonylchlorid unter Bildung des Sulfonats erreicht. Die
Verdrängung
mit dem Natriumsalz der Thiolessigsäure ergibt die Verbindung (114),
die wiederum durch Base zum Thiol (115) hydrolyiert wird, das mit dem
geeignet substituierten Aldehyd und Säure unter Bildung der Thiopyranoindole
(116) umgesetzt wird.
-
Das
Zwischenprodukt (111) kann auch mit Natriumazid unter Bildung des
Azidoderivats (112) umgesetzt werden, das katalytisch unter Bildung
des Amins mit Wasserstoff hydriert wird, das dann mit Aldehyd und Säure zum
Carbolin (113) umgewandelt wird.
-
Die
Zwischenprodukte (113), (110) und (116) können mittels Natriumhydrid
und einem geeignet substituierten Alkylhalogenid XCH
2R
4 N-alkyliert werden. Schema
I (c)
PG steht
für eine
Säureschutzgruppe,
R
3(a) ist wie oben definiert.
-
4-Methoxyindol
(117) wird durch die Alkylierung mit einem Epoxypropionat in das
Indolessigsäurederivat
(118) umgewandelt. Die Behandlung der Verbindung (118) mit einem
Bromierungsmittel ergibt das Gemisch aus den Bromisomeren (119)
und (120), die nach einer basischen Behandlung die Spiroverbindung (121)
ergeben. Ein Erhitzen der Verbindung (121) mit Benzylbromid liefert
ein Gemisch der isomeren Bromverbindungen (122) und (123), die mit
Kaliumthioacetat unter Bildung eines Isomerengemisches reagieren,
aus denen die Verbindung (124) abgetrennt werden kann. Die Solvolyse
des Thioesters bildet das Thiol (125), das unter Bildung der Verbindung
(126) alkyliert werden kann. Die Lewissäuren wandeln die Verbindung
(126) in das Thiopyrano[3,4-b]indol (127) um. Die Esterfunktion
wird mittels Methylchloraluminiumamid in das Amid umgewandelt, der
Methylether wird durch Bortribromid gespalten und das Phenolprodukt
wird mit Bromessigsäureester
unter Bildung der Verbindung (130) O-alkyliert, die dann zur Verbindung
(131) hydrolysiert wird. Schema
I(d)
![Figure 00160001](https://patentimages.storage.googleapis.com/96/e1/15/0b0c4e33100fa9/00160001.png)
X steht für
Halogen,
R
3(a) ist wie oben in Schema
I(a) definiert und
R Steht für -(CH
2)
mR
5.
-
Der
Schutz des Sauerstoffs durch die Behandlung der Verbindung (132)
mit tert-Butyldimethylsilylchlorid
und Imidazol in einem aprotischen, polaren Lösemittel, wie Tetrahydrofuran
oder Methylenchlorid ergibt die Verbindung (133).
-
Die
Alkylierung an der Position 3 des Indols (133) wird durch die Behandlung
mit n-Butyllithium und anschließend
Zinkchlorid bei Temperaturen erreicht, die bei etwa 10°C beginnen
und sich auf Raumtemperatur erhöhen,
wonach eine Umsetzung mit einem geeigneten Halogenalkylester, wie
Methyl- oder Ethylbromacetat erfolgt. Die Umsetzung wird vorzugsweise
bei Raumtemperatur in einem geeigneten, aprotischen polaren Lösemittel
ausgeführt,
wie Tetrahydrofuran.
-
Eine
Alkylierung des Indolstickstoffs kann durch Umsetzen der Verbindung
(134) mit einem geeigneten Alkylhalogenid in Gegenwart von Kaliumbis(trimethylsilyl)amid
unter Bildung der Verbindung (135) erreicht werden.
-
Die
Esterfunktionalität
der Verbindung (135) wird durch die Behandlung mit Kaliumbis(trimethylsilyl)amid
und Trimethylsilylchlorid in ein Trimethylsilylketenacetal (136)
umgewandelt. Die Behandlung des Ketenacetals (136) mit Bis(chlormethyl)sulfid
und Zinkbromid in Methylenchlorid ergibt das cyclisierte Produkt (137).
Die Umwandlung des Amids (138) kann in einer Weinrebreaktion mit
Methylchloraluminiumamid erreicht werden. Die Entfernung der Sauerstoffschutzgruppe
mit einer Fluoridquelle, wie Tetrabutylammoniumfluorid (TBAF), und
eine anschließende
Umsetzung des entstehenden Anions beispielsweise mit Ethylbromacetat
ergibt den Ester (139). Eine Schutzgruppenabspaltung des Esters
ergibt die gewünschte
Säure (140). Schema
I(e)
R
3(a) ist wie in Schema
I(a) beschrieben definiert und
R ist wie in Schema III(b) beschrieben
definiert.
-
Die
Behandlung des Ketenacetals (136) mit Bis(chlormethyl)ether und
Zinkbromid in Methylenchlorid ergibt das cyclisierte Produkt (141).
Die Umwandlung des Amids (142) kann in einer Weinrebreaktion mit
Methylchloraluminiumamid erreicht werden. Die Entfernung der Sauerstoffschutzgruppe
mit einer Fluoridquelle, wie Tetrabutylammoniumfluorid und eine
anschließende
Umsetzung des entstehenden Anions mit Ethylbromacetat ergibt den
Ester (143). Eine Schutzgruppenabspaltung des Esters ergibt die
gewünschte
Säure (144).
-
-
-
Die
N-Alkylierung von im Handel erhältlichem
4-Methoxyindol (231) unter basischen Bedingungen mittels eines Alkylhalogenids
ergibt das N-Alkylindol (232). Eine Acylierung mit einem geeigneten
Säurechlorid liefert
das Glyoxylatesterprodukt (233), das mit einer Vielzahl an Hydridreduktionsmitteln
unter Bildung der Zwischenproduktalkohole (234) reduziert werden
kann. Die Umwandlung des Alkohols zu einer geeigneten Abgangsgruppe
und die Verdrängung
mit Schwefelnukleophilen ergibt das Thioetherprodukt (235). Die
Umwandlung des Säurechlorids
und die spontane Cyclisierung ergibt das Thioketonprodukt (236).
Eine Abspaltung des Esters kann unter basischen Bedingungen unter
Bildung der entsprechenden Säure
bewirkt werden, die nach der Bildung des Säurechlorids und der Umsetzung
mit einem geeigneten Amin das Amidprodukt (237) ergibt. Die Spaltung
des Methylethers ergibt das Phenol (238), das unter basischen Bedingungen
mittels Alkylhalogeniden unter Bildung des O-alkylierten Produkts
(239) alkyliert werden kann. Die Spaltung des Esters unter basischen
Bedingungen ergibt das gewünschte
Produkt (240). Alternativ dazu ergibt die Reduktion des benzylischen
Ketons mit einem Hydridreduktionsmittel und eine anschließende Desoxygenierung
des entstehenden Alkohols das desoxygenierte Produkt (244). Die
Abspaltung des Oxyessigsäureesters
läuft unter
basischen Bedingungen unter Bildung der gewünschten Oxyessigsäure (242).
-
Die
Verbindungen, worin Z für
einen aromatischen oder heterocyclischen Ring steht, der Stickstoff
enthält,
können
hergestellt werden, wie dies in den folgenden Schemata II(a)–(e) beschrieben
ist.
-
-
Substituiertes
Halogenanilin (145) wird mit N-Benzyl-3-piperidon unter Bildung
des Enamins (146) kondensiert. Der Ringschluss wird durch die Behandlung
der Verbindung (146) mit Palladium-(II)-acetat bewirkt und das entstehende Produkt
wird durch die Behandlung mit Cyanogenbromid in die Verbindung (147) umgewandelt.
Die Alkylierung der Verbindung (147) wird durch die Behandlung mit
dem geeigneten Alkylbromid mittels Natriumhydrid als Base erreicht.
Die Hydrolyse dieses N-alkylierten Produkts mit basischem Wasserstoffperoxid
unter Standardbedingungen liefert die Verbindung (148). Eine Demethylierung
der Verbindung (148) wird durch die Behandlung mit Bortribromid
in Methylenchlorid ausgeführt.
Das entstehende Phenol (149) wird durch die Standardsequenz der
O-Alkylierung mit Methylbromacetat in Gegenwart einer Base und einer
Hydrolyse mit Hydroxid unter Bildung des Zwischenproduktsalzes umgewandelt,
das dann in einer wässrigen
Säure unter
Bildung des gewünschten δ-Carbolins (150) protoniert
wird. Schema
II(b)
![Figure 00210001](https://patentimages.storage.googleapis.com/b2/fd/af/9d88569da9fad5/00210001.png)
X steht für
Halogen,
R ist wie in Schema I(d) definiert und
R
3(a) ist wie in Schema I(a) definiert.
-
Das
wie in Schema I(d) beschrieben hergestellte Ketenacetal (136) wird
mit Benzyl-bis(methoxymethyl)amin
in Gegenwart von Zinkchlorid unter Bildung des Tetrahydro-β-carbolins
(151) umgesetzt.
-
Die
Behandlung der Verbindung (151) mit Lithiumhydroxid, eine Neutralisation
mit Chlorwasserstoffsäure
und die anschließende
Behandlung mit 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydro chlorid
und Ammoniak liefert das desilylierte Amid (152), worin R20 für
Wasserstoff steht, das beispielsweise mit Ethylbromacetat unter
Bildung des Esters (153) alkyliert wird.
-
Alternativ
dazu liefert die Behandlung der Verbindung (115) mit dem geeigneten
Weinreb-Reagenz
das Amid (152) (R
20 steht für t-Butyldimethylsilyl),
das mit Tetra-n-butylammoniumfluorid desyliliert wird und unter Bildung
des Esters (153) beispielsweise mit Ethylbromacetat alkyliert wird.
Eine durch Lithiumhydroxid vermittelte Hydrolyse ergibt die Säure (154),
die über
einen geeigneten Katalysator in Gegenwart von Chlorwasserstoffsäure unter
Bildung des Tetrahydro-β-carbolins
(155) als Hydrochloridsalz hydriert werden kann. Die Verbindung
(155) kann wiederum durch Kochen am Rückfluss in Carbitol mit Palladium
auf Kohle unter Bildung des β-Carbolins
(156) aromatisch gemacht werden. Schema
II(c)
X steht für
Halogen,
R ist wie in Schema I(d) definiert und
R
3(a) ist wie in Schema I(a) definiert.
-
In
einer Eintopfreaktion wird das Indol (133) nacheinander mit einem Äquivalent
n-Butyllithium, Kohlendioxidgas, einem Äquivalent t-Butyllithium und
1-Dimethylamino-2-nitroethen unter Bildung der Verbindung (157)
behandelt. Das Nitroalken (157) wird mit Lithiumaluminiumhydrid
zum Amin (158) reduziert, das mit Methylglyoxylat (Literaturstelle
9) in Ethanol am Rückfluss
unter Bildung des Tetrahydrocarbolins (159) cyclisiert wird. Die
Alkylierung beider Stickstoffe der Verbindung (159) führt zum
Zwischenprodukt (160), das mit dem geeigneten Weinreb-Reagenz unter
Bildung des Amids (161) behandelt wird. Eine durch Fluorid unterstützte Desylierung
und Alkylierung mit beispielsweise Ethyliodacetat gibt den Ester
(162), der über
einem geeigneten Katalysator hydriert und mit einer Base unter Bildung
der Säure
(163) hydrolysiert werden kann. Eine Aromatisierung der Verbindung
(163) zum Carbolin (164) wird durch Kochen am Rückfluss in Carbitol in Gegenwart von
Palladium-auf-Kohle erreicht.
-
Literaturstelle 9
-
- T. R. Kelley, T. E. Schmidt, J. G. Haggerty,
A convenient preparation of methyl- and ethylglyxoxylat, Synthesis,
1972, 544–545.
-
-
-
Die
im Handel erhältliche
Säure (170)
wird mit Lithiumaluminiumhydrid reduziert, mit Pyridiniumchlorchromat
oxidiert und mit t-Butyldimethylsilylchlorid unter Bildung der Verbindung
(171) silyliert. Die Behandlung mit Natriumazid liefert das Azid
(172), das mit Nitromethan und Kaliumhydroxid in Ethanol, gefolgt
von einer Behandlung mit Essigsäureanhydrid
und Pyridin unter Bildung des Nitroolefins (173) umgesetzt wird.
Ein Erhitzen in Xylol induziert eine Cyclisierung unter Bildung
des Indols (174). Eine Alkylierung mit beispielsweise Benzyliodid
und Natriumhydrid ergibt die Verbindung (175), die in Gegenwart
von Palladium-auf-Kohle unter Bildung des Amins (176) hydriert wird.
Eine Acylierung mit dem Säurechlorid
von im Handel erhältlichem
Oxalessigsäuremonoethylester
ergibt die Verbindung (177), die thermisch zum Lactam (178) cyclisiert
wird. Eine selektive Reduktion des Lactamcarbonyls kann durch die
Behandlung mit NaBH2S3 unter
Bildung des Amins (179) erreicht werden.
-
Die
Schutzgruppenanbringung am Amin (179) mit Di-t-butyldicarbonat und
Pyridin bildet die Verbindung (180), die über das geeignete Weinrebreagenz
zum Amid (181) umgewandelt wird. Eine durch Fluorid unterstützte Desylilierung,
eine Alkylierung mit beispielsweise Ethyliodacetat und Kaliumcarbonat,
eine Hydrolyse mit Base und eine Säurehydrolyse liefern das Tetrahydro-α-carbolin
(182).
-
Alternativ
dazu kann das Amin (179) durch Kochen am Rückfluss in Carbitol oder einem
anderen geeigneten hochsiedenden Lösemittel unter Bildung des α-Carbolins
(183) aromatisch gemacht werden, das dann über das geeignete Weinreb-Reagenz
zum Amid (184) umgewandelt wird. Eine mit Fluorid unterstützte Desylilierung,
eine Alkylierung mit Ethyliodacetat und Kaliumcarbonat und eine
wie oben beschriebene Basenhydrolyse liefern das α-Carbolin
(185). Schema
II(e)
X steht
für Halogen,
R
3(a) ist wie oben definiert.
-
Das
Schema II(e) liefert durch die angegebene Sequenz an Reaktionen δ-Carbolin
(198). Die N-Alkylierung
des 2-Carboethoxyindols (190) gefolgt von einer Standardhomologisierungssequenz
von zwei Kohlenstoffen liefert 2-(3-Propensäure)indole (194). In dieser
Sequenz verwendet die Kondensierung des Aldehyds (193) mit Malonsäure ein
Gemisch aus Pyridin und Piperidin als Base. Nach der Methylesterbildung
und der Hydrierung (195) wird durch die Behandlung mit Bis(2,2,2-trichlorethyl)azodicarboxylat
(BTCEAD), gefolgt von Zink in Essigsäure ein Ringschluss (196) erreicht.
Die Reduktion des cyclischen Amids mit Lithiumaluminiumhydrid, gefolgt
von einer Behandlung mit Trimethylsilylisocyanat liefert den Harnstoff
(197). Die Umwandlung zum gewünschten δ-Carbolin
(198) wird unter den gewöhnlichen
Bedingungen der Demethylierung und anschließenden Alkylierung und der
Esterhydrolyseschritte erreicht.
-
Reverse
Indole, das heißt
Verbindungen, worin B für
Kohlenstoff und D für
Stickstoff steht, können
hergestellt werden, wie dies im folgenden Schema III beschrieben
ist.
-
-
Arylhydrazine
(200) werden mit substituierten Propionaldehyden unter Bildung von
Hydrazonen kondensiert, die durch die Behandlung mit Phosphortrichlorid
bei Raumtemperatur zu Indolen (201) cyclisiert werden (Literaturstelle
1). Die Indole werden bei einer Umsetzung mit einer Base, wie Natriumhydrid
und einem α-Bromester
unter Bildung der Indole (202) N-alkyliert, die zu Tetrahydrocarbazolen
(203) durch Lewis-Säuren (beispielsweise
Aluminiumchlorid) oder Radikalstarter (beispielsweise Tributylzinnhydrid)
cyclisiert werden. Die Verbindungen (203) können zu Carbazolen umgewandelt
werden, beispielsweise durch Kochen am Rückfluss in einem Lösemittel,
wie Carbitol in Gegenwart von Pd/C.
-
Die
Verbindungen der Formel I, worin A für Pyridyl steht, können hergestellt
werden, wie dies im folgenden in den Schema IV(a)–(b) beschrieben
ist. Schema
IV(a)
X steht für
Halogen und
R Steht für
(CH
2)
mR
5.
-
Im
Handel erhältliches
4-Chlorindol (210) wird mit 3 Äquivalenten
an t-Butyllithium gefolgt von Kohlendioxid, 1 Äquivalent an n-Butyllithium,
1-Dimethylamino-2-nitroethen und Säure unter Bildung der Carbonsäure (211)
behandelt, die unter Bildung der Verbindung (212) verestert werden
kann. Eine Alkylierung an der Position 1, gefolgt von einer Hydrierung
liefert das Aminoethylindol (214). Eine Cyclisierung mit Phosgen
zur Verbindung (215), gefolgt von einer Aromatisierung ergibt das
Carbolin (216). Eine Behandlung der Verbindung (216) mit dem geeigneten
Weinreb-Reagenz liefert das Amid (217), das beispielsweise mit Ethylbromacetat alkyliert
und mit Natriumhydroxid unter Bildung des Carbolins (218) verseift
wird. Schema
IV(b)
R
3(a) ist wie in Schema
I(a) definiert,
X steht für
Halogen und
R Steht für
(CH
2)
mR
5.
-
Die
1,3-Dionstrukturen (228) sind entweder im Handel erhältlich oder
können
leicht durch bekannte Techniken aus im Handel erhältlichen
Ausgangsmaterialien hergestellt werden. Die Herstellung der Anilinderivate
(220) (X = Cl, Br oder I) wird durch die Reduktion eines geeignet
substituierten Benzoesäurederivats
zum entsprechenden Anilin durch die Behandlung mit einem Reduktionsmittel,
wie SnCl2 in Chlorwasserstoffsäure in einem
inerten Lösemittel
wie Ethanol oder durch die Hydrierung mittels Wasserstoffgas und
sulfidiertem Platin auf Kohle oder Palladium auf Kohle erreicht.
Die Aminogruppe der Verbindung (228) wird mit einer geeigneten Schutzgruppe,
wie der Carboethoxyl-, Benzyl-, CBZ- (Benzyloxycarbonyl) oder BOC-Schutzgruppe (tert-Butoxycarbonyl)
und dergleichen geschützt.
-
Das
Dion (228) und das Anilinderivat (220) werden gemäß dem allgemeinen
Verfahren von Chen et al (Literaturstelle 10) oder Yang et al (Literaturstelle
11) mit oder ohne einem inerten Lösemittel, wie Methanol, Toluol
oder Methylenchlorid, mit oder ohne einer Säure, wie p-Toluolsulfonsäure oder
Trifluoressigsäure,
mit oder ohne N-Chlorsuccinimid und Dimethylsulfid unter Bildung
des gekuppelten Produkts (221) kondensiert.
-
Die
Verbindung (221) wird unter basischen Bedingungen mit einem Kupfer-(I)-salz
in einem inerten Lösemittel
gemäß dem allgemeinen
Verfahren von Yang et al (Literaturstelle 8) cyclisiert. Das Derivat
(221) wird dann mit einer Base, wie Natriumhydrid, in einem inerten
Lösemittel,
wie HMPA, bei einer Temperatur zwischen 0 bis 25°C behandelt. Ein Kupfer-(I)-salz,
wie Kupfer-(I)-iodid, wird zugegeben und das entstehende Gemisch wird
bei einer Temperatur zwischen 25 und 150°C für 1 bis 48 Stunden unter Bildung
der Verbindung (222) zugegeben.
-
Die
Verbindung (221) kann auch gemäß dem allgemeinen
Verfahren von Chen et al (Literaturstelle 10) cyclisiert werden.
Das Derivat (221) wird mit einer Base, wie Natriumbicarbonat, und
einem Palladiumkatalysator, wie Pd(PPh3)4 in einem inerten Lösemittel, wie HMPA, bei einer
Temperatur zwischen 25 und 150°C
unter Bildung der Verbindung (222) behandelt.
-
In
einem bevorzugten Verfahren wird das Zwischenprodukt (171) mit einem Übergangsmetallkatalysator,
wie Pd(OAc)2(O-Tol)3P
in Gegenwart einer Base, wie Triethylamin, mittels eines Colösemittels
aus DMF/Acetonitril unter Bildung der Verbindung (222) behandelt.
-
Die
Verbindung (222) wird mit einem geeignet substituierten Benzylhalogenid
in Gegenwart einer Base, wie Natriumhydrid oder Kaliumcarbonat,
in einem inerten Lösemittel,
wie Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid unter Bildung des Ketons
(223) N-alkyliert. In einem zweistufigen Eintopfverfahren wird die
Verbindung (222) durch die Behandlung mit Essigsäure und Palladium auf Kohle
in einem inerten Lösemittel,
wie Carbitol oder Cymen aromatisch gemacht, wonach eine Behandlung
mit Wasserstoffgas und Palladium auf Kohle unter Abspaltung der
Stickstoffschutzgruppe und unter Bildung des Phenolderivats (224)
erfolgt.
-
Der
Ester (224) wird in das entsprechende Amid (225) unter Standardbedingungen
mit Ammoniak oder (vorzugsweise) einem Ammoniumsalz, wie Ammoniumacetat,
in einem inerten Lösemittel,
wie Wasser oder Alkohol vorzugsweise Methanol, oder mit MeClAlNH2 in einem inerten Lösemittel, wie Toluol, bei einer Temperatur
zwischen 0°C
und 110°C
umgewandelt. Die Alkylierung des phenolischen Sauerstoffs der Verbindung
(38) mit einem geeigneten Halogenester, wie Methylbromacetat, in
Gegenwart einer Base, wie Cäsiumcarbonat,
Kalium- oder Natriumcarbonat in einem inerten Lösemittel, wie Dimethylformamid
oder Dimethylsulfoxid ergibt das Esteramid (226). Andere Halogenester,
wie Ethylbrom acetat, Propylbromacetat, Butylbromacetat und dergleichen,
können
auch zur Herstellung der entsprechenden Ester verwendet werden.
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Die
Verseifung einer Verbindung (226) mit Lithiumhydroxid in einem inerten
Lösemittel,
wie Methanol-Wasser, ergibt die Verbindung (227). Das Zwischenprodukt
und die Endprodukte können
durch herkömmliche
Techniken, wie Chromatographie oder Umkristallisation isoliert und
gereinigt werden. Regioisomere Produkte und Zwischenprodukte können durch
Standardverfahren getrennt werden, wie Umkristallisation oder Chromatographie.
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Literaturangaben
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- 10) L. C. Chen et al., Synthesis 385 (1995)
- 11) S. C. Yang et al., Heterocycles, 32, 2399 (1991).
-
Das
folgende Beispiel erläutert
ferner die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen. Das Beispiel
ist nur erläuternd
und soll den Schutzumfang der Erfindung in keiner Weise beschränken.
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Erläuterndes
Beispiel 1
2-(4-Oxo-5-carboxamido-9-benzyl-9H-pyrido[3,4-b]indolyl)essigsäurehydrochlorid
-
A. Herstellung von N-[5-(1-Benzyl-3-oxo-1,2,3,6-tetrahydropyridinyl)]-2-brom-3-carbomethoxyanilin
-
Zu
einem Gemisch aus 2-Brom-3-carbomethoxyanilin (12,0 g, 52,2 mmol)
und Pyridinium-p-toluolsulfonat
(13,8 g, 54,9 mmol) in 2 : 1 Toluol/Dioxan (300 ml) wird 1-Benzyl-3,5-piperidindion
(13,0 g, 70,2 mmol, L.-C. Chen, S.-C. Yang, Heterocycles 1990, 31,
911–916)
gegeben. Die Apparatur wird mit einer Dean-Stark-Falle ausgestattet
und das Gemisch wird für
10 h am Rückfluss
erhitzt. Das Gemisch wird im Vakuum konzentriert und der Rückstand
wird in Chloroform gelöst.
Diese Lösung
wird dreimal mit Wasser und einmal mit gesättigter Natriumchloridlösung gewaschen,
getrocknet (Natriumsulfat), filtriert und im Vakuum unter Bildung
eines dunklen Öls
konzentriert. Eine Chromatographie (Silicagel, Chloroform bis 4%
Methanol/96% Chloroform) ergibt 2,0 g (9%) des Titelprodukts als
Schaum, der aus Acetonitril kristallisiert werden kann: Smp. 156–158°C.
1H NMR (CDCl3) δ 7,55 (m,
2H), 7,40 (m, 6H), 5,55 (s, 1H), 3,94 (s, 3H), 3,85 (m, 2H), 3,56
(m, 2H), 3,30 (bs, 2H), MS ES+ m/e 414,9 (p), 416,9 (p), IR (KBr,
cm–1)
3185, 2944, 1728, 1603, 1544, 1306.
Elementaranalyse für C20H19BrN2O3: Berechnet: C 57,84, H 4,61, N 6,75. Gefunden:
C 58,13, H 4,49, N 6,91.
-
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B. Herstellung von 2-Benzyl-4-oxo-5-carbomethoxy-1,2,3,4-tetrahydro-9H-pyrido[3,4-b]indol
-
Ein
Gemisch aus N-[5-(1-Benzyl-3-oxo-1,2,3,6-tetrahydropyridinyl)]-2-brom-3-carbomethoxyanilin (2,07
g, 4,98 mmol), Palladium(II)acetat (0,112 g, 0,499 mmol), Tri-o-tolylphosphin
(0,304 g, 0,999 mmol), Triethylamin (1,3 ml, 9,3 mmol) und N,N-Dimethylformamid
(3 ml) in Acetonitril (12 ml) wird in ein Röhrchen gegeben und mit Argon
gespült.
Das Röhrchen
wird verschlossen und bei 100°C
für 16
h erhitzt. Das Gemisch wird auf Raumtemperatur gekühlt, mit
Ethylacetat verdünnt,
filtriert und das Filtrat wird im Vakuum unter Bildung eines dunklen Öls konzentriert.
Eine Chromatographie (Silicagel, Chloroform bis 4 Methanol/96% Chloroform)
ergibt 1,28 g (77%) eines Öls,
das unter Lagerung bei 10°C
kristallisiert:
Umkristallisation aus EtOAc/Hexan. Smp. 174–176°C. 1H NMR (CDCl3) δ 9,25 (bs,
1H), 7,38 (d, J = 9 Hz, 2H), 7,30 (m, 5H), 7,23 (t, J = 8 Hz, 1H),
3,97 (s, 3H), 3,75 (s, 2H), 3,72 (s, 2H), 3,61 (s, 2H), MS ES+ m/e
335 (p + 1). IR (KBr, cm–1) 3080, 1721, 1628,
1476, 1294, 1138.
Elementaranalyse für C20H18N2O3:
Berechnet: C 71,84, H 5,43, N 8,38. Gefunden: C 72,06, H 5,31, N
8,31.
-
-
C. Herstellung von 2,9-Dibenzyl-4-oxo-5-carbomethoxy-1,2,3,4-tetrahydro-9H-pyrido[3,4-b]indol
-
Zu
einer Lösung
aus 2-Benzyl-4-oxo-5-carbomethoxy-1,2,3,4-tetrahydro-9H-pyrido[3,4-b]indol
(0,928 g, 2,78 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran (5 ml) wird 60%
Natriumhydrid in Öl
(111 mg) gegeben. Das entstehende Gemisch wird bei Raumtemperatur
gerührt,
bis die Gasentwicklung aufhört.
Eine Lösung
aus Benzyliodid (0,606 g, 2,78 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran
(5 ml) wird zu dem Reaktionsgemisch gegeben und die entstehende
Lösung
wird bei Raumtemperatur für
60 h gerührt.
Das Gemisch wird mit Methylenchlorid verdünnt und zweimal mit gesättigter
Natriumchloridlösung
gewaschen. Die organische Phase wird getrocknet (Magnesiumsulfat),
filtriert und im Vakuum konzentriert. Der Rückstand wird mit Ethylacetat
unter Bildung eines gelben Niederschlags (163 mg) behandelt. Das
Filtrat wird im Vakuum konzentriert und unter Bildung von zusätzlichen
580 mg der Titelverbindung (743 mg gesamt, 63%) als kristalliner
Feststoff chromatographiert (Silicagel, 5% Methanol/95% Methylenchlorid).
Smp. 198–199°C.
1H NMR (CDCl3) δ 7,43 (d,
J = 7 Hz, 1H), 7,36 (d, J = 8 Hz, 1H), 7,25 (m, 9H), 6,95 (m, 2H),
5,24 (s, 2H), 4,01 (s, 3H), 3,78 (m, 4H), 3,40 (bs, 2H). MS EI+
m/e 425 (p + 1). IR (KBr, cm–1) 1726, 1648, 1449,
1291, 1134, 1107.
Elementaranalyse für C27H24N2O3:
Berechnet: C 76,40, H 5,70, N 6,60. Gefunden: C 76,11, H 5,45, N
6,54.
-
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D. Herstellung von 4-Hydroxy-5-carbomethoxy-9-benzyl-9H-pyrido[3,4-b]indol
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Ein
Gemisch aus 2,9-Dibenzyl-4-oxo-5-carbomethoxy-1,2,3,4-tetrahydro-9H-pyrido[3,4-b]indol
(521 mg, 1,23 mmol) und 10% Palladium auf Kohle (250 mg) in Essigsäure (15
ml) wird für
4 h am Rückfluss
erhitzt. Der Reaktionskolben wird auf Raumtemperatur gekühlt und
mit Stickstoff gespült.
Der Kolben wird unter einen positiven Druck an Wasserstoff gesetzt
und bei 75°C
für 16
h erhitzt. Das Gemisch wird auf Raumtemperatur gekühlt, filtriert
und im Vakuum zu einem orangen Feststoff konzentriert. Eine Chromatographie
(Silicagel, 4% Methanol/96% Methylenchlorid) ergibt 271 mg (60%)
der Titelverbindung als monohydriertes gelbes Pulver. Smp. > 250°C.
1H NMR (CDCl3) δ 8,46 (s,
1H), 8,22 (s, 1H), 8,09 (d, J = 8 Hz, 1H), 7,70 (d, J = 8 Hz, 1H),
7,56 (t, J = 8 Hz, 1H), 7,23 (m, 3H), 7,08 (m, 2H), 5,60 (s, 2H),
4,11 (s, 3H). MS ES+ m/e 333 (p + 1).
Elementaranalyse für C20H16N2O3 × H2O: Berechnet: C 68,60, H 4,98, N 7,91. Gefunden:
C 68,56, H 5,18, N 8,00.
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-
E. Herstellung von 4-Hydroxy-5-carboxamido-9-benzyl-9H-pyrido[3,4-b]indol
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4-Hydroxy-5-carbomethoxy-9-benzyl-9H-pyrido[3,4-b]indol
(200 mg, 0,618 mmol) wird in einer Lösung aus 2 M methanolischem
Ammoniak (10 ml) gelöst
und in ein offenes Röhrchen
gegeben. Die Lösung
wird mit gasförmigem
Ammoniak für
10 min gesättigt.
Das Röhrchen
wird verschlossen und bei 60–65°C für 8 h erhitzt. Das
Reaktionsgemisch wird auf Raumtemperatur gekühlt und der entstehende Niederschlag
wird im Vakuum unter Bildung von 0,12 g (61%) der Titelverbindung
als gelber Feststoff gesammelt: Smp. > 250°C.
1H NMR (DMSO-d6) δ 10,99 (s,
1H, -OH), 8,99 (bs, 1H, -NH), 8,59 (s, 1H), 8,55 (bs, 1H, -NH),
7,96 (d, J = 7 Hz, 1H), 7,94 (s, 1H), 7,64 (t, J = 8 Hz, 1H), 7,57
(d, J = 7 Hz, 1H), 7,22 (m, 3H), 7,12 (d, J = 7 Hz, 2H), 5,80 (s,
2H). MS ES+ m/e 318 (p + 1).
Elementaranalyse für C19H15N3O2: Berechnet: C 71,91, H 4,76, N 13,24. Gefunden:
C 72,20, H 4,57, N 13,48.
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F. Herstellung von 2-(4-Oxo-5-carboxamido-9-benzyl-9H-pyrido[3,4-b]indolyl)essigsäurehydrochlorid
-
Ein
Gemisch aus 4-Hydroxy-5-carboxamido-9-benzyl-9H-pyrido[3,4-b]indol
(57 mg, 0,18 mmol), Methylbromacetat (51 ml, 0,54 mmol) und Cäsiumcarbonat
(114 mg, 0,349 mmol) in N,N-Dimethylformamid
(2 ml) wird bei Raumtemperatur für
45 min gerührt.
Das Gemisch wird mit einem Minimum an Wasser und Methanol behandelt
und im Vakuum konzentriert. Der Rückstand wird in 1 M wässrigem
Lithiumhydroxid (0,5 ml) gelöst und
bei Raumtemperatur für
1 h gerührt.
Das Gemisch wird im Vakuum konzentriert. Der Rückstand wird in verdünnter wässriger
Chlorwasserstoffsäure
gelöst
und durch Umkehrphasen HPLC gereinigt, wonach eine Lyophilisierung
erfolgt, um 28,5 mg (38%) des Titelprodukts zu erhalten.
1H NMR (DMSO-d6) δ 12,85 (bs,
1H), 9,41 (s, 1H), 9,11 (s, 1H), 8,66 (s, 1H), 8,30 (s, 1H), 8,10
(d, J = 8 Hz, 1H), 7,85 (t, J = 8 Hz, 1H), 7,76 (d, J = 7 Hz, 1H),
7,27 (m, 3H), 7,19 (m, 2H), 5,88 (s, 2H), 5,37 (s, 2H). MS ES+ m/e
375 (p + 1).
Elementaranalyse für C21H17N3O4 × HCl × 0,5 H2O: Berechnet: C 60,58, H 4,47, N 10,09.
Gefunden: C 60,39, H 4,35, N 9,69.
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Therapeutische Verwendung
der tricyclischen Verbindungen
-
Die
hierin beschriebenen Verbindungen dürften ihre nützliche
therapeutische Wirkung im Prinzip durch die direkte Hemmung der
humanen sPLA2 erreichen, und nicht, indem
sie als Antagonisten für
Arachidonsäure wirken
und auch nicht für
andere wirksame Mittel unter der Arachidonsäure in der Arachidonsäurekaskade,
wie 5-Lipoxygenasen, Cyclooxygenasen usw.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Hemmung der durch sPLA2 vermittelten
Freisetzung von Fettsäuren
umfasst das Zusammenbringen der sPLA2 mit
einer therapeutisch wirksamen Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung
oder ihrem Salz.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in einem Verfahren zur Behandlung eines Säugers (beispielsweise eines
Menschen) zur Linderung der pathologischen Wirkungen von septischem
Schock, Atemstreßsyndrom
beim Erwachsenen, Pankreatitis, Trauma, Bronchialasthma, allergischer
Rhinitis und rheumatoider Arthritis verwendet werden, wobei das
Verfahren die Verabreichung einer Verbindung der Formel (I) in einer
therapeutisch wirksamen Menge an einen Säuger umfasst. Eine therapeutisch
wirksame Menge ist eine Menge, die zur Hemmung der durch sPLA2 vermittelten Freisetzung von Fettsäuren und
somit zur Hemmung oder Prävention
der Arachidonsäurekaskade
und ihrer schädlichen
Produkte ausreichend ist. Die therapeutische Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung,
die zur Hemmung von sPLA2 erforderlich ist,
kann leicht durch die Entnahme einer Körperflüssigkeitsprobe und der Bestimmung
des sPLA2 Gehalts durch herkömmliche
Verfahren bestimmt werden.
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In
diesem Dokument wird die Person oder das Tier, die zu behandeln
sind, als "Säuger" beschrieben und
es soll so verstanden werden, dass der am meisten bevorzugte Patient
ein Mensch ist. Jedoch muss erwähnt
werden, dass die Untersuchung von gestörten Zuständen des zentralen Nervensystems
bei Tieren jetzt erst beginnt und dass in einigen Fällen solche
Behandlungen angewendet werden. Demnach ist die Verwendung der vorliegenden
Verbindungen bei Tieren ebenfalls umfasst.
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Es
ist verständlich,
dass sich die Dosisbereiche für
Tiere notwendigerweise von den dem Menschen verabreichten Dosen
ziemlich unterscheiden und dass demnach die beschriebenen Dosisbereiche
erneut berechnet werden müssen.
Beispielsweise kann ein kleiner Hund nur 1/10 der typischen Größe eines
Menschen aufweisen und es ist daher notwendig, eine viel kleinere
Dosis zu verwenden. Die Bestimmung der wirksamen Menge für ein bestimmtes
Tier wird auf dieselbe Weise ausgeführt, wie sie später im Fall
des Menschen beschrieben ist und Tierärzte sind mit solchen Bestimmungen
gut vertraut.
-
Pharmazeutische Formulierungen
der Erfindung
-
Wie
vorher erwähnt
sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Hemmung der durch die sPLA2 vermittelten
Freisetzung von Fettsäuren
brauchbar, wie Arachidonsäure.
Durch den Ausdruck "hemmend" ist die Prävention
oder therapeutisch signifikante Verringerung der durch die sPLA2 hervorgerufenen Freisetzung von Fettsäuren durch
die erfindungsgemäßen Verbindungen
gemeint. Mit "pharmazeutisch
annehmbar" ist gemeint,
dass der Träger,
das Verdünnungsmittel
oder der Hilfsstoff mit den anderen Bestandteilen der Formulierung
kompatibel sein muss und für
den Empfänger
hiervon nicht schädlich
sein darf.
-
Im
allgemeinen werden die erfindungsgemäßen Verbindungen am liebsten
in einer Dosis verabreicht, die im allgemeinen wirksame Ergebnisse
erzielt, ohne schwere Nebenwirkungen zu verursachen und kann entweder
als Einheitsdosis verabreicht werden oder, falls erwünscht, kann
die Dosis in bequeme Untereinheiten aufgeteilt werden, die zu geeigneten
Zeiten über
den Tag verabreicht werden.
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Die
bestimmte Dosis einer gemäß der Erfindung
verabreichten Verbindung, um therapeutische oder prophylaktische
Wirkungen zu erzielen, wird natürlich
von den besonderen Umständen
bestimmt, die den Fall umgeben, einschließlich beispielsweise, dem Verabreichungsweg,
dem Alter, Gewicht und der Reaktion des einzelnen Patienten, dem
bestimmten zu behandelnden Zustand und der Schwere der Symptome
des Patienten. Typische Tagesdosen enthalten eine nicht-toxische
Dosismenge von etwa 0,01 mg/kg bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht
des erfindungsgemäßen Wirkstoffs.
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Vorzugsweise
ist die pharmazeutische Formulierung eine Einheitsdosierungsform.
Die Einheitsdosierungsform kann eine Kapsel oder eine Tablette oder
die geeignete Anzahl dieser sein. Die Menge an Wirkstoff in einer
Einheitsdosierungsformzusammensetzung kann von etwa 0,1 bis etwa
1000 Milligramm oder mehr gemäß der bestimmten
involvierten Behandlung variiert oder eingestellt werden. Es ist
verständlich,
dass Routinevariationen bezüglich
der Dosis in Abhängigkeit
des Alters und des Zustands des Patienten notwendig sind. Die Dosis
hängt auch
vom Verabreichungsweg ab.
-
Ein "chronischer" Zustand steht für einen
störenden
Zustand mit langsamem Fortschritt und langer Dauer. Daher wird dieser
bei Diagnose behandelt und während
dem Verlauf der Krankheit fortgesetzt. Ein "akuter" Zustand ist ein schlechter Zustand
von kurzer Dauer, dem eine Besserungsperiode folgt. In einem akuten
Fall wird die Verbindung beim Einsetzen der Symptome verabreicht
und abgesetzt, wenn die Symptome verschwinden.
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Pankreatitis,
trauma-induzierter Schock, Bronchialasthma, allergische Rhinitis
und rheumatoide Arthritis können
als akuter Vorfall oder als chronischer Vorfall auftreten. Daher
umfasst die Behandlung dieser Zustände sowohl die akuten als auch
die chronischen Formen. Septischer Schock und Atemstresssyndrom
beim Erwachsenen sind auf der anderen Seite akute Zustände, die
bei Diagnose behandelt werden.
-
Die
Verbindungen können
auf eine Vielzahl an Arten verabreicht werden, einschließlich oral,
durch Aerosol, rektal, transdermal, subkutan, intravenös, intramuskulär und intranasal.
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Pharmazeutische
Formulierungen der Erfindung werden hergestellt durch Kombination
(beispielsweise Mischen) einer therapeutisch wirksamen Menge der
erfindungsgemäßen Verbindungen
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger oder Verdünnungsmittel
hierfür.
Die vorliegenden pharmazeutischen Formulierungen werden durch gut
bekannte Verfahren mittels gut bekannter und leicht verfügbarer Inhaltsstoffe
hergestellt.
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Bei
der Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wird
der Wirkstoff gewöhnlich
mit einem Träger
gemischt oder mit einem Träger
verdünnt
oder in einem Träger
eingeschlossen, der in Form einer Kapsel, eines Sachets, eines Papiers
oder eines anderen Behälters
vorliegen kann. Wenn der Träger
als Verdünnungsmittel
dient, kann dies ein festes, halbfestes oder flüssiges Material sein, das als
Vehikel dient, oder kann in Form von Tabletten, Pillen, Pulvern,
Lonzetten, Elixieren, Suspensionen, Emulsionen, Lösungen,
Sirupen, Aerosolen (als Feststoff oder in einem flüssigen Medium)
oder Salben vorliegen, die beispielsweise bis zu 10 Gewichtsprozent
des Wirkstoffs enthalten. Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden vorzugsweise vor
der Verabreichung formuliert.
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Für die pharmazeutischen
Formulierungen kann jeder in der Technik bekannte Träger verwendet
werden. In einer solchen Formulierung kann der Träger ein
Feststoff, eine Flüssigkeit
oder ein Gemisch eines Feststoffs und einer Flüssigkeit sein. Formulierungen
in fester Form umfassen Pulver, Tabletten und Kapseln. Ein fester
Träger
kann eine oder mehrere Substanzen umfassen, die auch als Geschmacksmittel,
Gleitmittel, Löslichkeitsvermittler,
Suspendiermittel, Bindemittel, Tablettenzerfallshilfsmittel und
verkapselndes Material wirken können.
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Tabletten
zur oralen Verabreichung können
geeignete Hilfsstoffe enthalten, wie Calciumcarbonat, Natriumcarbonat,
Lactose, Calciumphosphat, zusammen mit Zerfallshilfsstoffen, wie
Maisstärke
oder Alginsäure und/oder
Bindemittel, beispielsweise Gelatine oder Akaziengummi, und Gleitmittel,
wie Magnesiumstearat, Stearinsäure
oder Talkum.
-
In
Pulvern ist der Träger
ein fein verteilter Feststoff, der mit dem fein verteilten Wirkstoff
gemischt ist. In Tabletten wird der Wirkstoff mit einem Träger in geeigneten
Anteilen gemischt, der die notwendigen Bindungseigenschaften aufweist,
und in der gewünschten
Form und Größe verpresst.
Die Pulver und Tabletten enthalten vorzugsweise etwa 1 bis etwa
99 Gewichtsprozent des Wirkstoffs, der die neue Verbindung der Erfindung
ist. Geeignete feste Träger
sind Magnesiumcarbonat, Magnesiumstearat, Talkum, Zucker, Lactose, Pektin,
Dextrin, Stärke,
Gelatine, Tragacanth, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose,
niedrig schmelzende Wachse und Kakaobutter.
-
Sterile
Formulierungen in flüssiger
Form umfassen Suspensionen, Emulsionen, Sirupe und Elixiere.
-
Der
Wirkstoff kann in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger gelöst oder
suspendiert werden, wie sterilem Wasser, sterilem organischem Lösemittel
oder einem Gemisch aus beidem. Der Wirkstoff kann oft in einem geeigneten
organischen Lösemittel
gelöst
werden, beispielsweise wässrigem
Propylenglycol. Andere Zusammensetzungen können durch Dispergieren des
fein verteilten Wirkstoffs in wässriger
Stärke
oder Natriumcarboxymethylcelluloselösung oder in einem geeigneten Öl hergestellt
werden.
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Die
folgenden pharmazeutischen Formulierungen 1 bis 8 sind nur erläuternd und
sollen den Schutzumfang der Erfindung in keiner Weise beschränken. "Wirkstoff" steht für eine Verbindung
der Formel (III) oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz, Solvat
oder Prodrug hiervon.
-
Formulierung 1
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Hartgelatinekapseln
werden unter Verwendung folgender Inhaltsstoffe hergestellt:
| Menge |
| (mg/Kapsel) |
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(4-methylbenzyl)-9H-pyrido-[3,4]indolyl]essigsäure | 250 |
Stärke, getrocknet | 200 |
Magnesiumstearat | 10 |
Gesamt | 460
mg |
-
Formulierung 2
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Eine
Tablette wird unter Verwendung der folgenden Inhaltsstoffe hergestellt:
| Menge |
| (mg/Tablette) |
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-[4-(trifluormethyl)benzyl]-9H-pyrido-[3,4]indolyl]essigsäure | 250 |
mikrokristalline
Cellulose | 400 |
pyrogen
hergestelltes Siliciumdioxid | 10 |
Stearinsäure | 5 |
Gesamt | 665
mg |
-
Die
Bestandteile werden vermischt und unter Bildung von Tabletten gepresst,
wobei jede 665 mg wiegt.
-
Formulierung 3
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Eine
Aerosollösung,
die die folgenden Bestandteile enthält, wird hergestellt:
| Gewicht |
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3-benzoylbenzyl)-9H-pyrido-[3,4]indolyl]essigsäure | 0,25 |
Ethanol | 25,75 |
Propellant
22 (Chlordifluormethan) | 74,00 |
Gesamt | 100,00 |
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Der
Wirkstoff wird mit Ethanol gemischt und das Gemisch wird zu einem
Teil Propellant 22 gegeben, auf –30°C abgekühlt und in ein Abfüllgerät gegeben.
Die erforderliche Menge wird anschließend in einen Edelstahlbehälter gefüllt und
mit dem Rest des Propellants verdünnt. Die Ventileinheiten werden
anschließend
am Behälter
angebracht.
-
Formulierung 4
-
Tabletten,
die jeweils 60 mg des Wirkstoffs enthalten, werden folgendermaßen hergestellt:
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2,4,6-trifluorbenzyl)-9H-pyrido-[3,4]indolyl]essigsäure | 60
mg |
Stärke | 45
mg |
Mikrokristalline
Cellulose | 35
mg |
Polyvinylpyrrolidon
(als 10% Lösung
in Wasser) | 4
mg |
Natriumcarboxymethylstärke | 4,5
mg |
Magnesiumstearat | 0,5
mg |
Talkum | 1
mg |
Gesamt | 150
mg |
-
Der
Wirkstoff, die Stärke
und die Cellulose werden durch ein Nr. 45 Mesh U.S. Sieb gegeben
und sorgfältig
vermischt. Die wässrige
Lösung,
die Polyvinylpyrrolidon enthält,
wird mit dem entstehenden Pulver vermischt und das Gemisch wird
anschließend
durch ein Nr. 14 Mesh U.S. Sieb gegeben. Die so hergestellten Granula
werden bei 50°C
getrocknet und durch ein Nr. 18 Mesh U.S. Sieb gegeben. Die Natriumcarboxymethylstärke, das
Magnesiumstearat und das Talkum werden, nachdem sie vorher durch
ein Nr. 60 Mesh U.S. Sieb gegeben wurden, zu den Granula gegeben
und nach dem Mischen in einer Tablettenmaschine unter Bildung von
Tabletten gepresst, die jeweils 150 mg wiegen.
-
Formulierung 5
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Kapseln,
die jeweils 80 mg des Wirkstoffs enthalten, werden folgendermaßen hergestellt:
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(2-fluorbenzyl)-9H-pyrido-[3,4]indolyl]essigsäuretetrahydrocarbazol-4-carboxamid | 80
mg |
Stärke | 59
mg |
Mikrokristalline
Cellulose | 59
mg |
Magnesiumstearat | 2
mg |
Gesamt | 200
mg |
-
Der
Wirkstoff, die Cellulose, die Stärke
und das Magnesiumstearat werden gemischt, durch ein Nr. 45 Mesh
U.S. Sieb gegeben und in Hartgelatinekapseln in 200 mg Mengen abgefüllt.
-
Formulierung 6
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Zäpfchen,
die jeweils 225 mg des Wirkstoffs enthalten, werden folgendermaßen hergestellt:
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-pentafluorbenzyl-9H-pyrido-[3,4]indolyl]essigsäure | 225
mg |
Gesättigte Fettsäureglyceride | 2
000 mg |
Gesamt | 2
225 mg |
-
Der
Wirkstoff wird durch ein Nr. 60 Mesh U.S. Sieb gegeben und in den
gesättigten
Fettsäureglyceriden
suspendiert, die vorher bei möglichst
geringer Hitze geschmolzen werden. Das Gemisch wird anschließend in
eine Zäpfchenform
mit einer nominalen Kapazität
von 2 g gegossen und abgekühlt.
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Formulierung 7
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Suspensionen,
die jeweils 50 mg des Wirkstoffs pro 5 ml Dosis enthalten, werden
folgendermaßen hergestellt:
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3,4,5-trimethoxybenzyl)-9H-pyrido-[3,4]indolyl]essigsäure | 50
mg |
Natriumcarboxymethylcellulose | 50
mg |
Sirup | 1,25
ml |
Benzoesäurelösung | 0,10
ml |
Geschmacksstoff | q.
v. |
Farbstoff | q.
v. |
Gereinigtes
Wasser auf gesamt | 5
ml |
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Der
Wirkstoff wird durch ein Nr. 45 Mesh U.S. Sieb gegeben und mit Natriumcarboxymethylcellulose und
Sirup vermischt, um eine glatte Paste zu erhalten. Die Benzoesäurelösung, der
Geschmacksstoff und der Farbstoff werden mit einem Anteil Wasser
vermischt, und unter Rühren
zugegeben. Anschließend
wird ausreichend Wasser zugegeben, um das erforderliche Volumen
zu erhalten.
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Formulierung 8
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Eine
intravenöse
Formulierung kann folgendermaßen
hergestellt werden:
2-[4-Oxo-5-carboxamido-9-(3,5-difluorbenzyl)-9H-pyrido-[3,4]indolyl]essigsäure | 100
mg |
Isotonische
Kochsalzlösung | 1
000 ml |
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Die
Lösung
der obigen Inhaltsstoffe wird im allgemeinen einem Patienten mit
einer Geschwindigkeit von 1 ml pro Minute intravenös verabreicht.
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Testexperimente
-
Testbeispiel 1
-
Das
folgende chromogene Testverfahren wird zur Identifizierung und Evaluierung
von Inhibitoren der rekombinanten humanen sekretierten Phospholipase
A2 verwendet. Der hierin beschriebene Test
wurde mittels Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen für ein Screening
mit hohem Durchsatz angepasst.
-
Eine
allgemeine Beschreibung des Testverfahrens findet man in dem Artikel "Analysis of Human
Synovial Fluid Phospholipase A2 on Short
Chain Phosphatidylcholin-Mixed Micelles: Development of a Spectrophotometric
Assay Suitable for a Microtiterplate Reader", von Laure J. Reynolds, Lori L. Hughes
und Edward A. Dennis, Analytical Biochemistry, 204, Seiten 190–197, 1992
(wobei die Beschreibung hiermit eingeführt ist).
-
Reagenzien
-
Reaktionspuffer
-
- CaCl2·2 H2O
(1,47 g/l)
- KCl (7,455 g/l)
- Rinderserumalbumin (fettsäurefrei)
(1 g/l) (Sigma A-7030, Produkt von Sigma Chemical Co. St. Louis,
Mo, USA)
- Tris HCl (3,94 g/l)
- pH 7,5 (eingestellt mit NaOH)
-
Enzympuffer
-
- 0,05 NaOAc·3
H2O, pH 4,5
- 0,2 NaCl
- pH eingestellt mit Essigsäure
auf 4,5
-
DTNB – 5,5'-Dithiobis-2-nitrobenzoesäure
-
Razemisches Diheptanoyl
Thio-PC
-
- razemisches 1,2-Bis(heptanoylthio)-1,2-didesoxy-sn-glycero-3-phosphorylcholin
- Triton X-100® angesetzt mit 6,249 mg/ml
in Reaktionspuffer entspricht 10 μM
- Triton X-100® ist ein nicht-ionisches
Polyoxyethylendetergenz, das von Pierce Chemical Company, 3747 N. Meridian
Road, Rockford, Illinois 61101 vertrieben wird.
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Reaktionsgemisch
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- Ein gemessenes Volumen an razemischem Diheptanoylthio-PC
in Chloroform mit einer Konzentration von 100 mg/ml wird eingedampft
und in 10 mM rückgelöst
- Triton X-100® wässrige Lösung des nichtionischen Detergenzes
- Man gibt Reaktionspuffer zur Lösung und dann DTNB, um das
Reaktionsgemisch zu erhalten.
- Das so erhaltene Reaktionsgemisch enthält 1 mM Diheptanoylthio-PC
Substrat, 0,29 mM Triton X-100® Detergenz
und 0,12 mM DTNB in einer gepufferten wässrigen Lösung bei pH 7,5
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Testverfahren
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- 1. Zugabe von 0,2 ml Reaktionsgemisch zu allen
Vertiefungen.
- 2. Zugabe von 10 μl
Testverbindung (oder Lösemittelkontrolle)
zu geeigneten Vertiefungen, 20 Sekunden Mischen.
- 3. Zugabe von 50 Nanogramm sPLA2 (10 μl) zu geeigneten
Vertiefungen.
- 4. Inkubation der Platte bei 40°C für 30 Minuten.
- 5. Ablesen der Absorption der Vertiefungen bei 405 nm mit einem
automatischen Mikrotiterphotometer.
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Alle
Verbindungen werden dreifach getestet. Typische Verbindungen werden
in einer Endkonzentration von 5 μg/ml
getestet. Verbindungen werden als wirksam betrachtet, wenn sie eine
Hemmung von 40% oder mehr verglichen zu den ungehemmten Kontrollreaktionen
aufweisen, wenn sie bei 405 nm gemessen werden. Das Fehlen der Farbentwicklung
bei 405 nm zeigt eine Hemmung an. Verbindungen, die anfangs als
aktiv befunden werden, werden erneut getestet, um ihre Aktivität zu bestätigen, und
wenn sie ausreichend aktiv sind, werden die HK50 Werte
bestimmt. Typischerweise werden die HK50 Werte
durch serielle Zweifachverdünnung der
Testverbindung bestimmt, so dass die Endkonzentration in der Reaktion
von 45 μg/ml
bis 0,35 μg/ml
reicht. Stärkere
Inhibitoren erfordern eine signifikant stärkere Verdünnung. In allen Fällen wird
die prozentuale Hemmung bei 405 nm gemessen, die durch die Enzymreaktionen
hervorgerufen wird, die Inhibitoren enthalten, relativ zu nicht-gehemmten
Kontrollreaktionen. Jede Probe wird dreifach titriert und die Ergebnisse
werden für die
Auftragung und die Berechnung der HK50 Werte
gemittelt. Die HK50 Werte werden durch Auftragung
der logarithmischen Konzentrationen gegen die Hemmwerte im Bereich
von 10–90%
Hemmung bestimmt.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
werden in Testbeispiel 1 getestet und sind bei Konzentrationen von
weniger als 100 μM
wirksam.
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Testbeispiel 2
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Verfahren
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Männliche
Hartley-Meerschweinchen (500–700
g) werden durch cervikale Dislokation getötet und ihre Herzen und Lungen
werden intakt entnommen und in einen belüfteten (95% O2 :
5% CO2) Krebs Puffer gegeben. Dorsale Pleurastreifen
(4 × 1 × 25 mm)
werden von intakten Parenchymsegmenten (8 × 4 × 25 mm) herausgeschnitten,
die parallel zur äußeren Spitze
der unteren Lungenlappen geschnitten wurden. Zwei benachbarte Pleurastreifen,
die von einem einzelnen Lappen erhalten wurden und eine einzelne
Gewebeprobe darstellen, werden an beiden Enden angebunden und unabhängig an
einen Metallträgerstab
angebracht. Ein Stab wird an einen Grass Kraftübertragungsumwandler (Modell
FTO3C, Produkt von Grass Medical Instruments Co., Quincy, MA, USA)
angebracht. Veränderungen
in der isometrischen Spannung werden auf einen Monitor und einem
Thermoschreiber (Produkt von Modular Instruments, Malvern, PA) angezeigt.
Alle Gewebe werden in ummantelte 10 ml Gewebebäder gegeben und auf 37°C gehalten.
Die Gewebebäder
werden kontinuierlich belüftet
und enthalten eine modifizierte Krebslösung der folgenden Zusammensetzung
(mM): NaCl 118,2, KCl 4,6, CaCl2·2 H2O 2,5, MgSO4·7 H2O 1,2, NaHCO3 24,8,
KH2PO4 1,0, und
Dextrose 10,0. Pleurastreifen von den gegenüberliegenden Lungenlappen werden
für gepaarte
Experimente verwendet. Vorläufige
Daten, die aus den Spannungs/Antwortkurven erzeugt werden, zeigen,
dass die Ruhespannung von 800 mg optimal ist. Die Gewebe können sich
für 45
Minuten äquilibrieren,
wenn die Badflüssigkeit
periodisch ausgetauscht wurde.
-
Kumulative
Konzentrations-Antwortkurven
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Anfänglich werden
die Gewebe dreimal mit KCl (40 mM) provoziert, um die Gewebelebensfähigkeit
zu testen und eine konsistente Antwort zu erhalten. Nach der Aufzeichnung
der maximalen Reaktion gegenüber KCl
werden die Gewebe gewaschen und können vor der nächsten Provokation
auf die Grundlinie zurückkehren.
Man erhält
kumulative Konzentrations-Antwortkurven aus den Pleurastreifen,
indem man die Agonistkonzentration (sPLA2)
im Gewebebad durch Zunahmen um halbe log10 erhöht, während die vorhergehende Konzentration
mit den Geweben in Kontakt bleibt (siehe obige Referenz 1). Die
Agonistkonzentration wird erhöht, nachdem
die durch die vorangehende Konzentration ausgelöste Kontraktion ein Plateau
erreicht hat. Man erhält
eine Konzentrations-Antwortkurve aus jedem Gewebe. Um die Variabilität zwischen
Geweben zu minimieren, die von verschiedenen Tieren erhalten wurden,
werden die Kontraktionsreaktionen als Prozentsatz der maximalen
Reaktion ausgedrückt,
die mit der letzten KCl Provokation erhalten wurde. Wenn man die
Effekte verschiedener Arzneimittel auf die kontraktilen Effekte
der sPLA2 untersucht, werden die Verbindungen
und ihre jeweiligen Träger
30 Minuten vor dem Start der sPLA2 Konzentrations-Antwortkurven
zugegeben.
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Statistische Analyse
-
Daten
von verschiedenen Experimenten werden vereinigt und als Prozentsatz
der maximalen KCl Reaktionen dargestellt (Mittel ± Standardabweichung).
Um die durch die Arzneimittel hervorgerufenen Verschiebungen nach
rechts in den Konzentrations-Antwortkurven abzuschätzen, werden
die Kurven simultan mittels statistischer nichtlinearer Modellmethoden
analysiert, die den von Waud (1976), Gleichung 26, Seite 163 (Referenz
2) beschriebenen ähnlich
sind. Das Modell umfasst vier Parameter: Die maximale Gewebereaktion,
die für
jede Kurve als gleich angenommen wird, die ED50 für die Kontrollkurve,
die Steilheit der Kurven und die pA2, die
Konzentration an Agonist, die eine zweifache Erhöhung des Agonisten erfordert,
um eine äquivalente
Reaktion zu erreichen. Die Schild Steigung wird mittels statistischer
nichtlinearer Modellmethoden mit 1 bestimmt, die zu den von Waud
(1976), Gleichung 27, Seite 164 beschriebenen ähnlich sind (Referenz 2). Die
dem Wert 1 entsprechende Schild-Steigung zeigt, dass das Modell
mit den Annahmen eines kompetitiven Antagonisten konsistent ist,
und daher die pA2 als scheinbare KB interpretiert werden kann, die Dissoziationskonstante
des Inhibitors.
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Um
die Arzneimittel-induzierte Unterdrückung der Maximalreaktionen
abzuschätzen,
werden die sPLA2 Reaktionen (10 μg/ml) in
Abwesenheit und Anwesenheit des Arzneimittels bestimmt und die prozentuale
Unterdrückung
wird für
jedes Gewebepaar berechnet. Repräsentative
Beispiele der Hemmaktivitäten
sind in der Tabelle 2 unten gezeigt.
-
Referenz
1 – van,
J. M.: Cumulative dose-response curves. II
Technique for the
making of dose-response curves in isolated organs and the evaluation
of drug parameters. Arch. Int. Pharmacodyn. Ther. 143: 299–330, 1963.
-
Referenz
2 – D.
Waud: Analysis of dose-response relationships, in Advances in General
and Cellular Pharmacology, Herausgeber Narahashi, Bianchi 1: 145–178, 1976.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
werden im Testbeispiel 2 getestet und sind bei Konzentrationen unter
20 μM wirksam.
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Testbeispiel 3
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sPLA2 Test
in transgenen Mäusen
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Materialien und Methoden
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Die
in diesen Studien verwendeten Mäuse
sind reife, 6–8
Monate alte, mit ZnSO4 stimulierte, transgene
Mäuse der
hemizygoten Linie 2608a (Fox et al., 1996).
Die transgenen Mäuse
dieser Linie exprimieren humane sPLA2 in
der Leber und anderen Geweben und erreichen typischerweise Spiegel
von humaner sPLA2 in ihrem Kreislauf von
etwa 173 ± 10
ng/ml, wenn sie maximal mit ZnSO4 stimuliert
werden (Fox et al., 1996). Die Mäuse
werden unter konstanter Luftfeuchtigkeit und Temperatur gehalten
und erhalten freien Zugang zu Futter und Wasser. Die Beleuchtung
des Tierraums wird in einem 12 stündigen Hell-Dunkel-Zyklus gehalten
und alle Experimente werden zur selben Zeit des Tages während der
Lichtperiode am frühen
Morgen ausgeführt.
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Für intravenöse Tests
werden die Verbindungen oder der Träger als i. v. Bolus über die
Schwanzvene in einem Volumen von 0,15 ml verabreicht. Der Träger besteht
aus 1–5%
Dimethylsulfoxid, 1–5
Ethanol und 10–30%
Polyethylenglycol 300 in H2O, wobei die
Konzentrationen dieser Bestandteile gemäß der Löslichkeit der Verbindung angepasst
werden. Die Mäuse
lässt man
retro-orbital vor der Verabreichung des Arzneimittels oder des Trägers und
30 Minuten, 2 und 4 Stunden danach bluten. 3 bis 6 Mäuse werden
für jede
Dosis verwendet. Die katalytische PLA2 Aktivität im Serum
wird mit einem modifizierten gemischten Mizelltest aus Phosphatidylcholin/-desoxycholin
(Fox et al. 1996, Schadlich et al. 1987) unter Verwendung von 3
mM Natriumdesoxycholat und 1 mM 1-Palmitoyl-2-oleoyl-sn-glycero-3-phosphocholin getestet.
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Für einen
oralen Test werden die Verbindungen in 1–5% Ethanol/10–30% Polyethylenglycol
300 in H2O gelöst oder in 5% Dextrose in H2O suspendiert und durch orale Gabe verabreicht.
Das Serum wird aus retro-orbitalem Blut gewonnen und wie oben auf
eine katalytische PLA2 Aktivität getestet.
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Literaturangaben
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- N. Fox, M. Song, J. Schrementi, J. D. Sharp, D. L. White,
D. W. Snyder, L. W. Hartley, D. G. Carlson, N. J. Bach, R. D. Dillard,
S. E. Draheim, J. L. Bobbit, L. Fisher und E. D. Mihelich, 1996,
Eur. J. Pharmacol. 308: 195.
- H. R. Schadlich, M. Buchler und H. G. Beger, 1987, J. Clin.
Chem. Clin Biochem. 25, 505.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung werden in Testbeispiel 3
getestet und als wirksam befunden.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung durch bestimmte Ausführungsformen erläutert wurde,
ist es nicht beabsichtigt, dass diese bestimmten Beispiele den Schutzumfang
der Erfindung beschränken,
wie er in den Patentansprüchen
beschrieben ist.