-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
eine neue Form von 5-Methoxy-2-[[(4-methoxy-3,5-dimethyl-2-pyridinyl)methyl]sulfinyl]-1H-benzimidazol, die unter
dem Freinamen Omeprazol bekannt ist, und insbesondere eine neue
Form des Natriumsalzes von Omeprazol, nämlich ein wohldefiniertes Omeprazol-Natrium-Monohydratsalz,
das im folgenden als Form B von Omeprazol-Natrium bezeichnet wird,
und dessen Verwendung zur Behandlung von gastrointestinalen Störungen,
pharmazeutische Zusammensetzungen, die es enthalten, und Verfahren
zu seiner Herstellung.
-
Hintergrund der Erfindung
und Stand der Technik
-
Die Verbindung 5-Methoxy-2-[[(4-methoxy-3,5-dimethyl-2-pyridinyl)methyl]sulfinyl)-1
H-benzimidazol mit dem Freinamen
Omeprazol und therapeutisch unbedenkliche Salze davon werden in
der
EP 5129 beschrieben.
Die einzelnen alkalischen Salze von Omeprazol, wie z.B. das Natriumsalz,
werden in der
EP 124 495 beschrieben.
Bei dem gemäß den Beispielen
1 und 2 der
EP 124 495 hergestellten
Omeprazol-Natriumsalzes handelt es sich um ein Gemisch von Kristallformen
und amorpher Substanz. Bei einer der in diesem Gemisch vorliegenden
Kristallformen, die im folgenden als Form A von Omeprazol-Natrium
bezeichnet wird, handelt es sich um ein Hydrat mit ein bis zwei
Wassermolekülen,
von denen eines in der Kristallstruktur stark gebunden ist, wohingegen
das andere durch Trocknen leicht entfernt werden kann. Die erhalte
getrocknete Substanz, die ein stark gebundenes Wassermolekül enthält, ist
sehr hygroskopisch und absorbiert unter normalen-Bedingungen schnell
Wasser.
-
Omeprazol hemmt in seiner Eigenschaft
als Protonenpumpeninhibitor die Magensäuresekretion und eignet sich
zur Verwendung als Antiulkusmittel. In allgemeinerem Sinne kann
Omeprazol zur Behandlung von mit Magensäure in Zusammenhang stehenden
Krankheiten bei Säugetieren
und inbesondere beim Menschen verwendet werden.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt
ein Röntgenpulverdiffraktogramm
der Form B von Omeprazol-Natrium.
-
2 zeigt
ein Röntgenpulverdiffraktogramm
der Form A von Omeprazol-Natrium.
-
3 zeigt
ein Röntgenpulverdiffraktogramm
von nach dem Stand der Technik hergestelltem Omeprazol-Natrium.
-
Beschreibung der Erfindung
-
Es wurde überraschenderweise gefunden,
daß das
Natriumsalz von Omeprazol in einer Reihe verschiedener Kristallformen
existiert. Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der
Bereitstellung einer wohldefinierten, bei Umgebungstemperatur thermodynamisch
stabilen und technisch brauchbaren Form von Omeprazol-Natrium, nämlich der
Form B von Omeprazol-Natrium.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung von Form B von Omeprazol-Natrium, die weitgehend
frei von anderen Formen des Natriumsalzes von Omeprazol ist. Als
Methode zur Unterscheidung der Form B von Omeprazol-Natrium von
anderen Formen des Natriumsalzes von Omeprazol wird die Röntgenpulverbeugung
verwendet.
-
Es wurde gefunden, daß das Natriumsalz
von Omeprazol in mindestens zwei , verschiedenen Kristallformen
kristallisieren kann, von denen eine die Form B von Omeprazol-Natrium
ist. Eine andere Form ist die Form A von Omeprazol-Natrium mit eins
bis zwei mol Wasser. Die Form A von Omeprazol-Natrium ist eine der in
dem gemäß Beispiel
1 und Beispiel 2 der
EP 124 495 erhaltenen
Gemisch von Kristallformen und amorpher Substanz vorliegenden Kristallformen.
In dem bei der Herstellung von Omeprazol-Natriumsalz gemäß Beispiel 1
oder Beispiel 2 der
EP 124 495 erhaltenen
Formengemisch ist jedoch keine Form B von Omeprazol-Natrium vorhanden.
-
Bei Form B von Omeprazol-Natrium
handelt es sich um eine kristalline Form mit vorteilhaften Eigenschaften;
so ist sie z.B. wohldefiniert und stabil und stellt eine echte Monohydrat-Kristallform
dar. Die Form B von Omeprazol-Natrium ist thermodynamisch stabiler
als die Form A von Omeprazol-Natrium. Die Form B von Omeprazol-Natrium ist im wesentlichen
nichthygroskopisch und kann daher bei technischen Verfahren, wie z.B.
pharmazeutischen Fertigungsverfahren, in einer festen Menge zugegeben
werden, wohingegen die Form A von Omeprazol-Natrium in Mengen zugegeben
werden muß,
die aus einer kürzlich
erfolgten Omeprazol-Bestimmung oder indirekt aus einer kürzlich erfolgten
Bestimmung des Wassergehalts errechnet werden. Weitere Vorteile
sind einfachere Herstellung und höhere Chargenreproduzierbarkeit.
Dies ist bei der Produktion in technischem Maßstab besonders wichtig und
führt zu
einer höheren
Produktionskapazität.
-
Die thermodynamisch unstabile Form
A von Omeprazol-Natrium
kann unter bestimmten Lagerungsbedingungen ganz oder teilweise in
Form B von Omeprazol-Natrium umgewandelt werden. Die Form B von Omeprazol-Natrium
ist dadurch gekennzeichnet, daß sie
thermodynamisch stabiler als die Form A von Omeprazol-Natrium und
jede andere, nach dem Stand der Technik hergestellte Form von Omeprazol-Natrium
ist. Die Form B von Omeprazol-Natrium
ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen nichthygroskopisch
ist.
-
Unter "jede andere Form" sind Anhydrate,
Hydrate, Solvate und amorphe Substanzen einschließlich Polymorphen,
die im Stand der Technik beschrieben werden, zu verstehen. Beispiele
für andere
Formen von Natriumsalzen von Omeprazol sind u.a. Anhydrate, Monohydrate,
Dihydrate, Sesquihydrate, Trihydrate, Alkoholate und Polymorphe
oder amorphe Formen davon.
-
Die Form B von Omeprazol-Natrium
ist durch die Positionen und Intensitäten der Peaks im Röntgenpulverdiffraktogramm
sowie die aus den Peakpositionen berechneten Elementarzellenparameter
gekennzeichnet. Die entsprechenden Daten für die Form A von Omeprazol-Natrium
sind davon völlig
verschieden, während
Form B leicht von Form A unterschieden werden kann.
-
Die erfindungsgemäße Form B von Omeprazol-Natrium
ist dadurch gekennzeichnet, daß sie
ein Röntgenpulverdiffraktogramm
liefert, das im wesentlichen die folgenden d-Werte aufweist:
-
Die erfindungsgemäße Form Bvon Omeprazol-Natrium
ist dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine monokline Elementarzelle mit den Parametern a = 15,09 Å, b = 12,83 Å, c = 9,82 Å, β =
94,4° aufweist.
-
Gegenstand der Erfindung ist ferner
ein Verfahren zur Herstellung von Form B von Omeprazol-Natrium sowie
ein Verfahren zur Herstellung von Form A von Omeprazol-Natrium.
-
Die Form B von Omeprazol-Natrium
kann auch durch FT-IR charakterisiert werden.
-
Zur Herstellung der Form B von Omeprazol-Natrium
geht man so vor, daß man
Omeprazol in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie z.B. Isopropanol, das gegebenenfalls etwas Wasser enthält, bei
Umgebungstemperatur mit einer wäßrigen Base
Na+B- behandelt,
wobei Na für
Natrium und B für
Hydroxid oder Alkoxid steht. Nach dem Vermischen kann man die Gesamtmischung
noch über
einen weiteren Zeitraum, z.B. etwa 0-2 Stunden, bei Umgebungstemperatur
bewegen, beispielsweise rühren.
Gegebenenfalls kann man die Rohmischung an dieser Stelle filtrieren.
Man kann der Kristallisationslösung
zur Einleitung der Kristallisation Impfkristalle der Form B von
Omeprazol-Natrium zusetzen. Die Aufschlämmung wird dann über einen
weiteren Zeitraum von etwa 10-24 h gerührt, um eine möglichst
vollständige
Kristallisation zu gewährleisten.
Man kann die Mischung auch zur Vervollständigung der Kristallisation
abkühlen
und dadurch die Ausbeute verbessern. Danach wird die Form B von
Omeprazol-Natrium
abgetrennt, beispielsweise durch Filtration oder Zentrifugation,
dann mit einem geeigneten Lösungsmittel,
vorzugsweise dem gleichen Lösungsmittel
wie oben, gewaschen und danach bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.
-
Man kann die Form B von Omeprazol-Natrium
auch herstellen, indem man das Natriumsalz von Omeprazol in beliebiger
Form oder Gemische davon in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Ethanol oder
Isopropanol, das gegebenenfalls etwas Wasser enthält, umkristallisiert.
-
Die erfindungsgemäß erhaltene Form B von Omeprazol-Natrium ist weitgehend
frei von anderen Formen von Natriumsalzen von Omeprazol, wie z.B.
Form A von Omeprazol-Natrium.
-
Die erfindungsgemäß hergestellte erfindungsgemäße Verbindung,
d.h. Form B von Omeprazol-Natrium, wird durch Röntgenpulverbeugung, eine an
sich bekannte Methode, analysiert, charakterisiert und von der Form
A von Omeprazol-Natrium unterschieden. Als weitere Methode zur Analyse,
Charakterisierung und Unterscheidung der Form B von Omeprazol-Natrium
von der Form A von Omeprazol-Natrium eignet sich die konventionelle
FT-IR-Spektroskopie.
-
Die Bestimmung der in Form B von
Omeprazol-Natrium und Form A von Omeprazol-Natrium enthaltenen Wassermenge
erfolgt durch thermogravimetrische Analyse, eine an sich bekannte
Methode. Der Wassergehalt kann auch nach Karl Fischer bestimmt werden.
-
Die Form B von Omeprazol-Natrium
wirkt als Magensäuresekretionshemmer
und eignet sich zur Verwendung als Antiulkusmittel. In allgemeinerem
Sinne kann sie zur Behandlung von mit Magensäure in Zusammenhang stehenden
Krankheiten bei Säugetieren
und inbesondere beim Menschen einschließlich von z.B. Refluxösophagitis, Gastritis,
Duodenitis, Magengeschwür
und Zwölffingerdarmgeschwür verwendet
werden. Sie eignet sich ferner zur Behandlung anderer gastrointestinaler
Erkrankungen, bei denen eine sekretionshemmende Wirkung im Magen
erwünscht
ist, z.B. bei Patienten unter NSAIM-Therapie, bei Patienten mit
Dyspepsie ohne einhergehende Geschwüre (Non Ulcer Dyspepsia), bei
Patienten mit symptomatischem gastroösophagealem Reflux und bei
Patienten mit Gastrinomen. Die erfindungsgemäße Verbindung kann auch bei
Intensivpatienten, bei Patienten mit akuten Blutungen im oberen
Gastrointestinaltrakt, prä-
und postoperativ zur Verhinderung von Magensäureaspiration und zur Behandlung
von Streßulkusbildung
verwendet werden. Die erfindungsgemäße Verbindung eignet sich auch
zur Behandlung von Psoriasis sowie zur Behandlung von Helicobacter-Infektionen
und damit in Zusammenhang stehenden Krankheiten. Die erfindungsgemäße Verbindung
kann auch zur Behandlung von Entzündungskrankheiten bei Säugetieren
einschließlich
Menschen verwendet werden.
-
Zur Versorgung des Patienten mit
einer wirksamen Dosis der erfindungsgemäßen Form B von Omeprazol-Natrium
kommt jeder beliebige Verabreichungsweg in Betracht. So kann man
beispielsweise perorale oder parenterale Formulierungen und dergleichen
einsetzen. Beispiele für
Dosierungsformen sind Kapseln, Tabletten, Dispersionen, Lösungen,
Suspensionen und dergleichen. Die Form B von Omeprazol-Natrium ist wegen
ihrer sehr guten Wasserlöslichkeit
für parenterale
Formulierungen, wie z.B. für
die intravenöse
Verabreichung, besonders gut geeignet.
-
Einen weiteren Gegenstand der Erfindung
bildet eine pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend als Wirkstoff
Form B von Omeprazol-Natrium zusammen mit einem pharmazeutisch unbedenklichen
Träger,
Verdünnungsmittel
oder Hilfsstoff und gegebenenfalls anderen therapeutisch wirksamen
Bestandteilen. Zusammensetzungen, die andere therapeutisch wirksame
Bestandteile enthalten, sind insbesondere bei der Behandlung von
Helicobacter-Infektionen von Interesse. Gegenstand der Erfindung
sind ferner die Verwendung von Form B von Omeprazol-Natrium bei
der Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung bei der Behandlung
einer mit Magensäure
in Zusammenhang stehenden Erkrankung und ein Verfahren zur Behandlung einer
mit Magensäure
in Zusammenhang stehenden Erkrankung, bei dem man an einen daran
leidenden Empfänger
eine therapeutisch wirksame Menge der Form B von Omeprazol-Natrium
verabreicht.
-
Zu den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
gehören
Zusammensetzungen für
die perorale oder parenterale Verabreichung. Die Zusammensetzungen
werden zweckmäßigerweise
in Einzeldosisform dargeboten und nach in der Pharmazie bekannten
Verfahren hergestellt.
-
Ebenfalls in Betracht kommen Kombinationstherapien
mit der Form B von Omeprazol-Natrium in separaten Dosierungsformen.
Beispiele für
derartige Wirkstoffe sind antibakterielle Verbindungen, nichsteroidale antiinflammatorisch
wirkende Mittel, Antacida, Alginate und Prokinetika.
-
Bei der Ausübung der Erfindung hängen der
am besten geeignete Verabreichungsweg sowie die Größe einer
therapeutischen Dosis der Form B von Omeprazol-Natrium in jedem
gegebenen Fall von der Art und Schwere der zu behandelnden Krankheit
ab. Dosierung und Dosierungshäufigkeit
können
auch dem Alter, dem Körpergewicht
und der Reaktion des einzelnen Patienten entsprechend variieren.
Für Patienten
mit Zollinger-Ellison-Syndrom werden möglicherweise spezielle Anforderungen
benötigt,
wie z.B. die Notwendigkeit höherer
Dosierungen als bei einem Durchschnittspatienten. Bei Kindern und
Patienten mit Leberkrankheiten sowie Patienten unter Langzeit behandlung
sind etwas unter dem Durchschnitt liegende Dosierungen im allgemeinen
vorteilhaft. Daher kann es bei einigen Erkrankungen notwendig sein,
außerhalb
der nachfolgend angegebenen Bereiche liegende Dosierungen zu verwenden.
Derartige höhere
und niedrigere Dosierungen liegen im Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung.
-
Ein geeigneter Dosisbereich für die parenterale
Verabreichung liegt im allgemeinen bei 10 mg bis 300 mg und vorzugsweise
bei 20 mg bis 80 mg.
-
Eine geeignete orale Dosisform kann
einen Dosisbereich von 5 mg bis 300 mg Gesamttagesdosis, die in
einer einzigen Dosis oder gleichen Teildosen verabreicht wird, abdecken.
Ein bevorzugter Dosisbereich liegt bei 10 mg bis 80 mg.
-
Die erfindungsgemäße Verbindung kann nach herkömmlichen
Methoden als Wirkkomponente in inniger Abmischung mit einem pharmazeutischen
Träger
vereinigt werden, wie z.B. die oralen Formulierungen gemäß WO 96/01623
und
EP 247 983 , worauf
hiermit in vollem Umfang ausdrücklich
Bezug genommen wird.
-
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung,
d.h. der Form B von Omeprazol-Natrium, wird anhand der nachfolgenden
Beispiele näher
erläutert,
die jedoch den Schutzbereich der Erfindung gemäß der obigen Beschreibung oder
den nachfolgenden Ansprüchen
in keiner Weise einschränken
sollen.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
-
Herstellung der Form B von
Omeprazol-Natrium aus Omeprazol
-
Ein Dreihalskolben aus Glas wurde
mit 120 Gramm Omeprazol, 480 ml Isopropanol und einer Lösung von
13,2 Gramm NaOH(s) in 26,7 Gramm Wasser beschickt. Die Aufschlämmung wurde
noch 40 Minuten bei Umgebungsraumtemperatur gerührt: Die erhaltene Lösung wurde über ein
Klärfilter
filtriert, wonach der Filter mit 20 ml Isopropanol gewaschen wurde.
Die Isopropanol-Waschflüssigkeit
wurde mit der vorherigen, das Produkt enthaltenden Isopropanollösung vereinigt.
Die Lösung
wurde mit 6 Gramm Form B von Omeprazol-Natrium in 25 ml Isopropanol
beimpft. Die Aufschlämmung
wurde noch 25 Stunden gerührt,
wonach das Produkt filtriert und bei 40°C getrocknet wurde.
Ausbeute
84,5%.
-
Beispiel 2
-
Herstellung der Form B von
Omeprazol-Natrium aus Form A von Omeprazol-Natrium
-
Ein Dreihalskolben aus Glas wurde
mit 30 Gramm Form A von Omeprazol-Natrium, hergestellt gemäß nachstehendem
Beispiel 3, und 25 ml Ethanol beschickt. Die Aufschlämmung wurde
mit Form B von Omeprazol-Natrium beimpft und noch 24 h bei Raumtemperatur
gerührt.
Dann wurde das Produkt abfiltriert und bei 50°C getrocknet.
Ausbeute:
80%
-
Beispiel 3
-
Herstellung der Form A von
Omeprazol-Natrium aus Omeprazol
-
In einem separaten Behälter wurden
14,8 kg Natriumhydroxid in 42 l Wasser gelöst.
-
In einem mit Glas ausgekleideten
4000-1-Reaktor wurden 927 1 Isopropanol mit 120 kg Omeprazol versetzt.
Dann wurde die Aufschlämmung
mit der Natronlauge versetzt. Das Omeprazol löste sich auf, und die klare
Lösung
wurde in einem geschlossenen Druckfilter in einen mit Glas ausgekleideten
1200-1-Reaktor filtriert. Die Lösung
wurde erhitzt, wonach bei 50°C
228 l Methanol zur Initiierung der Kristallisation zugegeben wurden.
-
Der Ansatz wurde mit einer Aufschlämmung von
1,2 kg methanolfeuchtem Omeprazol-Natrium in Isopropanol beimpft.
Dann wurde die Lösung
von 51°C
auf –8°C abgekühlt. Die
gebildete Aufschlämmung
wurde unter moderatem Rühren
4 Stunden bei –8
bis –9°C gehalten.
Abzentrifugierte Substanz wurde mit einer kalten Mischung aus 76
l Isopropanol und 20 l Methanol gespült und dann im Rotationstrockner
bei ungefähr
35 mbar mit einer Manteltemperatur von 65°C getrocknet. Die getrocknete
Substanz wurde in einer Mühle
entklumpt.
-
Ausbeute: 126,0 kg methanolfeuchtes
Omeprazol-Natrium.
-
Eine Probe des methanolfeuchten Omeprazol-Natriums
(32,3 kg) wurde in einen Rotationstrockner eingebracht. Dann wurde
zur Entfernung des Methanols ein Äquilibrierungsprozeß mit Wasserdampf
bei 39-87 mbar und mit einer Manteltemperatur von 50°C durchgeführt. Der Äquilibrierungsprozeß nahm 3
Tage in Anspruch. Die äquilibrierte
Substanz wurde in einer Mühle
entklumpt.
Ausbeute: 25,7 kg
-
Beispiel 4
-
Charakterisierung der Form
B von Omeprazol-Natrium und der Form A von Omeprazol-Natrium mittels
Röntgenpulverbeugung
-
Die Röntgenpulverbeugungsanalyse
wurde nach Standardverfahren durchgeführt, die z.B. in Bunn, C.W.
(1948), Chemical Crystallography, Clarendon Press, London; oder
Klug, H.P. & Alexander,
L.E. (1974), X-Ray Diffraction Procedures, John Wiley and Sons,
New York, zu finden sind. Die Elementarzellenparameter für Form A
und B wurden mit dem Programm "TREOR" von Werner, P.-E., Eriksson,
L., und Westdahl, M., J. Appl. Crystallogr. 18 (1985), 367-370,
aus den Röntgenpulverdiffraktogrammen
berechnet. Die Tatsache, daß die
Positionen aller Peaks in den Diffraktogrammen für Form A und Form B unter Verwendung
der jeweiligen Elementarzellenparameter berechnet werden können, beweist,
daß die
Elementarzellen korrekt sind und die Diffraktogramme für die reinen
Formen bezeichnend sind. Das Diffraktogramm der gemäß Beispiel
1 der vorliegenden Anmeldung hergestellten Form B von Omeprazol-Natrium
ist in 1 dargestellt,
und das Diffraktogramm der gemäß Beispiel
3 hergestellten Form A von Omeprazol-Natrium ist in 2 dargestellt.
-
Die mit aus der Braggschen Formel
berechneten d-Werten und Intensitäten identifizierten Peaks wurden
aus den Diffraktogrammen der Form A und der Form B und dem mit nach
dem Stand der Technik hergestellter Substanz erhaltenen Diffraktogramm
entnommen und sind in Tabelle 1 aufgeführt. In dieser Tabelle sind auch
die Elementarzellenparameter für
die Formen A und B angegeben. Da die relativen Intensitäten weniger zuverlässig sind,
werden anstelle numerischer Werte die folgenden Definitionen verwendet:
% relative
Intensität | Definition |
25-100 | vs
(sehr stark) |
10-25 | s
(stark) |
3-10 | m
(mittel) |
1-3 | w
(schwach) |
<1 | vw
(sehr schwach) |
-
Einige zusätzliche sehr schwache Peaks
in den Diffraktogrammen wurden aus Tabelle 1 weggelassen.
-
Referenzbeispiel
A
-
Herstellung von Omeprazol-Natrium
nach dem Stand der Technik gemäß der in
Beispiel 2 der
EP 124 495 beschriebenen
Verfahrensweise
-
Eine Mischung von Tetrahydrofuran
(13 L) und 50%iger wäßriger NaOH
(296 g, 3,7 mol) wurde unter kräftigem
mechanischem Rühren
mit Omeprazol (1300 g; 3,77 mol) versetzt und noch 45 Minuten gerührt. Dann
wurde Trichlorethylen (5,7 L) zugegeben und über Nacht bei Raumtemperatur
weitergerührt.
Danach wurde die Mischung auf +5°C
abgekühlt
und dann 3 h gerührt.
Der Niederschlag wurde abfiltriert, wonach der Filterkuchen mit
Trichlorethylen (5 L) gewaschen und bei 50°C unter vermindertem Druck getrocknet
wurde, was Omeprazol-Natriumsalz
(1314 g, 95%), Fp. 208-210°C,
ergab.
-
Das Produkt wurde mittels Röntgenpulverbeugung
analysiert und ergab das in 3 dargestellte
und oben in Tabelle 1 angegebene Diffraktogramm. Einige zusätzliche
sehr schwache Peaks in den Diffraktogrammen wurden aus Tabelle 1
weggelassen.
-
Tabelle 1. Röntgenpulverbeugungsdaten für Omeprazol-Natrium der Form
A, der Form B und gemäß dem Stand
der Technik. Es wurden nur Peaks unter 2θ = 40° berücksichtigt.
-
Alle für Form A und Form B angegebenen
Peaks können
mit den nachstehend aufgeführten
Elementarzellen indiziert werden.
Elementarzelle
Form A: | Elementarzelle
Form B: |
a =
15,757(3) Å | a
= 15,086(6) Å |
b =
8,126(1) Å | b
= 12,835(4) Å |
c =
15,671(6) Å | c
= 9,815(3) Å |
β =
94,21(2)° | β =
94,41(3)° |