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Die
vorliegende Erfindung betrifft Fasern, die spontan abbaubar sind
und Textilwaren mit ausgezeichneten Eigenschaften, wie Volumen,
Weichheit und Griff, und die daraus hergestellte Waren liefern können, und spezieller
spontan abbaubare Fasern, die aliphatische Polyester mit unterschiedlichen
thermischen Eigenschaften umfassen, und daraus hergestellte Waren.
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Herkömmliche
synthetische Fasern aus synthetischen Harzen haben eine langsame
Abbaugeschwindigkeit in natürlicher
Umgebung und erzeugen eine große
Menge Wärme
beim Verbrennen und müssen
deshalb vom Standpunkt des Umweltschutzes neu betrachtet werden.
Aus solch einem Grund werden spontan abbaubare Fasern aus aliphatischen
Polyestern entwickelt, und ihre Beiträge zum Umweltschutz werden
erwartet. Jedoch sind diese spontan abbaubaren aliphatischen Polyesterfasern
hinsichtlich Volumen, Weichheit, Griff und so weiter nicht zufriedenstellend,
und eine Verbesserung davon ist gewünscht worden.
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Herkömmlicherweise
ist bekannt, dass Waren wie Strick- und Webstoffe mit ausgezeichnetem
Volumen und ausgezeichneter Weichheit erhalten werden, wenn Fasern
mit unterschiedlicher Einlauffähigkeit
in üblichen
Inter-Faser-Verbundstoffen (Mischungen von Fasern) vereinigt werden.
Jedoch ist für
aliphatische Polyesterfasern mit einer spontanen Abbaubarkeit eine
Art des Regulierens der Einlauffähigkeit
bis jetzt kaum bekannt, und natürlich
ist es überhaupt
nicht bekannt, Fasern mit unterschiedlicher Einlauffähigkeit
zu konjugieren und die Qualität
von Strickstoffen und Webstoffen durch ihre Verwendung zu verbessern.
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Um
außerdem
eine Faser mit hoher Weichheit und verschiedenen Funktionen basierend
auf einer speziellen Querschnittsform und einer großen Oberfläche zu erhalten,
ist es außerdem
herkömmlicherweise
so gehandhabt worden, eine teilbare konjugierte Faser zu teilen.
Mit diesem Verfahren sind Strick- und Webstoffe, Vliesstoff Kunstleder,
Kunstwildleder, Hochleistungswischtuch, Hochleistungsfilter und
so weiter entwickelt und vielfach verwendet worden. Jedoch ist auf
dem Gebiet der in natürlicher
Umgebung abbaubaren Fasern keine teilbare konjugierte Faser vorgeschlagen
worden. Der Grund ist, dass eine Kombination von Spinnmaterialien (Polymeren),
die zur Teilung geeignet sind, und die Art der Teilung, noch nicht
bekannt waren.
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Eine
selbsthaftende (schmelzhaftende) Faser, bei der ein Teil einer Faser
durch Erwärmen
schmilzt, um Fasern aneinander zu kleben, ist auf dem Gebiet der
synthetischen Fasern vielfach verwendet worden. Schmelzhaftende
Fasern, die einen aliphatischen Polyester verwenden, werden in den
japanischen Patentschriften Kokai Nr. 6-207320 und Kokai Nr. 6-207324 vorgeschlagen.
Jedoch wird in den Arbeitsbeispielen davon nur eine konjugierte
Faser, zusammengesetzt aus einer Hülle (Haftbestandteil) aus einem
Polyethylensuccinat mit einem Schmelzpunkt von 102°C und einem
Kern (Festigkeit beibehaltender Bestandteil) aus einem Polybutylensuccinat
mit einem Schmelzpunkt von 118°C
offenbart, und ihre Haftkraft ist nicht so stark. Der Grund ist,
dass der Schmelzpunksunterschied zwischen beiden Bestandteilen nur
16°C beträgt und der
Festigkeit beibehaltende Bestandteil durch das Erhitzen für das Verkleben
erweicht und verschlechtert wird. Außerdem ist die optimale Temperatur
für die
Verklebungsbehandlung dieser Faser innerhalb eines sehr kleinen Bereichs
beschränkt,
weshalb es sehr schwierig ist, die gewünschte Haftstärke und
Festigkeit zu erhalten. Es ist auch sehr schwierig, die Haftkraft
in einem weiten Bereich gemäß den Zwecken
zu ändern,
so dass die Verwendungen begrenzt sind. Im Allgemeinen ist ein niedrigschmelzender
Bestandteil für
den haftenden Bestandteil der schmelzhaftenden Fasern verwendet
worden. Wenn jedoch ein niedrigschmelzender aliphatischer Polyester
mit einem Schmelzpunkt von nicht mehr als 120°C verwendet wird, ist die Glasübergangstemperatur niedriger
als die normale Temperatur, so dass die Verfestigungsgeschwindigkeit
langsam ist und deshalb ergeben sich viele Probleme bei der praktischen
Verwendung, z. B. dass Fasern während
des Schmelzspinnens leicht aneinander kleben, so dass nicht nur
die Herstellung bei einer hohen Geschwindigkeit schwierig ist, sondern
auch die Hitzebeständigkeit
bei der Verwendung gering ist.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine spontan abbaubare
Faser, die ausgezeichnetes Volumen, ausgezeichnete Weichheit, ausgezeichneten
Griff und ausgezeichnete Dehnbarkeit aufweist, und daraus hergestellte
Textilwaren bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine spontan
abbaubare Faser mit Selbstkräuselfähigkeit
bereitzustellen.
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Noch
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine selbstkräuselbare
Faser, die spontan abbaubar ist, die durch Erwärmen oder dergleichen eine
ausgezeichnete Kräuselung
ergibt, bereitzustellen, um Waren mit ausgezeichneter Weichheit,
ausgezeichnetem Volumen und ausgezeichneter Dehnbarkeit bereitstellen
zu können,
und die darüber
hinaus mit hoher Effizienz leicht hergestellt werden kann.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine konjugierte
Faser, die spontan abbaubar ist, bereitzustellen, die eine verbesserte
Teilbarkeit aufweist und die Fasern und Faserstrukturen mit ausgezeichneter
Weichheit und einer großen
Oberfläche
liefern kann.
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Noch
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine selbsthaftende
Faser, die spontan abbaubar ist, bereitzustellen, die durch Erwärmen für das Verkleben
ausgezeichnete Hafteigenschaften zeigt und die außerdem ausgezeichnete
Festigkeit aufgrund der geringen Verschlechterung eines Festigkeit
beibehaltenden Bestandteils aufweist, die durch Schmelzspinnen mit
hoher Geschwindigkeit hergestellt werden kann und die leicht haftende
Faserstrukturen mit ausgezeichneter Hitzebeständigkeit erzeugen kann, und
eine Faserstruktur, die diese verwendet.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine selbsthaftende
Faser bereitzustellen, die spontan abbaubar ist und die innerhalb
eines großen
Temperaturbereichs einer Verklebungsbehandlung unterzogen werden
kann und die die Haftkraft in einem weiten Bereich gemäß den Zwecken ändern kann.
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Noch
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein voluminöses Fasermaterial
bereitzustellen, das spontan abbaubar ist und das aus einem Gemisch
einer Vielzahl von Fasern aufgebaut ist, die beim Erwärmen oder
dergleichen unterschiedliche Einlauffähigkeit zeigen, wodurch beim
Erwärmen
ein Unterschied in der Länge
zwischen den Fasern erzeugt wird, und das demgemäß Waren liefern kann, die bezüglich Volumen,
Weichheit und Griff ausgezeichnet sind.
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Als
Ergebnis wiederholter intensiver Untersuchungen haben die Erfinder
festgestellt, dass die voranstehenden Aufgaben durch Vereinigen
von spontan abbaubaren aliphatischen Polyestern mit unterschiedlichen
thermischen Eigenschaften, wie Wärmeaufnahmemenge
beim Schmelzen (Schmelzwärme),
Schmelzpunkt und dergleichen, erreicht werden können, und haben so die vorliegende
Erfindung erhalten.
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So
stellt die vorliegende Erfindung eine Faser bereit, die (A) einen
Faserbestandteil, umfassend einen kristallinen aliphatischen Polyester
mit einem Schmelzpunkt von mindestens 140°C und (B) einen Faserbestandteil,
umfassend eine Kombination von (H) einem Bestandteil, umfassend
einen kristallinen aliphatischen Polyester mit einem Schmelzpunkt
von mindestens 110°C,
und (S) einem Bestandteil, umfassend einen kristallinen aliphatischen
Polyester mit einem Schmelzpunkt, der nicht mehr als 120°C beträgt und mindestens 10°C niedriger
ist als der des Polyesters (A), oder einen nichtkristallinen aliphatischen
Polyester mit einer Glasübergangstemperatur
von höchstens
30°C umfasst.
Die aliphatischen Polyesterbestandteile (H) und (S) in dem Faserbestandteil
(B) dieser Faser können
in der Form eines Blockpolymers der beiden Bestandteile oder eines
Gemischs der beiden Bestandteile vorliegen. Diese Faser weist ausgezeichnetes
Volumen, ausgezeichnete Weichheit und ausgezeichneten Griff auf,
da sie den Faserbestandteil (A), der ein hochschmelzendes Polymer
mit einer niedrigen Wärmeeinlauffähigkeit
umfasst, und den Faserbestandteil (B), der einen niedrigschmelzenden
oder nichtkristallinen Bestandteil (S) enthält, der stark zur Wärmeeinlauffähigkeit
beiträgt,
umfasst. Insbesondere weist eine konjugierte Faser, bei der (A)
ein kristalliner aliphatischer Polyester mit einem Schmelzpunkt
von mindestens 140°C
und einer Schmelzwärme
von mindestens 20 J/g in einem einzelnen Filament exzentrisch konjugiert
ist mit (B), einem Blockcopolymer und/oder einem Gemisch aus mindestens
zwei kristallinen aliphatischen Polyestern (H) und (S), deren Schmelzpunksunterschied
mindestens 20°C
beträgt, welches
90 bis 10 Gew.-% eines hochschmelzenden Bestandteils (H) mit einem
Schmelzpunkt von mindestens 130°C
und einer Schmelzwärme
von mindestens 3 J/g und 10 bis 90 Gew.-% eines niedrigschmelzenden Bestandteils
(S) mit einem Schmelzpunkt von 40 bis 120°C und eine Schmelzwärme von
mindestens 3 J/g enthält,
eine ausgezeichnete Selbstkräuselfähigkeit
auf. Außerdem
weist die konjugierte Faser, wobei der Bestandteil (B) so konjugierte
ist, dass er mindestens einen Teil der Faseroberfläche bildet,
eine ausgezeichnete Selbsthaftungseigenschaft auf. Ferner wird eine
spontan abbaubare konjugierte Faser, die leicht abbaubar ist, durch
Konjugieren (A) eines kristallinen aliphatischen Polyesters mit
einem Schmelzpunkt von mindestens 140°C mit (B) einem Blockcopolymer
und/oder einem Gemisch aus einem kristallinen aliphatischen Polyesterbestandteil
(H) mit einem Schmelzpunkt von mindestens 140°C und einem aliphatischen Polyesterbestandteil (S)
mit einem Schmelzpunkt von höchstens
120°C und
einer Glasübergangstemperatur
von höchstens
30°C in
einem einzelnen Filament in einer teilbaren Form erhalten. Auch
für den
Fall, dass der Faserbestandteil (B) ein Blockcopolymer ist, kann
der kristalline aliphatische Polyesterbestandteil (H) mit einem
Schmelzpunkt von mindestens 110°C
Urethanbindungen enthalten.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung werden nachstehend und in den beigefügten Ansprüchen beschrieben.
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1 sind Querschnittansichten, die verschiedene
Ausführungsformen
einer erfindungsgemäßen konjugierten
Faser zeigen, wobei 1A eine konjugierte Faser vom
Paralleltyp zeigt, 1B eine konjugierte Faser vom
exzentrischen Kern-Hülle-Typ
zeigt, 1C eine konjugierte Faser vom
Schlüssellochtyp
zeigt, 1D eine konjugierte Kern-Hülle-Faser vom exzentrischen
Doppelkerntyp zeigt, 1E eine konjugierte Faser vom
nicht kreisförmigen
Paralleltyp zeigt, 1F eine konjugierte Faser vom
hohlen Paralleltyp zeigt und 1G eine
konjugierte Faser vom dreilagigen Paralleltyp zeigt;
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2 sind Querschnittansichten, die verschiedene
Ausführungsformen
eines Verbundgarns zeigen, umfassend zwei Arten von erfindungsgemäßen Fasern,
wobei 2A ein Verbundgarn zeigt, in
dem zwei Arten von Fasern mit kreisförmigem Querschnitt gleichförmig gemischt
sind, 2B ein Verbundgarn zeigt, in dem
zwei Arten von Fasern mit kreisförmigem
Querschnitt exzentrisch nicht-gleichförmig gemischt sind, 2C ein
Verbundgarn zeigt, in dem zwei Arten von Fasern mit kreisförmigem Querschnitt
konzentrisch nicht-gleichförmig
gemischt sind, 2D ein Verbundgarn zeigt, in
dem eine Faser mit einem dreieckigen Querschnitt und eine Faser
mit einem kreisförmigen
Querschnitt gleichförmig
gemischt sind, 2E ein Verbundgarn zeigt, in
dem eine Faser mit einem dreieckigen Querschnitt und eine Faser
mit einem kreisförmigen Querschnitt
konzentrisch nicht-gleichförmig
gemischt sind, und 2F ein Verbundgarn zeigt, in
dem eine Faser mit einem dreieckigen Querschnitt, eine Faser mit
einem kreisförmigen
Querschnitt und eine dritte Faser gemischt sind;
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3 sind Querschnittansichten, die verschiedene
Ausführungsformen
einer erfindungsgemäßen teilbaren
konjugierten Faser zeigen, wobei 3A eine
konjugierte Faser vom dreilagigen Paralleltyp zeigt, 3B eine
konjugierte Faser vom fünflagigen
Radialtyp zeigt, 3C eine konjugierte Faser vom
neunlagigen Radialtyp zeigt, 3D eine
konjugierte Faser vom neunlagigen Paralleltyp zeigt, 3E eine
konjugierte Faser vom blütenblattförmigen Radialtyp
zeigt, 3F eine konjugierte Faser vom
kombinierten Parallel-Radial-Typ zeigt, 3G eine
konjugierte Faser vom nicht kreisförmigen Radialtyp zeigt, 3H eine
konjugierte Faser vom nicht kreisförmigen Paralleltyp zeigt, 3I eine
konjugierte Faser vom hohlen Radialtyp zeigt, 3J eine
konjugierte Faser vom Kern-Hülle-Typ mit sieben Kernen
zeigt und 3K eine konjugierte Faser vom
Meer-Insel-Typ zeigt;
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4 sind Querschnittansichten, die verschiedene
Ausführungsformen
einer erfindungsgemäßen selbsthaftenden
konjugierten Faser zeigen, wobei 4A eine
konjugierte Faser vom Kern-Hülle-Typ
mit kreisförmigem
Querschnitt zeigt, 4B eine konjugierte Faser vom
Kern-Hülle-Typ
mit nicht kreisförmigem Querschnitt
zeigt, 4C eine konjugierte Faser vom
rotationssymmetrischen Typ zeigt und 4D eine
konjugierte Faser vom hohlen Kern-Hülle-Typ zeigt;
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5 ist
eine Schmelzkurve (DSC-Kurve), die die Wärmeabgabe und Wärmeaufnahme
eines Polymers bei Temperaturerhöhung,
erhalten mit einem Differential-Scanning-Kalorimeter (DSC), zeigt;
und
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6 ist
eine Schmelzkurve (DSC-Kurve), die die Wärmeabgabe und Wärmeaufnahme
eines Blockcopolymers oder eines Gemischs von zwei Arten von kristallinen
aliphatischen Polyestern mit unterschiedlichen Schmelzpunkten bei
Temperaturerhöhung,
erhalten mit einem Differential-Scanning-Kalorimeter (DSC), zeigt.
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Hierin
ist der aliphatische Polyester ein solcher, der als einen Hauptbestandteil,
d. h. in einer Menge von mindestens 50 Gew.-% (bevorzugt mindestens
60 Gew.-%, stärker
bevorzugt mindestens 70 Gew.-%), Bestandteile enthält, die
von den Ausgangsmaterialien des aliphatischen Polyesters abgeleitet
sind, z. B. (1) eine Hydroxyalkylcarbonsäure, wie
Glykolsäure,
Milchsäure
oder Hydroxybutylcarbonsäure,
(2) ein aliphatisches Lacton, wie Glykolid, Lactid, Butyrolacton
oder Caprolacton, (3) ein aliphatisches Diol, wie Ethylenglykol,
Propylenglykol, Butandiol oder Hexandiol, (4) ein Polyalkylenglykol,
wie ein Oligomer eines Polyalkylenethers, wie Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Ethylen/Propylenglykol oder Dihydroxyethylbutan, Polyethylenglykol,
Polypropylenglykol oder Polybutylenglykol, (5) ein Polyalkylencarbonatglykol,
wie Polypropylencarbonat, Polybutylencarbonat, Polyhexancarbonat,
Polyoctancarbonat oder Polydecancarbonat und Oligomere davon, und
(6) eine aliphatische Dicarbonsäure, wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Suberinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure oder
Decandicarbonsäure,
und er umfasst alle Homopolymere von aliphatischen Polyestern, Blockcopolymere oder
statistische Copolymere von aliphatischen Polyestern und Blockcopolymere
oder statistische Copolymere von aliphatischen Polyestern oder Gemische
davon und höchstens
50 Gew.-% von anderen Bestandteilen, wie einem aromatischen Polyester,
einem Polyether, einem Polycarbonat, einem Polyamid, einem Polyharnstoff einem
Polyurethan und einem Polyorganosiloxan.
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Die
Modifizierung des aliphatischen Polyesters durch Copolymerisieren
oder Mischen wird zum Zweck der Senkung der Kristallinität und des
Schmelzpunktes (Senken der Polymerisationstemperatur oder Formtemperatur),
der Verbesserung des Reibungskoeffizienten, der Weichheit oder der
Elastizitätsrückstellung,
Absenken oder Erhöhen
der Hitzebeständigkeit,
Glasübergangstemperatur
oder Wärmeeinlauffähigkeit,
Verbesserung der Einfärbbarkeit,
Hydrophilie oder Wasserabstoßung,
Verbesserung oder Regulierung der Abbaubarkeit und dergleichen durchgeführt.
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Hierin
ist die Menge der Wärmeaufnahme
beim Schmelzen (Schmelzwärme)
ein Wert, der von einem Differential-Scanning-Kalorimeter (nachstehend
als DSC bezeichnet) in Stickstoff bei einer Temperaturerhöhungsgeschwindigkeit
von 10°C/min
in Bezug auf etwa 10 mg einer Probe von sorgfältig gestrecktem, wärmebehandeltem
und getrocknetem Garn gemessen wird. Eine typische DSC-Kurve ist
in 5 gezeigt. Die Figur zeigt ein Beispiel für die Messung
einer Probe, die kaum kristallisiert ist, und die Nummer 19 zeigt
eine Änderung
der Grundlinie durch Glasübergang,
Nummer 20 zeigt einen Peak der Wärmeabgabe, der vom Kristallisieren
durch Erwärmen
während
der Messung herrührt,
und Nummer 21 zeigt einen Peak der Wärmeaufnahme, der vom Schmelzen
der Kristalle herrührt.
Im Falle einer ausreichend kristallisierten Probe verschwindet der
Wärmeerzeugungspeak 20 und
wird nicht beobachtet. In der vorliegenden Erfindung ist die Temperatur, die
dem Minimalwert (Zentralwert) des Wärmeaufnahmepeaks 21 bezogen
auf das Schmelzen der Kristalle entspricht, als der Schmelzpunkt
definiert, und die Wärmeaufnahmegesamtmenge
(Integralwert, proportional zu der Fläche der Schrägstrichlinienfläche in 5)
des Wärmeaufnahmepeaks 21 ist
als die Schmelzwärme definiert.
Die Einheit der Schmelzwärme
ist J/g. Für
den Fall, dass in Bezug auf ein Gemisch, ein Blockcopolymer und
dergleichen mehrere Schmelzpunkte vorhanden sind, ist (in der vorliegenden
Erfindung) die höchste Temperatur
als Schmelzpunkt definiert, mit der Maßgabe, dass wenn die Schmelzwärme eines
Peaks für
die höchste
Temperatur vernachlässigbar
klein ist, z. B. etwa 2 J/g oder weniger, und ein Hauptpeak einer
großen Schmelzwärme, z.
B. 20 J/g oder mehr, auf der Seite niedriger Temperaturen vorhanden
ist, ein Fall vorliegt, dass der wesentliche Schmelzpunkt (Temperatur,
bei der ein Polymer extrem erweicht und zu fließen beginnt) als auf diesem
Hauptpeak basierend angesehen wird. Auch wird die Schmelzwärme als
Gesamtheit aller Wärmeaufnahmepeaks
definiert.
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Nur
für Referenzzwecke
wird eine Erklärung
bezüglich
einer [nicht erfindungsgemäßen] Faser
(I) gegeben, umfassend (A) einen Faserbestandteil, der einen aliphatischen
Polyester mit einem Schmelzpunkt von nicht weniger als 100°C und eine
Schmelzwärme
von nicht weniger als 30 J/g umfasst, und (B) einen Faserbestandteil,
der einen aliphatischen Polyester mit einem Schmelzpunkt von nicht
weniger als 100°C
und eine um mindestens 5 J/g niedrigere Schmelzwärme als die des Polyesters
(A) umfasst.
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Die
Faser (I) kann in der Form einer konjugierten Faser vorliegen, in
der die Bestandteile (A) und (B) in einem einzelnen Filament konjugiert
sind oder sie kann in der Form eines Verbundgarns vorliegen, in
dem eine Faser des Bestandteils (A) und eine Faser des Bestandteils
(B) gemischt sind.
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In
der konjugierten Faser (I) sind zwei konstituierende Polymere aus
einem Polymer (A1) mit einer großen Schmelzwärme und
einem Polymer (B1) mit einer kleinen Schmelzwärme konjugiert.
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Die
konjugierte Struktur der Polymere (A1) und (B1) muss exzentrisch
sein. Mit exzentrisch ist eine Beziehung gemeint, bei der im Querschnitt
der Schwerpunkt des Polymers (A1) nicht mit dem des Polymers (B1)
zusammenfällt.
Je größer der
Abstand zwischen den beiden Schwerpunkten, desto größer die
Exzentrizität
und desto größer die
Kräuselfähigkeit.
Verschiedene exzentrisch konjugierte Strukturen können gemäß der gewünschten
Kräuselfähigkeit
ausgewählt
werden.
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1A bis 1G sind
Querschnittansichten von konjugierten Fasern, die bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen konjugierten
Struktur zeigen. In den Figuren bezeichnet die Ziffer 1 das
Polymer (A1), die Ziffer 2 bezeichnet das Polymer (B1),
und die Ziffer 3 bezeichnet einen Hohlteil. 1A zeigt eine
konjugierte Faser vom Paralleltyp und ein Beispiel für hohe Exzentrizität. 1B zeigt
eine konjugierte Faser vom exzentrischen Kern-Hülle-Typ und ein Beispiel für niedrige
Exzentrizität. 1C zeigt
eine konjugierte Faser vom Schlüssellochtyp. 1D zeigt
eine konjugierte Faser vom exzentrischen Doppelkerntyp. 1E zeigt
eine konjugierte Faser vom nicht kreisförmigen Paralleltyp. 1F zeigt
eine konjugierte Faser vom hohlen Paralleltyp, und 1G zeigt
eine konjugierte Faser vom dreilagigen Paralleltyp. Alle anderen konjugierten
Strukturen, die sich von den 1A bis 1G unterscheiden,
sind für
die vorliegende Erfindung solange geeignet, solange die beiden Bestandteile
exzentrisch angeordnet sind. Außerdem
können
die Polymere (A1) und (1B) mit einem dritten Bestandteil konjugiert
sein. Zum Beispiel kann sich ein dritter Polymerbestandteil in dem
in 1F gezeigten hohlen Teilbereich befinden.
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Das
Konjugationsverhältnis
(Schnittflächenverhältnis) des
Polymers (A1) und des Polymers (B1) ist nicht besonders eingeschränkt und
wird gemäß den Zwecken
geeignet ausgewählt.
Im Allgemeinen ist die Kräuselfähigkeit
am höchsten,
wenn das Konjugationsverhältnis
1/1 beträgt
und sie nimmt ab sobald das Konjugationsverhältnis von 1/1 abweicht. In
vielen Fällen
ist es bevorzugt, dass das Konjugationsverhältnis von 1/10 bis 10/1, insbesondere
von 1/5 bis 5/1, spezieller von 1/3 bis 3/1 beträgt.
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Der
Einlaufunterschied (%) zwischen dem Polymer (A1) und dem Polymer
(B1) ist, wenn sie zu einer Faser geformt werden, nicht besonders
eingeschränkt,
jedoch beträgt
der Unterschied üblicherweise
mindestens 3%, bevorzugt 5 bis 70%, stärker bevorzugt etwa 10 bis
etwa 50%.
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Es
wird häufig
gewünscht,
dass die Polymere (A1) und (B1) eine hohe gegenseitige Hafteigenschaft aufweisen,
selbst wenn sie jedoch in der Hafteigenschaft schlecht sind, kann
deren Trennung verhindert werden, wenn sie zu einem Kern-Hülle-Typ
geformt werden. Zum Beispiel ist es auch möglich, Waren aus einer feinen
und weichen Faser zu erhalten, die einen nicht kreisförmigen Querschnitt
aufweist, indem man Bestandteile mit schwacher Haftung in einen
Paralleltyp konjugiert und, nachdem die Strick- und Webstoffe daraus
gebildet wurden, die beiden Bestandteile trennt. Auch in diesem
Fall verleiht der Effekt des Kombinierens verschiedener Arten von
Filamenten, basierend auf dem Einlaufunterschied zwischen beiden
Bestandteilen, den Waren den gewünschten
Griff. Die Form des Querschnitts der konjugierten Faser (I) kann
geeignet gewählt werden,
z. B. Kreis, Ellipse, Flaschenkürbisform,
Polygon, Vielblattform, Buchstabenformen, verschiedene andere nicht
kreisförmige
Formen (modifizierte Querschnitte) und hohle Formen. Gleicherweise
wird die Feinheit gemäß den Zwecken
geeignet gewählt.
Im Fall von Fasern für übliche Bekleidung
beträgt
die Feinheit eines Filaments von etwa 0,1 bis etwa 50 denier (d),
bevorzugt von 0,5 bis 30 d. Die dünneren oder dickeren Fasern sind
für Vliesgewebe,
Leder und Materialien geeignet.
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Die
konjugierte Faser kann durch Mehrkomponenten-Spinnen des Polymers
(A1) und des Polymers (B1); wie Schmelzspinnen, Nassspinnen, Trockenspinnen,
Trocken-Nass-Spinnen und andere Verfahren hergestellt werden. Schmelzspinnen
ist besonders bevorzugt, da die Effizienz hoch ist. Das Schmelzspinnen
kann mittels Niedriggeschwindigkeitsspinnen bei einer Aufwickelgeschwindigkeit
von 500 bis 2000 m/min, Hochgeschwindigkeitsspinnen bei einer Aufwickelgeschwindigkeit
von 2000 bis 5000 m/min und Ultrahochgeschwindigkeitsspinnen bei
einer Aufwickelgeschwindigkeit von nicht weniger als 5000 m/min
durchgeführt
werden. Je nach Notwendigkeit können
Strecken und Wärmebehandlung
durchgeführt
werden. Im Allgemeinen wird das Strecken bei einem Streckverhältnis von
etwa 3 bis etwa 6 beim Niedriggeschwindigkeitsspinnen und bei einem
Streckverhältnis
von etwa 1,5 bis etwa 2,5 beim Hochgeschwindigkeitsspinnen durchgeführt, und
das Strecken wird beim Ultrahochgeschwindigkeitsspinnen nicht durchgeführt oder
wird bei einem Streckverhältnis von
etwa 2 oder weniger durchgeführt.
Ein sogenanntes Spinn-Streck-Verfahren,
wobei das Spinnen und Strecken kontinuierlich durchgeführt werden
(Einschritt-Spinn-und-Streck-Verfahren), kann ebenfalls geeignet
verwendet werden.
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Auch
sind Verfahren anwendbar, wie ein Schmelzblasverfahren, bei dem
die Bildung eines Vliesgewebes durch gleichzeitiges Spinnen der
Polymere (A1) und (B1) aus einer Öffnung durchgeführt wird,
ein Flash-Spinnverfahren und ein Spun-Bond-Verfahren.
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Die
konjugierte Faser kann gemäß den Zwecken
in eine geeignete Form gebracht werden, wie ein kontinuierliches
Filament, Monofilament, Multifilament, eine Stapelfaser und dergleichen.
Außerdem
ist es während
der Herstellungsschritte der Fasern oder Garne oder nach der Bildung
zu Faserstrukturen, wie Strickstoffen, Webstoffen und Vliesstoffe
möglich,
Selbstkräuseln
infolge von Einlaufen durch Erwärmen
oder Quellen durchzuführen.
Natürlich
ist es auch möglich,
nach mechanischem Verleihen einer Kräuselfähigkeit durch ein Falschzwirnverfahren
oder Staffing-Box-Verfahren, je nach Erfordernis, Selbstkräuseln durch
Erwärmen durchzuführen. Zum
Beispiel kann das Selbstkräuseln
weitestgehend in dem Einfärbeschritt
durchgeführt
werden. Das Erwärmen
wird durch Trockenerwärmen,
Nasserwärmen,
durch Infrarotstrahlen und andere geeignete Mittel durchgeführt. Im
Allgemeinen wird das Selbstkräuseln
unter Relaxation durchgeführt,
jedoch ist es möglich,
das Kräuseln
durch Anwenden einer übermäßigen Spannung
zu regulieren. Die benötigte
Stärke
der Kräuselung
wird abhängig
von den Zwecken variiert und ist infolgedessen nicht besonders eingeschränkt. In vielen
Fällen
beträgt
die Kräuselungsdehnung
bevorzugt mindestens 50%, stärker
bevorzugt mindestens 100%, am meisten bevorzugt mindestens 150%
und ein Bereich von etwa 100 bis etwa 600% wird vielfach verwendet.
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Das
Verbundgarn (I) ist ein Inter-Faser-Verbundstoff, in welchem eine
Faser (A), die ein Polymer (A1) mit einer großen Schmelzwärme umfasst,
und eine Faser (B), die ein Polymer (B1) mit einer kleinen Schmelzwärme umfasst,
vermischt werden.
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Repräsentative
Beispiele für
das erfindungsgemäße Verbundgarn
sind ein gemischtes Filament (hier nachstehend als „kombiniertes
Filamentgarn" bezeichnet),
ein lang/kurz-Verbundgarn, wobei ein kontinuierliches Filament und
eine Stapelfaser kombiniert werden, und ein vermischtes Garn, wobei
mehrere Arten von Stapelfasern vermischt und gesponnen werden. Für diese
Inter-Faser-Verbundstoffe (Fasermischungen) ist es bekannt, dass
Waren, wie Strick- und Webstoffe mit ausgezeichnetem Volumen und
ausgezeichneter Weichheit erhalten werden, wenn Fasern mit unterschiedlicher
Einlauffähigkeit
kombiniert werden. Allerdings ist für aliphatische Polyesterfasern
eine Art der Regulierung der Einlauffähigkeit bis jetzt kaum bekannt,
und natürlich ist
es überhaupt
nicht bekannt, Fasern mit unterschiedlicher Einlauffähigkeit
zu konjugieren und die Qualität von
Strickstoffen und Webstoffen durch ihre Verwendung zu verbessern.
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Die
Polymere (A1) und (B1) werden getrennt zu Fasern geformt und werden,
wenn nötig,
durch Strecken, Wärmebehandlung
oder dergleichen molekularer Orientierung unterworfen, und ergeben
so die Fasern (A) und (B). Die Fasern (A) und (B) werden mit verschiedenen
Mitteln gemischt, um das Verbundgarn (gemischtes Faserprodukt) zu
ergeben. Die Mischart ist nicht besonders eingeschränkt, jedoch
im Fall, dass beide Fasern (A) und (B) Filamente sind, werden vorzugsweise
Spinnmischen, wobei Filamente gleichzeitig von einer einzelnen oder
von benachbarten Spinndüsen
gesponnen und aufgenommen werden, Luftmischen, wobei Filamente getrennt
gesponnen werden und eine Luftdüse
dazu angewandt wird, und einfaches Garndoppeln, Doppeln und Zwirnen,
Falschzwirnen von verbundenen Filamenten (Verbundfalschzwirnen)
und dergleichen eingesetzt. Im Fall, dass eine der Fasern (A) und
(B) ein Filament ist und die andere eine Stapelfaser ist, ist ein
sogenanntes Kernspinnverfahren anwendbar, wobei ein Filament zu
einem Spinnschritt zugeführt
wird. Im Fall, dass die Fasern (A) und (B) beide Stapelfasern sind,
wird ein gemischtes Garn leicht durch ein gebräuchliches Verfahren, wie Fasermischen,
Faserbandmischen oder Vliesmischen erhalten.
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2A bis 2F sind
Querschnittansichten, die Beispiele für ein kombiniertes Filamentgarn, Kern-gesponnenes
Garn (lange-Faser/kurze-Faser-Verbundgarn) und ein vermischtes Garn
zeigen. In den Figuren bezeichnet 4 die Faser (A), 5 bezeichnet
die Faser (B), und 6 bezeichnet andere Fasern (C). 2A zeigt
ein Beispiel, bei dem 12 Filamente der Faser (A) mit kreisförmigem Querschnitt
und 12 Filamente der Faser (B) mit kreisförmigem Querschnitt relativ
gleichförmig
gemischt sind. 2B zeigt ein Beispiel, bei dem 12
Filamente der Faser (A) mit kreisförmigem Querschnitt und 12 Filamente
der Faser (B) mit kreisförmigem Querschnitt
exzentrisch angeordnet sind (in dem Zustand, bei dem die jeweiligen
Schwerpunkte voneinander getrennt sind). 2C zeigt
ein Beispiel, bei dem 10 Filamente der Faser (B) mit kreisförmigem Querschnitt innen
angeordnet sind und 14 Filamente der Faser (A) mit kreisförmigem Querschnitt
konzentrisch außerhalb der
Faser (B) angeordnet sind. 2D zeigt
ein Beispiel, bei dem 12 Filamente der Faser (B) mit kreisförmigem Querschnitt
und 15 Filamente der Faser (A) mit dreieckigem Querschnitt fast
gleichförmig
angeordnet sind. 2E zeigt ein Beispiel, bei dem
6 Filamente der relativ dicken Faser (B) und 15 Filamente der relativ dünnen Faser
(A) mit dreieckigem Querschnitt in einer Kern-Hülle-Art
angeordnet sind. 2F zeigt ein Beispiel, bei dem
4 Filamente der relativ dicken Faser (B) und 12 Filamente der dünnen Faser
(A) mit dreieckigem Querschnitt mit 12 Filamenten einer weiteren
Faser (C) mit kreisförmigem
Querschnitt vermischt sind. In der vorliegenden Erfindung kann die
Querschnittsform der Faser, die Feinheit, das Mischungsverhältnis (Gew.-%) der
Fasern (A) und (B) und dergleichen ohne besondere Einschränkung geeignet
gewählt
werden. Das Mischungsverhältnis
der Fasern (A) und (B) wird entsprechend der gewünschten Waren gewählt, jedoch
reicht es von 10/1 bis 1/10, bevorzugt 5/1 bis 1/5, stärker bevorzugt
3/1 bis 1/3, am meisten bevorzugt 2/1 bis 1/2. Der Zustand des Verbundes
(Mischung) der Fasern (A) und (B) ist nicht besonders eingeschränkt, jedoch
sind die nachstehenden drei Zustände
grundlegend und sind oft bevorzugt und werden vielfach verwendet,
d. h. gleichförmige
und zufällige
Anordnung der Fasern (A) und (B), wie in 2A gezeigt,
exzentrische Anordnung, wie in 2B gezeigt,
und Kern-Hülle-
oder konzentrische Anordnung, wie in 2C gezeigt.
Außerdem
kann eine weitere Faser (C) zugemischt werden, wie in 2F gezeigt.
Als weitere Faser (C) sind spontan abbaubare Wolle, Baumwolle und
aliphatische Polyester besonders bevorzugt. Im Fall von Kleidern,
Blusen, Unterwäsche,
Futterstoffen, Mänteln
und anderen leichten oder mittelschweren Web- und Strickstoffen, die insbesondere
Weichheit erfordern, ist herkömmlicherweise
ein Verfahren zur Gewichtsreduktion durch Alkalibehandlung in einem
Farb-Finishing-Schritt durch Behandeln eines Gewebes aus einer Polyesterfaser
mit einer starken Alkalie (wässrige
Lösung
von Natriumhydroxid) durchgeführt
worden, um einen Teil (z. B. 5 bis 50%, insbesondere 10 bis 30%)
des Polymers abzubauen und zu entfernen. Die Verarbeitung zur Alkali-Gewichtsreduktion
ist auch auf aliphatische Polyesterfasern anwendbar. Allerdings
sind im Allgemeinen die aliphatischen Polyesterfasern sehr empfindlich
gegenüber
einer Alkalie, und die Verarbeitung zur Gewichtsreduktion wird unter
milderen Bedingungen (niedrige Alkalikonzentration, niedriger pH-Wert,
niedrige Temperatur und dergleichen) als bei herkömmlichen
aromatischen Polyesterfasern durchgeführt. Im Fall der Verarbeitung durch
Alkali-Gewichtsreduktion von erfindungsgemäßen Strick- und Webstoffen
der Verbundgarne tendiert die Faser (B) zu einer höheren Geschwindigkeit
der Alkali-Gewichtsreduktion als die Faser (A). Deshalb ist es wünschenswert,
wenn eine Alkali-Gewichtsreduktion geplant ist, die (mittlere) Filamentfeinheit
der Faser (B) größer zu machen
als die der Faser (A) in Übereinstimmung
mit den Gewichtsreduktionsgeschwindigkeiten, zum Beispiel um mindestens
10%, insbesondere etwa 20 bis etwa 400% (5-fach). Ein weiteres Verfahren
zu diesem Zweck besteht darin, die Fasern so zu formen, dass die
Faser (B) mit einem kreisförmigen
oder analogen Querschnitt geformt wird, um eine kleine Oberfläche pro
Gewichtseinheit aufzuweisen, während
die Faser (A) zu einer polygonalen oder vielblättrigen Form mit einer um mindestens
10%, insbesondere etwa 20 bis etwa 400% (5-fach) größeren Oberfläche als
Faser (B) geformt wird. So ist es wünschenswert, darauf zu achten,
dass die Fasern (A) und (B) nach der Verarbeitung durch Alkali-Gewichtsreduktion
hinreichende Feinheit und ein hinreichendes Mischungsverhältnis haben.
Natürlich
können
die zwei voranstehenden Verfahren kombiniert werden. Die aliphatischen
Polyesterfasern haben den großen
Vorteil, dass der schlechte Einfluss der Verarbeitung zur Alkali-Gewichtsreduktion
auf die Umwelt sehr klein ist, da der Verbrauch einer Alkalie klein
ist und die so erhaltenen Abbauprodukte (Milchsäure etc.) durch Mikroorganismen
leicht abgebaut werden können.
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Der
Unterschied im Einlaufprozentsatz in kochendem Wasser (bei 10-minütiger Behandlung
in kochendem Wasser unter unbelasteter Bedingung, gefolgt von Lufttrocknen
bei Raumtemperatur) zwischen der Faser (A) und der Faser (B) ist
nicht besonders eingeschränkt,
jedoch beträgt
der Unterschied üblicherweise mindestens
3% und bevorzugt von etwa 5 bis etwa 50%, und ein Unterschied innerhalb
des Bereichs von etwa 10 bis 40% ist der am häufigsten verwendete. So beträgt der Einlaufprozentsatz
der Faser (A) in kochendem Wasser bevorzugt höchstens 15%, stärker bevorzugt
höchstens
10%. Andererseits beträgt
der Einlaufprozentsatz der Faser (B) in kochendem Wasser bevorzugt
mindestens 15%, stärker
bevorzugt mindestens 20% und wird oft innerhalb des Bereichs von
etwa 30 bis etwa 60% gewählt.
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Die
Form des Querschnitts der Fasern (A) und (B) kann geeignet gewählt werden,
z. B. Kreis, Ellipse, Flaschenkürbisform,
Polygon, vielblättrige
Formen, Buchstabenformen, verschiedene andere nicht kreisförmige Formen
(modifizierte Querschnitte) und hohle Formen. In ähnlicher
Weise wird die Feinheit gemäß den Zwecken
geeignet gewählt.
Im Fall von Fasern für übliche Bekleidung
beträgt
die Feinheit eines Filaments von etwa 0,1 bis etwa 50 d, bevorzugt
von 0,5 bis 30 d, und eine Feinheit innerhalb des Bereichs von 1
bis 20 d wird vielfach verwendet. Die dünneren oder dickeren Fasern
sind für
Vliesstoffe, Leder und Materialien verwendbar. Jede der Fasern (A)
und (B) kann ein Gemisch aus zwei oder mehr Fasern mit unterschiedlichem Querschnitt,
unterschiedlicher Feinheit und unterschiedlichem Einlaufprozentsatz
sein.
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Das
Verbundgarn (I) kann unter Verwendung des Polymers (A1) und des
Polymers (B1) durch Spinnen in einer Weise, wie Schmelzspinnen,
Nassspinnen, Trockenspinnen, Trocken-Nass-Spinnen und auf andere Weise hergestellt
werden. Schmelzspinnen ist besonders bevorzugt, da die Effizienz
hoch ist. Im Fall des Schmelzspinnens sind Niedriggeschwindigkeitsspinnen
bei einer Aufwickelgeschwindigkeit von 500 bis 2000 m/min, Hochgeschwindigkeitsspinnen
bei einer Aufwickelgeschwindigkeit von 2000 bis 5000 m/min und Ultrahochgeschwindigkeitsspinnen
bei einer Aufwickelgeschwindigkeit von nicht weniger als 5000 m/min
möglich. Je
nach Erfordernis können
außerdem
Strecken und Wärmebehandlung
durchgeführt
werden. Im Allgemeinen wird das Strecken bei einem Streckverhältnis von
etwa 3 bis etwa 8 beim Niedriggeschwindigkeitsspinnen und bei einem
Streckverhältnis
von etwa 1,5 bis etwa 3 beim Hochgeschwindigkeitsspinnen durchgeführt, und
das Strecken beim Ultrahochgeschwindigkeitsspinnen wird nicht durchgeführt oder
wird bei einem Streckverhältnis von
etwa 2 oder weniger durchgeführt.
Ein sogenanntes Spinn-Streck-Verfahren,
wobei Spinnen und Strecken gleichzeitig durchgeführt werden, kann ebenfalls
geeignet verwendet werden. Ein einzigartiges sich selbst dehnendes
Garn, das eine Faser ist, die bei einem relativ niedrigen Streckverhältnis hergestellt
wurde und bei einer niedrigen Temperatur wärmebehandelt wurde und die
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Faser, deren Kristallisation
und Orientierung fortgeschritten ist, sich ausdehnt, wenn sie später auf
eine hohe Temperatur erwärmt
wird, kann ebenfalls vorzugsweise als die Faser (A) verwendet werden.
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Das
Verbundgarn kann gemäß den Zwecken
in eine geeignete Form gebracht werden, wie ein kontinuierliches
Filamentverbundgarn, Dopplungs- und Zwirngarn, Falschzwirnverbundgarn,
vermischtes Garn und analoge Garne, und durch ihre Verwendung können Strickstoffe,
Webstoffe, Vliesstoffe und andere Faserstrukturen hergestellt werden.
Während
der Herstellungsschritte und Verarbeitungsschritte davon oder nach
der Herstellung ist es möglich,
durch geeignetes Erwärmen
oder Quellen der Fasern einen Unterschied im Einlaufprozentsatz
zu erzeugen, und es kann dadurch den Waren gewünschtes Volumen, Weichheit
und Griff verliehen werden. Das Erwärmen kann in einer geeigneten
Weise, wie Trockenerwärmen,
Nasserwärmen,
mit Infrarotstrahlen und einer Kombination davon durchgeführt werden.
Für das
Quellen wird ein Lösungsmittel,
Quellmittel oder Wasser verwendet. Natürlich ist es auch möglich, das
Wärmeeinlaufen
nach mechanischem Mitgeben einer Kräuselfähigkeit durch Falschzwirnen
oder Schub in der Form von Garn durchzuführen. Das Wärmeeinlaufen wird vielfach
auch zum Beispiel im Farb-Finishing-Schritt von Web- und Strickstoffen
durchgeführt.
Im Allgemeinen wird die Einlaufbehandlung in einem Relaxationszustand
durchgeführt,
jedoch es ist möglich,
das Einlaufen durch Anwenden einer geeigneten Spannung zu regulieren.
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Als
Nächstes
wird eine Erklärung
bezüglich
einer erfindungsgemäßen Faser
(II) gegeben, die (A) einen Faserbestandteil, umfassend einen kristallinen
aliphatischen Polyester mit einem Schmelzpunkt von mindestens 140°C und (B)
einen Faserbestandteil, umfassend eine Kombination von (H) einem
Bestandteil, umfassend einen kristallinen aliphatischen Polyester
mit einem Schmelzpunkt von mindestens 110°C, und (S) einem Bestandteil,
umfassend einen kristallinen aliphatischen Polyester mit einem Schmelzpunkt,
der nicht mehr als 120°C
beträgt
und mindestens 10°C
niedriger ist als der des Polyesters (A), oder einen nichtkristallinen
aliphatischen Polyester mit einer Glasübergangstemperatur von höchstens
30°C umfasst.
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Die
Faser (II) kann in der Form einer konjugierten Faser vorliegen,
wobei die Bestandteile (A) und (B) in einem einzelnen Filament konjugiert
sind, oder kann in der Form eines Verbundgarns vorliegen, wobei
die molekular orientierten Fasern (A) und (B) der entsprechenden
Bestandteile gemischt sind. Außerdem
können die
aliphatischen Polyesterbestandteile (H) und (S) in dem Faserbestandteil
(B) in der Form eines Blockcopolymers der beiden verbundenen Bestandteile
oder in der Form eines Gemischs der beiden Bestandteile vorliegen.
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Der
Faserbestandteil (A) in der Faser (II) ist ein Bestandteil mit einer
niedrigen Wärmeeinlauffähigkeit, und
der kristalline aliphatische Polyester (A2), der in dem Faserbestandteil
(A) verwendet wird, sollte einen Schmelzpunkt von nicht weniger
als 140°C
aufweisen. Der Schmelzpunkt beträgt
bevorzugt nicht weniger als 150°C,
stärker
bevorzugt nicht weniger als 160°C,
am meisten bevorzugt nicht weniger als 170°C. Die Schmelzwärme des
Polyesters (A2) ist wünschenswerter
Weise groß und
beträgt
bevorzugt nicht weniger als 20 J/g, stärker bevorzugt nicht weniger
als 30 J/g, am meisten bevorzugt nicht weniger als 40 J/g. Beispiele
für derartige
hochkristalline, hochschmelzende aliphatische Polyester sind Homopolymere
wie Poly-L-Milchsäure (Schmelzpunkt
etwa 175°C),
Poly-D-Milchsäure
(Schmp. etwa 175°C),
Poly-3-Hydroxybutyrat (Schmp. 180°C) und
Polyglykolsäure
(Schmp. 230°C)
und Copolymere oder Gemische davon mit einer geringen Menge (höchstens
50 Gew.-%, insbesondere höchstens
40 Gew.-%, spezieller höchstens
30 Gew.-%) eines anderen Bestandteils. Das mittlere Molekulargewicht
des Polymers (A2) ist nicht besonders eingeschränkt, jedoch ist es vom praktischen
Standpunkt aus bevorzugt, dass das mittlere Molekulargewicht mindestens
50.000, insbesondere 70.000 bis 300.000, spezieller 80.000 bis 300.000,
noch spezieller 80.000 bis 200.000 und am speziellsten 100.000 bis
200.000 beträgt.
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Im
Allgemeinen sind im Falle der Blockcopolymere die Veränderungen
der Kristallinität
und des Schmelzpunktes gering, und demgemäß kann der Gehalt des Comonomerbestandteils
in dem Polymer (A2) von 1 bis 50 Gew.-%, insbesondere 1 bis 40 Gew.-%,
spezieller 1 bis 30 Gew.-% betragen. Im Fall der statistischen Copolymere
sind die Veränderungen
der Kristallinität
und des Schmelzpunktes deutlich, und demgemäß ist es im Allgemeinen bevorzugt,
dass der Gehalt des Comonomerbestandteils von 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere
0,5 bis 10 Gew.-%, spezieller 1 bis 10 Gew.-%, noch spezieller 1
bis 5 Gew.-% beträgt.
Da die Veränderungen
der Kristallinität
und des Schmelzpunktes durch Copolymerisation abhängig von
der Art des Comonomerbestandteils stark variieren, ist es natürlich notwendig,
der Schmelzwärme
der Kristalle und dem Schmelzpunkt basierend auf DSC Aufmerksamkeit
zu widmen. Die Veränderungen
der Kristallinität
und des Schmelzpunktes durch Mischen mit anderen Bestandteilen variieren
in hohem Maße
ebenfalls, abhängig
von der Art des eingebrachten Bestandteils und dem Mischungsverhältnis, sind
jedoch im Allgemeinen nicht so deutlich wie bei der statistischen
Copolymerisation. Beispiele für
die anderen Bestandteile, die in der Copolymerisation oder beim
Mischen mit den vorstehend erwähnten
Homopolymeren verwendet werden, sind, wie vorstehend erwähnt, zum
Beispiel aliphatische Polyester, z. B. Polycaprolactone und Polyester,
die von einem aliphatischen Glykol, wie Ethylenglykol oder Octandiol,
und einer aliphatischen Dicarbonsäure, wie Bernsteinsäure oder
Decandicarbonsäure
abgeleitet sind, Ausgangsmaterialien für diese Polyester, aromatische
Polyester, Polyether, Polycarbonate, Polyamide, Polyharnstoffe,
Polyurethane und Polyorganosiloxane.
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Eine
der bevorzugten Ausführungsformen
der Faser (II) ist eine Faser (IIa), umfassend (A2) einen Faserbestandteil,
umfassend einen kristallinen aliphatischen Polyester mit einem Schmelzpunkt
von nicht weniger als 140°C
und einer Schmelzwärme
von nicht weniger als 20 J/g und (B2) einen Faserbestandteil, umfassend
ein Blockcopolymer und/oder ein Gemisch aus mindestens zwei aliphatischen
Polyestern, wobei der Unterschied in den Schmelzpunkten zwischen
diesen mindestens 10°C
beträgt,
wobei das Blockcopolymer und/oder das Gemisch 95 bis 10 Gew.-% eines
hochschmelzenden Bestandteils (H) mit einem Schmelzpunkt von nicht
weniger als 110°C
und einer Schmelzwärme
von mindestens 3 J/g und 5 bis 90 Gew.-% eines niedrigschmelzenden
Bestandteils (S) mit einem Schmelzpunkt von 40 bis 120°C und einer
Schmelzwärme
von mindestens 3 J/g enthält.
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Diese
Faser (IIa) kann in der Form einer konjugierten Faser vorliegen,
wobei die Bestandteile (A2) und (B2) in einem einzelnen Filament
konjugiert sind oder kann in der Form eines Verbundgarns vorliegen,
wobei die Fasern (A2) und (B2) der jeweiligen Bestandteile gemischt
sind. Eine Erklärung
wird zunächst
nachstehend in Bezug auf die Herstellung des Verbundgarns gegeben.
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Das
erfindungsgemäße Verbundgarn
(IIa) ist ein Inter-Faser-Verbundstoff, in welchem eine niedrigeinlauffähige Faser
(A2), umfassend einen hochkristallinen aliphatischen Polyester (A2)
mit einem Schmelzpunkt von nicht weniger als 140°C und einer Schmelzwärme von
nicht weniger als 20 J/g, und eine hocheinlauffähige Faser (B2), umfassend
einen aliphatischen Polyester (B2), der einen hochschmelzenden Bestandteil
(H) mit einem Schmelzpunkt von nicht weniger als 110°C und einen
niedrigschmelzenden Bestandteile (S) mit einem Schmelzpunkt von
40 bis 120°C
enthält,
gemischt sind. Repräsentative
Beispiele für
das erfindungsgemäße Verbundgarn
sind ein gemischtes Filament (kombiniertes Filamentgarn), ein lang/kurz-Verbundgarn, wobei
ein kontinuierliches Filament und Stapelfasern kombiniert werden,
und ein vermischtes Garn, wobei mehrere Arten von Stapelfasern vermischt
und gesponnen werden.
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In
dem Verbundgarn (IIa) ist das Polymer (A2) ein Bestandteil, der
einen hohen Schmelzpunkt und eine hohe Schmelzwärme aufweist, und der demgemäß eine niedrige
Wärmeeinlauffähigkeit
aufweist. Bevorzugte Beispiele des Polymers (A2) sind kristalline
Homopolymere und Copolymere und/oder Gemische davon mit einem zweiten
Bestandteil, einem dritten Bestandteil usw. in einer derart geringen
Menge (zum Beispiel höchstens
40 Gew.-%, insbesondere höchstens
30 Gew.-%), dass die Kristallinität nicht so sehr beeinflusst wird.
Vom Standpunkt der Festigkeit, der Hitzebeständigkeit und dem Griff der
Waren aus dem erfindungsgemäßen Fasergemisch
(IIa) muss das Polymer (A2) eine Schmelzwärme von mindestens 20 J/g aufweisen,
und die Schmelzwärme
beträgt
bevorzugt mindestens 30 J/g, stärker
bevorzugt mindestens 40 J/g. Im Allgemeinen beträgt die Schmelzwärme der
kristallinen aliphatischen Polyester-Homopolymere etwa 50 J/g oder
mehr.
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Der
aliphatische Polyester (B2) ist ein Blockcopolymer und/oder Gemisch
aus mindestens zwei aliphatischen Polyestern (H) und (S) mit Schmelzpunkten,
die sich mindestens um 10°C
unterscheiden, und enthält 95
bis 10 Gew.-% des hochschmelzenden Bestandteils (H) mit einem Schmelzpunkt
von nicht weniger als 110°C
und 5 bis 90 Gew.-% eines niedrigschmelzenden Bestandteils (S) mit
einem Schmelzpunkt von 40 bis 120°C.
Der Bestandteil (H) ist ein Bestandteil, der die Hitzebeständigkeit
des aliphatischen Polyesters (B2) aufrechterhalten soll und muss
einen Schmelzpunkt von nicht weniger als 110°C, bevorzugt nicht weniger als 120°C, stärker bevorzugt
nicht weniger als 140°C
aufweisen. Der Anteil des Bestandteils (H) beträgt von 95 bis 10 Gew.-%, bevorzugt
85 bis 20 Gew.-%, stärker
bevorzugt 75 bis 30 Gew.-%. Der Bestandteil (H) in dem aliphatischen
Polyester (B2) muss eine Schmelzwärme von mindestens 3 J/g aufweisen,
und die Schmelzwärme
beträgt
bevorzugt mindestens 5 J/g, stärker
bevorzugt mindestens 10 J/g, am meisten bevorzugt von 10 bis 50
J/g.
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Der
Bestandteil (S) in dem aliphatischen Polyester (B2) trägt in hohem
Maße zu
der Wärmeeinlauffähigkeit
der Faser (B2), die den Polyester (B2) umfasst, bei. Ihr Schmelzpunkt
muss 40 bis 120°C
betragen und beträgt
bevorzugt 50 bis 110°C,
stärker
bevorzugt 60 bis 100°C.
Der Anteil des Bestandteils (S) in dem Polyester (B2) beträgt 5 bis
90 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 80 Gew.-%, stärker bevorzugt 25 bis 70 Gew.-%.
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Der
Schmelzpunkt des Bestandteils (S) muss um mindestens 10°C niedriger
als der Schmelzpunkt des Bestandteils (H) sein, und der Schmelzpunksunterschied
zwischen ihnen beträgt
bevorzugt mindestens 20°C,
stärker
bevorzugt mindestens 30°C.
Zum Beispiel läuft
eine Faser aus einem Blockcopolymer oder einem Gemisch, umfassend
eine Kombination des Bestandteils (H) mit einem Schmelzpunkt von
160°C und
des Bestandteils (S) mit einem Schmelzpunkt von 80°C, wenn sie
in kochendem Wasser von 100°C
behandelt wird, stark ein, da der Bestandteil (S) schmilzt, jedoch
behält
die Faser als Ganzes ihre Form ohne zu schmelzen bei, da der hochschmelzende
Bestandteile (H) vorhanden ist. Infolgedessen werden die Schmelzpunkte und
das Verhältnis
der Bestandteile (H) und (S), aus denen der Polyester (B2) besteht,
gemäß der erforderlichen
Wärmebehandlungstemperatur,
der Wärmeeinlauffähigkeit
und der Hitzebeständigkeit
ausgewählt.
Im Allgemeinen kann der niedrigschmelzende Bestandteil (S) niedrigkristallin
sein, wenn jedoch die Kristallinität zu gering ist, kann die Farbechtheit
der Faser verringert werden oder es kann eine Hafteigenschaft durch
das Erwärmen
erzeugt werden. Infolgedessen ist es im Allgemeinen bevorzugt, dass
der Bestandteil (S) bei der Temperatur des Wärmebehandlungsschrittes schmelzen
kann, damit die Faser einläuft
(z. B. 80 bis 120°C), dass
er jedoch bei der Verwendungstemperatur (z. B. unter 40°C) in einem
ausreichend kristallisierten Zustand vorliegt. Das heißt, in vielen
Fällen
ist es bevorzugt, dass der Bestandteil (S) kristallin ist und einen
Schmelzpunkt von 50 bis 110°C,
insbesondere von 60 bis 100°C
aufweist. Der Bestandteil (S) in dem aliphatischen Polyester (B2)
sollte eine Schmelzwärme
von mindestens 3 J/g, bevorzugt mindestens 5 J/g, stärker bevorzugt von
10 bis 40 J/g aufweisen.
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Der
aliphatische Polyester (B2) ist ein Blockcopolymer oder ein Gemisch,
das aus den Hauptbestandteilen (H) und (S) bestehet. Ein aliphatischer
Polyester mit einer endständigen
Hydroxylgruppe verursacht hieran im geschmolzenen Zustand leicht
eine Additionsreaktion (Polymerisation) eines Lactons, wie Caprolacton,
Lactid oder Glykolid, wobei ein Blockcopolymer gebildet wird. Es
ist auch möglich,
eine bifunktionelle Verbindung, z. B. ein Diisocyanat wie Hexandiisocyanat,
ein Dicarbonsäureanhydrid
wie Phthalsäureanhydrid
und ein Dicarbonsäurehalogenid
wie Terephthalsäurechlorid
mit einem Gemisch aus zwei oder mehreren Arten aliphatischer Polyester
mit endständigen
Hydroxylgruppen umzusetzen, um ein Blockcopolymer zu bilden. Ferner
ist es möglich,
ein Blockcopolymer durch Umesterungsreaktion zu erhalten, indem
eine Vielzahl von aliphatischen Polyestern schmelzgemischt wird.
Jedoch ist eine gewisse Vorsicht notwendig, da die Umesterungsreaktion,
wenn das Mischen in der Schmelze in Gegenwart eines Katalysators
bei zu hoher Temperatur lange durchgeführt wird, übermäßig fortschreitet, was zur
Herstellung eines statistischen Copolymers führt.
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Das
Mischen der Bestandteile (H) und (S) kann zum Beispiel durchgeführt werden
durch Mischen der Pellets davon und ihrem darauf folgenden Schmelzmischen
in einem Schneckenextruder oder durch Mischen der beiden separat
geschmolzenen Bestandteile in einem Gerät oder einer Kombination von
Geräten,
wie einem Doppelschneckenextruder, anderen Rührgeräten und einem statischen Mischer,
wobei Auftrennen und Zusammenfließen eines Stromes in mehreren
Stufen wiederholt wird. Auch in diesem Fall sollte man darauf achten,
dass die Umesterungsreaktion nicht übermäßig fortschreitet. Wenn das
Gemisch oder das Reaktionsprodukt durch DSC analysiert wird und
keine Absenkung des Schmelzpunkts oder der Schmelzwärme festgestellt
wird, kann entschieden werden, dass die statistische Copolymerisation
auf diese Weise nicht abläuft.
Um das Mischen der Bestandteile (H) und (S) stabil durchzuführen, ist
es erwünscht,
dass die Affinität
zwischen den beiden hoch ist. Die Affinität zwischen den beiden kann
zum Beispiel verbessert werden durch teilweises Einführen des
Bestandteils (S) in das Molekül
des Bestandteils (H) mittels Blockcopolymerisation oder dergleichen
oder durch Einführen
des Bestandteils (H) in den Bestandteil (S) oder durch Einführen eines
Gemischs der Bestandteile (H) und (S) mit einem Blockcopolymer der
beiden Bestandteile als Affinitätsverbesserer
(oberflächenaktives
Mittel).
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Der
aliphatische Polyester (B2) besteht hauptsächlich aus den aliphatischen
Polyesterbestandteilen (H) und (S), kann jedoch als sekundären Bestandteil
(höchstens
50 Gew.-%, insbesondere höchstens
30 Gew.-%) auch andere Bestandteile, wie einen aromatischen Bestandteil,
Polyether-Bestandteil, Polycarbonat-Bestandteil, Polyurethan-Bestandteil, Polyamid-Bestandteil,
Polyorganosiloxan-Bestandteil usw. enthalten. Das Einführen dieser
anderen Bestandteile kann mittels Copolymerisation oder Mischen
durchgeführt
werden.
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Das
Molekulargewicht des aliphatischen Polyesters (B2) ist nicht besonders
eingeschränkt,
es beträgt jedoch
bevorzugt nicht weniger als 50.000, insbesondere 80.000 bis 300.000
und es wird vielfach innerhalb des Bereichs von 100.000 bis 200.000
verwendet.
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Beispiele
des aliphatischen Polyesters, der für den hochschmelzenden Bestandteil
(H) geeignet ist, sind solche, die voranstehend für das Polymer
(A2) beispielhaft aufgeführt
sind, nämlich
Polybutylensuccinat (Schmelzpunkt 116°C), Polyhexamethylenfumarat
(Schmelzpunkt 117°C)
und dergleichen.
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Beispiele
des Polyesters, der für
den niedrigschmelzenden Bestandteil (S) geeignet ist, sind zum Beispiel
zusätzlich
zu einem aliphatischen Polylacton, wie Polycaprolacton (Schmelzpunkt
etwa 59°C)
oder Polypropiolacton (Schmp. 95°C),
Polyester, die aus Kombinationen von mindestens einem aliphatischen
Glykol, wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Butandiol, Hexandiol,
Octandiol, Diethylenglykol oder Triethylenglykol, und mindestens
einer aliphatischen Dicarbonsäure,
wie Bernsteinsäure,
Adipinsäure,
Azelainsäure,
Sebacinsäure, Octandicarbonsäure oder
Decandicarbonsäure,
erhalten werden, z. B. Polyethylenadipat (Schmelzpunkt etwa 49°C), Polyethylensuberat
(Schmp. 65°C),
Polyethylenazelat (Schmp. 52°C),
Polyethylensebacat (Schmp. 75°C),
Polybuthylensuccinat (Schmp. 116°C),
Polybuthylenadipat (Schmp. 72°C),
Polybuthylensebacat (Schmp. 66°C),
Polyhexansebacat (Schmp. 74°C)
und andere Homopolymere, und Block- oder statistische Copolymere,
die diese als die aufbauenden Bestandteile umfassen.
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Die
Faser (A2) und die Faser (B2) werden durch getrenntes Formen des
Polymers (A2) und des Polymers (B2) zu Fasern hergestellt und werden
gegebenenfalls einer Streck- und Wärmebehandlung zur Durchführung der
molekularen Orientierung und Kristallisation unterzogen. Das Herstellungsverfahren
des Verbundgarns (IIa) aus den Fasern (A2) und (B2), das Verarbeitungsverfahren,
die Anforderungen der jeweiligen Fasern, die Querschnittsform des
Verbundgarns und die anderen Anforderungen an das Garn (IIa) sind
die gleichen wie im Fall des Referenz-Verbundgarns (I).
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Eine
Erklärung
wird nachstehend bezüglich
einer konjugierten Faser gegeben, dass in der Faser (IIa) die Bestandteile
(A2) und (B2) in einem einzelnen Filament konjugiert sind.
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Im
Fall der Herstellung der konjugierten Faser (IIa) wird, als der
Faserbestandteil (B2), der mit dem Faserbestandteil (A2) konjugiert
werden soll, bevorzugt ein Blockcopolymer und/oder ein Gemisch verwendet, das
mindestens zwei Arten von kristallinen aliphatischen Polyestern
(H) und (S) enthält,
wobei der Schmelzpunksunterschied der Polyester (H) und (S) mindestens
20°C beträgt, und
das 90 bis 10 Gew.-% eines hochschmelzenden Bestandteils (H) mit
einem Schmelzpunkt von nicht weniger als 130°C und einer Schmelzwärme von
mindestens 3 J/g und 10 bis 90 Gew.-% eines niedrigschmelzenden
Bestandteils (S) mit einem Schmelzpunkt von 40 bis 120°C und einer
Schmelzewärme
von mindestens 3 J/g enthält.
Derartige Bestandteile (H) und (S) werden aus den vorstehend erwähnten Bestandteilen
(H) und (S) ausgewählt.
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Wenn
die Faserbestandteile (A2) und (B2) in einem einzelnen Filament
exzentrisch konjugiert sind, wird eine hinsichtlich der Selbstkräuselfähigkeit
ausgezeichnete konjugierte Faser (IIa) erhalten. Wenn die Faserbestandteile
(A2) und (B2) in einem einzelnen Filament konzentrisch konjugiert
sind, so dass der Faserbestandteil (B2) einen Teil der Oberfläche der
konjugierten Faser bildet, so wird eine hinsichtlich der Selbsthaftung
ausgezeichnete konjugierte Faser (IIa) erhalten.
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6 zeigt
in typischer Weise eine DSC-Kurve eines aliphatischen Polyesters
(B2), bei dem eine Vielzahl von aliphatischen Polyestern mit einem
Schmelzpunksunterschied von mindestens 20°C gemischt und/oder copolymerisiert
sind. In der Figur kennzeichnet die Ziffer 22 einen Wärmeaufnahmepeak,
basierend auf dem Schmelzen des niedrigschmelzenden Bestandteils
(S), und 24 kennzeichnet einen Wärmeaufnahmepeak, basierend
auf dem Schmelzen des hochschmelzenden Bestandteils (H). Peak 23 (gestrichelte
Linie) ist ein Wärmeabgabepeak,
basierend auf Kristallisation, der beobachtet wird, wenn der hochschmelzende
Bestandteil (H) nicht ausreichend kristallisiert ist. Da der Wärmeaufnahmepeak 22 des
niedrigschmelzenden Bestandteils (S) nicht genau erkannt werden
kann wenn der Wärmeabgabepeak 23 den
Wärmeaufnahmepeak 22 überlappt,
ist es notwendig, dass der hochschmelzende Bestandteil (H) ausreichend
kristallisiert ist.
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In
der vorliegenden Erfindung ist die Temperatur, die dem Minimalwert
von jedem Wärmeaufnahmepeak
(22 und 24 in der Figur), basierend auf dem Schmelzen
der Kristalle, als Schmelzpunkt definiert, und die Wärmeaufnahmegesamtmenge
(Integralwert, proportional zur Fläche des schräg schraffierten
Teils in der Figur) von jedem Wärmeaufnahmepeak
ist als Schmelzwärme
definiert. Die Einheit der Schmelzwärme ist J/g. Für den Fall,
dass eine Vielzahl an Schmelzpunkten (Peaks) vorhanden ist, wird
die höchste
Temperatur als repräsentativer
Wert für
den Schmelzpunkt definiert. Wenn jedoch die Schmelzwärme eines
Peaks für
die höchste
Temperatur vernachlässigbar
klein ist, z. B. etwa 3 J/g oder weniger, wird der höchste Schmelzpunkt unter
den Hauptpeaks mit großer
Schmelzwärme
als repräsentativer
Wert betrachtet.
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Im
Allgemeinen gibt es viele Fälle
in denen in DSC-Kurven von Gemischen oder Blockcopolymeren aus einer
Vielzahl von kristallinen aliphatischen Polyestern, die entsprechenden
Wärmeaufnahmepeaks,
die den Schmelzpunkten der jeweiligen Verbindungen entsprechen,
ziemlich deutlich zu erkennen sind. Jedoch gibt es im Fall von Blockcopolymeren
aus einer Vielzahl von Polymeren den Fall, dass komplizierte Erscheinungen
wie, z. B. dass die jeweiligen Schmelzpunkte (Temperaturen) sich ändern, die Breite
des Wärmeaufnahmepeaks
sich vergrößert oder
dass eine Schulter oder Doppelpeaks auftreten, beobachtet werden.
Wenn sie nicht deutlich als eine Vielzahl von getrennten Peaks erkennbar
sind, werden sie als ein einzelner Peak betrachtet und der Schmelzpunkt
entspricht dem Wert für
diesen Peak.
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Eine
erfindungsgemäße selbstkräuselfähige konjugierte
Faser (IIa) ist eine Faser, bei der (A2) ein aliphatischer Polyester,
der einen Schmelzpunkt von nicht weniger als 140°C und eine Schmelzwärme von
mindestens 20 J/g aufweist und der hohe Kristallinität aufweist,
mit (B2) einem aliphatischen Polyester konjugiert ist, der einen
Bestandteil (H) mit hohem Schmelzpunkt enthält, wobei der Schmelzpunkt
nicht weniger als 130°C
beträgt,
und einen Bestandteil (S) mit niedrigem Schmelzpunkt, wobei der
Schmelzpunkt 40 bis 120°C beträgt. Der
Faserbestandteil (A2) ist ein gering einlauffähiger Bestandteil und der Faserbestandteil
(B2) ist ein hoch einlauffähiger
Bestandteil. Die Bestandteile (A2) und (B2) zeigen Kräuselung,
da beim Erwärmen
oder Quellen ein Längenunterschied
zwischen ihnen entsteht.
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Eine
wichtige Eigenschaft dieser selbstkräuselfähigen Faser (IIa) besteht darin,
dass ein Blockcopolymer und/oder ein Gemisch aus mindestens zwei
Arten von kristallinen aliphatischen Polyestern, wobei der Schmelzpunksunterschied
zwischen ihnen mindestens 20°C,
bevorzugt mindestens 30°C
beträgt,
als der hoch einlauffähige
Bestandteil (B2) verwendet wird. In dieser Faser (IIa) läuft der
Bestandteil (S) mit niedrigem Schmelzpunkt, aus dem ein derartiger
aliphatischer Polyester besteht, beim Schmelzen oder Erweichen stark ein,
und der Faserbestandteil (B2) läuft
als Ganzes, wenn er auf eine Temperatur erwärmt wird, bei der der Bestandteil
(H) mit hohem Schmelzpunkt nicht schmilzt oder erweicht, ohne zu
schmelzen ein, folglich kräuselt sich
die Faser. Deshalb ist es umso mehr bevorzugt, je höher der
Schmelzpunkt des Bestandteils (H) mit hohem Schmelzpunkt in dem
Bestandteil (B2) ist, und der Schmelzpunkt darf nicht weniger als
130°C betragen und
beträgt
bevorzugt nicht weniger als 140°C,
stärker
bevorzugt nicht weniger als 150°C,
am meisten bevorzugt nicht weniger als 160°C. Der Bestandteil (S) mit niedrigem
Schmelzpunkt befindet sich bei üblicher
Temperatur in einem kristallisierten Zustand und kann durch ein
entsprechendes Erwärmen
(z. B. bei einer Temperatur von 50 bis 120°C) geschmolzen werden. Sein
Schmelzpunkt liegt innerhalb des Bereichs von 40 bis 120°C. Im Allgemeinen
besitzen Polymere mit niedrigem Schmelzpunkt eine niedrige Erstarrungsgeschwindigkeit
beim Schmelzspinnen, und es besteht die Tendenz, dass aufgenommenes
Garn verklebt, folglich wird das Spinnen schwierig. Jedoch wird
im Falle des aliphatischen Polyesters (B2) die Klebrigkeit als Ergebnis
der Einführung
des hochschmelzenden Bestandteils (H) stark verbessert, somit wird
die Herstellung einfach.
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Die
Kräuselfähigkeit
der konjugierten Faser kann innerhalb eines sehr breiten Bereichs
reguliert werden durch Verändern
des Verhältnisses
des Bestandteils (H) mit hohem Schmelzpunkt und des Bestandteils (S)
mit niedrigem Schmelzpunkt, die den aliphatischen Polyester (B2)
bilden, des Schmelzpunkts des Bestandteils (S) mit niedrigem Schmelzpunkt,
des Konjugationsverhältnisses
der Bestandteile (A2) und (B2), der Konjugationsform, der Erwärmungstemperatur
und dergleichen, und eine angemessene Kräuselung kann gemäß den Zielen
und der Verwendung ausgewählt
werden. Das heißt
die erfindungsgemäße konjugierte
Faser weist die wichtige Eigenschaft auf, dass sie mit hoher Effizienz
durch ein Schmelzspinnverfahren hergestellt werden kann, und die
Kräuselbarkeit
kann innerhalb eines sehr breiten Bereichs reguliert und eingestellt
werden.
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Der
Einlaufprozentsatz einer Faser, die nur aus dem Polymer (A2), welches
ein niedrig einlauffähiger Bestandteil
ist, hergestellt ist, beträgt
in kochendem Wasser bevorzugt höchstens
20%, insbesondere höchstens
15%, spezieller höchstens
10%, am speziellsten höchstens
8%. Für
diesen Zweck sind Polymere, deren Veränderungsgrad durch Copolymerisation
oder Mischen niedrig ist, für
das Polymer (A2) besonders bevorzugt, folglich sind Homopolymere
und solche, die diesen ähnlich
sind, bevorzugt, z. B. diejenigen, die einen Bestandteil enthalten,
der durch Copolymerisation oder Mischen in einer Menge von höchstens
10%, insbesondere höchstens
6%, spezieller höchstens
3% eingebracht wurde.
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Der
aliphatische Polyester (B2) ist ein Blockcopolymer und/oder ein
Gemisch aus mindestens zwei Arten von kristallinen aliphatischen
Polyestern, wobei der Schmelzpunksunterschied zwischen ihnen mindestens 20°C beträgt, und
enthält
90 bis 10 Gew.-% eines hochschmelzenden aliphatischen Polyesterbestandteils
(H) mit einem Schmelzpunkt von nicht weniger als 130°C und 10
bis 90 Gew.-% eines niedrigschmelzenden aliphatischen Polyesterbestandteils
(S) mit einem Schmelzpunkt von 40 bis 120°C. Der Bestandteil (S) mit niedrigem
Schmelzpunkt ist ein Bestandteil, der beim Erwärmen Einlauffähigkeit
zeigen soll und einen Schmelzpunkt von 40 bis 120°C aufweisen
muss. Bevorzugt beträgt
der Schmelzpunkt 50 bis 120°C,
insbesondere 60 bis 120°C.
Das Gewichtsverhältnis
des Bestandteils (H) mit hohem Schmelzpunkt zu dem Bestandteil (S)
mit niedrigem Schmelzpunkt in dem aliphatischen Polyester (B2) muss
von 9/1 bis 1/9 betragen und in vielen Fällen beträgt das Gewichtsverhältnis bevorzugt
von 8/2 bis 2/8, insbesondere von 7/3 bis 3/7. Die Schmelzwärme des
jeweiligen Bestandteils (H) mit hohem Schmelzpunkt und des jeweiligen
Bestandteils (S) mit niedrigem Schmelzpunkt in dem aliphatischen
Polyester (B2) muss mindestens 3 J/g betragen, und bevorzugt beträgt die Schmelzwärme mindestens
5 J/g, insbesondere mindestens 10 J/g, spezieller etwa 10 bis etwa
30 J/g. Der Grund dafür
ist, dass der aliphatische Polyester (B2) vom Standpunkt des Vermeidens
des Zusammenklebens beim Schmelzspinnen wünschenswerter Weise kristallin
ist.
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Der
Schmelzpunksunterschied zwischen dem Bestandteil (H) mit hohem Schmelzpunkt
und dem Bestandteil (S) mit niedrigem Schmelzpunkt in dem aliphatischen
Polyester (B2) beträgt
mindestens 20°C,
bevorzugt mindestens 30°C,
stärker
bevorzugt mindestens 40°C.
Zum Beispiel läuft
ein Blockcopolymer oder ein Gemisch, das eine Kombination des Bestandteils
(H) mit einem Schmelzpunkt von 160°C und des Bestandteils (S) mit
einem Schmelzpunkt von 80°C
umfasst, stark ein, wenn es bei 100°C behandelt wird, da der Bestandteil (S)
schmilzt, der Faserbestandteil (B2) behält jedoch als Ganzes seine
Form ohne zu schmelzen bei, da der kristallisierte Bestandteil (H)
mit hohem Schmelzpunkt vorhanden ist.
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Der
Einlaufprozentsatz einer Faser, die nur aus dem Polymer (B2) hergestellt
ist, beträgt
in kochendem Wasser bevorzugt mindestens 20%, insbesondere von 30
bis 60%. Der Unterschied im Einlaufprozentsatz zwischen einer Faser
des aliphatischen Polyesters (B2) und einer Faser des vorstehend
erwähnten
Polymers (A2) beträgt
bevorzugt mindestens 5%, stärker
bevorzugt mindestens 10% und wird innerhalb des Bereichs von 20 bis
50% vielfach verwendet.
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Eine
erfindungsgemäße selbsthaftende
konjugierte Faser (IIa) ist eine Faser, bei der ein aliphatischer Polyester
(A2), der einen Schmelzpunkt von nicht weniger als 140°C und eine
Schmelzwärme
von mindestens 20 J/g aufweist und eine hohe Kristallinität aufweist,
mit einem aliphatischen Polyester (B2) konjugiert ist, der einen
hochschmelzenden Bestandteil (H) mit einem Schmelzpunkt von nicht
weniger als 130°C
und einen niedrigschmelzenden Bestandteil (5) mit einem
Schmelzpunkt von 40 bis 120°C
enthält.
Der Faserbestandteil (A2) ist ein die Festigkeit beibehaltender
Bestandteil und der Faserbestandteil (B2) ist ein haftender (schmelzhaftender)
Bestandteil.
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Eine
wichtige Eigenschaft dieser selbsthaftenden Faser (IIa) besteht
darin, dass ein Blockcopolymer und/oder ein Gemisch aus mindestens
zwei Arten von kristallinen aliphatischen Polyestern, wobei der Schmelzpunksunterschied
zwischen ihnen mindestens 20°C,
bevorzugt mindestens 30°C
beträgt,
als der haftende Bestandteil (B2) verwendet wird. In dieser Faser
(IIa) werden, wenn sie auf eine Temperatur erwärmt wird, bei der der Bestandteil
mit dem niedrigen Schmelzpunkt, aus dem ein derartiger aliphatischer
Polyester (B2) besteht, haftet, jedoch der Bestandteil mit dem hohem
Schmelzpunkt nicht haftet, Waren, die eine relativ geringe Dichte
ihrer Haftpunkte und relative geringe Haftfestigkeit aufweisen,
und wenn sie andererseits, auf eine Temperatur erwärmt wird,
bei der die gesamten Bestandteile, aus denen der aliphatische Polyester
(B2) besteht, schmelzen, die höchste
Haftstärke
und die höchste
Dichte an Haftpunkten aufweisen, erhalten. Außerdem wird das Verkleben beim
Schmelzspinnen, das durch einen Bestandteil mit einem niedrigen
Schmelzpunkt und eine niedrigen Glasübergangstemperatur verursacht
wird, durch Einführen
des Bestandteils mit dem hohem Schmelzpunkt in den aliphatischen
Polyester (B2) stark verbessert. Ferner können die Erstarrungseigenschaft
beim Schmelzspinnen und die Haftstärke und die Dichte der Haftpunkte
beim Wärmeverkleben
in einem weiten Bereich durch Ändern
des Verhältnisses
der hochschmelzenden und der niedrigschmelzenden Bestandteile des
aliphatischen Polyesters (B2) verändert werden. Als Ergebnis
zeigt die erfindungsgemäße Faser
(IIa) besonders wichtige Eigenschaften, dahingehend dass die Herstellung
mit hoher Effizienz möglich ist
und die Regulierung und Einstellung der Haftstärke in einem weiten Bereich
möglich
ist.
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Der
aliphatische Polyester (B2) ist ein Blockcopolymer und/oder ein
Gemisch aus mindestens zwei Arten von kristallinen aliphatischen
Polyestern, wobei der Schmelzpunksunterschied zwischen ihnen mindestens 20°C beträgt, und
enthält
90 bis 10 Gew.-% eines hochschmelzenden aliphatischen Polyesterbestandteils
(H) mit einem Schmelzpunkt von nicht weniger als 130°C und 10
bis 90 Gew.-% eines niedrigschmelzenden aliphatischen Polyesterbestandteils
(S) mit einem Schmelzpunkt von 40 bis 120°C. Der Bestandteil (H) mit hohem
Schmelzpunkt ist ein Bestandteil, der die Hitzebeständigkeit
des Bestandteils (B2) aufrecht erhalten soll und ein Verkleben beim
Schmelzspinnen verhindern soll und der einen Schmelzpunkt von nicht
weniger als 130°C,
bevorzugt nicht weniger als 140°C,
stärker
bevorzugt nicht weniger als 150°C,
am meisten bevorzugt nicht weniger als 160°C aufweisen muss. Der Bestandteil
(S) mit niedrigem Schmelzpunkt ist ein Bestandteil, der eine Hafteigenschaft
beim Erwärmen
aufweisen soll und der einen Schmelzpunkt von 40 bis 120°C, bevorzugt
50 bis 120°C,
stärker
bevorzugt 60 bis 120°C
aufweisen muss. Die Wärmehafttemperatur,
die Haftdichte und die Haftfestigkeit können in einem weiten Bereich
durch Ändern
der Schmelzpunkte und des Misch- oder Copolymerisationsverhältnisses
des Bestandteils (H) mit hohem Schmelzpunkt und des Bestandteils
(S) mit niedrigem Schmelzpunkt geändert werden, und sie können gemäß der Zwecke
geeignet ausgewählt
werden. Das Gewichtsverhältnis
des Bestandteils (H) mit hohem Schmelzpunkt zu dem Bestandteil (S)
mit niedrigem Schmelzpunkt in dem aliphatischen Polyester (B2) muss
von 9/1 bis 1/9 betragen und in vielen Fällen beträgt das Gewichtsverhältnis bevorzugt
von 8/2 bis 2/8, insbesondere von 7/3 bis 3/7. Die Schmelzwärme des
jeweiligen Bestandteils (H) mit hohem Schmelzpunkt und des jeweiligen
Bestandteils (S) mit niedrigem Schmelzpunkt in dem aliphatischen
Polyester (B2) muss mindestens 3 J/g betragen, und bevorzugt beträgt die Schmelzwärme mindestens
5 J/g, insbesondere mindestens 10 J/g, spezieller etwa 10 bis etwa
30 J/g. Der Grund dafür
ist, dass der aliphatische Polyester (B2) vom Standpunkt der Vorbeugung
des Zusammenklebens beim Schmelzspinnen wünschenswerter Weise kristallin
ist.
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Der
Schmelzpunksunterschied zwischen dem Bestandteil (H) mit hohem Schmelzpunkt
und dem Bestandteil (S) mit niedrigem Schmelzpunkt in dem aliphatischen
Polyester (B2) beträgt
mindestens 20°C,
bevorzugt mindestens 30°C,
stärker
bevorzugt mindestens 40°C.
Zum Beispiel haftet ein Blockcopolymer oder ein Gemisch, das eine
Kombination des Bestandteils (H) mit einem Schmelzpunkt von 160°C und des
Bestandteils (S) mit einem Schmelzpunkt von 80°C umfasst, stark, wenn es z.B.
bei 100°C
behandelt wird, da der Bestandteil (S) schmilzt, der Faserbestandteil
(B2) behält
jedoch als Ganzes seine Form bis zu einem gewissen Grad ohne zu
schmelzen bei, da der Bestandteil (H) mit hohem Schmelzpunkt vorhanden
ist. Infolgedessen werden die Schmelzpunkte und das Verhältnis der
Bestandteile (H) und (S), aus denen der Polyester (B2) besteht,
gemäß der erforderlichen
Haftbehandlungstemperatur und anderem, wie dem Druck, der Haftfestigkeit,
der Hitzebeständigkeit
und der Verwendungstemperatur ausgewählt.
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In
den selbstkräuselfähigen und
selbsthaftenden konjugierten Fasern (IIa) ist der aliphatische Polyester
(B2) ein Gemisch der Bestandteile (H) und (S) und/oder ein Blockcopolymer
der Bestandteile (H) und (S). Jedes Mischverfahren ist anwendbar,
z. B. übliches
Schmelzmischen und Mischung in einem Lösungsmittel. Mischvorrichtungen
können
eine mechanische Rührmaschine,
ein statischer Mischer, wobei Auftrennen und Zusammenfließen eines
Stromes in mehreren Stufen wiederholt wird, oder eine Kombination
davon sein. Es ist akzeptabel, dass die beiden Bestandteile während des
Schmelzmischens teilweise reagieren, wobei ein Blockcopolymer gebildet
wird, mit der Maßgabe,
dass die Bildung eines vollständig
statistischen Copolymers (Verschwinden des Schmelzpunkts, amorph
werden) durch übermäßige Umsetzung
vermieden werden muss. Das heißt,
es ist erwünscht,
den Schmelzpunkt und die Schmelzwärme der beiden Bestandteile
innerhalb gewünschter
Bereiche durch Analysieren des geschmolzenen Gemischs mittels DSC
beizubehalten. Andererseits wird das Blockcopolymer der beiden Bestandteile
erhalten zum Beispiel durch Durchführen einer Additionsreaktion
(Polymerisation) eines cyclischen Lactons im geschmolzenen Zustand,
welches ein Ausgangsmaterial des hochschmelzenden Bestandteils (H)
ist, wie Lactid oder Glykolid, mit einem niedrigschmelzenden aliphatischen
Polyester (S) mit einer endständigen
Hydroxylgruppe. Das Blockcopolymer kann auch erhalten werden durch
Umsetzen eines Gemischs der Bestandteile (H) und (S) mit einer endständigen Hydroxylgruppe mit
einer polyfunktionellen Verbindung (Kettenverlängerer), z. B. einem Diisocyanat
wie Hexandiisocyanat, einem Dicarbonsäureanhydrid wie Phthalsäureanhydrid
oder einem Dicarbonsäurehalogenid
wie Terephthalsäurechlorid,
um sie zu kombinieren. Um die Eigenschaften der Wärmeeinlauffähigkeit
und der Elastizitäts-Rückstellung
nach dem Einlaufen zu verbessern, ist es auch bevorzugt, den Polymeren,
aus denen der Bestandteil (B) besteht, eine verzweigte Struktur
oder eine vernetzte Struktur zu verleihen. Zum Beispiel können Verbindungen
mit einer tri- oder mehrfunktionellen Gruppe, wie Trimellitsäure, Glycerin
oder Triisocyanat verwendet werden.
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Um
das Mischen der Bestandteile (H) und (S) stabil durchzuführen, ist
es erwünscht,
dass die Affinität zwischen
den beiden hoch ist. Die Verbesserung in der Affinität zwischen
den beiden kann durch die vorstehend erwähnten Verfahren durchgeführt werden.
In der konjugierten Faser (IIa) weisen die Polymere (A2) und (B2)
wünschenswerter
Weise eine hohe gegenseitige Hafteigenschaft auf. Für diesen
Zweck, ist es bevorzugt, dass die beiden Polymere einen gemeinsamen
Bestandteil aufweisen. Zum Beispiel ist es besonders bevorzugt,
dass das Polymer (A2) und der Bestandteil (H) mit hohem Schmelzpunkt
des Polymers (B2) der gleiche Bestandteil (z. B. Polymilchsäure) ist.
In ähnlicher
Weise ist es auch bevorzugt, dass sie analoge Bestandteile (z. B.
Polymilchsäure
und ein hauptsächlich
aus Polymilchsäure
bestehendes Copolymer) sind.
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Der
aliphatische Polyester (B2) besteht hauptsächlich aus den aliphatischen
Polyesterbestandteilen (H) und (S), kann jedoch als Sekundärbestandteil
(höchstens
50 Gew.-%, insbesondere
höchstens
30 Gew.-%) andere Bestandteile, wie einen aromatischen Bestandteil,
Polyether-Bestandteil, Polycarbonat-Bestandteil, Polyurethan-Bestandteil,
Polyamid-Bestandteil, Polyorganosiloxan-Bestandteil und dergleichen
enthalten. Das Molekulargewicht des aliphatischen Polyesters (B2)
ist nicht besonders eingeschränkt,
es beträgt
jedoch bevorzugt nicht weniger als 50.000, besonders 80.000 bis
300.000 und es wird vielfach innerhalb des Bereichs von 100.000
bis 200.000 verwendet.
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In
der konjugierten Faser (IIa) sind Beispiele des Polyesters, der
für den
niedrigschmelzenden Bestandteil (S) geeignet ist, zusätzlich zu
einem aliphatischen Polylacton, wie Polycaprolacton (Schmelzpunkt etwa
59°C) oder
Polypropiolacton (Schmp. 95°C),
Polyester, die aus Kombinationen von mindestens einem aliphatischen
Glykol, wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Butandiol, Hexandiol,
Octandiol, Diethylenglykol oder Triethylenglykol, und mindestens
einer aliphatischen Dicarbonsäure,
wie Bernsteinsäure,
Adipinsäure,
Azelainsäure,
Sebacinsäure,
Octandicarbonsäure
oder Decandicarbonsäure
erhalten werden, z. B. Polyethylensuccinat (Schmelzpunkt etwa 102°C), Polyethylenadipat
(Schmp. 49°C),
Polyethylensuberat (Schmp. 65°C), Polyethylenazelat
(Schmp. 52°C),
Polyethylensebacat (Schmp. 75°C),
Polybuthylensuccinat (Schmp. 116°C), Polybuthylenadipat
(Schmp. 72°C),
Polybuthylensebacat (Schmp. 66°C),
Polyhexansebacat (Schmp. 74°C) und
andere Homopolymere, und kristalline Block- oder statistische Copolymere,
die diese als die ausbauenden Bestandteile umfassen. Für den Fall,
dass eine haftende Faserstruktur, die aus der selbsthaftenden konjugierten
Faser (IIa) erhalten wurde, gefärbt
und zum Beispiel als Kleidungsstück
verwendet wird, beträgt
der Schmelzpunkt des niedrigschmelzenden Bestandteils (S) bevorzugt
nicht weniger als 100°C,
insbesondere nicht weniger als 110°C.
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Beim
Mehrkomponenten-Faser-Schmelzspinnen wird die erfindungsgemäße konjugierte
Faser (IIa) gemäß einem üblichen
Verfahren hergestellt durch separates Schmelzen und Dosieren des
Polymers (A2) und des Polymers (B2), durch ihr Konjugieren in einer
Spinndüse,
Ausspinnen aus einer Öffnung,
Kühlen
und Einölen
der Faser und gegebenenfalls Strecken und Wärmebehandeln zur molekularen
Orientierung und Kristallisation. Die erfindungsgemäße konjugierte
Faser wird auch durch separates Lösen des Polymers (A2) und des Polymers
(B2) und Unterziehen der sich ergebenden Produkte einem Mehrkomponenten-Spinnvorgang durch ein
Nass-, Trocken- oder Trocken-Nass-Verfahren. Das Schmelzspinn-Verfahren der Mehrkomponenten-Faser-Schmelzspinnen
ist wegen seiner hohen Effizienz bevorzugt. Das Schmelzspinnen kann
durch ein Niedriggeschwindigkeitsspinnen bei einer Aufwickelgeschwindigkeit
von nicht mehr als 2000 m/min, ein Hochgeschwindigkeitsspinnen bei
einer Aufwickelgeschwindigkeit von 2000 bis 5000 m/min oder ein
Ultrahochgeschwindigkeitsspinnen bei einer Aufwickelgeschwindigkeit
von nicht weniger als 5000 m/min durchgeführt werden. Im Falle des Niedriggeschwindigkeitsspinnens
und des Hochgeschwindigkeitsspinnens ist ein Verfahren verwendbar,
bei dem das Spinnen und das Strecken getrennt durchgeführt werden
und ein Verfahren, bei dem das Spinnen und das Strecken gleichzeitig
kontinuierlich durchgeführt
werden. Im Allgemeinen wird das Strecken bei einem Streckverhältnis von
etwa 3 bis etwa 8 beim Niedriggeschwindigkeitsspinnen und bei einem Streckverhältnis von
etwa 1,5 bis etwa 3 beim Hochgeschwindigkeitsspinnen durchgeführt, und
das Strecken wird nicht durchgeführt
oder wird bei einem Streckverhältnis
von nicht mehr als etwa 2 durchgeführt.
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Die
erfindungsgemäße konjugierte
Faser (IIa) kann in eine beliebige Form wie ein kontinuierliches
Multifilament, ein kontinuierliches Monofilament oder eine Stapelfaser
gebracht werden, und nach ihrem optionalen Mischen mit anderen Fasern
durch verschiedene Mittel wird sie in der Form eines Garns, Strickstoffes, Webstoffes,
Vliesstoffes, Filzes, eines Verbundkörpers mit Papier oder Folie
oder in der Form von anderen analogen Faserstrukturen verwendet.
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Im
Allgemeinen wird das Verkleben der selbsthaftenden konjugierten
Faser (IIa) durch Erwärmen
oder Zusammenpressen einer Faserstruktur durchgeführt. Das
Erwärmen
kann durch Trockenerwärmen,
Nasserwärmen,
durch Infrarotstrahlen, Hochfrequenzwellen und andere Verfahren
durchgeführt
werden. Im Allgemeinen gilt, je höher der Druck, desto eher ist
das Verkleben bei einer niedrigeren Temperatur möglich.
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Die
selbstkräuselbare
konjugierte Faser (IIa) zeigt beim Erwärmen Kräuselung. Nasserwärmen, Trockenerwärmen, Infrarotstrahlen
und andere Verfahren sind für
das Erwärmen
anwendbar. Es ist möglich,
die Kräuselung
durch Ändern
der Erwärmungstemperatur,
der Erwärmungsdauer
oder des Dehnungsgrades (wie die Dehnungskraft) zu regulieren oder
einzustellen. Die Kräuselung
kann in der Form eines Filaments, Spinnkabels, einer Stapelfaser,
eines Garns, Strickstoffes, Webstoffes, Vliesgewebes, Gewebes und
anderen geeigneten Formen durchgeführt werden. In vielen Fällen wird
das Kräuseln
durch Erwärmen
des Garns, Spinnkabels, Gewebes, Strickstoffes, Webstoffes, Vliesgewebes
oder dergleichen ungedehnt oder unter geringer Dehnung durchgeführt. Das
Kräuseln
wird häufig
auch vor oder während
eines Finishing-Schritts, wie dem Färben durchgeführt. Eine
Kräuselung
wird auch durch Einlaufen basierend auf Quellen erreicht. Zum Beispiel
können Aceton,
Methylethylketon oder ein Gemisch davon mit Wasser als ein Quellmittel
verwendet werden. Andere bekannte Lösungsmittel, die mit Wasser
verdünnt
werden oder die eine wässrige
Dispersion bilden, können auch
als Quellmittel verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäße selbstkräuselfähige konjugierte
Faser (IIa) kann Querschnittsformen, wie zum Beispiel in den 1A bis 1G gezeigt,
aufweisen. In den Figuren kennzeichnet die Ziffer 1 den
geringeinlaufenden Bestandteil (A2), 2 kennzeichnet den hocheinlaufenden
Bestandteil (B2) und diese können
gegenseitig ersetzt werden. Die Bestandteile (A2) und (B2) müssen exzentrisch
konjugiert sein. Exzentrisch sein bedeutet, dass die Orte der jeweiligen
Schwerpunkte der beiden Bestandteile unterschiedlich sind. Je größer die Exzentrizität, desto
größer die
Kräuselfähigkeit
der konjugierten Faser. 1A zeigt
ein Beispiel der höchsten Exzentrizität und 1B zeigt
ein Beispiel einer niedrigen Exzentrizität.
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Das
Konjugationsverhältnis
(Schnittflächenverhältnis) des
Faserbestandteils (A2) und des Faserbestandteils (B2) in der selbstkräuselfähigen konjugierten
Faser (IIa) ist nicht besonders eingeschränkt. Bevorzugt beträgt das Konjugationsverhältnis 10/1
bis 1/10, insbesondere 5/1 bis 1/5, spezieller 2/1 bis 1/2. Die Kräuselfähigkeit
nimmt ab, wenn das Konjugationsverhältnis von 1/1 abweicht.
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Die 4A bis 4D sind
Querschnittansichten einer Faser, die einige Beispiele der erfindungsgemäßen selbsthaftenden
konjugierten Faser (IIa) zeigen. In den Figuren steht die Ziffer 10 für ein Polymer
(A2), das die Festigkeit bewahrt und 11 steht für den haftenden
Bestandteil (B2). 4A zeigt eine kreisförmige konjugierte
Faser vom konzentrischen Typ, 4B zeigt
eine konjugierte Faser vom konzentrischen Typ mit dreieckigem Querschnitt, 4C zeigt
eine konjugierte Faser vom rotationssymmetrischen Typ, und 4D zeigt eine
hohle konjugierte Faser vom konzentrischen Typ. In 4D steht
die Ziffer 12 für
einen hohlen Teil, jedoch kann ein drittes Polymer darin enthalten
sein. Der aliphatische Polyester (B2), der ein haftender Bestandteil
ist, muss mindestens einen Teil der Faseroberfläche einnehmen. Die 4A, 4B und 4D zeigen
Beispiele, in denen der Bestandteil (B2) die gesamte Oberfläche einnimmt
und 4C zeigt ein Beispiel, in dem der Bestandteil
(B2) einen Teil der Oberfläche
einnimmt. Je höher
der Prozentsatz der Oberflächenbesetzung
des Bestandteils (B2) ist, desto größer ist die Haftkraft. Das
Konjugationsverhältnis
(Schnittflächenverhältnis) des Faserbestandteils
(A2) und des Faserbestandteils (B2) in der selbsthaftenden konjugierten
Faser (IIa) ist nicht besonders eingeschränkt, beträgt jedoch von 20/1 bis 1/20,
bevorzugt 10/1 bis 1/10, stärker
bevorzugt 5/1 bis 1/5, noch stärker
bevorzugt 2/1 bis 1/2. Der Konjugationszustand sollte konzentrisch
bezüglich
des Faserbestandteils (A2) und des Faserbestandteils (B2) sein.
Das heißt,
es ist notwendig, dass die jeweiligen Schwerpunkte ungefähr miteinander übereinstimmen.
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Ähnlich wie
bei dem Fall der konjugierten Vergleichsfaser (I) ist die Querschnittsform
der konjugierten Faser (IIa) nicht besonders eingeschränkt und
die Faser kann verschiedene Formen wie einen Kreis, eine nicht kreisförmige Form,
ein Polygon, eine vielblättrige
Form, eine Hohlform oder andere aufweisen. In ähnlicher Weise wird die Feinheit
der konjugierten Faser (IIa) gemäß den Zwecken
geeignet ausgewählt.
Im Falle eines üblichen
Kleidungsstücks
beträgt
die Feinheit des Filaments von etwa 0,1 bis etwa 50 d, bevorzugt
0,5 bis 30 d und die Feinheit innerhalb des Bereichs von 1 bis 20
d wird vielfach verwendet. Die dünneren
oder dickeren Fasern sind für
Vliesstoffe, Leder und Materialien verwendbar. Falls notwendig kann
der erfindungsgemäßen konjugierten
Faser eine Kräuselung
durch ein Falschzwirnverfahren oder Staffing-Box-Verfahren mechanisch verliehen
werden. Es ist erwünscht,
dass das Verkleben der Faser nicht durch das Erwärmen, das während eines derartigen Kräuselungsschritts
angewandt wird, stattfindet. Von diesem Standpunkt ist es bevorzugt, dass
der Schmelzpunkt eines Bestandteils, der den niedrigsten Schmelzpunkt
unter den aliphatischen Polyestern (B2) aufweist, nicht weniger
als 60°C,
insbesondere nicht weniger als 80°C,
spezieller nicht weniger als 90°C
beträgt.
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Ähnlich wie
bei dem Fall der konjugierten Vergleichsfaser (I) kann die konjugierte
Faser (IIa) verschiedene Zusatzstoffe enthalten und sie kann auch
alleine oder in Kombination mit anderen Fasern bei der Herstellung
des Garns, der Litze, Kordel, des Seils, Strickstoffes, Webstoffes,
Vliesstoffes, Papiers, der Verbundmaterialen und anderer Strukturen
verwendet werden.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der Faser (II) ist eine trennbare, spontan abbaubare konjugierte
Faser (IIb), umfassend (A2) einen kristallinen aliphatischen Polyester
mit einem Schmelzpunkt von nicht weniger als 140°C und (B2) ein Blockcopolymer
oder Gemisch, das (H) einen kristallinen aliphatischen Polyester
mit einem Schmelzpunkt von nicht weniger als 140°C und (S) einen aliphatischen
Polyester mit einem Schmelzpunkt von nicht mehr als 120°C und eine
Glasübergangstemperatur
von nicht mehr als 30°C
enthält, wobei
mindestens einer der Bestandteile (A2) und (B2) nicht weniger als
0,05 Gew.-% eines Polyorganosiloxan-Bestandteils enthält, und wobei im Querschnitt
der Faser die Bestandteile (A2) und (B2) in einem einzelnen Filament
konjugiert werden, so dass der Bestandteil (B2) dem Bestandteil
(A2) in mindestens zwei Teile teilt und die beiden Bestandteile
(A2) und (B2) einen Teil der Oberfläche der Faser bilden.
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In
der teilbaren konjugierten Faser (IIb) ist das Polymer (A2) ein
Bestandteil, der hochkristallin ist und eine niedrige Wärmeeinlauffähigkeit
aufweist. Polymere, die als das Polymer (A2) geeignet sind, schließen die vorstehend
erwähnten
Homopolymere und Copolymere und/oder Gemische davon mit einem zweiten
Bestandteil, einem dritten Bestandteil und dergleichen ein, die
in einer derart geringen Menge eingebracht werden, dass die Kristallinität nicht
so sehr beeinträchtigt
wird (zum Beispiel höchstens
30 Gew.-%, bevorzugt höchstens
20 Gew.-%, stärker
bevorzugt höchstens
10 Gew.-%). Vom Standpunkt der Festigkeit und der Hitzebeständigkeit
der aus der Faser (IIb) so erhaltenen Waren beträgt die Schmelzwärme des
Polymers (A2) mindestens 20 J/g, insbesondere mindestens 30 J/g,
spezieller mindestens 40 J/g. Vom Standpunkt der praktischen Verwendung
muss das Polymer (A2) einen Schmelzpunkt von nicht weniger als 140°C aufweisen,
und bevorzugt beträgt
der Schmelzpunkt nicht weniger als 150°C, insbesondere nicht weniger
als 160°C,
spezieller nicht weniger als 170°C.
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Der
aliphatische Polyester (B2) kann ein Blockcopolymer aus (H) einem
Segment eines kristallinen aliphatischen Polyesters mit einem Schmelzpunkt
von nicht weniger als 140°C
(nachstehend häufig
als „hartes Segment" bezeichnet) und
(S) einem Segment eines aliphatischen Polyesters mit einem Schmelzpunkt
von nicht mehr als 120°C
und einer Glasübergangstemperatur
von nicht mehr als 30°C
(nachstehend häufig
als „weiches
Segment" bezeichnet)
oder kann ein Gemisch des vorstehend erwähnten kristallinen aliphatischen Polyesters
(H) und des vorstehend erwähnten
aliphatischen Polyesters (S) sein. Da der aliphatische Polyester (B2)
aus den Bestandteilen (H) und (S) besteht, läuft er, wenn er erwärmt wird,
stark ein und folglich werden der Polyester (A2) und der Polyester
(B2) leicht in unterteilte dünne
Fasern getrennt. Um eine hohe Einlauffähigkeit zu erreichen, ist es
bevorzugt, dass der hochschmelzende Polyesterbestandteil (H) stark
ist, und es ist notwendig, dass der Schmelzpunkt davon nicht weniger
als 140°C
beträgt.
Bevorzugt beträgt
der Schmelzpunkt nicht weniger als 150°C, insbesondere nicht weniger
als 160°C,
spezieller nicht weniger als 170°C.
Andererseits gilt bezüglich
des niedrigschmelzenden Polyesterbestandteils (S), je weicher, desto
größer die
Wärmeeinlauffähigkeit
und desto stärker
bevorzugt. Im Falle von kristallinen Polymeren muss der Bestandteil
(S) einen Schmelzpunkt von nicht mehr als 120°C aufweisen, und bevorzugt beträgt der Schmelzpunkt
nicht mehr als 100°C,
insbesondere nicht mehr als 90°C,
spezieller nicht mehr als 80°C
oder er ist nichtkristallin (amorph). Zum Beispiel läuft der
Faserbestandteil (B2), wenn er in 100°C heißem Wasser behandelt wird,
stark ein, falls der niedrigschmelzende Polyesterbestandteil (S)
einen Schmelzpunkt von nicht mehr als 100°C aufweist. Da jedoch der hochschmelzende
Polyesterbestandteil (H) einen Schmelzpunkt von nicht weniger als
140°C aufweist,
läuft der
Faserbestandteil (B2) ein, schmilzt jedoch nicht. In ähnlicher
Weise ist es für
das Erreichen einer hohen Einlauffähigkeit bevorzugt, dass die
Glasübergangstemperatur
des niedrigschmelzenden Polyesterbestandteils (S) nicht mehr als
20°C, insbesondere
nicht mehr als 0°C
beträgt.
Für den
Fall, dass der niedrigschmelzende Polyesterbestandteil (S) vollständig amorph
ist, wird der Schmelzpunkt so betrachtet als wäre er gleich der Glasübergangstemperatur.
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Beispiele
für Polyester
mit einem Schmelzpunkt von nicht mehr als 120°C und einer Glasübergangstemperatur
von nicht mehr als 0°C,
die für
die Verwendung als niedrigschmelzender Polyesterbestandteil (S) des
aliphatischen Polyesters (B2) in der teilbaren konjugierten Faser
(IIb) geeignet sind, sind, zusätzlich
zu Polycaprolacton, Polyester aus einem aliphatischen Alkylenglykol
mit linearem oder verzweigtem Alkylenrest mit 2 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen
und einer aliphatischen Dicarbonsäure mit 4 bis etwa 22 Kohlenstoffatomen, Polyethylensuccinat,
Polyethylenadipat, Polyethylensebacat, Polyethylenazelat, Polyethylendecanat,
Polypropylensuccinat, Polypropylenadipat, Polypropylensebacat, Polypropylenazelat,
Polypropylendecanat, Polybutylensuccinat, Polybutylenadipat, Polybutylensebacat,
Polybutylenazelat, Polybutylendecanat, Polyhexansuccinat, Polyhexanadipat,
Polyhexansebacat, Polyhexanazelat oder Polyhexandecanat und (statistische
und Block-) Copolymere, die diese Polyester als einen Bestandteil
enthalten. Zusätzlich
dazu sind Polyester-Ether, die von einer Kombination einer aliphatischen
Dicarbonsäure
und einem Alkylenglykol-Oligomer, wie Diethylenglykol, Triethylenglykol
oder Ethylen/Propylenglykol abgeleitet sind, auch als der Polyesterbestandteil
(S) mit niedrigem Schmelzpunkt geeignet.
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In
vielen Fällen
sind Homopolymere gewöhnlich
kristallin, jedoch ist es möglich,
die Kristallinität
des Polyesterbestandteils (S) mit niedrigem Schmelzpunkt mittels
Copolymerisation (statistische oder Blockcopolymerisation) von zwei
oder mehr Homopolymeren zu verringern oder ihn amorph zu machen.
Außerdem
weist im Falle der Verwendung eines Gemischs der Bestandteile (H)
und (S) als Faserbestandteil (B2) ein Blockcopolymer eines Polyesters
mit niedrigem Schmelzpunkt und ein kristalliner hochschmelzender
Polyester hohe Affinität
zu dem Polyester (H) mit hohem Schmelzpunkt auf und kann leicht
und einheitlich damit gemischt werden, und dieser Fall ist infolgedessen
für den
Polyester (S) mit niedrigem Schmelzpunkt besonders bevorzugt. Das
Molekulargewicht des Polyesterbestandteils (S) mit niedrigem Schmelzpunkt
in dem aliphatischen Polyester (B2) ist nicht besonders eingeschränkt. Jedoch
beträgt
in vielen Fällen
bezüglich
des Blockcopolymers das Molekulargewicht des weichen Segments (S)
zum Beispiel 1000 bis 150.000, bevorzugt 2000 bis 100.000, stärker bevorzugt
5000 bis 50.000 und bezüglich
des Polymergemischs beträgt
das Molekulargewicht des Polyesters (S) mit niedrigem Schmelzpunkt
zum Beispiel von 10.000 bis 300.000, bevorzugt 20.000 bis 150.000, stärker bevorzugt
50.000 bis 200.000. Ferner kann, um die Dehnbarkeit des Faserbestandteils
(B2) zu erhöhen,
ein Weichmacher hinzugesetzt werden.
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Beispiele
für den
Polyesterbestandteil (H) mit hohem Schmelzpunkt, der ein kristalliner
aliphatischer Polyester in dem aliphatischen Polyester (B2) ist,
sind wie vorstehend erwähnt.
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Um
diesen Teil zu stärken,
ist es notwendig, dass die Kristallinität hoch ist und Homopolymere
sind zum Aufrechterhalten der Kristallinität am meisten bevorzugt. Im
Falle der Modifikation mit Hilfe der Copolymerisation oder auch
des Mischens ist es bevorzugt, die Menge des zweiten Bestandteils
zu regulieren, zum Beispiel auf höchstens 20 Gew.-%, insbesondere
höchstens
10 Gew.-%, spezieller höchstens
5 Gew.-%. Im Falle der Verwendung eines Polymergemischs als Faserbestandteil
(B2) ist ein hochschmelzender Polyester, der mit einem niedrigschmelzenden
Polyester blockcopolymerisiert ist, als hochschmelzender Polyesterbestandteil
(H) bevorzugt, da er eine hohe Kompatibilität mit einem niedrigschmelzenden
Polyesterbestandteil (S) aufweist. Das Molekulargewicht des hochschmelzenden
Polyesterbestandteils (H) ist nicht besonders beschränkt. Jedoch
beträgt
in vielen Fällen
bezüglich
des Blockcopolymers das Molekulargewicht des harten Segments (H)
zum Beispiel von 5000 bis 200.000, bevorzugt 8000 bis 100.000, stärker bevorzugt
10.000 bis 50.000 und bezüglich
des Polymergemischs beträgt
das Molekulargewicht des hochschmelzenden Polyesters (H) zum Beispiel
50.000 bis 300.000, bevorzugt 80.000 bis 250.000, stärker bevorzugt
100.000 bis 200.000.
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Für den Fall,
dass der aliphatische Polyester (B2) ein Gemisch aus dem Polyester
(H) mit hohem Schmelzpunkt und dem Polyester (S) mit niedrigem Schmelzpunkt
ist, ist der Mischungszustand nicht besonders eingeschränkt, jedoch
ist es bevorzugt, dass beide Bestandteile fein und einheitlich gemischt
sind. Um ein feines und einheitliches Mischen zu erreichen, ist
es bevorzugt, dass die gegenseitige Affinität hoch ist und dementsprechend
entweder eines oder beide ein Blockcopolymer sind, das einen Bestandteil
in einer Menge von zum Beispiel höchstens 50 Gew.-%, insbesondere
etwa 5 bis etwa 30 Gew.-%, spezieller 10 bis 20 Gew.-% erhält, der
zugemischt werden soll. Es kann auch, um die Kompatibilität der beide
Bestandteile zu erhöhen, ein
sekundärer
Bestandteil, z. B. ein Material, das die Aufgabe hat, als ein oberflächenaktives
Mittel oder ein Kompatibilitätsvermittler
zu dienen, zugegeben werden. Das Gewichtsverhältnis des hochschmelzenden
Polyesters (H) und des niedrigschmelzenden Polyesters (S) variiert
abhängig
von den Eigenschaften der jeweiligen verwendeten Bestandteile, um
jedoch die gewünschte
Festigkeit, Elastizität,
Hitzebeständigkeit
und Wärmeeinlauffähigkeit
der Fasern zu erreichen, beträgt
das Gewichtsverhältnis
von 1/9 bis 9/1, bevorzugt 2/8 bis 8/2, stärker bevorzugt 3/7 bis 7/3.
Je höher
die Kristallinität
und der Schmelzpunkt des hochschmelzenden Polyesters (H) sind, desto
stärker
ist dann der Polyester (H), oder je niedriger die Kristallinität und der Schmelzpunkt
des niedrigschmelzenden Polyesters (S) sind, desto weicher ist dann
der Polyester (S), dementsprechend wird ein höherer Effekt, sogar bei der
Verwendung einer geringen Menge erhalten.
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Das
Molekulargewicht des Polymergemischs (B2) ist nicht besonders eingeschränkt, jedoch
ist es beim Durchführen
des Schmelzspinnens einer gemischten Faser mit dem Polymer (A2)
erwünscht,
dass die Schmelzviskositäten
der Bestandteile (A2) und (B2) nahezu gleich sind, und es ist auch
bevorzugt, dass das Gewichtsmittel des Molekulargewichts des Polymergemischs
(B2) als Ganzes dem des Polymers (A2) nahe ist. Das heißt, es ist
bevorzugt, dass das Gewichtsmittel des Molekulargewichts des Polymergemischs
(B2) mindestens 50.000, insbesondere von 70.000 bis 300.000, spezieller
von 80.000 bis 200.000 beträgt.
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Das
Polymergemisch (B2) wird durch Mischen des hochschmelzenden Polyesters
(H) und des niedrigschmelzenden Polyesters (S) erhalten. Die Art
des Mischens ist nicht besonders eingeschränkt. Zum Beispiel kann das
Mischen durch Mischen der Pellets der beiden Polymere in einem vorbestimmten
Verhältnis
durchgeführt
werden und dann durch Schmelzwischen des Gemischs in einem Schneckenextruder,
einem Kneter in Form eines Doppelschneckenextruders oder in anderen
Mischmaschinen, oder durch getrenntes Schmelzen der beiden Polymere
und dann durch ihr Mischen in einer mechanischen Rührmaschine,
einem statischen Mischgerät,
wobei Auftrennen und Zusammenfließen eines Polymerstroms durch
eine Flussleiteinrichtung wiederholt wird oder einer Kombination
aus einer mechanischen Rührmaschine
und einem statischen Mischgerät.
Im Falle des Schmelzmischens gibt es den Fall, dass der hochschmelzende
Polyester (H) und der niedrigschmelzende Polyester (S) reagieren,
wobei ein Copolymer gebildet wird. Wenn es notwendig ist, das Absinken
des Schmelzpunktes, eine Verschlechterung der Hitzebeständigkeit
und dergleichen infolge der Copolymerisation zu verhindern, ist
es bevorzugt, das Schmelzwischen in kurzer Zeit, zum Beispiel in
30 Minuten, insbesondere in 20 Minuten durchzuführen. In ähnlicher Weise ist es auch
möglich,
die Enden der Moleküle der
Polymere mittels Veresterung oder dergleichen zu blockieren. Die
beiden Bestandteile können
in einem Lösungsmittel
gelöst
und gemischt werden.
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Für den Fall,
dass der aliphatische Polyester (B2) ein Blockcopolymer ist, bei
dem das harte Segment (H) und das weiche Segment (S) verbunden sind,
ist die Art der Bindung nicht besonders eingeschränkt und eine übliche chemische
Bindung ist verwendbar, z. B. eine Esterbindung, Amidbindung, Urethanbindung, Harnstoffbindung
und andere. Zum Beispiel kann ein Lactid oder Glycolid umgesetzt
(polymerisiert) werden, um ein hartes Segment auf einem niedrigschmelzenden
aliphatischen Polyester mit einer endständigen Hydroxylgruppe, die
als das weiche Segment geeignet ist, zu bilden. Außerdem kann
ein Polyester, der eine endständige
Hydroxylgruppe enthält,
für das
weiche Segment und ein Polyester, der eine endständige Hydroxylgruppe enthält, für das harte
Segment mit einem Dicarbonsäureanhydrid
oder Halogenid umgesetzt werden, um sie zu verbinden. In diesen
Fällen
sind die Segmente über
Esterbindungen gebunden. Außerdem
können die
Segmente über
Urethanbindungen durch Umsetzen der endständigen Hydroxylgruppen mit
einem Diisocyanat eine Bindung eingehen. Das Gewichtsverhältnis der
harten Segmente (H) und der weichen Segmente (S) variiert abhängig von
den Eigenschaften der jeweiligen verwendeten Bestandteile. Zum Erhalt
einer gewünschten
Festigkeit, Elastizität,
Hitzebeständigkeit
und Wärmeeinlauffähigkeit
beträgt
das Gewichtsverhältnis
von 2/8 bis 8/2, bevorzugt 3/7 bis 7/3, stärker bevorzugt 4/6 bis 6/4.
Je härter
das harte Segment (H) oder je weicher das weiche Segment (S) ist,
desto größer wird
der Effekt, der jeweils erhalten wird, sogar bei der Verwendung
in einer geringen Menge.
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Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts des Blockcopolymers (B2) ist
nicht besonders eingeschränkt,
beträgt
jedoch in vielen Fällen
mindestens 50.000, insbesondere von 80.000 bis 300.000, spezieller von
100.000 bis 200.000.
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Der
erste Grund warum die erfindungsgemäße konjugierte Faser (IIb)
relativ leicht teilbar (ablösbar) ist,
ist der, dass der Unterschied in der Wärmeeinlaufkraft oder dem Einlaufprozentsatz
zwischen dem vorstehend erwähnten
Polymer (A2) und dem Polymer (B2) groß ist. Bevorzugt beträgt der Einlaufprozentsatz
des Polymers (A2) in kochendem Wasser höchstens 20%, insbesondere höchstens
15%, spezieller höchstens 10%.
Außerdem
beträgt
der Einlaufprozentsatz des Polymers (B2) in kochendem Wasser bevorzugt
mindestens 20%, insbesondere mindestens 30%, spezieller mindestens
40%. Der Unterschied des Einlaufprozentsatzes zwischen dem Polymer
(A2) und dem Polymer (B2) beträgt
bevorzugt mindestens 10%, insbesondere mindestens 20%, spezieller
mindestens 30%. Im Allgemeinen besteht die Tendenz, dass je größer der
Gehalt des niedrigschmelzenden Polyesterbestandteils (S) in dem
Polymer (B2) ist, desto größer die
Einlauffähigkeit
ist. Ein ausreichender Unterschied im Einlaufprozentsatz kann leicht
durch Auswählen
des Polymers (A2) und des Polymers (B2) gemäß der voranstehenden Erklärung erreicht
werden.
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Der
zweite Grund warum die erfindungsgemäße konjugierte Faser (IIb)
relativ leicht teilbar ist, ist der, dass die gegenseitige Hafteigenschaft
gering ist, da eines von beiden oder beide Polymere (A2) und (B2)
einen Polyorganosiloxan-Bestandteil enthalten. Das Polyorganosiloxan
ist ein solches, das eine Seitenkette eines Alkyl- und/oder Arylrests
aufweist und zum Beispiel Polydimethylsiloxan, Polymethylethylsiloxan,
Polydiethylsiloxan, Polymethylphenylsiloxan, Polydiphenylsiloxan
und dergleichen einschließt.
In vielen Fällen
ist Polydimethylsiloxan am meisten bevorzugt. Je höher der
Gehalt an Polyorganosiloxan in den Bestandteilen (A2) oder (B2)
ist, desto mehr wird die Haftung zwischen den Bestandteilen (A2)
und (B2) verringert und desto leichter wird das Ablösen. Der
Gehalt des Polyorganosiloxans beträgt in mindestens einem der
Bestandteile (A2) und (B2) mindestens 0,05 Gew.-%, bevorzugt mindestens
0,1 Gew.-%, stärker
bevorzugt von 0,3 bis 8 Gew.-%, noch stärker bevorzugt von 0,5 bis
5 Gew.-%. Insbesondere ist es bevorzugt, den Polyorganosiloxan-Bestandteil
in den Bestandteil (B2) in einer größeren Menge als in den Bestandteil
(A2) oder nur in den Bestandteil (B2) einzubringen.
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Das
Einbringen des Polyorganosiloxan-Bestandteils in den Bestandteil
(A2) oder (B2) wird mittels Copolymerisation oder durch Mischen
durchgeführt.
Das Copolymerisationsverfahren kann zum Beispiel durchgeführt werden
durch Umsetzen (Polymerisieren) eines Ausgangsmaterials zur Herstellung
eines aliphatischen Polyesters, z. B. Lactid oder Glycolid, mit
einem Polyorganosiloxan mit endständiger Hydroxylgruppe oder
durch Mischen eines Polyorganosiloxans mit endständiger Hydroxylgruppe mit einem
aliphatischen Polyester mit endständiger Hydroxylgruppe und durch
ihr Umsetzen mit einem Dicarbonsäureanhydrid,
einem Dicarbonsäurehalogenid,
einem Diisocyanat oder dergleichen, um sie zu verbinden. Zum Beispiel
ist es möglich, einen
aliphatischen Polyester mit Hydroxylgruppe mit einem Präpolymer
(mit einer Isocyanatgruppe), das durch Umsetzung einer äquimolaren
Menge eines Diisocyanats mit der Hydroxylgruppe eines Polysiloxans
erhalten wurde, zu mischen und umzusetzen.
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Bei
dem Mischverfahren wird ein aliphatischer Polyester mit einem Polyorganosiloxan
gemischt. Die beiden sind in ihrer gegenseitigen Affinität schwach
und es ist ziemlich schwierig sie einheitlich zu mischen. Ein Verfahren
zur Verbesserung der Affinität
ist die Verwendung eines oberflächenaktiven
Mittels. Ein weiteres Verfahren verwendet ein Blockcopolymer eines
aliphatischen Polyesters und eines Polyorganosiloxans. Das Verfahren
zur Herstellung eines Blockcopolymers aus einem aliphatischen Polyester
und einem Polyorganosiloxan ist wie vorstehend beschrieben. Es ist
relativ einfach und am praktischsten, ein separat hergestelltes Blockcopolymer
mit einem aliphatischen Polyester einheitlich zu mischen. Da die
benötigte
Menge dieses Blockcopolymers gering ist, sind ein übliches
Gerät und
ein übliches
Verfahren, wie ein kräftiges
Rührgerät, ein Ultraschallgerät oder ein
oberflächenaktives
Mittel, ist die Herstellung auf die separate Herstellung des Blockcopolymers
anwendbar und die Herstellung ist relativ einfach. Der Polyorganosiloxan-Gehalt in dem aliphatischen
Polyester-Polyorganosiloxan-Blockcopolymer, das mit dem aliphatischen
Polyester gemischt werden soll, beträgt 5 bis 95 Gew.-%, bevorzugt
10 bis 90 Gew.-%, stärker
bevorzugt 20 bis 80 Gew.-%. Dieses Blockcopolymer ist auch als Dispersionsmittel
(oberflächenaktives
Mittel) zum Dispergieren (Mischen) eines Polyorganosiloxans in aliphatischen
Polyestern verwendbar. Infolgedessen sind dessen Anwendungsgebiete vielseitig,
und das Blockcopolymer ist insbesondere für die vorliegende Erfindung
nützlich.
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In
dem Querschnitt der konjugierten Faser (IIb) ist es erforderlich,
dass das Polymer (B2) das Polymer (A2) in mindestens zwei Teile
teilt (nachstehend ist der Teil manchmal auch als Schicht bezeichnet)
und dass die beiden Bestandteile einen Teil der Faseroberfläche einnehmen.
Dadurch, dass man eine derartige konjugierte Struktur besitzt, wird
die konjugierte Faser (IIb) in eine Vielzahl an Filamenten teilbar,
infolgedessen werden Fasern bereitgestellt, die eine extreme Feinheit
und einen besonderen Querschnitt aufweisen. Je größer die
Anzahl der Schichten des Polymers (A2) in einem einzelnen Filament,
desto dünnere
Fasern mit einer größeren spezifischen
Oberfläche
werden erhalten. Die Anzahl der Unterteilungen muss mindestens 2
betragen und sie wird in dem Bereich von 3 bis etwa 20 vielfach
verwendet. Die Faser mit einer Anzahl von 3 bis etwa 10 Unterteilungen
ist für
den Gebrauch in einem Kleid, einer Bluse, Damenunterwäsche und
dergleichen geeignet und die Faser mit einer Anzahl von 4 bis 20
Unterteilungen ist als ultrafeine Faser für den Gebrauch in ultrahochdichten
Strick- und Webstoffen, Vliesstoffen, Kunstwildleder, Kunstleder,
Filter, Wischtuch usw. geeignet.
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Die
Querschnittstrukturen der konjugierten Faser (IIb), die für die vorliegende
Erfindung geeignet sind, sind in den 3A bis 3I gezeigt,
wobei die Ziffer 7 ein Polymer (A2) ist, 8 ein Polymer
(B2) ist und 9 ein hohler Teil ist. 3A zeigt
ein Beispiel eines dreilagigen Paralleltyps und demgemäß einen
dreifach teilbaren Typ. Mit Paralleltyp ist eine Struktur gemeint,
bei der beide Bestandteile abwechselnd angeordnet sind. 3B zeigt
ein Beispiel, bei dem das Polymer (A2) durch eine radiale Schicht
des Polymers (B2) in 4 Segmente geteilt ist. Der radiale Typ zeigt
eine Faser, bei der einer der Bestandteile, z. B. Polymer (B2) in
einer radialen Form vorliegt. 3C zeigt
eine konjugierte Faser vom neunlagigen Radialtyp, 3D zeigt
eine konjugierte Faser vom neunlagigen Paralleltyp, 3E zeigt
eine konjugierte Faser vom blütenblattförmigen neunlagigen Radialtyp, 3F zeigt
eine konjugierte Faser vom mehrschichtigen kombinierten Parallel-Radial-Typ, 3G zeigt
eine konjugierte Faser vom nicht kreisförmigen Radialtyp, 3H zeigt
eine konjugierte Faser vom deformierten vielschichtigen Paralleltyp,
und 3I zeigt eine konjugierte Faser vom hohlen Radialtyp.
Neben den 3A bis 3I sind
verschiedene erfindungsgemäße konjugierte
Arten verwendbar. Die Polymere (A2) und (B2) können ferner mit einem dritten
Bestandteil konjugiert sein. Zum Beispiel kann ein drittes Polymer
in dem in 3I gezeigten Hohlteil angeordnet
sein. Eine konjugierte Struktur, bei der einer der Bestandteile
die gesamte Oberfläche
einer Faser einnimmt, zum Beispiel eine in den 3J und 3K gezeigte
Kern-Hülle-Struktur
und Meer-Insel-Struktur ist auf die konjugierte Faser (IIb) nicht
anwendbar.
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Das
Konjugationsverhältnis
(Schnittflächenverhältnis) des
Polymers (A2) und des Polymers (B2) ist nicht besonders eingeschränkt und
wird gemäß den Zwecken
geeignet ausgewählt.
In vielen Fällen
beträgt das
Konjugationsverhältnis
20/1 bis 1/5, stärker
bevorzugt 10/1 bis 1/2. Das heißt,
dass es in vielen Fällen
bevorzugt ist, dass der Anteil des niedrigeinlaufenden Bestandteils
(A2) größer als
der des hocheinlaufenden Bestandteils (B2) ist. Ein (A2)/(B2)-Konjugationsverhältnis innerhalb
des Bereichs von 10/1 bis 1/1 ist am stärksten bevorzugt.
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Die
Querschnittform der konjugierten Faser (IIb) kann geeignet ausgewählt werden.
In ähnlicher
Weise kann die Feinheit des Filaments (vor der Teilung) gemäß den Zwecken geeignet
ausgewählt
werden, jedoch beträgt
sie üblicherweise
von 0,5 bis 50 Denier, bevorzugt von 1 bis 30 Denier, stärker bevorzugt
von 1,5 bis 20 Denier.
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Das
Verfahren zur Herstellung der konjugierten Faser (IIb) aus den Polymeren
(A2) und (B2) ist das gleiche wie im Fall der konjugierten (Referenz-)
Faser (I).
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Die
konjugierte Faser (IIb) der vorliegenden Erfindung kann in eine
geeignete Form wie ein kontinuierliches Filament, ein Monofilament,
ein Multifilament und eine Stapelfaser gemäß den Zwecken geformt werden.
Unter den konjugierten Fasern (IIb) kann eine Faser, die so hergestellt
ist, dass sie eine beiderseitige Haftung zwischen den Bestandteilen
aufweist, welche durch die Verwendung einer großen Menge eines Silikonbestandteils
geschwächt
wird, Ablösen
oder Spaltung nur durch Ziehen verursachen. Wenn Erhitzen oder Quellen
angewendet werden, schreiten Ablösen
und Teilung weiter fort. Wenn die Ablösbarkeit gering ist, kann ein
mechanisches Mittel wie das Falschzwirnverfahren, Knittern oder
Schlagen angewendet werden, ebenso wie, falls erforderlich, Erhitzen
und Quellen. Ein Verfahren der Teilung durch Lösen und Entfernen des Polymers
(B2) ist ebenfalls anwendbar, jedoch ist das Ablöseverfahren bevorzugt, da es
keinen Gewichtsverlust bedeutet. Im Allgemeinen ist es bevorzugt,
dass das Ablösen
auf den Umfang des latenten Auftretens während der Herstellung der Faser
und während
des Verarbeitens in Strickstoffe und Webstoffe beschränkt wird
und dass die vollständige
Ablöseteilung
nach dem Herstellen von Strickstoffen und Webstoffen durchgeführt wird, zum
Beispiel in einem Farb-Finishing-Schritt. Der Grund besteht darin,
dass feine Fasern und ultrafeine Fasern leicht durch Reibung oder
dergleichen während
der Herstellungs- und Verarbeitungsschritte geschnitten werden,
was häufig
Probleme verursacht.
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Noch
eine andere bevorzugte Ausführungsform
der Faser (II) ist eine Faser (IIc), umfassend (A2) einen Faserbestandteil,
umfassend einen kristallinen aliphatischen Polyester mit einem Schmelzpunkt
von nicht weniger als 140°C
und einer Schmelzwärme
von mindestens 20 J/g, und (B2) einen Faserbestandteil, umfassend
ein Blockcopolymer, worin ein weiches Segment (S) mit einer Glasübergangstemperatur
von nicht mehr als 40°C,
welches einen aliphatischen Polyester als einen Hauptbestandteil
umfasst und im Wesentlichen nichtkristallin ist, mit einem harten
Segment (H), umfassend ein kristallines Segment eines aliphatischen
Polyesters mit einem Schmelzpunkt von nicht weniger als 110°C und/oder
einem Segment, welches eine Urethanbindung enthält, gebunden ist.
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Die
Faser (IIc) kann in der Form einer konjugierten Faser vorliegen,
wobei die Faserbestandteile (A2) und (B2) in einem einzigen Filament
konjugiert sind, oder kann in der Form eines Verbundgarns vorliegen,
wobei die Fasern (A2) und (B2) aus den jeweiligen Bestandteilen
vermischt sind. Die Faser (IIc) weist ausgezeichnetes Volumen, Weichheit
und ausgezeichneten Griff auf, basierend auf der Wärmeeinlauffähigkeit
des Faserbestandteils (B2). Die konjugierte Faser, wobei die Faserbestandteile
(A2) und (B2) exzentrisch konjugiert sind, zeigt ferner eine ausgezeichnete
Selbstkräuselfähigkeit,
und die gekräuselte
Faser ist auch hinsichtilich der Dehnbarkeit ausgezeichnet.
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In
der Faser (IIc) ist das Polymer (A2) ein Bestandteil mit einer geringen
Wärmeeinlauffähigkeit.
Bevorzugte Beispiele für
das Polymer (A2) sind kristalline Homopolymere und Copolymere und/oder
Gemische davon mit einem zweiten Bestandteil, einem dritten Bestandteil
und so weiter in einer derartigen kleinen Menge (z. B. höchstens
40 Gew.-%, insbesondere höchstens
30 Gew.-% und spezieller höchstens
20 Gew.-%), dass die Kristallinität nicht so sehr beeinträchtigt wird.
Von den Standpunkten der Kräuselfähigkeit,
Festigkeit, Hitzebeständigkeit
und des Griffs der Faser muss das Polymer (A2) eine Schmelzwärme von
mindestens 20 J/g aufweisen und bevorzugt beträgt die Schmelzwärme mindestens
30 J/g, insbesondere mindestens 40 J/g. Vom Standpunkt der praktischen
Anwendung muss das Polymer (A2) einen Schmelzpunkt von nicht weniger als
140°C aufweisen
und bevorzugt beträgt
der Schmelzpunkt nicht weniger als 150°C, insbesondere nicht weniger
als 160°C
und spezieller nicht weniger als 165°C.
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Das
Polymer (B2) ist ein Blockcopolymer umfassend ein weiches Segment
(S), das im Wesentlichen nichtkristallin ist (amorph) und als einen
Hauptbestandteil einen aliphatischen Polyester mit einer Glasübergangstemperatur
von nicht mehr als 40°C
aufweist, und ein spezifisches hartes Segment (H). Das Polymer (B2)
umfasst ein derartiges Blockcopolymer, das ferner eine geringe Menge
(höchstens
50 Gew.-%, bevorzugt höchstens
40 Gew.-% und stärker
bevorzugt höchstens
30 Gew.-%) anderer Bestandteile umfasst, die mittels Copolymerisation
oder Mischen eingeführt
werden. Hier bedeutet das Segment einen Teil einer Polymermolekülkette und
wird auch als ein Block bezeichnet.
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Basierend
auf der vorstehend erwähnten
besonderen Struktur zeigt das Polymer (B2) ein sogenanntes elastomeres
Verhalten, so ist es hinsichtlich der Rückstellung aus dem verlängerten
Zustand ausgezeichnet, und wenn es zu einer Faser geformt wird,
zeigt es eine hohe Wärmeeinlauffähigkeit.
Um eine hohe Wärmeeinlauffähigkeit
zu erreichen, muss das weiche Segment (S) eine Glasübergangstemperatur
von nicht mehr als 40°C
aufweisen, und bevorzugt beträgt
die Glasübergangstemperatur
nicht mehr als 20°C,
insbesondere nicht mehr als 0°C.
Im Fall des Herstellens einer konjugierten Faser ist es bevorzugt,
dass die Glasübergangstemperatur
des weichen Segments nicht mehr als 20°C, insbesondere nicht mehr als
0°C beträgt. Die
Glasübergangstemperatur
kann durch DSC wie in 7 gezeigt gemessen
werden, jedoch ist der maximale Temperaturwert für die Hauptverteilung des Verlusts
tan δ durch
die viskoelastische Messung (zum Beispiel Messung bei 1 bis 60 Hz)
exakter. Der Begriff „im
Wesentlichen nichtkristallin (amorph)" bedeutet, dass die Schmelzwärme in einer
DSC-Kurve geringer als 5 J/g ist, und es ist bevorzugt, dass die
Schmelzwärme
geringer als 3 J/g ist.
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Bevorzugte
Beispiele für
das weiche Segment (S) sind aliphatische Polyester, die mittels
Copolymerisation oder durch Mischen bis zu dem Ausmaß modifiziert
worden sind, dass die Kristallinität verschwindet oder sie im
Wesentlichen amorph wird. Um diese Modifikation zu erreichen, beträgt das Copolymerisationsverhältnis von
zwei Bestandteilen im Allgemeinen bevorzugt 1/1 bezogen auf das
Gewicht oder darum herum, und zwar innerhalb des Bereichs von etwa
2/1 bis 1/2 bezogen auf das Gewicht.
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Beispiele
für aliphatische
Polyester mit einer Glasübergangstemperatur
von nicht mehr als 0°C,
die als das weiche Segment (S) geeignet sind, sind Polyester mit
einem geradkettigen oder verzweigten Alkylenrest mit 2 bis etwa
20 Kohlenstoffatomen wie Polycaprolacton, Polyethylensuccinat, Polyethylenadipat,
Polyethylensebacat, Polyethylenazelat, Polyethylendecanat, Polypropylensuccinat,
Polypropylenadipat, Polypropylensebacat, Polypropylenazelat, Polypropylendecanat,
Polybutylensuccinat, Polybutylenadipat, Polybutylensebacat, Polybutylenazelat,
Polybutylendecanat, Polyhexansuccinat, Polyhexanadipat, Polyhexansebacat,
Polyhexanazelat, Polyhexandecanat und dergleichen. Zusätzlich dazu
sind Polyetherester, die aus einer Kombination einer aliphatischen
Dicarbonsäure
und einem Alkylenglykol-Oligomer wie Diethylenglykol, Triethylenglykol oder
Ethylen-/Propylenglykol abgeleitet sind, ebenfalls als der weiches
Segment-Bestandteil geeignet. Homopolymere dieser Polyester sind
im Allgemeinen kristallin und deshalb ist es notwendig, diese mittels
Mischen oder Copolymerisation (statistische und/oder Blockcopolymerisation)
von mindestens zwei Arten davon so zu modifizieren, dass die Kristallinität im Wesentlichen
verschwindet. Das Molekulargewicht des weichen Segments ist nicht
besonders eingeschränkt,
beträgt
jedoch im Allgemeinen 1.000 bis 200.000, bevorzugt 1.500 bis 150.000,
stärker
bevorzugt 2.000 bis 100.000, am meisten bevorzugt 5.000 bis 50.000.
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Das
weiche Segment (S) des Polymers (B2) enthält als einen Hauptbestandteil
einen im Wesentlichen nichtkristallinen (amorphen) aliphatischen
Polyester. Amorphe aliphatische Polyester werden wie vorstehend erwähnt leicht
erhalten, indem man eine Vielzahl von aliphatischen Polyestern oder
ihre Ausgangsmaterialien einer statistischen oder Blockcopolymerisation
unterzieht. Zum Beispiel wird, wenn die Ausgangsmaterialien für Polyethylenadipat
und Polypropylenadipat in einem Molverhältnis von etwa 1/3 bis etwa
3/1, insbesondere 1/2 bis 2/1, gemischt und polymerisiert werden,
ein gering kristalliner oder amorpher aliphatischer Polyester erhalten.
Auch wird zum Beispiel, wenn 40 Gewichtsteile eines Gemischs aus
Polyethylenadipat mit einer endständigen Hydroxylgruppe und Polypropylensebacat
mit einer endständigen
Hydroxylgruppe in einem Verhältnis
von 1/1 bezogen auf das Gewicht und 60 Gewichtsteile Lactid schmelzpolymerisiert
werden, ein Copolymerisat aus einem Polymilchsäure/Polyethylenadipat-Blockcopolymer
und einem Polymilchsäure/Polypropylensebacat-Blockcopolymer
erhalten. In diesem Copolymerisat bilden Polyethylenadipatsegmente
und Polypropylensebacatsegmente ein amorphes weiches Segment, und
Polymilchsäuresegmente
bilden ein kristallines hartes Segment. Das heißt, das weiche Segment kann
mittels statistischer Copolymerisation, Blockcopolymerisation oder
Mischen einer Vielzahl von Bestandteilen leicht amorph gemacht werden.
Im Fall eines binären
Copolymers oder Gemischs ist es im Allgemeinen bevorzugt, dass das
Copolymerisations- oder Mischungsverhältnis der Bestandteile 1/2
bis 2/1 bezogen auf das Gewicht beträgt. Ob der Polyester im Wesentlichen
amorph ist, kann dadurch bestimmt werden, ob die durch DSC gemessene
Schmelzwärme
geringer als 5 J/g, insbesondere geringer als 3 J/g ist.
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Das
harte Segment (H) des Polymers (B2) kann zwei Typen und eine Kombination
davon, das heißt insgesamt
drei Typen, sein.
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Das
harte Segment (H) des ersten Typs ist ein kristalliner aliphatischer
Polyester mit einem Schmelzpunkt von nicht weniger als 110°C, bevorzugt
nicht weniger als 120°C,
stärker
bevorzugt nicht weniger als 140°C.
Beispiele für
einen derartigen hochschmelzenden kristallinen aliphatischen Polyester
sind wie vorstehend beschrieben. Homopolymere werden bevorzugt,
da sie einen derartigen hohen Schmelzpunkt beibehalten. Auch wenn
die Modifikation mittels Copolymerisation oder dergleichen durchgeführt wird,
sollte die Menge des sekundären
Bestandteils auf zum Beispiel höchstens
20 Gew.-%, bevorzugt höchstens
10 Gew.-%, stärker bevorzugt
höchstens
5 Gew.-% beschränkt
bleiben. Das Molekulargewicht des kristallinen harten Segments ist
nicht besonders eingeschränkt,
im Allgemeinen ist es jedoch zum Kristallisieren bei einem ausreichend
hohen Schmelzpunkt bevorzugt, dass das Molekulargewicht 5.000 bis
200.000, insbesondere 10.000 bis 100.000, spezieller 10.000 bis
50.000 beträgt.
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Das
harte Segment (H) des zweiten Typs ist ein aliphatischer Polyester,
der eine Urethanbindung enthält,
die zum Beispiel durch Umsetzen des vorstehend erwähnten aliphatischen
Polyesters mit einer endständigen
Hydroxylgruppe für
das weiche Segment mit einem Isocyanat, bevorzugt einem Diisocyanat,
gebildet wird. Beispiele für
das Diisocyanat sind aliphatische und aromatische Diisocyanate,
wie Butylendiisocyanat, Hexandiisocyanat, Octandiisocyanat, Phenylendiisocyanat,
Tolylendiisocyanat, Xylendiisocyanat und Diphenylmethandiisocyanat.
Ferner kann das harte Segment stärker
gemacht werden, indem als Kettenverlängerer ein Diol, wie Ethylenglykol,
Propandiol, Butandiol, Neopentylglykol oder Hexandiol, zugegeben
wird und indem, falls erforderlich, ein Diisocyanat im leichten Überschuss
zugegeben wird, wodurch das Molekulargewicht des harten Segments
oder die Anzahl der Urethanbindungen erhöht wird. Wenn jedoch Harnstoffbindungen
eingeführt
werden (in einer hohen Dichte) unter Verwendung einer großen Menge
an Diamin als Kettenverlängerer,
wird der Schmelzpunkt zu hoch (z. B. nicht weniger als 230°C), so dass
das Schmelzspinnen schwierig wird, was unerwünscht ist. Wenn ein aromatisches
Diisocyanat verwendet wird, neigen die Produkte dazu, verfärbt und
hinsichtlich der biologischen Abbaubarkeit schlechter zu sein, obwohl
sie in den elastischen Eigenschaften überlegen sind, und andererseits
weist ein aliphatisches Diisocyanat eine umgekehrte Tendenz auf.
Deshalb werden sie gemäß ihren
Verwendungszwecken ausgewählt.
Es ist auch möglich,
eine verzweigte Struktur oder eine vernetzte Struktur unter Verwendung
einer kleinen Menge (z. B. höchstens
5 Mol-%) einer trifunktionellen Verbindung als den Kettenverlängerer oder
die Isocyanatverbindung einzuführen.
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Das
harte Segment (H) dieses dritten Typs ist eine Kombination der beiden
voranstehenden Typen und es kann zum Beispiel durch Umsetzen der
endständigen
Hydroxylgruppen des Polyesters für
das kristalline harte Segment und der endständigen Hydroxylgruppen des
Polyesters für
das amorphe harte Segment mit einem Diisocyanat erhalten werden,
wodurch die beiden Polyester gebunden werden. In diesem Fall werden Urethanbindungsanteile,
die zur Bildung einer Wasserstoffbrückenbindung fähig sind,
um die Kristalle des Polymers herum erzeugt, so dass die harten
Segmente verstärkt
werden.
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Das
Verhältnis
des harten Segments (H) und des weichen Segments (S) im Polymer
(B2) und die elastischen Eigenschaften davon sind nicht besonders
eingeschränkt
und werden geeigneterweise gemäß den Eigenschaften
der verwendeten harten und weichen Segmente und den Aufgaben und
Verwendungen der Waren ausgewählt.
Im Fall des Verbundgarns gibt es im Allgemeinen eine Tendenz: je
mehr hartes Segment, desto härter
die Faser und desto überlegener
die Hitzebeständigkeit,
und je mehr weiches Segment, desto überlegener die Weichheit der
Faser. Im Hinblick auf die elastischen Eigenschaften der Faser (B2)
ist es möglich, einen
breiten Bereich von Fasern herzustellen, von Fasern mit einem sehr
hohen prozentualen Anteil Elastizitäts-Rückstellung wie das sogenannte
Spandex (elastisches Garn) bis hin zu Fasern, in denen die molekulare Orientierung
in einem gewissen Umfang durch Spinnen, Strecken und Wärmebehandlung
eingestellt ist und die Fasern durch eine spätere Wärmebehandlung mit verschiedenen
prozentualen Anteilen an Schrumpfung und Schrumpfungskräften einlauffähig sind.
Jedoch werden, um die Aufgaben der vorliegenden Erfindung zu erreichen,
im Allgemeinen die Fasern verwendet, deren molekulare Orientierung
in gewissem Umfang durch Spinnen, Strecken und Wärmebehandlung eingestellt ist
und deren prozentualer Schrumpfungsanteil in 100°C kochendem Wasser 15 bis 80%,
bevorzugt 20 bis 70%, stärker
bevorzugt 30 bis 60% beträgt.
Zu diesem Zweck ist es im Fall des Verbundgarns bevorzugt, dass
der Gehalt des harten Segments (H) im Polymer (B2) 10 bis 90 Gew.-%,
insbesondere 20 bis 80 Gew.-%, spezieller 30 bis 70 Gew.-% beträgt.
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Im
Fall der konjugierten Faser ist es bevorzugt, dass das Gewichtsverhältnis des
harten Segments (H) und des weichen Segments (S) im Polymer (B2)
20/80 bis 80/20, insbesondere 25/75 bis 75/25 und spezieller 30/70
bis 70/30 beträgt.
Im Allgemeinen gilt, je stärker
und je härter
die Struktur des harten Segments und je niedriger die Glasübergangstemperatur
des weichen Segments ist, und deshalb ist es amorph und ist im Freiheitsgrad
der Wärmebeweglichkeit
hoch und weist einer weichere Struktur auf, desto stärker ausgezeichnet die
elastischen Eigenschaften des Faserbestandteils (B2), und die konjugierte
Faser weist eine höhere
Kräuselfähigkeit
auf. Außerdem
ist ein stärkeres
hartes Segment wirksam, sogar wenn es in einer kleinen Menge verwendet
wird, und gleichermaßen
ist ein weiches Segment mit einer Glasübergangstemperatur von nicht mehr
als 0°C
wirksam, sogar wenn es in einer kleinen Menge verwendet wird.
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Das
Molekulargewicht des Blockcopolymers (B2) ist nicht besonders eingeschränkt, beträgt jedoch bevorzugt
50.000 bis 300.000, insbesondere 80.000 bis 200.000.
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Das
Herstellungsverfahren und Verarbeitungsverfahren des Verbundgarns
(IIc), der prozentuale Anteil der Schrumpfung durch kochendes Wasser,
die Form des Querschnitts, die Feinheit, das Mischungsverhältnis und
anderes der Fasern (A2) und (B2) und das Herstellungsverfahren und
Verarbeitungsverfahren der konjugierten Faser (IIc), die Form des
Querschnitts, die Feinheit, die Kräuselungsverarbeitung, der Unterschied
im prozentualen Anteil der Wärmeschrumpfung
der Fasern (A2) und (B2), das Konjugationsverhältnis und anderes sind gleich
wie in den Fällen
des (Referenz-) Verbundgarns (I) und der konjugierten (Referenz-)
Faser (I) und Erläuterungen
dazu sind vorstehend bereitgestellt.
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Die
jeweiligen Fasern und konjugierten Fasern, die das Verbundgarn der
vorliegenden Erfindung bilden, können
verschiedene Arten von Pigmenten, Farbstoffen, farbgebenden Stoffen,
Hydrophobiermitteln, Wasserabsorbtionsmitteln, Flammverzögerungsmitteln,
Stabilisatoren, Antioxidationsmitteln, Ultraviolettabsorbern, Metallteilchen,
Teilchen aus anorganischen Verbindungen, Keimbildnern, Gleitmitteln,
Weichmachern, Fungiziden, Parfüms
und anderen Zusatzstoffen enthalten.
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Die
Verbundgarne und konjugierten Fasern der vorliegenden Erfindung
können
allein oder in Kombination mit anderen Fasern zur Herstellung von
Garn, Litze, Seil, Strickstoff, Webstoff, Vliesstoff, Papier, Kompositmaterialien
und anderen Strukturen verwendet werden. Im Fall der Verwendung
mit anderen Fasern sind natürliche
organische Fasern wie Baumwolle, Wolle oder Seide und spontan abbaubare
Fasern wie die aliphatische Polyesterfaser als andere Fasern besonders
bevorzugt, da vollständig
spontan abbaubare Waren erhalten werden.
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Die
Fasern der vorliegenden Erfindung sind spontan abbaubar und verschmutzen
die Umwelt kaum und sie können
darüber
hinaus Waren mit ausgezeichneter Weichheit, Volumen, Elastizität, Hitzebeständigkeit und
Dehnbarkeit wie Strickstoffe, Webstoffe und Vliesstoffe bereitstellen
und können
in verschiedenen Bekleidungsstücken,
Industriematerialien, Haushaltswaren und dergleichen passend verwendet
werden. Die Fasern der vorliegenden Erfindung sind hinsichtlich
der Produktivität überlegen
und sind kostengünstig,
da das Schmelzspinnen einfach ist. Ferner weisen die selbstkräuselfähigen Fasern
die Vorteile auf, dass sie einfach zu verwenden sind und dass der
Anwendungsbereich sehr breit ist, da das Kräuseln in verschiedenen Stärken erreicht
werden kann. Auch weisen die selbsthaftenden Fasern die Vorteile
auf, dass die Haftung mit einer gewünschten Stärke in einem breiten Temperaturbereich
möglich
ist und dass die Fasern deshalb einfach zu verwenden sind und dass
der Anwendungsbereich sehr breit ist und dass darüber hinaus
die Waren, die dem Verkleben unterzogen wurden, eine hohe Hitzebeständigkeit
aufweisen. Ferner können
die teilbaren Fasern der vorliegenden Erfindung leicht geteilt werden
und können
spontan abbaubare, sehr weiche Hochleistungs-Textilwaren bereitstellen.
Im Allgemeinen sind aliphatische Polyesterfasern nicht nur unter
natürlichen
Bedingungen abbaubar, sondern sie erzeugen beim Verbrennen nur eine
kleine Wärmemenge
verglichen mit den herkömmlicherweise
verwendeten synthetischen Fasern und deshalb ist die Verbrennung
einfach. Insbesondere verursacht Polymilchsäure keinen Anstieg des Kohlendioxidgases
in der Luft, da das Ausgangsmaterial Milchsäure aus landwirtschaftlichen
Produkten durch ein Fermentationsverfahren oder dergleichen gewonnen
wird und Polymilchsäure
in den Stoffkreislauf der Natur eingebracht wird. Deshalb sind aliphatische
Polyester, welche Polymilchsäure
als einen Hauptbestandteil enthalten, vom Standpunkt des Umweltschutzes
am meisten bevorzugt.
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Die
vorliegende Erfindung wird dann auf der Grundlage von Beispielen
erklärt,
es sollte jedoch selbstverständlich
sein, dass die vorliegende Erfindung nicht auf diese Beispiele beschränkt ist.
In den Beispielen beziehen sich Prozent- und Teilangaben auf das
Gewicht, sofern nicht anders angegeben.
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In
der vorliegenden Erfindung zeigt das Molekulargewicht der aliphatischen
Polyester ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts eines Polymerbestandteils
an, ausgenommen einen Bestandteil mit einem Molekulargewicht von
nicht mehr als 1.000, gemessen durch GPC-Analyse einer 0,1%igen Lösung einer
Probe in Chloroform.
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Die
Kräuselungsdehnung
der konjugierten Fasern wird erhalten durch Formen von Probenfilamenten zu
einem Spinnkabel mit einer Dicke von etwa 1.000 (950 bis 1.050)
Denier und einer Länge
von 50 cm, dessen Behandeln in kochendem Wasser für 10 Minuten
unter unbelasteter Bedingung, Dehydratisieren durch Zentrifugation,
Lufttrocknen in einem Raum mit 23°C
und einer Feuchte von 65% für
mindestens 24 Stunden unter unbelasteter Bedingung, Messen einer
Länge L1
der Probe 1 Minute nach Anlegen einer Last von 0,5 g, dann Messen
einer Länge
L2 der Probe 1 Minute nach Anlegen einer Last von 500 g und Berechnen
nach der Gleichung: [(L2 – L1)/L1] × 100 (%).
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Der
prozentuale Anteil der Wärmeeinlauffähigkeit
der Fasern wird erhalten durch Formen von Probenfilamenten zu einem
Spinnkabel mit einer Dicke von etwa 1.000 Denier und einer Länge von
50 cm, Behandeln dessen in kochendem Wasser für 10 Minuten unter unbelasteter
Bedingung, Lufttrocknen in einem Raum mit 22°C und einer Feuchte von 65%
für 24
Stunden und Berechnen aus der Länge
L3 der Probe vor der Behandlung und der Länge L4 der behandelten und
getrockneten Probe nach der Gleichung [(L3 – L4)/L3] × 100 (%). Die Länge einer
Faser wird 1 Minute nach dem Anlegen einer Last von 10 mg pro Denier
gemessen.
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BEISPIEL 1
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Drei
Teile eines Polyethylenglykols (PEG), das ein Molekulargewicht von
8.000 aufweist und Hydroxylgruppen an den beiden Molekülenden enthält, 98 Teile
L-Lactid, 100 ppm Zinnoctylat und 0,1 Teile Irganox 1010, d. h.
ein Antioxidationsmittel, hergestellt von Ciba Geigy Corp., wurden
gemischt und dann durch Schmelzen und Rühren in einer Stickstoffatmosphäre bei 188°C für 12 Minuten
in einem Doppelschneckenextruder polymerisiert. Dann wurden, nach
dem Kühlen
und Formen in Chips, die Chips in einer Stickstoffatmosphäre bei 140°C für vier Stunden
behandelt (Festphasenpolymerisation), um ein Blockcopolymer P1 aus
Polymilchsäure
und PEG zu ergeben. Das Polymer P1 wies ein Molekulargewicht von
155.000, einen Gehalt eines PEG-Bestandteils von etwa 3% und einen
Schmelzpunkt von 175°C
auf und eine Schmelzwärme
einer Faser betrug, wenn sie ausreichend orientiert und kristallisiert
worden war, 55 J/g. Das Polymer P1 war durch einen Schneckenextruder
von 230°C
geschmolzen worden und wurde durch eine Öffnung von 225°C mit einem
Durchmesser von 0,2 mm ausgesponnen. Unter Kühlen an der Luft und Ölschmierung
wurde das versponnene Filament mit einer Geschwindigkeit von 1.500
m/min aufgewickelt, bei 80°C
in einem Streckverhältnis
von 4,5 verstreckt und bei 110°C
unter einer Spannung wärmebehandelt,
um ein verstrecktes Garn A1 von 40 Denier/12 Filamenten zu ergeben.
Das verstreckte Garn A1 wies eine relative Reißfestigkeit von 4,5 g/d, eine
Dehnung von 29% und eine Schrumpfung von 12% in kochendem Wasser
auf.
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Es
wurden dreißig
Teile eines statistischen Copolymers umfassend ein Polybutylensuccinat
(PBS) und Polybutylenadipat (PBA) in einem Verhältnis von 4/1 (Molverhältnis) und
mit einem Molekulargewicht von 125.000, einem Schmelzpunkt von 92°C und einer
Schmelzwärme
von 57 J/g, 71 Teile L-Lactid, 0,1 Teile des vorstehend erwähnten Irganox
und 100 ppm Zinnoctylat gemischt, und dann wurde ein Blockcopolymer
BP1 auf die gleiche Weise wie bei dem Polymer P1 hergestellt. Ein
Molekulargewicht des BP1 betrug 147.000. Bei dem BP1 gab es zwei
Hauptschmelzpunkte von 166°C
und 85°C
und die Schmelzwärme
davon betrug 32 J/g beziehungsweise 12 J/g. Man nimmt an, dass sich
jeder Schmelzpunkt auf Kristalle eines Poly-L-Milchsäuresegments
(Block) beziehungsweise Kristalle eines PBS/PBA-Copolymersegments
bezieht.
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Das
Copolymer BP1 wurde durch einen Schneckenextruder von 220°C geschmolzen
und durch eine Öffnung
von 225°C
mit einem Durchmesser von 0,2 mm ausgesponnen. Unter Kühlen an
der Luft und Ölschmierung
wurde das versponnene Filament mit einer Geschwindigkeit von 1.500
m/min aufgewickelt, bei 80°C
in einem Streckverhältnis
von 4,5 verstreckt, um ein verstrecktes Garn B5 von 40 Denier/12
Filamenten ohne Wärmebehandlung
zu ergeben. Das verstreckte Garn B5 wies eine relative Reißfestigkeit
von 4,3 g/d, eine Dehnung von 35% und eine Schrumpfung von 36% in
kochendem Wasser auf.
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Jeweils
eines der verstreckten Garne A1 und B5 wurde mittels einer Luftdüse vermischt,
um ein vereinigtes Filamentgarn MY3 zu ergeben, das beide Garne
in seinem Querschnitt gleichförmig
vermischt aufweist. Es wurde ein Twillstoff unter Verwendung eines
Garns, das durch Zwirnen des vereinigten Filamentgarns MY3 bei 600
T/m erhalten worden war, als Kette und eines Zwirns von 30 T/m als
Schuss in einem Verhältnis
von 2/1 hergestellt. Der so erhaltene Twillstoff wurde unter Entspannung
für 15
Minuten in Wasser von 98°C,
das ein Reinigungsmittel enthielt, behandelt und wurde ferner einer
Behandlung (Verfahren zur Gewichtsreduktion) bei 60°C für 10 Minuten
in einer 2,5%igen wässrigen
Lösung
von Natriumcarbonat unterzogen, gefolgt von Waschen, Zugeben von
0,2% eines Weichspülers
und dann Wärmebehandeln
bei 120°C
unter Spannung, um einen Webstoff MF5 zu ergeben.
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Zum
Vergleich wurde ein Webstoff MF6 auf die gleiche Weise wie bei MF5
hergestellt unter Verwendung eines Garns, das durch Vermischen und
Zwirnen zweier verstreckter Garne A1 erhalten worden war. Die Eigenschaften
der Webstoffe MF5 und MF6 sind in Tabelle 2 gezeigt. TABELLE
2
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BEISPIEL 2
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Dreißig Teile
Pellets des PBS/PBA-Copolymers aus Beispiel 1, 10 Teile Pellets
des Copolymers PB1 (zur Verbesserung der Affinität) und 70 Teile Pellets des
Polymers P1 wurden gemischt, bei 225°C durch einen Doppelschneckenextruder
schmelzgemischt und durch eine Spinndüse von 225°C ausgesponnen. Dann wurde ein
verstrecktes Garn B6 auf die gleiche Weise wie beim verstreckten
Garn B5 aus Beispiel 1 hergestellt. Das verstreckte Garn B6 wies
eine relative Reißfestigkeit
von 4,3 g/d, eine Dehnung von 33% und eine Schrumpfung von 33% in
kochendem Wasser auf, und sein Schmelzpunkt und seine Schmelzwärme betrugen 172°C, 31 J/g,
88°C und
17 J/g. Ein vereinigtes Filamentgarn MY4 wurde auf die gleiche Weise
wie bei dem vereinigten Filamentgarn MY3 aus Beispiel 1 unter Verwendung
jeweils des verstreckten Garns A1 aus Beispiel 1 und des verstreckten
Garns B6 hergestellt. Dann wurde der Webstoff MF7 auf die gleiche
Weise wie beim Webstoff MF5 aus Beispiel 1 unter Verwendung des
vereinigten Filamentgarns MY4 hergestellt. Weichheit, Volumen, Griff
und dergleichen des Webstoffs MF7 waren annähernd die gleichen wie die
von MF5 aus Beispiel 1 und weitaus ausgezeichneter verglichen mit
MF6 aus dem Vergleichsbeispiel. So konnte eine Effekt des Mischens
der Fasern ausreichend erkannt werden.
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BEISPIEL 3
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Es
wurden drei Teile eines Polyethylenglykols (PEG), das ein Molekulargewicht
von 8.000 aufwies und Hydroxylgruppen an beiden Molekülenden enthielt,
98 Teile L-Lactid, 100 ppm Zinnoctylat und 0,1 Teile Irganox 1010,
d. h. ein Antioxidationsmittel, hergestellt von Ciba Geigy Corp.,
gemischt und dann durch Schmelzen und Rühren in einer Stickstoffatmosphäre bei 188°C für 12 Minuten
in einem Doppelschneckenextruder polymerisiert. Dann wurden, nach
dem Abkühlen
und Formen in Chips, die Chips in einer Stickstoffatmosphäre bei 140°C für vier Stunden
behandelt (Festphasenpolymerisation), um ein Blockcopolymer P1 aus
Polymilchsäure und
PEG zu ergeben. Das Polymer P1 wies ein Molekulargewicht von 155.000,
einen Gehalt eines PEG-Bestandteils von etwa 3% und einen Schmelzpunkt
von 175°C
auf, und eine Schmelzwärme
einer ausreichend orientierten und kristallisierten Faser betrug
55 J/g.
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Dreißig Teile
eines Polybutylensuccinats (PBS) mit einem Molekulargewicht von
125.000, einem Schmelzpunkt von 114°C und einer Schmelzwärme von
68 J/g, 71 Teile L-Lactid, 0,1 Teile des vorstehend erwähnten Irganox
und 100 ppm Zinnoctylat wurden gemischt und dann auf die gleiche
Weise wie das Polymer P1 polymerisiert, um ein Blockcopolymer BP2
zu ergeben. Ein Molekulargewicht von BP2 betrug 137.000 und es gab
zwei Hauptschmelzpunkte von 165°C
und 103°C
und die jeweilige Schmelzwärme
davon betrugt 28 J/g und 27 J/g. Man nimmt an, dass diese zwei Schmelzpunkte
sich auf Kristalle eines Poly-L-Milchsäuresegments
(Block) und auf Kristalle eines PBS-Segments beziehen.
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Das
Polymer P1 und Copolymer BP2 wurden getrennt in einem Schneckenextruder
von 220°C
geschmolzen, gewogen und über
eine Zahnradpumpe einer Spinndüse
zur Herstellung eines konjugierten Garns zugeführt, um die beiden Polymere
in einem Verhältnis
von 1/1 (Volumenverhältnis)
auf eine parallele Art wie in 1A gezeigt,
gefolgt von Ausspinnen durch eine Öffnung mit einem Durchmesser
von 0,2 mm bei 225°C, zu
konjugieren. Dann wurde das ausgesponnene Filament unter Kühlen an
der Luft und Ölschmierung
mit einer Geschwindigkeit von 1.500 m/min aufgewickelt und bei 70°C in einem
Streckverhältnis
von 4,1 verstreckt, um ein verstrecktes Garn Y1 von 150 Denier/48
Filamenten zu ergeben. Das verstreckte Garn Y1 wies eine relative
Reißfestigkeit
von 4,1 g/Denier, eine Dehnung von 27% und eine ausgezeichnete Kräuselungsdehnung
von 231% auf, wenn die Kräuselung
in Wasser von 100°C
auftrat.
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Zum
Vergleich wurde das Polymer P1 geschmolzen und allein durch eine Öffnung von
225°C mit
einem Durchmesser von 0,2 mm ausgesponnen und dann wurde ein verstrecktes
Garn R1 auf die gleiche Weise wie beim verstreckten Garn Y1 hergestellt.
Gleichermaßen
wurde ein verstrecktes Garn R2 aus dem Copolymer BP2 erhalten. Die
Wärmeschrumpfungen
von R1 und R2 betrugen 11,4% beziehungsweise 37,4%.
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BEISPIEL 4
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Es
wurden Pellets des PBS aus Beispiel 3 und Pellets des Polymers P1
in einem Verhältnis
von 2/3 (Gewichtsverhältnis)
gemischt, durch einen Schneckenextruder von 220°C geschmolzen, durch einen Kenix Statikmischer
mit 30 Elementen durchgeleitet und einer Spinndüse zugeführt zur Herstellung von konjugiertem Garn,
das mit dem getrennt geschmolzenen Polymer P1 auf eine parallele
Art wie in 1A gezeigt konjugiert werden
soll. Dann wurde ein verstrecktes Garn Y2 auf die gleiche Weise
wie beim verstreckten Garn Y1 aus Beispiel 3 erhalten. Das verstreckte
Garn Y2 wies eine relative Reißfestigkeit
von 4,1 g/d, eine Dehnung von 27% und eine ausgezeichnete Kräuselungsdehnung
von 202% auf, wenn die Kräuselung
in Wasser von 100°C auftrat.
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Zum
Vergleich wurde ein verstrecktes Garn R3 aus einem Polymergemisch
der vorstehend erwähnten PBS
und P1 hergestellt. Eine Schrumpfung des verstreckten Garns R3 betrug
29,6% und die Schmelzpunkte davon betrugen gemäß einer DSC-Analyse 174°C und 110°C. Die Schmelzwärme für die jeweiligen
Schmelzpunkte betrug 26,3 J/g und 25,5 J/g.
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BEISPIEL 5
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Ein
Blockcopolymer P1 aus einer Poly-L-Milchsäure und PEG und ein Blockcopolymer
BP2 aus einer Poly-L-Milchsäure
und Polybutylensuccinat (PBS) wurden auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 3 hergestellt.
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Das
Polymer P1 und Copolymer BP2 wurden getrennt durch einen Schneckenextruder
von 220°C
geschmolzen, gewogen und durch eine Zahnradpumpe einer Spinndüse zur Herstellung
eines konjugierten Garns zugeführt,
um das Polymer BP2 als eine Hülle
mit dem Polymer P1 als Kern in einem Verhältnis von 2/1 (Volumenverhältnis) auf
eine konzentrische Art wie in 4A gezeigt
zu konjugieren. Dann wurde das konjugierte Polymer durch eine Öffnung von
225°C mit
einem Durchmesser von 0,2 mm ausgesponnen und unter Kühlen an
der Luft und Ölschmierung
mit einer Geschwindigkeit von 1.500 m/min aufgewickelt. Dann wurden die
erhaltenen Filamente zusammengefasst, um ein Spinnkabel zu ergeben,
das dann bei 70°C
in einem Streckverhältnis
von 3,9 verstreckt wurde, und so wurde ein Spinnkabel T1 erhalten.
Eine Feinheit eines einzelnen Filaments betrug 3 Denier.
-
Das
Polymer P1 wurde bei 220°C
geschmolzen und allein durch eine Öffnung von 225°C mit einem Durchmesser
von 0,2 mm ausgesponnen. Dann wurde ein Spinnkabel T2 auf die gleiche
Weise wie beim Spinnkabel T1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass
eine Strecktemperatur auf 80°C
eingestellt wurde. Die Spinnkabel T1 und T2 wurden in einem Verhältnis von
1/3 (Gewichtsverhältnis)
vermischt und eine Kräuselung wurde
bei 65°C
durch ein Schubverfahren (thrusting) gebildet, gefolgt von Zerschneiden
in eine Länge
von 50 mm, um eine gemischte Stapelfaser BS1 zu ergeben. Unter Verwendung
der gemischten Stapelfaser BS1 wurde ein Vliesstoff W1 mit einem
Einheitsgewicht von 200 g/m2 durch ein Kardierverfahren
hergestellt. Die fünf Vliesstoffe
wurden aufeinander gelegt und gepresst, gefolgt von Behandeln bei
130°C für 15 Minuten
in einer Trocknungsmaschine, um einen wärmegebundenen Vliesstoff SW1
zu ergeben. Der Vliesstoff SW1 wies eine Faserstruktur auf, wobei
diese stark aneinander hafteten und er deshalb als Material für ein Polster
geeignet war. Der Vliesstoff W1 ist selbsthaftend bei einem breiten
Wärmebehandlungs-Temperaturbereich
von 90°C bis
160°C und
haftet bei einer höheren
Temperatur selbstverständlich
stärker.
-
Zum
Zweck des Vergleichs wurde ein Versuch gemacht, eine Hülle des
PBS und einen Kern des Polymers P1 zu konjugieren und ein konjugiertes
Polymer auf die gleiche Weise wie bei dem Spinnkabel T1 zu spinnen,
jedoch konnte eine aufgewickelte Faser aufgrund des Klebens des
PBS nicht abgewickelt werden.
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BEISPIEL 6
-
Es
wurden Pellets des PBS aus Beispiel 5 und Pellets des Polymers P1
in einem Verhältnis
von 2/3 (Gewichtsverhältnis)
gemischt, in einem Schneckenextruder von 220°C geschmolzen, durch einen Kenix
Statikmischer mit 30 Elementen durchgeleitet und einer Spinndüse zur Herstellung
eines konjugierten Garns zugeführt.
Dann wurden das getrennt geschmolzene Polymer P1 als ein Kern und
das vorstehend erwähnte
Polymergemisch als eine Hülle
in einem Verhältnis
von 1/2 (Volumenverhältnis)
in einer konzentrischen Hülle-Kern-Art
konjugiert. Dann wurde ein haftender Vliesstoff SW2 auf die gleiche
Weise wie beim Vliesstoff SW1 aus Beispiel 5 hergestellt. Der SW2
wies Fasern auf die stark aneinander hafteten und war für ein Polster
etc. geeignet. Das vorstehend erwähnte Polymergemisch wies Schmelzpunkte
von 173°C
und 111°C
auf, und die Schmelzwärme
betrug 33 J/g beziehungsweise 21 J/g. Man nimmt an, dass das Formen
zu einem Blockpolymer aufgrund einer gegenseitigen Reaktion kaum
erfolgt. In dem Fall, wo eine Schmelzmischzeit lang ist (zum Beispiel
nicht weniger als 15 Minuten, insbesondere nicht weniger als 20
Minuten), wird ein Teil oder ein beträchtlicher Teil des Polymers
copolymerisiert, wenn jedoch die Kristallinität eines jeden Polymers aufrechterhalten
wird und durch eine DSC-Analyse getrennte Schmelzpunkte erkannt
werden, ist es für
die vorliegende Erfindung nützlich.
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BEISPIEL 7
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Drei
Teile eines Polyethylenglykols (PEG), das ein Molekulargewicht von
8.000 aufwies und Hydroxylgruppen an beiden Molekülenden enthielt,
98 Teile L-Lactid, 100 ppm Zinnoctylat und 0,05 Teile Irganox 1010, d.
h. ein Antioxidationsmittel, hergestellt von Ciba Geigy Corp., wurden
gemischt und dann durch Schmelzen und Rühren unter einer Stickstoffatmosphäre bei 188°C für 15 Minuten
in einem Doppelschneckenextruder polymerisiert. Dann, nach dem Extrudieren
durch eine Spinndüse,
Kühlen
und Formen in Chips, wurden die Chips bei 140°C in einer Stickstoffatmosphäre für vier Stunden
behandelt (Festphasenpolymerisation) und mit Aceton, das Salzsäure in einer
Menge von 0,1% enthielt, gewaschen. Dann wurde, nach dem fünfmaligen
Waschen mit Aceton und Trocknen ein Blockcopolymer P1 aus Polymilchsäure und
PEG erhalten. Das Polymer P1 wies ein Molekulargewicht von 148.000,
einen Gehalt eines PEG-Bestandteils von etwa 3% und einen Schmelzpunkt
von 174°C
auf und wies eine Schmelzwärme
von 5 J/g auf, wenn es ausreichend orientiert und kristallisiert
war. Der Schmelzpunkt, die Kristallinität und dergleichen waren annähernd die
gleichen wie in dem Polymilchsäure-Homopolymer,
jedoch waren die Fließfähigkeit
beim Schmelzen und die Dehnbarkeit ausgezeichnet und die Konjugation
beim Schmelzen und Spinnen waren leicht. In vielen Fällen betrugt
eine Schrumpfung des verstreckten Garns in kochendem Wasser etwa
10% bis etwa 15%.
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Fünfundzwanzig
Teile eines statistischen Copolymers aus Polybutylensuccinat und
Polybutylenadipat in einem Molverhältnis von 4/1, das Hydroxylgruppen
an beiden Molekülenden
enthielt und ein Molekulargewicht von 125.000 und einen Schmelzpunkt
von 93°C
aufwies, 76 Teile L-Lactid und 80 ppm Zinnoctylat wurden gemischt
und dann wurde die Polymerisation auf die gleiche Weise wie in dem
Polymer P1 durchgeführt, um
ein Blockcopolymer BP3 zu ergeben, das Polymilchsäure und
Polybutylensuccinat/-adipat in einem Verhältnis von etwa 3/1 umfasste.
Das Polymer BP3 wies ein Molekulargewicht von 117.000 auf und gemäß einer DSC-Analyse
gab es zwei Schmelzwärme-Peaks.
Der Schmelzpunkt und die Schmelzwärme an den beiden Peaks betrugen
168°C (36
J/g) und 86°C
(6,5 J/g). Man nimmt an, dass sich die beiden Schmelzpunkte auf ein Polymilchsäuresegment
beziehungsweise ein Polybutylensuccinatl-adipat-Copolymersegment
beziehen. Man nimmt an, dass ein Schmelzpunkt (dargestellter Wert)
von diesem Polymer bei 168°C
liegt. In vielen Fällen
beträgt
eine Schrumpfung eines aus dem Polymer BP3 erhaltenen verstreckten
Garns in kochendem Wasser etwa 30% bis etwa 70%.
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Ein
Octylalkohol von 1/50 mol bezogen auf 1 mol L-Lactid und 100 ppm
Zinnoctylat wurden gemischt und dann auf die gleiche Weise wie bei
dem Polymer P1 polymerisiert, um eine Polymilchsäure, die ein Molekulargewicht
von 6.700 aufwies und eine Hydroxylgruppe an einem Molekülende enthielt,
zu ergeben. Zu der bei 180°C
geschmolzenen Polymilchsäure
wurde ein äquimolares
Hexandiisocyanat beigemischt, gefolgt von Umsetzung. Dann wurde
zu dem so erhaltenen Präpolymer
mit einer Isocyanatgruppe an seinem Molekülende ein äquimolares Polydimethylsiloxan,
das ein Molekulargewicht von 5.500 aufwies und eine Hydroxylgruppe an
seinem Molekülende
enthielt, beigemischt, gefolgt von Schmelzwischen in einem Doppelschneckenextruder
von 180°C.
Während
das Gemisch durch einen statischen Mischer mit 120 Elementen durchgeführt wurde, wurde
es für
30 Minuten umgesetzt, um ein Blockcopolymer BP4 aus Polymilchsäure/Polydimethylsiloxan
in einem Verhältnis
von etwa 55/45 (Gewichtsverhältnis)
zu ergeben.
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Das
Polymer BP3 wurde bei 220°C
geschmolzen, während
des Zuführens
mit 3% des bei 220°C
geschmolzenen Polymers BP4 gemischt und weiter in einem Kenix Statikmischer
mit 60 Elementen gemischt. Ein Gemisch wurde dann einer Spinndüse zur Herstellung
eines konjugierten Garns mittels einer Wägepumpe zugeführt. Andererseits
wurde das Polymer P1 bei 220°C
in einem Schneckenextruder geschmolzen und der Spinndüse mittels
einer Wägepumpe
zugeführt.
Das Polymer P1 als ein Bestandteil 7 in 3B und
das Gemisch des Polymers BP3 und BP4 als ein Bestandteil 8 in 3B wurden
in einem Verhältnis
von 4/1 (Volumenverhältnis)
konjugiert und in eine Struktur von radialer Art, die in 3B gezeigt
ist, geformt. Die konjugierten Polymere wurden durch eine Öffnung mit
einem Durchmesser von 0,20 mm ausgesponnen und unter Kühlen an
der Luft und Ölschmierung
mit einer Geschwindigkeit von 1.500 m/min aufgewickelt und dann
bei 80°C
in einem Streckverhältnis
von 3,9 verstreckt und bei 100°C
unter einer Spannung wärmebehandelt,
um ein verstrecktes Garn D1 von 75 Denier/25 Filamenten zu ergeben.
-
Zum
Vergleich wurde ein verstrecktes Garn D2 (Vergleichsbeispiel), das
konjugierte Fasern umfasste, auf die gleiche Weise wie bei dem verstreckten
Garn D1 unter Verwendung der Polymere P1 und BP3 (ohne das Blockcopolymer
BP4 zu verwenden, das ein Polydimethylsiloxan enthielt), hergestellt.
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Es
wurde ein rundgestrickter Stoff unter Verwendung des verstreckten
Garns D1 hergestellt und in kochendes Wasser gegeben. Nachdem er
für 15
Minuten gekocht worden war, wurde der Stoff herausgenommen, getrocknet
und in Kontakt mit einer Drehwalze, die mit Schleifpapier umwickelt
war, gebracht, um einen angerauten Strickstoff K1 zu ergeben. Die
meisten der angerauten Fasern in dem Strickstoff K1, der aus den erfindungsgemäßen Fasern
erhalten worden war, wurden geteilt und deshalb wies der Strickstoff
einen sehr weichen Griff auf. Gleichermaßen wurde ein Strickstoff,
der aus dem verstreckten Garn D2 vom Vergleichsbeispiel erhalten
worden war, gekocht, getrocknet und angeraut, jedoch waren die meisten
der angerauten Fasern in dem so erhaltenen Strickstoff K2 nicht
geteilt und der Griff des Strickstoffs K2 war hart.
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BEISPIEL 8
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Ein
Blockcopolymer BP5 aus Polymilchsäure und Polycaprolacton in
einem Verhältnis
von etwa 3/1 (Gewichtsverhältnis)
wurde auf die gleiche Weise wie bei der Herstellung des Polymers
BP3 aus Beispiel 7 hergestellt mit der Ausnahme, dass 76 Teile L-Lactid
mit 25 Teilen eines Polycaprolactons, das ein Molekulargewicht von
128.000 und einen Schmelzpunkt von 60°C aufwies und eine Hydroxylgruppe
an seinem Molekülende
enthielt, umgesetzt wurden. Das Polymer BP5 wies ein Molekulargewicht
von 103.000 und einen Schmelzpunkt und eine Schmelzwärme von
166°C (35
J/g) und 52°C
(6,6 J/g) auf. Ein Schmelzpunkt (dargestellter Wert) betrug 166°C. Eine Schrumpfung
eines verstreckten Garns, das aus dem Polymer BP5 erhalten worden
war, in kochendem Wasser beträgt
in vielen Fällen
etwa 30% bis etwa 70%.
-
Eine
konjugierte Faser D3 wurde auf die gleiche Weise wie bei der konjugierten
Faser D1 aus Beispiel 7 hergestellt, mit der Ausnahme, dass das
Polymer BP5 anstelle des Polymers BP3 verwendet wurde. Unter Verwendung
der konjugierten Faser D3 wurde ein angerauter Strickstoff K3 auf
die gleiche Weise wie in Beispiel 7 hergestellt. Der angeraute Strickstoff K3
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst Fasern mit angerauten feinen Fasern, die geteilt
sind, und weist einen sehr weichen Griff auf.
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BEISPIEL 9
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Drei
Teile eines Polyethylenglykols (PEG), das ein Molekulargewicht von
8.000 aufweist und Hydroxylgruppen an beiden Molekülenden enthält, 98 Teile
L-Lactid, 100 ppm Zinnoctylat und 0,05 Teile Irganox 1010, d. h.
ein Antioxidationsmittel, hergestellt von Ciba Geigy Corp., wurden
gemischt und dann durch Schmelzen und Rühren in einer Stickstoffatmosphäre bei 188°C für 15 Minuten
in einem Doppelschneckenextruder polymerisiert. Dann wurden, nach
dem Extrudieren durch eine Spinndüse, Kühlen und Formen in Chips, die
Chips bei 140°C
in einer Stickstoffatmosphäre
für vier
Stunden behandelt (Festphasenpolymerisation) und mit Aceton, das
Salzsäure
in einer Menge von 0,1% enthielt, gewaschen. Dann wurde nach dem
fünfmaligen Waschen
mit Aceton und Trocknen ein Blockcopolymer P1 aus Polymilchsäure und
PEG erhalten.
-
Ein
Blockcopolymer BP6 aus einer Polymilchsäure und PBS/PBA-Copolymer in
einem Verhältnis
von etwa 9/1 (Gewichtsverhältnis)
wurde auf die gleiche Weise wie bei der Herstellung des Polymers
P1 erhalten unter Verwendung von 10 Teilen eines statistischen Copolymers
aus Polybutylensuccinat (PBS) und Polybutylenadipat (PBA) in einem
Molverhältnis
von 4/1, das Hydroxylgruppen an beiden Molekülenden enthielt und ein Molekulargewicht
von 125.000 und einen Schmelzpunkt von 93°C aufwies, 91 Teilen L-Lactid und 90 ppm Zinnoctylat.
Das Polymer BP6 wies ein Molekulargewicht von 135.000 und einen
Schmelzpunkt von 174°C
und eine Schmelzwärme
von 45 J/g gemäß DSC-Analyse
auf. Eine Polymilchsäure
wurde leicht modifiziert, jedoch wurde ihre Affinität zu dem
PBS/PBA-Copolymer beträchtlich
verbessert. Eine Schrumpfung des verstreckten Garns, das aus einem
Gemisch des Polymers BP6 und dem Polymer PBS/PBA-Copolymer in einem
Verhältnis von
2/1 (Gewichtsverhältnis)
erhalten worden war, in kochendem Wasser beträgt herkömmlicherweise etwa 30% bis
etwa 70%.
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Ein
Blockcopolymer BP4 aus einem Polymilchsäure/Polydimethylsiloxan in
einem Verhältnis
von etwa 55/45 (Gewichtsverhältnis)
wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 7 hergestellt.
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Es
wurden Pellets des Polymers BP2 und Pellets des PBS/PBA-Copolymers
in einem Verhältnis
von 2/1 (Gewichtsverhältnis)
gemischt und durch einen Schneckenextruder von 220°C geschmolzen.
Das geschmolzene Gemisch wurde mit 3% des Polymers BP4 während des
Zuführens
bei 220°C
geschmolzen und in einem Kenix Statikmischer mit 60 Elementen weiter
gemischt. Das Gemisch wurde dann zu einer Spinndüse zur Herstellung von konjugiertem
Garn mittels einer Wägepumpe
zugeführt.
Andererseits wurde das Polymer P1 bei 220°C in einem Schneckenextruder
geschmolzen und der Spinndüse
mittels einer Wägepumpe
zugeführt.
Das Polymer P1 als ein Bestandteil 7 in 3B und
ein Gemisch des Polymers BP6, des PBS/PBA-Copolymers und des Polymers
BP4 als ein Bestandteil 8 in 3B wurden
in einem Verhältnis
von 4/1 (Volumenverhältnis)
konjugiert und auf die Struktur der kreisförmigen Art, die in 3B gezeigt
wird, geformt. Die konjugierten Polymere wurden durch eine Öffnung mit
einem Durchmesser von 0,20 mm ausgesponnen und unter Kühlen an
der Luft und Ölschmierung
mit einer Geschwindigkeit von 1.500 m/min aufgewickelt und dann
bei 80°C
in einem Streckverhältnis
von 3,9 verstreckt und bei 100°C
unter einer Spannung wärmebehandelt,
um ein verstrecktes Garn D4 von 75 Denier/25 Filamenten zu ergeben.
Zum Zweck des Vergleichs wurde ein, verstrecktes Garn D5 (Vergleichsbeispiel)
gleichermaßen
hergestellt, mit der Ausnahme, dass das silikonenthaltende Polymer
BP4 nicht verwendet wurde.
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Ein
rundgestrickter Stoff wurde unter Verwendung des verstreckten Garns
D4 hergestellt und in kochendes Wasser gegeben. Nachdem der Stoff
für 15
Minuten gekocht worden war, wurde er herausgenommen, getrocknet
und in Kontakt mit einer Drehwalze, die mit einem Schleifpapier
umwickelt war, gebracht, um einen angerauten Strickstoff K4 zu ergeben.
Die meisten der angerauten Fasern in dem Strickstoff K4, der aus den
Fasern der vorliegenden Erfindung erhalten worden war, waren geteilt
und deshalb wies der Strickstoff einen sehr weichen Griff auf. Gleichermaßen wurde
ein Strickstoff, der aus dem verstreckten Garn D5 des Vergleichsbeispiels
erhalten worden war, gekocht, getrocknet und angeraut, um einen
angerauten Strickstoff K5 zu ergeben, jedoch waren die meisten der
angerauten Fasern in dem so erhaltenen angerauten Strickstoff K5 nicht
geteilt und der Griff des Stoffs K5 war hart.
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BEISPIEL 10
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Ein
Blockcopolymer BP7 aus Polymilchsäure und Polycaprolacton (PCL)
in einem Verhältnis
von etwa 9/1 (Gewichtsverhältnis)
wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 9 durch Umsetzen von
10 Teilen PCL, das ein Molekulargewicht von 128.000 und einen Schmelzpunkt
von 60°C
aufwies und das eine Hydroxylgruppe an seinem Molekülende enthielt,
mit 91 Teilen L-Lactid hergestellt. Das Polymer BP7 wies ein Molekulargewicht
von 112.000 und einen Schmelzpunkt von 169°C und eine Schmelzwärme von
45 J/g gemäß einem DSC-Verfahren
auf. Eine Schrumpfung eines verstreckten Garns in kochendem Wasser,
das aus einem Gemisch des Polymers BP7 und dem vorstehend erwähnten PCL
in einem Verhältnis
von 3/1 (Gewichtsverhältnis)
erhalten worden war, beträgt
in vielen Fällen
etwa 30% bis etwa 50%.
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Eine
konjugierte Faser D6 wurde auf die gleiche Weise wie bei der konjugierten
Faser D4 aus Beispiel 9 hergestellt, mit der Ausnahme, dass das
Polymer BP7 anstelle des Polymers BP6 verwendet wurde. Unter Verwendung
der konjugierten Faser D6 wurde ein angerauter Strickstoff K6 auf
die gleiche Weise wie in Beispiel 9 hergestellt. Der angeraute Strickstoff
K6 gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasste Fasern mit angerauten feinen Fasern, die geteilt
waren, und wies einen sehr weichen Griff auf.
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BEISPIEL 11
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Drei
Teile eines Polyethylenglykols (PEG), das ein Molekulargewicht von
8.000 aufwies und Hydroxylgruppen an den beiden Molekülenden enthielt,
98 Teile L-Lactid, 100 ppm Zinnoctylat und 0,1 Teile Irganox 1010,
d.h. ein Antioxidationsmittel, hergestellt von Ciba Geigy Corp.,
wurden gemischt und dann durch Schmelzen und Rühren unter einer Stickstoffatmosphäre bei 188°C für 15 Minuten
in einem Doppelschneckenextruder polymerisiert. Dann, nach dem Extrudieren
durch eine Spinndüse,
Kühlen
und Formen in Chips, wurden die Chips bei 140°C in einer Stickstoffatmosphäre für vier Stunden
behandelt (Festphasenpolymerisation) und mit Aceton, das Salzsäure in einer
Menge von 0,1% enthielt, gewaschen. Dann wurde nach dem fünfmaligen
Waschen mit Aceton und Trocknen ein Blockcopolymer P1 aus Polymilchsäure und
PEG erhalten. Das Polymer P1 wies ein Molekulargewicht von 151.000,
einen Gehalt eines PEG-Bestandteils von etwa 3% und einen Schmelzpunkt
von 174°C
auf und es wies eine Schmelzwärme
von 55 J/g auf, wenn es ausreichend orientiert und kristallisiert
war.
-
Es
wurden fünfzehn
Teile eines kondensierten Polyesters aus 2,2-Dimethylpropandiol
und Sebacinsäure,
der ein Molekulargewicht von 127.000 aufwies und Hydroxylgruppen
an den beiden Molekülenden
enthielt, 15 Teile eines kondensierten Polyesters aus Butandiol
und Adipinsäure,
der ein Molekulargewicht von 122.000 und Hydroxylgruppen an den
beiden Molekülenden
aufwies, 71 Teile L-Lactid und 80 ppm Zinnoctylat gemischt, und
dann wurde ein Polymer BP8 auf die gleiche Weise wie bei dem Polymer
P1 hergestellt. Das Polymer BP8 ist ein Blockcopolymer, das eine
kristalline Polymilchsäure
als ein hartes Segment und ein Gemisch aus einem Polydimethylpropansebacat
(PDMPS) und Polybutylenadipat (PBA) als ein weiches Segment umfasst.
Das Copolymer weist einen Schmelzpunkt von 164°C, eine Schmelzwärme von
25,5 J/g und ein Molekulargewicht von 119.000 auf. Ein Anteil des
Bestandteils des harten Segments (Polymilchsäure) des Polymers BP8 betrug
etwa 70%. Im Hinblick auf seinen Schmelzpunkt und die Schmelzwärme wird
angenommen, dass ein Anteil des kristallinen Teils etwa 50% beträgt. Obwohl
das Molekulargewicht des Polymers BP8 niedriger ist als das des
PDMPS und PBA, welche die Materialien für das weiche Segment sind,
hat es den Anschein, dass dies so ist, weil Veresterungsreaktion
und Zersetzung teilweise geschehen. Jedoch zeigte eine Verteilung
des Hauptmolekulargewichts nach einer GPC-Analyse einen einzigen Peak und es wurde
bestätigt, dass
ein einheitliches Blockcopolymer aus Polymilchsäure/PDMPS/PBA hergestellt worden
war. In der DSC-Analyse wurden bei 35°C und 80°C zwei Peaks der Schmelzwärme von
nicht mehr als 2 J/g gesehen, welche auf dem weichen Segment basierten.
Diese zwei Peaks waren vernachlässigbar
und man nimmt an, dass das weiche Segment im Wesentlichen nichtkristallin
ist. Ein Glasübergangspunkt
des Copolymers betrug etwa –12°C.
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Das
Polymer P1 und das Polymer BP8 wurden in getrennten Schneckenextrudern
von 220°C
geschmolzen und zwei Polymerbeschickungsteilen einer Spinndüse zur Herstellung
eines konjugierten Garns zugeführt.
Die beiden Polymere wurden in der Art einer parallelen Struktur
(Konjugationsverhältnis
1/1) wie in 1A gezeigt konjugiert und durch
eine Öffnung
von 225°C
mit einem Durchmesser von 0,22 mm ausgesponnen. Unter Kühlen an
der Luft und Ölschmierung
wurde das versponnene Filament mit einer Geschwindigkeit von 4.000
m/min aufgewickelt und bei 80°C
in einem Streckverhältnis
von 1,5 verstreckt, um ein verstrecktes Garn FS1 von 70 Denier/24
Filamenten zu ergeben. Das verstreckte Garn FS1 wies eine relative Reißfestigkeit
von 4,7 g/d und eine Dehnung von 29% auf und wies eine ausgezeichnete
Kräuselungsdehnung von
330% nach dem Auftreten der Kräuselung
auf.
-
Für Referenzzwecke
wurde ein Polymilchsäure/PBS-Blockcopolymer
BP9 mit einem Molekulargewicht von 118.000 auf die gleiche Weise
wie bei der Herstellung des Polymers BP8 durch Umsetzen von 30 Teilen
eines Polybutylensuccinats (Schmelzpunkt 114°C) mit einem Molekulargewicht
von 125.000 als das weiche Segment und 70 Teilen L-Lactid als das
harte Segment hergestellt. Gemäß der DSC-Analyse
zeigte das Polymer BP9 zwei kristalline Schmelzpunkte. Die jeweiligen
Schmelzpunkte und die Schmelzwärme
betrugen 103°C,
27 J/g, 166°C
und 29 J/g. Ein verstrecktes Garn FS2 wurde auf die gleiche Weise
wie bei dem verstreckten Garn FS1 hergestellt unter Verwendung der
Polymere P1 und BP9. Das verstreckte Garn FS2 wies eine relative
Reißfestigkeit
von 4,7 g/d und eine Dehnung von 28% auf, und es wies eine Kräuselungsdehnung
von 121% nach dem Auftreten der Kräuselung auf. Die gezeigte Kräuselfähigkeit
war sehr gut, war jedoch geringer als die des verstreckten Garns
FS1.
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BEISPIEL 12
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Dreißig Teile
eines statistischen Copolymers aus einem Polybutylensebacat und
Polydimethylpropansebacat in einem Verhältnis von 1/1 (Molverhältnis),
71 Teile L-Lactid und 80 ppm Zinnoctylat wurden gemischt und dann
wurde ein Blockcopolymer BP10 auf die gleiche Weise wie bei dem
Polymer BP8 aus Beispiel 11 hergestellt. Das Polymer BP10 wies einen
einzigen kristallinen Schmelzpunkt von 164°C und eine Schmelzwärme von
25 J/g auf. Das weiche Segment davon war nichtkristallin.
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Andererseits
wurden, während
1 mol eines Polyethylenadipats, das ein Molekulargewicht von 12.000 aufwies
und Hydroxylgruppen an den beiden Molekülenden enthielt, und 1 mol
eines Polydimethylpropanadipats, das ein Molekulargewicht von 8.000
aufwies und Hydroxylgruppen an den beiden Molekülenden enthielt, geschmolzen
und bei 100°C
in einem Stickstoffgasstrom gerührt
wurden, 4,5 mol eines Diphenylmethandiisocyanats langsam tropfenweise
zugegeben, gefolgt von Umsetzen für drei Stunden, um ein Präpolymer
zu ergeben. Unter Zugabe von 1,4-Butandiol in einer Menge von 2,5
mol, bezogen auf die gesamte Menge des Vorpolymers, wurde das Gemisch
kontinuierlich zu einem Doppelschneckenextruder von 200°C zugeführt. Nach Umsetzung
für sieben
Minuten wurde das Gemisch in Wasser durch eine Spinndüse ausgesponnen,
in Pellets geformt und getrocknet, um ein Polymer BP11 zu ergeben.
Das Polymer BP11 umfasst ein hartes Segment mit Urethanbindungen
und ein nichtkristallines weiches Segment. Das Polymer BP11 wies
einen Schmelzpunkt von 193°C
und ein Molekulargewicht von 49.000 auf.
-
Ein
verstrecktes Garn FS3 wurde auf die gleiche Weise wie bei dem verstreckten
Garn FS1 aus Beispiel 11 unter Verwendung des Polymers P1 aus Beispiel
11 und des Polymers BP10 hergestellt. Das verstreckte Garn FS3 wies
eine relative Reißfestigkeit
von 4,7 g/d, eine Dehnung von 31% und eine Kräuselungsdehnung von 323% auf
und seine Kräuselfähigkeit
war ausgezeichnet.
-
Gleichermaßen wurde
ein verstrecktes Garn FS4 auf die gleiche Weise wie bei dem verstreckten
Garn FS1 aus Beispiel 11 unter Verwendung des Polymers P1 aus Beispiel
11 und des Polymers BP11 hergestellt. Das verstreckte Garn FS4 wies
eine relative Reißfestigkeit
von 4,4 g/d, eine Dehnung von 40% und eine Kräuselungsdehnung von 453% auf
und seine Kräuselfähigkeit
war ausgezeichnet.
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BEISPIEL 13
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Es
wurden drei Teile eines Polyethylenglykols (PEG), das ein Molekulargewicht
von 8.000 aufwies und Hydroxylgruppen an den beiden Molekülenden enthielt,
98 Teile L-Lactid, 100 ppm Zinnoctylat und 0,1 Teile Irganox 1010,
d. h. ein Antioxidationsmittel, hergestellt von Ciba Geigy Corp.,
gemischt und dann durch Schmelzen und Rühren in einer Stickstoffatmosphäre bei 188°C für 12 Minuten
in einem Doppelschneckenextruder polymerisiert. Dann, nach dem Kühlen und
Formen in Chips, wurden die Chips bei 140°C in einer Stickstoffatmosphäre für vier Stunden
behandelt (Festphasenpolymerisation), um ein Polymilchsäure- und PEG-Blockcopolymer
P1 zu ergeben. Das Polymer P1 wies ein Molekulargewicht von 155.000,
einen Gehalt eines PEG-Bestandteils von etwa 3% und einen Schmelzpunkt
von 175°C
auf und eine Schmelzwärme
einer Faser betrug, wenn sie ausreichend orientiert und kristallisiert
war, 55 J/g. Das Polymer P1 wurde in einem Doppelschneckenextruder
von 230°C
geschmolzen und durch eine Öffnung
von 225°C
mit einem Durchmesser von 0,2 mm ausgesponnen. Unter Kühlen an
der Luft und Ölschmierung
wurde das ausgesponnene Filament mit einer Geschwindigkeit von 1.500
m/min aufgewickelt, bei 80°C
in einem Streckverhältnis
von 4,5 verstreckt und bei 110°C
unter einer Spannung wärmebehandelt,
um ein verstrecktes Garn A1 von 40 Denier/12 Filamenten zu ergeben.
Das verstreckte Garn A1 wies eine relative Reißfestigkeit von 4,9 g/d, eine
Dehnung von 29% und eine Schrumpfung von 12% in kochendem Wasser
auf.
-
Es
wurden dreißig
Teile eines äquimolaren
nichtkristallinen statistischen Copolymers aus Butandiol, Propylenglykol,
Bernsteinsäure
und Adipinsäure
mit einem Molekulargewicht von 85.000, 71 Teile L-Lactid, 0,1 Teile
des vorstehend erwähnten
Irganox und 100 ppm Zinnoctylat gemischt und ein Blockcopolymer
BP12 wurde auf die gleiche Weise wie bei dem Polymer P1 hergestellt.
Molekulargewicht, Schmelzpunkt und Schmelzwärme des Polymers BP12 betrugen
147.000, 166°C
beziehungsweise 30 J/g. Dies ist ein Schmelzpunkt von Kristallen
eines Poly-L-Milchsäuresegments
(Block).
-
Das
Copolymer BP12 wurde durch einen Schneckenextruder von 220°C geschmolzen,
durch eine Öffnung
von 225°C
mit einem Durchmesser von 0,2 mm ausgesponnen und unter Kühlen an
der Luft und Ölschmierung
mit einer Geschwindigkeit von 1.500 m/min aufgewickelt und bei 80°C in einem
Streckverhältnis von
4,5 verstreckt, und so wurde ein verstrecktes Garn BS1 von 40 Denier/12
Filamenten ohne Wärmebehandlung
erhalten. Das verstreckte Garn BS1 wies eine relative Reißfestigkeit
von 4,5 g/d, eine Dehnung von 35% und eine Schrumpfung von 35% in
kochendem Wasser auf.
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Jeweils
eines der verstreckten Garne A1 und BS1 wurde mittels einer Luftdüse vermischt,
um ein vereinigtes Filamentgarn MYS1 zu ergeben, das die verstreckten
Garne in seinem Querschnitt einheitlich vermischt aufwies. Ein Twillstoff
wurde unter Verwendung eines Garns, das durch Zwirnen des vereinigten
Filamentgarns MYS1 bei 600 T/m erhalten worden war, als Kette und
eines Garns, das durch Zwirnen bei 30 T/m erhalten worden war, als
Schuss in einem Verhältnis
von 2/1 hergestellt. Der so erhaltene Twillstoff wurde, nach dem
Waschen, bei 120°C
für 14
Minuten durch trockenes Erhitzen unter Entspannung wärmebehandelt und
wurde ferner einer Behandlung (Gewichtsreduktion) bei 80°C für 10 Minuten
mit einer 2,5%igen wässrigen Lösung aus
Natriumcarbonat unterzogen, gefolgt von Waschen, Zugeben von 0,2%
eines Weichspülers
und dann Wärmebehandeln
bei 135°C
unter einer Spannung, um einen Webstoff MFS1 zu ergeben.
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Zum
Zweck des Vergleichs wurde ein Webstoff MF6 auf die gleiche Weise
wie bei MFS1 unter Verwendung eines Garns hergestellt, das durch
Zwirnen von zwei verstreckten Garnen A1 erhalten worden war. Die
Eigenschaften der Webstoffe MFS1 und MF6 sind in Tabelle 3 gezeigt. TABELLE
3
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BEISPIEL 14
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Vierzehn
Teile eines statistischen Polybutylensuccinat/Polybutylenadipat-Copolymers
in einem Mischungsverhältnis
von 4/1 (Molverhältnis),
das ein Molekulargewicht von 125.000 und einen Schmelzpunkt von
92°C aufwies
und Hydroxylgruppen an den beiden Molekülenden enthielt, 14 Teile eines
Poly(2,2-dimethylpropanadipat)-Homopolymers, das ein Molekulargewicht
von 81.000 und einen Schmelzpunkt von 37°C aufwies und Hydroxylgruppen
an den beiden Molekülenden
enthielt, 73 Teile L-Lactid, 100 ppm Zinnoctylat und 0,1 Teile Irganox
wurden gemischt und eine Umsetzung wurde auf die gleiche Weise wie
in Beispiel 13 durchgeführt,
um ein Blockcopolymer BP13 zu ergeben. Ein Molekulargewicht des
Polymers BP13 betrug 147.000 und ein Schmelzpunkt davon betrug 168°C, welches
der Schmelzpunkt des Polymilchsäuresegments
war.
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Das
Polymer BP13 wurde bei 220°C
geschmolzen und durch eine Spinndüse von 225°C zur Herstellung von konjugiertem
Garn ausgesponnen und dann wurde ein verstrecktes Garn BS2 auf die
gleiche Weise wie in Beispiel 17 hergestellt. Das verstreckte Garn
BS2 wies eine relative Reißfestigkeit
von 4,6 g/d, eine Dehnung von 33% und eine Schrumpfung von 36% in kochendem
Wasser auf. Ein vereinigtes Filamentgarn MYS2 wurde auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 13 unter Verwendung jeweils des verstreckten
Garns A1 aus Beispiel 13 und des verstreckten Garns BS2 hergestellt.
Dann wurde ein Webstoff MFS2 aus vereinigtem Filamentgarn auf die
gleiche Weise wie in Beispiel 13 unter Verwendung des vereinigten
Filamentgarns MYS2 hergestellt. Weichheit, Volumen und Griff des
Stoffs MFS2 waren annähernd
die gleichen wie von MFS1 aus Beispiel 13, und weitaus ausgezeichneter
verglichen mit MF6 des Vergleichbeispiels. So wurde eine Wirkung
des Vermischens der Fasern vollständig erkannt.
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BEISPIEL 15
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L-Lactid
wurde mit 0,05% Ethylenglykol, 0,1% Irganox und 100 ppm Zinnoctylat
gemischt, und dann wurde eine Umsetzung auf die gleiche Weise wie
in Beispiel 13 durchgeführt,
um eine Polymilchsäure
PL1, die ein Molekulargewicht von 52.000 aufwies und Hydroxylgruppen
an den beiden Molekülenden
enthielt, zu ergeben. Ein Mol eines Polyethylenadipats, das ein
Molekulargewicht von 12.000 aufwies und Hydroxylgruppen an den beiden
Molekülenden
enthielt, und 1 mol eines Polydimethylpropanadipats, das ein Molekulargewicht von
8.000 aufwies und Hydroxylgruppen an den beiden Molekülenden enthielt,
wurden gemischt und dann wurden unter Schmelzen und Rühren bei
100°C in
einem Stickstoffgasstrom 4,02 mol eines Phenylmethandiisocyanats
langsam tropfenweise zugegeben, gefolgt von Umsetzen für drei Stunden,
um ein Präpolymer
PP1 zu ergeben. Unter Schmelzen und Rühren eines Teils der vorstehend
erwähnten
Polymilchsäure
bei 185°C durch
einen Doppelschneckenextruder wurden 0,4 Teile des Vorpolymers PP1
und 2% Laurylalkohol dazu gemischt. Nach dem Umsetzen für fünf Minuten
wurde das Gemisch durch eine Spinndüse ausgesponnen, gekühlt und
in Wasser geschnitten, um ein Blockcopolymer BP14 zu ergeben. Das
Blockcopolymer BP14 umfasst ein hartes Segment mit Kristallen der
Polymilchsäure
und Urethanbindungen und ein nichtkristallines aliphatisches Polyestersegment.
Das harte Segment des Copolymers BP14 wies einen Schmelzpunkt von
172°C und
ein Molekulargewicht von 188.000 auf. Das Copolymer BP14 wurde durch
einen Schneckenextruder von 220°C
geschmolzen und durch 12 Öffnungen
von 230°C
mit einem Durchmesser von 0,2 mm ausgesponnen. Während das ausgesponnene Filament
durch Luftmischen mit einer Faser des Polymers P1 aus Beispiel 13, die
gleichzeitig geschmolzen und ausgesponnen wurde, gemischt wurde,
wurde die vermischte Faser mit einer Geschwindigkeit von 1.500 m/min
aufgewickelt und bei 80°C
in einem Streckverhältnis
von 3,9 verstreckt, um ein vereinigtes Filamentgarn MYS3 von 80
d/24 F. zu ergeben. Ein Webstoff wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 13 unter Verwendung von MYS3 hergestellt. Der so erhaltene
Webstoff MFS3 wies ein ausgezeichnetes Volumen und Weichheit wie
MFS1 auf.
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BEISPIEL 16
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Drei
Teile eines Polyethylenglykols (PEG), das ein Molekulargewicht von
8.000 aufwies und Hydroxylgruppen an den beiden Molekülenden enthielt,
98 Teile L-Lactid, 100 ppm Zinnoctylat und 0,1 Teile Irganox 1010,
d. h. ein Antioxidationsmittel, hergestellt von Ciba Geigy Corp.,
wurden gemischt und durch Schmelzen und Rühren bei 188°C für 12 Minuten
durch einen Doppelschneckenextruder polymerisiert und zuletzt wurden 0,1%
Siliconöl
(Dimethylsiloxan) dazu gemischt. Dann, nach dem Extrudieren durch
eine Spinndüse,
Kühlen und
Formen in Chips, wurden die Chips bei 140°C für vier Stunden in einer Stickstoffatmosphäre behandelt (Festphasenpolymerisation)
und mit Aceton, das Salzsäure
in einer Menge von 0,1% enthielt, gewaschen, gefolgt von fünfmaligem
Waschen mit Aceton und dann Kühlen,
um ein Polymilchsäure/PEG-Blockcopolymer
P1 zu ergeben. Das Polymer P1 wies ein Molekulargewicht von 122.000,
einen Gehalt eines PEG-Bestandteils von etwa 3% und einen Schmelzpunkt
von 174°C
auf und wies eine Schmelzwärme
von 55 J/g auf, wenn es ausreichend orientiert und kristallisiert
war.
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Achtzig
Teile eines statistischen Copolymers aus einem Polybutylensuccinat
(PBS) und Polybutylenadipat (PBA) in einem Molverhältnis von
4/1, das Hydroxylgruppen an den beiden Molekülende enthielt und ein Molekulargewicht
von 125.000 und einen Schmelzpunkt von 93°C aufwies, 5 Teile eines PEG
mit einem Molekulargewicht von 20.000, 20 Teile L-Lactid, 30 ppm
Zinnoctylat und 0,1 Teile des vorstehend erwähnten Irganox wurden gemischt.
Dann wurde durch Polymerisieren auf die gleiche Weise wie beim Polymer
P1 das MP1 mit einem Schmelzpunkt von 90°C erhalten, das ein Gemisch
aus einem Blockcopolymer aus einem PBS/PBA-Copolymer und Polymilchsäure (PBS/PBA/PLA)
mit einem Blockcopolymer aus einer Polymilchsäure und Polyethylenglykol (PLA/PEG)
war. Vorausgesetzt, dass die Reaktivität der Hydroxylgruppen an jedem Ende
die gleiche ist und alle Lactide umgesetzt wurden, wird angenommen,
dass ein Gehalt eines PLA-Bestandteils in dem PBS/PBA/PLA- Blockcopolymer etwa
18% betrug und sein Molekulargewicht davon etwa 150.000 betrug und
dass ein Gehalt eines PLA-Bestandteils in dem PLA/PEG-Blockcopolymer
etwa 52% betrug und sein Molekulargewicht davon etwa 4.000 betrug.
Deshalb wiesen die beiden Polymere, da sie einen gemeinsamen Bestandteil,
d. h. PLA, aufwiesen, eine sehr hohe Affinität zueinander auf und waren
einheitlich vermischt.
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Zu
80 Teilen PEG mit einem Molekulargewicht von 20.000 wurden 20 Teile
L-Lactid, 0,2 Teile des vorstehend erwähnten Irganox und 20 ppm Zinnoctylat
gemischt, gefolgt von Umsetzen bei 180°C für 30 Minuten, um ein PEG/PLA-Blockcopolymer
mit einem Molekulargewicht von 40.000 zu ergeben. Fünfzig Teile
PEG mit einem Molekulargewicht von 20.000, 50 Teile Natriumdodecylbenzolsulfonat
und 0,3 Teile des vorstehend erwähnten
Irganox wurden gemischt und dann bei 180°C bei einem Druck von 1 Torr
für eine
Stunde gerührt
und vollständig
dehydratisiert. Ein Teil des so erhaltenen dehydratisierten Gemischs
und 4 Teile des PEG/PLA-Blockcopolymers wurden geschmolzen und gemischt,
um ein Gemisch MP2 zu ergeben. Ferner wurden MP2 und MP1 geschmolzen
und bei 220°C
in einem Gewichtsverhältnis
von 7/93 gemischt, um ein Gemisch MP3 zu ergeben.
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Das
PLA/PEG Blockcopolymer P1 und das Gemisch MP3 wurden separat bei
220°C geschmolzen und,
während
sie gewogen wurden, einer Spinndüse
zur Herstellung eines konjugierten Garns über eine Zahnradpumpe zugeführt. Dann
wurde P1, als ein in 3B gezeigter Bestandteil 7,
und MP3, als ein in 3B gezeigter Bestandteil 8,
in der in 3B gezeigten kreisförmigen Struktur
in einem Verhältnis
von 4/1 (Volumenverhältnis)
konjugiert und durch eine Öffnung
von 220°C
mit einem Durchmesser von 0,25 mm ausgesponnen. Unter Kühlen an
der Luft und Ölschmierung
wurde ein versponnenes Filament mit einer Geschwindigkeit von 1.500
m/min aufgewickelt, bei 80°C
in einem Streckverhältnis
von 3,9 verstreckt und dann bei 100°C unter einer Spannung wärmebehandelt,
um das verstreckte Garn DF1 von 75 Denier/25 Filamente zu ergeben.
Zum Vergleich wurde ähnlich
wie vorstehend ein verstrecktes Garn DF2 (Vergleichsbeispiel) unter Verwendung
von P1, als in 3B gezeigter Bestandteil 7,
und eines Polybutylensuccinats mit einem Schmelzpunkt von 116°C und einem
Molekulargewicht von 125.000, als ein in 3B gezeigter
Bestandteil 8, erhalten.
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Ein
rundgestrickter Stoff wurde unter Verwendung des verstreckten Garns
DF1 hergestellt und in eine 3%ige wässrige Lösung aus Natriumcarbonat von
98°C gegeben.
Nachdem der Stoff für
10 Minuten behandelt worden war, wurde er herausgenommen, getrocknet
und in Kontakt mit einer Drehwalze gebracht, die mit Schleifpapier
umwickelt war, um einen angerauten Strickstoff DK1 zu ergeben. Die
meisten der angerauten Fasern in dem Strickstoff DK1, der aus den
erfindungsgemäßen Fasern
erhalten worden war, waren geteilt und deshalb wies der Strickstoff
einen sehr weichen Griff auf. Gleichermaßen wurde ein Strickstoff,
der aus dem verstreckten Garn DF2 des Vergleichsbeispiels erhalten
worden war, gekocht, getrocknet und angeraut, jedoch waren die meisten
der angerauten Fasern in dem so erhaltenen angerauten Strickstoff
DK2 nicht geteilt und der Griff des Strickstoffs DK2 war hart.
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BEISPIEL 17
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Ein
verstrecktes Garn DF3 wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel
16 erhalten, mit der Ausnahme, dass anstelle des statistischen PBS/PBA-Copolymers
(Schmelzpunkt 93°C)
ein Polybutylensuccinat (Homopolymer) mit einem Schmelzpunkt von
116°C und
einem Molekulargewicht von 125.000 verwendet wurde. Dann wurde gleichermaßen ein
angerauter Strickstoff DK3 aus dem verstreckten Garn DF3 erhalten.
Die angerauten Fasern des angerauten Strickstoffs DK3 waren wie
bei dem angerauten Strickstoff DK1 vollständig geteilt und der Stoff
DK3 war hinsichtlich der Weichheit ausgezeichnet.