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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Stahlteile mit hohem Oberflächendruckwiderstand
und deren Herstellverfahren. Die Stahlteile mit hohem Oberflächendruckwiderstand
werden zweckmäßigerweise
als Antriebsübertragungsteile
verwendet, welche es erfordern, eine hohe Kontaktermüdungsfestigkeit
und einen hohen Abriebwiderstand bzw. eine hohe Verschleißfestigkeit
zu haben. Beispiele sind Wälzteile
bzw. Rollteile (Zahnräder
und Lager), die Laufringe eines Wälzteils und Nockenkomponenten.
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Stand der
Technik
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Seit
einigen Jahren verlangen mechanische Reduziergetriebe zunehmend
nach einer hohen Antriebsübertragungsfähigkeit,
um dem Trend nach hoher Ausgangsleistung, geringem Gewicht und Kompaktheit nachzukommen.
Mehr Kompaktheit und höhere
Oberflächendruckfestigkeit
werden besonders bei Zahrädern und
Lagern verlangt.
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Hohe
Kontaktermüdungsfestigkeit
wird auch in Getrieben und Lagern verlangt, welche als Antriebsübertragungselemente
in Automobilanwendungen und Baumaschinenanwendungen verwendet werden.
Als eine Maßnahme
zum Erhöhen
einer Oberflächendruckfestigkeit
wird zum Zweck der Oberflächenhärtung bei Zahnrädern eine
Behandlung wie z.B. Aufkohlen oder Nitrieren häufig vorgesehen. Eine andere
Maßnahme, wie
z.B. der Zusatz von Mo zu Stahl, wird auch vorgenommen, um die Oberflächendruckfestigkeit
zu erhöhen, wodurch
die Härte
der Oberfläche
genauso wie der durch Tempern verursachte Erweichungswiderstand
erhöht wird.
Ein in den vergangenen Jahren häufig
verwendetes Verfahren ist jenes, bei dem eine Aufkohlungs- oder Aufkohlungs-/Carbonitrierbehandlung auf
Stahl angewendet wird, und bei dem dann Abschrecken und Stoßverformen
durchgeführt
wird, um die Oberflächenhärte signifikant
zu erhöhen,
während
eine beträchtliche Druckrestspannung
auf dem Stahl geschaffen wird.
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Es
ist von einem Verfahren berichtet worden, in dem durch Aufkohlung
eine hochdichte Zementitphase auf der Stahloberfläche ausgeschieden
wird, wodurch sich die Oberflächenhärte, der
Tempererweichungswiderstand und dadurch die Oberflächendruckfestigkeit
erhöht.
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Es
ist auch von der Entwicklung eines hochreinen Stahls berichtet worden,
welcher entwickelt worden ist, um den Betrag an Einschlüssen zu
reduzieren im Hinblick auf die Prävention der Kontaktermüdungszerstörung, welche
bei als ein Startpunkt wirkenden Einschlüssen auftritt.
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Wie
oben erwähnt,
ist ein Verfahren, bei dem eine erhöhte Oberflächendruckfestigkeit durch Aufkohlung
von Stahl erreicht wird, dem Mo (Tempererweichungswiderstandselement)
in einer größeren Menge
als den konventionellen Stählen
zugegeben worden ist, als ein Versuch bekannt, die Oberflächenhärte zu erhöhen und
eine Härteabnahme
aufgrund einer exothermen Reaktion zu begrenzen, welche durch sehr
geringe Scherdeformation resultierend aus Reibung und Kontaktspannung
(Hertzsche Pressung) verursacht wird, welche während der Wälzbewegung oder Gleitwälzbewegung
auftreten. In der Praxis zeigt dieses Verfahren jedoch folgende
Nachteile: Trotz Erhöhung
des Temperaturerweichungswiderstandes nimmt mit zunehmender Kontaktspannung
die Dicke eines auf der Kontaktoberfläche gebildeten Ölfilmes
ab, was wegen der Degradation der Schmiereigenschaften eine signifikante
Zunahme im Verschleiß zur
Folge hat. Dies fördert
ferner eine exotherme Reaktion und Kontaktspannung, welche eine
Ursache für
die Erzeugung der zerstörenden
Scherspannung ist. Daher kann die gewünschte befriedigende Verbesserung
in der Oberflächendruckfestigkeit
nicht erwartet werden. Ferner hat der Zusatz großer Mengen eines Tempererweichungswiderstandserhöhungselementes
wie z.B. Mo eine beträchtliche
Zunahme in den Herstellkosten von Stahlwerkstoffen zur Folge.
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Ein
bekanntes Verfahren, bei dem eine intensive Stoßverformung auf die Oberfläche eines
aufgekohlten Artikels aufgebracht wird, um die martensitische Umwandlung
von Restaustenit zu erlauben, welcher in der Region existiert, welche
sich von der äußersten
Oberfläche
bis zu einer Tiefe von etwa 200 μm
unter die Oberfläche
erstreckt, so dass eine höhere
Oberflächenhärte und
eine größere Druckrestspannung
erreicht wird, wodurch die Oberflächendruckfestigkeit verbessert
wird, ist aus folgenden Gründen
nicht notwendigerweise vielseitig verwendbar. Durch Stöße auf eine
Korngrenzenoxidationsschicht (Defektschicht), welche während der Aufkohlung
erzeugt worden ist, werden mikroskopische Defekte erzeugt. Wenn
der Stahlartikel im Anfangszustand des Wälzbetriebes ist, führen diese
Defekte zu einer Abrieb-Span-Pulvererzeugung und Oberflächenrauhigkeit,
was eine Zunahme in Abriebfaktoren zur Folge hat. Ein anderer Grund
ist, dass im Falle von Zahnrädern
ein Span in einem Zahn verantwortlich ist für den Aufbau deiner hohen Restspannung
genauso wie für die
Präsenz
von einer Druckrestspannung, welche einen Abbrechwiderstand ungünstig beeinflußt, und
dadurch verursacht die Oberflächenrauhigkeit
eine Zunahme in Verschleißfaktoren,
was im Gegensatz dazu zu einer Abnahme in der Oberflächendruckfestigkeit
führt.
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Es
gibt einen Fall, wo ein Zahnrad einer Hochkohlenstoffkarborierung
oder Hochkonzentrationsaufkohlung ausgesetzt ist, in welcher durch
Aufkohlung auf unterschiedliche Art eine hohe Zementit-Phasenkonzentration
auf der Oberflächenschicht
des Zahnrades ausgeschieden wird.
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Es
gibt auch einen Fall, wo die Härte
einer Lageroberfläche
im Wesentlichen durch den Effekt der Zementitausscheidung erhöht wird, ähnlich dem
Fall des Lagerstahls wie z.B. SUJ2, in dem Zementit gekörnt und feinverteilt
ist, während
der Tempererweichungswiderstand durch den Effekt der Partikelverteilung
verbessert ist. Wo eine hohe Zementitdichte durch den obigen Hochkohlenstoffkarborierprozess
ausgeschieden wird, hat jedoch der ausgeschiedene Zementit eine
große
Abmessung, nämlich
5 bis 10 μm,
so dass die Zementitagglomeration wahrscheinlich auftritt und extrem
viele Ausscheidungen entlang Korngrenzen erscheinen. Als Folge davon
wird der agglomerierte Zementit durch eine von Kontaktspannung erzeugte
Scherkraft zerstört, welche
Startpunkte bildet, von denen Oberflächendefekte auftreten. Wenn
dieses Verfahren auf die Herstellung von Zahnrädern angewendet wird, nimmt
die Festigkeit des Fußkreises
ab.
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Es
hat Versuche gegeben, durch einen verbesserten Hochkohlenstoffaufkohlungsprozess
oder durch die Wahl angemessener Legierungselemente für den Einsatz
in Stahl Zementit zu verfeinern und die Zementitagglomeration zu
verhindern. Z.B. offenbart die japanische Patentveröffentlichung
(KOKAI) Schrift Nr. 4-160135 (1992) ein Verfahren, demgemäß die Konzentration
von Cr auf 2 bis 8 Gew.-% erhöht
ist, eines oder mehrere Elemente aus der Gruppe bestehend aus 0,5
bis 4 Gew.-% Ni, 0,01 bis 0,5 Gew.-% Nb, 0,1 bis 2 Gew.-% V, und
0,05 bis 1 Gew.-% Mo, hinzugefügt
werden, und der Oberflächenkohlenstoffgehalt
nach der Aufkohlung auf 2 Gew.-% oder mehr erhöht wird, wodurch die Carbide
und Carbonitride von V und Cr mit 5 um oder weniger in der Region
ausgeschieden werden, welche sich von der Oberfläche bis zu einer Tiefe von
150 μm unter
die Oberfläche
erstreckt. Dieses Verfahren ist jedoch teuer aufgrund des Zusatzes
großer
Mengen von Cr zum Zweck der Erleichterung der Zementitausscheidung
während
einer Karborierphase und wegen des Zusatzes von V zum Zweck der
Eindämmung
der Agglomeration/des Wachstums ausgeschiedenen Zementits. Zusätzlich verursacht
die Konzentration von Cr, V, Mo, Mn und ähnlichem im ausgeschiedenen
Zementit eine Abnahme in der Konzentration dieser Legierungselemente
in der Austenithauptphase, was zur Bildung einer unvollkommen abgeschreckten
Schicht aufgrund eines Mangels an Abschreckfähigkeit nach der Aufkohlung
führt.
Um die Bildung einer unvollkommen abgeschreckten Schicht zu vermeiden,
wird Ni, welches sich in einem Carbid kaum konzentriert, hinzugefügt, und
als Folge davon wird das Material teurer.
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Die
japanische Patentveröffentlichungsschrift
(KOKAI) Nr. 8-120438 (1996) offenbart ein Verfahren und Material
zum Eindämmen
der Bildung einer in einem Abschreckprozess unvollkommen abgeschreckten Schicht,
während
weniger teure Legierungselemente verwendet werden. In dieser Veröffentlichung
ist der Oberflächenkohlenstoffgehalt
auf 1,5 Gew.-% oder weniger eingestellt, um das Wachstum und die
Agglomeration von ausgeschiedenen Carbiden mit Korngrößen größer 5 μm zu vermeiden.
Weil der optimale Kohlenstoffgehalt 1,5 Gew.-% oder weniger ist,
ist der Betrag an ausgeschiedenen Carbiden ziemlich gering, d.h.
ungefähr
7 Vol.-% oder weniger. Zusätzlich
wird eindringender Stickstoff nicht wirksam in ausscheidenden Carbiden
oder Carbonitriden verwendet, sondern ist hauptsächlich in der Austenithauptphase
gelöst,
um nur dazu verwendet zu werden, die Bildung einer unvollkommen
abgeschreckten Schicht während
des Abschreckens zu verhindern.
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Das
in der Veröffentlichung
8-120438 offenbarte Verfahren weist jedoch folgende Nachteile auf.
Bei dem Verfahren wird kein großer
Betrag eines Carbids (Zementits) wie bei dem konventionellen Hochkohlenstoffaufkohlungsprozess
ausgeschieden. Daher kann bei diesem Verfahren keine verbesserte
Oberflächendruckfestigkeit
erwartet werden, welche zurückführbar ist
auf Verbesserungen in Härte
und in Tempererweichungswiderstand aufgrund eines großen Betrages
der Zementitausscheidung. Das heißt, die Bildung einer unvollkommen
abgeschreckten Schicht aufgrund der Konzentration eines großen Betrages
abschreckfördernder
Elemente wie z.B. Cr und Mo in Zementit und ein Mangel dieser in
der Austenithauptphase konzentrierten Elemente wird auf Kosten eines
geringen Betrages der Zementitausscheidung vermieden. Mit dieser
Anordnung wird durch das Verfahren beabsichtigt, eine Balance zwischen
der Oberflächendruckfestigkeit
und einer Drehbiege-Ermüdungsfestigkeit
zu schaffen, aber in der Realität
ist es nicht möglich,
eine zufriedenstellende Oberflächendruckfestigkeit
sicherzustellen. Ein Verfahren ähnlich
zu dem Verfahren in der obigen Veröffentlichung ist in der japanischen
Patentveröffentlichungsschrift
(KOKAI) Nr. 8-3720 offenbart. Gemäß Nr. 8-3720 wird ein großer Zementitbetrag
ausgeschieden, wobei Ni, welches mit hoher Wahrscheinlichkeit Zementit
ausscheidet und das Abschrecken fördert, und Mo, welches nicht
in einem großen
Ausmaß in
Zementit sich konzentriert und wirksam das Abschrecken fördert, in
großen
Beträgen
hinzugefügt
werden, um die Abschreckeigenschaften sicherzustellen.
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Bei
der Herstellung von Wellenstützprodukten
wie z.B. Lager wird in vielen Fällen
hochreiner Lagerstahl verwendet, um eine hohe Wälzlebensdauer sicherzustellen.
Um einen solch reinen Stahl herzustellen, erfährt ein Stahlmaterial bei der
Stahlverfeinerungsstufe eine hinreichende Entgasung und erfährt viele
Stufen der Entschwefelung und Entphosphorierung mit speziellen Metallstücken, wodurch
Einschlüsse
wie z.B. Oxide, Nitride und Sulfide reduziert werden. Es ist berichtet
worden, dass die Wälzlebensdauer
etwa 10fach erhöht
werden kann durch den Einsatz eines hochreinen Lagerstahls, in dem
die Menge an Einschlüssen
wie z.B. Oxiden und Sulfiden von 10 bis 20 μm reduziert ist. Niedrigkohlenstoffstahl
für den Einsatz
im Maschinenbau, welcher im allgemeinen bei der Produktion gewöhnlicher
Zahnräder
verwendet wird, stellt nicht hinreichende Reinheit sicher. Sogar
wenn hochreiner Stahl für
Maschinenbauanwendungen produziert werden könnte, wären ferner seine Produktionskosten
extrem hoch. Daher verbleibt die Notwendigkeit zur Entwicklung einer
wirtschaftlichen Technik, welche imstande ist, die Oberflächendruckfestigkeit
zu verbessern, sogar dann, wenn ein Stahlwerkstoff mit dem gleichen
Betrag an Einschlüssen
wie bei dem derzeit hergestellten Werkstoff für Maschinenbauanwendungen verwendet
wird.
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Sogar
wenn die in einem Stahl enthaltene Menge an Einschlüssen reduziert
werden kann, neigt der Stahl dazu, beschädigt zu werden, und die Ermüdung beginnt
von seiner Kontaktoberfläche
aufgrund von im Schmieröl
enthaltenem Staub, Abriebpulver und ähnlichem. Um Stahlteile mit
hohem Oberflächendruckwiderstand
bzw. mit hoher Oberflächendruckfestigkeit
herzustellen, ist es erforderlich, eine Oberflächenverstärkungstechnik zu inkorporieren,
um solcher Kontamination zu widerstehen.
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Die
JP-A-08 081 734 bezieht sich auf einen Stahl für eine Nitrier-Behandlung mit
einer Zusammensetzung, welche als essentielle Komponenten 0,10 bis
0,40 Gew.-% C, ≤ 1,50
Gew.-% Mn, ≤ 2,00
Gew.-% Cr, 0,05 bis 0,60 Gew.-% V und 0,05 bis 1,00 Gew.-% Al enthält, wobei
der Rest Fe mit unvermeidbaren Verunreinigungen ist, und wobei in
der Eisen-Matrix feinkörniges
VC dispergiert ist.
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Die
JP-A-05 070 925 offenbart einen niedrig legierten Stahl mit einer
Zusammensetzung, welche 0,1 bis 0,3 Gew.-% C, < 0,15 Gew.-% Si, 0,30 bis 1,50 Gew.-%
Mn, 0,30 bis 1,00 Gew.-% Cr, 0,10 bis 1,00 Gew.-% Mo und 0,05 bis
1,00 Gew.-% V enthält
oder welche darüber
hinaus eine oder mehr Arten von 0,02 bis 0,20 Gew.-% Nb und 0,01
bis 0,20 Gew.-% Ti enthält,
wobei der Stahl als ein Rohmaterial einem Karbonitrieren unterworfen
wird.
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Die
vorliegende Erfindung ist geschaffen worden, um die oben genannten
Probleme zu lösen,
und das primäre
Ziel der Erfindung liegt somit darin, Stahlteile mit hohem Oberflächendruckwiderstand
und ihre Herstellverfahren zu schaffen, wobei die Stahlteile den
Trend nach hoher Festigkeit und Kompaktheit erfüllen, und geeignet sind für den Einsatz
als Zahnräder,
Nocken und Lager, von welchen verlangt wird, dass sie einen hohen
Verschleißwiderstand
und eine Festigkeit haben, um den Betriebsbedingungen bei der Wälzbewegung und
der Gleitwälzbewegung
zu widerstehen.
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Die
JP-A-06 017 224 offenbart Lager-Teile aus Stahl, aufweisend 0,3–0,5% C,
0,9–2%
Si, 0,3–2%
Mn, 2,5–5%
Cr, 0,015–0,06%
Al, 0,003–0,02%
N und Fe als Restbetrag. Die Teile werden karbonitriert und gehärtet mittels
Abschreckens, so dass die Oberflächenschicht
2–50 Vol.-%
Karbonitrid mit einer durchschnittlichen Korngröße von ≤ 3 μm innerhalb einer Martensit-Matrix
aufweist.
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Offenbarung
der Erfindung
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Das
obige Ziel kann von einem karbonitrierten oder einem aufgekohlten/karbonitrierten
Stahlteil mit einem hohen Oberflächendruckwiderstand
erreicht werden, welches die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
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Gemäß der Erfindung
ist ein Verfahren zum Herstellen eines karbonitrierten oder aufgekohlten/karbonitrierten
Stahlteils mit einem hohen Oberflächendruckwiderstand geschaffen,
welches die Merkmale des Anspruchs 9 aufweist.
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Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
beschrieben.
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Eines
der Merkmale der Erfindung liegt darin, dass ein feines Nitrid und/oder
feines Karbonitrid mit mindestens einer Durchschnittskorngröße von 0,3 μm oder weniger
im Wesentlichen in einer Kontaktoberflächenstruktur dispergiert ist,
so dass eine Multiphasenstruktur gebildet ist, welche ungeordnetes
Martensit als eine Hauptphase aufweist, wobei das Martensit durch
das Nitrid und/oder Carbonitrid verglichen mit dem konventionellen
Linsen-Martensit in viel feinere Stücke aufgeteilt ist. Zusätzlich wird
bei der Erfindung ein Stahl verwendet, bei dem ein Carbid (Zementit)
von 3 μm
oder weniger verteilt ist, wodurch seine Oberfläche verstärkt wird, wobei 20 bis 80 Vol.-%
Restaustenit als eine Strukturkomponente hinzugefügt wird,
wodurch die Festigkeit verbessert wird, und wobei mindestens 0,3
bis 3 Gew.-% Al enthalten ist, wodurch ein Widerstand gegen Staub,
welcher in einem Schmiermittel enthalten ist, und gegen Einschlüsse, welche
in dem Stahl enthalten sind, verbessert wird.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Herstellverfahren eines Teiles mit hohem
Oberflächendruckwiderstand, wobei
das Verfahren die Schritte aufweist: Aufkohlung, Carbonitrieren
oder Aufkohlung/Carbonitrieren eines Stahlmaterials, um die Ausscheidung
bzw. das Fällen/Ausfällen von
extrem feinem AlN in einer Menge von 0,5 bis 4,5 Gew.-% (wenn dieser
Betrag auf der Basis von Vol.-% dargestellt ist, ist die Zahl etwa
2,4 mal der Zahl, welche durch Gew.-% dargestellt ist) durch Einsatz
von Stickstoff zu verursachen, welcher von der Oberfläche permeiert;
Ausscheiden von Zementit mit einer Durchschnittskorngröße von 3 μm oder weniger
in einem Betrag bis zu 30 Vol.-%; und Beginnen mit dem Abschrecken
oder Abschrecken/Tempern von dem Temperaturbereich, bei dem die
Hauptphase Austenit ist. Es ist zu beachten, dass die Eindringtiefe
des Stickstoffs willkürlich
eingestellt werden sollte, gemäß dem Abstand
von der Oberfläche
zu der Position, wo die maximale Scherbeanspruchung auftritt. Die
maximale Scherbeanspruchung wird durch den maximalen Kontaktdruck
(d.h. Hertzsche Kontaktpressung) erzeugt, welche auf die Wälzkontaktoberfläche eines
produzierten Artikels ausgeübt
wird. Im allgemeinen ist die Eindringtiefe von Stickstoff 1 mm oder
weniger und stärker
bevorzugt 0,5 mm oder weniger im Hinblick auf ein wirtschaftliches
Auf kohlen/Carbonitrieren und wirtschaftliches Carbonitrieren.
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Wie
oben erwähnt
zielen die meisten konventionellen Techniken auf hohe Härte und
verbesserten Tempererweichungswiderstand. Die Struktur betreffend
wird mit den konventionellen Techniken beabsichtigt, das Auftreten
von Oberflächenausbrechungen,
welche durch Kontaktspannung verursacht werden, zu vermeiden. Somit
bleibt noch das gemeinsame Problem, dass der einmal aufgetretene
Oberflächenriss
nicht am Ausbreiten gehindert werden kann.
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Mit
der Erfindung wird nicht nur beabsichtigt, den Stand der Technik
dahingehend zu verbessern, dass das Auftreten eines Oberflächenrisses
vermieden wird, sondern es wird auch, vom Standpunkt der Histologie aus
gesehen, ein sehr wichtiger Vorgang zum Verzögern einer Ausbreitung eines
Risses, nachdem er an der Oberfläche
aufgetreten ist, berücksichtigt.
Nach Beobachtung der Rissausbreitungslinie hat man festgestellt, dass
die Rissausbreitung entlang linsenförmigen Martensits oder leistenförmigen Martensits
ein wichtiger Faktor für
die Entwicklung eines Verstärkungsmechanismus
ist, abgesehen von Rissausbreitung entlang von Materialdefekten
(die Defekte weisen auf: Einschlüsse
und Carbidaggregationen, welche in einem Material enthalten sind;
eine Korngrenzenoxidationsschicht, welche bei der Aufkohlung oder
Aufkohlung/Carbonitrierung gebildet wird; große Zementitpartikel und ihre
Aggregationen; eine unvollkommen abgeschreckte Schicht, welche während des
Abschreckens gebildet wird; vorherige Austenitkorngrenzen, welche
durch Segregation oder Abschreckbrüche entstanden sind). Ein linsenförmiger Martensitpartikel
in einer gewöhnlichen
aufgekohlten und abgeschreckten Struktur ist vergleichsweise groß, d.h.
etwa wenige μm
bis zig μm,
und Restaustenitpartikel geringer Härte sind um ein Martensitpartikel
herum angeordnet, wobei eine Situation verursacht wird, in welcher
es wahrscheinlich ist, dass eine Spannung konzentriert wird. Daher
wird das Verfeinern von Martensit als wichtig betrachtet. Jedoch,
sogar wenn Austenitkristallkörner
verfeinert werden mit der Absicht, Martensit zu verfeinern (welches
eine gewöhnlich
durchgeführte
Maßnahme
ist), ist die Größe des Martensits
nach dem Verfeinern auf etwa wenige μm begrenzt, und somit hat man
festgestellt, dass diese Maßnahme
als eine verbesserte Verstärkungsmaßnahme unbefriedigend
ist. Gemäß der Erfindung
ist 1 bis 15 Vol.-% eines Nitrids und/oder Carbonitrids, welche
die Form von Kugeln, Stäben
oder Nadeln einnehmen und wobei die meisten Partikel eine Größe von 0,1 μm oder weniger
aufweisen, so in hoher Konzentration verteilt, dass sie in die Martensitpartikel
eindringen, wodurch die Breite eines Martensitpartikels auf etwa
1 μm oder
weniger beträchtlich reduziert
werden kann. Aufgrund der Präsenz
eines Nitrids und/oder Carbonitrids, welche als ein Hindernis dienen,
sind die Martensitpartikel gebogen oder gekrümmt, wobei sie sich strukturell
von einer einfachen linsenförmigen
Konfiguration in eine feine ungeordnete Konfiguration ändern. Durch
die Erfindung wird somit ein Rissausbreitungswiderstand aufgebracht.
Die obige Anordnung hat auch einen Effekt auf die feine Dispersion
des Restaustenits, welcher um die Martensitpartikel verteilt ist.
Wenn ferner ein Teil des Restaustenits eine Martensitumwandlung
aufgrund von Kontaktspannung erfährt,
wird er in extrem feinen, ungeordneten Martensit gebildet. Es ist
vorstellbar, dass eine solche Umwandlung die Wirkung hat, eine substantielle
Abnahme in der Spannungskonzentration zu verursachen, welche auftritt,
wenn große
linsenförmige
Martensitpartikel miteinander kollidieren. Eine solche Umwandlung
schwächt
auch die Konzentration von Zugrestspannung in Restaustenit ab, welcher
um den linsenförmigen
Martensit existiert, was möglicherweise
die Wirkung hat, dass eine Rissausbreitung entlang des Martensits
verhindert wird.
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Als
die verteilte Substanz ist eine ausgeschiedene Substanz erforderlich,
welche viel feiner ist als der vorher offenbarte Zementit (es ist
zu beachten, wie in Fotografie 1 gezeigt (später beschrieben), dass das
Verfeinern von Martensit kaum durch Zementitausscheidung erreicht
wird). Daher wird durch die Erfindung ermöglicht, hauptsächlich ein
feines Aluminiumnitrid durch Carbonitrieren auszuscheiden. Das Aluminiumnitrid
hat die folgenden Charakteristiken. Es hat sehr kleine Festkörperlöslichkeit
bezüglich
der Austenithauptphase. Das Aluminiumnitrid hat eine geringere freie
Energie als Zementit zum Bilden einer verteilten Substanz aus der Hauptphase
(d.h., dass das Aluminiumnitrid dauerhafter ausgeschieden werden
kann als Zementit). Außerdem
reagiert es nicht mit ursprünglich
im Stahl enthaltenem Kohlenstoff, um ein Carbid zu bilden. Es hat
eine Ausscheidegeschwindigkeit, welche viel kleiner als die Wachstumsgeschwindigkeit
des Zementits ist, welcher zur gleichen Zeit zu wachsen beginnt,
wenn die Aluminiumnitridausscheidung beginnt. Das Ausscheiden des Aluminiumnitrids
ist kein Faktor, welcher die Abschreckcharakteristiken von Stahl
im Wesentlichen beeinträchtigt.
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Die
Kontaktoberfläche
eines Teils, welches einer Gleitwälzbewegung ausgesetzt ist,
wird nicht nur durch Risse auf der Oberfläche und in dessen Umgebung
beschädigt,
sondern auch durch Verschleiß und Festfressen
an der äußersten
Oberfläche.
Es ist möglich,
die aus dem Stand der Technik bekannte Technik mit der oben beschriebenen
Merkmalskombination der Erfindung zu kombinieren, um Oberflächenfestigkeit
und Verschleißwiderstand
zu verbessern. Z.B. kann Zementit mit einer Größe von wenigen μm in hoher
Konzentration durch Aufkohlen verteilt werden, um eine hohe Oberflächenhärte sicherzustellen.
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Die
oben beschriebene Aufkohlungs-/Carbonitrierbehandlung wird in Fällen durchgeführt, wo
die Kohlenstoffkonzentration eines Stahls in einem frühen Zustand
niedrig ist wie bei einsatzgehärtetem
Stahl. Andererseits, im Falle von Kohlenstoffstahl mit einem Kohlenstoffgehalt,
welcher so hoch ist wie bei Lagerstahl, kann eine befriedigende
Verbesserung in der Oberflächendruckfestigkeit
sichergestellt werden, indem ein Nitrid nur durch Carbonitrieren
bei 800 bis 850°C
in einer Atmosphäre,
in welcher eine Entkohlung nicht auftritt, ausgeschieden wird. Es
ist ersichtlich, dass, obwohl ein Lagerstahl wie z.B. SUJ2 eine
Struktur hat, in welcher granulierter Zementit mit einer Durchschnittskorngröße von 0,3
bis 1,0 um in einer Menge von etwa 1 bis 2,5 Vol.-% verteilt ist,
die Konfiguration des Martensits in der abgeschreckten Struktur
linsenförmig
ist, und daher kann die Verbesserung, wie sie durch die Martensitkonfiguration
gemäß der Erfindung
erreicht wird, nicht mit der obigen Menge und der Größe des granulierten
Zementits erzielt werden.
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Im
Hinblick auf die Tatsache, dass die strukturelle Umwandlung, welche
in der vorher offenbarten Technik beschrieben ist (japanische Patentveröffentlichungsnummer
(KOKAI) 8-120438) im Wesentlichen äquivalent zu jener eines Lagerstahls
wie z.B. SUJ2 im Hinblick auf die Größe und den Betrag des ausgeschiedenen
Zementits ist, ist es vorstellbar, dass die in dieser Veröffentlichung
vorgestellte Martensithauptphase ein linsenförmiger Martensit ist. Der in
der Veröffentlichungsnummer
8-120438 offenbarte Stahl unterscheidet sich von Lagerstahl im Zusatz
von V, aber V hat aus folgendem Gründen keinen starken Einfluss
auf die Konfiguration der Martensithauptphase. V kann in einem Betrag
bis zu etwa 0,28 Gew.-% bei einer aufgekohlten Oberfläche bei
einer Temperatur von 930°C
(Aufkohlungstemperatur) gelöst
werden. VC scheidet sich nicht in einer substantiellen Menge aus,
aber das meiste V ist in Zementit gelöst. In einem Fall, wo Vanadium
in einem Betrag von 1 Gew.-% hinzugefügt wird, welches der in der
Veröffentlichung
offenbarte Maximalbetrag ist, wird schon etwa 0,5 Gew.-% Vanadium
als ein VC Spezialcarbid in Stahlwerkstoff ausgeschieden, wobei
0,28 Gew.-% V in Austenit gelöst
sind, und der verbleibende Betrag (d.h. 0,22 Gew.-%) des V vermutlich
als ein feines Carbid während
des Aufkohlungsprozesses ausgeschieden wird. Der Ausscheidebetrag
eines VC ist etwa 0,25 Vol.-%, welches sehr wenig ist im Vergleich
zum Ausscheidebetrag des Zementits, wie er in der Ausführungsform
der Erfindung offenbart ist.
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Als
eine Maßnahme
zum Senken der Spannungskonzentration, welche auftritt, wenn die
Einschlüsse des
Stahls oder von Staub, welcher in einem Schmiermittel enthalten
ist, sich verhaken, wird die bekannte Technik, mit der der Betrag
des Restaustenits eingestellt wird, mit der oben beschriebenen Technik
der Erfindung kombiniert. Im Hinblick auf die Tatsache, dass, nach
dem Auf kohlen/Carbonitrieren und Abschrecken mit der Folge, dass
der Restaustenitbetrag an der Oberflächenschicht auf 10 bis 15 Vol.-%
reduziert ist, die Zeit bis zur Walzengrübchenbildung des Stahls abnimmt,
wenn eine Stoßverformung
auf den Stahl gemäß der Erfindung,
wie später
beschrieben, aufgebracht wird, wird der Betrag des Restaustenits
bei 20 Vol.-% oder mehr etabliert, und die Obergrenze des Restaustenits
wird im allgemeinen bei 80 Vol.-% etabliert. Wenn der Betrag des
Restaustenits 80 Vol.-% oder mehr beträgt, nimmt der Verschleißwiderstand
ab. Es ist zu beachten, dass der bevorzugte Betrag des Restaustenits
bei 20 bis 60 Vol.-% ist.
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Die
quantitative Steuerung des Restaustenits wird durch Steuerung des
Kohlenstoffgehaltes und Stickstoffgehaltes während des Aufkohlens/Carbonitrierens
oder Carbonitrierens durchgeführt.
Zusätzlich
zur quantitativen Steuerung wird eine mechanische Druckbehandlung
auf die Oberfläche
aufgebracht, wie z.B. Stöße oder
Walzen oder eine thermische Behandlung, wie z.B. eine Behandlung
unter 0°C,
um die Restaustenitphase in Martensit zu transformieren, und eine
letzte Einstellung wird im Hinblick auf die Optimierung der Stahloberflächenhärte durchgeführt.
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Um
ein feines Nitrid und/oder Carbonitrid innerhalb der oben beschriebenen
Multiphasenstruktur zu erreichen, wird der Betrag von Al bei 0,3
bis 3,0 Gew.-% eingestellt, und der Betrag von N, welcher in der
Oberfläche
enthalten ist, wird im allgemeinen bei 0,4 bis 2,5 Gew.-% eingestellt.
Wenn man die Beziehung mit dem Al-Gehalt (später beschrieben) berücksichtigt,
ist der bevorzugte Stickstoffgehalt 0,7 bis 1,7 Gew.-%.
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Es
konnte bestätigt
werden, dass mit Al in einem Gehalt von 0,3 Gew.-% oder mehr der
oben beschriebene Verfeinerungseffekt auf Martensit wie auch eine
Verbesserung in der Oberflächendruckfestigkeit
erzielt werden kann. Die Obergrenze des Aluminiumbetrages ist nicht
strikt begrenzt, sondern ist im allgemeinen 3 Gew.-% oder mehr und
bevorzugt 0,5 bis 2 Gew.-% im Hinblick auf die Tatsache, dass die
Zugabe von Aluminium in Beträgen
von 4 Gew.-% oder mehr eine Ausscheidung einer Ferritphase in der
Innenstruktur des Stahls des Hoch-Oberflächendruckwiderstands-Teiles
verursacht und die Verarbeitbarkeit des Werkstoffs beeinträchtigt.
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Obgleich
der Nitridverteileffekt, welcher bei der Zugabe von Al beobachtet
wird, durch Zugabe von V erwartet werden kann, ist der substantielle
Betrag von V, welcher wirksam in der Nitridverteilung ist, 0,2 Gew.-%
oder weniger, welcher nicht den gleichen Effekt erreichen kann,
wie er bei der Zugabe von Al erzielt wird. Der erfindungsgemäße Stahl
kann eingestellt werden, so dass er ein Carbid (Zementit) enthält, welches aus
seiner Oberfläche
hin einen Betrag bis zu etwa 30 Vol.-% ausgeschieden ist, um ferner
den Verschleißwiderstand
und den Tempererweichungswiderstand zu verbessern, und der erfindungsgemäße Stahl
kann eingestellt werden, dass er 0,5 bis 5 Gew.-% Cr und/oder 0,2
bis 1 Gew.-% V enthält,
um die durchschnittliche Korngröße des ausgeschiedenen
Zementits auf 3 μm
oder weniger einzustellen, wodurch die Abnahme der Ermüdungsfestigkeit
aufgrund der Carbiddispersion verhindert wird. Es wird besonders
bevorzugt, diese Einstellungen in Kombination mit der Zugabe von
Al vorzunehmen.
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In
Fällen,
wo der Hauptzweck der Zugabe von V nicht die Ausscheidung eines
Nitrids, sondern die Verfeinerung des auf der Oberfläche vorhandenen
Zementits ist, ist die Obergrenze des V wenige Gew.-% unter der
Voraussetzung, dass eine Hochtemperaturaufkohlung bei 1100°C (dies ist
eine normale Temperatur) durchgeführt wird. Werden die Kosten
mitberücksichtigt,
wird bei der Erfindung die Obergrenze für V bei 2 Gew.-% eingestellt.
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Es
ist bekannt, dass ein Aluminiumnitrid und/oder Aluminiumcarbonitrid
auf der äußersten
Oberfläche sehr
fein ausgeschieden wird, und seine Korngröße nimmt im Wesentlichen im
Verhältnis
zur Tiefe einer Region von der Oberfläche zu. In der Praxis ist,
wenn Stickstoff bei einer Temperatur von 900°C oder weniger permeiert, die
durchschnittliche Korngröße 0,3 μm oder weniger
in der Region, welche sich von der Oberfläche bis zu einer Tiefe von
0,5 mm unter der Oberfläche
erstreckt. Im allgemeinen ist eine Scherspannung, welche durch Kontaktspannung
erzeugt wird, in vielen Fällen
in der Region maximal, welche sich von der Kontaktoberfläche zu einer
Tiefe von 0,5 mm unter der Oberfläche erstreckt, und daher gibt
es kein Problem. Für
das feine Dispergieren des ausgeschiedenen Aluminiumnitrids und/oder
Aluminiumcarbonitrids ist es bedeutend, eine niedrige Temperatur
während
der Stickstoffpermeation zu setzen. Um die Abschreckcharakteristiken
des Stahls sicherzustellen, ist die Temperatur, bei der Stickstoff
permeiert, bevorzugt 800 bis 850°C.
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Aus
der obigen Beschreibung ist ersichtlich, dass ein Tempererweichungswiderstand
deutlich durch Martensit verbessert werden kann, in welchem ein
extrem feines Aluminiumnitrid und/oder Aluminiumcarbonitrid dicht
verteilt ist, und die Verbesserung des Tempererweichungswiderstandes
führt zu
einer Verbesserung in der Oberflächendruckfestigkeit.
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Martensit
wird durch das feine Aluminiumnitrid und/oder Aluminiumcarbonitrid
so unterteilt, dass es eine Kornlänge von etwa 1 μm in der
Umgebung der äußersten
Oberfläche
hat. Von einem solchen Martensit wird angenommen, dass er einen
signifikanten Effekt dahingehend bewirkt, einen Riss aufgrund von
Ermüdung
in der Oberflächenregion
zu verhindern.
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Die
Kohlenstoffkonzentration des Stahls an seiner Oberfläche während des
Aufkohlens/Carbonitrierens und/oder Carbonitrierens wird bei mindestens
0,6 Gew.-% oder mehr eingestellt, um eine Oberflächenhärte zu erzielen, während die
Stickstoffkonzentration bei 0,4 Gew.-% oder mehr eingestellt wird,
um den Betrag an Restaustenit auf 20 Vol.-% oder mehr einzustellen.
Die Obergrenze des Stickstoffgehaltes darf variieren gemäß dem maximalen
Wert der Aluminiumkonzentration und wird auf 2,5 Gew.-% oder weniger
eingestellt, um den Betrag an Restaustenit auf seinen maximalen
Wert einzustellen, d.h. bei 80 Vol-.%. Der bevorzugte Stickstoffgehalt
ist 0,7 bis 1,7 Gew.-%, wenn der oben beschriebene Bereich des Aluminiumgehaltes
berücksichtigt
wird. Die Zementitausscheidung nimmt zu, wenn der Kohlenstoffgehalt
zunimmt, nachdem der Kohlenstoffgehalt 1,1 Gew.-% überschritten
hat. Die durchschnittliche Korngröße des Zementits sollte 3 μm nicht übersteigen,
um die Zementitagglomeration zu verhindern, wodurch die Abnahme
der Festigkeit im Hinblick auf Walzengrübchenbildung und Drehbiegeermüdungsfestigkeit
verhindert wird und der Betrag an Zementitausscheidung bei welchem
Zementit die Korngröße 3 μm nicht übersteigt,
ist etwa 30 Vol.-%. Um den Betrag an Zementitausscheidung auf 30
Vol.-% einzustellen, wird die Obergrenze des Kohlenstoffgehaltes
bei 3 Gew.-% etabliert. Es ist zu berücksichtigen, dass, wenn der
Kohlenstoffgehalt 3 Gew.-% oder mehr beträgt, es schwierig wird, die
Agglomeration von Zementitpartikeln sogar bei Zusatz von Cr und
V zu verhindern, und als Folge davon kann die Abnahme der Biegeermüdungsfestigkeit
und der Grübchenbildungsfestigkeit
nicht wirksam verhindert werden.
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Für eine feine
Zementitausscheidung ist es erforderlich, Cr in einem Betrag von
0,5 Gew.-% oder mehr hinzuzufügen.
Ein Hinzufügen
von V in einer Höhe
von 0,2 Gew.-% oder mehr in Kombination mit einer Cr-Zugabe ist
wirksamer aufgrund des Einflusses des Legierungselementes auf die
Korngröße des Zementits,
welcher in der Austenithauptphase ausgeschieden wird. Insbesondere
macht ein Legierungselement, welches sich mit hoher Wahrscheinlichkeit
im Zementit bei der Ausscheidungstemperatur konzentriert, den Zementit feiner
(d.h. wenn sich ein Legierungselement mit höherer Wahrscheinlichkeit in
Zementit konzentriert, macht es die Durchschnittskorngröße des Zementits
kleiner, wobei der Distributionskoeffizient KM des Legierungselementes
zunimmt, wobei der Distributionskoeffizient KM = die Konzentration eines
Legierungselementes in Zementit/die Konzentration eines Legierungselementes
in der Austenithauptphase). Von den Legierungselementen, welche
in gewöhnlichem
Stahl für
Maschinenbauanwendungen verwendet werden, haben Cr und V einen großen Distributionskoeffizienten,
und daher haben sie eine starke Wirkung bei der Verfeinerung von
Zementit. (Gemäß der Untersuchung,
welche von den Erfindern durchgeführt wurde, ist bei einer Temperatur
von 900°C
der Distributionskoeffizient KCr von Cr 6,4, der Distributionskoeffizient
KV von V ist 12,3, der Distributionskoeffizient KMn von Mn ist 2,1,
der Distributionskoeffizient KMo von Mo ist 3,5, und der Distributionskoeffizient
KNi von Ni ist 0,22.) Al hat eine kleine Festkörperlöslichkeit im Hinblick auf Zementit
und wird daher nicht wirksam für
das Verfeinern von Zementit. Jedoch übt Al einen Verfeinerungseffekt
aus, obgleich dieser klein ist, weil Al vom Zementit während des
Wachstums von Zementitpartikeln stark ausgetrieben wird. Daher,
in Fällen,
wo ein großer
Betrag von Al hinzugefügt
wird, wie bei der Erfindung, wirkt es effektiv. Eine Zemetitausscheidung
in einem Betrag von 30 Vol.-% erlaubt es Aluminium, sich in der
Austenithauptphase signifikant zu konzentrieren, wobei die Reaktion
von Aluminium und permeiertem Stickstoff gefördert wird, so dass ein Aluminiumnitrid
und/oder Aluminiumcarbonitrid ausgeschieden wird. Demgemäß können die
synergistischen Effekte von Zementitausscheidung und Aluminiumausscheidung
erwartet werden. Die Obergrenze des Betrages von Cr ist 5 Gew.-%
oder weniger im Hinblick auf die Balance zwischen Abschreckcharakteristiken
und Kosten.
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Der
Stahl für
Maschinenbauanwendungen, welcher bei der Erfindung vorgesehen ist,
enthält
Al als ein essentielles Element und enthält ferner V und/oder Cr. Um
Festigkeit im Kern des Teils mit hohem Oberflächendruckwiderstand zu erzielen,
sollten andere Elemente in den folgenden Bereichen hinzugefügt werden.
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C
ist ein essentielles Element, um dem Kern die gewünschte Festigkeit
zu geben. Im allgemeinen braucht Stahlwerkstoff für Zahnräder eine
Kohlenstoffkonzentration von etwa 0,1 bis 0,5 Gew.-%. Lagerstahl, dem
als fertiges Produkt keine Aufkohlungsbehandlung zugefügt wird,
enthält
im allgemeinen Kohlenstoff in einer Menge bis zu 1,2 Gew.-% und
wird einer Weichglühbehandlung
unterzogen. Wenn der Kohlenstoffgehalt 1,2 Gew.-% übersteigt,
wird die Zementitagglomeration durch Weichglühen von Zementit gefördert, so
dass die gewünschte
Wälzlebensdauer
nicht erwartet werden kann. Aus diesen Gründen wird der Kohlenstoffgehalt des
bei der Erfindung verwendeten Stahlwerkstoffes vorzugsweise bei
0,1 bis 1,2 Gew.-% etabliert. Im allgemeinen wird Si unvermeidbar
als ein gewöhnliches
Element in einer Menge von 0,2 Gew.-% verwendet. Si wird auch konventionell
als ein Element zum Erhöhen
des Tempererweichungswiderstandes verwendet, und in einem solchen
Fall ist die Menge von Si 1 Gew.-% oder weniger. Von Si kann man
erwarten, dass ein Martensitverfeinerungseffekt beim Carbonitrieren
geschaffen wird, wie bei Al, aber Si fördert Korngrenzenoxidation und
verursacht Variationen bei Aufkohlungscharakteristiken. Daher ist
der Betrag von Si vorzugsweise auf 1 Gew.-% oder weniger begrenzt.
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Mn,
Ni und Mo spielen jeweils eine bedeutende Rolle im Hinblick auf
die Abschreckcharakteristiken, welche nach der Aufkohlung/Carbonitrierung
und/oder Carbonitrierung erzielt werden. Für die Erfindung wird bevorzugt,
diese in Mengen innerhalb der Bereiche, welche bei Stahl für Maschinenbauanwendungen üblich sind,
zu verwenden. (Z.B.: Mn = 0,1 bis 1,5 Gew.-%; N = 0 bis 4 Gew.-%;
Mo = 0 bis 1,0 Gew.-%; Spuren von Bor).
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Nb,
Ti und Zr werden in geringen Mengen hinzugefügt, um die Kristallkörner des
Stahlwerkstoffes zu verfeinern. Bei der Erfindung wird bevorzugt,
diese innerhalb des üblichen
Bereichs zu verwenden. Dabei wird erwartet, dass sie als ein Nitrid-bildendes
Element wie Al wirken, wobei sie zur Ausscheidung eines feinen Nitrids
beitragen. Jedoch sind sie, wenn sie in Stahlwerkstoff enthalten
sind, in hohem Maße
reaktionsfreudig mit Kohlenstoff, so dass sie sich vor der Aufkohlung/Carbonitrierung
und/oder Carbonitrierung in großen
Beträgen ausscheiden.
Daher ist es erforderlich, dass sie in großen Beträgen zugefügt werden, um in Reaktion mit
permeierendem Stickstoff ein Nitrid auszuscheiden, wobei ihre Zufuhr
in großen
Beträgen
mit hohen Kosten verbunden ist. Werden diese Fakten berücksichtigt,
so ist bei der Erfindung ihr Einsatz für das Verfeinern der Kristallkörner von
Stahl begrenzt, und ihre Beträge
sind daher auf den Bereich von 0 bis 0,1 Gew.-% begrenzt.
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Ca,
S und Pb werden gewöhnlich
hinzugefügt,
um die Bearbeitbarkeit zu verbessern. Um eine verbesserte Bearbeitbarkeit
zu erreichen, werden diese Elemente vorzugsweise gemäß ihrer
Anwendungszwecke im Hinblick auf das Ziel der Erfindung eingestellt,
d.h. im Hinblick auf verbesserte Oberflächendruckfestigkeit.
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Wie
oben beschrieben, wird der Oberflächenkohlenstoffgehalt und der
Oberflächenstickstoffgehalt
von Stahl durch Aufkohlung/Carbonitrieren und/oder Carbonitrieren
gesteuert, wodurch der Betrag von Restaustenit, welcher nach dem
Abschrecken in einer Region nahe der Oberflächenschicht verbleibt, fest
eingestellt wird. Es ist auch möglich,
den Betrag an Restaustenit durch ein physikalisches oder thermisches
Mittel einzustellen, wie z.B. mit der oben beschriebenen Stoßverformung
oder der Behandlung unter 0°C.
Die Wälzlebensdauer
von Stahl mit Restaustenit, dessen Betrag auf 10 Vol.-% oder weniger
durch Stoßverformen
bzw. Strahlverfestigen reduziert worden ist, tendiert dazu, signifikant
zu variieren (der Betrag an Restaustenit wurde durch eine Röntgenstrahlanalyse,
welche von der Oberflächenschicht
vorgenommen wurde, erzielt). Es wurde auch beobachtet, dass die
Oberflächendruckfestigkeit
von Stahl dazu tendiert, durch die Anwesenheit von Restaustenit
in einem Betrag von 20 Vol.-% oder mehr stabil zu sein. Wenn 80%
von Restaustenit vorhanden ist, nimmt der Verschleiß an der
Wälzoberfläche in einem
solchen Maße
zu, dass die Wälzoberfläche vor
Erreichen der Wälzlebensdauer
verschlissen ist, und die Oberflächenhärte des
Stahls nimmt beträchtlich
ab. Daher ist der bevorzugte Betrag an Restaustenit 20 bis 60 Vol.-%
in der Region, welche sich von der äußersten Oberfläche bis
zu einer Tiefe von 50 μm
unter der Oberfläche
erstreckt, und 20 bis 80 Vol.-% in der Region, welche sich von der
Oberfläche
bis zu einer Tiefe von 0,5 mm erstreckt.
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Die
Aufkohlungs-, Aufkohlungs-/Carbonitrier und/oder Carbonitrierbehandlung
gemäß der Erfindung wird
auf folgende Art durchgeführt.
Nachdem die Aufkohlung zunächst
bei 900°C
durchgeführt
worden ist, wird die Temperatur auf etwa 850°C abgesenkt. Dann wird eine
Carbonitrieratmosphäre
mit Ammoniakgas etabliert, welches zusätzlich eingelassen wird, und
das Carbonitrieren wird ohne Entkohlung oder Aufkohlung durchgeführt. Eine
alternative Behandlung ist die folgende. Nachdem die Aufkohlung
bei einer hohen Temperatur im Bereich zwischen 930°C bis 1100°C durchgeführt worden
ist, um einen Oberflächen-Kohlenstoffgehalt
von 1,1 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-% zu erzielen, wird die Temperatur
einmal auf A1-Punkt Temperatur oder weniger
abgesenkt, und die Struktur wird zu Bainit, Martensit oder Perlit
geändert.
Dann wird der Stahl wieder auf A1-Punkt
Temperatur oder mehr erwärmt,
und während
sich bei einer Temperatur von 900°C
oder weniger fein granuliertes Zementit ausscheidet oder dispergiert,
permeiert Kohlenstoff und/oder Stickstoff diffusiv in der Aufkohlungs/Carbonitrieratmosphäre oder
in der Carbonitrieratmosphäre.
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Mit
diesem Verfahren wird der Kohlenstoffgehalt des resultierenden Stahls
auf bis zu 3 Gew.-% und der Stickstoffgehalt auf bis zu 2,5 Gew.-%
hergestellt, womit der Betrag an Zementit 30 Vol.-% nicht übersteigt.
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Das
Auf kohlen/Carbonitrieren und/oder Carbonitrieren gemäß der Erfindung
ist nicht auf eine besondere Methode begrenzt. Die gewöhnliche
Gas-Aufkohlungs-/Carbonitrier- oder Gas-Carbonitrierbehandlung kann verwendet
werden. Alternativ kann vorgesehen werden, dass ein Auf kohlen/Carbonitrieren
oder Carbonitrieren unter einer reduzierten Gasatmosphäre oder
einer Plasmaatmosphäre
durchgeführt
wird. In allen Fällen
kann die Prozesszeit so eingestellt werden, dass die oben geschriebenen
Aufkohlungs-/Carbonitrier- oder Carbonitrierbedingungen erfüllt werden.
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Bei
der Erfindung werden extrem feine Nitride in der Wälzoberflächenschicht
eines Zahnrades oder Lagers im Aufkohlungs-/Carbonitrier- und/oder
Carbonitrierprozess dicht dispergiert ausgeschieden, indem nitridbildende
Elemente wie z.B. Al und V wirksam zugefügt werden. In dem nachfolgenden
Abschreckprozess wird ungeordneter, nadelförmiger Martensit, welcher durch
das ausgeschiedene Nitrid oder Carbonitrid fein unterteilt ist,
in der Hauptphase gebildet, so dass das Auftreten und Ausbreiten
von einem Riss aufgrund Ermüdung
in der Nähe
der Oberfläche
begrenzt ist, wenn der resultierende Artikel in Wälzbetrieb
ist. Demgemäß kann die
Oberflächendruckfestigkeit
des Teiles zum Einsatz in Hochoberflächendruck-Anwendungen erheblich erhöht werden.
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Zusätzlich wird
ein Nitrid und/oder Carbonitrid, welches Al als eine Hauptkomponente
erhält,
als die dispergierende Substanz zum wirksamen Unterteilen und Verfeinern
des linsenförmigen
Martensits verwendet. Durch den Einsatz von Al kann die Ausscheidung
extrem verfeinert werden. Al ist nicht mit Kohlenstoff reaktionsfreudig,
welches ursprünglich
im Stahl enthalten ist, und im Wesentlichen kann sein gesamter Betrag
wirksam verwendet werden, um die Ausscheidung in der Reaktion während des
Aufkohlungs-/Carbonitrier- und/oder Carbonitrierprozesses zu bilden.
Zusätzlich
zum Dispergiereffekt des Aluminiumnitrides und/der Aluminiumcarbonitrids
kann die Oberflächendruckfestigkeit
zunehmend verbessert werden, während
die Abnahme der Ermüdungsfestigkeit
verhindert wird, indem Cr und V zum Stahlwerkstoff hinzugefügt werden,
um dispergierend einen großen
Betrag an feinem Zementit mit einer Größe von 3 μm oder weniger an der Oberfläche des
Materials auszuscheiden.
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Nach
dem oben geschriebenen Aufkohlungs-/Carbonitrier- und/oder Carbonitrierprozess wird ein Ölabschrecken
oder Wasserabschrecken durchgeführt,
um den Aufkohlungs-Carbonitrier-/Carbonitrierteil
so zu härten,
dass eine harte Schicht, in welcher Martensit durch ein extrem feines
ausgeschiedenes Aluminiumnitrid und/oder Aluminiumcarbonitrid verfeinert
ist, gebildet werden kann, und der resultierende Teil hat sehr guten Grübchenbildungswiderstand.
Das Abschrecken beginnt vorzugsweise bei einer Temperatur, welche
gleich oder höher
ist als die A1-Punkt-Umwandlungstemperatur
des Stahls. Alternativ dazu wird das Abschrecken durchgeführt, indem
bis zu einer Temperatur gleich oder höher als die A1-Punkt-Temperatur
wieder erhitzt wird nach dem Abkühlen
auf eine Temperatur unterhalb der A1-Punkt
Temperatur. Im Falle des erfindungsgemäßen Stahles in welchem ein
Aluminiumnitrid ausgeschieden wird, können die Kristallkerne der
Carbonitridschicht einfach verfeinert werden, so dass sie eine Durchschnittskorngröße von etwa
5 μm oder
weniger haben, indem das Wiedererwärmungsabschrecken durchgeführt wird,
und dies ist mit einer Verbesserung in der Drehbiege-Ermüdungsfestigkeit
verbunden.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnung
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1 zeigt
eine Seitenansicht einer Probe eines Stahlteils mit hohem Oberflächendruckwiderstand gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung, wobei die Probe für
Drehbiegetests verwendet wird.
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2a und 2b sind
Seitenansichten von Proben von jeweils einer kleinen Walze und einer
großen Walze,
wobei diese Proben gemäß der Ausführungsform
vorbereitet sind und für
Wälzgrübchenbildungstests verwendet
werden.
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3 zeigt
eine erläuternde
Ansicht einer Aufkohlungs/Carbonitrierbehandlung gemäß der Ausführungsform,
in welcher kein Zementit in einer Aufkohlungsphase ausgeschieden
wird.
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4 zeigt
eine erläuternde
Ansicht einer Aufkohlungs/Carbonitrierbehandlung gemäß der Ausführungsform
in welcher Zementit in einer Aufkohlungsphase ausgeschieden wird.
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5 zeigt
ein Verfahrensdiagramm einer Carbonitrierbehandlung gemäß der Ausführungsform.
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6 zeigt
die Ergebnisse von Tests zum Ermitteln der Zeit bis zur Grübchenbildung
von kleinen Walzen, nachdem sie der Aufkohlungs-/Carbonitrierbehandlung
gemäß der Ausführungsform
unterzogen wurden, in welcher kein Zementit in der Aufkohlungsphase
ausgeschieden wird.
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7 zeigt
Photographien, welche zum Vergleich die metallographischen Strukturen
der Probe Nr. 6 (gemäß der Ausführungsform
vorbereitet) und Probe Nr. 11 in Regionen in der Umgebung ihrer
jeweiligen Oberflächen
zeigen.
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8 zeigt
Photographien mit hoher Vergrößerung,
welche die metallographischen Strukturen von Proben Nr. 6 und 11
in den Regionen zeigt, welche sich von ihren jeweiligen äußersten
Oberflächen
bis zu einer Tiefe von 100 μm
erstrecken.
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9 zeigt
Photographien der metallographischen Strukturen der Proben Nr. 6
und 11 an der Oberfläche,
wobei die Ergebnisse einer Stickstoffanalyse mittels EPMA gezeigt
werden.
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10 zeigt
die Zeit bis zur Grübchenbildung
von Walzen an ihren carbonitrierten Oberflächen, welche durch Abschrecken,
nachfolgend zur Aufkohlungs-/Carbonitrierbehandlung der Ausführungsform,
gebildet werden.
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11 zeigt
die Zeit bis zur Grübchenbildung
von kleinen Walzen, nachdem sie der Aufkohlungs-/Carbonitrierbehandlung
der Ausführungsform
unterzogen worden sind, in welcher Zementit in der Aufkohlungsphase
ausgeschieden ist.
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12 zeigt
die Dreh-Biege-Ermüdungsfestigkeit
der Proben, nachdem sie der thermischen Behandlung der Aufkohlungs/Carbonitrierbehandlung
der Ausführungsform
unterzogen worden sind, in welcher kein Zementit in der Aufkohlungsphase
ausgeschieden ist.
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13 zeigt
die Ermüdungsfestigkeit
der Dreh-Biege-Testproben,
an welche Stoßverformung,
nachfolgend zur thermischen Behandlung der Aufkohlungs-/Carbonitrierbehandlung
der Ausführungsform
aufgebracht worden ist, in welchen kein Zementit in der Aufkohlungsphase
ausgeschieden ist.
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Bester
Modus zur Durchführung
der Erfindung Mit Bezug auf die Zeichnung werden Stahlteile mit
hohem Oberflächendruckwiderstand
und Verfahren zu deren Herstellung gemäß der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung erklärt.
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Tabelle
1 zeigt die Zusammensetzungen von Stählen, welche gemäß der Erfindung
vorbereitet wurden, und Stählen,
welche zu Vergleichszwecken vorbereitet wurden. Der Kohlenstoffgehalt
dieser Proben ist im Bereich zwischen 0,2 Gew.-% bis 1,1 Gew.-%.
Ein Kohlenstoffgehalt von 0,2 Gew.-% wird oft bei der Herstellung
von einsatzgehärtetem
Stahl für
Zahnräder
und ähnliches
verwendet, während
ein Kohlenstoffgehalt von 1,1 Gew. oft bei der Herstellung von Durchschnittskohlenstoffstahl
und SUJ2 verwendet wird, welcher ein repräsentatives Beispiel für Lagerstahl
ist. Die Proben mit den Nummern 1 bis 8 sind mit der Absicht vorbereitet,
die Effekte der Zugabe von Al und V zu prüfen. Mit diesen Proben wurde
der Dispersionseffekt von einem Aluminium und/oder Aluminiumcarbonitrid
geprüft.
Außerdem
wurde der Kombinationseffekt von Dispersion feinen Zementits und
Dispersion eines Aluminiumnitrids und/oder Aluminiumcarbonitrids
geprüft.
Die Proben 9 bis 12 sind jeweils Durchschnittskohlenstoffstähle, SNCM420H,
420H und SUJ2, und als Vergleichsbeispiele vorbereitet.
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Nach
dem Gießen
wurden diese Stahlproben einem Heißschmieden und einem Beruhigen
unterzogen und dann in Proben für
Drehbiegetests und kleine Walzenproben für Walzengrübchenbildungstest, wie in den 1 und 2 gezeigt, geformt. Zum Vorbereiten großer Walzen
für Walzengrübchenbildungstest
wurde SUJ2 abgeschreckt und so getempert, dass er eine Härte von
HRC 64 aufweist. Bei der vorliegenden Ausführungsform werden Aufkohlungs-/Carbonitrier- und Carbonitrierbehandlungen
durch die in den 3, 4 und 5 abgebildeten
Verfahren durchgeführt.
Während
der Aufkohlungs/Carbonitrier- und Carbonitrier-Behandlungen wird
das Kohlenstoffpotential Cp durch Steuern der CO2-Gaskonzentration
des Aufkohlungsgases eingestellt und das Stickstoffpotential Np
wird durch Steuern der Strömungsrate
von Ammoniak eingestellt.
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3 zeigt
eine Aufkohlungs-/Carbonitrierbehandlung, in welcher das Auf kohlen
bei 930°C
durchgeführt
wird, während
Cp auf 0,8 Gew.-% eingestellt wird, und dann wird Carbonitrieren
bei 850°C
durchgeführt. Diese
Behandlung wird vorgesehen, um so Zementit während der Aufkohlungsphase
nicht auszuscheiden und um so Aluminiumnitride während der Carbonitrierphase
auszuscheiden. Wenn jedoch Stähle,
welche Cr in Beträgen
von 1 Gew.-% oder mehr enthalten, verwendet werden, gibt es einige
Fälle,
wo ein kleiner Betrag von Zementit ausgeschieden wird. Der Grund
dafür ist,
dass, wenn Cp gesteuert wird, die Schwierigkeit der Steuerung des
Prozentsatzes (0,25) von CO2 in RX-Gas (Aufkohlungsgas)
vermieden wird. Aber bei einer solchen Zementitausscheidung besteht
kein Problem, die substantiellen Effekte der Aluminiumzugaben zu
erreichen.
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4 zeigt
einen Prozess, bei dem Cp auf 1,4 Gew.-% gesetzt ist, und die Ausscheidung
von Zementit wird vor allem während
der Aufkohlungsphase gefördert,
und zur gleichen Zeit wird die Ausscheidung eines Aluminiumnitrids
durch das Carbonitrieren bei 850°C
gefördert.
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5 zeigt
einen Prozess, in dem Carbonitrieren bei einer Temperatur von 850°C mit den
Proben Nr. 8 und 12 durchgeführt
wird, welche einen Kohlenstoffgehalt aufweisen, welcher so hoch
ist wie Hochkohlenstofflagerstahl. Es ist zu beachten, dass die
Temperbehandlungen, welchen die Proben unterzogen wurden, alle bei
einer Temperatur von 160°C
für 2 Stunden
durchgeführt
wurden.
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Alle
Proben durchliefen ein Carbonitrieren bei 850°C, um eine Stickstoffeindringtiefe
von etwa 0,2 mm aufzuweisen.
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Nach
der thermischen Behandlung wurden die Kohlenstoff- und Stickstoffkonzentrationen
der Oberflächenschicht
jeder Probe durch Analysieren des Probenabschnittes zu geeigneter
Zeit mittels EPMA (Röntgenstrahlen-Mikroanalysator)
erzielt, welcher analytische Kurven verwendete. Ein Aluminiumnitrid
und/oder Aluminiumcarbonitrid, welche in der Schicht nahe der Oberfläche ausgeschieden
sind, und die Martensitstruktur wurden beobachtet, wobei ein optisches
Mikroskop und ein Rasterelektronenmikroskop verwendet wurden. Die
Beträge
des Restaustenits und der Restspannung in jeder Probe an einer Position
nahe der Oberflächenschicht
wurden gemessen, nachdem die Oberfläche elektrolytisch poliert
wurde.
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Ein
Walzengrübchenbildungstest
wurde unter den folgenden Bedingungen durchgeführt. Jede kleine Walzenprobe,
in 2 dargestellt, wurde gegen eine
große
Walze, welche aus SUJ2 gemacht ist, gepresst, und die Oberflächendruckfestigkeit
der kleine Walzenprobe wurde unter den Bedingungen evaluiert, d.h.
eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 1050 U/min, eine Schlupfrate
von 40% und ein Oberflächendruck,
welcher passend innerhalb des Bereiches von 250 bis 375 kg/mm2 variiert wurde.
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Die
Zeit bis zur Grübchenbildung
von jeder kleinen Walze wurde auf der Basis der Anzahl von Umdrehungen
evaluiert, bis genau ein Grübchenbildungseffekt
in der kleine Walze erzeugt wurde. Wenn bei den Walzengrübchenbildungstest
keine Grübchenbildung
bis zu einer Umdrehungszahl von 20–30 × 106 gefunden worden
ist, wurden anschließend
keine weiteren Umdrehungen mehr durchgeführt. Die Biege-Ermüdungsfestigkeit
jeder kleine Walze wurde mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von
3600 U/min evaluiert, und die Grenze der Umdrehungszahl war 20 × 106.
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In 6 ist
die Zeit bis zur Grübchenbildung
jeder kleinen Walzenprobe dargestellt, welche unter den in 3 gezeigt
Bedingungen aufgekohlt und carbonitriert wurde. Die untere Grenze
der Variation bis zur Grübchenbildung
ist repräsentiert
durch die gestrichelte Line in 6 auf der
Basis der Grübchenbildungszeit der
Proben Nr. 9 bis 11, welche im wesentlichen kein Al enthalten. Aus
den Proben Nr. 1, 4, 5, 6, 7 und 8, welche Al in Mengen von 0,3
Gew.-% oder mehr enthalten, ist ersichtlich, das die Zeit bis zur
Grübchenbildung zunimmt,
wenn die Beträge
von Al zunehmen. Besonders die Proben Nr. 4 und 6, welche Al in
Mengen von etwas 1 Gew.-% enthalten, zeigten eine so hohe Oberflächendruckfestigkeit,
dass in den meisten Proben sogar bei einer Hertzschen Flächenpressung
von 375 kg/mm2, welches der maximale Oberflächendruck
ist, welcher in dieser Ausführungsform
aufgebracht wurde, keine Grübchenbildung
erzeugt wurde. Der signifikante Effekt einer Aluminiumzugabe kann
sogar in Probe Nr. 5 zugestanden werden, welche 0,31 Gew.-% Al enthält. Die
Probe Nr. 7, welche 2,53 Gew.-% Al enthält, zeigt aus folgenden Gründen eine
kürzere
Zeit bis zur Grübchenbildung
als die Proben Nr. 4 und 6. Während
die Proben Nr. 4 und 6 eine Stickstoffcarbonitriertiefe von 0,2
mm haben, hat die Probe Nr. 7, welche unter den in 3 gezeigten
Bedingungen hergestellt wurde, eine geringere Permeationstiefe,
welche innerhalb des Bereiches von 0,05 bis 0,12 mm variiert, weil
die Aufkohlungszeit für
diese Probe ungenügend
war. Die Grübchenbildungszeit
der Probe Nr. 7 kann werden, indem die Aufkohlungszeit bei 850°C verlängert wird.
In Probe Nr. 2, welche im wesentlichen kein Al enthält, aber
0,42 Gew.-% V enthält,
kann der Effekt der Zugabe von V in geringen Maße zugestanden werden, aber
dieser Effekt ist nicht signifikant im Vergleich zu dem Effekt der
Aluminiumzugabe. Aus der Tatsache, dass die Probe Nr. 7, welche
2,85 Gew.-% Cr enthält,
in der Grübchenbildungszeit
nicht verbessert wurde, ist ersichtlich, dass der Effekt der Zugabe
von Cr nicht wichtig ist, und Cr reagiert nicht mit permeierendem
Stickstoff unter den Aufkohlungs-/Carbonitrierbedingungen der Erfindung,
in welcher Zementit nicht aktiv ausgeschieden wird.
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Zum
Vergleich zeigt 7 die metallographischen Strukturen
der Proben 6 und 11 bei Regionen nahe ihrer jeweiligen Oberflächen. Probe
Nr. 6 ist ein repräsentativer
Stahl, welcher Al enthält,
wobei Probe Nr. 11 ihr Vergleichsmaterial ist. Wie aus 7 ersichtlich,
wird in der Region nahe der äußersten
Oberfläche
in Probe Nr. 6 extrem feiner Martensit ausgeschieden und die Durchschnittslänge der
Martensitpartikel ist etwa 1 μm oder
weniger. Der Martensit der Probe Nr. 6, welcher mit einem optischen
Mikroskop als nadelförmiger
Martensit beobachtet wird, ist aus Verknüpfungen solch extrem feiner
Martensitpartikel zusammengesetzt, und demgemäß unterscheidet er sich in
der strukturellen Konfiguration des Matensits deutlich von seinem
Vergleichsmaterial. 8 zeigt eine Photographie mit
hoher Vergrößerung,
welche die metallographischen Strukturen der Proben Nr. 6 und 11
bei den Regionen zeigt, welche sich von den jeweiligen äußersten
Oberflächen bis
zu einer Tiefe von 100 μm
unter den Oberflächen
erstrecken. Aus 8 ist ersichtlich, dass das
Martensit der Probe Nr. 6 ein gleichförmig dispergiertes Aluminiumnitrid
mit einer Durchschnittskorngröße von 0,3 μm oder weniger
aufweist, und dass der Martensit durch das feine Aluminiumnitrid und/oder
Aluminiumcarbonitrid in Stücke
fein unterteilt ist mit einer Breite von etwa 1 μm oder weniger, wobei der Martensit
eine ungeordnete Martensitkonfiguration bildet. Obgleich ein kleiner
Betrag von Zementit mit einer Korngröße von etwa 0,1 bis 0,2 μm in dem
Vergleichsmaterial der Probe Nr. 11 ausgeschieden ist, ist die Martensitstruktur
dieses Materials im wesentlichen linsenförmiger Martensit mit signifikanter
Linearität.
Offensichtlich hat die Dispersion von Zementit mit der obigen Größe nicht
den Effekt, dass Martensit verfeinert wird. Mit Probe Nr. 6 lässt sich
beobachten, dass, abgesehen von feinen Granulatpartikeln, ein beträchtlicher
Betrag von Aluminiumnitrid und/oder Aluminiumcarbonitridpartikeln
mit einer Faser (stangenförmig)
auf der Oberfläche
ausgeschieden ist, und der Durchmesser dieser Nitridpartikel und/oder
Carbonitrid ist 0,3 μm
oder weniger. Eines der Merkmale der Erfindung hat seine Ursache
in einer solchen kurzfaserartigen Ausscheidungsform, welche Verstärkungseffekte hat.
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In 9 sind
Photographien der metallographischen Strukturen der Oberflächen von
den Proben Nr. 6 und 11 gezeigt, welche das Ergebnis einer Stickstoffanalyse
mittels EPMA zeigt. Die Stickstoffkonzentrationen der Proben Nr.
6 und 11 sind jeweils 1,2 Gew.-% und 0,7 Gew.-%. Obgleich die Oberflächenkonzentrationen
der Proben gemäß Aluminiumkonzentrationen
stark variieren, ist der zu Aluminiumnitrid geänderte Stickstoff im wesentlichen
gleich mit dem Betrag des Stickstoffs, welcher aus der stöchiometrischen
Zusammensetzung von Aluminiumnitrid berechnet wird, unter der Voraussetzung,
dass Aluminium, welches zugefügt
wurden ist, vollständig
zu Aluminiumnitrid geändert
worden ist. Probe Nr. 6 enthält
den gewünschten
Betrag an Kohlenstoff.
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Durch
die Röntgenstrahlanalyse
ist bestätigt
worden, dass die Beträge
von Restaustenit an den jeweiligen Oberflächenschichten der Proben Nr.
6 und 11 im Wesentlichen im Bereich zwischen 40 bis 60 Vol.-% liegen.
Wenn der Betrag an Restaustenit in der Region, welche sich von der äußersten
Oberfläche
bis zu einer Tiefe von 20 μm
erstreckt, betrachtet wird, übersteigt
die Probe Nr. 6, welche Aluminium enthält, die Probe Nr. 11 mit einem
Betrag von etwa 12 Vol.-%. Als Ganzes betrachtet ist der Betrag
von Restaustenit in einer abgeschreckten Struktur nach dem Aufkohlungs/Carbonitrierprozess
sehr abhängig
von den Betrag des permeierten Stickstoffs, und es ist bestätigt wurden,
dass alle Proben, welche gemäß der Ausführungsform
vorbereitet wurden, Stickstoff in Mengen von 30 Vol.-% oder mehr
enthalten.
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Um
den Einfluss eines carbonitrierten Oberflächenabschnittes, welcher durch
Abschrecken nach dem Aufkohlungs/Carbonitrierprozess erzeugt worden
ist, auf die Walzengrübchenbildungszeit
von Stahl zu beobachten, wurde die Region, welche sich von der Oberfläche bis
zu einer Tiefe von 0,1 mm erstreckt, und die Region, welche sich
von der Oberfläche
bis zu einer Tiefe von 0,15 mm erstreckt, jeweils von dem carbonitrierten
Abschnitt (0,2 mm) der Probe Nr. 6 entfernt, welche dem Aufkohlungs-/Carbonitrierprozess
unterzogen worden war, und die Grübchenbildung wurde geprüft. 10 zeigt
das Grübchenbildungsresultat.
Ferner wurde auf die Oberflächenschicht
der Probe Nr. 6 mit einer Bogenhöhe
von 0,9 ein Stoßverformen
ausgeübt,
wodurch der Betrag von Restaustenit an der Oberfläche bis
auf etwa 14% reduziert wurde. Das Ergebnis der Grübchenbildung
dieses Falls ist auch in 10 gezeigt.
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Es
hat sich gezeigt, dass, wenn die Abtragsmenge der Carbonitrierschicht
zunimmt, die Grübchenbildungszeit
deutlich abnimmt, und letztlich wurde die Grübchenbildungsfestigkeit der
Probe Nr. 6 im wesentlichen gleich jener des Vergleichsmaterials,
welche dem Aufkohlungs/Carbonitrierprozess unterzogen worden war,
in welchem das Aluminiumnitrid mit dem Martensitverfeinerungseffekt
nicht ausgeschieden wurde. Es hat sich außerdem gezeigt, dass die Reduktion
im Betrag des Restaustenits durch Stoßverformen die Grübchenbildungszeit
von besonders einem Stahl verringert, welcher einem maximalen Oberflächendruck
(375 kg/mm2) der vorliegenden Ausführungsform
ausgesetzt worden ist, aber der ungünstige Effekt der Stoßverformung
ist nicht so signifikant wie der ungünstige Effekt der Entfernung
der Carbonitridschicht. Es ist bekannt, dass Stoßverformen den positiven Effekt
hat, die Stahloberfläche
deutlich zu härten
und eine Hochdruckrestspannung erzeugt, und es wird außerdem angenommen,
dass Grübchenbildungsfestigkeit,
Verschleißwiderstand
und Biege-Ermüdungsfestigkeit
erhöht
werden. Somit ist es vorteilhaft, Stoßverformen bis zu einem solchen
Ausmaß zu
verwenden, dass der Betrag an Restaustenit an der Oberfläche nicht
bis auf etwa 20 Vol.-% oder weniger abnimmt.
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11 zeigt
die Grübchenbildungszeit
von kleinen Walzenproben Nr. 2, 3, 4, 6 und 11, welche dem Aufkohlungs/Carbonitrierprozess
unterzogen worden waren, bei welchem Zementit ausdrücklich durch
Permeation einer hohen Konzentration von Kohlenstoff unter den in 4 gezeigten
Bedingungen ausgeschieden war. 11 zeigt
auch die Grübchenbildungszeit
der Proben Nr. 8 und 12 des Lagerstahlmaterials mit einer hohen
Konzentration an Kohlenstoff und Zementit, welches darin ursprünglich ausgeschieden
ist. Diese Proben wurden dem in 5 gezeigten
Carbonitrierprozess unterzogen. Die untere Grenzlinie der Grübchenbildungszeit,
welche in 6 durch eine gestrichelte Linie
angezeigt ist, ist auch in 11 als
eine Referenz zur Auswertung der Grübchenbildungszeit gezeigt.
Man hat festgestellt, dass allgemein die Grübchenbildungszeit der Vergleichsmaterialien
in einem beträchtlichen
Ausmaß durch
Ausscheidung des Zementits mit einer Korngröße von 5 μm oder weniger verbessert werden
kann, und eine weitere Verbesserung in der Grübchenbildungszeit kann durch
Zugabe von Aluminium erzielt werden. Die Effekte der Zementitausscheidung
und Aluminiumnitridausscheidung zum Martensitverfeinern kann z.B.
durch die Vergleiche zwischen der Lebensdauer der Proben Nr. 3 und
4 und zwischen der Lebensdauer der Proben Nr. 8 und 12 mit der Qualität von Lagerstahl deutlich
bestätigt
werden. Somit sind die kombinierten Effekte der obigen zwei Arten
von Ausscheidungen, welche bei der Erfindung durchgeführt werden,
bestätigt
worden.
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Die
Proben Nr. 2, 6 und 11 haben Oberflächenkohlenstoffgehalte im Bereich
von 1,5 bis 1,8 Gew.-% und eine Struktur, wo Zementit mit einer
Durchschnittskorngröße von 2
bis 5 μm
ausgeschieden ist. Die Proben Nr. 3 und 4 haben einen Oberflächenkohlenstoffgehalt
im Bereich von 2,3 bis 2,6 Gew.-% und ein Struktur, wo Zementit
mit einer Durchschnittskorngröße von 1,5
bis 2,5 μm
ausgeschieden ist.
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Zementit
in der Probe Nr. 11 (SCM420H Vergleichsmaterial) hat eine Korngröße von 5 μm, und Zementit
in Probe Nr. 3 hat eine Korngröße von 2,5 μm. Wenn der
Betrag von Chrom zunimmt, nimmt die Korngröße des ausgeschiedenen Zementits
ab, was mit dem vorhergehenden Ausführungen konsistent ist. Verfeinerter
Zementit wurde in Stählen
beobachtet, denen Aluminium zugefügt worden war. Aus der Beziehung
zwischen Kohlenstoffgehalt und der Korngröße von Zementit und aus den
strukturellen Effekten der Aluminiumnitridausscheidung ist es ersichtlich,
das die oben beschriebenen Effekte bei der Verbesserung der Zeit
bis zur Grübchenbildung
im wesentlichen rational sind. In 12 sind
die Dreh-Biege-Ermüdungsfestigkeiten
der Proben Nr. 6 und 11 nach dem Aufbringen der thermischen Behandlung,
welche in
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3 gezeigt
ist, dargestellt. Weil eine ausgeschiedene Aluminiumnitridschicht,
welche durch Carbonitrieren verursacht worden ist, in der Oberflächenschicht
(0,2 mm) der Probe Nr. 6 präsent
ist, könnte
man über
eine Spannungskonzentration aufgrund des Kerbeffektes der Biegespannung,
welche an der Oberfläche präsent ist,
besorgt sein. Jedoch ist aus den in 12 gezeigten
Ergebnissen ersichtlich, das es nicht erforderlich ist, sich über eine
solche Spannungskonzentration zu sorgen. Die Ursache dafür liegt
darin, dass das ausgeschiedene Aluminiumnitrid extrem fein ist,
mit einer Korngröße von 0,3 μm oder weniger.
In 12 sind auch die Dreh-Biege-Ermüdungsfestigkeiten
von Stählen
gezeigt, auf welcher ein Stoßverformen
mit einer Bogenhöhe
von 0,9 ausgeübt
wurde, und der im wesentlichen gleiche Effekt der Probe Nr. 11 kann
daraus beobachtet werden. Wie aus diesem Ergebnis ersichtlich ist,
erzeugt Aluminiumnitridausscheidung keine Spannungskonzentrationspunkte,
sogar wenn eine Verstärkungsbehandlung
auf die Oberfläche
ausgeübt
wird. Der obige Effekt kann auch im Vergleich mit den Dreh-Biege-Ermüdungsfestigkeiten
der Proben Nr. 8 und 11 (Lagerstahl) gesehen werden, auf die die
in 5 gezeigte thermische Behandlung ausgeübt wurde.
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In 13 ist
ein Vergleich der Dreh-Biege-Ermüdungsfestigkeiten
der Proben Nr. 3, 4, 6 und 11 gezeigt, auf welche die in 4 gezeigte
thermische Behandlung ausgeübt
wurde. Wie zuvor erwähnt
ist Zementit mit einer Durchschnittkorngröße von etwa 5 μm auf der
Oberfläche
der Probe Nr. 11 ausgeschieden, während der in Probe Nr. 6 ausgeschiedenen
Zementit eine durchschnittliche Korngröße von etwa 2 μm hat. Die Dreh-Biege-Ermüdungsfestigkeit
von Probe Nr. 11 ist etwa 10% niedriger als jene der Stähle, in
der kein Zementit ausgeschieden ist. Im wesentlichen ist keine Festigkeitsabnahme
in der Probe Nr. 6 zu erkennen, in welcher die Korngröße des Zementits
auf etwa 2 μm
durch Zugabe von Aluminium begrenzt ist. In dieser Hinsicht wird
bevorzugt, eine thermische Behandlung so aufzubringen, um die Durchschnittskorngröße von Zementit auf
3 μm oder
weniger zu begrenzen, wenn auf der Oberfläche Zementit ausgeschieden
wird. In 13 sind auch die Ermüdungsfestigkeiten
der Proben Nr. 6 und 11 für
Dreh-Biegetests gezeigt, welche thermischer Behandlung und dann
Stoßverformen
mit einer Bogenhöhe
von 0,9 ausgesetzt wurden. Die Probe Nr. 11, welche Zementit in
großer
Korngröße enthält, hat
bei der Dreh-Biege-Ermüdungsfestigkeit
keine signifikante Verbesserung erzielt, während die Probe Nr. 6, welche
darin fein ausgeschiedenen Zementit enthält, eine signifikante Verbesserung
erreicht hat. Wie aus diesen Ergebnis ersichtlich, ist es wichtig,
im Hinblick auf Ermüdungsfestigkeit,
die Durchschnittskorngröße von Zementit
auf 3 μm
oder weniger zu begrenzen, aber es ist noch wichtiger, eine Zementitagglomeration
zu eliminieren. In 13 sind ferner die Dreh-Biege-Ermüdungsfestigkeiten der
Proben Nr. 3 und 4 gezeigt, auf welche die in 4 gezeigte
thermische Behandlung ausgeübt
wurde. Aus dieser Figur ist ersichtlich, dass, sogar wenn der Zementitbetrag
in den Proben Nr. 3 und 4 etwa 25 Vol.-% beträgt, die Ermüdungsfestigkeit daran gehindert
werden kann, deutlich abzusinken, indem Zementitpartikel so verfeinert
werden, dass sie jeweils Korngrößen von
2,5 μm und
1,5 μm aufweisen.
Somit kann durch Verfeinern von Zementit die Oberflächendruckfestigkeit
verbessert werden, ohne eine Festigkeitsabnahme zu verursachen,
unter der Bedingung, das der Zementitbetrag bis zu etwa 30 Vol.-%
beträgt.
Es ist jedoch zu beachten, dass, wenn zugelassen wird, dass die
Zementitausscheidung 30 Vol.-% übersteigt,
ein großer
Zementitbetrag wahrscheinlich agglomeriert, wobei grobe Zementitpartikel
so gebildet werden, dass eine signifikante Verbesserung in der Oberflächendruckfestigkeit
nicht erwartet werden kann.
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Es
ist denkbar, das die Korngröße des ausgeschiedenen
Aluminiumnitrids wirksam reduziert werden kann, indem die Temperatur
des in 3 bis 5 gezeigten Carbonitrierprozesses
auf eine niedrige Temperatur gesetzt wird. Das Vorsehen einer niedrigen
Aufkohlungstemperatur ist auch für
das ausdrückliche
Ausscheiden von Zementit durch das in 4 gezeigte
Aufkohlen wünschenswert.
In der Praxis wird bevorzugt, die Aufkohlungs-/Carbonitrier- und
Carbonitrierbehandlungen bei einer Temperatur von 800°C oder mehr durchzuführen.
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Gemäß der Erfindung
wird nach einer feinen Ausscheidung von z.B. Aluminiumnitriden,
welche durch die Aufkohlungs/Carbonitrier- und/oder Carbonitrierbehandlung
gebildet werden, der durch Abschrecken erzeugter Martensit extrem
verfeinert, wodurch ein durch Kontaktspannung verursachtes Ermüdungsversagen erheblich
vermindert werden kann. Eines der Merkmale der Erfindung liegt darin,
das der obige Effekt einfach und wirtschaftlich durch Einsatz von
Stählen
erzielt werden kann, welche kostengünstige Legierungselemente wie
z.B. Aluminium enthalten, welche keine Abnahme in der Dreh-Biegefestigkeit verursachen.
Gemäß der Erfindung
kann, im Falle eine Stahls, in dem Zementitausscheidung erlaubt
ist, Aluminium aus den Zementitpartikeln so herausgetrieben werden,
dass die Abschreckeigenschaften der Hauptphase nicht beeinträchtigt werden.
Zusätzlich
wirkt Aluminium derart, dass ausgeschiedene Zementitpartikel verfeinert
werden, und Aluminium fördert
wirksam die Ausscheidung von Aluminiumnitriden während des Carbonitrierprozesses.
Folglich kann die Durchschnittslebensdauer der Stahlteile, welche
einer Wälzermüdung unterzogen
werden, deutlich erhöht
werden.
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Somit
ist die vorliegende Erfindung gut geeignet zum Einsatz bei der Herstellung
von Zahnrädern,
Nocken, Lager und ähnlichen
hochfesten und kompakten Stahlartikeln, von denen verlangt wird,
dass sie einen Verschleißwiderstand
und eine Verschleißfestigkeit
haben, um einem Wälz-Ermüden oder
Gleitwälz-Ermüden zu widerstehen.