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ERFINDUNGSGEBIET
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Präparieren einer Elektrode für eine Feldemissionsvorrichtung oder
eine matrixadressierte Plasmadisplayvorrichtung mit einer Elektrode,
die eine Schicht umfasst, welche eine dichte Anordnung von Mikrostrukturen
als Elektronenemitter aufweist. Die Feldemissionsvorrichtungen können Elektronenfeldemissions-Flachbildschirmdisplays
und Gasplasma-Flachbildschirmdisplays mit zwei oder mehreren Elektroden,
Vakuumröhren
für Mikrowellenvorrichtungen
oder andere Elektronenstrahl- oder Ionisationsquellenvorrichtungen
sein.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Flachbildschirmdisplays
sind vom Stand der Technik her bekannt, um auf elektronischem Wege
grafische Darstellungen, Symbole, alphanumerische Zeichen und Videobilder
darzustellen. Sie ersetzen die herkömmlichen Kathodenstrahlröhren, die
eine große
Tiefenabmessung aufweisen, durch ein flaches Display, das sowohl
aktive lichterzeugende Displays, wie z.B. Gasentladung (Plasma),
lichtemittierende Diode und Feldemissions-Kathodenluminiszenz, als auch passive
lichtmodulierende Displays, wie z.B. Flüssigkristallvorrichtungen,
umfasst.
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Flachbildschirmdisplays
sind üblicherweise
matrixadressiert und umfassen matrixadressierende Elektroden. Der
Schnittpunkt einer jeden Zeilenleitung und einer jeden Spaltenleitung
in der Matrix legt ein Pixel, das kleinste adressierbare Element
in einem elektronischen Display, fest. Das Wesen eines elektronischen Displays
besteht in der Fähigkeit,
einzelne Bildelemente (Pixel) an- und abzuschalten. Ein typisches
Display mit einem hohen Informationsgehalt weist eine Viertelmillion
Pixel in einer orthogonalen Anordnung mit eine Diagonale von 33
cm auf, wobei jedes durch die Elektronik einzeln gesteuert wird.
Die Pixel-Auflösung
liegt gewöhnlich
gerade bei oder unterhalb des Auflösungsvermögens des Auges. Somit kann
aus einem Muster aktivierter Pixel ein Bild mit einer guten Qualität erzeugt
werden.
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Ein
Mittel für
das Erzeugen von Anordnungen von Feldemissions-Kathodenstrukturen
beruht auf altbewährten
Halbleiter-Mikrofabrikationsverfahren (US-A-3,812,559; US-A-3,755,704;
US-A-3,665,241; C.A. Spindt, I. Brodie, L. Humphrey und E. R. Westerberg,
J. Appl. Phys. 47,5248(1976) und C. A. Spindt, C. E. Holland und
R. D. Stowell, Appl.Surf.Sci. 16, 268(1983)). Diese Verfahren erzeugen
höchst
regelmäßige Anordnungen
von genau geformten Emissionsspitzen. Die in diesen Verfahren gewöhnlich verwendete
Lithographie schließt
ein Vielzahl von Prozessschritten ein, von denen viele Nassschritte
sind. Die Anzahl der Spitzen pro Flächeneinheit, die Größe der Spitzen
und ihre Abstände
werden durch die verfügbaren
Fotolacke und die Belichtungsstrahlung bestimmt. Die durch die Verfahren
erzeugten Spitzen sind gewöhnlich
kegelförmig
mit Basisdurchmessern in der Größenordnung
von 0,5 bis 1 μm,
Höhen irgendwo
zwischen 0,5 und 2 μm,
Spitzenradien von einigen zehn Nanometern und Schrittweiten in der
Größenordnung
von 0,5 bis 1 Spitzen pro Mikrometer. Diese Größe begrenzt die Anzahl der
Spitzen pro Pixel, die für
hoch auflösende
Displays möglich ist,
wo für
eine gleichförmige
Emission große
Zahlen (400–1000
Emitter pro Pixel) angestrebt werden, um ausreichende Graustufen
bereitzustellen und die Stromdichte pro Spitze für die Stabilität und lange
Lebensdauern herabzusetzen. Das Aufrechterhalten eines zweidimensionalen
Registers der periodischen Spitzenanordnungen mit herkömmlichen
Mitteln über
große
Bereiche hinweg, wie z.B. in großen Bildschirmen von Fernsehgröße, kann
für Feldemissionsanlagen
mit Gates auch ein Problem sein, was schlechte Ausbeuten und hohe
Kosten zur Folge hat.
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In
US-A-4,338,164 wird ein Verfahren zum Präparieren ebener Flächen beschrieben,
auf denen mikrostrukturierte Vorsprünge angeordnet sind, wobei
das Verfahren eine komplizierte Reihe von Schritten umfasst, einschließlich einer
Bestrahlung einer löslichen
Matrix (z.B. Glimmer) mit hochenergetischen Ionen, wie zum Beispiel
aus einem Schwerionenbeschleuniger, um in der Matrix säulenähnliche
Spuren auszubilden, die anschließend weggeätzt werden, um später mit
einem geeigneten leitfähigen
Elektronenemissionsmaterial gefüllt zu
werden. Die ursprüngliche
lösliche
Matrix wird dann aufgelöst,
worauf zusätzliche
Schritte zur Metallabscheidung folgen, die ein leitfähiges Substrat
für das
Elektronenemissionsmaterial schaffen. Es wird behauptet, dass das
Verfahren bis zu 106 Emitter pro cm2 erzeugt, wobei die Emitter Durchmesser
von ungefähr
1–2 μm aufweisen.
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US-A-5,138,220
beschreibt eine gatefreie Feldemissions-Kathodenkonstruktion, die ein eutektisches Metall-Halbleiter-Gemisch,
wie z.B. Silizium-Tantal-Disilizidoder Germanium-Titan-Digermanizid-Eutektikum, enthält. Das Ätzen des
Hauptbestandteils, z.B. des Siliziums, legt stabförmige Vorsprünge, zum
Beispiel aus Tantal-Disilizid,
frei, welche Durchmesser von ungefähr 0,5 μm und eine Flächendichte
von 106 Stäbchen pro cm2 aufweisen.
Die Spitzen der Stäbchen
werden ferner sowohl mit einer leitfähigen (z.B. Gold) und einer
halbleitenden (z.B. amorphes Silizium) Schicht beschichtet, um eine
Feldemissionskathode zu schaffen.
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US-A-5,226,530
beschreibt einen Elektronen-Feldemitter mit Gates, der über eine
komplizierte Reihe von Abscheide- und Ätzschritten auf einem Substrat,
vorzugsweise kristallinem, polykristallinem oder amorphem Silizium,
hergestellt wird. In einem Beispiel sind 14 Abscheide- und Ätzschritte
erforderlich, um ein Emittermaterial zu präparieren. Es wird behauptet,
dass die nadelförmigen
Emitter ungefähr
1 μm hoch
sind, aber das Patent sagt nichts zu dem Nadeldurchmesser und der
Flächendichte.
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Andere
Ansätze
sind enthalten in de Heer u.a." A
Carbon Nanotube Field-Emission Electron Source", Science 270, 17. November 1995, S.
1179; Kirkpatrick u.a. "Demonstration
of Vacuum Field Emission from a Self-Assembling Biomolecular Microstructure
Composite", Appl.
Phys. Lett. 60(13), 30. März
1992, S. 1556–1558
und im Abschnitt Technology News in Solid State Technology, November
1995, S. 42, welcher die vertikalen zylindrischen Dünnschichtkanten-Feldemitter
betrifft.
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Es
wurden mikrostrukturierte Verbundobjekte offenbart. Siehe zum Beispiel
US-A-4,812,352; US-A-5,039,561; US-A-5,176,786; US-A-5,336,558; US-A-5,338,430
und US-A-5,238,729.
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In
EP-A-0 709 870 wird ein Feldemitter offenbart, der freie Teilchen
enthält,
die auf einer beliebigen Seite und allseitig mit Emissionsmaterial
beschichtet sind und dann in eine leitfähige Matrix auf einer Basisschicht
eingebettet werden. Die Teilchen sind vorzugsweise vielflächige, zerklüftete oder
facettierte Teilchen, und sie können
Diamantenstaub, keramische Partikel und dergleichen sein. Darüber hinaus
wird in dieser Patentschrift mitgeteilt, dass diese Teilchen separiert,
zur Schwebe gebracht und durch die Gasphasenabscheidung mit Emissionsmaterial
beschichtet werden. Die beschichteten Teilchen werden dann in eine
leitfähige Matrix
eingebettet.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Präparieren
einer Elektrode für
eine Elektronen-Feldemissionsvorrichtung oder eine matrixadressierte
Gasplasma-Displayvorrichtung nach Anspruch 1, ein Verfah ren zum
Herstellen einer ein elektrisches Feld erzeugenden Struktur, wie
sie in Anspruch 14 festgelegt ist, und ein Verfahren zum Herstellen
einer Mikrowellenvorrichtung, wie es in Anspruch 15 festgelegt ist. Die
Unteransprüche
betreffen einzelne Ausführungsformen
der Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Präparieren
einer Feldemissionselektrode, das die Schritte umfasst:
ein
Substrat bereitstellen, das auf mindestens einer seiner Flächen eine
Mikroschicht trägt,
die eine dichte Anordnung von diskreten, massiven Mikrostrukturen
aufweist, wobei die Mikrostrukturen eine Anzahl-Flächendichte
von mehr als 107/cm2 und
vorzugsweise mehr als 108/cm2 und
stärker
vorzugsweise mehr als 109/cm2 aufweisen,
und
mindestens einen Anteil der Mikrostrukturen einzeln konform
beschichten mit einem oder mehreren Elektronenemissionsmaterialien – in einer
Menge im Bereich von 10 bis 1000 nm planarer Äquivalenzdicke, vorzugsweise
30 bis 500 nm und stärker
vorzugsweise 50 bis 300 nm planarer Äquivalenzdicke – durch
einen Prozess, der die konforme Beschichtung mit einer Oberflächenmorphologie
erzeugt, die nanoskopisch rau ist.
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Der
Prozess schafft eine Vielzahl von potenziellen Elektronenemissionsplätzen auf
jeder beschichteten Mikrostruktur und dient zur Verringerung der
effektiven Austrittsarbeit der Elektronenemissions-Oberflächenbeschichtung.
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Die
diskreten Mikrostrukturen, welche die dichte Anordnung enthalten,
können
gleichförmig
oder vorzugsweise zufällig
ausrichtet sein. Die Mikrostrukturen können starr und gerade, geringelt,
gekrümmt,
gebogen oder krummlinig sein. Die räumliche Verteilung kann eine
zufällige
oder eine regelmäßige Anordnung
sein.
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Die
Verteilung der Mikrostrukturen braucht nicht gleichförmig zu
sein (d.h. die Verteilung der Mikrostrukturen kann zusammenhängend oder
nicht zusammenhängend
sein). Zum Beispiel kann die Verteilung der Mikrostrukturen ein
Muster ausbilden. Das Muster kann sich wiederholen oder nicht wiederholen,
und es kann ausgebildet werden durch Abscheiden von Mikrostruktur-Vorstufen
durch eine Maske oder durch physikalisches Entfernen von Mikrostrukturen
mit mechanischen Mitteln oder durch Licht- oder Laserabtragung oder durch
Einkapseln mit anschließendem
Ablösen
oder durch Kopiebildung einer gemusterten Urmaske.
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Vorzugsweise
weisen die Mikrostrukturen monokristalline oder polykristalline
Bereiche auf.
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Geeignete
Mikrostrukturmaterialien schließen
solche ein, die in Luft stabil sind und die zu Mikrostrukturen geformt
werden können
und die im Vakuum niedrige Gasaustrittsraten aufweisen. Vorzugsweise
enthalten die Mikrostrukturen mindestens ein Material von einem
anorganischen Material und einem organischen Material.
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Vorzugsweise
enthalten die Mikrostrukturen ein organisches Material. Vorzugsweise
sind die Moleküle des
organischen Materials planar und umfassen Ketten oder Ringe, vorzugsweise
Ringe, über
welche die π-Elektronendichte
(Pi-Elektronendichte) weitgehend delokalisiert ist. Die am stärksten bevorzugten
organischen Materialien können
grob eingeteilt werden als mehrkernige aromatische Kohlenwasserstoffe
und heterozyklische aromatische Verbindungen. Organische Pigmente,
wie z.B. Perylen-Dicarboximid-Verbindungen, sind besonders erwünscht.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zum Herstellen einer Elektrode für eine Feldemissions-Displayvorrichtung gemäß vorliegender
Erfindung umfasst den Schritt zum Bereitstellen eines matrixadressierbaren
Substrats, das eine mikrostrukturierte Schicht trägt, wobei
die mikrostrukturierte Schicht eine dichte Anordnung von diskreten,
massiven, vorzugsweise langgestreckten, gleichförmig oder zufällig ausgerichteten
konform beschichteten Mikrostrukturen aufweist. Alle diskreten Mikrostrukturen
sind mit mindestens einer konformen Beschichtung aus einem für die Feldemission
oder Ionisation geeigneten Materials derart beschichtet, dass die
konforme Beschichtung zumindest teilweise jede aus der Vielzahl
der Mikrostrukturen einzeln überdeckt,
um die für die
vorliegende Erfindung zweckdienliche Elektrode schaffen.
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Auf
jeder Mikrostruktur kann mehr als eine konforme Beschichtung vorliegen.
Konforme Mehrfachbeschichtungen, die Elektronenemissionsmaterialien
sind, können
die gleichen oder unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen.
Konforme Mehrfachbeschichtungen können eine oder mehrere Schichten
umfassen, die keine Elektronen emittieren und die keine Oberflächenschichten
sind. Konforme Mehrfachbeschichtungen können Materialien umfassen,
die so ausgewählt
sind, dass sie durch Gettern Gasabpumpeigenschaften aufweisen.
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Auf
jeder Mikrostruktur kann eine einzige konforme Beschichtung zusammenhängend oder
nicht zusammenhängend
sein. Vorzugsweise ist eine einzige konforme Beschichtung zusammenhängend. Werden konforme
Mehrfachbeschichtungen verwendet, dann kann jede einzelne konforme
Beschichtung zusammenhängend
oder nicht zusammenhängend
sein. Vorzugsweise sind mehrere konforme Beschichtungen gemeinsam
zusammenhängend.
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Die
Oberfläche
der konformen Beschichtung ist nanoskopisch rau. Die Beschichtung
weist Mikrokristallite auf, welche die Oberfläche der Mikrostrukturen weitgehend
bedecken. Diese vielen Mikrokristallite tragen zu mehreren Emissionsplätzen bei
wegen ihrer sehr großen
Krümmungsradien,
großen
Anzahl und niedrigen Austritts arbeiten, die im Allgemeinen mit den
Kristallkorngrenzen, Stufen, Facetten, Knicken, Vorsprüngen und
Versetzungen verbunden sind. Die konforme Beschichtung kann kristallines
und nicht kristallines Material enthalten. Die Oberflächenmorphologie
der nicht kristallinen Bereiche kann auch nanoskopisch rau sein. Die
Rauigkeitsmerkmale können
in einer beliebigen Einzelabmessung im Bereich von 0,3 nm bis 300
nm und vorzugsweise zwischen 3 und 100 nm liegen.
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Bevorzugte
Elektronenemissionsmaterialien weisen niedrige elektronische Austrittsarbeiten,
eine hohe thermische Leitfähigkeit,
hohe Schmelztemperaturen sowie einen vernachlässigbaren Gasaustritt auf und
neigen dazu, nanoskopisch raue Beschichtungen auszubilden.
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Ein
Elektronen-Feldemissionsdisplay einschließlich einer erfindungsgemäß präparierten
Elektrode umfasst als Kathode eine Schicht, die eine dichte Anordnung
von diskreten, massiven Mikrostrukturen aufweist, die auf mindestens
einem Anteil einer oder mehrerer Oberflächen eines Substrats angeordnet
sind, wobei die Mikrostrukturen eine Anzahl-Flächendichte von mehr als 107/cm2 und vorzugsweise
mehr als 108/cm2 und
stärker
vorzugsweise mehr als 109/cm2 aufweisen
und mindestens ein Anteil der Mikrostrukturen konform mit einer
oder mehreren Schichten eines Elektronenemissionsmaterials beschichtet
ist, wobei das aufgeschichtete Elektronenemissionsmaterial auf mindestens
einem Anteil einer jeden Mikrostruktur aufgebracht ist und eine
Oberflächenmorphologie
aufweist, die mit mehreren potenziellen Feldemissionsplätzen pro
Mikrostruktur nanoskopisch rau ist. Das Elektronenemissionsmaterial
ist weder im Kontakt mit noch zwischen einer beliebigen Mikrostruktur
und dem Substrat angeordnet. Vorzugsweise weisen die Mikrostrukturen
eine mittlere Querschnittsabmessung kleiner als 0,3 Mikrometer,
vorzugsweise kleiner als 0,1 Mikrometer, und sie weisen mittlere
Längen
kleiner als 10 Mikrometer, vorzugsweise kleiner als 3 Mikrometer,
auf.
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Das
Display enthält
eine Struktur zum Erzeugen eines elektrischen Feldes, die erste
und zweite leitfähige
Elektroden aufweist, die in Abständen
voneinander isoliert und weitgehend parallel zueinander angeordnet
sind, wobei die erste leitfähige
Elektrode eine Schicht umfasst, die eine dichte Anordnung von diskreten, massiven
Mikrostrukturen aufweist, die auf mindestens einem Anteil von einer
oder von mehreren Flächen
eines Substrats angeordnet sind, wobei die Mikrostrukturen eine
Anzahl-Flächendichte
größer als
107/cm2 aufweisen,
wobei mindestens ein Anteil der Mikrostrukturen konform beschichtet
ist mit einer oder mit mehreren Nanoschichten eines Elektronenemissionsmaterials
und das aufgeschichtete Elektronenemissionsmaterial auf mindestens
einem Anteil einer jeden Mikrostruktur aufgebracht ist und eine
Oberflächenmorphologie
aufweist, die nanoskopisch rau ist, um mehrere potenzielle Feldemissionsplätze pro
Mikrostruktur bereitzustellen.
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In
dieser Anmeldung:
bedeutet "nanostrukturierte
Schicht" oder "Nanoschicht" eine Schicht einer
mittleren Dicke auf der Nanometerskala, die nanoskopisch rau sein
kann;
bedeutet "nanoskopisch
raue Beschichtung" Oberflächenmerkmale
oder eine Film-Morphologie (Abweichungen von der Ebenheit, einschließlich Vorsprüngen und
Vertiefungen), die eine Zusammensetzungs-Inhomogenitätg mit einer
räumlichen
Abmessung in der Größenordnung
von Nanometern in mindestens einer Dimension aufweisen;
bezieht
sich "Mikrostruktur" oder "mikrostrukturiertes
Element" auf einzelne
Einheiten, die geradlinig, gebogen oder krummlinig sein können und
schließt
solche Einheiten, wie zum Beispiel Whisker, Stäbchen, Kegel, Pyramiden, Kugeln,
Zylinder, Leisten und dergleichen, ein;
bedeutet "dichte Anordnung" Mikrostrukturen
in einer Gruppierung, die in kleinen Abständen regelmäßig oder zufällig ist,
wobei der mittlere Abstand im Be reich von etwa 1 Nanometer bis etwa
5000 Nanometer und vorzugsweise im Bereich von etwa 10 bis etwa
1000 Nanometer liegt und wobei vorzugsweise der mittlere Abstand
ungefähr
gleich dem mittleren Durchmesser der Mikrostrukturen ist;
sind "diskrete Mikrostrukturen" unabhängig und
nicht miteinander verschmolzen, obwohl sie in einem oder in mehreren
Bereichen entlang ihrer Länge
miteinander in Kontakt sein können;
bedeuten "auf einem Substrat
angeordnete Mikrostrukturen" (a)
Mikrostrukturen, die gänzlich
frei liegen, aber an einem Substrat haften und aus einem anderen
Material als das Substrat bestehen, (b) Mikrostrukturen, die teilweise
frei liegen und teilweise von dem Substrat eingekapselt werden und
aus einem anderen Material als das Substrat bestehen, und/oder (c)
Mikrostrukturen, die Ausbuchtungen des Substrats sind und aus demselben
Material wie das Substrat bestehen;
bezieht sich "mikrostrukturierte
Schicht" auf eine
Schicht, die durch alle Mikrostrukturen zusammengenommen gebildet
wird. Ein Beispiel für
einen derartigen mikrostrukturierten Oberflächenbereich mit einer räumlichen
Inhomogenität
in zwei Dimensionen ist ein Bereich, der aus langgestreckten, mit
Metall beschichteten Elementen (mikrostrukturierten Elementen) aufgebaut
ist, die gleichförmig
oder zufällig
auf der Oberfläche
des Substrats ausgerichtet sind, wobei sie sich berühren oder
nicht berühren,
und die ein ausreichendes Seitenverhältnis sowie ausreichende Anzahlen
pro Flächeneinheit
haben, um die gewünschten
Eigenschaften zu erreichen. Ein zweidimensionaler räumlich inhomogener
mikrostrukturierter Oberflächenbereich
kann von der Art sein, dass bei einer Bewegung durch den Bereich
entlang von beliebigen zwei der drei orthogonalen Richtungen mindestens
zwei unterschiedliche Materialien beobachtet werden, zum Beispiel
die mikrostrukturierten Elemente und Fehlstellen;
bezeichnet "Verbund-Mikrostrukturen" konform beschichtete
Mikrostrukturen;
bedeutet "konform
beschichtet", dass
ein Material auf mindestens einem Anteil von mindestens einer Mikrostruktur
abgeschieden ist und dass es sich an die Form von mindestens einem
Anteil des Mikrostrukturelements anpasst;
bedeutet "gleichförmig ausgerichtet", dass mindestens
80 Prozent der Mikrostrukturen Winkel zwischen einer gedachten Linie
senkrecht zur Oberfläche
des Substrats und den Hauptachsen aufweisen, die nicht mehr als ungefähr ±15° vom Mittelwert
der obengenannten Winkel abweichen;
bedeutet "zufällig ausgerichtet" nicht gleichförmig ausgerichtet;
bedeutet "zusammenhängend" eine Abdeckung der
Oberfläche
ohne Unterbrechung;
bedeutet "nicht zusammenhängend" eine Oberflächenabdeckung, die periodisch
oder nicht periodisch ist (eine derartige Abdeckung kann zum Beispiel
einzelne Mikrostrukturen umfassen, die konform beschichtete und nicht
beschichtete Bereiche aufweisen, oder sie kann mehr als eine Mikrostruktur
umfassen, wobei eine oder mehrere Mikrostrukturen beschichtet sind
und eine oder mehrere angrenzende Mikrostrukturen nicht beschichtet
sind);
bedeutet "massiv" nicht hohl;
bedeutet "mehrere" mindestens zwei,
vorzugsweise zwei oder drei;
bedeutet "planare Äquivalenzdicke" die Dicke der Beschichtung,
wenn sie auf einer ebenen Fläche
statt auf den Mikrostrukturen verteilt worden wäre;
bedeutet "elektronisch emittierend" die Fähigkeit,
Elektronen durch Feld- oder thermische Emission zu emittieren;
bedeutet "gleichförmig" mit Bezug auf den
Querschnitt, dass die größere Abmessung
des Querschnitts der einzelnen Mikrostrukturen nicht mehr als etwa
25 Prozent vom Mittelwert der größeren Abmessung
abweicht und dass die kleinere Abmessung des Querschnittes der einzelnen
Mikrostrukturen nicht mehr als etwa 25 Prozent vom Mittelwert der
kleineren Abmessung abweicht;
bedeutet „gleichförmig" mit Bezug auf die Länge, dass die einzelnen Mikrostrukturen
nicht mehr als etwa 10 Prozent von dem Mittelwert ihrer Längen abweichen;
bedeutet "stochastisch gleichförmig" das zufällige Ausbilden
durch einen wahrscheinlichkeitsabhängigen Prozess, weil wegen
der großen
Anzahl von Mikrostrukturen pro Flächeneinheit eine gleichförmige Eigenschaft der
mikrostrukturierten Schicht hergestellt wird;
bedeutet "Flächendichte" die Anzahl von Mikrostrukturen
pro Flächeneinheit;
bedeutet "Austrittsarbeit" einer gleichförmigen Oberfläche eines
elektronischen Leiters die Potenzialdifferenz zwischen dem Fermi-Niveau
(dem elektrochemischen Potential der Elektronen im Inneren des Festkörpers) und
dem oberflächennahen
Vakuumniveau, welches als das Potenzial an dem Punkt definiert ist,
an dem die Bildkraft auf ein emittiertes Elektron zu vernachlässigen ist;
in dieser Erfindung können
Austrittsarbeiten größer als
Null und bis zu 6 eV erwünscht
sein.
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Es
ist vorteilhaft, dass die vorliegende Erfindung ein Feldemissionsdisplay
einschließlich
einer Elektrode bereitstellt, das pro Flächeneinheit sehr große Anzahlen
von äußerst kleinen,
vorzugsweise langgestreckten Verbund-Mikrostrukturen umfasst, die
auf eine große
Vielfalt großflächiger Substrate über einfache Abscheidungsprozesse
aufgebracht und durch effiziente Trockenbearbeitungsprozesse gemustert
werden können.
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Die
mikrostrukturierten organischen Filme gemäß vorliegender Erfindung können durch
einen Trockenprozess hergestellt und auf ein beliebiges Substrat
beliebiger Größe aufgebracht
werden, das geeignet ist, im Vakuum bis auf ungefähr 260 °C erhitzt
zu werden. Die Anzahl der Emitter pro Flächeneinheit kann auf bis zu
30–40
pro Quadratmikrometer oder auf über
1000 Mikrostrukturen pro Pixel von 6 μm × 6 μm gebracht werden. In der vorliegenden
Erfindung ergeben diese hohen Anzahldichten von derartigen ultrakleinen,
nanoskopisch rauen, zufällig
angeordneten, in einem kleinen Abstand voneinander liegenden Mikrostrukturelementen
räumlich
Bemittelte Emissionspegel, die bei geringeren Spannungen als beim
Stand der Technik von Pixel zu Pixel stochastisch gleichförmig sind.
Wegen der großen
Anzahl emittierender Punkte pro Flächeneinheit sind niedrigere
Stromdichten pro Emissionsplatz erlaubt. Die mikrostrukturierten
Elektroden der vorliegenden Erfindung können durch Laserabtragung oder
Lichtabtragung bei beliebigen Wellenlängen leicht bemustert werden.
Zum Beispiel kann unter Verwendung eines YAG-Lasers mit 1,2 Watt
auf der Probenfläche
und einer Ablenkgeschwindigkeit von 3200 cm/s die Bemusterung mit
Punktgrößen von
17 μm leicht
ausgeführt
werden.
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Eine
zusammenfassende Darstellung der Technologie der Flachbildschirmdisplays
wird in Encyclopedia of Applied Physics, Bd. 5, VCH Publishers,
Inc., New York, 1993, S. 101–126,
gegeben. Elektron-Feldemissionsvorrichtungen sind vom Stand der
Technik her bekannt. Sie werden zum Beispiel in US-A-3,812,559; US-A-5,404,070;
US-A-5,507,676 und US-A-5,508,584 offenbart.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird ausführlicher
beschrieben mit Bezugnahme auf die Zeichnungen, in denen:
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1 eine
Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme zeigt, die von einer mikrostrukturierten
Schicht einer Elektrode der vorliegenden Erfindung bei × 10.000
und unter einem Beobachtungswinkel von 45 Grad aufgenommen wurde,
welche eine typische Flächendichte,
Abstand und Größe der Verbund-Mikrostrukturen
aufweist;
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2(a–c) Rasterelektronenmikroskopaufnahmen × 150.000
von Verbund-Mikrostrukturen in erfindungsgemäßen Elektroden darstellen,
welche die Veränderung
der nanoskopischen Rauigkeit der konformen Beschichtung und der
Größe der Mikrostrukturen
mit der Menge des Metalls, das auf die Mikrostrukturen aufgeschichtet
ist, aufzeigen;
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3(a) eine schematische Darstellung ist,
welche die Einbeziehung der mikrostrukturierten Schichten in Elektroden
in einer matrixadressierten Vakuum-, Gasplasma-, oder gatefreien
Feldemissions-Displayvorrichtung zeigt, z.B. wie in den Beispielen
5–15;
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3(b) eine schematische Darstellung ist,
welche die Einbeziehung der mikrostrukturierten Schichten in Elektroden
in einer matrixadressierten Feldemissions-Displayvorrichtung mit
Gates zeigt;
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4 eine
grafische Darstellung des Ionisationsstromes über der Spannung zwischen den
voneinander räumlich
getrennten Elektroden zeigt, welche Mikrostrukturen aufweisen, die
wie in den Beispielen 1–3
auf metallisierte Siliziumsubstrate aufgeschichtet sind;
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5(a) eine grafische Darstellung des Feldemissionsstromes über der
Spannung zwischen einer Elektrode, die eine mikrostrukturierte Schicht
aufweist, und einem Leuchtschirm wie in Beispiel 5 zeigt;
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5(b) eine Fowler-Nordheim-Darstellung
der Daten von 5(a) zeigt;
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6(a) die Feldemissionsstromdichte über der
Zellenspannung von einer mikrostrukturierten Schicht bis zu einem
Leuchtschirm für
drei Elektroden zeigt, die mikrostrukturierte Schichten wie in den
Beispielen 6–8 aufweisen;
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6(b) eine Fowler-Nordheim-Darstellung
der Daten der Kurve B in 6(a) ist;
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7 eine
Fowler-Nordheim-Darstellung des Feldemissionsstromes aus einer Elektrode
zeigt, die wie in Beispiel 11 eine kobaltbeschichtete mikrostrukturierte
Schicht aufweist;
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8 eine
Rasterelektronenmikroskopaufnahme × 10.000 von krummlinigen Mikrostrukturen
mit einer diamantähnlichen
Kohlenstoffbeschichtung zeigt, die in Beispiel 12 verwendet wird.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Es
wurde festgestellt, dass eine merkliche Kaltkathoden-Tunnelfeldemission
im Vakuum bei niedrigen angelegten elektrischen Feldern aus mikrostrukturierten
Schichten erhalten werden kann, die – in einer bevorzugten Ausführungsform – metallbeschichtete
organische Pigment-Whisker (z.B. C.I. PIGMENT RED 149 (Perylenrot))
enthalten. Die mikrostrukturierten Filme weisen eine dichte zweidimensionale
Verteilung von diskreten, langgestreckten kristallinen Whiskern
auf, welche weitgehend gleichförmige
aber nicht identische Querschnitte sowie große Länge-zu-Breite-Verhältnisse
aufweisen, und die in einem weiteren Unterschied zum Stand der Technik
nicht identisch sind und zufällig
angeordnet und ausgerichtet sein können. Die Whisker werden konform
mit Materialien beschichtet, die für die Feldemission oder Ionisation
geeignet sind und welche die Whisker mit einer feinen nanoskopischen
Oberflächenstruktur
versehen, die in der Lage ist, als Mehrfachemissionsplatz wirksam
zu werden.
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Obwohl
die Längen,
Formen, Ausrichtungen, Querschnittsabmessungen und die konforme
Beschichtungsrauigkeit der einzelnen Emitter nicht gleich sind und
sie entsprechend einem stochastischen Wachstumsprozess auf einem
Substrat zufällig
angeordnet und ausgerichtet sein können, wurde herausgefunden,
dass eine gleichförmige
Emission erhalten werden kann, wenn auf Abmessungen von mindestens
1–2 cm2 auf einem Leuchtschirm geblickt wird. Es
wurde auch beobachtet, dass beträchtliche
Stromdichten, die der Fowler-Nordheim-Beziehung genügen, mit
Emissionsschwellwerten von 5 bis 10 Volt pro μm und Feldverstärkungsfaktoren
pro Einheit der Zwischenraumdistanz von mehr als 106/cm
erhalten werden können.
Es wird angenommen, dass die außerordentlich
großen
Zahlen von nicht gleichen, aber äußerst kleinen Mikrostrukturen pro
Flächeneinheit
sowie die Rauigkeit der konformen Feldemissionsbeschichtung auf
der Nanometerskala verantwortlich sind für die niedrige Schwellenspannung,
die großen
Feldverstärkungen
und die weitgehende Gleichförmigkeit
der räumlich
gemittelten Emission.
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Die
mikrostrukturierte Schicht kann auf einem Substrat einer beliebigen
gewünschten
Größe mittels eines
absolut trockenen Prozesses abgeschieden werden, und sie kann mühelos und
schnell strukturiert werden, wobei zum Beispiel hochauflösende (trockene)
Laserabtragungsmittel verwendet werden.
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Die
Ausrichtung der Mikrostrukturen ist im Allgemeinen gleichförmig bezüglich der
Oberfläche
des Substrats. Die Mikrostrukturen sind gewöhnlich normal zur ursprünglichen
Substratoberfläche
ausgerichtet, wobei die Richtung der Oberflächennormalen als die Richtung
der Geraden festgelegt ist, die senkrecht auf einer imaginären Ebene
steht, welche tangential zur lokalen Substratoberfläche am Berührungspunkt
der Grundfläche
der Mikrostruktur mit der Substratoberfläche liegt. Es ist ersichtlich,
dass die Richtung der Oberflächennormalen
den Konturen der Substratoberfläche
folgt. Die Hauptachsen der Mikrostrukturen können parallel oder nicht parallel
zueinander sein.
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Alternativ
können
die Mikrostrukturen ungleichförmig
in Form, Größe und Ausrichtung
sein. Zum Beispiel können
die oberen Teile der Mikrostrukturen gebogen, geringelt oder gekrümmt sein,
oder die Mikrostrukturen können über ihre
gesamte Länge
gebogen, geringelt oder gekrümmt
sein.
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Vorzugsweise
sind die Mikrostrukturen in Länge
und Form gleichmäßig und
weisen einheitliche Querschnittsabmessungen längs ihrer Hauptachsen auf.
Die bevorzugte Länge
einer jeden Mikrostruktur ist kleiner als etwa 50 Mikrometer. Stärker bevorzugt
liegt eine Länge
einer jeden Mikrostruktur im Bereich von etwa 0,1 bis 5 Mikrometer,
am stärksten
bevorzugt sind 0,1 bis 3 Mikrometer. In einer beliebigen mikrostrukturierten Schicht
wird bevorzugt, dass die Mikrostrukturen eine einheitliche Länge aufweisen.
Vorzugsweise ist die mittlere Querschnittsabmessung einer jeden
Mikrostruktur kleiner als etwa 1 Mikrometer, stärker bevorzugt sind 0,01 bis
0,5 Mikrometer. Am stärksten
bevorzugt wird, dass die mittlere Querschnittsabmessung einer jeden Mikrostruktur
im Bereich von 0,03 bis 0,3 Mikrometer liegt.
-
Vorzugsweise
weisen die Mikrostrukturen eine Anzahl-Flächendichte
im Bereich von etwa 107 bis etwa 1011 Mikrostrukturen pro Quadratzentimeter
auf. Stärker
vorzuziehen ist, dass die Mikrostrukturen eine Anzahl-Flächendichte
von etwa 108 bis etwa 1010 Mikrostrukturen
pro Quadratzentimeter aufweisen.
-
Die
Mikrostrukturen können
eine Vielfalt von Ausrichtungen sowie gerade und gekrümmte Formen
aufweisen (z.B. Whisker, Stäbchen,
Kegel, Pyramiden, Kugeln, Zylinder, Leisten und dergleichen, die
verdrillt, krumm oder gerade sein können), und eine jede Schicht
kann eine Kombination von Ausrichtungen und Formen umfassen.
-
Die
Mikrostrukturen weisen ein Seitenverhältnis (d.h. Verhältnis von
Länge zu
Durchmesser) vorzugsweise im Bereich von etwa 1:1 bis etwa 100:1
auf.
-
Ein
bevorzugtes Verfahren zum Herstellen einer mikrostrukturierten Schicht
auf Basis organischer Substanzen wird in US-A-4,812,352 und US-A-5,039,561
offenbart. Wie hier offenbart ist, umfasst ein Verfahren zum Herstellen
einer mikrostrukturierten Schicht die Schritte:
- (i)
Abscheiden eines Dampfes eines organischen Materials als eine dünne zusammenhängende oder
nicht zusammenhängende
Schicht auf einem Substrat; und
- (ii) Tempern der abgeschiedenen organischen Schicht in einem
Vakuum für
eine Zeitdauer und bei einer Temperatur, die ausreichen, um eine
physikalische Umwandlung in der abgeschiedenen organischen Schicht
einzuleiten, um eine mikrostrukturierte Schicht auszubilden, welche
eine dichte Anordnung von diskreten Mikrostrukturen aufweist, die
aber nicht ausreichen, ein Verdampfen oder Sublimieren der organischen
Schicht zu bewirken.
-
Materialien,
die als ein Substrat brauchbar sind, schließen solche Materialien ein,
die bei der Temperatur und dem Vakuum, denen sie während der
Gasphasenabscheidung und der Temperungsschritte ausgesetzt sind,
intakt bleiben. Das Substrat kann flexibel oder starr, eben oder
nicht eben, nach außen
oder innen gewölbt
oder texturiert sein, oder es kann Kombinationen davon aufweisen.
-
Bevorzugte
Substratmaterialien schließen
organische Materialien und anorganische Materialien ein (zum Beispiel
einschließlich
von Gläsern,
Keramiken, Metallen und Halbleitern). Das bevorzugte Substratmaterial
ist Glas oder Metall.
-
Repräsentative
organische Substrate schließen
solche Substrate ein, die bei der Temperungstemperatur stabil sind,
zum Beispiel Polymere, wie z.B. Poyimid-Film (handelsüblich zum
Beispiel unter der Handelsbezeichnung "KAPTON" von DuPont Electronics aus Wilmington,
DE), hochtemperaturstabile Polyester, Polyamide und Polyaramide.
-
Als
Substrate brauchbare Metalle schließen zum Beispiel Aluminium,
Kobalt, Kupfer, Molybdän,
Nickel, Platin, Tantal oder Kombinationen daraus ein. Als ein Substratmaterial
brauchbare Keramiken schließen zum
Beispiel Metall- oder Nichtmetall-Oxide, wie z.B. Aluminiumoxid
und Quarz, ein. Ein besonders brauchbarer Halbleiter ist Silizium.
-
Bevorzugte
Verfahren zum Präparieren
eines Metallsubstrats schließen
zum Beispiel Vakuum-Dampfabscheidung oder Ionensputter-Abscheidung
einer Metallschicht auf einer Polyimid-Platte oder -Bahn ein. Vorzugsweise
kann die Dicke der Metallschicht etwa 10 bis 100 Nanometer betragen.
Obwohl es nicht notwendigerweise schädlich ist, kann dadurch, dass
die Metalloberfläche
einer oxidierenden Atmosphäre
(z.B. Luft) ausgesetzt ist, das Entstehen einer Oxidschicht auf
ihr befördert
werden.
-
Das
organische Material, aus welchem die Mikrostrukturen ausgebildet
werden können,
kann auf das Substrat unter Verwendung von Verfahren aufgeschichtet
werden, die vom Stand der Technik her für das Aufbringen einer Schicht
aus einem organischen Material auf einem Substrat bekannt sind,
einschließlich
zum Beispiel der Gasphasenabscheidung (z.B. Vakuumverdampfung, Sublimation
und chemische Dampfabscheidung) und der Lösungsbeschichtung oder Dispersionsbeschichtung
(z.B. Tauchbeschichtung, Sprühbeschichtung,
Aufschleuderbeschichtung, Rakel- oder Messerbeschichtung, Stegbeschichtung,
Walzenbeschichtung und Gießbeschichtung
(d.h. eine Flüssigkeit
auf eine Oberfläche
gießen
und ermöglichen,
dass die Flüssigkeit über die
Oberfläche
fließt)).
Vorzugsweise wird die organische Schicht durch physikalische Vakuum-Dampfabscheidung
(d.h. Sublimation des organischen Materials bei anliegendem Vakuum)
abgeschieden.
-
Brauchbare
organische Materialien für
das Herstellen von Mikrostrukturen zum Beispiel durch Aufschichten
mit anschließendem
Plasmaätzen
können
zum Beispiel Polymere und deren Vorpolymere (z.B. thermoplastische
Polymere, wie z.B. Alkyde, Melamine, Harnstoff-Formaldehyde, Diallylphthalate,
Epoxidharze, Phenolharze, Polyester und Silikone; Duroplast-Polymere,
wie z.B. Akrylnitril-Butadien-Styrene,
Acetate, Acryle, Zellulosen, chlorierte Polyether, Ethylen-Vinyl-Acetate,
Fluorkohlenwasserstoffe, Ionomere, Nylon, Parylene, Phenoxy-Verbindungen,
Polyallomere, Polyethylene, Polypropylene, Polyamid-Imide, Polyimide,
Polycarbonate, Polyester, Polyphenylenoxide, Polystyrene, Polysulfone
und Vinyle) und organometallische Substanzen (z.B. Bis(η5-cyclopentadienyl)-Eisen(II), Eisen-Pentacarbonyl,
Ruthenium-Pentacarbonyl,
Osmium-Pentacarbonyl, Chrom-Hexacarbonyl, Molybdän-Hexacarbonyl, Wolfram-Hexacarbonyl
und Tris(tripenylphosphin)-Rhodiumchlorid) sein.
-
Vorzugsweise
ist die chemische Zusammensetzung der mikrostrukturierten Schicht
auf Basis organischer Stoffe die gleiche wie die des organischen
Ausgangsmaterials. Organische Materialien, die bei der Präparation
der mikrostrukturierten Schicht verwendbar sind, enthalten zum Beispiel
ebene Moleküle,
die Ketten oder Ringe umfassen, über
welche die π-Elektronendichte
weitgehend delokalisiert ist. Diese organischen Materialien kristallisieren
im Allgemeinen in einer Fischgräten-Konfiguration.
Bevorzugte organische Materialien können allgemein klassifiziert
werden als mehrkernige aromatische Kohlenwasserstoffe und heterozyklische aromatische
Verbindungen.
-
Mehrkernige
aromatische Kohlenwasserstoffe werden von Morrison und Boyd in Organic
Chemistry, dritte Auflage, Allyn and Bacon, Inc. (Boston 1974),
Kap. 30, beschrieben. Heterozyklische aromatische Verbindungen werden
von Morrison und Boyd, oben zitiert, in Kap. 31 beschrieben.
-
Bevorzugte
mehrkernige aromatische Kohlenwasserstoffe, die handelsüblich sind,
schließen
zum Beispiel Naphtaline, Phenanthrene, Perylene, Anthrazene, Koronene
und Pyrene ein. Ein bevorzugter mehrkerniger aromatischer Kohlenwasserstoff
ist N,N'-di(3,5-xylyl)Perylen-3,4,9,10bis(dicarboximid)
(handelsüblich unter
der Handelsbezeichnung "C.I.
PIGMENT RED 149" von
der American Hoechst Corp. in Somerset, NJ, erhältlich), das hier als "Perylenrot" bezeichnet wird.
-
Bevorzugte
heterozyklische aromatische Verbindungen, die handelsüblich sind,
schließen
zum Beispiel Phthalocyanine, Porphyrine, Carbazole, Purine und Pterine
ein. Repräsentative
Beispiele von heterozyklischen aromatischen Verbindungen schließen zum
Beispiel metallfreies Phthalocyanin (z.B. Dihydrogen-Phthalocyanin)
und seine Metallkomplexe (z.B. Kupfer-Phthalocyanin) ein.
-
Die
organischen Materialien sind vorzugsweise in der Lage, eine zusammenhängende Schicht
auszubilden, wenn sie auf einem Substrat abgeschieden werden. Vorzugsweise
liegt die Dicke der zusammenhängenden
Schicht im Bereich von 1 Nanometer bis etwa eintausend Nanometer.
-
Die
Ausrichtung der Mikrostrukturen kann durch die Substrattemperatur,
die Abscheidungsrate und den Einfallswinkel während des Abscheidens der organischen
Schicht beeinflusst werden. Ist die Temperatur des Substrats während des
Abscheidens des organischen Materials ausreichend hoch (d.h. über einer
kritischen Substrattemperatur, welche nach dem Stand der Technik
mit einem Wert von einem Drittel des Siedepunktes (K) des organischen
Materials verknüpft
wird), dann bildet das abgeschiedene organische Material zufällig ausgerichtete
Mikrostrukturen entweder beim Abscheiden oder beim anschließenden Tempern
aus. Ist die Temperatur des Substrats beim Abscheiden ziemlich niedrig
(d.h. unterhalb der kritischen Substrattemperatur), dann neigt das
abgeschiedene organische Material dazu, beim Anlassen gleichförmig ausgerichtete
Mikrostrukturen auszubilden. Sind zum Beispiel gleichförmig ausgerichtete
Mikrostrukturen erwünscht,
die Perylenrot enthalten, dann ist die Temperatur des Substrats
während
des Abscheidens des Perylenrots vorzugsweise etwa 0 bis etwa 30 °C. Bestimmte
anschließende
konforme Beschichtungsprozesse, wie z.B. das DC-Magnetronsputtern
und Vakuum-Kathodenzerstäubungsprozesse,
erzeugen krummlinige Mikrostrukturen.
-
Es
kann eine optimale Maximaltemperatur zum Tempern für die verschiedenen
Filmdicken geben, um die abgeschiedene Schicht vollständig in
Mikrostrukturen umzuwandeln. Nach dem vollständigen Umwandeln ist die Hauptabmessung
einer jeden Mikrostruktur direkt proportional zur Dicke der ursprünglich abgeschiedenen
organischen Schicht. Da die Mikrostrukturen diskret sind, durch
Abstände
in der Größenordnung
ihrer Querschnittsabmessungen getrennt sind und vorzugsweise einheitliche
Querschnittsabmessungen aufweisen und das gesamte Material des ursprünglichen
organischen Films umgewandelt wurde, ergibt sich aus der Massenerhaltung,
dass die Längen
der Mikrostrukturen proportional zur Dicke der ursprünglich abgeschiedenen Schicht
sein werden. Wegen dieser Beziehung zwischen der Dicke der ursprünglichen
organischen Schicht und den Längen
der Mikrostrukturen sowie wegen der Unabhängigkeit der Querschnittsabmessungen
von der Länge
können
die Längen
und die Seitenverhältnisse
der Mikrostrukturen unabhängig
von ihren Querschnittsabmessungen und den Flächendichten verändert werden.
Zum Beispiel wurde gefunden, dass die Länge der Mikrostrukturen ungefähr das Zehnfache
der Dicke der aus dem Dampf abgeschiedenen Perylenrot-Schicht beträgt, wenn
die Dicke im Bereich von etwa 0,05 bis etwa 0,2 Mikrometer liegt.
Der Oberflächenbereich
der mikrostrukturierten Schicht (d.h. die Summe aus den Oberflächenbereichen
der einzelnen Mikrostrukturen) ist viel größer als jener der organischen
Schicht, die zu Beginn auf dem Substrat abgeschieden wurde. Vorzugsweise
liegt die Dicke der zu Beginn abgeschiedenen Schicht in dem Bereich
von etwa 0,05 bis etwa 0,25 Mikrometer.
-
Jede
einzelne Mikrostruktur kann eher monokristallin oder polykristallin
als amorph sein. Die mikrostrukturierte Schicht kann wegen der kristallinen
Natur und der gleichförmigen
Ausrichtung der Mikrostrukturen hochgradig anisotrope Eigenschaften
aufweisen.
-
Ist
eine nicht zusammenhängende
Verteilung der Mikrostrukturen erwünscht, dann können bei
dem Abscheidungsschritt der organischen Schicht Masken verwendet
werden, um bestimmte Bereiche oder Gebiete des Substrats selektiv
zu beschichten. Eine nicht zusammenhängende Verteilung von Mikrostrukturen
kann auch durch Beschichten (z.B. Sputter-Beschichten, Dampfbeschichten
oder chemische Dampfabscheidung) einer Metallschicht (z.B. Au, Ag
und Pt) auf der organischen Schicht vor dem Temperungsschritt erhalten
werden. Bereiche der organischen Schicht, auf denen die Metallbeschichtung
vorhanden ist, wandeln sich im Allgemeinen während des Temperungsschrittes
nicht in die Mikrostrukturen um. Vorzugsweise liegt die planare Äquivalenzdicke
der Metallbeschichtung, die nicht zusammenhängend sein kann, im Bereich
von etwa 0,1 bis etwa 500 Nanometern.
-
Auch
andere vom Stand der Technik her bekannte Verfahren für das selektive
Abscheiden einer organischen Schicht auf bestimmten Bereichen oder
Gebieten eines Substrats können
brauchbar sein.
-
Bei
dem Temperungsschritt wird das Substrat mit der darauf aufgeschichteten
organischen Schicht in einem Vakuum für einen Zeitraum und bei einer
Temperatur erhitzt, die ausreichend sind, dass die aufgeschichtete
organische Schicht eine physikalische Umwandlung durchläuft, wobei
die organische Schicht wächst,
um eine mikrostrukturierte Schicht auszubilden, die eine dichte
Anordnung von diskreten, ausgerichteten monokristallinen oder polykristallinen
Mikrostrukturen umfasst. Die gleichförmige Ausrichtung der Mikrostrukturen
ist eine inhärente
Folge des Temperungsprozesses, wenn die Substrattemperatur während des
Abscheidens hinreichend niedrig ist. Es wurde nicht beobachtet,
dass es für
die anschließende
Mikrostrukturbildung schädlich
ist, wenn das beschichtete Substrat vor dem Temperungsschritt der
Atmosphäre
ausgesetzt ist.
-
Ist
das aufgeschichtete organische Material zum Beispiel Perylenrot
oder Kupfer-Phthalocyanin, dann wird das Tempern vorzugsweise in
einem Vakuum (d.h. bei weniger als etwa 1 × 10–3 Torr)
bei einer Temperatur im Bereich von etwa 160 bis etwa 270 °C ausgeführt. Die
benötigte
Temperungsdauer für
ein Umwandeln der ursprünglichen
organischen Schicht in die mikrostrukturierte Schicht hängt von
der Temperatur des Temperns ab. Üblicherweise
ist eine Temperungsdauer im Bereich von etwa 10 Minuten bis etwa
6 Stunden ausreichend. Vorzugsweise liegt die Temperungsdauer im
Bereich von etwa 20 Minuten bis etwa 4 Stunden. Ferner wird für Perylenrot
beobachtet, dass die optimale Temperatur des Temperns, um die gesamte
ursprüngliche
organische Schicht in eine mikrostrukturierte Schicht umzuwandeln,
ohne sie dabei hinweg zu sublimieren, mit der Dicke der abgeschiedenen
Schicht veränderlich
ist. Üblicherweise
liegt die Temperatur für
Dicken der ursprünglichen
organischen Schicht von 0,05 bis 0,15 Mikrometer im Bereich von
245 bis 270 °C.
-
Die
Zeitspanne zwischen dem Dampfabscheidungsschritt und dem Temperungsschritt
kann – ohne eine
wesentliche nachteilige Auswirkung – von einigen Minuten bis zu
mehreren Monaten reichen, vorausgesetzt dass das beschichtete Verbundmaterial
in einem abgedeckten Behälter
gelagert wird, um die Verunreinigung (z.B. Staub) zu minimieren.
Beim Wachsen der Mikrostrukturen verändern sich die Intensitäten des
organischen Infrarotbandes, und das Laser-Spiegelreflexionsvermögen nimmt
ab, so dass die Umwandlung sorgfältig
an Ort und Stelle zum Beispiel durch Oberflächen-Infrarotspektroskopie über wacht
werden kann. Nachdem die Mikrostrukturen auf die gewünschten
Abmessungen angewachsen sind, ist es zulässig, dass die entstandene
Schichtstruktur, welche das Substrat und die Mikrostrukturen umfasst,
abgekühlt
wird, bevor sie auf Atmosphärendruck
gebracht wird.
-
Wird
eine gemusterte Verteilung von Mikrostrukturen gewünscht, dann
können
Mikrostrukturen selektiv vom Substrat, zum Beispiel durch mechanische
Mittel, Vakuumprozessmittel, chemische Mittel, Gasdruck- oder Fluidmittel,
Strahlungsmittel und Kombinationen davon, entfernt werden. Brauchbare
mechanische Mittel umfassen zum Beispiel das Abkratzen von Mikrostrukturen
von dem Substrat mit einem scharfen Werkzeug (z.B. mit einer Rasierklinge)
und das Einkapseln mit einem Polymer mit anschließendem Ablösen. Brauchbare Strahlungsmittel
schließen
die Laser- oder Lichtabtragung ein. Eine derartige Abtragung kann
eine gemusterte Kathode ergeben. Brauchbare chemische Mittel umfassen
zum Beispiel das Säureätzen ausgewählter Bereiche
oder Gebiete der mikrostrukturierten Schicht. Brauchbare Vakuummittel
umfassen zum Beispiel das Ionensputtern und das reaktive Ionenätzen. Brauchbare
Gasdruckmittel umfassen zum Beispiel das Wegblasen der Mikrostrukturen
vom Substrat mit einem Gas- (z.B. Luft-) oder Fluidstrom. Es sind
auch Kombinationen der obigen Verfahren möglich, wie z.B. die Verwendung
von Fotolacken und der Fotolithografie.
-
Die
Mikrostrukturen können
teilweise offen liegen und teilweise in einem Endsubstrat sowie
von einem anderen Material als dem Endsubstrat eingekapselt werden,
indem die Mikrostrukturen zunächst
auf einem vorläufigen
Substrat ausgebildet werden, worauf dann die Mikrostrukturen teilweise
in die Oberfläche
des Endsubstrats gepresst werden (zum Beispiel durch Heißwalzen-Kalandrieren,
wie es in US-A-5,352,651, Beispiel 34 beschrieben ist) und das vorläufige Substrat
beseitigt wird.
-
Die
Mikrostrukturen können
Ausbuchtungen des Substrats sein und aus demselben Material wie
das Substrat bestehen, indem z.B. eine nicht zusammenhängende Maske
aus Metallmikroinseln auf der Oberfläche eines Polymers abgeschieden
wird, dann das Polymermaterial, das nicht durch die Metallmikroinseln
abgedeckt wird, durch Plasma- oder reaktives Ionenätzen entfernt
wird, wodurch die Polymersubstratsäulen übrig bleiben, die aus der Oberfläche herausragen.
-
Aus
der Technik sind andere Verfahren zum Herstellen mikrostrukturierter
Schichten bekannt. Zum Beispiel werden Verfahren zum Herstellen
organischer mikrostrukturierter Schichten offenbart in: Materials Science
and Engineering, A158(1992), S. 1–6; J. Vac. Sci. Technol. A,
5, (4), Juli/August 1987, S. 1914–16; J. Vac. Sci. Technol.
A, 6,(3)Mai/August 1988, S. 1907–11; Thin Solid Films, 186,
1990, S. 327–47;
J. Mat. Sci., 25, 1990, S. 5257–68;
Rapidly Quenched Metals, Proc. Of the Fifth Int. Conf. on Rapidly
Quenched Metals, Würzburg,
Germany (3.–7.
Sept. 1984), S. Steeb u.a., Hrsg., Elsevier Science Publishers B.V.,
New York, (1985), S. 1117–24;
Photo Sci. and Eng., 24, (4), Juli/August, 1980, S. 211–16; sowie
US-A-4,568,598 und US-A-4,340,276.
Verfahren zum Herstellen mikrostrukturierter Schichten von Whiskern
auf anorganischer Grundlage werden zum Beispiel offenbart in: J.
Vac. Sci. Technol. A, 1, (3), Juli/Sept., 1983, S. 1398–1402; sowie
US-A-3,969,545;
US-A-4,252,865; US-A-4,396,643; US-A-4,148,294; U5-A-4,252,843; US-A-4,155,781;
US-A-4,209,008 und
US-A-5,138,220.
-
Brauchbare
anorganische Materialien zum Herstellen von Mikrostrukturen umfassen
zum Beispiel Kohlenstoff, diamantartiger Kohlenstoff, Keramiken
(z.B. Metall- oder
Nichtmetall-Oxide, wie z.B. Aluminiumoxid, Quarz, Eisenoxid und
Kupferoxid; Metall- oder Nichtmetall-Nitride, wie z.B. Siliziumnitrid und
Titannitrid; und Metall- oder Nichtmetall-Carbide, wie z.B. Siliziumcarbid;
Metall- oder Nichtmetall-Boride, wie z.B. Titanborid); Metall- oder
Nichtmetall-Sulfide, wie z.B. Cadmiumsulfid und Zinksulfid; Metall-Silizide,
wie z.B. Magnesiumsilizid, Calciumsilizid und Eisensilizid; Metalle
(z.B. Edelmetalle, wie z.B. Gold, Silber, Platin, Osmium, Iridium,
Palladium, Ruthenium, Rhodium und Kombinationen davon; Übergangsmetalle,
wie z.B. Scandium, Vanadium, Chrom, Mangan, Kobalt, Nickel, Kupfer,
Zirkon und Kombinationen davon; niedrigschmelzende Metalle, wie
z.B. Wismut, Blei, Indium, Antimon, Zinn, Zink und Aluminium; hochschmelzende
Metalle, wie z.B. Wolfram, Rhenium, Tantal, Molybdän und Kombinationen
davon) und Halbleitermaterialien (z.B. Diamant, Germanium, Selen,
Arsen, Silizium, Tellur, Galliumarsenid, Galliumantimonid, Galliumphosphid,
Aluminiumantimonid, Indiumantimonid, Indium-Zinn-Oxid, Zinkantimonid,
Indiumphosphid, Aluminium-Gallium-Arsenid, Zinktellurid und Kombinationen
davon).
-
Wie
oben beschrieben wurde, können
die Mikrostrukturen der bevorzugten Ausführungsform durch Regeln der
Substrattemperatur während
des Abscheidens der PR149-Ausgangsschicht
so hergestellt werden, dass sie zufällige Ausrichtungen aufweisen.
Sie können
auch durch die Bedingungen des konformen Beschichtungsvorganges
so hergestellt werden, dass sie krummlinige Formen aufweisen. Wie
in 6 von L. Aleksandrov, "GROWTH OF CRYSTALLINE
SEMICONDUCTOR MATERIALS ON CRYSTAL SURFACES"; Kap. 1, Elsevier, New York, 1984 erörtert wird,
können
sich die Energien der auftreffenden Atome, welche durch die verschiedenen
Beschichtungsverfahren, wie z.B. thermische Verdampfungsabscheidung,
Ionenabscheidung, Sputtern und Implantieren, zugeführt werden, über 5 Größenordnungen
hinweg erstrecken. Die höherenergetischen
Prozesse können
eine Verformung der PR149-Whisker während des konformen Beschichtungsprozesses
hervorrufen, wie in der 8 der Erfindungszeichnungen
gezeigt ist. Dieser Effekt kann von Vorteil sein für die Feldemission
aus den Mikrostrukturen, die mehrere potenzielle Emissionsplätze auf
ihren Oberflächen
in der Form nanoskopisch rauer Merkmale aufweisen, weil bei einem
Umbiegen der Spitzen mehr potenzielle Emissionsplätze so angeordnet
sein werden, dass sie für
die Emission zu einer Kathode hin geeignet sind.
-
Es
liegt im Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung, die Verfahren
zum Herstellen einer mikrostrukturierten Schicht zu verändern, um
eine nicht zusammenhängende
Verteilung von Mikrostrukturen zu erzeugen.
-
Vorzugsweise
dienen die eine oder mehreren Schichten des konformen Beschichtungsmaterials
nach dem Auftragen als eine Funktionsschicht, indem sie die erwünschten
elektronischen Eigenschaften, wie z.B. Leitfähigkeit und elektronische Austrittsarbeit,
und auch Eigenschaften wie die thermischen Eigenschaften, die optischen
Eigenschaften, wie zum Beispiel die Lichtabsorption für das Abtragen,
die mechanischen Eigenschaften (z.B. Verfestigen der Mikrostrukturen,
welche die mikrostrukturierte Schicht umfassen), die chemischen
Eigenschaften (z.B. Bereitstellen einer Schutzschicht) und die Eigenschaften
eines niedrigen Dampfdruckes weitergeben.
-
Eine
weitere Funktion der konformen Beschichtung kann darin bestehen,
ein Vakuum-Gettermaterial mit einem großen Oberflächenbereich für das kontinuierliche
Wegpumpen von Gasen bereitzustellen, die sich durch Ausgasen und
Durchlässigkeit
entwickeln können
und die Qualität
des Vakuums in der Flachbildschirm-Displayvorrichtung herabsetzen.
Beispiele für
Beschichtungsmaterialien mit Vakuum-Getterungseigenschaften schließen Zr-V-Fe
und Ti ein.
-
Das
konforme Beschichtungsmaterial kann vorzugsweise ein anorganisches
Material, oder es ein organisches Material sein, das ein Polymermaterial
enthält.
Brauchbare anorganische und organische konforme Beschich tungsmaterialien
schließen
zum Beispiel jene ein, die oben bei der Beschreibung der Mikrostrukturen angegeben
wurden. Brauchbare organische Materialien enthalten zum Beispiel
auch leitfähige
Polymere (z.B. Polyacytelen), aus Poly-p-Xylylen abgeleitete Polymere
und Materialien, die zum Herausbilden selbstordnender Schichten
fähig sind.
-
Die
bevorzugte Dicke der konformen Beschichtung liegt normalerweise
im Bereich von etwa 0,2 bis etwa 50 nm in Abhängigkeit von der Elektronenemissionsanwendung.
-
Die
konforme Beschichtung kann auf der mikrostrukturierten Schicht unter
Verwendung herkömmlicher
Techniken, die zum Beispiel der in US-A-4,812,352 und US-A-5,039,561 offenbart
sind, abgeschieden werden. Ein beliebiges Verfahren, mit dem die
Beeinträchtigung
der mikrostrukturierten Schicht durch mechanische Kräfte vermieden
wird, kann verwendet werden, um die konforme Beschichtung abzuscheiden.
Geeignete Verfahren umfassen zum Beispiel die Dampfphasenabscheidung
(z.B. Vakuumverdampfung, Sputter-Abscheidung und chemische Dampfabscheidung),
die Lösungsbeschichtung
oder die Dispersionsbeschichtung (z.B. Eintauchbeschichtung, Sprühbeschichtung,
Aufschleuderbeschichtung, Gießbeschichtung
(d.h. eine Flüssigkeit
auf eine Oberfläche
gießen
und zulassen, dass die Flüssigkeit über die
Oberfläche
fließt,
anschließend
Flüssigkeit
entfernen), die Tauchbeschichtung (d.h. die mikrostrukturierte Schicht
für eine
ausreichende Zeit in eine Lösung
eintauchen, um zu ermöglichen,
dass die Schicht Moleküle
aus der Lösung
oder kolloidale oder andere Teilchen aus einer Dispersion adsorbiert)
und das elektrische oder nichtelektrische Galvanisieren. Stärker bevorzugt
ist das Abscheiden der konformen Beschichtung durch Gasphasenabscheidungsverfahren, wie
z.B. Ionensputter-Abscheidung, Kathodenzerstäubungsabscheidung, Dampfkondensation,
Vakuumsublimation, physikalischer Dampftransport, chemischer Dampftransport
und organometallisch-chemi sche Dampfabscheidung. Das konforme Beschichtungsmaterial
ist ein Metall oder ein Material mit einer niedrigen Austrittsarbeit,
wie z.B. diamantähnlicher
Kohlenstoff.
-
Für das Abscheiden
einer gemusterten konformen Beschichtung werden die Abscheidetechniken
modifiziert, wie es vom Stand der Technik her bekannt ist, um derartige
nicht zusammenhängende
Beschichtungen zu erzeugen. Bekannte Modifikationen schließen zum
Beispiel die Verwendung von Masken, Blenden, gerichteten Elektronenstrahlen
und Abscheidungsquellstrahlen ein.
-
Die
Nanometerskalenrauigkeit der konformen Elektronemissionsbeschichtung
auf den Mikrostrukturelementen ist ein wichtiger Aspekt der vorliegenden
Erfindung. Die Morphologie dieser Beschichtung wird im Allgemeinen
durch den Beschichtungsprozess und die Oberflächenmerkmale der Mikrostrukturelemente
bestimmt. Zum Beispiel wird für
den bevorzugten Beschichtungsprozess durch Vakuumabscheiden von
Metallen auf der PR149-Mikrostruktur die konforme Beschichtungsmorphologie
zunächst
durch die Art und Weise bestimmt, wie das spezielle Beschichtungsmaterial
Kristallisationskeime in Inseln mit einer mittleren Größtabmessung
im Nanometerbereich auf den Seiten der kristallinen Whisker ausbildet
und wie sich anschließend die
Beschichtung von diesen anfänglichen
Keimbildungsstellen aus weiterentwickelt. Die Keimbildung und das Wachstum
kann bestimmt werden durch die Wahl des Vakuumbeschichtungsverfahrens,
z.B. physikalische Dampfabscheidung oder Sputter-Abscheidung, die
für beide
Prozesse gewählten
Abscheideraten und Einfallswinkel, die Substrattemperatur und die
Drücke
des Untergrundgases während
des Abscheidens und dergleichen. In H.J. Leamy u.a. "The Microstructure
of Vapor Deposited Thin Films",
CURRENT TOPICS IN MATERIALS SCIENCE; Bd. 6, Kap. 4, North-Holland
Publishing Company, 1980; J.P. Hirth u.a. "Nucleation Processes in Thin Film Formation", PHYSICS OF THIN FILMS;
Bd. 4, Academic Press, New York; 1967; und L. Aleksandrov, GROWTH
OF CRYSTALLINE SEMICONDUCTOR MATERIALS ON CRYSTAL SURFACES; Kap.
1, Elsevier, New York, 1984, beschreiben derartige Keimbildungs-
und Wachstumsvorgänge
ausführlich.
-
Die
Rauigkeit im Nanometerbereich kann auch durch die Anwesenheit von
Verunreinigungen oder beabsichtigte Dotierungen, welche den Oberflächen der
Mikrostrukturelemente zugeführt
werden, sowie durch Vorbehandlungsschritte, wie z.B. Plasmaätzen der
Mikrostrukturelemente vor dem Abscheiden der konformen Beschichtung,
beeinflusst werden.
-
Die
Morphologie kann auch beeinflusst werden, wenn die Bedingungen für ein epitaxiales
Wachstum des Beschichtungsmaterials auf den kristallinen Mikrostrukturen
erfüllt
werden. Siehe dazu z.B. US-A-5,176,786, welches hinsichtlich dieser
Aussagen hier durch Bezugnahme eingeschlossen ist, und J.H. van
der Merwe, "Recent
Developments in the Theory of Epitaxy", CHEMISTRY AND PHYSICS OF SOLID SURFACES;
Springer-Verlag, New York, 1984.
-
Auch
das Abschatten des Dampfabscheidungsmaterials durch die Mikrostrukturen
selbst beeinflusst die Rauigkeit der konformen Beschichtung und
ihre Verteilung entlang der Längen
der Mikrostrukturen. Dieser Effekt wird im Allgemeinen zur Folge
haben, dass vorzugsweise die Oberseiten von ausgerichteten Mikrostrukturen
auf Kosten ihrer Grundflächen
beschichtet werden, wie in den 2(a) bis 2(c) dargestellt ist und in A.G. Dirks
u.a. "Columnar Microstructure
in Vapor-Deposited Thin Films",
THIN SOLID FILMS; 47, S. 219–233,
erörtert
wird.
-
Die
endgültige
Größe der Rauigkeitsmerkmale,
die aus dieser Keimbildung und dem Wachstum herrühren, kann ferner in hohem
Maße durch
die Gesamtmengen des aufge tragenen konformen Beschichtungsmaterials
festgelegt werden. Das wird in den 2(a–c) gezeigt.
-
2(a) zeigt Mikrostrukturen, die mit 0,054
mg/cm2 Pt beschichtet wurden, in 2(b) wurde mit 0,22 mg/cm2 Pt
und 2(c) mit 0,86 mg/cm2 Pt
beschichtet. 2(b) zeigt, dass die
Seiten der Mikrostrukturen mit scharfen, kantigen Kristalliten mit
Gesamtabmessungen von 20 nm oder darunter bedeckt sind. Die nahezu
senkrechte Aufsicht auf die Oberseiten der stark beschichteten Mikrostrukturen
in 2(c) zeigt kristalline Plättchen von
Pt in der Größe von Nanometern.
Als ein Ergebnis des oben beschriebenen Abschattungseffekts sind
die Breiten der Spitzen in 2(c) viel
größer als
ihre Grundflächen.
Die nanoskopischen Kristallite in 2(a–c) sind
durch Kanten, die Krümmungsradien
im atomaren Skalenbereich aufweisen, und eine Vielzahl von Facetten
und Korngrenzen sowie andere Stellen mit einer potenziell niedrigen
Austrittsarbeit gekennzeichnet, was alles Merkmale sind, die zu
einer verstärkten
Elektronenfeldemission führen.
-
3(a) zeigt für eine Ausführungsform der Erfindung eine
schematische (Querschnitts-)Ansicht eines Teilbereichs der Komponenten
für eine
matrixadressierte Gasplasma- oder gatefreie Feldemissions-Displayvorrichtung 10 einschließlich einer
Kathode 20. Die gemusterte mikrostrukturierte Schicht 12,
die auf Zeilenleitern 16 angeordnet ist, welche durch das
Substrat 14 unterstützt
werden, stellt die Kathode 20 bereit. Die durchsichtigen
Spaltenleiter 18, meistens Indium-Zinn-Oxid (ITO, indium
tin oxide), sind auf einem Substrat 22, vorzugsweise Glas,
angeordnet, welches eine Schicht aus zusammenhängendem oder nicht zusammenhängendem
Leuchtstoffmaterial 23 trägt und welches die erfindungsgemäße Anode 24 enthält. Das
Leuchtstoffmaterial 23 kann durch Elektronen angeregt werden.
Beim Anlegen einer Spannung aus der Spannungsquelle 26 entsteht
ein hohes elektrisches Feld, das auf die Emissionsplätze der
mikrostruk turierten Schicht 12 einwirkt. Dieses erzeugt
einen Elektronenfluss durch den Niederdruckgas- oder Vakuum-Zwischenraum 28 zwischen
den Spaltenleitern 18 und den Zeilenleitern 16.
Der Zwischenraum 28, d.h. der Raum zwischen dem Leuchtstoff 23 und
der Kathode 20, kann eine vertikale Abmessung von etwa
1 μm bis
zu einigen mm aufweisen. Die durch die Spannung über dem Zwischenraum 28 beschleunigten
Elektronen prallen auf die leuchtstoffhaltige Schicht 23,
was zur Lichtemission führt,
wie aus der Technik bekannt ist.
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3(b) zeigt eine schematische (Querschnitts-)Ansicht
eines Teilbereiches der Komponenten für eine Ausführungsform einer matrixadressierten
Feldemissions-Displayvorrichtung 30 mit
Gates. Die Vorrichtung enthält
die mit einem Gate ausgestattete Elektrode 32 einschließlich der
leitfähigen
Gatespalten 34, der isolierten Abstandshalter 36,
die eine Höhe
im Bereich von 0,5 bis 20 μm
aufweisen, der gemusterten mikrostrukturierten Schicht 38,
die auf den Zeilenleitern 40 und in einem elektrischen
Kontakt mit ihnen abgeschieden ist, welche von dem Substrat 41,
meistens Glas, getragen werden. Die Kathode 32 ist räumlich abgetrennt von
der Anode 42 durch einen Niederdruckgas- oder vorzugsweise
Vakuum-Zwischenraum 44, den Raum zwischen dem Leuchtstoff 50 und
der Kathode 32, der eine vertikale Abmessung im Bereich
von etwa 1 μm
bis zu 5 mm aufweisen kann. Die Anode 42 umfasst das Substrat 46,
meistens Glas, auf welchem eine durchsichtige zusammenhängende oder
nicht zusammenhängende
ITO-Schicht 48 angeordnet ist, welche die zusammenhängende oder
nicht zusammenhängende
leuchtstoffhaltige Schicht 50 trägt, wie aus der Technik bekannt ist.
In einem Betriebsmodus führt
die Spannung aus der Spannungsquelle 52, die zwischen den
leitfähigen Gatespalten 34 und
den Zeilenleitern 40 angelegt ist, zu einem hohen elektrischen
Feld, das auf die mikrostrukturierte Schicht 38 einwirkt,
und zu einer nachfolgenden Feldemission von Elektronen in den Zwischenraum 44.
Die Spannung aus der Spannungsquelle 54 beschleunigt die
Feldemissionselektronen über
den Zwischenraum 44 hinweg, was nach dem Stoß der Elektronen
mit der Leuchtstoffschicht 50 eine Lichtemission zur Folge
hat. Vorzugsweise ist die Höhe
der mikrostrukturierten Schichten 38 die gleiche wie oder
kleiner als die Höhe
der Kathode 32. In einem zweiten Betriebsmodus kann die
Spannung aus der Quelle 54 für das Emissionsfeld sorgen,
und die Quelle 52 kann dazu dienen, den an der Anode 42 ankommenden
Strom zu konzentrieren oder zu modulieren.
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Mit
Bezugnahme auf die 3(a) und 3(b) kann es in anderen Ausführungsformen
erwünscht
sein, eine Widerstandsschicht zwischen die Kathoden-Zeilenleitern
(16, 40) und die mikrostrukturierten Schichten (12, 38)
einzusetzen. Solche Widerstandsschichten sind aus der Technik bekannt,
siehe zum Beispiel US-A-4,940,916 und US-A-5,507,676.
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Obwohl
in den 3(a) und 3(b) nicht
dargestellt ist, ist es für
Fachleute verständlich,
dass die Schaltung auch geeignete Lastwiderstände enthält, um den Emissionsstrom so
zu begrenzen, dass die Mikrostrukturspitzen nicht abbrennen.
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Die
erfindungsgemäßen Elektroden
sind brauchbar in der Flachbildschirm-Displaytechnologie, insbesondere
den Gasplasma- und Feldemissionstypen, in Vakuumröhren für Mikrowellenvorrichtungen
und in anderen Elektronenstrahl- oder Ionisationsquellenvorrichtungen.
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Zielstellungen
und Vorzüge
dieser Erfindung werden weiter durch die nachfolgenden Beispiele
veranschaulicht, wobei jedoch die in diesen Beispielen angeführten speziellen
Materialien und ihre Mengen sowie auch die anderen Bedingungen und
Details nicht ungerechtfertigt als eine Einschränkung dieser Erfindung aufgefasst
werden sollten.
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BEISPIELE
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Vakuum-Feldemission
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Die
Quantenfeldemission aus einem eindimensionalen Kaltkathodenemitter
wird durch die Fowler-Nordheim-Gleichung
beschrieben, die ursprünglich
in R. B. Fowler u.a., Proc. R. Soc. London, Ser. A, 119 (1928) 173
beschrieben wurde:
wobei J in Ampere/cm
2 einzusetzen ist, E die elektrische Feldstärke in V/cm
ist; A = 1,54 × 10
–6;
B = 6,87 × 10
7; y = 3,79 × 10
–4 (βE)
1/2/Φ;
t
2(y) ~ 1,1 und v(y) ~ 0,95–y
2. β ist
der Feldverstärkungsfaktor
als Folge der lokalen Geometrie und Φ die Austrittsarbeit des Emissionsmaterials
in Elektronenvolt. Wird der Strom I = J α gesetzt, wobei α die Emissionsfläche in cm
2 ist, und wird β E = β' V definiert, dann kann Gleichung (1)
umgeschrieben werden als:
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Wird
in einer Fowler-Nordheim-Darstellung ln(I/V2) über 1/V
aufgetragen, dann sollte sich eine Gerade mit einem negativen Anstieg
ergeben, welcher den Feldverstärkungsfaktor β ≈ β'd an einer Spitze
oder einem Feldemissionsplatz wegen V ≈ E d ergibt, wobei d der Zwischenraum
zwischen den Elektroden ist. β' ist der Feldverstärkungsfaktor
pro Einheit der Zwischenraumdistanz.
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Die
in den folgenden Beispielen verwendeten mikrostruk turierten Schichten
wurden in einem dreistufigen Prozess hergestellt, wie er in US-A-4,812,352
und US-A-5,039,561
beschrieben ist. Als erstes wurde bei einem Druck von weniger als
2 × 10–6 Torr
ein organisches Pigment, C.I. Pigmentrot 149 (N, N'-di(3,5-xylyl)perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid)),
das von American-Hoechst-Celanese, Somerset, NJ, bezogen werden
kann, im Vakuum auf einem geeigneten Substrat, in der Regel einem
50 μm (2/1000
Zoll) dicken metallisierten Polyimid-Film, bis zu einer Dicke von
ungefähr
0,15 Mikrometer dampfabgeschieden. Zweitens wurde das mit Perylenrot
beschichtete Polyimid für
ungefähr
30 Minuten bei 240–260 °C im Vakuum
angelassen. Die Vakuumstufe während
des Anlassens war nicht kritisch und konnte bis zu 5 × 10–2 Torr
hinauf schwanken. Dieser Anlassprozess bewirkte, dass die ursprünglich glatte
Perylenrot-Schicht eine Phasenübergang
zum Ausbilden einer Schicht von diskreten, ausgerichteten kristallinen
Whiskern durchlief, von denen jeder Querschnitte von ungefähr 0,05 × ungefähr 0,03
Mikrometern, Längen
von ungefähr
2 Mikrometern und Anzahl-Flächendichten von
ungefähr
30 Whiskern pro Quadratmikrometer aufwies. (Der Wisker-Wachstumsmechanismus
und die physikalischen Strukturkenngrößen sind ausführlich in
M. K. Debe und R. J. Poirier, J. Vac. Sci. Technol. A 12(4) (1994)
2017–2022
und M. K. Debe und A. R. Drube, J. Vac. Sci. Technol. B 13(3) (1995)
1236–1241
dargestellt). Im dritten Schritt wurde die mikrostrukturierte Schicht
durch Verdampfen, Sputtern oder einen anderen derartigen Prozess,
der eine konforme Umhüllung
aus Metall oder einem anderen geeigneten Elektronemissionsmaterial
um jeden einzelnen Whisker herum legte, im Vakuum beschichtet. Die
geometrische Oberflächenausdehnung
der Whisker war 10 bis 15 mal größer als
die ebene Fläche
des Substrats, und somit war die abgeschiedene ebenenäquivalente
Metalldicke 10 bis 15 mal größer als
die konforme Dicke auf den Seiten eines jeden Nanostrukturelements
(beschichteten Whiskers).
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Anstelle
von Perylenrot-Mikrostrukturen können
andere anorganische und organische Verbindungen substituiert werden,
wie in US-A-5,336,558 offenbart ist. Besonders brauchbar sind mehrkernige
aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Naphtalene, Penanthrene, Perylene,
Phenyle, Anthrazene, Koronene und Pyrene.
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Die
in den nachfolgenden Beispielen verwendeten mikrostrukturierten
Proben wurden vor den dargestellten Bewertungen überhaupt nicht gereinigt oder
vorbehandelt. In den Beispielen 5–15 wurde eine Leuchtstoff/Zwischenraum/Elektrodenkonstruktion ähnlich zu
der in 3(a) eingesetzt.
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Beispiel 1
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Eine
mikrostrukturierte Perylenrot-Schicht wurde auf serienmäßigen polierten
Si-Wafern mit einem Durchmesser von 7,6 cm (3'')
abgeschieden, die vorher mit 70 nm (700 Å) Pt beschichtet worden waren.
Die nominell 1,5 Mikrometer großen
Whisker mit den oben beschriebenen Querschnittsabmessungen wurden
konform mit einem Ebenenäquivalent
von 340 nm (3400 Å)
Pt beschichtet. Die mikrostrukturierte Seite wurde mit mehreren,
ungefähr
1 Sekunde dauernden Sprühungen
einer 1 gewichtsprozentigen Dispersion von Glasfasern mit einem
Durchmesser von 20 Mikrometer in Isopropanol beschichtet. Die Funktion
der Fasern bestand darin, als ein Abstandshalter zwei abgespaltene
Teilstücke
des Wafers durch den Faserdurchmesser voneinander getrennt zu halten.
Die 6,5 mm breiten Waferstücke
wurden senkrecht zueinander in einer Sandwich-Bauweise angeordnet,
wobei die Whisker dem Zwischenraum von 20 μm zugewandt waren. An die mit Pt
beschichteten Seiten eines jeden Waferstückes wurde in Luft bei Raumtemperatur
und -druck eine Spannung angelegt, und es wurde der Strom durch
den Zwischenraum gemessen, wobei durch einen Lastwiderstand von
1000 Ohm übermäßige Stromstärken verhindert
wurden. Die Spannung wurde zwischen 0 und 2,0 Volt verändert und
der Strom aufgezeichnet. Die Kurven A und B von 4 zeigen
die Ergebnisse für
zwei aufeinanderfolgende Durchläufe.
Die Stromdichten sind für
derartig niedrige Spannungen außerordentlich hoch.
Diese Durchläufe
waren typisch für
sehr viele Durchläufe,
bei denen meistens beobachtet wurde, dass sie schließlich in
einem Kurzschluss zwischen der Wafern endeten, wenn die Spannungen
eine längere
Zeit über
angelegt wurden. Der Strom wurde dann durch den Lastwiderstand begrenzt.
Es wurde nachgewiesen, dass der Kurzschluss durch das "Wachsen" von Whiskern oder
Whiskerbüscheln
hervorgerufen wurde, welche den Zwischenraum überbrücken. Die Kurven A und B in 4 sind
deshalb nicht repräsentativ
für die
großflächige Emission,
sondern eher für
die lokale Emission von kleinen Anzahlen von mikrostrukturierten
Elementen. Ein Anlegen der Spannung ohne den Lastwiderstand würde den
Kurzschluss oftmals wegbrennen, und der Prozess könnte wiederholt
werden.
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Beispiel 2
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Zwei
neue Teilstücke
der in Beispiel 1 beschriebenen mit Pt beschichteten und einer Mikrostruktur
bedeckten Si-Wafer, von denen jedes 1 cm breit und bis zu ungefähr 2 cm
lang war, wurden senkrecht zueinander so angeordnet, dass sie in
einer Sandwich-Konstruktion an ihrer Schnittstelle ein 0,001 Inch
dickes Polyimidstück
einfassten. Das Polyimid wies eine darin eingeschnittene Öffnung von
6,5 mm × 9,5
mm auf, um die Mikrostrukturen auf jedem Waferstück dem gegenüberliegenden
Stück an
der Schnittstelle auszusetzen. Mit Ag-Farbe wurden dünne Drähte an der
mikrostrukturierten Seite eines jeden Waferstücks angebracht, und die Probenzelle
wurde in Reihe mit einem Lastwiderstand von 103 kΩ und einer
Gleichspannungsquelle verbunden. Die Probe wurde in einer Vakuumkammer
angeordnet und bis ungefähr
35 mTorr evakuiert. An die mit Pt beschichteten Seiten eines jeden
Waferstücks
wurde eine Spannung angelegt, und mit einem Digitalvoltmeter wurde
die Spannung gemessen, die vom Emissionsstrom durch den Lastwiderstand
erzeugt wurde, wie auch die Spannung gemessen wurde, die sich genau über der
Zelle ausbildete. Die gemessene Stromdichte in A/cm2 ist
in 4 als Kurve C dargestellt. Am darauf folgenden
Tage wurde eine zweite Messung bei einem etwas geringeren Druck
von 16 mTorr ausgeführt,
die als Kurve D in 4 aufgetragen ist.
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Beispiel 3
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Es
wurde eine zweite Sandwich-Konstruktion der mit Pt beschichteten
Whisker auf Silikonwaferstücken
wie in Beispiel 2 präpariert,
außer
dass die Öffnung
in dem 25 μm
dicken Polyimid-Abstandshalter 5,2 mm × 6,5 mm war. Die Emissionsstromdichte
bei einem Druck von 6 mTorr, die wie in Beispiel 2 gemessen wurde,
ist für
einen ersten Durchlauf als Kurve E in 4 dargestellt.
Die Probe wurde dann auf Umgebungsdruck gebracht, und aus den erhaltenen
Daten wurde die Kurve F in 4 gewonnen.
Die Probenzelle wurde dann über
Nacht (ungefähr
16 Stunden) mit einer an ihr angelegten Spannung von 1 Volt gelagert,
und während
dieser Zeit war der Strom stabil. Daran anschließend wurde die Kurve G in 4 erhalten.
Bei dem Maximum von 17 Volt (6.800 Volt/cm) wurde ein Kurzschluss
der Zelle erreicht.
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Bei
Umgebungsdruck ist die mittlere freie Weglänge von Luftmolekülen 6,7 × 10–6 cm
oder 0,067 Mikrometer, bedeutend kleiner als die in den Beispielen
verwendeten Zwischenräume
von 20–25 μm. Für die Kurven
C, D und E in 4, die bei 35 mTorr oder weniger
erhalten wurden, wo die mittlere freie Weglänge 0,15 cm oder größer und
viel größer als
der Zwischenraum ist, schien der Druck zu gering zu sein, um eine
Gasentladung im Zwischenraum aufrechtzuerhalten. Die Kurven in 4,
in denen die Stromstärke über der
Spannung aufgetragen ist, waren (zumindest unterhalb von 10 Volt)
nicht zu Fowler-Nordheim ähnlich,
sondern wurden eher durch ein J gekennzeichnet, das sich proportional
zu V3 verändert, und sie gaben höchstwahrscheinlich
nicht die Vakuum-Feldemission
wieder. Ein erneutes Auftragen der Daten von Kurve D als ln J/V2 über
l/V legte eine Fowler-Nordheim-Beziehung
für V > 10 Volt nahe. Die
Daten von 4 unter 10 Volt (4000 Volt/cm) zeigen
einen Gasphasen-Ionisationsmechanismus, der nicht vorhanden war,
wenn die Mikrostrukturen wie in dem Vergleichsbeispiel 4 entfernt
wurden.
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Beispiel 4. Vergleichend
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Zwei
mit Pt beschichtete Si-Waferstücke
ohne Mikrostruktur-Beschichtungen auf beiden Stücken wurden in eine Sandwich-Form
gebracht, die ansonsten gleich der von Beispiel 3 war. Sie wurden
auf die gleiche Weise in der Vakuumkammer angeordnet und auf dem
gleichen Wege wie die Proben in den Beispielen 2 und 3 bei 27 mTorr
getestet. Die angelegte Spannung wurde von 0 auf 10, 15 und 20 Volt
verändert
ohne einen nachweisbaren Strom über
das Offset des Elektrometers von ungefähr 5 × 10–11 Ampere
hinaus. Die Kammer wurde dann auf Umgebungsdruck geflutet und die
Messung bis zu einer maximalen angelegten Spannung von 50 Volt wiederholt.
Wieder war kein über
dem Rauschpegel liegender Strom durch einen Lastwiderstand nachweisbar.
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In
den Beispielen 5–15
wurde die Vakuum-Feldemission der mikrostrukturierten Schichtproben
auf Polyimid-Substraten
auf einem Leuchtstoffschirm in Korrelation zu den Messungen der
Emissionsstrom/Spannungs-Kurven dargestellt.
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Beispiel 5
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In
diesem Beispiel bildeten mit Pt/Ni beschichtete Ni-Whisker (300 nm (3000 Å)) gefolgt
von 100 nm (1000 Å)
Pt, das durch einen Elektronenstrahl auf nominell 1,5 μm langen
PR149-Whiskern gemäß Beschreibung
in Beispiel 1 abgeschieden wurde, eine mikrostrukturierte Schicht auf
einem 50 μm
dicken Polyimidsubstrat, das mit 70 nm (700 Å) Ni vorbeschichtet worden
war. Ein Probenstück
des mikrostrukturierten Films wurde über einer Öffnung von 12 mm × 12 mm
in einem 50 μm
dicken Polyimidfilm-Abstandshalter
in Kontakt mit dem Leuchtstoff eines handelsüblichen Elektronenbeugungsschirms
angeordnet. Der Schirm war ein Modell 425-24 der Hochenergie-Elektronenbeugungs(HEED)-Baugruppe,
angekauft von SPTC, Inc., Van Nuys, CA. Der Leuchtstoff war vom
Typ P43, aufgeschichtet mit 10 mg/cm2 mit
einer mittleren Partikelgröße von 7–8 μm. Der Gesamtzwischenraum
der Mikrostruktur aus der durchsichtigen leitfähigen Beschichtung zwischen
dem Leuchtstoff und seinem Glassubstrat war die Leuchtstoffdicke
plus der Polyimid-Abstandshalter. Die Leuchtstoffdicke war etwa
65 μm. Der
Schirm und die Zellbaugruppe wurden in eine Vakuumkammer gesetzt
und bis unter 10 mTorr evakuiert. An die mikrostrukturierte Filmseite
der Probe wurde eine Spannung (–V)
mit Bezug auf das Erdpotential angelegt. Zwischen Erde und dem metallischen
Rand des HEED-Schirms
lag ein Lastwiderstand Rb = 103 kΩ. Sobald
die an die Mikrostruktur angelegte Spannung ungefähr 600 V überstieg,
traten in dem freiliegenden Bereich der Mikrostruktur beachtliche
punktförmige
Blitze und Entladungen auf, von denen angenommen wird, dass sie
in erster Linie auf Ionisationen des Restgases zurückgehen.
Viele der lokalen Emissionspunkte waren sehr stabil und gaben der Öffnung das
Aussehen eines "Sternenhimmels". Die hellen Punkte,
von denen viele hell genug waren, um selbst bei Raumlicht gesehen
zu werden, waren einem schwachen aber gleichmäßigen Untergrundlicht des Leuchtstoffes überlagert,
das in einem gut abgedunkelten Raum gesehen werden konnte. Die Intensität des Untergrundlichtes
veränderte
sich unmittelbar mit der angelegten Spannung zwischen 500 und 800
Volt, wobei es bei 500 Volt kaum noch nachzuweisen war. Der beleuchtete Öffnungsbereich
wurde für
mehr als 15 Minuten beobachtet, und dann wurde der Strom durch Rb als eine Funktion von V gemessen. 5(a) zeigt eine grafische Darstellung
dieses gemessenen Stromes als eine Funktion der Zellspannung, und 5(b) zeigt eine grafische Darstellung
derselben Daten in einer Fowler-Nordheim-Darstellung, wie sie in
Gleichung (2) definiert ist. Die durchgezogene Linie durch die gezeichneten
Punkte von 5(b) ist eine lineare Kurvenanpassung
von Gleichung (2) an die Daten mit der Austrittsarbeit ϕ = 5,6
eV für
Pt. Der Anstieg der durch eine Gerade angepassten Kurve in 5(b) liefert einen Wert für das in Gleichung
(2) definierte β' von 5 × 105 cm–1. Der Feldverstärkungsfaktor β ist mit β' und der Zwischenraumdistanz
d verknüpft, über der
das elektrische Feld angelegt wird, da β ≈ β'd ist, wie in Anschluss an Gleichung
(2) dargelegt wurde. In Abhängigkeit
von den dielektrischen Eigenschaften des Leuchtstoffs kann diese
Zwischenraumdistanz variieren von einem Minimalwert, der gleich
der Dicke des Polyimid-Abstandshalters ist, bis zu einem Maximalwert
von der Dicke von Abstandshalter plus Leuchtstoff. In diesem Beispiel
war dieser Bereich 51 μm < d < 114 μm. Das deutete
darauf hin, dass der Bereich für
den Feldverstärkungsfaktor
bei ungefähr 2500 < β < 5700 lag.
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Die
Schwellenspannung Vth, d.h. die Spannung,
bei welcher der Emissionsstrom erstmals schnell messbar zu werden
beginnt, und der Zwischenraumabstand d legen die Emissionsschwelle
fest, g = Vth/d. Aus 5(a) folgt,
dass Vth ≈ 325
Volt ist, woraus mit dem obigen Bereich für d eine Emissionsschwelle
im Bereich von 2,85 Volt/μm < g < 6,5 Volt/μm folgt.
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Die
Polarität
der zwischen der mikrostrukturierten Schicht und der Leuchtschicht
angelegten Spannung wurde dann umgekehrt, d.h. bis zu (+) 800 Volt
wurden an die mikrostrukturierte Schicht mit Bezug auf den Leuchstoffschirm
angelegt. Es wurden im Einklang mit dem Diodenverhalten der Elektronenfeldemission weder
ein Emissionsstrom noch eine Lichtemission vom Schirm beobachtet.
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Beispiel 6
-
Es
wurde eine Testzelle ähnlich
zu der in Beispiel 5 unter Verwendung eines 25 μm dicken Polyimid-Abstandshalters
und eines mikrostrukturierten Films aus den gleichen Perylenrot-Whiskergrößen aufgebaut,
wobei aber 440 nm (4400 Å)
Massenäquivalent
Pt auf den Whiskern aufgeschichtet worden war. Die Stromdichte-Spannung
wurde bei einem Druck von 6 mTorr gemessen, und sie ist in 6(a) als Kurve A dargestellt. Es wurde
ein ähnliches
Emissionsmuster auf dem Leuchtstoffschirm wie in Beispiel 5 beobachtet.
-
Beispiel 7
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Es
wurde eine Testzelle ähnlich
zu der in Beispiel 6 aufgebaut mit einem 25 μm dicken Polyimid-Filmabstandshalter
und mit 340 nm (3400 Å)
Pt, das aufgeschichtet wurde auf Perylenrot-Whiskern mit einer Länge von
ungefähr
2 μm verglichen
mit den Whiskern von ungefähr
1,5 μm der
vorhergehenden Beispiele. Sie wurde bei 2 × 10–5 Torr
bewertet. Diese Probe erzeugte auch eine sichtbare Ausleuchtung
des Films in dem Öffnungsbereich
der Nanostruktur. Bei höheren
Drücken
fluktuierte der Zellstrom wie bei den vorhergehenden Proben wegen
der noch auftretenden hellen Blitze. Er stabilisierte sich jedoch
ausreichend, so dass jedes Mal dann, wenn keine Blitze vorlagen,
Ablesungen des Emissionsstromes vorgenommen werden konnten, welche
dem Minimalwert entsprachen, der bei einer beliebigen angelegten
Spannung beobachtet wurde. Es wird angenommen, dass dieser Strom
die gleichförmige
Schirmausleuchtung über
die freiliegende Fläche
von ungefähr
1 cm2 kennzeichnet. Die Kurve I in 6(a) zeigt die gemessene Stromdichte,
und 6(b) ist eine Fowler-Nordheim-Kurve
derselben Daten. Der Anstieg der durch eine Gerade angepassten Kurve
in 6(b) liefert einen Wert für das in
Gleichung (2) definierte β' von 9,2 × 105 cm–1. Wie oben ist der
Feldverstärkungsfaktor β mit β' und der Zwischenraumdistanz
d verknüpft, über der
das elektrische Feld angelegt wird, da β ≈ β'd ist. Wieder variierte diese Zwischenraumdistanz
von einem Minimalwert, der gleich der Dicke des Polyimid-Abstandshalters
ist, bis zu einem Maximalwert von der Dicke von Abstandshalter plus
Leuchtstoff oder 25 μm < d < 89 μm. Das zeigte,
dass der Bereich für
den Feldverstärkungsfaktor
bei ungefähr
2300 < β < 8100 lag.
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Die
Schwellenspannung Vth, d.h. die Spannung,
bei welcher der Emissionsstrom erstmals schnell messbar zu werden
beginnt, ergibt sich für
die Kurve B in 6(a) zu Vth ~
200 Volt, woraus mit dem obigen Bereich für d eine Emissionsschwelle
im Bereich von 2,25 Volt/μm < g < 8,0 Volt/μm folgt.
-
Beispiel 8
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Es
wurde eine Testzelle ähnlich
zu der in Beispiel 6 aufgebaut mit einem 50 μm dicken Polyimid-Abstandshalter
und einer Öffnung
von 8,5 mm × 8,5
mm, um die mikrostrukturierte Schicht dem HEED-Schirm auszusetzen.
Die Mikrostrukturprobe wies in diesem Beispiel 150 nm (1500 Å) Gold
aufgeschichtet auf 1,5 μm langen
Whiskern auf, wie durch die rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen
gezeigt wird. Der gemessene Strom pro Flächeneinheit der Öffnung ist
als eine Funktion der angelegten Spannung in Kurve C von 6(a) dargestellt.
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Beispiel 9. Spitzenkonditionierung
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Dieses
Beispiel zeigt, wie die Emission über eine große Fläche durch „Konditionieren" der Mikrostruktur-Emissionsplätze stabilisiert
werden kann, indem anfänglich
bei einem höheren
Druck gearbeitet wird. Es wurde für viele Proben beobachtet.
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Es
wurde eine Testzelle mit einer Öffnung
von 4 mm × 14
mm in einem 25 μm
Polyimid-Abstandshalter aufgebaut, der zwischen dem Leuchtstoff
des HEED-Bildschirms und einer Probe der in Beispiel 5 verwendeten
mit Pt/Ni beschichteten Whisker angeordnet war. Ein Anlegen von
Spannungen zwischen 500 und 1000 Volt bei Drücken unter 10–5 Torr
erzeugte mehrere lokalisierte Punktblitze hoher Intensität über die Öffnungsfläche hinweg,
von denen die meisten flüchtig
waren. Es gab keine signifikante gleichmäßige Untergrundbeleuchtung
der Öffnungsfläche, weil
der Emissionsstrom vorzugsweise von den lokalisierten Flecken emittiert wurde.
Die Intensität
der hellsten Flecken reichte aus, um auf dem Schirm bei Raumlichtbedingungen
gesehen zu werden. Dieses Verhalten war über lange Zeiten (z.B. 30 Minuten)
stabil. Bei angelegten 900 Volt wurde der Druck bis auf 3 mTorr
erhöht.
Die lokalisierten flüchtigen
Blitze wurden abgelöst
durch eine gleichmäßig glimmende Öffnungsfläche, die
in einem gut abgedunkelten Raum sichtbar war. Der Druck wurde erneut
auf 10–5 Torr
abgesenkt, und das Bild blieb stabil. Gelegentlich trat ein erhalten
gebliebener heller lokalisierter Emissionsfleck auf, der zur Folge
hatte, dass die Untergrundhelligkeit der gesamten Emissionsfläche verringert
wurde, weil die Emission vorzugsweise von dem lokalisierten Fleck
aus erfolgte. Bei einem Verringern der Spannung und schnellem Wiederanlegen
brach die lokalisierte Punktemission zusammen, und die Intensität der gesamten
Leuchtschirmöffnungsfläche kehrte
zurück.
Wurden 1000 Volt an die Zelle angelegt, dann entsprach die gleichmäßige Hintergrundbeleuchtung
einem Gesamtstrom von 10–8 Ampere. Ein Betreiben
bei erhöhten Drücken, zum
Beispiel bei 1 mTorr, für
eine ausreichende Zeit (z.B. einige Minuten) erzeugte eine gleichförmige Elektronenemissionsfläche.
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Beispiel 10. Vergleichend
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Eine
Elektrodenprobe ohne Mikrostruktur, ein Stück 50 μm dickes Polyimid, das durch
Sputtern mit Cu beschich tet worden war, wurde über dem gleichen 25 μm Polyimid-Abstandshalter, der
in Beispiel 9 verwendet wurde, dem HEED-Bildschirm gegenüber angeordnet.
Sie wurde auf die gleiche Weise bewertet wie die vorhergehenden
Proben. Es war keine beständige
Punktemission oder gleichmäßige Untergrundemission
der Öffnungsfläche zu sehen.
Mit 1000 Volt, die über
dem Zwischenraum angelegt wurden, war der Strom durch den Lastwiderstand
in der Größenordnung
des Basislinien-Rauschpegels von 10–10 Ampere.
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Beispiel 11
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Es
wurde eine Testzelle, die ähnlich
zu der in Beispiel 7 war, mit einem 25 μm Polyimid-Abstandshalter bewertet,
wobei eine Probe aus mikrostrukturierten PR149-Polyimid-Whiskern derselben Größe wie in
Beispiel 1 verwendet wurde, die jedoch durch Sputtern abgeschiedenes
Kobalt mit einer massenäquivalenten
Dicke von 200 nm als die konforme Beschichtung aufwies. Der Emissionsstrom
war besonders stabil mit einer sehr geringen Schwellenspannung von
ungefähr
100 Volt. In 7 wird die Fowler-Nordheim-Darstellung
dieses Emissionsstromes gezeigt. Der Anstieg der durch eine Gerade
angepassten Kurve in 7 liefert unter Verwendung einer
Austrittsarbeit für
Kobalt von ϕ = 4,18 eV einen Wert für das in Gleichung (2) definierte β' von 4,3 × 106 cm–1. Wie oben ist der
Feldverstärkungsfaktor β mit β' und der Zwischenraumdistanz
d verknüpft, über der
das elektrische Feld angelegt wird, da β ≈ β'd ist. Wieder variierte diese Zwischenraumdistanz
von einem Minimalwert, der gleich der Dicke des Polyimid-Abstandshalters
ist, bis zu einem Maximalwert von der Dicke von Abstandshalter plus
Leuchtstoff oder 25 μm < d < 89 μm. Das zeigte,
dass der Bereich für
den Feldverstärkungsfaktor
bei ungefähr
11.000 < β < 38.000 lag. Der
Bereich für
die Emissionsschwelle im Bereich war ungefähr 1,13 Volt/μm < g < 4,0 Volt/μm.
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Beispiel 12
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Es
wurde eine Testzelle, die ähnlich
zu der in Beispiel 7 war, mit einem 25 μm Polyimid-Abstandshalter bewertet,
wobei eine Probe aus mikrostrukturierten PR149-Polyimid-Whiskern derselben Größe wie in
Beispiel 1 verwendet wurde, außer
dass das PR149 auf einem mit Ag beschichteten Polyimid-Substrat
abgeschieden worden war und eine dünne konforme Beschichtung von
diamantähnlichem
Kohlenstoff (DLC) mit einem Vakuum-Kathodenzerstäubungsprozess aufgetragen worden
war, wie in US-A-5,401,543,
Beispiel 1, offenbart ist. Die thermischen Einwirkungen des DLC-Beschichtungsprozesses
führten
dazu, dass die PL149-Mikrostrukturen krummlinig wurden, wie in 8,
einer rasterelektronenmikroskopischen Aufnahme × 10.000 einer mit DLC beschichteten
Mikrostrukturschicht, gezeigt ist. Die genaue planare Äquivalenzdicke
der DLC-Beschichtung wurde nicht gemessen, aber es wurde nach Beurteilung
der Querschnittsdicke der Mikrostrukturen in 8 und aus
höheren
Vergrößerungen
eine ungefähre
planare Äquivalenzdicke
von 400–500
nm abgeschätzt.
Es wurde beobachtet, dass die Vakuum-Feldemission ähnlich zu
den metallbeschichteten Whiskern aus den Beispiele 5–9 und 11
ist, wodurch z.B. Stromdichten in der Größenordnung von 1 Mikroampere/cm2 bei einem zwischen der Probe und dem Leuchtstoffschirm
angelegten Potenzial von 1000 Volt erzeugt wurden. Die mit DLC beschichteten
Mikrostrukturen schienen robuster zu sein und wurden nicht durch
die lokalisierten Restgasentladungen beschädigt, wie es bei den metallbeschichteten
Whiskern vorkam. Es wird angenommen, dass die Kohlenstoffbeschichtung
die Adhäsion
von mikrostrukturierten Elementen am Substrat begünstigte oder
verstärkte
und sie weniger empfindlich gegenüber einem Abreißen durch
die elektrostatische Kraft machte.
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Beispiele 13–15
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Bewertet
wurden Zellen, die ähnlich
waren zu den Zellen in den Beispielen 5–12, mit dem Leuchstoffschirm,
25 μm Polyimid-Abstandshaltern
und mikrostrukturierten Filmen, die entsprechend dem Prozess von Beispiel
1 mit Pd, Ag und Cu beschichtet wurden. Es wurden ähnliche
Ergebnisse wie in den vorhergehenden Beispielen beobachtet.
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Verschiedene
Modifikationen und Abänderungen
dieser Erfindung sind für
Fachleute offensichtlich, ohne vom Geltungsbereich dieser Erfindung
abzuweichen, und es sollte verständlich
sein, dass diese Erfindung nicht ungerechtfertigt auf die hier dargestellten
veranschaulichenden Ausführungsformen
beschränkt werden
sollte, sondern durch die nachfolgenden Ansprüche festgelegt ist.