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Umfang der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft virale rekombinante Proteine des verursachenden
Wirkstoffs von Porcinem Reproduktiven und Respiratorischen Syndrom
(PRRS), hergestellt in einem Expressionssystem aus rekombinanten
Baculoviren, multipliziert in permissiver Wirtszellkultur. Diese
Erfindung betrifft ebenfalls diagnostische Kits und Impfstoffe,
welche mindestens eines der besagten rekombinanten Proteine umfassen.
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Geschichte der Erfindung
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In
Spanien wurden die ersten Fälle
von respiratorischen Veränderungen
bei Ferkeln in einer Gruppe von 300 Ferkeln, importiert aus Deutschland,
Mitte Januar 1991, nachgewiesen (Plana et al., Med. Vet., Vol. 8,
Nr. 11, 1991). Kurz danach wurde in zwei Zuchtherden auf zwei Farmen,
welche nahe der Herde lagen, wo das anfängliche Problem aufgetaucht
war, eine Krankheit nachgewiesen, welche durch eine abnorm hohe
Anzahl an Aborten während
der letzten Trächtigkeitsphase,
als auch 70% Sterblichkeit bei Ferkeln gekennzeichnet war.
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Die
Ursache für
diese epidemischen Ausbrüche
war nicht bekannt, aber ihre Symptomatik war ähnlich der klinischen Anzeichen,
die für
eine Schweinekrankheit beschrieben worden waren, welche zuerst in
Europa in Deutschland (1991) nachgewiesen wurde, und zu der Krankheit
mit der Bezeichnung Mystery Swine Disease, welche in den Vereinigten
Staaten und Kanada in 1987 nachgewiesen wurde (Hill, Proceedings
of the Mystery Swine Disease Committee Meeting, 6. Oktober, 1990,
Denver, USA). Diese Krankheit beeinflusst trächtige Säue und verursacht bei ihnen
unter anderem Anorexie, Abort, Totgeburten, mumifizierte Föten, schwache
Ferkel, welche innerhalb weniger Lebensstunden sterben und respiratorische
Probleme nach dem Ferkelwurf. Gegenwärtig ist die Krankheit als „Porcines
Reproduktives und Respiratorisches Syndrom" (PRRS) bekannt, obwohl es vorher als „Blue-eared
Pig Disease", „Mysterious
Reproductive Syndrome" (MRS), „Swine
Infertility and Respiratory Syndrome" (SIARS) und „Porcine Epidemic Abortion
and Respiratory Syndrome" (PEARS)
bezeichnet wurde.
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Gegenwärtig ist
bekannt, dass der verursachende Wirkstoff dieser Krankheit ein Virus
mit der Bezeichnung PRRS-Virus (PRRSV) ist. Dieses Virus wurde zum
ersten Mal in den Nieder landen durch eine Gruppe von Forschern der
CDI/Lelystad isoliert, welche es als Lelystad Virus (LV) bezeichneten
(Wesvoort, G. et. al., Vet. Quarterly, Vol. 3, 121–130, 1991).
Einige Monate später
wurde ein weiteres Isolat in Spanien durch Laboratorios Sobrino/Cyanamid
(Plana et al., Vet. Microbiol., 33: 203.211, 1992) erhalten, welches
in dieser Beschreibung als PRRS-Olot identifiziert werden wird.
von der Zeit an sind neue Isolate dieses Virus beschrieben worden
(EP-Antrag Nr. 0529584 A2, PCT-Antrag
Nr. WO-93/06211 und WO/93/07898).
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Die
strukturellen Merkmale des PRRS-Virus sind in zwei kürzlichen
Veröffentlichungen
beschrieben worden:
- a) Meulenberg, J. J. M., et al., „Lelystad
virus, the causative agent of porcine epidemic abortion and respiratory syndrome
(PEARS), is related to LDV and EAV", Virology, 192: 62–72, (1993); und
- b) Cozelmann, K. -K. et al., „Molecular characterization
of porcine reproductive and respiratory Syndrome virus, a member
of the Arterivirus group".
Virology, 193: 329–339,
(1993).
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Das
PRRS-Virus hat eine Größe von 50–60 nm mit
einem Envelope von etwa 30–35
nm, enthalten in dem Nucleocapsid, und ein einzelnes RNA-Molekül als Genmaterial.
Basierend auf diesen morphologischen Daten wurde PRRSV anfänglich als
Togavirus klassifiziert, obwohl es basierend auf seiner genomischen
Struktur und Transkription und Translationsmechanismen näher an der
Coronaviridae-Familie war. Kürzlich
und basierend auf Unterschieden und/oder Ähnlichkeiten im Vergleich mit
den vorhergehenden Gruppen wurde seine Klassifizierung innerhalb
einer neuen Familie mit der Bezeichnung Arteriviridae vorgeschlagen
(Cavanagh D., et al., Arch. Virology, 1994). Zusammen mit PRRSV
sind in dieser Gruppe die Pferde-Arteritis-Viren (EAV), Milch-Dehydrogenase-Virus
(LDV) und hemorrhagisches Fiebervirus bei Affen (SHFV) eingeschlossen.
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Kürzlich wurde
das gesamte Lelystad Virus (LV) Genom (Meulenberg et al., oben zitiert),
ein Gensegment des Tübingen
(Deutschland) PRRS-Virus Isolats (TV) (Cozelmann et al., oben zitiert)
und ein Segment des PRRS-Olot Virus (Spanischer Patentanspruch Nr.
ES-P9301973) kloniert und sequenziert. Basierend auf allen erhaltenen
Ergebnissen kann dargelegt werden, dass das PRRSV-Genom aus einem
einsträngigen RNA-Molekül besteht,
welches am 3'-Ende
einen Poly-A-Schwanz enthält.
Die Länge
des Genoms beträgt etwa
15000 Basenpaare (bp) und es enthält in seiner Struktur sieben
offene Leserahmen (ORFs), welche für die viralen Proteine kodieren.
Die ORFs sind als ORF1 bis ORF7 bezeichnet worden und sie zeigen
kleine überlappende
Segmente zwischen ihnen. Es ist vorgeschlagen worden, dass die Synthese
der viralen Proteine von einer Gruppe aus subgenomischen Transkripten
(mRNA) von unterschiedlicher Länge
aber mit ähnlichem 3'-polyadenylierten
Ende und 5'-Leitersequenz
erzeugt wird, welche aus der nicht-kodierenden 5'-Endsequenz stammen. Diese Form von
viraler Proteinexpression ist als nested mRNA bezeichnet worden
und ist vorhergehend für
Coraniviren beschrieben worden (Spaan, W. J. M., Cavanagh, D., und
Horzineck, M. C., J. Gen. virol., 69: 2939–2952, 1988). Basierend auf
der Lelystad (LV) und Tübingen
(TV) PRRSV Virusisolat-Nucleotidsequenz und durch Homologie mit
was bei anderen Arteriviren beobachtet worden ist, ist vorgeschlagen worden,
dass in dem viralen Genom ORF1 (a und b) für virale Polymerase und Replikase
kodiert. ORFs 2 bis 6 würden
für die
viralen Envelope-Proteine kodieren und ORF7 würde für das Nucleocapsid-Protein
kodieren. Virale Replikase und Polymerase sind große Proteine
von 260, bzw. 163 kDa und beide enthalten drei mögliche Glykosilierungsstellen.
Envelope-Proteine (ORFs 2 bis 6), welche sich am 3'-Ende befinden, sind
klein, zwischen 30 und 19 kDa. Alle enthalten mehr als zwei mögliche Glykosilierungsstellen,
insbesondere ORF3, welches 7 Stellen enthält. Alle diese Proteine enthalten
hydrophobe Sequenzen an den Amino-(N-) und Carboxy-(C-)terminalen
Enden, die als Leitersequenz und Membrananker fungieren können. Im
Allgemeinen gibt es hydrophobe Proteine gemäß ihrer Lage in Verbindung
mit einer Membran. Auf ORF6 sollte hingewiesen werden, mit 3 hydrophoben
Segmenten, welche sich innerhalb der 90-Aminosäurereste am N-terminalen Ende befinden.
Andererseits ist das durch ORF7 kodierte Protein, möglicherweise
entsprechend dem viralen Nucleocapsid, mit Arginin-, Lysin- und
Histidinresten am N-terminalen Ende extrem basisch. Die Aminosäuresequenzen
von LV und TV viraler Polymerase, Strukturproteinen und Nucleocapsid
zeigen eine Identität
von zwischen 29% und 67% im Vergleich mit LDV-Virus und zwischen
20% und 36% im Vergleich mit EAV-Virus. Dies legt nahe, dass die
Evolution des PRRS-Virus näher
an LDV, als an EAV ist.
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Die
durch PRRSV verursachte Krankheit ist für schwere Verluste in der Schweineindustrie
verantwortlich. Aus diesem Grund sind Impfstoffe entwickelt worden,
welche in der Lage sind, die durch PRRSV verursachte Infektion zu
verhindern.
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Im
Allgemeinen sind die Impfstoffe gegen bekanntes PRRSV, welche in
Patentansprüchen WO-92/21375,
WO-93/06211, WO-93/07898 und ES-P9301973 beschrieben werden, Impfstoffe,
welche aus Viren erhalten werden, welche auf Makrophagen gezüchtet und
nachfolgend inaktiviert werden. Patentanmeldung ES-P9301973 sieht
einen Impfstoff vor, welcher in der Lage ist, Porcines Reproduktives
und Respiratorisches Syndrom (PRRS) zu vermeiden. Vom Impfstoff
ist gezeigt worden, dass er beim Vermeiden von reproduktiven Veränderungen
in Säuen
wie Werfen von Totgeburt, mumifizierten oder lebenden, aber schwachen Ferkeln,
Wiederholung von Estrus und ähnlichen
Problemen wirksam ist, welche durch das verursachende Virus von
PRRS erzeugt werden. Ähnlich
ist verifiziert worden, dass der Impfstoff zelluläre Immunität bei den
geimpften Tieren herbeiführt.
Der besagte Impfstoff enthält
eine geeignete Menge an PRRS viralem Antigen, Spanischer Stamm (PRRS-Olot),
inaktiviert, zusammen mit einem Hilfsstoff und Konservierungsstoff.
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Die
vorliegende Erfindung sieht einen Impfstoff der zweiten Generation
vor, bei welchem rekombinante DNA-Technologie mit dem Ziel eingesetzt
worden ist, neuartige Impfstoffe zu erhalten, welche in der Lage
sind, wirksam vor der durch PRRSV verursachten Infektion zu schützen. Die
Impfstoffe dieser Erfindung enthalten mindestens ein rekombinantes
PRRSV-Protein. Andererseits sieht die vorliegende Erfindung neuartige PRRSV
diagnostische Systeme oder Kits vor, welche die Verwendung von enzymatischer
Immuntest-Techniken (ELISA) einbeziehen, welche rekombinante PRRSV-Proteine
verwenden. Diese rekombinanten Impfstoffe erfordern keine Manipulation
des gesamten Virus, sondern nur von einem Teil davon, was das Risiko
eines Unfalls eliminiert, welcher Virus freisetzen würde, was
einen beträchtlichen
Vorteil gegenüber
den gegenwärtigen
inaktivierten PRRSV-Impfstoffen darstellt. Diese neuartigen rekombinanten
Impfstoffe erfordern keine Manipulation des gesamten Virus, sondern
nur von einem Teil davon, was das Risiko eines Unfalls eliminiert, welcher
Virus freisetzen würde,
was einen beträchtlichen
Vorteil gegenüber
den gegenwärtigen
inaktivierten PRRSV-Impfstoffen darstellt.
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Die
Herstellung von rekombinanten Proteinen mittels Gentechnik ist eine
Tatsache, die vorhergehend beschrieben worden ist. Es sind zahlreiche
Expressions- und Produktionssysteme von rekombinanten Proteinen
bekannt. Eines der wirksamsten Systeme zur Herstellung von rekombinanten
Proteinen in großem
Maßstab
basierte auf der Replikation von rekombinanten Baculoviren, abgeleitet
vom Autographa californica nuklearen Polyhedrose-Virus (AcNPV) in
Insektenzellen in Kultur. Die Beschreibung der Baculovirus-Expressionstechnik
wird in den folgenden Artikeln beschrieben:
- a) Luckow, V.
A. & Summers,
M. D., „Trends
in the development of baculovirus expression vectors". Bio/Technology,
6: 47–55,
(1988); and
- b) Bishop, D. H. L., „Baculovirus
expression vectors".
Seminars in VIROLOGY, 3: 253–264
(1992).
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Diese
Erfindung sieht rekombinante PRRSV-Proteine vor, insbesondere des
PRRS-Olot Isolats, hergestellt in einem Expressionssystem von Baculoviren,
multipliziert an permissiver Wirtszellkultur. Die rekombinanten
Baculoviren, welche in der Lage sind, solche rekombinanten Proteine
herzustellen, als auch die verwendeten Transfervektoren, stellen
zusätzliche
Gegenstände
der Erfindung dar. Die Verfahren zum Erhalten solcher rekombinanten
Baculoviren und Proteine sind ebenfalls Gegenstand dieser Erfindung.
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Die
Erfindung sieht ebenfalls neuartige Impfstoffe zur Impfung von Schweinen
zu ihrem Schutz vor der durch PRRSV verursachten Infektion vor,
welche mindestens ein rekombinantes Protein von denjenigen, welche
durch diese Erfindung vorgesehen werden, und einen angemessenen
Träger
oder Hilfsstoff umfassen.
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Die
Erfindung sieht ebenfalls ein diagnostisches Kit vor, um die Gegenwart
von Antikörpern
nachzuweisen, die speziell PRRSV in einer biologischen Probe von
Schweinen (z. B.: Blut, Serum, Auswurf, Speichel oder Milch) erkennen.
Das Kit umfasst mindestens ein rekombinantes Protein von jenen,
welche durch diese Erfindung vorgesehen werden, und angemessene
Nachweisverfahren.
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Die
Erfindung sieht ebenfalls ein diagnostisches Kit zum Nachweis der
Gegenwart von Antigen (PPRSV) in einer biologischen Probe von Schweinen
(z. B.: Blut, Serum, Auswurf, Speichel, Milch oder Gewebe) vor.
Das Kit umfasst mindestens einen Antikörper, welcher speziell PRRSV
erkennt, erhalten durch Immunisieren von Tieren mit mindestens einem
rekombinanten Protein von jenen, welche durch diese Erfindung vorgesehen
werden, und angemessenen Nachweismitteln.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 zeigt
die fortlaufende Sequenz des 3383 bp, kloniert vom PRRS-Olot Isolat.
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2 zeigt die Aminosäuresequenz entsprechend den
Proteinen, welche durch ORF2 (2A), ORF3
(2B), ORF4 (2C), ORF5
(2D), ORF6 (2E) und
ORF7 (2F kodiert werden.
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3 zeigt
die unterschiedliche Extension von Klonen pPRRS-8, pPRRS-108, pPRRS-121, pPRRS-132,
pPRRS-146, pPRRS-147, pPRRS-148, pPRRS-153 und pPRRS-3 im Vergleich
mit LV, als auch die ORFs, welche in jedem von ihnen enthalten sind.
In dieser Figur wird auf das PRRSV Genom (a), Größe in Kb (b) und Zahl des Klons
(c) verwiesen.
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4 zeigt
pPRRS-3 Klon, welcher das Gen des durch ORF2 kodierten Proteins
enthält.
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5 zeigt
pPRRS-121 Klon, welcher das Gen des durch ORF3 kodierten Proteins
enthält.
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6 zeigt
pPRRS-146 Klon, welcher das Gen des durch ORF4 kodierten Proteins
enthält.
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7 zeigt
pPRRS-132 Klon, welcher das Gen des durch ORF5 kodierten Proteins
enthält.
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8 zeigt
pPRRS-8 Klon, welcher die Gene der durch ORF6 und ORF7 kodierten
Proteine enthält.
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9 zeigt
die Ergebnisse von Antigen-Titration durch ELISA (Extinktion überwacht
bei 405 nm). 9 zeigt die Ergebnisse von Antigen-Titration
durch ELISA. In der Figur wird auf die Antigen-Titration (a), Extinktionswerte
gelesen bei 405 nm (b) und Antigen-Verdünnungen [in Einheiten von 1/]
(c) verwiesen.
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10 zeigt
die Ergebnisse der Titration durch ELISA von einem PRRS-Feldserum,
welches in einem infizierten Tier erhalten wurde. Die Figur verweist
auf die Titration des Serums (a), Extinktionswerte, gelesen bei
405 nm (b) und Serumverdünnungen
[in Einheiten von 1/] (c).
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11 zeigt
die Ergebnisse, welche aus einem Probennahmeversuch mit mehreren
Dutzend Feldseren erhalten wurden. Die Figur verweist auf die Titration
der Seren (a), Extinktionswerte, gelesen bei 405 nm (b) und die
Seren (c).
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Beschreibung der Erfindung
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Unser
Labor hat in den letzten Jahren eine Suche nach dem PRRS verursachenden
Wirkstoff durchgeführt.
Die Hauptkonsequenz hiervon ist die Isolierung des Virus mit der
Bezeichnung PRRS-CY-JPD-P5-6-91
gewesen. Es wurde am ECACC (mit der Eingangsnummer V93070108) hinterlegt
und ein Impfstoff gegen PRRSV wurde entwickelt, welcher das inaktivierte
Virus enthielt (Patentanmeldung ES-P9301973).
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Seitdem
haben sich unsere Forschungsanstrengungen auf die Isolierung und
Klonierung des PRRSV (PRRS-CY-JPD-P5-6-91) Genoms, bezeichnet als
PRRS-Olot in dieser Beschreibung gerichtet, um die Entwicklung von
neuartigen rekombinanten Impfstoffen zu ermöglichen, welche gegen die durch
PRRSV verursachte Infektion wirksam sind. Zu dem Zweck ist ein Genomsegment
des besagten PRRS-Olot Genoms kloniert worden. Das klonierte Fragment
entspricht dem 3'-Virusgenom
und stellt eine fortlaufende Sequenz aus 3338 bp dar. Dieses Segment
enthält
die sechs offenen Leserahmen, entsprechend ORFs 2 bis 7, welche
für LV
und TV beschrieben wurden. Sie kodieren für die Strukturproteine des
Virus (Nucleocapsid und Envelope), welche möglicherweise in viraler Antigenizität und Immunogenizität einbezogen
sind. Die durch PRRS-Olot ORFs 2 bis 7 kodierten Proteine ähneln den
entsprechenden LV und TV Proteinen. Ihre Merkmale werden in Tabelle
1 zusammengefasst, wo in Bezug auf jedes ORF die relativen Positionen
der Nucleotide, die Anzahl der Basepaare (bp), die Anzahl der Aminosäuren (Aac),
das Molekulargewicht jedes Proteins (in KDa) und die Glykosilierungsstellen
angezeigt werden.
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Tabelle
1
Merkmale der PRRS-Olot Virus ORFs
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1,
welche diese Beschreibung begleitet, zeigt die vollständige fortlaufende
Sequenz der 3385 bp des klonierten Fragments entsprechend dem 3'-Ende des PRRS-Olot
Virusgenoms. Diese Nucleotidsequenz zeigt 95% Homologie im Vergleich
mit den entsprechenden Sequenzen der LV und TV Isolate. Diese beiden letzteren
Isolate zeigen untereinander 99% Homologie. Die Veränderungen
in der Nucleotidsequenz in dem PRRS-Olot Isolat werden entlang der
gesamten Sequenz gefunden, aber konzentrieren sich besonders im 5'-Ende. Wir sollten
im Vergleich mit LV die Deletion von drei Nucleotiden an Position
1860 von PRRS-Olot herausstreichen.
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2 (2A–2F)
dieser Beschreibung zeigt die Aminosäuresequenzen der Proteine,
kodiert durch ORFs 2 bis 7 des PRRS-Olot Virus. Auf Protein-Level
wird 99% Homologie zwischen PRRS-Olot und LV ORF7 beobachtet, wie
erwartet für
ein Nucleocapsid-Virusprotein und daher das mehr konserviertere.
Der Prozentsatz an Homologie für
den Rest der Proteine rangiert zwischen 93% für ORFs 3, 4 und 5 und erreicht
einen Wert von 96,5% für
ORFs 2 und 6. Alle davon zeigen Glykosilierungsstellen ähnlich denjenigen,
welche für
LV beschrieben werden, außer
für ORF4
des PRRS-Olot Virus, welches eine extra Glykosilierungsstelle hat.
Bezüglich
der oben erwähnten
Veränderungen
bei den PRRS-Olot Protein Aminosäuren
sind 50% der Veränderungen
in chemisch ähnlichen
Aminosäuren,
während
der Rest der Veränderungen
in unterschiedlichen Aminosäuren
ist. Wie für
LV erwähnt,
zeigt außer
ORF7 der Rest der Proteine einen hohen Grad an Hydrophobizität, möglicherweise
in Übereinstimmung
mit ihrer Verbindung zu Membranen, da sie virale Envelope-Proteine sind.
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Rekombinante
Proteine, welche der Expression von PRRS-Olot ORFs 2 bis 7 entsprechen,
können
in einem geeigneten Expressi onssystem hergestellt werden und vorteilhafterweise
in einem Expressionssystem aus rekombinanten Baculoviren, multipliziert
in permissiver Wirtszellkultur. Das globale Verfahren für den Erhalt
dieser rekombinanten Proteine umfasst grundsätzlich die folgenden allgemeinen
Stufen:
- I. Herstellung der cDNA-Sequenz, welche
in einen Baculovirus zu insertieren ist; und
- II. Erhalt von rekombinanten Baculoviren, welche die rekombinanten
Proteine exprimieren.
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Diese
allgemeinen Stufen werden ihrerseits in weitere Unterstufen unterteilt.
Auf diese Weise umfasst die Herstellung der zu insertierenden cDNA
Sequenz die Unterstufen:
- I.a Isolierung und
Reinigung des PRRS-Olot Virus;
- I.b Isolierung der viralen RNA des PRRS-Olot Virus; und
- I.c Synthetisieren der cDNA aus der PRRS-Olot Genom-RNA.
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Andererseits
umfasst der Erhalt von rekombinanten Baculoviren, welche die rekombinanten
Proteine entsprechend PRRS-Olot ORFs 2 bis 7 exprimieren, die Unterstufen:
- II.a Herstellung des zu insertierenden PRRS-Olot
ORF Gens;
- II.b Insertieren des besagten Gens in einen Baculovirus-Transfervektor;
- II.c Transfektion von permissiven Wirtszellen mit dem besagten
Transfervektor, dem das entsprechende PRRS-Olot ORF Gen insertiert
wurde;
- II.d Selektion der rekombinanten Baculoviren, welche das rekombinante
Protein exprimieren, entsprechend dem insertierten ORF.
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Die
Kennzeichnung der rekombinanten Baculoviren und die Analyse und
Reinigung der rekombinanten Proteine werden dann durchgeführt.
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Alle
diese Stufen werden weiter unten in dieser Beschreibung detailliert
beschrieben.
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Das
eingesetzte Verfahren für
den Erhalt der rekombinanten Proteine, vorgesehen durch diese Erfindung,
beginnt mit der Isolation und Reinigung des PRRSV, speziell PRRS-Olot,
gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Protokoll. Sobald das PRRS-Olot isoliert
und gereinigt worden ist, wurde die virale RNA isoliert und zu diesem
Zweck wurde ein kommerzielles Kit (Pharmacia) verwendet, welches
von einem Verfahren Gebrauch macht, welches auf der Selektion und
Reinigung der viralen RNA basiert, welche eine Poly(A) Sequenz am
3'-Ende enthält (Beispiel
2). Die erhaltene RNA wurde in neutralen Agarosegels bei 0,7% durch
Einfärben mit
Ethidiumbromid analysiert und nur ein Materialband mit einem Molekulargewicht
von zwischen 5000 und 23000 bp wurde beobachtet.
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Danach
wurde die cDNA entsprechend der 3'-Ende Virus-RNA mit einem kommerziellen
Kit (Boehringer) mittels einer Strategie synthetisiert (Beispiel
3), welche die Gegenwart eines Poly(A)-Schwanzes nutzt und ein Oligo-d(T) als
Extensionsprimer verwendet, welcher in der Lage ist, mit reversem
Transkriptaseenzym erweitert zu werden und cDNA-Moleküle zu synthetisieren.
Um die RNA-Regionen oberhalb von 3' zu klonieren, wurde ein Oligonucleotid
verwendet, welches an eine spezielle virale Genomsequenz anlagert,
die sich etwa bei 2500 bp vom 3'-Ende
befindet. Eine zweite Synthese wurde unter Verwendung eines Oligonucleotids von
20 Nucleotiden anstelle des Oligo-d(T)12 durchgeführt (Beispiel
3.1). Die cDNA-Synthese wurde mittels Zählen der in dem synthetisierten
Material eingeschlossenen Radioaktivität und Elektrophorese in alkalischen und
neutralen Agarosegels verifiziert und quantifiziert. Hiernach wurde
das Klonieren und Sequenzieren der cDNA durchgeführt (Beispiel 3.2). Zu diesem
Zweck war die erste Tat eine Größenselektion
von synthetisierten cDNA-Fragmenten von zwischen 1000 und 5000 nt
(Nukleotiden). Die gereinigte cDNA wurde in stumpfe Enden in pMTL25-Vektor
kloniert. Die Analyse der PRRSV-positiven Klone wurde mittels Plasmid-DNA
Präparaten
und Mapping der Restriktionsstellen, basierend auf der LV-Sequenz
durchgeführt.
Nur 9 der 300 analysierten Plasmide waren positiv und enthielten
Inserts von zwischen 800 und 2600 bp. Die definitive Verifizierung der
Authentizität
dieser cDNA Klone wurde durch ihr direktes Sequenzieren unter Verwendung
des Dideoxys-Verfahrens durchgeführt,
welches auf doppelsträngige
Plasmide angewendet wird.
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Die
Mehrzahl der erhaltenen positiven PRRS-Klone enthielt ein gewöhnliches
Poly(A)-Ende und unterschiedliche 5'-Enden. Die Klone wurden als pPRRS-8,
pPRRS-108, pPRRS-121, pPRRS-132, pPRRS-146, pPRRS-147, pPRRS-148
und pPRRS-153 bezeichnet. Klon pPRRS-3 wurde aus der zweiten Synthese
extrahiert.
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Um
die rekombinanten Baculoviren zu erhalten, welche die Gene der Proteine,
kodiert durch PRRSV-Olot ORFs 2 bis 7 expri mieren, wurde dem folgenden
Verfahren allgemein und separat gefolgt: Zuerst wurde das Gen von
jedem zu insertierenden ORF hergestellt, außer das ORF3-Gen, welches keine
vorhergehende Herstellung erforderte. Für die Herstellung dieser Gene
und je nach jeweiligem besonderen Fall wurden die pMTL25, pMTL24
und pMTL22 Plasmide verwendet, bevor sie in Baculovirus-Transfervektoren
transferiert wurden. Die Gene entsprechend ORFs 2 bis 7 wurden aus
den Klonen erhalten, welche vorhergehend erhalten worden waren.
Nach aufeinander folgenden Manipulationen erzeugten sie neuartige
rekombinante Plasmide. Die rekombinanten Plasmide, welche die Gene
entsprechend jedem insertierten ORF enthielten, wurden durch Folgen
der alkalischen Lysis-Technik gereinigt und wurden durch Mapping
mit Restriktions-Endonukleasen und Sequenzieren der Insertionsregionen
gekennzeichnet. Die erhaltenen, neuartigen Vektoren wurden als pPRRS-ORFN
bezeichnet, wobei N für
die Zahl jedes ORF steht (N = 2 bis 7).
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Dann
wurde jedes ORF-Gen in einen geeigneten Transfervektor kloniert.
Der verwendete Transfervektor war pAcYM1 (Matsuura et al., J. Gen
Virol. 68, 1233–50).
Nach aufeinander folgenden Manipulationen wurden neuartige rekombinante
Plasmide erzeugt, von denen jedes das insertierte ORF-Gen enthielt.
Die erhaltenen rekombinanten Plasmide wurden der alkalischen Lysis-Technik
folgend gereinigt und durch Mapping mit Restriktions-Endonukleasen
gekennzeichnet. Die Insert-Enden wurden sequenziert, um korrekte
Insertregion-Sequenz zu verifizieren. Die erhaltenen neuartigen
Transfervektoren wurden analysiert, um zu verifizieren, dass die
insertierten Gene die richtige Ausrichtung für ihre Expression durch den
AcNPV Virus Polyhedrin Promotor hatten. Die erhaltenen Transfervektoren
waren:
Bezeichnung | ORF |
pPRRS-Bac8 | 2 |
pPRRS-Bac2 | 3 |
pPRRS-Bac9 | 4 |
pPRRS-Bac3 | 5 |
pPRRS-Bac5 | 6 |
pPRRS-Bac7 | 7 |
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Spodoptera
frugiperda Zellen, Sf 9 Klon, wurden dann mit Ge mischen aus gereinigter,
infektiöser
DNA des AcRP23-lacZ parenteralen Virus und dem entsprechenden Transfervektor
transfiziert. Sobald diese Transfektion durchgeführt worden war, wurden die
rekombinanten Baculoviren durch Plaque Phenotyp Farbtest nach dem
Einfärben
des viralen Abkömmlings
mit X-gal identifiziert und dann gereinigt.
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Die
erhaltenen Baculoviren wurden bei der European Collection of Animal
Cell Cultures (ECACC), Porton Down, Salisbury, Whiltshire SP4 OJG
(U.K.) hinterlegt.
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Beispiele
4 bis 9 beschreiben detailliert den Erhalt von rekombinanten Baculoviren,
welche die Gene exprimieren, welche durch ORFs 2 bis 7 kodiert werden.
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Die
PRRS-Olot ORF 2 bis 7 rekombinanten Proteine können zu Diagnosezwecken verwendet
werden, um die Gegenwart von spezifischen PRRSV-Antikörpern nachzuweisen
(Beispiel 12), und um die Gegenwart von Antigen (PRRSV) mittels
Antikörpern
nachzuweisen, die speziell das PRRSV identifizieren, welches durch Immunisierung
von Tieren mit mindestens einem rekombinanten Protein entsprechend
einem von PRRS-Olot ORFs 2 bis 7 erhalten wird. Zusätzlich können diese
Proteine auch verwendet werden, um Tiere gegen PRRSV zu immunisieren.
Daher können
die besagten Proteine verwendet werden, um rekombinante Impfstoffe
zu formulieren, welche in der Lage sind, Schweine vor Infektion
wirksam zu schützen,
welche durch PRRSV verursacht wird. Diese Impfstoffe können aktiv
oder passiv sein. Aktive Impfstoffe können durch Suspendieren von mindestens
einem der rekombinanten Proteine, welche durch diese Erfindung vorgesehen
werden, in einem immunologisch annehmbaren Verdünnungsmittel und einem Hilfsstoff
hergestellt werden. Ein passiver Impfstoff kann durch Immunisieren
von Tieren mit den besagten Proteinen und Isolieren der polyklonalen
Antikörper
gegen die besagten Proteine erhalten werden. Nach Antikörperisolierung
und Reinigung können
sie in Impfstoffanwendungen verwendet werden. In einer speziellen
Ausführungsform
dieser Erfindung werden rekombinante Impfstoffe erhalten, welche
in der Lage sind, vor der durch PRRSV verursachten Infektion wirksam zu
schützen,
welche das virale Antigen (antigene Phase) zusammen mit einem immunologisch
annehmbaren Verdünnungsmittel
und einem Hilfsstoff umfassen.
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Für die Herstellung
der antigenen Phase wurden Insektenzel len, vorzugsweise Spodoptera
frugiperda Zellen, mit unterschiedlichen rekombinanten Baculoviren
infiziert, welche in der Lage waren, die rekombinanten Proteine
entsprechend den PRRSV ORFs 2 bis 7 herzustellen, und unter Bedingungen
inkubiert, welche für
die Expression der besagten Proteine geeignet sind. Direkt danach
wurden die Zellen gesammelt, gewaschen, in geeignetem Puffer resuspendiert
und dann bei der Herstellung der vorher erwähnten rekombinanten Impfstoffe
verwendet.
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In
einer speziellen Ausführungsform
setzt sich die antigene Phase aus einem Homogenat von Insektenzellen,
infiziert mit rekombinanten Baculoviren zusammen, welche ein einzelnes
rekombinantes PRRSV-Protein exprimieren, wie vorzugsweise ORF3,
ORF5 und ORF7 (Beispiel 13). In einer weiteren speziellen Ausführungsform
setzt sich die antigene Phase aus einem Homogenat von einem Gemisch
aus Insektenzellen, infiziert mit unterschiedlichen rekombinanten
Baculoviren zusammen, welche jeweils ein unterschiedliches rekombinantes
PRRSV-Protein exprimieren, wie ein Gemisch aus Insektenzellen, infiziert
mit den rekombinanten Baculoviren, welche zum Beispiel die Proteine
exprimieren, welche ORF3, ORF5 und ORF7 entsprechen.
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Im
Allgemeinen wurden Impfstoffe formuliert, welche als antigene Phase
eine Menge von etwa 50 × 106 Insektenzellen, infiziert mit Baculoviren
enthalten, welche die rekombinanten fraglichen Proteine exprimieren.
Wenn der Impfstoff unterschiedliche rekombinante Proteine enthält, setzt
sich die antigene Phase aus einer Menge von etwa 50 × 106 Insektenzellen, infiziert mit Baculoviren
pro fraglichem rekombinanten Protein zusammen, also für eine Formulierung
eines Impfstoffs, welcher die Proteine entsprechend ORFs 3, 5 und
7 enthält,
setzt sich die antigene Phase aus etwa 50 × 106 Insektenzellen,
infiziert mit Baculoviren, welche das ORF3 rekombinante Protein
exprimieren, 50 × 106 Insektenzellen, infiziert mit Baculoviren,
welche das ORF5 rekombinante Protein exprimieren und 50 × 106 Insektenzellen, infiziert mit Baculoviren,
welche das rekombinante ORF7 Protein exprimieren, zusammen (Beispiel
13).
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Phosphat-gepufferte
Kochsalzlösungen
(PBS) oder andere ähnliche
Kochsalzlösungen
können
als immunologisch annehmbare Verdünnungsmittel verwendet werden.
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Als
Hilfsstoff kann im Allgemeinen jeder der Hilfsstoffe verwendet werden,
die üblicherweise
verwendet werden, um Impfstoffe zu formulieren, entweder wässerig,
wie Aluminiumhydroxid, Tonerde-Gel-Suspensionen, QuilA oder weitere,
wie ölige
Hilfsstoffe, basierend auf Mineralölen, Glyceriden und Olein-Ether-Säure Derivate. Insbesondere
ist bestätigt
worden, dass ein öliger
Hilfsstoff, bestehend aus einem Gemisch aus Marcol® 52,
Simulsol® 5100
und Montanide® 888
sehr gute Ergebnisse ergibt. Marcol® 52
ist ein Mineralöl
mit geringer Dichte, hergestellt durch Esso Espanola S. A., Simulsol® 5100
ist ein Polyethoxyoleatether, kommerzialisiert durch SEPIC und Montanid® 888
ist ein Anhydromannitol-Octadecenoatether von hoher Reinheit, kommerzialisiert
durch SEPIC.
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Die
Impfstoffe dieser Erfindung können
auch Zellresponsepotentiator(CRP)-Substanzen enthalten, also Substanzen,
welche Helfer T-Zellen Unterpopulationen (Th1 und
TH2) potenzieren, wie IL-1 (Interleukin-1), IL-2,
IL-4, IL-5, IL-6, IL-12, g-IFN (Gamma Interferon), Zellnekrosefaktor
und ähnliche
Substanzen, welche theoretisch Zellimmunität in geimpften Tieren hervorrufen
könnten.
Diese CRP-Substanzen könnten
in Impfstoffformulierungen mit wässerigen,
als auch öligen
Hilfsstoffen verwendet werden.
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Ähnlich können weitere
Hilfsstofftypen verwendet werden, die Zellresponse modulieren und
immunstimulieren, wie MDP (Muramyldipeptid), ISCOM (Immuno Stimulant
Complex) oder Liposome.
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Die
Impfstoffe dieser Erfindung können
durch Suspendieren oder Mischen der antigenen Phase mit dem immunologisch
annehmbaren Verdünnungsmittel
und dem Hilfsstoff erhalten werden. Wenn der Hilfsstoff ölig ist,
wird eine Emulsion gebildet, welche in einem speziellen und bevorzugten
Fall, falls der Hilfsstoff ein Gemisch aus Marcol 52, Simulsol 5100
und Montanide 888 ist, der Impfstoff eine doppelte Wasser/Öl/Wasser Emulsion,
Typ w/o/w sein wird.
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In
dem Fall, dass der Impfstoff CRP-Substanzen enthalten wird, können diese
Substanzen sowohl zur antigenen Phase, als auch zum Hilfsstoff zugegeben
werden. Alternativ, falls der Impfstoff keine CRP-Substanzen enthält, können diese,
falls so gewünscht,
gleichzeitig in eine getrennte Stelle injiziert werden, welche sich von
der Stelle der Inokulation unterscheidet.
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Zusätzlich können diese
Impfstoffe Kombinationen aus unterschiedlichen porcinen Pathogenen
enthalten, welche neben einem rekombinanten PRRSV-Protein oder mehreren
ein oder mehrere der unten erwähnten
Pathogene enthalten, was die Herstellung von polyvalenten Impfstoffen
erlaubt. Unter diesen Pathogenen, aber nicht exklusiv darauf beschränkt, sind
Actinobacillus pleuropneumoniae, Haemophilus parasuis, Porcines
Parvovirus, Leptospira, Escherichia coli, Erysipelothrix rhusiopathiae,
Pasteurella multocida, Bordetella bronchiseptica, Porcines Respiratorisches
Virus, Rotavirus oder gegen die Pathogene, welche für Aujeszky-Krankheit, Schweine-Influenza
und übertragbare
Gastroenteritis verursachend sind.
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Sicherheits-
und Wirksamkeitsversuche mit den Impfstoffen der vorliegenden Erfindung
haben bewiesen, dass die besagten Impfstoffe sicher und zur gleichen
Zeit wirksam sind.
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Es
ist möglich
gewesen zu bestätigen,
dass eine Dosis von 2 ml von einer Menge an viralem Antigen oder
antigener Phase gleich oder höher
als 50 × 106 infizierten Insektenzellen, welche ein
oder mehrere der rekombinanten PRRSV-Proteine exprimieren, verabreicht
auf tiefem intramuskulären
Weg, gefolgt von einer Wiederimpfung mit einer Dosis von 2 ml Impfstoff,
geimpfte Tiere vor der durch PRRSV verursachten Infektion wirksam
schützen
kann. Ähnlich
ist es möglich
gewesen zu verifizieren, dass einige der Impfstoffe die Gegenstand
des Versuchs waren, jene, welche als rPRRS C und rPRRS D identifiziert
wurden, fähig
sind, zelluläre Immunität in geimpften
Tieren herbeizuführen,
basierend auf der Tatsache, dass Säue, welche mit besagten Impfstoffen
geimpft und wiedergeimpft wurden, sich im Moment des Challenge nicht
serologisch zeigten und dennoch geschützt wurden (Beispiel 14, Tabellen
4 und 10).
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Zum
Zweck der Bestimmung und Bewertung der Wirksamkeit der hergestellten
rekombinanten Impfstoffe beim Verhindern von PRRS bei trächtigen
Säuen wurde
ein Test entworfen, welcher aus der Impfung von trächtigen
Säuen mit
den unterschiedlichen Impfstoffen und dann ihre Unterwerfung unter
einen Aussetzungstest mit virulenten Viren bestand. Basierend auf
den erhaltenen Ergebnissen ist es möglich gewesen, die Wirksamkeit
der Impfstoffe die Gegenstand dieses Tests waren zu bewerten. Um
die Wirksamkeit dieser Impfstoffe zu bewerten, wurden die reproduktiven
Ergebnisse, die Anzahl sowohl der lebenden, als auch toten Ferkel
bei unterschiedlichen Stadien des Lebenszeitraums der Ferkel, als auch
die Analyse der serologischen Ergebnisse in Säuen und Ferkeln in Betracht
gezogen (Beispiel 14).
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung (Beispiele)
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Beispiel 1. Erhalt und
Reinigung des PRRS-Olot Virus
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1.1 Erhalt von Aleveolar-Makrophagen
von Schweinelunge
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1.1.1 Tiere
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7
bis 8 Wochen alte Schweine, eine Kreuzung zwischen Belgischer Landrasse
und Large White Zucht wurde verwendet. Die Tiere von unseren eigenen
Farmen waren seronegativ gegenüber
den folgenden Krankheiten: Aujeszky, porciner Parvovirose, Maul-und-Klauen,
klassischem Schweinefieber, Schweine-Influenza (Typen H1N1 und H3N2)
und übertragbarer
Gastroenteritis.
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1.1.2 Isolierung von Makrophagen
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Die
Tiere wurden durch Injizieren von 0,1 g Natriumthiopental pro 10
kg Körpergewicht
in die Halsader anästhetisiert.
Dann wurden sie geopfert und die Lungen wurden nach Abbinden der
Trachea unterhalb der Epiglottis und Aufteilung oberhalb der Abbindung
entnommen. Die entnommene Lunge wurde außen mit PBS gewaschen. Aufeinander
folgende innere Wäschen
wurden durchgeführt
(4 bis 5) mit insgesamt 500 ml PBS, ergänzt durch Antibiotika bei 1
: 500 (PEG-Lösung:
1000 IU/ml Penizillin, 1 mg/ml Streptomycin und 0,5 mg/ml Gentamicin),
um Makrophagen zu erhalten. Diese Wäschen wurden zusammen gesammelt
und bei 300 g für 15
Minuten zentrifugiert. Der folgende Schritt war, die Zellen zweimal
mit PBS mittels aufeinander folgender Zentrifugation/Sedimentation
zu waschen, um zum Schluss in DMEM-Medium (DMEM, ergänzt durch nicht-essentielle
Aminosäuren
bei 100×,
GIBCO) zu resuspendieren, welches Natriumpyruvat 1 mM und Antibiotika
(1 : 1000 PEG) enthielt.
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Die
Zellen wurden durch Färben
mit Trypan-Blau in einer Newbauer-Kammer gezählt. Es wurden 0,1 ml von 10–1 Makrophagensuspension
zu 0,4 ml DMEM und 0,5 ml Trypan-Blau Lösung zugegeben. In der Mehrzahl
der Fälle
lag die Anzahl der erhaltenen Zellen zwischen 1 und 1,2 × 109.
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Sterilitätskontrollen
wurden an den Makrophagenzellen mittels Saaten in Kulturmedien durchgeführt, welche
für den
Nachweis von Bakterien und Pilzen geeignet sind. Abwesenheit von
Mycoplasma wurde durch zytochemischen Nachweis mit DAPI (4',6-Diamidino-2-phenylindol)
verifiziert, welches sich selektiv an die DNA bindet, und bildet
hochgradig spezifische DNA-DAPI-Fluo reszenzkomplexe.
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1.2 Replikation des Virus
in Alveolar-Makrophagen von Schweinen
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Zellkulturvialen
(150 cm2) wurden verwendet, welche 100 ml
einer Makrophagen-Suspension (3 × 106 Zellen/ml)
in dem oben beschriebenen DMEM-Medium enthielten, außer der
Zugabe von fötalem
Kälberserum (FCS)
bei 5%. Die Zellen wurden mit PRRS-Olot Virus infiziert, isoliert
durch Laboratorios Sobrino und mit der Bezeichnung PRRS-JPD-P5-6-91
(ECACC, Eingangsnummer V93070108). Die Infektion wurde bei 10–3 Infektionsmultiplizität durchgeführt und
die infizierten Zellen wurden bei 37°C für 24 Std. inkubiert. Nachdem
dieser Zeitraum verstrichen war, wurde das Medium entzogen und durch
frisches DMEM substituiert, welches 2% FCS und Antibiotika enthielt;
die Inkubation wurde bei 37°C
fortgesetzt.
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Die
Kulturen wurden periodisch mit dem Mikroskop beobachtet, um den
zytopathischen Effekt (CPE) zu bestimmen, welcher durch das Virus
an den Makrophagen erzeugt wurde. Im Allgemeinen betrug CPE bei 3–4 Infektionstagen
70–80%.
Es erschienen riesige, deformierte Zellen. Normalerweise war der
Titer dieser Präparate
106,55 TCID50/ml
(Gewebekultur infektiöse
Dosis 50 pro Milliliter). Bei 10–4 Multiplizität infizierte
Makrophagen erzeugten virale Ausbeuten von einer Größenordung
weniger.
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Die
Gegenwart von Virus in diesen Zellen wurde durch die Immunperoxidase
in Monoschicht-Test an Makrophagenzellen von Schweinen, erhalten
wie in Beispiel 1 beschrieben (1.1.2), bestimmt. Kurz wurde dies auf
folgende Weise durchgeführt:
In 96-Mulden Titrationsplaques
wurden 100 μl
Makrophagen mit 50 μl PRRS-Olot
Virus, repliziert an Makrophagen, infiziert. Die Plaques wurden
für 48
Stunden bei 37°C
inkubiert. Sobald die Inkubation abgeschlossen war, wurde das Medium
entzogen und die Plaques zweimal mit Kochsalzlösung (0,1 M NaCl) gewaschen.
Nachfolgend wurden sie mit 20% Formaldehyd fixiert, nach aufeinander folgenden
Inkubationen bei 37°C, –30°C und Formaldehyd
bei 20%. Nach zweimal Waschen mit Kochsalzlösung, 50 μl einer 1 : 50 Verdünnung eines
Anti-PRRS-Serums von einem Tier, das gechallenged wurde. Gleichzeitig
wurden Inkubationen mit einem negativen Serum von einem nicht infizierten
Tier durchgeführt.
Inkubation betrug 1 Stunde bei 37°C.
Nach Entzug der vorhergehenden Lösung
wurden sie zweimal mit Kochsalzlösung
gewaschen. Sofort wurden 0,1 μg
Protein A (Sigma) in 50 μl
zugegeben und bei 37°C
für 1 Stunde
inkubiert. Der Test wurde mit AEC (3-Amino-9-ethyl-carbazol) entwickelt,
gelöst
in Dimethylformamid in Gegenwart von Acetatpuffer und oxidiertem
Wasser. Nach 15–30
Minuten bei Raumtemperatur in der Dunkelheit wurden die Schalen
durch das Mikroskop beobachtet. Infizierte Zellen erschienen dunkelrot
gefärbt,
im Vergleich mit nicht infizierten Zellen, welche farblos waren.
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1.3 PRRS Virusreinigung
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Das
Virus wurde von PRRSV-infizierten Zellkulturen gereinigt. Die Kultur
wurde mittels Zentrifugation (20 Minuten, 6500 g) geklärt. Der
Flüssigkeitsüberstand
wurde durch Verwenden eines Millipore-Minitan Ultrafiltrationssystems
(4,5 pSi, Filter mit 300 kDa Porengröße) konzentriert. Dann wurde
das Virus mittels Zentrifugation (5 Std., 20000 g) sedimentiert.
Der Flüssigkeitsüberstand
wurde verworfen und der Niederschlag mit PBS, welches 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid
(PMSF) (Sigma) enthielt, bei 4°C über Nacht
gelöst.
Das Virus wurde in diskontinuierlichem Sucrosegradienten (20–50% Gew./Vol.in
PBS) mittels Zentrifugation bei 95000 g für 3 Std. gereinigt. Sobald
die Zentrifugation abgeschlossen war, wurde das Band, welches das
Virus enthielt, aus dem Gradienten extrahiert, mit Tris/EDTA-Puffer
verdünnt
und zum Schluss über
Nacht bei 26000 g für Virussedimentation
zentrifugiert.
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Das
gereinigte Virus wurde mittels Elektrophorese in Polyacrilamid-SDS
Gels bei 12% (Laemmli, U.K., Nature, 227: 680, 1970) analysiert.
Das ganze Protein wurde durch Färben
mit Coomassie-Blau und Immunoblots nachgewiesen (Towbin, H., Staehelin,
T. und Gordon, J., 1979; Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 76: 4350–4354).
Die Blots wurden mit Peroxidase-Protein A (Sigma) Konjugat unter
Verwendung eines kovaleszenten Anti-PRRSV Serums entwickelt. Es
war aufgrund von Verunreinigung mit Proteinen von den Makrophagen
nicht möglich,
ein spezifisches Band bezogen auf PRRSV in Coomassie-gefärbten Gels
zu beobachten. Jedoch wurden mehrere virale Proteine mit Molekulargewichten
zwischen 15,5 und 30 KDa durch Immunoblot identifiziert. Bei längeren Entwicklungszeiten
war es ebenfalls möglich,
Bänder
mit Molekulargewichten über 60
KDa zu beobachten, aber diese wurden auch in nicht infizierten Makrophagen
nachgewiesen, es wurde gefolgert, dass sie keine PRRS-Virus bezogenen
Proteine waren.
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Beispiel 2. Isolation
der viralen RNA
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Ein
kommerzielles Pharmacia P-L Biochemicals Kit wurde verwendet. Dieses
Verfahren basiert auf der Selektion und Reinigung der viralen RNA,
welche einen 3'-End
Poly(A)-Schwanz enthält.
Der virale Capsidriss wurde mit Guanidiniumchlorid-Reinigung von
RNA-Poly(A) mit einer Oligo-Cellulose (dT) Matrix durchgeführt.
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Kurz:
die Isolierung der PRRS-Olot Virus-RNA wurde auf folgendem Weg durchgeführt: das
gereinigte Virus sedimentierte durch Zentrifugation bei 40000 g über Nacht.
Danach wurde der Flüssigkeitsüberstand
verworfen und der Niederschlag löste
sich mit 0,4 ml des Kit Extraktionspuffers. Nach Adsorption in die
Cellulose-d(T)-Matrix und aufeinander folgende Wäschen mit den Puffern mit der
niedrigen und hohen Salzkonzentration wurde die RNA-Poly(A) mit
hoher ClNa Konzentration eluiert. Die RNA wurde durch Zugeben von
1 : 10 Volumen von 2,5 M Kaliumacetat, 0,25 mg/ml Glycongen und
2 Volumina Ethanol (> 2
Std. bei –20°C) ausgefällt. Sobald
dieser Zeitraum verstrichen war, wurde die RNA durch Zentrifugation
bei 16000 g für
30 Minuten zurückgewonnen.
Nach Waschen des Niederschlags mit Ethanol bei 75% wurde sie in
20 μl TE-Puffer
(10 mM Tris-ClH pH = 8,0 und 1 mM EDTA) resuspendiert.
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Die
erhaltene RNA wurde in 0,7% neutralen Agarosegels durch Einfärben mit
Ethidiumbromid analysiert. Ein einzelnes Materialband innerhalb
eines Molekulargewichts von 5000 und 23000 bp wurde beobachtet.
Die Abwesenheit von Material mit geringem Molekulargewicht muss
hervorgehoben werden, und daher die Möglichkeit von zellulärer DNA
oder RNA. Jedoch war die Menge an erhaltenem Material gering, nicht
höher als
100 ng RNA/250 ml mit dem Virus infizierte Makrophagenkultur. Diese
niedrige Ausbeute stimmt mit der niedrigen Ausbeute an gereinigtem
Virus überein,
wie durch Elektrophorese in Polyacrilamidgels und Elektronenmikroskopie
gezeigt (Daten werden nicht gezeigt).
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Beispiel 3. cDNA-Synthese
aus der PRRS-Olot Virus Gen-RNA
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3.1 Herstellung der cDNA
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Die
cDNA, welche der 3'-Ende
RNA des PRRS-Olot Virusisolats entspricht, wurde synthetisiert.
Die Strategie nutzt die Gegenwart eines Poly(A)-Schwanzes, um das
Oligo-d(T) als Extensionsprimer zu verwenden, welcher mit reverser
Transkriptase erweitert werden kann und DNA-Molekülkopien
synthetisieren kann. Um die RNA-Regionen vor dem 3'-Ende zu klo nieren,
wurde ein Oligonucleotid mit spezifischer Sequenz des viralen Genoms
verwendet, welche sich bei etwa 2500 bp des 3'-Endes
befand. Die cDNA-Synthese wurde unter Verwendung eines kommerziellen
Kits (Boehringer) durchgeführt.
Das Verfahren war in Kürze:
0,1 μg PRRS
RNA-Poly(A), erhalten wie in dem vorhergehenden Beispiel beschrieben,
wurde in Gegenwart von 1 mM von jeweils dNTPs (dATP, dCTP [5–10 μCi von 32P-α-dCTP],
dGTP und dTTP), 25 Einheiten eines RNase Hemmers, 0,8 μg Oligo-d(T)12 und 40 Einheiten von reverser Transkriptase
in 20 μ Endvolumen
inkubiert. Die Umsetzung wurde bei 42°C für 1 Std. inkubiert und dann
wurde die Synthese des zweiten Stranges in der gleichen Röhre gestartet.
Zu diesem Zweck wurden Puffer, RNasa und 25 Einheiten von E. coli
DNA-Polymerase zugegeben. Inkubation fand für 1 Stunde bei 22°C und 10
Minuten bei 65°C
statt. Zum Schluss wurden 4 Einheiten von DNA T4 Polymerase zugegeben,
um stumpfe Enden zu erzeugen. Nach 10 Minuten bei 37°C wurde die
Umsetzung durch Zugeben von EDTA und Sarkosyl gestoppt. Eine zweite
cDNA-Synthese wurde
unter den gleichen Bedingungen durchgeführt, außer hinsichtlich der Tatsache,
dass 5'CGGGCTCGAGCCTTTGGCGA3'-Oligonucleotid anstelle von Oligo-d(T)12 verwendet wurde. In beiden Fällen wurde
das Gemisch mit Phenol: Chloroform extrahiert und das Material wurde
mit Ethanol ausgefällt,
wie in dem vorhergehenden Beispiel beschrieben. Die cDNA-Synthese
wurde mittels Zählen
der Radioaktivität, welche
im synthetisierten Material eingeschlossen war, und Elektrophorese
in alkalischen und neutralen Agarosegels überprüft und quantifiziert.
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3.2 Klonieren und Sequenzieren
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Zuerst
wurde die synthetisierte cDNA nach Größe selektiert, um das Klonieren
von übertrieben
kleinen Segmenten zu vermeiden. Zu diesem Zweck wurde das Material
von der cDNA-Synthese durch Zentrifugation (30 Minuten, 16000 g)
gewonnen. Der Niederschlag wurde Vakuum-getrocknet, mit Tris/EDTA-Puffer
(TE) pH = 8,0 gelöst
und in 1% Agarosegel geladen. Die cDNA-Fragmente zwischen 1000 und
5000 bp wurden mit DEAE-Zellulosepapier aus dem Gel gewonnen und
von Letzterem durch Elution mit ClNa und nachfolgender Ausfällung. Gereinigte
cDNA wurde in stumpfe Enden in den pMTL25 Vektor kloniert, einem
vom pUC18 hergeleiteten Vektor. Zu diesem Zweck wurde der Vektor
mit SmaI linearisiert und mit alkalischer Phosphatase behandelt,
um den Vektorhintergrund zu verringern. Nach Ligation mit DNA T4 Ligase,
wurden E. coli XL-1Blue kompetente Zellen mit dem Ligationsgemisch
in Gegenwart von X-Gal (5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactopyranosid)
(Boehringer) und IPTG (Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid)
(Gold Bioch) transformiert, welches die anfängliche Selektion von rekombinanten
Kolonien durch Farbe (blaue Kolonien ohne Insert im Vergleich zu
weißen
mit Insert) erlaubt.
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Die
Analyse der positiven PRRS-Klone wurde mittels Plasmid-DNA Präparaten
(Birnboim & Doly,
Nucleic Acids, Res., 7, 1513–1523,
1979) und Mapping von Restriktionsstellen basierend auf LV-Sequenz
durchgeführt.
Nur 9 der 300 analysierten Plasmide waren positiv und enthielten
Inserts zwischen 800 und 2600 bp. Die definitive Verifikation der
Authentizität
dieser cDNA-Klone wurde durch ihre direkte Sequenzierung unter Verwendung
des Dideoxyketten-Terminationsverfahrens durchgeführt, welches
auf doppelsträngige
DNA angewendet wird (Sanger, F., et al., J. Mol. Biol., 94: 441–448, 1975).
Die universalen Oligonucleotide (5'GTAAAACGACGGCCAGT3') und reversen (5'AACAGCTATGACCATG3') Oligonucleotide wurden verwendet,
um alle Klone zu sequenzieren. Die Mehrzahl der erhaltenen PRRs-Klone
enthielt einen gewöhnlichen
Poly(A)-Schwanz und unterschiedliche 5'-Enden. Die Klone wurden als pPRRS-8,
pPRRS-108, pPRRS-121, pPRRS-132, pPRRS-146, pPRRS-147, pPRRS-148
und pPRRS-153 bezeichnet. Aus der zweiten cDNA-Synthese wurde Klon
PRRS-3 erhalten. 3 zeigt die unterschiedliche
Extension dieser Klone im Vergleich mit LV, als auch die ORFs, welche
in jedem enthalten sind. Andererseits zeigt 1 die fortlaufende
Sequenz des 3383 bp, kloniert aus dem PRRS-Olot Isolat, und 2 (2A–2F)
zeigt die Aminosäuresequenzen, welche
den durch jedes ORF kodierten Proteinen entsprechen.
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Beispiel 4. Erhalt von
rekombinanten Baculoviren, welche das durch ORF2 kodierte Protein-Gen
exprimieren
-
4.1 Herstellung des ORF2-Gens
-
Die
pMTL25, pMTL24 und pMTL22 Gene, abgeleitet vom pUC18-Vektor, wurden für die Herstellung der
in dieser Beschreibung erwähnten
unterschiedlichen ORFs verwendet, bevor sie in Baculovirus-Transfervektoren
kloniert wurden. Der verwendete Vektor wird für jeden besonderen Fall angezeigt.
Das ORF2-Gen hat eine Größe von 747
bp und wurde vom cDNA pPRRS-3 Klon erhalten (4). Die
DNA wurde mit MaeI verdaut und das Insert von etwa 900 bp wurde
in Agarosegel gereinigt. Die kohäsiven
Insert-Enden wurden mittels Behandlung mit dem Klenow-Fragment der
E. coli DNA-Polymerase in stumpfe Enden umgewandelt. Klonierung
wurde im pMTL25 durchgeführt,
behandelt mit SmaI, alkalischer Phosphatase und in 1% niedrig schmelzendem
Agarosegel gereinigt. Nach Ligation mit DNA T4 Ligase (Boehringer)
wurden E. coli XL-1Blue Zellen mit dem Ligationsgemisch transformiert
und die positiven Klone anfänglich
durch Farbe selektiert. Die rekombinanten Plasmide, welche das insertierte
ORF2 Gen enthielten, wurden gemäß dem alkalischen
Lysis-Verfahren (Birnboim & Doly,
Nucleic Acids Res., 7, 1513–1523,
1979) gereinigt und durch Mapping mit Restriktions-Endonucleasen
und Sequenzieren der insertierten Regionen gekennzeichnet.
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Der
neu erhaltene Vektor wurde als pPRRS-ORF2 bezeichnet. In diesem
befindet sich der ORF2 Anfangs-Codon (ATG) etwa bei 50 bp vom Beginn
des Inserts und der BamHI-Stelle.
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4.2 Insertion des ORF2-Gens
in einen Baculovirus-Transfervektor
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Der
Baculovirus-Transfervektor, welcher in allen in diesem Patentanspruch
beschriebenen Versuchen verwendet wird, war pAcYM1-Vektor (Matsuura
et al., J. Gen Virol. 68, 1233–50),
welcher eine einzelne BamHI-Insertionsstelle hat.
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Der
Vektor wurde durch Professer D. H. L. Bishop (I. V. E. M., Oxford,
United Kingdom) gespendet. Für
die Insertion wurde der Vektor gründlich mit der BamHI-Endonuclease
verdaut und dann mit dem alkalischen Phosphatase-Enzym behandelt,
um Vektor-Religation zu vermeiden. ORF2 kodiert für ein 28,4 KDa-Protein.
Kurz: die Insertion des entsprechenden Gens in den pAcYM1-Vektor
verwendete pPRRS-ORF2 Plasmid als Ausgangsmaterial. In diesem Plasmid
wird das ORF2-Gen durch zwei BamHI-Stellen flankiert. So wird das
pPRRS-ORF2 mit BamHI verdaut und in 1% niedrig schmelzendes Agarosegel
geladen, um das 935 bp Fragment zu erhalten. Dieses Fragment wurde
in die BamHI-Stelle von pAcYM1 gemäß dem Struhl-Verfahren (Biotechniques
6, 452–453,
1985) unter Verwendung der DNA T4 Ligase (Boehringer) insertiert,
um das Insert in den Vektor zu ligieren. Das Ligationsgemisch wurde
verwendet, um E. coli DH5-Zellen zu transformieren. Die erhaltenen
rekombinanten Plasmide, welche das insertierte ORF2 Gen enthielten,
wurden gemäß dem alkalischen
Lysis-Verfahren (Birnboin & Doly,
supra) gereinigt, durch Mapping mit Restriktions-Endonucleasen gekennzeichnet
und die Insert-Kanten sequenziert, um die richtige Sequenz der Insertions-Regionen zu
bestätigen.
Der neu erhaltene Transfervektor wurde als pPRRS-Bac8 bezeichnet
und von ihm wurde gezeigt, dass er das PRRS-Gen in der richtigen
Ausrichtung für
seine Expression durch den AcNPV Baculovirus-Polyhedrin-Promotor
hat.
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4.3. Transfektion und
Selektion von Baculoviren
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Spodoptera
frugiperda Zellen, Sf 9 Klon, wurden mit einem Gemisch aus gereinigter,
infektiöser
DNA von Stammvirus AcRP23-lacZ
(500 ng), gespendet durch Dr. Posee (I. V. E. M., Oxford, U.K.)
und der Transfervektor pPRRS-Bac8 DNA (2 μg) co-transfiziert. Die Stammvirus-DNA
wurde mit dem Bsu36I-Enzym innerhalb des lacZ-Gens (Kitts et al.,
Nuc. Acids Res. 18, 5667–72,
1990) linearisiert, um die Effizienz der Rekombination zu erhöhen. Für Co-Transfektion
wurde das Lipofectin (Gibco-BRL) Verfahren verwendet (Felgner et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84, 7413–7417, (1987)). Nach Co-Transfektion
wurden die Zellen für
5 Tage in komplettem TNMFH-Medium, ergänzt durch 5% fötales Kalbserum
(FCS) und Antibiotika inkubiert, bis zytopathische Wirkung beobachtet
wurde.
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Dann
wurde der Transfektions-Flüssigkeitsüberstand
zurückgewonnen
und die rekombinanten Viren wurden durch Plaque-Test identifiziert.
Das AcRP23-lacZ Stammvirus zeigt blaue Lysis-Plaques in Gegenwart von X-gal Substrat,
weil das β-Galactosidase-Gen
exprimiert wird. Rekombinante Viren wurden anfänglich durch die klaren Plaques
nach Einfärben
der viralen Nachkommen mit X-gal identifiziert. Eine Anzahl an Plaques
von jedem Virus wurde gewählt
und drei Reinigungsrunden unterworfen, bevor ein Virus-Vorrat mit hohem
Titer hergestellt wurde. Der letztendlich erhaltene rekombinante
Baculovirus wurde als AcNPV, PRRS 2 bezeichnet. Er wurde bei der
European Collection of Animal Cell Cultures (ECACC) mit Eingangsnummer V94021007
hinterlegt.
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Beispiel 5. Erhalt von
rekombinanten Baculoviren, welche das durch ORF3 kodierte Protein-Gen
exprimieren
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5.1 Insertion von ORF3
Gen in einen Baculovirus-Transfervektor
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ORF3
kodiert für
ein Protein mit einem geschätzten
Molekulargewicht von 30,8 KDa. pPRRS-121 Plasmid DNA wurde als Aus gangsmaterial
für die
Insertion des entsprechenden Gens in den pAcYM1 Transfervektor verwendet
(5). In diesem Vektor befindet sich das ORF3 Anfangs-Codon
10 bp von der BamHI-Stelle. Das Gen kann durch doppelte Digestion
mit den BamHI- und Sau3A-Enzymen
ausgeschnitten werden, was kohäsive
Enden erzeugt, welche mit BamHI kompatibel sind. Nach Digestion
wurde das Gemisch in 1% niedrig schmelzendes Agarosegel geladen
und ein 1009 bp Fragment wurde gereinigt. Es wurde isoliert und
dann an den pAcYM1 Vektor ligiert, behandelt mit BamHI und alkalischer
Phosphatase unter Verwendung des T4 Ligase-DNA-Enzyms. Nachfolgend
wurden E. coli DH5 Zellen transformiert und die rekombinanten Plasmide
gemäß den oben
beschriebenen Verfahren gereinigt und gekennzeichnet. Sobald die
richtige Sequenz und Insert-Ausrichtung zum Polyehdrin-Promotor
verifiziert worden war, wurde der neuartige Transfervektor als pPRRS-Bac2
bezeichnet.
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5.2. Transfektion und
Selektion von rekombinanten Baculoviren
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Das
für die
Transfektion und Selektion von rekombinanten Baculoviren verwendete
Verfahren war ähnlich
dem oben für
ORF2 (Beispiel 4.3) beschriebenen. Das erhaltene rekombinante Baculovirus
wurde als AcNPV, PRRS 3 bezeichnet. Es wurde bei ECACC mit Eingangsnummer
V94011325 hinterlegt.
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Beispiel 6. Erhalt von
rekombinanten Baculoviren, welche das durch ORF4 kodierte Protein-Gen
exprimieren
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6.1 Herstellung des ORF4-Gens
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Die
Größe des ORF4-Gens
ist 549 bp. Es wurde aus dem pPRRS-146 Klon (6) erhalten,
verdaut mit den BamHI, AflIII und PstI Enzymen. Die ersten beiden
Enzyme flankieren das Insert und PstI wurde verwendet, um ein Vektor-DNA-Fragment
von ähnlicher
Größe wie das
ORF4-Gen abzuspalten, welches Gen-Isolierung schwierig gemacht hätte. Ein
1112 bp Fragment wurde in niedrig schmelzendem Agarosegel gereinigt
und in pMTL22-Vektor kloniert, verdaut mit BamHI und NcoI (kompatibel
mit AflIII). Nach Ligation mit T4 Ligase DNA und Transformation
von E. coli DH5 Zellen wurden die rekombinanten Plasmide gemäß dem alkalischen
Lysis-Verfahren
(Birmboin & Doly,
supra) gereinigt und durch Restriktions-Endonuclease Mapping gekennzeichnet.
Der neu erhaltene Vektor wurde pPRRS-ORF4 genannt. Er enthält das ORF4
Anfangs-ATG-Cdon,
welches sich 5 bp von der BamHI-Stelle befindet.
-
6.2 Insertion des ORF4-Gens
in einen Baculovirus-Transverfektor
-
ORF4
kodiert für
ein 20,0 KDa Protein. Das entsprechende Gen wurde aus dem pPRRS-ORF4
Plasmid durch Digestion mit BamHI plus BglII erhalten. Das 1112
bp Fragment wurde in 1% niedrig schmelzendem Agarosegel gereinigt
und direkt in pAcYMI-BamHI kloniert. Die Verfahren für die Identifikation
und Kennzeichnung der rekombinanten Klone waren identisch mit den
oben beschriebenen (Beispiel 4.2). Sobald die richtige Ausrichtung
und Insertsequenz verifiziert worden war, wurde das neuartige Plasmid
als pPRRS-Bac9 bezeichnet. Dieses Plasmid wurde für spätere Transfektionsversuche
und Herstellung von rekombinanten Baculoviren verwendet.
-
6.3 Transfektion und Selektion
von rekombinanten Baculoviren
-
Das
Verfahren, welchem für
die Transfektion und Selektion von rekombinanten Baculoviren gefolgt wurde,
war ähnlich
dem oben für
ORF2 beschriebenen Verfahren (Beispiel 4.3). Das rekombinante Baculovirus
wurde als AcNPV, PRRS4 bezeichnet. Es ist beim ECACC mit Eingangsnummer
V94021008 hinterlegt worden.
-
Beispiel 7. Erhalt von
rekombinanten Baculoviren, welche das durch ORF5 kodierte Protein-Gen
exprimieren
-
7.1 Herstellung des ORF5
Gens
-
Die
Größe von ORF5
ist 600 bp. Es wurde aus dem Klon pPRRS-132 (7) erhalten.
Die DNA wurde mit den BstXI und BfrI Enzymen verdaut und ein 700
bp Fragment, welches ORF5 enthielt, wurde in 1% niedrig schmelzendem
Agarosegel gereinigt. Nach Umwandeln der Fragmentenden von kohäsiv zu stumpf
mittels Behandlung mit T4 Polymerase DNA wurde das Fragment in den
pMTL25/SmaI Vektor kloniert. Das verwendete Verfahren ähnelte den
in Beispiel 4.1 beschriebenen Verfahren. Der neu erhaltene Vektor
wurde als pPRRS-ORF5 bezeichnet. Er enthält das ORF5 Anfangs-ATG-Codon, welches sich
15 bp vom Beginn des Gens befindet.
-
7.2 Insertion des ORF5-Gens
in einen Baculovirus-Transfervektor
-
ORF5
kodiert für
ein 22,4 KDa Protein. Um das entsprechende Gen in den Transfervektor
zu insertieren, wurde der pPRRS-ORF5 Vektor mit Enzym BamHI verdaut.
Das 706 bp Fragment wurde in 1% niedrig schmelzendem Agarosegel
gereinigt und direkt an den pAcYm1-BamHI Transfervektor ligiert.
Die rekombinanten Plasmide wurden wie oben beschrieben gekennzeichnet.
Der neue Transfer vektor wurde als pPRRS-Bac3 bezeichnet. Er wurde
in nachfolgenden Transfektionsversuchen verwendet.
-
7.3 Transfektion und Selektion
von rekombinanten Baculoviren
-
Das
Verfahren, welchem für
die Transfektion und Selektion von rekombinanten Baculoviren gefolgt wurde,
war ähnlich
dem oben für
ORF2 beschriebenen Verfahren (Beispiel 4.3). Das erhaltene rekombinante Baculovirus
wurde als AcNPV, PRRS5 bezeichnet und ist beim ECACC mit Eingangsnummer
V94011326 hinterlegt worden.
-
Beispiel 8. Erhalt von
rekombinanten Baculoviren, welche das durch ORF6 kodierte Protein-Gen
exprimieren
-
8.1 Herstellung des ORF6-Gens
-
Die
Größe des ORF6-Gens
ist 519 bp. Es wurde aus dem pPRRS-8 Gen-Klon (8)
hergestellt. Zuerst wurde die DNA mit dem AflIII-Enzym verdaut,
was die Eliminierung von Bändern
erlaubte, welche sich in der Größe dem ORF6-Gen
annäherten.
Ein 990 bp AflIII-AflIII Fragment wurde in 1% niedrig schmelzendem Agarosegel
gereinigt und mit TagI verdaut. Das neue 790 bp Fragment wurde in
niedrig schmelzendem Agarosegel gereinigt und in den pMTL24-Vektor
kloniert, behandelt mit AccI und alkalischer Phosphatase. Nachfolgend
wurden die in Beispiel 4.1 beschriebenen Schritte durchgeführt. Der
neue Vektor wurde als pPRRS-ORF6 bezeichnet. Er enthält das ORF6
Anfangs-Codon, welches sich bei 46 bp vom Beginn des Gens befindet.
-
8.2 Insertion des ORF6-Gens
in einen Baculovirus-Transfervektor
-
ORF6
kodiert für
ein 19,0 KDa Protein. Dies soll das Envelope-Protein sein und unter
Berücksichtigung seiner
hydrophoben Natur wird es als ein Membran-spannendes Protein angesehen.
Für die
Insertion des entsprechenden Gens in den Transfervektor wurde der
pPRRS-ORF6 Vektor, welcher das an der pMTL24 AccI-Stelle klonierte
ORF6-Gen enthält,
mit dem BamHI-Enzym verdaut. Das 790 bp Fragment wurde von dem 1%
Agarosegel gereinigt und direkt an Vektor pAcYM1-BamHI ligiert.
Der neue Transfervektor wurde als pPRRS-Bac5 bezeichnet. Er wurde
in nachfolgenden Transfektionsversuchen verwendet.
-
8.3 Transfektion und Selektion
von rekombinanten Baculoviren
-
Das
Verfahren, welchem für
die Transfektion und Selektion von rekombinanten Viren gefolgt wurde, war ähnlich dem
oben für ORF2
beschriebenen Verfahren (Beispiel 4.3). Das erhaltene rekombinante
Baculovirus wurde als AcNPV, PRRS6 bezeichnet. Es ist beim ECACC
mit Eingangsnummer V94011327 hinterlegt worden.
-
Beispiel 9. Erhalt von
rekombinanten Baculoviren, welche das durch ORF7 kodierte Protein-Gen
exprimieren
-
9.1 Herstellung des ORF7-Gens
-
Die
Größe des ORF7-Gens
ist 384 bp. Es wurde aus dem pPRRS-8 Gen-Klon (8)
hergestellt. Das in Beispiel 8.1 beschriebene Fragment AflIII-AflIII
wurde mit dem HpaI-Enzym verdaut. Das 430 bp AflIII-HpaI-Fragment,
welches das ORF7-Gen enthält,
wurde in niedrig schmelzendem Agarosegel gereinigt und nachfolgend
in den pPMTL25-Vektor kloniert, verdaut mit NcoI-SmaI. Die Analyse
und Kennzeichnung von rekombinanten Kolonien wurde wie in Beispiel
4.1 beschrieben durchgeführt.
Der neue Vektor wurde als pPRRS-ORFT
bezeichnet. Er enthält
den ORF7-Anfangs-Codon, welcher sich bei 16 bp vom Beginn des Gens befindet.
-
9.2 Insertion des ORF7-Gens
in einen Baculovirus-Transfervektor
-
ORF7
kodiert für
ein 13,8 KDa Protein. Dies soll das virale Nucleoprotein sein. Für die Insertion
des entsprechenden Gens in den Transfervektor wurde das pPRRS-ORF7
Plasmid mit den BglII und BamHI-Enzymen verdaut. Das sich ergebende
430 bp Fragment wurde aus einem niedrig schmelzenden Agarosegel
isoliert und direkt innerhalb des pAcYM1-BamHI Vektors ligiert.
Nach den geeigneten Kennzeichnungen wurde der neue pPRRS-Bac7 Transfervektor
erhalten. Er wurde in nachfolgenden Transfektionsversuchen verwendet.
-
9.3 Transfektion und Selektion
von rekombinanten Baculoviren
-
Das
Verfahren, welchem für
die Transfektion und Selektion von rekombinanten Baculoviren gefolgt wurde,
war ähnlich
dem oben für
ORF2 beschriebenen Verfahren (Beispiel 4.3). Das erhaltene rekombinante Baculovirus
wurde als AcNPV, PRRS7 bezeichnet. Es ist beim ECACC mit Eingangsnummer
V94011328 hinterlegt worden.
-
Beispiel 10. Analyse von
rekombinanten Proteinen und Immunnachweis
-
Sf9-Zellen
wurden mit unterschiedlichen rekombinanten Baculoviren bei Infektionsmultiplizität von 1 PFU/Zelle
infiziert und bei 27°C
inkubiert, bis die Kulturen geerntet wurden. Unter schiedliche Zellkulturen
wurden in Monoschicht und in Suspension verarbeitet. In allen Zellen
waren die Ergebnisse ähnlich.
Die Kulturen wurden bei unterschiedlichen Zeiten nach Infektion
geerntet. Die optimale Erntezeit für jedes rekombinante Virus
wurde bestimmt. Diese reichte von zwischen 48 und 96 p. i. h. (Stunden
nach Infektion). Die Zellen wurden durch Zentrifugation bei 1500
U/Min. für
10 Min. geerntet, zweimal mit PBS pH: 7,4 gewaschen und nachfolgend
mit 25 mM Bicarbonatlösung
resuspendiert und lysiert. Sie wurden bei 10000 U/Min. für 10 Minuten
zentrifugiert und die lösliche
Zytoplasma-Fraktion wurde von der verbleibenden, nicht löslichen
Zelldebris abgetrennt. Die gesamten Zellextrakte, als auch die unterschiedlichen
Fraktionen, wurden durch Elektrophorese in 11% Polyacrilamidgels
analysiert und mit Coomassie-Blau eingefärbt oder zum immunologischen
Nachweis auf Nitrocellulosemembranen übertragen. Es wurden Bänder durch
Einfärben
mit Coomassie-Blau mit Molekulargewichten von 28,4, 30,8, 20,0,
22,4, 19,0 und 13,8 KDa beobachtet. Diese Größen entsprechen jeweils den
Größen, welche
für die
durch ORFs 2, 3, 4, 5, 6 und 7 kodierten Gene erwartet werden. Es
gibt eine signifikante Variation bei den Expressionsgraden der unterschiedlichen
Gene, ORFs 3, 5 und 7 bei beträchtlichem Grad,
ORFs 2 und 4 bei nennenswertem Grad und ORF6 bei geringem Grad.
Die niedrigeren Expressionsgrade der Gene, entsprechend ORFs 2 und
6, können
Folge des größeren Abstands
von 42, bzw. 39 Nucleotiden zwischen dem Protein-Anfangs-ATG-Codon
und dem Polyhedrin-Baculovirus-Promotor sein. Bei mehreren Gelegenheiten
ist gezeigt worden, dass dieser Abstand im Wesentlichen bei einem
Minimum gehalten werden sollte, um eine gute Expression zu erhalten.
Ein weiterer Faktor, der für
niedrige Expression verantwortlich ist, könnte die hochgradig hydrophobe
Natur dieser Proteine sein.
-
Wenn
die löslichen
und nicht löslichen
Fraktionen der infizierten Zellen getrennt analysiert werden, ist es
beobachtet worden, dass außer
für ORF7
die meisten der exprimierten PRRS-Proteine nicht löslich sind und mit der Membrandebris
verbunden bleiben. Dies kann Folge der hydrophobischen und glykosilierten
Natur dieser Proteine sein. Die Mehrheit dieser Glycoproteine enthält Transmembranregionen,
die sie an den Membranen verankern. Solche Merkmale machen die Reinigung
dieser Proteine von Zellextrakten schwierig.
-
Für Immunnachweis
wurden die Proteine auf Nitrocellulosemembranen übertragen, gemäß Standardverfahren
(Burnette, Anal. Biochem. 112, 195–203, 1981; Towbin et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76, 4350–4354, 1979). Der Proteintransfer
wurde in einer halbtrockenen Vorrichtung (Bio-Rad) bei 22 V für 30 Minuten
durchgeführt.
Dann wurden die Nitrocellulosestreifen mit 3% Magermilchpulver in
Tris-HCl 20 mM, pH 7,5, NaCl 500 mM (TBS) für 1 Stunde bei Raumtemperatur
blockiert. Nachfolgend wurden die Streifen zuerst für zwei Stunden
bei Raumtemperatur mit einem Anti-PRRS Schweine Antiserum (C-45)
inkubiert, verdünnt 1/100
in TBS-0,05% Tween 20, mit TBS-0,05% Tween 20 für 30 Minuten bei Raumtemperatur
gewaschen und dann mit Anti-Schwein IgG, konjugiert an alkalische
Phosphatase (Verdünnung
1/1000) (Sigma) für
1 Stunde inkubiert. Die Streifen wurden nochmal gewaschen und zum
Schluss mit einer NBT (Nitro-Blau Tetrazolium) (Sigma) und BCIP
(5-Brom-4-chlor-3-indolyl-phosphat) (Sigma) Lösung in NaCl 100 mM, MgCl2 5 mM, Diethanolamin 100 mM, pH: 9,5 bis
zum Erscheinen von sichtbaren Bändern
entwickelt. Die Umsetzung wurde mit destilliertem Wasser gestoppt.
In allen Fällen,
bei welchen spezifische Reaktionen durch Immunoblot gesehen wurden,
wurden Proteine mit einem Molekulargewicht äquivalent zu den geschätzten ORF-Größen erhalten. In
einigen Fällen,
speziell bei ORFs 3 und 5, wurde die Gegenwart von anderen Bändern mit
größerer Größe bis 45
KDa beobachtet. Diese Bänder
würden
unterschiedliche Proteinglykosilierungsformen in Übereinstimmung
mit den vorhergesehenen potentiellen Stellen darstellen.
-
10.1 Antigene Kennzeichnung
der rekombinanten Proteine
-
Die
richtige Antigenizität
der rekombinanten Proteine, exprimiert in Baculovirus, wurde durch
ihre Reaktion auf unterschiedliche Tierseren in einem Immunoblot-Test
untersucht.
-
Rekombinante
Proteine, exprimiert und auf Nitrocellulose übertragen gemäß dem obigen
Verfahren, wurden dazu gebracht, mit einer Sammlung von vorher gekennzeichneten
Schweineseren zu reagieren, welche Anti-PRRSV-Antikörper enthielten.
Die Seren waren bei Tieren erhalten worden, welche experimentell
(Nr. 1–4)
oder natürlich
(Nr. 5–8)
infiziert worden waren.
-
Proteine
entsprechend ORFs 3, 5 und 7 waren die zuerst untersuchten. Die
Ergebnisse werden in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle
2
Reaktivität
von Seren von infizierten Tieren gegen ORF3, ORF5 und ORF7 rekombinante
Proteine
- +
- positiv
- –
- negativ
- ND
- nicht bestimmt
-
Dieser
Test zeigte, dass rekombinante Proteine 3, 5 und 7 ähnlich antigen
sind, wie die natürlichen Virus-Proteine
3, 5 bzw. 7.
-
Wenn
der Test mit rekombinanten Proteinen 2, 4 und 6 durchgeführt wurde,
waren die Ergebnisse von größerer Variabilität was Erkennung
durch Feldseren angeht. Die Gründe
für diese
Variabilität
können
ihr niedriger Expressionsgrad und/oder ihre hohe Hydrophobizität sein.
-
Diese
Tests zeigen, dass PRRSV rekombinante Proteine, welche im Baculosystem
exprimiert werden, nicht von natürlichen
Virusproteinen antigenisch unterscheidbar sind.
-
Beispiel 11. Reinigung
der rekombinanten Proteine
-
Die
Strategie, welche für
Reinigung von rekombinanten Proteinen entworfen wird, sollte die
strukturellen Merkmale der Proteine in Betracht ziehen. Zwei dieser
Merkmale sollten hervorgehoben werden:
-
(1)
Hydrophobische Natur, welche sie nicht löslich macht und (2) Gegenwart
einer großen
Anzahl an Transmembranregionen, was ihnen große Affinität für Membranen verleiht. In den
meisten Fällen
machen diese Merkmale Proteinextraktion und Reinigung nicht bequem,
z. B.: für
ihre Verwendung als Impfstoff, wenn voll ständige infizierte Zellen verwendet
werden können,
wie durch unterschiedliche Autoren beschrieben (Hall S. L. et al.,
Vaccine, 9, 659–667,
Sept. (1991); Tordo N., et al., Virology, 194, 5269 (1993)). Trotzdem
sind Versuche gemacht worden, diese Proteine unter Verwendung von
ORF3 Protein als Modell zu reinigen.
-
11.1 Reinigung des von
ORF3 abgeleiteten Proteins
-
Sf9-Zellen
wurden mit dem rekombinanten AcNPV, PRRS3 Virus gemäß dem im
vorhergehenden Beispiel beschriebenen Verfahren infiziert. Die infizierten
Zellen wurden durch Zentrifugation bei 400 g für 10 Min. gesammelt, mit PBS
gewaschen und bei 20 × 106 Zellen/ml in PBS resuspendiert. Die Zellen
wurden durch Gefrieren/Tauen zerrissen und die lösliche Fraktion wurde von der
nicht löslichen
Fraktion durch Zentrifugation getrennt. In allen Fällen wurde
die nicht lösliche
Fraktion für
die nachfolgenden Behandlungen verwendet.
-
Unten
befindet sich eine Beschreibung von einigen der verwendeten Verfahren:
-
Behandlung
mit chaotropen Wirkstoffen
-
Die
nicht lösliche
Fraktion wurde zuerst mit 1 M NaCl und dann mit 2 M oder 4 M Guanidiniumchlorid gewaschen.
Die Zellpellets wurden in den unterschiedlichen Puffern resuspendiert
und bei Raumtemperatur für
1 Stunde gehalten. Dann wurde das Präparat bei 15000 U/Min. für 5 Minuten
zentrifugiert. Die Gegenwart des rekombinanten Proteins in den unterschiedlichen
Fraktionen wurde durch Elektrophorese in 15% Polyacrylamid-SDS-Gels
(Natriumdodecyl-natriumsulfat) analysiert.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse zeigen an, dass die aufeinander folgende Behandlung
mit diesen Salzen ein Protein von 30% bis 50% Reinheit ergibt. Von
diesem gereinigten Protein ist gezeigt worden, dass es analog zu
natürlichen
Proteinen antigenisch ist, wie es durch Seren von infizierten Tieren
erkennbar ist, bestimmt entweder durch Immunoblot oder indirekten
ELISA.
-
Behandlung
mit Detergenzien
-
Es
wurden Detergenzien mit den folgenden Konzentrationen verwendet:
– NP40 | 0,5% |
– Octylglucosid | 2% |
– SDS | 0,5%,
1% und 2% |
– Natriumdeoxycholat | 0,5%,
1% und 2% |
-
In
allen Fällen
wurden die Zellherstellungen analog zu der oben beschriebenen durchgeführt. Zelldebris,
welches rekombinantes Protein enthielt, wurde mit den obigen Detergens-Konzentrationen
und unter den beschriebenen Bedingungen behandelt. Im Allgemeinen
kann angeführt
werden, dass unter diesen Bedingungen Behandlung mit den unterschiedlichen
Detergenzien nicht die Löslichkeit
einer signifikanten Menge an rekombinantem Protein ermöglichte.
Nur 0,5% SDS ergab Protein von 50% geschätzter Reinheit, allerdings
in sehr geringer Ausbeute. Antigenisch reagiert dieses Protein mit
infizierten Tierseren durch direkten ELISA, obwohl die Wirksamkeit
niedriger ist, als was mit dem mit chaotropen Wirkstoffen gereinigten
Protein erhalten wird. Zusammenfassend könnten diese teilweise gereinigten
Proteine in Anti-PRRSV-Impfstoffen
verwendet werden.
-
Beispiel 12. Diagnostische
Verwendung
-
Eine
der Hauptanwendungen der rekombinanten Proteine, welche durch diese
Erfindung vorgesehen werden, ist ihre Verwendung bei der Herstellung
von Kits zur Diagnose von PRRSV Feldinfektionen.
-
12.1 Herstellung von Antigen
exprimiert in Sf9 zur Anwendung bei Diagnose
-
Sf9-Zellen,
gewachsen in Monoschicht oder in Suspension, wurden bei Infektionsmultiplizität von 0,5 bis
1 mit den jeweiligen rekombinanten Baculoviren infiziert. Je nachdem,
welches rekombinante Virus verwendet wurde, wurden die Kulturen
zwischen 48 und 72 Stunden nach Infektion geerntet. Sie wurden bei
400 g bei 15°C
für 10
Minuten zentrifugiert und mit PBS gewaschen.
-
Zum
Schluss wurden die Zellpellets, welche die rekombinanten Proteine
enthielten, in PBS mit 2% Octylglucosid (Sigma) resuspendiert und
durften dann für
1 Stunde auf Eis stehen. Sie wurden dann bei 1000 g für 10 Minuten
zentrifugiert, um Zelldebris zu eliminieren. Die Flüssigkeitsüberstände wurden
erschöpfend
gegen PBS dialysiert, um das Detergens zu entfernen, bei 10000 g
für 30
Minuten zentrifugiert, um Niederschläge zu entfernen, und bei –70°C bis zur
späteren
Verwendung gelagert.
-
12.2 ELISA zur Diagnose
-
Polystyrol
96-Mulden ELISA Immunoschalen (Polisorp, NUNC) wurden mit unterschiedlichen
Verdünnungen
des rekombinanten Extraktgemisches (ORF2, ORF3, ORF4, ORF5, ORF6
und ORF7), hergestellt in 50 mM Carbonatpuffer pH: 9,6 (100 μl/Mulde)
durch Inkubation über
Nacht bei 4°C überzogen.
Wie in 9 gezeigt, betrug die optimale Verdünnung, welche
für die
Schalenüberzüge gewählt wurde,
1/100. Die Schalen wurden mit blockierendem Puffer (1% Magermilch
in PBS) für
30 Minuten bei Raumtemperatur geblockt. Nachfolgend wurden unterschiedliche
Verdünnungen
der Anti-PRRSV Antiseren, bereitet in Blockierungspuffer zugegeben.
Inkubation wurde für
1 Stunde bei 37°C
fortgesetzt. Nach Waschen mit PBS, welches 0,05% Tween 20 enthielt,
wurde Peroxidase-markiertes Protein A (1/5000 Verdünnung) zugegeben
und bei 37°C
für 1 Stunde
inkubiert. Eine Wäsche
wie die Vorhergehende wurde durchgeführt und die Umsetzung wurde
bei Raumtemperatur für
10 Minuten unter Verwendung von ABTS [2,2'-Azino-bis(3-ethylbenzthiazolin-6-sulfonsäure)] als
Substrat entwickelt. Die Umsetzung wurde mit 1% SDS gestoppt und
die Extinktion wurde bei 405 nm überwacht. Übliche ELISA
Titrationsergebnisse von einem Feldserum von einem infizierten Tier
werden in 10 gezeigt. Feldserum-Titrationen
reichen normalerweise von 1/100 bis 1/800 Verdünnungen. Diese in einem Probennahmeversuch
mit mehreren Dutzend Feldseren erhaltenen Ergebnisse werden in 11 gezeigt.
Es kann gesehen werden, dass Titer, welche für klar positive Seren erhalten
werden, im Bereich von 0,4 bis 1,7 liegen. Titer von unsicheren
Seren reichen von 0,2 bis 0,3. Negative Seren ergeben Titer unter
0,1. So ist die Schlussfolgerung, zu der man gelangt: die Verwendung
dieser rekombinanten Proteine, exprimiert in Baculoviren, ist ein
sicheres, verlässliches
und reproduzierbares Verfahren, welches es ermöglicht, beweiskräftig zwischen
infizierten und nicht infizierten Tieren zu unterscheiden.
-
Beispiel 13. Formulierung
der rekombinanten Impfstoffe
-
Es
wurden unterschiedliche Impfstoffe gemäß dem unten beschriebenen Verfahren
hergestellt, welche unterschiedliche rekombinante PRRSV-Proteine
enthalten, speziell PRRS-Olot [ECACC V93070108] in Emulsionsform.
-
Spodoptera
frugiperda Zellen, Klon Sf9, hiernach Sf9, wurden bei einer Rate
von 1 × 106 Zellen/ml mit den rekombinanten Baculoviren:
- – AcNPV,
PRRS3, [ECACC V94011325],
- – AcNPV,
PRRS5, [ECACC V94011326] und
- – AcNPV,
PRRS7, [ECACC V94011328]
infiziert, welche in der Lage
sind, jeweils die rekombinanten Proteine entsprechend ORF3, ORF5
und ORF7 des vorher erwähnten
PRRSV (2, 4 und 6)
bei Infektionsmultiplizität
von 0,1 Plaque-bildenden Einheiten (PFU)/Zelle herzustellen. Sie
wurden bei 27°C
unter Rühren
bei 100 U/Min. und 30% pO2 für 72 Stunden
in einem 2 Liter Braun-MD Fermenter inkubiert. Dann wurden die infizierten
Insektenzellen durch Zentrifugieren bei 1000 U/Min. für 10 Minuten
gesammelt, mit Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS) pH: 7,4 gewaschen
und bei 5 × 107 Zellen/ml in dem gleichen PBS-Puffer suspendiert.
-
Die
Impfstoffe wurden durch Mischen eines infizierten Sf9-Zellhomogenats formuliert,
welches 50 × 10
6 Sf9-Zellen, welche jeweils eines der rekombinanten
Proteine ORF3, ORF5 und ORF7 exprimieren, mit einem öligen Hilfsstoff
oder einer öligen
Phase, zusammengesetzt aus einem Gemisch aus:
Marcol® 52 | 790,0
mg |
Simulsol® 5100 | 70,0
mg |
Montanide® 888 | 80,0
mg |
enthält.
-
Unter
diesen Bedingungen wurden 4 rekombinante Impfstoffe in Dosen von
2 ml, zusammengesetzt aus 53% antigener Phase und 47% der oben beschriebenen öligen Phase
hergestellt, wobei das Verhältnis von öliger Phase/antigener
Phase ein Gewicht/Volumen (Gew./Vol.) Verhältnis ist. Die hergestellten
Impfstoffe zeigten die folgenden Formulierungen:
- 1.
Als rPRRS C identifizierter Impfstoff:
53% nach Volumen antigene
Phase, zusammengesetzt aus 50 × 106 Sf9-Zellen welche ORF3 exprimieren und
47%
nach Gewicht der öligen
Phase wie oben beschrieben.
- 2. Als rPRRS D identifizierter Impfstoff:
53% nach Volumen
antigene Phase, zusammengesetzt aus 50 × 106 Sf9-Zellen
welche ORF5 exprimieren und
47% nach Gewicht der öligen Phase
wie oben beschrieben.
- 3. Als rPRRS E identifizierter Impfstoff:
53% nach Volumen
antigene Phase, zusammengesetzt aus 50 × 106 Sf9-Zellen
welche ORF7 exprimieren und
47% nach Gewicht der öligen Phase
wie oben beschrieben.
- 4. Als rPRRS F identifizierter Impfstoff:
53% nach Volumen
antigene Phase, zusammengesetzt aus 50 × 106 Sf9-Zellen
welche ORF3 exprimieren, 50 × 106 Sf9-Zellen, welche ORF5 exprimieren und
50 × 106 Sf0-Zellen, welche ORF7 exprimieren (insgesamt
150 × 106 Sf9-Zellen); und
47% nach Gewicht
der öligen
Phase wie oben beschrieben.
-
Beispiel 14. Wirksamkeit
bei trächtigen
Säuen
-
Dieser
Test wurde durchgeführt,
um die Wirksamkeit der rekombinanten Impfstoffe zu bewerten, welche
wie in Beispiel 13 beschrieben hergestellt wurden. Zu diesem Zweck
wurden insgesamt 12 Säue,
eine Kreuzung von Landrasse x Large White, verwendet. Die Tiere
wurden zu den Sicherheitsställen
des Forschungszentrums transportiert.
-
Zwei
Säue wurden
nach Zufall ausgewählt
(Säue Nr.
400398 und 400298) und wurden mit dem als rPRRS C identifizierten
Impfstoff geimpft. Zwei Säue
(Säue Nr.
400118 und 400307) wurden mit dem als rPRRS D identifizierten Impfstoff
geimpft. Mit dem als rPRRS E identifizierten Impfstoff wurden drei
Säue geimpft
(Säue Nr.
314010, 313426 und 400059) und mit dem als rPRRS F identifizierten
Impfstoff wurden drei Säue
geimpft (Säue
Nr. 313524, 401236 und 401426). Die beiden verbleibenden Säue (Säue Nr. 1
und 20) wurden nicht geeimpft und wurden als Kontrolltiere verwendet.
-
Die
Säue wurden
auf tiefem intramuskulären
Weg (IM) in den Nacken nahe dem Ohr mit einer Dosis von 2 ml Impfstoff
geimpft und 21 Tage später
mit der gleichen Dosis wieder geimpft.
-
Es
wurden örtliche
und allgemeine Reaktionen beobachtet, wie: rektale Temperatur, Futteraufnahme und
klinische Anzeichen, sowohl Nach-Impfung, als auch Nach-Challenge.
Zusätzlich
wurden reproduktive Nach-Challenge-Ergebnisse bei den Säuen überwacht,
als auch serologische Ergebnisse, sowohl bei den Säuen, als
auch bei den Ferkeln. Die Analyse der Ergebnisse wurde bei der Bewertung
der Wirksamkeit des Impfstoffs verwendet (Tabelle 1).
-
Der
Challenge wurde in den Sicherheitsställen des Forschungszentrums
durchgeführt.
Alle Tiere wurden bei der Rate von 5 ml PRRSV-218-P6-Mϕ-F22055-29/10/94
infiziert, ein Stamm, welcher isoliert und in den Lagern des Forschungszentrums
gehalten wird, mit einem Titer von 106,1 TCID50/ml (Gewebekultur infektiöse Dosis
50%) auf intranasalem Weg (IN).
-
Für die Bewertung
der reproduktiven Ergebnisse der Säue am Tag des Wurfs wurden
die folgenden Daten festgehalten (Tabelle 3).
- – Anz. an
Ferkeln, welche lebend und bei guter Gesundheit geboren werden
- – Anz.
an Ferkeln, welche lebend aber schwach geboren werden
- – Anz.
an tot geborenen Ferkeln
- – Anz.
an Ferkeln mit partieller Autolyse (edematös)
- – Anz.
an mumifizierten Ferkeln
- – Ferkel,
welche nach der 1. Lebenswoche am Leben sind und
- – Ferkel,
welche zur Entwöhnungszeit
(Alter von 25–30
Tagen) am Leben sind.
-
Tabelle
3
Reproduktive Ergebnisse
-
Dann
wurden serologische Responses in den Säuen (Tabelle 4) und Ferkeln
(Tabellen 5, 6, 7, 8 und 9) mittels eines Peroxidase-Monoschicht-Tests
(IPMA) [Immuno Peroxidase Monolayer Assay, Wensvoort et al., Vet.
Quaterly, Vol. 13, Nr. 3 (Juli 1991)] gemäß dem folgenden Programm analysiert:
D
0 (Tag 0): Blutung und Impfung
D + 14: Blutung [bei 14 Tagen
nach Impfung]
D + 21: Blutung und Wiederimpfung [21 Tage nach
Impfung]
D + 28: Blutung [28 Tage nach Impfung]
D + 35:
Blutung [35 Tage nach Impfung]
D I: Blutung und Challenge
D
I + 7: Blutung [bei 7 Tagen nach Infektion]
-
Die
serologischen Ergebnisse bei den Säuen (Anti-PRRSV-Antikörper) werden
in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle
4
Serologische Ergebnisse (Anti-PRRSV-Antikörper)
- NT
- nicht getestet;
- –
- negativ
Tabelle
5
Serologische Ergebnisse, erhalten bei Ferkeln, geboren von
Kontrolltieren (nicht geimpft) - Sau Nr.
- Referenz der Sau
- Anz.
- Anzahl Ferkel;
- Ab
- Antikörper;
- –
- negativ
- REF
- Referenz des Ferkels
Tabelle
6
Serologische Ergebnisse, erhalten bei Ferkeln, geboren von
Tieren, welche mit rPRRS C (ORF3) geimpft wurden - Sau Nr.
- Referenz der Sau
- Anz.
- Anzahl Ferkel;
- Ab
- Antikörper;
- N. T.
- nicht getestet;
- –
- negativ
- REF
- Referenz des Ferkels
Tabelle
7
Serologische Ergebnisse, erhalten bei Ferkeln, geboren von
Tieren, welche mit rPRRS D (ORF5) geimpft wurden - Sau Nr.
- Referenz der Sau
- Anz.
- Anzahl Ferkel;
- Ab
- Antikörper;
- N. T.
- nicht getestet;
- –
- negativ
- REF
- Referenz des Ferkels
Tabelle
8
Serologische Ergebnisse, erhalten bei Ferkeln, geboren von
Tieren, welche mit rPRRS E (ORF7) geimpft wurden - Sau Nr.
- Referenz der Sau
- Anz.
- Anzahl Ferkel;
- Ab
- Antikörper;
- N. T.
- nicht getestet;
- –:
- negativ
- REF
- Referenz des Ferkels
Tabelle
9
Serologische Ergebnisse, erhalten bei Ferkeln, geboren von
Tieren, welche mit rPRRS F (ORF3 + 5 + 7) geimpft wurden - Sau Nr.
- Referenz der Sau
- Anz.
- Anzahl Ferkel;
- Ab
- Antikörper;
- REF
- Referenz des Ferkels
Tabelle
9 (fortgesetzt)
Serologische Ergebnisse, erhalten bei Ferkeln,
geboren von Tieren, welche mit rPRRS F (ORF3 + 5 + 7) geimpft wurden - Sau Nr.
- Referenz der Sau
- Anz.
- Anzahl Ferkel;
- Ab
- Antikörper;
- –
- negativ
- REF
- Referenz des Ferkels
-
Zum
Zwecke der Bewertung der Impfstoffe, welche Gegenstand des Tests
waren, sind serologische, als auch reproduktive Ergebnisse bewertet
worden. Tabelle 10 zeigt einige der serologischen Daten, während Tabelle
11 die reproduktiven Daten der Säue
zusammenfasst, welche in den Tests verwendet wurden, einschließlich Information
bezüglich
der Gesamtzahl geborener Ferkel, der Anzahl lebender Ferkel nach
der 1. Woche, der Anzahl an entwöhnten
Ferkeln und der Anzahl an Ferkeln, welche über 40 Tage alt sind. Tabelle
10
Zusammenfassung von serologischen und reproduktiven Daten
- –
- negativ;
- +
- positiv
- D 0
- Zeitpunkt der Impfung
-
Tabelle
11
Zusammenfassung der reproduktiven Daten
-
Die
Ergebnisse machen in ihrer Gesamtheit deutlich, dass im Fall von
Impfstoff rPRRS C eine Sau serokonvertierte (400298) und eine Sau
nicht (400398); im Fall von Impfstoff D serokonvertierte keine der
Säue; für Impfstoffe
E und F gibt es starke Serokonversion hauptsächlich aufgrund des für ORF7 kodierten
Proteins.
-
Es
gibt ein vorteilhaftes Verhalten vor dem Challenge, wenn die geimpften
Tiere mit den nicht geimpften verglichen werden, was es ermöglicht,
positiv zu versichern, dass die rekombinanten Impfstoffe, welche Gegenstand
des Versuchs sind, ein wirksames Mittel zur Verhinderung von PRRS
darstellen.
-
Es
ist verifiziert worden, dass geimpfte Säue ohne Antikörper, titriert
mit der IPMA-Technik, geschützt sind,
was belegt, dass die besagten Impfstoffe (rPRRS C und rPRRS D) in
der Lage sind, zelluläre
Immunität auszulösen.
-
Die
Wirksamkeit des Impfstoffes wurde bewertet durch Vergleichen von:
- a) dem Prozentsatz an Ferkeln, welche nach
der 1. Woche am Leben sind, im Gegensatz zur Gesamtzahl der geborenen
Ferkel,
- b) dem Prozentsatz an entwöhnten
Ferkeln im Gegensatz zur Gesamtzahl an geborenen Ferkeln und
- c) dem Prozentsatz an Ferkeln mit einem Alter über 40 Tage
im Gegensatz zur Gesamtzahl an geborenen Ferkeln.
-
Tabelle
12 zeigt die Daten bezogen auf den Prozentsatz an Ferkeln, welche
nach der 1. Woche am Leben sind, dem Prozentsatz der entwöhnten Ferkel
und dem Prozentsatz an Ferkeln, die über 40 Tage alt sind, im Gegensatz
zur Gesamtzahl der geborenen Ferkel.
-
Es
ist verifiziert worden, dass die Tiere ohne Antikörper, bewertet
durch die IPMA-Technik, geschützt sind.
-
Tabelle
12
Prozentsatz an Ferkeln, welche nach der 1. Woche, entwöhnt und über 40 Tage
am Leben sind im Gegensatz zur Gesamtzahl der geborenen Ferkel
-
Hinterlegung von Mikroorganismen
-
Die
erhaltenen rekombinanten Baculoviren wurden bei der European Collection
of Animal Cell Cultures (ECACC), Porton Down, Salisbury, Wiltshire
SP4 OJG, United Kingdom gemäß dem Budapes ter
Vertrag von 1977 hinterlegt. Die Bezeichnung und Eingangsnummern
der rekombinanten Baculoviren sind:
Bezeichnung | ECACC
Eingangsnummer |
AcNPV,
PRRS2 | V94021007 |
AcNPV,
PRRS3 | V94011325 |
AcNPV,
PRRS4 | V94021008 |
AcNPV,
PRRS5 | V94011326 |
AcNPV,
PRRS6 | V94011327 |
AcNPV,
PRRS7 | V94011328 |
-
All
diese Baculoviren wurden am 13. Januar 1994 hinterlegt, außer AcNPV,
PRRS2 (V94021007) und AcNPV, PRRS4 (V94021008), welche am 10. Februar
1994 hinterlegt wurden.
-
Legende Figuren
-
3
-
- a) PRRSV-Genom
- b) Größe (Kb)
- c) Klon-Nummer
-
9
-
- a) Antigen-Titration durch ELISA
- b) Extinktion bei 405 nm
- c) Antigen Verdünnungen
(1/ )
- d) Serum bei 1/200
-------- Feld
--+--+-- Experimentell
--*--*--
Negativ
-
10
-
- a) Serum-Titration durch ELISA
- b) Extinktion bei 405 nm
- c) Serumverdünnungen
(1/ )
- d) Positiv -------
Negativ --+--+--
-
11
-
- a) Feldserum-Titration
- b) Extinktion bei 405 nm
- c) Sau-Serum