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Die
Erfindung betrifft Impfstoffe, die zur Vernichtung oder Kontrolle
von pestiviralen Infektionen eingesetzt werden, insbesondere für solche
in Schweinen oder Wiederkäuern.
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Die
Gattung Pestivirus der Familie Flaviviridae besteht herkömmlich aus
dem klassischen Schweinepestvirus (conventional swine fever virus
CSFV), dem Border Disease Virus (BDV) und dem rinderviralen Diarrhöevirus (bovine
viral diarrhoea virus BVDV). Die Genome von verschiedenen BVDV,
BDV und CSFV Stämmen
wurden sequenziert, individuelle pestivirale Proteine wurden exprimiert
und Viren wurden generiert, die sich von den DNA Kopien voller Länge des
RNA Genoms aus BVDV und CSFV ableiten (Renard et al., 1987 EP Anmeldung
0208672; Collett et al., 1988, Virology 165, 191–199; Mendez et al., J. Virol.
72: 4737–4745, 1988;
Deng und Brock, 1992, Virology, 1991, 865–679; Meyers et al., 1989,
Virology 171, 555–567;
Moormann et al., 1990, Virology 177, 184–188; Meyers et al., 1989,
EP 89104921 ; Moormann und
Wensvoort, 1989, PCT/NL90/00092; Moormann und Van Rijn; 1994, PCT/NL95/00214;
Ridpath et al., 1997, Virus Res. 50: 237–243; Becker et al., 1998,
J. Virol. 72: 5165–5173,
Meyers et al., J. Virol. 70: 1588–1595, 1996).
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Das
pestivirale Genom ist ein Positivstrang RNA-Molekül einer Länge von 12,5 Kilobasen und
umfasst einen großen
offenen Leserahmen. Der offene Leserahmen wird zu einem hypothetischen
Polyprotein von etwa 4000 Aminosäuren
translatiert, das durch virus- und zellkodierte Proteasen weiter
prozessiert wird. Der offene Leserahmen wird durch zwei konservierte
nicht translatierte Regionen flankiert, die wahrscheinlich an der
Replikation des Genoms beteiligt sind. Die 5' nicht kodierende Region spielt ebenfalls
eine Rolle in der Translationsinitiierung.
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Das
Polyprotein, das co- und posttranslational, durch zellulare und
virale Proteasen prozessiert wird, umfasst alle viralen strukturellen
und nicht strukturellen Proteine (als Übersichtsartikel siehe C. M.
Rice: In Fields Virology, Third Edition, 1996 Flaviviridae: The
Viruses and their Replication: Kapitel 30: S. 931–959). Die viralen
Strukturproteine, das Capsidprotein C und die Hüllproteine Erns,
E1 und E2, sind im N-terminalen Teil des Polyproteins angeordnet.
Die nicht strukturellen Proteine darunter, die Serinprotease NS3
und der RNA Replikasekomplexe NS5A und NS5B, sind im C-terminalen
Teil des Polyproteins angeordnet.
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Pestiviren
sind strukturell und aufgrund ihrer Antigenizität eng miteinander verwandt.
Bis heute wurden Pestiviren, beispielsweise BDV, BVDV und CSFV,
aus verschiedenen Spezies isoliert, vor allem aus Wiederkäuern und
Schweinen, aber auch über
Infektionen von Menschen wurde berichtet. Alle Pestiviren haben
im Allgemeinen die Fähigkeit,
kongenitale Infektionen von Föten
zu induzieren, wenn ein trächtiges
Tier infiziert ist. Derartige fötale
Infektionen erfolgen über
transplazentale Infektionen, wenn das Muttertier einer akuten Infektion
während
der Trächtigkeit
durchläuft
oder wenn es persistent mit einem Pestivirus infiziert ist (Oirschot, J.
T. van Vet. Microbiol. 4: 117–132,
1979; Baker J. C., JAVMA 190: 1449–1458, 1987; Nettleton P. F.
et al., Comp. Immun. Microbiol. Infect. Dis. 15: 179–188, 1992,
Wensvoort G. und Terpstra C. Res. Vet. Sci. 45: 143–148, 1988).
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Zurzeit
sind modifizierte Lebendimpfstoffe, Totimpfstoffe oder als Unterheiten
vorliegende Pestivirusimpfstoffe erhältlich. Lebendvirusimpfstoffe
haben den Vorteil gegenüber
anderen Typen von Impfstoffen, dass sie höhere Niveaus einer Immunität erreichen
ohne das Erfordernis einer Booster-Impfung. Jedoch umfassen die
Nachteile die Fähigkeit
der Impfstämme,
die Plazenta zu passieren und alle bekannten Folgen einer fötalen Pestivirusinfektion
zu induzieren (Liess B et al., Zentralblad Veterinarmed. (B) 31:
669–681,
1984). Des Weiteren wurde berichtet, dass modifizierte Lebendimpfstoffen
des Pestivirus immunsuppresive Effekte verursachen, wahrscheinlich
gemäß ihrer
Fähigkeit,
sich durch das geimpfte Tier auszubreiten und sich für mehrere Tage
in Lymphozyten und Neutrophilen zu replizieren und dadurch Leukopenie
und eine horizontale Ausbreitung zu verursachen (Roth J. A. und
Kaeberle M. L., Am. J. Vet. Res. 44: 2366–2372, 1983). Darüber hinaus wurde
von Tierseuchen bezüglich
der „Mucosal
Disease" (eine Folge
einer persistenten BVDV Infektion) sowie akuter BVDV Infektion nach
der Impfung mit lebenden Virusimpfstoffen berichtet (Lambert G.,
JAVMA 163: 874–876,
1973).
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Somit
sind trotz der Tatsache, dass bei Lebendimpfstoffen allgemein davon
ausgegangen wird, dass sie die besten immunologischen Eigenschaften
haben, deutliche Nachteile darin zu erkennen einen lebenden Pestivirusimpfstoff
für die
Kontrolle und Ausrottung von Pestivirusinfektionen zu verwenden.
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Diese
Nachteile beziehen sich auf die Tatsache, dass ein konventioneller
lebender Pestivirusimpfstoff nach der Inokulation eines Tieres mit
dem Impfstoff, mehrere Replikationszyklen durchläuft und sich in dem geimpften
Tier ausbreitet. Einerseits kann dies in dem oben berichteten Absondern
des Virus (horizontale Ausbreitung) resultieren, die alles in allem
ein übliches
Ergebnis jeder viralen Infektion ist, wodurch ein Tier mit dem Virus
infiziert wird und wonach sich das Virus repliziert, und sich durch
den Körper
ausbreitet, sich wieder repliziert und gegebenenfalls von dem infizierten
Tier weiter abgesondert wird, um sich auszubreiten und ein zweites
kontaktiertes Tier zu infizieren.
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Weitaus
ernster sind jedoch kongenitale Infektionen mit Pestiviren, die
die so genannte vertikale Ausbreitung verursachen. Föten werden
infiziert, wenn das Virus sich durch den Körper eines trächtigen
Tieres ausbreitet und das Virus die transplazentale Grenze überquert.
Abhängig
von dem Stadium der Trächtigkeit und
der Virulenz des infizierenden Virus können verschiedene Effekte festgestellt
werden. Schwerwiegende Effekte umfassen den Tod der Embryos oder
der Föten,
Missbildungen, Mumifizierung, Totgeburt, perinatale Sterblichkeit
(Liess B, Vol 2 Disease Monographs (E. P. J. Gibss, Editor) Academic
Press, London. S. 627–650, 1982).
Weniger virulente Virusinfektionen oder Infektionen, die in einem
späteren
Stadium der Trächtigkeit
auftreten, führen üblicherweise
zu der Geburt einer kongenital infizierten Nachkommenschaft (van
Oirschot J. T. in: Classical swine fever and related viral infections
B. Liess (ed) Martinus Nijhoff Publishing Boston S. 1–25, 1988),
beispielsweise von Kälbern,
Lämmern
oder Ferkeln, die im Allgemeinen persistent für ihr Leben infiziert sind,
die nicht gut gedeihen, anfällig
für Immunsuppression
und (vor klinische Krankheiten sind (wie beispielsweise die „Mucosal
Disease" mit BVDV)
(Brownlie J Arch. Virol. [Suppl. 31: 73–96, 1991]), und die nicht
zuletzt eine dauerhafte Quelle von Infektionen für den Rest der Population darstellen.
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Die
Erfindung stellt pestivirusartige Partikel bereit und einen modifizierten
lebenden Pestivirusimpfstoff bereit, der eine Nukleinsäure oder
die genannten Partikel umfasst, und der imstande ist, eine geeignete
Immunantwort auszulösen
ohne die Fähigkeit
zu besitzen, sich durch das geimpfte Tier auszubreiten, wodurch
die negativen Folgen der viralen Ausbreitung vermieden werden. Vorteilhafterweise
erlaubt die Immunantwort eine serologische Unterscheidung zwischen
geimpften Tieren und solchen Tieren, die mit dem wildtypischen Pestivirus
infiziert sind.
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Die
virale Ausbreitung oder die Ausbreitung von viraler Nukleinsäure in einem
inokulierten Tier könnte in
der Theorie auch verhütet
werden indem die Inokulation des Tieres mit defekten Pestiviruspartikeln,
so genannten „defective
interfering particle" (DI-Partikel)
erfolgt, wie es beispielsweise von Meyers et al. bekannt ist (J.
Virol. 70: 1588–1595,
1996) oder von Kupfermann et al. J. Virol. 70: 8175–8181, 1996),
wenn man die DI-Partikel erhalten könnte, die frei von dem Helfer-Pestivirus
sind, das für
die Replikation erforderlich ist, was aber für alle praktischen Zwecke beinahe
unmöglich
ist. Die Inokulation eines Tieres mit einem DI Präparat, das
das Helfervirus beinhaltet, würde
alle Ziele zunichte machen, denn das Helfervirus würde sich
durch das Tier ausbreiten, und es dadurch einer unerwünschten
Pestivirusinfektion aussetzten sowie dabei eine horizontale und
vertikale Transmission erlauben. Eine serologische Unterscheidung
ist somit auch nicht möglich,
da die Antikörper,
die gegen das Helfervirus gerichtet sind, detektiert würden.
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Selbst
wenn man Erfolg haben würde,
DI-Partikel frei von dem Helfervirus zu erhalten, würde dies nichts
bringen, die pestiviralen DI-Partikel umfassen keine Nukleinsäure, welche
es erlaubt, eine geeignete Immunantwort auszulösen, da die DI-Nukleinsäure im Wesentlichen
keine Nukleinsäure
zur Codierung der Strukturproteine oder immundominanter Teile dieser
umfasst, welche für
die genannte Immunantwort verantwortlich sind.
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In
einer ersten Ausgestaltung bezieht sich die Erfindung auf eine rekombinante
Nukleinsäure,
die von einem Pestivirus abgeleitet ist, von dessen Nukleinsäure ein
Fragment funktionell deletiert worden ist, das wenigstens für ein pestivirales
Protein oder einen wesentlichen Teil von diesem codiert, das sich
auf die virale Ausbreitung bezieht, sowie darauf, dass die genannte
Nukleinsäure
die RNA Replikation in einer geeigneten Zelle ermöglicht und
wenigstens für
ein funktionelles Strukturprotein oder zumindest einen immunodominanten Teil
hiervon codiert.
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Die
funktionelle Deletion umfasst hierbei jede Insertion, jede Modifikation
oder Deletion des viralen Genoms, das (über Transkription und Translation
der Nukleinsäure
in einer Zelle, bevorzugt in einer Zelle, die geeignet für die Transkription
und Translation der genannten Nukleinsäure ist, bevorzugt eine Zelle
in einem Tier, das geimpft wird) in der Produktion eines, zumindest
funktionell, inaktivierten viralen Proteins oder eines Fragments
hiervon resultiert, das in dessen wildtypischen Zustand an der virale
Ausbreitung beteiligt ist oder zumindest an der Transmission zu
oder der viralen Infektion von Zellen. Wegen dieses inaktivierten
Proteins, selbst wenn es sogar in das virale Partikel, das die genannte
Nukleinsäure
umfasst, aufgenommen ist, hat die genannte funktionelle Deletion
das genannte Partikel außer
Stande gesetzt, in eine Zelle einzudringen oder eine Zelle zu infizieren,
die normalerweise durch das Partikel infiziert würde, wäre das Protein oder das funktionelle
Fragment in dem Partikel in korrekter Weise funktionsfähig gewesen.
Obwohl das Partikel jetzt noch gebildet werden kann, ist das genannte
Partikel auf diese Weise nicht mehr für andere Zellen infektiös und kann
somit nicht länger über den
Weg der Infektion zu einer Ausbreitung oder Transmission dieses
Partikels zu einer anderen Zelle beitragen, ungeachtet der Tatsache,
dass sich eine einmal infiziert Zelle verbinden und/oder teilen
kann, und dadurch mehrere Zellen erzeugt, die die genannten Partikel
beinhalten.
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Die
genannte Nukleinsäure
ermöglicht
die RNA Replikation in einer geeigneten Zelle und codiert wenigstens
ein funktionelles Schutzprotein oder zumindest einen immunodominanten
Teil hiervon. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung stellt
das Schutzprotein ein Strukturprotein dar, im Allgemeinen bauen
die immunodominanten Teile der strukturellen Hüllproteine die beste Immunantwort
auf, allerdings sind einige nicht strukturellen Proteine, wie beispielsweise
NS3, genauso fähig
eine geeignete Immunantwort für
einige Zwecke aufzubauen und können
daher genauso umfasst sein. Obwohl die Ausbreitung durch die Infektion
nun verhütet
wurde, erlaubt somit die Tatsache, dass eine RNA Replikation möglich ist,
in der genannten Zelle einen Zyklus oder mehrere Zyklen der Transkription
und Translation der immunologisch dominanten Proteine, gegen die
ein geimpftes Tier eine Immunantwort aufbaut, durch welche es zumindest
teilweise gegen die Folgen der Infektion mit dem wildtypischen Pestivirus
geschützt
ist. Das bzw. die translatierte(n) Protein(e) oder Fragment(e) hiervon
ist/sind an sich verantwortlich für die genannte Immunantwort
und können
auch Teil eines pestivirusartigen Partikels werden, sogar die replizierte
RNA umfassen, aber das genannte Partikel ist nicht infektiös aufgrund
der Tatsache, dass ein wesentliches funktionelles Merkmal des funktionell
deletierten Proteins fehlt.
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Obwohl
die Nukleinsäure,
wie hier beschrieben, in einer Ausgestaltung DNA umfassen kann,
um eine DNA Impfung zu ermöglichen,
bezieht sich die Erfindung in einer anderen Ausgestaltung auf eine
Nukleinsäure,
wobei die Nukleinsäure
eine RNA darstellt, um eine RNA Impfung zu ermöglichen. Eine solche RNA ist
zum Beispiel in einem pestivirusartigen Partikel in einer komplementierenden
Zelle verpackt, wie durch die Erfindung bereitgestellt, mit einem
funktionellen Protein oder Fragment (abgeleitet von der komplementierenden Zelle)
bereitgestellt und verantwortlich für die Wechselwirkung von Virus
und Zelle, die es dem genannten Partikel erlauben, in eine geeignete
Zelle einzudringen oder eine geeignete Zelle zu infizieren, oder
sie kann in die Zellen eines Tieres anderweitig eingeführt werden,
wie zum Beispiel auf intradermalem Weg.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung bezieht sich die Erfindung auf eine
Nukleinsäure,
wobei sich die genannte funktionelle Deletion in einem Fragment
befindet, das für
ein Hüllprotein
codiert. Wesentlich für
die Infektion mit Pestiviren ist die Interaktion von viralen Strukturproteinen
mit der Oberfläche
oder einem Rezeptor einer empfänglichen
Zellen. Durch diese Interaktion findet die Infektion statt. Insbesondere
Hüllproteine
E2 und/oder Erns sorgen für diese
Interaktion und die funktionelle Deletion zumindest eines dieser
Hüllproteine oder
funktioneller Fragmente hiervon (insbesondere solcher Fragmente,
die an einer Wechselwirkung mit einem Rezeptor oder der Oberflächen beteiligt
sind) führt
zu einer Verhinderung einer Infektiosität.
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Verschiedene
Beispiele solcher funktioneller Deletionen in einer Nukleinsäure, die
für ein
Protein codiert, das auf eine virale Ausbreitung bezogen ist, werden in
der detaillierten Beschreibung der Erfindung gegeben. Ein Beispiel
umfasst eine Modifikation eines Cystein codierenden Nukleinsäure Kodons,
wobei eine Konformationsverändeung
in einem Fragment eines pestiviralen Proteins, bevorzugt eines Hüllproteins,
derart induziert wird, dass das genannte funktionell deletierte
Protein, wenn es in das genannte Partikel eingebracht ist, das genannte
Partikel außer
Stande bringt, in eine auf andere Weise zugängliche Zelle einzudringen.
Ein Beispiel umfasst die Modifikation eines Kodons, das in einem
Cysteinaustausch resultiert, zum Beispiel an der Aminosäureposition
422, oder zum selben Zweck an Position 381, an der Aminosäuresequenz
des Erns Proteins von CSFV oder an funktionell
korrespondierenden Orten in dem Erns Protein
von CSFV oder anderen Pestiviren, die zum Beispiel durch den Sequenzvergleich
erhalten werden, die ebenfalls gemäß der Erfindung vorgesehen
sind. Ein weiteres Beispiel umfasst das Deletieren größerer Fragmente
einer Nukleinsäure,
die ein pestivirales Protein codiert, zum Beispiel durch das Entfernen
wenigstens eines Fragments, das die annähernd korrespondierenden Positionen
170–268
oder andere funktionell verwandte Fragmente des Capsid Proteins
C von CSFV oder anderer Pestiviren codiert, oder durch das Entfernen
wenigstens eines Fragments, das die annähernd korrespondierenden Positionen
500–665
oder andere funktionell ähnlicher
Fragmente des E1 Proteins von CSFV oder anderer Pestiviren codiert,
oder es umfasst das Entfernen von codierenden Fragmenten etc. etc.
Ein weiteres Beispiel umfasst das Entfernen größerer Fragmente einer Nukleinsäure, die
ein pestivirales Protein codiert, zum Beispiel durch das Entfernen
wenigstens eines Fragments, das die korrespondierenden Positionen
381, 422, 381–422,
405–436,
422–436,
422–488
oder 273–488
oder andere funktionell ähnlicher
Fragmente des Erns Proteins von CSFV oder
anderer Pestiviren codiert, oder es umfasst das Entfernen von Fragmenten,
die die korrespondierenden Positionen 698–1008 oder 689–1062 in
dem E2 Protein von CSFV oder anderer funktionell bezogener Fragmente
des E2 Proteins von CSFV oder anderer Pestiviren codieren.
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In
einer sehr bevorzugten Ausgestaltungen bezieht sich die Erfindung
auf eine Nukleinsäure,
bei der die besagte funktionelle Deletion einen immunodominanten
Teil des genannten Proteins umfasst. Zum Beispiel hat die Deletion
eines Fragments, das zu Aminosäurepositionen
422–436
oder 422–488
des Erns Proteins korrespondiert oder das
zu Aminosäurepositionen
693–746,
785–870,
689–870
oder 800–864
des E2 Proteins oder zu jedem anderen Fragment korrespondiert, das
sich auf eine unterscheidbare Immunantwort gegen das genannte Protein
bezieht, den zusätzlichen
Vorteil, dass ein unterscheidbarer Impfstoff bereitgestellt wird.
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Durch
das Deletieren des genannten serologisch unterscheidbaren Fragments
wird am Ende ein Markerimpfstoff erhalten, der eine serologische
Unterscheidung zwischen geimpften Tieren und Tieren, die mit einem
wildtypischen Pestivirus infiziert sind, erlaubt.
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Bei
der Konstruktion eines Impfstoffs hat man zu berücksichtigen, welche(r) (Art
von) serologische(m) Test bevorzugt wird, sobald der Impfstoff im
Feld zum Einsatz gelangt. Für
CSFV sollte er bevorzugt spezifisch für den Genotyp sein, was die
Verwendung von diagnostischen Tests, die auf NS3 basieren, blockiert.
Allerdings behindert die die Auswahl von E2 oder Erns als
diagnostische Antigene die Entwicklung eines Impfstoffs, die die
schützenden
Eigenschaften dieser Proteine nutzt. Die Erfindung stellt überraschenderweise
einen Pestivirusimpfstoff bereit, in welchem ein Protein, bevorzugt
ein Hüllprotein,
das einen spezifischen immunodominanten Teil umfasst, der im Allgemeinen
als verantwortlich für
die Generierung des Schutzes angesehen wird, funktionell deletiert
wurde, um eine serologische Unterscheidung zu erlauben, überraschenderweise
ohne die schützenden
Eigenschaften ernsthaft zu behindern.
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Die
genannten schützenden
Eigenschaften werden in optimaler Weise durch eine Nukleinsäure bereitgestellt,
die, wie hier beschrieben, ein Fragment beinhaltet, das ein schützendes
Protein codiert, welches ein funktionelles Strukturprotein und besonders
bevorzugt ein funktionelles Hüllprotein
ist oder zumindest einen immunodominanten Teil hiervon darstellt.
Am meisten bevorzugt gemäß der Erfindung
ist eine Nukleinsäure, die
ein Fragment umfasst, das für
eine funktionelle Deletion in einem pestiviralen Hüllprotein
codiert, zum Beispiel E2 oder Erns, und
die weiterhin eine Nukleinsäure
umfasst, die für
ein anderes schützendes
Hüllprotein codiert
oder einen immunodominanten Teil hiervon, zum Beispiel Erns oder E2 oder Teile hiervon.
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In
einer weiteren Ausgestaltung bezieht sich die Erfindung auf eine
Nukleinsäure,
die zusätzlich
ein nicht pestivirales Nukleinsäurefragment
aufweist und sich dabei auf eine Nukleinsäure bezieht, die für ein heterologes
Protein oder Fragmente hiervon codiert. Heterologe Proteine oder
ihre Fragmente können
als Marker eingesetzt werden oder, um eine (schützende) Immunantwort auszulösen. Markersequenzen
weisen bevorzugt eine hohe Antigenizität auf und sind in einer Ausgestaltung
der Erfindung bevorzugt abgeleitet aus einem (Mikro)Organismus,
der in Tieren nicht repliziert wird. Sie können bekannte vollständige Genprodukte
codieren (zum Beispiel Capsid oder Hüllproteine oder antigene Teile
der Genprodukte, zum Beispiel Epitope). Markersequenzen können auch
künstliche
Antigene codieren, die normalerweise nicht in der Natur anzutreffen
sind, oder histochemische Marker wie β-Galaktosidase aus Escherichia
coli, Alkoholdehydrogenase aus Drosophila, humane plazentale alkalische
Phosphatase, Luciferase und Chloramphenicol-Acetyltransferase aus Glühwürmchen.
Zudem bezieht sich die Erfindung auf eine Nukleinsäure, worin
das genannte nicht pestivirale Fragment aus einem Erreger abgeleitet
wird, der ein oder mehrere Proteine oder Fragmente codiert, die
eine schützende
Immunität
gegen Krankheiten, die durch den Erreger verursacht werden, induzieren,
wie beispielsweise ein Fragment abgeleitet von einem Parvovirus,
Coronavirus, porcines Atemwegs- und Reproduktionssyndrom Virus,
Herpesvirus, Influenzavirus und zahlreichen anderen Erregern, die
in diesem Fachgebiet bekannt sind. Ferner bezieht sich die Erfindung
auch auf eine Nukleinsäure,
worin das genannte nicht pestivirale Fragment aus einem Cytokin
abgeleitet ist, das, wenn es exprimiert wird, immunoregulierende
oder -stimulierende Signale induziert. Zahlreiche Cytokine sind
in diesem Fachgebiet bekannt, wie beispielsweise Interleukine, Interferone
und Tumornekrosefaktoren oder Kolonie-stimulierende Faktoren.
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf eine Nukleinsäure, wie hier beschrieben,
wobei die genannte geeignete Zelle ein Nukleinsäurekonstrukt aufweist, das
wenigstens ein pestivirales Protein oder einen wesentlichen, auf
die virale Ausbreitung bezogenen Teil hiervon codiert. Eine derartig
geeignete Zelle stellt eine Zelle dar, die eine rekombinante Nukleinsäure aufweist,
die wenigstens für
ein pestivirales Protein oder einen wesentlichen, auf die virale
Ausbreitung bezogenen Teil hiervon codiert und das Verpacken des
genannten pestiviralen Proteins oder eines wesentlichen Teils hiervon
in einem pestivirusartigen Partikel erlaubt. Eine derartige verpackende
oder komplementierende Zelle ermöglicht
erfindungsgemäß einer
Nukleinsäure
oder einer replizierten Nukleinsäure,
wie hier beschrieben, Teil eines pestivirusartigen Partikels zu
sein, bei dem ein wesentlicher Teil der Protein(e) (Fragmente),
die das genannte Partikel zusammensetzen, aus der Translation und
Transkription einer hier beschriebenen Nukleinsäure in der genannten Zelle
abgeleitet sind und durch ein auf die virale Ausbreitung bezogenes
Protein (Fragment) komplementiert werden, das sich von Nukleinsäurekonstrukt
ableitet, das auch in der genannten komplementierenden Zelle exprimiert
wird. Ein derartiges Protein oder ein wesentlicher auf die virale
Ausbreitung bezogener Teil hiervon wird stabil, entweder induzierbar
oder konstitutiv von einer Nukleinsäure exprimiert, die in dem
zellularen Genom integriert ist.
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Die
Erfindung stellt weiter ein Verfahren zum Erhalt eines pestivirusartigen
Partikels bereit, welches das Transfizieren einer Zelle, gemäß der Erfindung,
mit einer Nukleinsäure,
gemäß der Erfindung,
umfasst, welches weiter umfasst, es der genannten Nukleinsäure zu ermöglichen,
sich in der genannten Zelle zu replizieren, welches weiter umfasst,
es der Nukleinsäure
zu ermöglichen,
der Teil eines Partikels zu sein, der wenigstens das genannte pestivirale
Protein oder einen von der Zelle abgeleiteten Teil hiervon beinhaltet,
und welches weiter umfasst, den genannten Partikels abzuernten.
Solch ein Einsatz einer Nukleinsäure
gemäß der Erfindung
oder einer Zelle gemäß der Erfindung
bei der Produktion eines pestivirusartigen Partikels wird durch die
Erfindung bereitgestellt. Durch das Transfizieren der genannten
Zelle mit der erfindungsgemäßen Nukleinsäure und
dadurch, dass es der Nukleinsäure
ermöglicht
wird, zu replizieren, wird eine Replikat RNA der genannten Nukleinsäure in dem
genannten pestivirusartigen Partikel verpackt, wobei das genannte
Partikel auch ein funktionelles Protein oder einen Satz von auf
die virale Ausbreitung bezogenen Proteinen umfasst, die zumindest
teilweise von dem Nukleinsäurekonstrukt
abgeleitet sind, mit welchem die genannte komplementierende Zelle
ebenfalls bereitgestellt wurde. Ebenso stellt die Erfindung ein
pestivirusartiges Partikel bereit, das durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
erhältlich
ist, zum Beispiel stellt die Erfindung ein pestivirusartiges Partikel
(oder eine Vielzahl solcher Partikel) bereit, das eine von einem
Pestivirus abgeleitete Nukleinsäure umfasst,
aus welcher ein Fragment funktionell deletiert wird, wobei zumindest
ein pestivirales Protein oder ein wesentlicher, auf eine virale
Ausbreitung bezogener Teil hiervon codiert wird, wobei die genannte
Nukleinsäure die
RNA Replikation in einer geeigneten Zelle ermöglicht und zumindest ein funktionelles
Strukturprotein oder zumindest einen immunodominanten Teil eines
immunodominanten Strukturproteins codiert. Das genannte Partikel
kann von einem Typ eines Pestivirus abgeleitet werden oder es kann
ebenfalls ein sogenanntes Hybridpartikel darstellen, bei dem sich
dessen Genom und Teile dessen konstituierender Proteine (Fragmente)
von einem Typ Pestvirus, wie zum Beispiel BVDV oder BDV, ableiten,
während
sich die komplementierenden Proteine (Fragmente) von einem anderen
Typ Pestvirus, wie beispielsweise CSFV, ableiten. Das genannte Partikel,
das, wie bereitgestellt, in der besagten verpackenden oder komplementierenden
Zelle, produziert worden ist, ist selbst infektiös und somit fähig, in
eine geeignete zweite Zelle einzudringen, wie beispielsweise eine nicht
komplementierenden Zelle, die in der Lage ist, mit einem Pestivirustyp
im Allgemeinen infiziert zu werden, oder wie beispielsweise eine
Zelle in einem Tier, die empfänglich
ist, geimpft zu werden.
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Beim
Replizieren in der genannten zweiten Zelle (die nicht komplementierend
ist) wird ein neues Partikel produziert, dem jedoch die Fähigkeit
fehlt, gegenwärtig
eine andere Zelle zu infizieren, und das somit unfähig ist,
durch eine Infektion ausgebreitet zu werden. Folglich werden die Partikel,
wenn die in einer komplementierenden Zelle Partikel hergestellt
werden, eingesetzt, um ein Tier zu infizieren, beispielsweise wenn
sie in einem oder als ein Impfstoff bereitgestellt werden, um geeignete
Zellen in dem geimpften Tier zu infizieren, von denen aus sich jedoch
keine neuen Partikel durch Infektion zu anderen Zellen ausbreiten,
wodurch die Anforderungen an einen nicht ausbreitenden Impfstoff
gezeigt sind.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zum Erhalt eines nicht
ausbreitenden Pestvirusimpfstoffs bereit, das den Erhalt einer Vielzahl
von Partikeln durch ein erfindungsgemäßes Verfahren und die Herstellung einer
Suspension aus den genannten Partikeln in einem geeigneten Verdünnungsmittel
umfasst. Geeignete Verdünnungsmittel
sind auf diesem Fachgebiet bekannt und bevorzugt auf wässriger
Basis, wie beispielsweise eine (gepufferte) Salzlösung oder
ein (Wachstums-)Medium. Die Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren
zum Erhalt eines nicht ausbreitenden Pestvirusimpfstoffs bereit,
das den Erhalt einer Vielzahl von Partikeln durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
und die Herstellung einer Suspension aus den genannten Partikeln
in Kombination der genannten Suspension mit einem Adjuvans umfasst.
Geeignete Adjuvantien sind Wasser-Öl Emulsionen, Aluminiumsalze
oder andere auf diesem Gebiet bekannte Adjuvantien, siehe zum Beispiel
Vogel F. R. und Powell M. F. in „A compendium of adjuvants
and excipients. In Vaccone desing. (eds) Powell and Newmann, Pharmaceutical
Biotechnology Series, Plenum, New York, 1994". Die Erfindung stellt somit einen nicht
ausbreitenden Pestvirusimpfstoff bereit, der durch das Verfahren
gemäß der Erfindung
erhältlich
ist. Die Erfindung stellt einen Impfstoff bereit, der eine Nukleinsäure gemäß der Erfindung
oder einen pestvirusartigen Partikel gemäß der Erfindung bereitstellt,
der zum Beispiel ferner ein Adjuvans umfasst. Eine optimale Wirksamkeit
des Impfstoffs wird erreicht, wenn durch dessen Nukleinsäure geeigneten
Zellen getroffen werden, die Antigene präsentieren können. Die Replikation und Translation
der viralen RNA in diesen Zellen wird in der Herstellung eines viralen
Antigens für
eine optimale Präsentation
gegenüber
dem Immunsystem resultieren.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung setzt sich der Impfstoff aus pestvirusartigen
Partikeln zusammen, die in einer komplementierenden Verpackungszelle
hergestellt sind und die, mit oder ohne ein Adjuvans, dem Tier auf
verschiedenen Wegen verabreicht werden, wie beispielsweise, über eine
intranasale, intramuskuläre, intradermale
oder intravenöse
Impfung, oder eine Kombination dieser Wege, ohne darauf eingeschränkt zu sein.
Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung besteht der Impfstoff im wesentlichen
aus bloßer DNA
oder RNA, gemäß der Erfindung,
und wird dem Tier mit oder ohne ein Adjuvans bevorzugt über den
intradermalen Weg appliziert. Allerdings sind auch alternative Wege,
wie beispielsweise der intramuskuläre Weg, geeignet, ohne darauf
eingeschränkt
zu sein.
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Ein
solcher Impfstoff wird bereitgestellt, wobei die genannte Nukleinsäure von
irgendeinem Pestvirus(Impf)Stamm abgeleitet wird, von der cDNA (voller
Länge)
und infektiöse
Kopien hiervon bereitgestellt sind oder bereitgestellt werden können, wie
beispielsweise von einem C-Stamm Virus oder von einem anderen Pestvirus,
wie beispielsweise einem anderer Impftyp- oder dem Wildtyp eines
klassischen Schweinepestvirus, eines rinderviralen Diarrhöevirus oder
eines Border-Disease-Virus oder eines chimären Virus. Der Einfachheit halber
wird hier die Nummerierung der C-Stamm Sequenz für alle pestviralen Sequenzen
verwendet. In Wirklichkeit kann sich in anderen pestviralen Sequenzen
die Nummerierung der Erns und E2 Proteine
in dem (Poly)Protein leicht infolge der Längenunterschiede in den (Poly)Proteinsequenzen
der pestviralen Stämme
unterscheiden. Basierend auf der Homologie, können die N- und C-Termini der
E2 oder Erns Sequenz irgendeines pestviralen
Stammes allerdings leicht bestimmt werden, wie beispielsweise gezeigt
durch Rumenapf T. et al. J. Virol. 67: 3288–3294, 1993 oder Elbers K.
et al. J. Virol. 70: 4131–4135,
1996.
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Die
Erfindung stellt ebenso ein Verfahren zur Kontrolle und zum Auslöschen einer
Pestvirus Infektion bereit, umfassend das Impfen zumindest eines
Tieres mit einem Impfstoff gemäß der Erfindung.
Das genannte Impfen dient dazu, eine Infektion mit dem wildtypischen
Pestvirus zu verhindern oder abzuschwächen, die das genannte Tier
haben kann oder mit der es konfrontiert ist infolge der Gegenwart
des wildtypischen Virus in dessen Umgebung. Da kein Ausbreiten oder
Absondern des Impfstoff stattfindet, kann das geimpfte Tier sicher geimpft
werden, sogar wenn es trächtig
ist; infolge der nicht ausbreitenden Natur des Impfstoff besteht
keine Gefahr einer kongenitalen Infektion seines Fötus oder
eine Absonderung des Impfstoffs von dem geimpften zu dem ungeimpften
Tier.
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Zudem
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Kontrolle und/oder zum Auslöschen einer
Pestvirus Infektion bereit, umfassend das Testen eines mit einem
Impfstoff, gemäß der Erfindung,
geimpften Tieres auf die Gegenwart von Antikörper, die für einen wildtypischen Pestvirus
spezifisch sind. In einer bevorzugten Ausgestaltung wird in dem
genannten Verfahren zum Zweck der Kontrolle ein solcher Impfstoff
als Markerimpfstoffe eingesetzt. Die Verwendung eines solchen durch
die Erfindung bereitgestellten Markerimpfstoffe erlaubt eine serologische
Unterscheidung zwischen geimpften und durch den Feldvirus infizierten
Tieren, und dadurch eine kontrollierte Eliminierung des Virus. Zur
serologischen Unterscheidung der pestviralen Genotypen ist es nicht ausreichend,
den Schutz mit einem Impfstoff, der die Schutzproteine E2 oder Erns umfasst, jedoch nicht das NS3 Protein,
bereitzustellen und die Detektion von Infektionen mit Tests durchzuführen, die
auf NS3 basieren. NS3 ist nicht Genotyp spezifisch, zumindest löst es keine
Genotyp spezifischen Antikörper
aus, um die Unterscheidung zwischen Genotypen zu ermöglichen.
Obwohl kein Einwand gegen die Verwendung von Tests zur Diagnose
von BVDV oder BDV Infektionen ersichtlich ist, können solche Diagnose Tests
kaum in der Folgezeit von Impfkampagnen gegen zum Beispiel CSFV
in Schweinen verwendet werden. Im Umlauf befindliche NS3-BDV oder
NS3-BVDV Antikörper
werden zu einer Fülle
von falschen positiven Ergebnissen führen, was zu Verdächtsfällen von
CSFV Infektionen führt,
während
in Wirklichkeit keine in der getestet Schweinepolulation präsent sind.
Bevorzugt werden Tests eingesetzt, die Antikörper gegen E2 detektieren oder
serologisch erkennbare Fragmente hiervon, wenn die funktionelle
Deletion in dem Nukleinsäurefragment
vorliegt, das das E2 Protein codiert, und das Schutzprotein hauptsächlich das
Erns Schutzprotein oder Fragmente hiervon
umfasst, die optional durch andere Schutzproteine (Fragmente) ergänzt werden;
oder umgekehrt werden Tests eingesetzt, die Antikörper gegen
Erns oder serologisch erkennbare Fragmente
hiervon detektieren, wenn die funktionelle Deletion in dem Nukleinsäurefragment
vorliegt, das das Erns Protein codiert und
das Schutzprotein hauptsächlich
das E2 Protein oder Fragmente hiervon umfasst, die optional durch
andere Schutzprotein (Fragmente) ergänzt werden.
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Die
Erfindung beschäftigt
sich ferner mit einem Tier, das mit einem sich nicht ausbreitenden
Pestivirusimpfstoff gemäß der Erfindung
geimpft ist. Da solch ein Tier kein Risiko birgt, den Virus auf
Kontakttiere oder deren Fötus/Föten auszubreiten,
hat ein solches Tier erhebliche Vorteile gegenüber Tieren, die mit konventionellen
Pestivirusimpfstoffen geimpft wurden. Mit dem Tier kann zum Beispiel
während
der Periode kurz nach der Impfung gehandelt werden, während der
Handel ansonsten infolge der Gefahr einer Ausreitung beschränkt werden
müsste.
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Die
Erfindung wird weiter unten im Detail beschrieben, ohne die Erfindung
einzuschränken.
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Beispiel 1
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Konstruktion und Charakterisierung
der rekombinanten CSFV Stämme
Flc22, Flc23, Flc30, Flc31, Flc32 und Flc33
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Materialien und Verfahren
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Zellen und
Viren
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Schweinenierenzellen
(SK6-M,
EP 0351 901
B1 ), wurden in einem Eagle's Basalmedium vermehrt, das 5% fötales Rinderserum,
Glutamin (0,3 mg/ml) und die Antibiotika Penicillin (200 U/ml),
Streptomycin (0,2 mg/ml) sowie Myostatin (100 U/ml) enthält. Das
fötale
Rinderserum wurde auf die Abwesendheit von BVDV- und BDV-Antikörpern getestet,
wie zuvor beschrieben (Moormann et al. 1990, Virology 177: 184–198.
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Rekombinante
CSFV-Stämme
Flc22, Flc23 Flc30, Flc31, Flc32 und Flc33 wurden vermehrt und hergestellt
wie zuvor beschrieben (Moormann et al. 1996, J. Virol. 70: 763–770) mit
einer geringen Veränderung, dass
das Kulturmedium der SK6-Zellen gegen supplementiertes Eagles Basalmedium
ausgetauscht wurde. Virale Stammlösungen wurden hergestellt,
indem der Virus acht bis zehnmal über SK6c26 Zellen passagiert wurde.
Der erhaltene Virustiter lag in dem Bereich von 5,0–5,8 TCID50/ml.
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Herstellen einer stabilen
SK6-Zelllinie zur Expression von Erns
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Plasmid
pPRKc16 enthält
das E2-Gen des CSFV-Stamm C unter Kontrolle des Transkriptions-
und Translationssignals des Expressionsvektors pEVhisD12. Plasmid
pEVhisD12 ist ein Vektor, der die Promotor/Verstärkersequenzen des Immediate-Early-Gens des humanen
Cytomegalovirus enthält
gefolgt von einem Codon der Translationsinitiation und dem Histidinoldehydrogenase-Gens
(hisD) unter der Kontrolle des frühen SV40 Promotors, der als
Selektionsmarker genutzt werden kann (Peeters et. al. 1992, J. Virol.
66: 894–905). Das
Erns Gen des CSFV-Stamm C wurde durch PCR-Reaktion
mit den folgenden Primern amplifiziert: p974 5' AAG AAA AGA TCT AAA GCC CTA TTG GCA
TGG 3' und p976
5' TT GTT ACA GCT
GCA TAT GTA CCC TAT TTT GCT TG 3'.
Nach Verdau mit BglII wurde das PCR-Fragment in den Vektor pPRKc16
ligiert, der zuvor mit SalI verdaut, aufgefüllt und dann nachfolgend mit
BglII verdaut wurde. Das resultierende Plasmid pPRKc26 enthält das Erns Gen des CSFV-Stamm C.
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Zur
Transfektion der SK6-Zellen mit pPRKc26 wurde Lipofectamin (20 μg) (Gibco-BRL)
in 50 μl
Optimem-I (Gibco-BRL)
verdünnt
und mit Plasmid-DNA (1 μg)
gemischt, die zuvor in 50 μl
Optimem-I (Gibco-BRL) verdünnt
wurde. Diese Mischung wurde 15 min bei Raumtemperatur stehen gelassen.
SK6-Zellen, die in 10 cm2 Kulturplatten
vermehrt wurden, wurden mit Optimem-I gewaschen. Frisches Optimem-I
(0,5 ml) wurde zugegeben gefolgt von der DNA-Transfektionsmischung.
Nach Inkubation für
vier Stunden bei 37°C
wurde die Transfektionsmischung wieder entfernt und die Zellbehältnisse
mit Medium versorgt, das 5 mM Histidinol enthielt. Nach 24 Stunden
Inkubation bei 37°C
wurden die Zellen trypsiniert und auf einer 90 cm2 Platte
ausgebracht. Das Medium wurde alle 3–4 Tage ausgetauscht. Nach
15 Tagen wurden Einzelkolonien gepickt und in 2 cm2 Platten
ausgebracht. Die Expression von Erns wurde
durch Immunfärbung
der Zellen mit Mab C5 bestimmt (Wensvoort 1989, Thesis, University
of Utrecht), der gegen Erns Gen des CSFV
Stamm C gerichtet ist. Eine zweite Runde der Klonierung wurde durchgeführt, indem
die Zellen trypsiniert und in einer zehnfachen Verdünnung mit
Medium, das 5 mM Histidinol enthielt, in Mikrotiterplatten ausgebracht
wurden. Kavitäten,
die einzelne Kolonien enthielten, wurden trypsiniert und die Expression
von Erns wurde durch Immunfärbung der Zellen
mit Mab C5 bestimmt (Wensvoort et. al. 1988, Vet. Microbiol. 17,
129–140).
Die etablierte SK6-Zelllinie mit
konstitutiver Expression von Erns wurde
SK6c26 genannt.
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Charakterisierung der
stabilen Zelllinie SK6c26
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Die
Expression von Erns in der Zelllinie SK6c26
wurde durch Immunperoxidasefärbung
mit den Erns-spezifischen monoklonalen Antikörpern (Mabs)
C5, spezifisch für
Erns des Stammes C (Wensvoort 1989, Thesis,
University of Utrecht), 140.1 und 137.5, die gegen Erns von
CSFV Stamm C und Brescia gerichtet sind (de Smit et. al. unveröffentliche
Daten), und ein polyklonales Kaninchenserum, R716 (Hulst et. al.
J. Virol 1998, 72: 151–157)
getestet. Die RNase-Aktivität
von Erns, das in der SK6c26 Zellline exprimiert
wurde, wurde durch eine modifizierte Methode von Brown und Ho gemessen
(Plant Physiol. 1986, 82: 801–806),
wie beschrieben von Hulst et. al. (J. Virol. 1998, 72: 151–157). Die
Menge von Erns wurde durch einen indirekten
ELISA bestimmt, der auf Mab C5 as Fängerantikörper basiert und Mab 140.1
als Detektionsantikörper,
an dem Meerrettichperoxidase konjugiert wurde, verwendet, wie beschrieben
in Hulst et. al. (J. Virol. 1998, 72: 151–157).
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Konstruktion
von rekombinantem CSFV Erns
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pPRKc5
(Hulst et. al., Virol. 1998, 72: 151–157) ist ein Derivat von pEVhisD12,
das die Nukleotidsequenzen der Autoprotease und der Strukturgene
des CSFV-Stamm C ohne Erns enthält (Npro-C und E1-E2, Aminosäuren (a.a.) 5–267 und
495–1063,
der Aminosäuresequenz
von CSFV-Stamm C) (Moormann et al. 1996. J. Virol. 70: 763–770)
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Zwei
komplementäre
Oligomere das vorwärts
gerichtete Oligomer p1135 (5' CCG
AAA ATA TAA CTC AAT GGT TTG GCG CTT ATG 3') sowie das reverse Oligomer p1136 (5' CAT AAG CGC CAA
ACC ATT GAG TTA TAT TTT CGG 3C) wurden mit T4-DNA-Kinase phosphoryliert,
hybridisiert und durch Ligation in den Vektor pPRKc5 insertiert,
der zuvor mit StuI verdaut und mit alkalischer Phosphatase behandelt
worden war. Das Konstrukt wurde pPRKc48 genannt. Dieses Konstrukt
beinhaltet die fünf äußerst N-terminalen
und die sechs äußerst C-terminalen
Aminosäuren
von Erns (Deletion von Aminosäuren 273–488) (1 und 2A)
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Eine
Deletion der Aminosäuren
422–488
in Erns von Stamm C wurde erreicht, durch
die PCR-Amplifikation des Erns-Gens mit dem vorwärts gerichteten
Primer p974 und dem reversen Primer p1120 5' GAC GGA TTC GGC ATA GGC GCC AAA CCA
TGG GCT CTC TAT AAC TGT AAC 3'.
Das HA-Epitop, Aminosäuresequenz
YPYDVPDYA (Wilson et. al., Cell 1984, 37, 767–778), wurde konstruiert, indem
die 3' komplementären Nukleotide
von P1124 '5 GAC
AGA TCT ATC GAT TAC CCA TAC GAT
GTT CCA GAT 3' und
P1125 5' GAC GTC
GAC GGA TCC AGC'GTA ATC TGG AAC ATC 3' (unterstrichen ist
die HA-Sequenz) durch Annealing zusammengeführt wurden und die 5'-Einzelstrangnukleotide in einer PCR
mittels Vent-Polymerase (New England Biolabs) aufgefüllt wurden.
Das HA-Epitop PCR- Produkt
wurde durch ClaI/SalI verdaut und das Erns PCR-Produkt wurde mit
BglII/NarI verdaut. Die beiden verdauten PCR-Produkte wurden über eine
Dreipunkt-Ligation in den Vektor pPRKc16 ligiert, der zuvor mit
BglII und SalI geschnitten wurde. Dieses ergab das Plasmid pPRKc43,
das rekombinantes Erns mit einer Deletion
der Aminosäuren
422–488
und einem C-terminalen HA-Epitop enthält (1 und 2B).
Nach PCR-Amplifikation von Plasmid pPRKc43 mit dem vorwärts gerichteten
Primer p935 5' CCG
AAA ATA TAA CTC AAT GG 3' und
dem reversen Primer p925 5' CRT
AAG CGC CAA ACC AGG TT 3' wurde
das PCR-Produkt mit T4-DNA-Kinase phosphoryliert und nachfolgend
in den mit StuI geschnittenen und durch alkalische Phosphatase behandelten
Vektor pPRKc5 ligiert. Das resultierende Konstrukt beinhaltet die
Nukleotidsequenz der Autoprotease, der Strukturproteine von Stamm
C und das rekombinante Erns ohne Aminosäuren 422–488 und
wird pPRKc50 genannt.
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Eine
Deletionsmutante ohne Aminosäuren
436–488
in Erns von Stamm C wurde durch die PCR-Amplifikation
des Erns-Gens mit dem vorwärts gerichteten
Primer p974 und dem reversen Primer p1121 5' GAC GGA TTC GGC ATA GGC GCC AAA CCA
ATC CCC ATA CAA GGT ATC CTC 3' erzeugt.
Nach Verdau mit BglII/NarI wurde das Fragment zusammen mit dem ClaI/SalI
verdauten HA-Epitop
PCR-Produkt über
eine Dreipunkt-Ligation in den Vektor pPRKc16 ligiert, der zuvor
mit BglII und SalI geschnitten wurde. Das resultierende Plasmid
pPRKc42 wurde mit dem vorwärts
gerichteten Primer p935 und dem reversen Primer p925 in einer PCR-Reaktion
amplifiziert. Das PCR-Produkt
wurde mit T4-DNA-Kinase phosphoryliert und nachfolgend in den mit
StuI geschnittenen und durch alkalische Phosphatase behandelten
Vektor pPRKc5 ligiert. Das resultierende Konstrukt beinhaltet die
Nukleotidsequenz der Autoprotease, der Strukturproteine von Stamm
C und das rekombinante Erns ohne Aminosäuren 436–488 und
wird pPRKc49 genannt.
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Eine
Deletionsmutante ohne Aminosäuren
422–436
wurde erzeugt, durch die PCR-Amplifikation des Plasmids pPRKc129
mit Primern p1147 5' CAA
ACT GCC GGA CTC ATG TGG GCT CTC TAT AAC TGT 3' und p925. Dann wurde das erhaltenen
PCR Produkt über
ein Agarosegel isoliert und als reverser Primer in einer zweiten
PCR-Reaktion mit primer p935 als vorwärts gerichteten Primer zur
Amplifikation von pPRKc129 benutzt. Das zweite PCR-Produkt mit T4-DNA-Kinase
phosphoryliert und nachfolgend in den mit StuI geschnittenen und
durch alkalische Phosphatase behandelten Vektor pPRKc5 ligiert,
resultierend in Plasmid pPRKc51.
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Ein
Austausch von Cystein (Cys) zu Serin (Ser) an Aminosäureposition
422 wurde durch PCR-Amplifikation von pPRKc129 mit dem vorwärts gerichteten
Primer p1140 5' GAG
AGC CCT TCG AAT TTC AAT GT 3' und
dem reversen Primer p925 erzeugt. Die weiteren Schritte waren identisch
mit denen zur Erzeugung der Deletionsmutation, der die Aminosäuren 422–436 fehlt.
Plasmid pPRKc52 beinhaltet die Autoprotease-Gene und die Strukturproteine
von Stamm C mit einem mutierten Erns, das
eine Cys-zu-Ser Substitution an Position 422 aufweist.
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Ein
Austausch von Cystein zu Serin an Aminosäureposition 405 wurde durch
PCR-Amplifikation von pPRKc129 mit dem vorwärts gerichteten Primer p1148
5' CCT GAC CGG TTC
GAA GAA AGG GAA 3' und dem
reversen Primer p925 erzeugt. Die weiteren Schritte waren identisch
mit denen zur Erzeugung der Deletionsmutation, der die Aminosäuren 422–436 fehlt.
Plasmid pPRKc52 beinhaltet die Autoprotease-Gene und die Strukturproteine
von Stamm C mit einem mutierten Erns, das
eine Cys-zu-Ser Substitution an Position 405 aufweist.
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Ein
Austausch von Cystein zu Serin an Aminosäureposition 381 wurde durch
PCR-Amplifikation von pPRKc129 mit dem vorwärts gerichteten Primer p1149
5' TGC GCT GTG ACT
AGT AGG TAC GAT AAA 3' und dem
reversen Primer p925 erzeugt. Die weiteren Schritte waren identisch
mit denen zur Erzeugung der Deletionsmutation, der die Aminosäuren 422–436 fehlt.
Plasmid pPRKc52 beinhaltet die Autoprotease-Gene und die Strukturproteine
von Stamm C mit einem mutierten Erns, das
eine Cys-zu-Ser Substitution an Position 381 aufweist.
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Klonen,
die die mutierten Erns in der richtigen
Orientierung aufwiesen, wurden in SK6-Zellen transfiziert und auf
Expression von Erns durch Immunfärbung mit
den Antikörpern
gegen Erns (c5, 140.1, 1337.5, R716) und E2-spezifischen Mabs
b3 und b4 (Wensvoort 1989, J. Gen. Virol. 70: 2865–2876) getestet.
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Herstellung der CSFV-Konstrukte
voller Länge,
die Erns-Deletionsmutanten
beinhalten
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Ein
ClaI/NgoMI Fragment von pPRKc48 und pPRKc50 wurden isoliert und
in den Vektor pPRKflc2, zuvor genannt pPRKflc133 (Moormann et al.
1996. J. Virol. 70: 763–770),
ligiert, der mit ClaI/NgoMI verdaut wurde. Die resultierenden cDNA
CSFV Stamm C Erns Mutanten voller Länge wurden
pPRKflc23 und pPRKflc22 genannt. Das vollständige Konstruktionsschema der
Konstrukte pPRKflc22 und pPRKflc23 voller Länge ist in 2A und 2B dargestellt
und eine Übersicht
der Erns-Plasmide ist in 1 angegeben.
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In ähnlicher
Weise werden die 422–436
Deletionsmutante von pPRKc51 und die Cys-Ser-Substitutionen von
pPRKc52, pPRKc54, pPRKc56 in den Vektor pPRKflc2 über die
Schnittstelle ClaI/NgoMI transferiert. Dieses resultiert in den
rekombinanten voll-länge
cDNA Klonen pPRKflc30, pPRKflc31, pPRKflc32 sowie pPRKflc33.
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Isolierung
der rekombinanten Viren
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Plasmid-DNA
von pPRKflc22, pPRKflc23, pPRKflc30, pPRKflc31 pPRKflc32, und pPRKflc33
wurde über
Säulen
(Qiagen) gereinigt und mit XbaI linearisiert. Die DNA wurde mit
Phenol/Chloroform extrahiert, mit Ethanol präzipitiert und in Wasser aufgelöst. RNA
wurde von den linearisierten Plasmiden (1 μg) in einem Reaktionsvolumen
von 100 μl
40 mM TrisHCl (pH 7,5), 6 mM MgCl2, 2 mM
Spermidine, 10 mM Dithiothreitol, 40 U rRNAsin (Promega), 0,5 mM
jedes rNTP, and 35 U T7 RNA polymerase (Pharmacia) transkribiert.
Nach 1 h Inkubation bei 37°C,
wurden 10 U RNase-freie DNaseI (Pharmacia) zugegeben und die Mischung
für weitere 15
Minuten inkubiert. RNA wurde dann mit Phenol/Chloroform extrahiert,
mit Ethanol präzipitiert
und in 10 μl Wasser
aufgelöst.
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Für RNA-Transfektionen,
wurden 10 μg
Lipofectin in 50 μl
Optimem-I verdünnt.
Nach 45 Minuten Inkubation bei Raumtemperatur, werden 1 μg RNA verdünnt in 50 μl Optimem-I
zugegeben und für
weitere 15 Minuten inkubiert. SK6c26 Zellen, die 10 cm2 Gewebekulturplatten
vermehrt wurden, wurden Optimem-I gewaschen und mit der RNA-Transfektionsmischung
für vier
Stunden bei 37°C
inkubiert. Dann werden die Zellen mit frischem Medium versorgt und
für vier
Tage bei, 37°C
inkubiert. Die RNA-Transfektionen wurden in Duplikaten durchgeführt. Eine
Probe wurde mit Mabs b3/b4 spezifisch für E2 immungefärbt. Wenn
die Immunofärbung
auf E2 einen negativen Nachweis zeigte, dann wurde die Duplikatprobe
passagiert und in zwei Proben geteilt. Eine dieser Proben wurde
zur Immunfärbung
vier Tage nach der Passage verwendet. Von Ansätzen bei denen E2-Expression
beobachtet wurde, wurde der Zellüberstand
auf frische SK6c26 oder SK6 Zellen gegeben, um die Gegenwart von
infektiösen
Viruspartikeln nachzuweisen. Nach vier Tagen wurden die Monolayer
fixiert und wie oben Beschrieben einer Immunfärbung unterzogen.
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Wachstumskinetik von Flc22
und Flc23
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Die
Wachstumskinetik der Viren wurde in SK6c26 Zellen bestimmt. Subkonfluente
Monolayer in M24 Kavitäten
wurden mit einer Multiplizität
der Infektion von 0,1 infiziert. Die Viren wurden für 1,5 Stunden
adsorbiert. Bevor die Zellen mit frischem Medium versorgt wurden,
wurde eine erste Probe als Zeitpunkt Null genommen. An dem 0., 1.,
2., 3., 4., 5., 6. und 7. Tag nach Infektion wurden die M24-Platten
zweimal gefroren und getaut und durch Zentrifugation für 10 Minuten
bei 5000 × g
und 4°C
geklärt.
Virustiter (log TCID50 pro Milliliter) der
Totallysate (Zell-Lysat plus Überstand)
wurden an SK6c26 Zellen bestimmt.
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Charakterisierung
der rekombinanten Erns Viren
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Die
Erns Gene von Flc22, and Flc23 wurden sequenziert.
Dazu wurde zytoplasmatische RNA mit dem RNeasy total-RNA Isolationskit
(Qiagen) von SK6c26 Zellen isoliert, die mit den jeweiligen Viren
infiziert waren. DNA-Fragmente, die die Erns Genes
abdecken wurden durch RT-PCR analysiert. Mit Hilfe der Primer p1154
5' GTT ACC AGT TGT
TCT GAT GAT 3' und
p305 5' GGG GTG
CAG TTG TTG TAT CCA 3' wurde
die Nukleotidsequenz 865 bis 1920 amplifiziert, auf einem 1.5%igen
Agarosegel in 1 × TAE
analysiert und dann über Costar
Spin-X Säulen
gereinigt. Eine RT-PCR des E2-Gens wurde mit dem Primerpaar p307
TGG AAT GTT GGC AAA TAT GT und p304 CAC TTA CCT AT[A, G] GGG TAG
TGT GG durchgeführt,
die die Nukleotidsequenz 2200– 3174
amplifizieren.
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Sequenzen
der gereinigten PCR-Fragmente wurden durch PCR-Cycle-Sequenzierung
mit Hilfe des „Big
dye dRhodamine terminator ready reaction cycle sequencing kit" (Perkin Elmer) nach
Angaben des Herstellers mit flankierenden Primern auf einem 310
ABI PRISM Genetic Analyser bestimmt.
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Zusätzlich wurden
die rekombinanten Viren durch einen Immunoperoxidase-Monolayerassay
charakterisiert. Dazu wurden SK6 Zellen mit den rekombinanten Viren
und Flc2 infiziert. Nach Inkubation für vier Tage bei 37°C, wurden
die Monolayer mit Mabs spezifisch für CSFV E2 (Mabs b3/b4), CSFV
Erns Mabs 140.1, C5, 137.5 und einem polyklonalen
Kaninchenserum gegen Erns R716 immungefärbt.
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Der
Virus Neutralisierungsindex (log Abnahme des Virustiters [TCID50/ml] durch neutralisierendes Serum) wurde
bei einer Verdünnung
von 1:250 des Serum 716, spezifisch gerichtet gegen Erns von
CSFV Stamm C, sowie bei einer Verdünnung von 1:1000 des Schweineserums
539, spezifisch gerichtet gegen E2 von CSFV Stamm Brescia (Hulst
et al., Virol. 1998, 72: 151–157),
bestimmt. Die Virenstocks von Flc2, Flc22 und Flc23 wurden durch
Endpunktverdünnungen
in Gegenwart oder Abwesenheit dieser CSFV neutralisierenden Antikörper titriert.
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Ergebnisse
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Transiente Expression
von rekombinantem Erns in SK6-Zellen
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Vorangegangene
Studien haben gezeigt, dass Antikörper, die gegen CSFV Erns erzeugt wurden, nicht die RNase Aktivität inhibieren
(Hulst et. al. 1998, J. Virol. 72: 151–157). Die aktiven Domänen der
Erns RNase befinden sich in der N-terminalen
Hälfte
des Proteins (Schneider et. al. 1993, Science 261: 1169–1711, Hulst et.
al. 1994 Virol. 200: 558–565)
(siehe 1 für
eine schematische Darstellung von Erns).
Analysen mit Pepscan ergaben keinen Hinweis auf lineare Epitope
auf Erns für die Antikörper C5, 140.1 und 137.5 (Daten
nicht gezeigt), was zeigt, dass konformationelle Epitope vorliegen.
Daher wurden eine Reihe von rekombinanten Erns Konstrukten
erzeugt, die Deletionen unterschiedlicher Länge im C-Terminus aufweisen
(1). Diese Deletionsmutanten wurden in ein Expressionsplasmid
pPRKcS transferiert, das die Nukleotidsequenz der Autoprotease und
der Strukturgene (Npro-Capsid-E1-E2) umfasst
ohne Erns. Die Expression dieser Konstrukte
ermöglicht
es uns, das E2 Gen als Kontrolle für einen korrekten offenen Leserahmen
zu verwenden, da das E2 Gen C-terminal vom Erns Gen
lokalisiert ist. SK6 Zellen wurden mit diesen Plasmiden transfiziert
und eine Immunperoxidase-Färbung
wurde 24 Stunden nach der Transfektion durchgeführt (Tabelle 1).
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Zellen,
die mit dem Plasmid pPRKc49, das eine Deletion an Aminosäureposition
436 bis 488 aufweist, transfiziert wurden, können spezifisch mit allen Antikörpern angefärbt werden,
die CSFV Erns erkennen (Mab CS, 140.1, 137.5)
sowie mit dem polyklonalen Serum R716, wie es auch für das wildtypische
Plasmid pPRK83 zutrifft. Andererseits wird das Plasmid pPRKc50,
das eine Deletion an Aminosäureposition
422 bis 436 aufweist, nicht mehr durch die Antikörper gegen Erns erkannt,
ist aber positv nachweisbar mit den Mabs b3/b4 gegen E2. Diese Ergebnisse
zeigen das Vorliegen einer definierten antigenen Domäne auf Erns und/oder eine wichtige Rolle der Aminosäuren 422
bis 436 für
entweder die Bindung oder die Konformation der Epitope auf Erns. Diese Region umfasst ein Cystein 422
das möglicherweise
in der konformationellen Struktur von Erns involviert
ist.
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Um
die Rolle dieser Region weiter zu untersuchen wurde das Plasmid
pPRKc51 erzeugt, das eine kleine Deletion von Aminosäuren 422–436 beinhaltet.
Wie in Tabelle 1 zusammengefasst, zeigt die Immunperoxidase-Färbung der
transfizierten Zellen ausschließlich
die Bindung von Mab an E2 aber nicht an Erns.
Diese Resultate bestätigen
die Bedeutung dieser Region für
die Konformation dieser Erns-Epitope.
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Etablierung einer Zelllinie,
die CSFV Erns exprimiert
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SK6-Zellen
wurden mit dem Plasmid pPRKc26 transfiziert, das das CSFV Stamm
C Erns Gen und das Histidinol Resistenzgen
(hisD) umfasst. Nach drei Wochen wurden Kolonien, die die Selektion
mit 5 mM Histidinol überlebt
haben, auf Expression des Erns Gens untersucht
durch Immunfärbung
mit Mab C5 untersucht, der spezifisch für das CSFV Erns Gen
ist. Positive Zellen wurden erneut kloniert um die Klonalität zu vergewissern.
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Einer
der gefundenen Klone zeigte die Expression von Erns in
mehr als 95% der Zellen und dieser Klon wurde SK6c26 genannt. Diese
Zelllinie produzierte substantiell höhere Mengen von Erns als
die anderen fünf erhaltenen
Klone, wie durch Immunfärbung
bestimmt werden konnte. Kontinuierliche Passagierung dieser Zelllinie
in Gegenwart von 5 mM Histidinol erhielt die persistente Expression
in mehr als 95% der Zellen für mindestens
10 Monate (46 Passagen). Passagieren in der Abwesenheit von Histidinol
für 10
Passagens resultierte in einer geringfügigen Abnahme der Erns exprimierenden Zellen auf ungefähr 80%.
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Die
stabile Zelllinie wurde weiterhin in Bezug auf die biochemischen
Eigenschaften von Erns charakterisiert.
Die SK6c26 Zelllinie reagiert in einem IPMA mit allen getesteten Erns Antikörpern
(Tabelle 2A). Die Menge von Erns in den
Zelllysaten von SK6c26 und SK6 Zellen, die mit Flc2 infiziert wurden,
wurde über
einen indirekten ELISA bestimmt und von einer Standardkurve extrapoliert.
Diese wurde mit einem immunoaffinität gereinigten Präparat von
Erns erstellt, das in Insektenzellen erzeugt
wurde. Lysate von SK6c26 Zellen reagierten mit den Erns spezifischen
Mabs und polyklonalen Antikörpern
in einem indirekten ELISA wie das wildtypische Erns (Tabelle
2B). Die Mengen an Erns, die in den SK6c26
Zellen produziert wurde (10 ng per cm2)
war dreimal geringer als in SK6 Zellen, die mit Flc2 infiziert waren
(30 ng per cm2). Die SK6c26 Zellen und die
mit Flc2 infizierten SK6 Zellen besitzen vergleichbare RNase Aktivität, wie durch
die Messungen mit einem Antigen Capture RNase Assay gezeigt werden
konnte (Tabelle 2B). Das Erns Protein aus
der stabilen Zelllinie wies eine mit dem wildtypischen Erns vergleichbare Mobilität auf, wie in der SDS-PAGE
gezeigt werden konnte, und war genauso effizient dimerisiert wie
Erns, das in Virionen gefunden wird (Thiel
et al. 1991, J. Virol. 65: 4705–4712) (Tabelle
2B).
-
Konstruktion und Wiedergewinnung
von CSFV Stamm C Erns rekombinanten Viren
Flc22 and Flc23.
-
Zwei
Rekombinanten des Erns Gens wurden in pPRKflc2,
der infektiösen
Kopie voller Länge
des CSFV Stamms C (Moormann et al. 1996. J. Virol. 70: 763–770), ersetzt.
Der Klon pPRKflc22 voller Länge
wurde aus dem pPRKc50 abgeleitet, der eine Deletion der Aminosäurepositionen
422 zu 488 in Erns aufweist (1).
Der Klon pPRKflc23 voller Länge
wurde aus dem pPRKc48 abgeleitet und umfasst die fünf äußersten
N-terminalen Aminosäuren
sowie die sechs äußersten
C-terminalen Aminosäuren
von Erns (Deletion von Aminosäuren 273–488) (1). 2 zeigt eine schematische Darstellung
der Konstruktion dieser rekombinanten Erns Klone voller
Länge.
-
RNA,
transkribiert von linearisierter cDNA voller Länge, wurde in die Erns exprimierende SK6 Zelllinie transfiziert.
Vier Tage nach Transfektion zeigte die Immunperoxidase-Färbung des
Monolayers mit Mab b3 keine Expression von E2, selbst nicht bei
der RNA, die von pPRKflc2 transkribiert wurde.
-
Die
E2-Proteinmenge des rekombinanten Virus könnte zu gering gewesen sein,
um ihn in der Immunfärbung
detektieren zu können.
Daher wurden die Zellen passagiert, um einen höheren Titer der Viren zu erhalten.
Eine Passage nach der Transfektion konnten die Expression von E2
bei den rekombinanten Klonen pPRKflc22 und pPRKflc23 nachgewiesen
werden. Drei bis fünf
zusätzlichen
Passagen wurden benötigt,
um einen Virustiter von ungefähr
5,5 TCID50/ml zu erhalten. Diese Stammlösung wurde
für die
weitere Charakterisierung der Viren, die Flc22 und Flc23 für Klone
pPRKflc22 beziehungsweise pPRKflc23 genannt wurden, verwendet.
-
Überstände von
SK6c26 Zellen, die mit Flc22 und Flc23 infiziert waren, wurden für die Infektion
weiterer SK6c26 und SK6 Zellen verwendet. Vier Tage nach Infektion
waren für
beide Viren ungefähr
50–70%
der SK6c26 Zellen positiv in der E2 Immunoperoxidase-Färbung, wohingegen
die Infektion der SK6 Zellen nur in einzelnen Zellen oder Paaren
von einzelnen Zellen zu einer Expression von E2 führte. Wenn
man in Betracht zieht, dass sich Zellen, die mit CSFV infiziert
sind, normal teilen (d.h. einmal in 24 Stunden), dann weist die Anzahl
der positiven Zellen, die bei den SK6c26 Zellen beobachtet wurden,
auf Replikation und eine sekundäre Verbreitung
des mutierten Virus hin. Weil nur einzelne Zellen oder Paare einzelner
Zellen in SK6 Zellen das E2 exprimierten, gibt dies einen Hinweis
darauf, dass die Überstände, die
von SK6c26 Zellen stammten, infektiösen Virus enthalten, der die
SK6 Zellen infizieren und sich in diesen replizieren kann aber dass
es dort keine Verbreitung von Zelle zu Zelle oder eine sekundäre Infektion
des mutierten Virus in diesen Zellen gibt.
-
Überstände oder
Lysate von SK6 Zellen, die mit Flc22 und Flc23 infiziert waren,
wurden benutzt, um neue SK6 und SK6c26 Zellen zu infizieren aber
dies führte
ebenfalls nicht zu infizierten Zellen. Für die Infektion mit Pestviren
wird die Interaktion von den viralen Hüllproteinen E2 and Erns mit der zellulären Oberfläche als essentiell betrachtet.
Aufgrund der Abwesenheit von Erns in den
SK6 Zellen können
keine infektiösen
Partikel aus den Viren Flc22 and Flc23 geformt werden.
-
Daher
enthielten die Überstände der
infizierten SK6 Zellen keinen infektiösen Virus (3),
wohingegen der Überstand
von SK6c26 Zellen, die mit Flc22 und Flc23 infiziert waren, SK6
und SK6c26 Zellen infizieren können
und daher infektiösen
Virus enthalten.
-
SK6
Zellen, die mit Flc22 und Flc23 aus den Überständen von SK6c26 Zellen infiziert
wurden, konnten mit den Mabs, die gegen E2 gerichtet sind, immungefärbt werden,
aber es konnten keine positive Zellen mit den Antikörpern gegen
Erns (Mabs C5 und R716) gefunden werden.
Als Kontrolle ergab die Infektion von SK6 Zellen mit Überständen von
SK6c26 Zellen, die mit Flc2 infiziert waren, eine positive Immunoperoxidasefärbung für beide
E2 und Erns sowie eine sekundäre Infektion
(3).
-
Transfektion
von linearisierter voll-länge
cDNAs pPRKFlc22 und pPRKflc23 in eine SK6-Zelllinie, die eine RNA-Polymerase vom Bacteriophagen
T7 konstitutiv in ihrem Zytoplasma exprimiert (Van Gennip 1999, J.
Virol. Methods, akzeptiert zur Publikation), führte zur transienten Expression
von E2 nach der Transfektion. Allerdings führte sechsmaliges Passagieren
der transfizierten Zellen nicht zur Wiedergewinnung von infektiösen, rekombinanten
Viren (Daten nicht gezeigt).
-
Zusammengenommen
zeigen diese Resultate, dass die rekombinanten und Erns-mutanten
Viren Flc22 und Flc23 eine Komplementierung von Erns durch
eine komplementierende Zelllinie zur Verpackung des rekombinanten
Virusgenoms benötigen,
um einen infektiösen
Virus zu erhalten.
-
Charakterisierung der
rekombinanten CSFV Viren Flc22 und Flc23
-
Um
die Gegenwart der Mutationen in den Genomen von Flc22 und Flc23
zu bestätigen,
wurde die zelluläre
RNA von infizierten SK6c26 Zellen mit RT-PCR über CSFV spezifische Primer
analysiert. Die Fragmente, die nach RT-PCR mit Primern, die das
Erns Gen flankieren, erhalten wurden, hatten
die erwartete Größe von ungefähr 857,
401, und 1055 bp, mit Bezug auf Flc22, Flc23, beziehungsweise Flc2,
wohingegen das RT-PCR Produkt des E2 Gens für alle Viren die erwartete
Größe von 974
bp aufwies (4). Die Amplifikationsprodukte
der Erns Gene wurden sequenziert und die
erhaltenen Sequenzen waren so wie erwartet. Weder eine Reversion
zum Wildtyp noch eine Rekombination mit dem Erns Gen,
das durch die Zelllinie kodiert wird, wurde beobachtet.
-
Die
Wachstumskinetik von Flc22 und Flc23 sowie dem wildtypischen Flc2
wurden in der komplementierenden Zelllinie SK6c26 bestimmt. Wie
in 5 gezeigt, sind die mehrstufigen Wachstumskurven
der rekombinanten Viren Flc22 und Flc23 sehr ähnlich, zeigen aber ein verlangsamtes
Wachstum, wenn man sie mit dem ursprünglichen Virus Flc2 vergleicht.
Titer zwischen 5,0–5,8
TCID50/ml wurden von den rekombinanten Viren
nach sechs Tagen erhalten, während
für den
ursprünglichen
Stamm Flc2 dieser Titer schon innerhalb von 3 Tagen erreicht wurde.
Die beobachteten Titer, die für
Flc2 4 Tage nach der Infektion in der komplementierenden Zelllinie
erhalten werden, sind zehnmal niedriger als die, die in ursprünglichen
Zelllinie SK6 (6,8 TCID50/ml) gefunden werden.
-
Experimente
wurden durchgeführt,
um zu bestimmen, ob Erns in die virale Hülle inkorporiert
wird. Dazu wurden Virenstocks von Flc2, Flc22 und Flc23 in Gegenwart
von CSFV neutralisierenden Antikörpern
titriert. Tabelle 3 zeigt die Reduktion des Virustiters durch Inkubation
mit neutralisierenden Antikörpern.
Alle rekombinanten Viren wurden in einem ähnlichen Umfang neutralisiert
wie der ursprüngliche
Virus Flc2 sowohl mit Erns spezifischen
als auch mit E2 spezifischen neutralisierenden polyklonalen Antikörperen.
Erns in der viralen Hülle von Flc22 konnte sowohl
von der komplementierenden Zelllinie erhalten werden als auch vom
rekombinanten Erns Protein, das durch das
virale Genom kodiert wird. Allerdings wird das rekombinante Erns von Flc22 nicht durch das polyklonale
Serum R716 erkannt (3), das für die Neutralisierung der Viren
verwendet wurde. Daher zeigt der vergleichbare Neutralisationsindex,
der für
dieses polyklonale Serum erhalten wurde, dass die Menge von Erns, die in den viralen Hüllen von Flc22 von der komplementierende
Zelllinie erhalten wurde, vergleichbar ist mit denen von Flc2 und
Flc23.
-
6 zeigt
die Aminosäuresequenz
von Flc22 und Flc23 im Vergleich zu Flc2. Flc23 ist eine Erns Deletionsmutante, in der die Spaltstelle
sowohl zwischen C-Erns als auch Erns-El
intakt gelassen wurden. Die Präsenz
diese Schnittstellen könnte
die Viabilität
diesen Virus beeinflussen.
-
Konstruktion von pPRKflc30,
pPRKflc31, pPRKflc32, und pPRKflc33
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 1 weisen auf eine wichtige Rolle für die Aminosäureregion
422–436
für die Konformation
der Epitope unserer Erns Antikörper hin.
Diese Region beinhaltet an Position 422 ein Cystein, das für die Erkennung
des Epitop verantwortlich sein könnte.
Um die Rolle dieser Region weiter zu untersuchen, haben wir eine
Gruppe von rekombinanten Erns Klonen voller
Länge konstruiert:
ein Klon, dem die Aminosäurepositionen
422–436
fehlen (pPRKflc30), eine Cystein zu Serin Mutante an Position 422
(pPRKflc31), und zwei zusätzliche
Cystein zu Serin Mutanten an Positionen 405 und 381 (pPRKflc32 beziehungsweise pPRKflc33)
(1).
-
RNAs,
transkribiert von den linearisierten cDNAs voller Länge, wurden
in die Zelllinie SK6c26 transfiziert. Nach dem Passagieren der transfizierten
Zellen waren diese positiv in der Immunfärbung mit Mab b3. Dann wurden
die Zellen weitere fünf
Male passagiert, um höhere
Titer der Viren zu erhalten.
-
Charakterisierung der
rekombinanten CSFV Viren Flc30, Flc31, Flc32 und Flc33
-
Überstände von
SK6c26 Zellen, die mit Flc30, Flc31, Flc32 und Flc33 infizierten
waren, wurden für
die Infektion von SK6c26 und SK6 Zellen verwendet. Für alle Viren
waren ungefähr
30–50%
der SK6c26 Zellen positiv in der E2 Immunoperoxidasefärbung vier
Tage nach Infektion. Für
Flc30, Flc31, und Flc33 resultierte die Infektion von SK6 Zellen
nur in einzelne Zellen oder Paaren von einzelner Zellen, die E2
exprimieren und keine Expression von Erns zeigen
(3). Dies weist darauf hin, dass sich die Infektion
und Replikation in den SK6 Zellen vollzieht, aber dass keine Verbreitung
von Zelle zu Zelle oder eine sekundäre Infektion mit den mutanten
Viren stattfindet.
-
Überstände von
SK6 Zellen, die mit Flc30, Flc31, oder Flc33 infizierten waren,
wurden für
die Infektion von neuen SK6 und SK6c26 Zellen verwendet, wobei dies
aber nicht in infizierten Zellen resultierte. Daher enthielten die Überstände dieser
infizierten SK6 Zellen kein infektiöses Virus (3).
Für die
Infektion mit Pestviren wird die Interaktion der viralen Hüllproteinen
E2 und Erns mit der zellulären Oberfläche als
essentiell betrachtet. Aufgrund des Fehlens von Erns in
den SK6 Zellen können
keine infektiösen
Partikel von den Viren Flc30, Flc31, und Flc33 gebildet werden.
-
In
Gegensatz dazu zeigte die Infektion mit Flc32 aus Überständen von
infizierten SK6c26 Zellen, dass 30%–50% von den SK6 Zellen infiziert
wurden. Beide, E2 und Erns konnten durch
die E2 und Erns Antikörper detektiert werden (3). Überstände der
SK6 Zellen, die mit Flc32 infiziert sind, können neue SK6 und SK6c26 Zellen
infizieren und enthalten demnach infektiösen Virus (3).
-
Dieses
weist darauf hin, dass Virus Flc32 in der Lage ist, in den SK6 Zellen
zu replizieren und diese zu infizieren Daher erzeugt der rekombinante
Virus mit der Substitution Cys405Ser (Flc32) infektiösen Virus, wohingegen
die rekombinanten Viren mit Cys-Ser Substitutionen an Positionen
422 (Flc31) und 381 (Flc33) sowie einer Deletion der Aminosäuren 422–436 (Flc30)
dieses nicht taten.
-
Diese
Resultate zeigen eine wichtige Rolle der Cysteine an Positionen
422 und 381 für
die funktionelle Aktivität
von Erns zur Verbreitung von Zelle zu Zelle,
die Infektiösität und die
Erkennung von Epitopen.
-
pPRKflc23 zur Expression
von heterologen Proteinen
-
pPRKflc23
kann als Vektor dazu verwendet werden, heterologe Proteine oder
Fragmente von Proteinen zu inkorporieren, da die Schnittstellen
zwischen C-Erns und auch zwischen Erns-E1 intakt gelassen geblieben sind. 7 zeigt
eine schematische Darstellung von pPRKflc23, der das HA-Epitop,
einer Sequenz nicht vom Pestvirus, umfasst. Das HA-Epitop wird von
den fünf äußersten
N-terminalen Aminosäuren
und den sechs äußersten
C-terminalen Aminosäuren
von Erns flankiert.
-
Beispiel 2
-
Konstruktion und Charakterisierung
von rekombinanten CSFV Stämmen
Flc4 und Flc47
-
MATERIAL UND
METHODEN
-
Zellen und Viren
-
Schweinenierenzellen
(SK6-M,
EP 0 351 901
B1 ) wurden in Eagle's
Basalmedium kultiviert, das 5% fötales
Rinderserum, Glutamin (0,3 mg/ml), und die Antibiotika Penicillin
(200 U/ml), Streptomycin (0,2 mg/ml), und Mycostatin (100 U/ml)
enthielt. Fötales
Rinderserum wurde, wie zuvor beschrieben (Moormann et al. 1990. Virology
177: 184–198),
auf die Abwesenheit von BVDV und BDV Antikörper getestet.
-
Rekombinante
CSFV Stamm C Viren Flc4 und Flc47 wurden vermehrt und präpariert,
wie zuvor beschrieben (Moormann et al. 1996. J. Virol. 70: 763–770), mit
einer geringfügigen
Modifikation, dass das Kulturmedium von SK6 Zellen gegen supplementiertes
Eagle's Basalmedium
ausgetauscht wurde. Virenstammlösungen
wurden durch das fünf-
bis zehnmalige Passagieren der Viren über SK6b2 Zellen hergestellt.
Die erhaltenen Virustiter lagen im Bereich von 3,5–4,5 TCID50/ml.
-
Konstruktion einer stabilen
SK6 Zelllinie, die E2 exprimiert.
-
Plasmid
pPRb2 enthält
das E2 Gen vom CSFV Stamm Brescia unter Kontrolle der transkriptionalen und
translationalen Signalen des Expressionsvektors pEVhisD12 (van Rijn
et al., 1992, Vet. Microbiol. 33: 221–230). Plasmid pEVhisD12 ist
ein Vektor der die Promotor/Verstärker-Sequenzen des Immediate-Early-Gens
des humanen Cytomegalovirus aufweist, gefolgt von einem Codon zur
Translationsinitiation und dem Gen der Histidinoldehydrogenase (hisD)
unter Kontrolle des frühen
SV40 Promotors, der als Selektivitätsmarker verwendet werden kann
(Peeters et. al. 1992, J. Virol. 66: 894–905).
-
Zur
Transfektion der SK6-Zellen mit pPRb2 wurde Lipofectamin (20 μg) (Gibco-BRL)
in 50 μl
Optimem-I (Gibco-BRL)
verdünnt
und mit Plasmid-DNA (1 μg)
gemischt, die zuvor in 50 μl
Optimem-I (Gibco-BRL) verdünnt
wurde. Diese Mischung wurde 15 min bei Raumtemperatur stehen gelassen.
SK6-Zellen, die in 10 cm2 Gewebekulturplatten
vermehrt wurden, wurden mit Optimem-I gewaschen. Frisches Optimem-I
(0,5 ml) wurde zugegeben gefolgt von der DNA-Transfektionsmischung. Nach Inkubation
für 20
Stunden bei 37°C
wurde die Zellen trypsiniert und in einer zehnfachen Verdünnung mit
Medium, das 10 mM Histidinol enthielt, in Microtiterplatten ausgebracht.
Das Medium wurde alle drei bis vier Tage ausgetauscht bis einzelnen
Kolonien sichtbar wurden. Kavitäten,
die einzelne Kolonien enthielten, wurden durch begrenzte Verdünnung rekloniert. Die
Expression von E2 wurde durch Immunfärbung der Zellen mit Mabs b3
und b4 bestimmt (Wensvoort et al., 1986, Vet. Microbial. 21: 9–20), die
gegen die konservierten Epitope von CSFV gerichtet sind.
-
Charakterisierung der
stabilen Zelllinie SK6b2
-
E2
Expression der Zelllinie SK6b2 wurde durch eine Immunoperoxidasefärbung mit
E2 spezifischen monoklonalen Antikörpern (Mabs) b3 und b4 getestet
(Wensvoort et al., 1986, Vet. Microbiol. 21: 9–20), die gegen die konservierte
Domäne
A von CSFV E2 gerichtet sind, sowie mit den Mabs b6 und b8 (Wensvoort
et al., 1986, Vet. Microbiol. 21: 9–20), die gegen die Domänen B und
C von Brescia E2 gerichtet sind.
-
Die
Menge von E2 wurde durch einen Ceditest ELISA bestimmt, der auf
Mab b3 als Fängerantikörper und
mit Meerrettichperoxidase gekoppeltem Mab b8 als Detektionsantikörper basiert,
wie beschrieben von Colijn et. al. (Vet. Microbial. 59: 15–25, 1997).
-
Herstellung von CSFV Konstrukten
voller Länge,
die E2 Deletionsmutanten beinhalten
-
Plasmid
pPRKflc4 ist ein Plasmid voller Länge, das eine Deletion der
Domänen
B/C in CSFV-E2 von Aminosäuren
693–746
(8A) beinhalten. Dafür wurde das E2 Gen, das die
Deletion von Plasmid pPAb16 beinhaltet (van Rijn et al., 1996, J.
Gen. Virol. 77: 2737–2745)
in pPRc129 durch NgoMI/BglII Ligation insertiert (Moormann et al.
1996. J. Virol. 70: 763–770),
was in Plasmid pPRc144 resultierte. Das ClaI/NcoI Fragment von pPRc144
wurde isoliert und in den mit ClaI/NcoI geschnittenen Vektor pPRKflc2
ligiert, der formal pPRKflc133 genannt wurde, (Moormann et al. 1996.
J. Virol. 70: 763–770),
was den voll-länge
Klon pPRKflc4 ergab. Plasmid pPRKflc47 ist
ein Plasmid voller Länge,
das die Deletion des kompletten CSFV-E2 Gens von Aminosäure 689–1062 (8B)
beinhaltet. Dazu wurde ein PCR Fragment, das die Deletion beinhaltet,
von dem Plasmid pPRKflc2 amplifiziert und zwar mit dem vorwärts gerichteten Primer p1195 (5' GGC TGT TAC TAG
TAA CTG GGG CAC AAG GCT TAC CAT TGG GCC AGG GTG 3') an Position 2412
der Nukleotidsequenz vom Stamm C und dem reversen Primer p403 (5' CCC GGG ATC CTC
CTC CAG TTT TTT GTA AGT.GGA 3')
an der Nukleotidposition 5560. Das SpeI/AflII Fragment wurde isoliert
und in dem mit SpeI/AflII geschnittenen pPRc144, legiert und ergab
das Plasmid pPRKc58. Das ClaI/NcoI Fragment von pPRKc58 wurde isoliert
und in den mit ClaI/NcoI geschnittenen Vektor pPRKflc2 ligiert was
den Klon voller Länge
namens pPRKflc47 ergab.
-
Isolierung der rekombinanten
Viren Flc4 und Flc47
-
Plasmid
DNA von pPRKflc4 und pPRKflc47 wurde über Säulen gereinigt (Qiagen) und
mit XbaI linearisiert. Die DNA wurde mit Phenol/Chloroform extrahiert,
mit Ethanol präzipitiert
und in Wasser aufgelöst.
RNA wurde von den linearisierten Plasmiden (1 μg) in einem Reaktionsvolumen
von 100 μl
40 mM TrisHCl (pH 7,5), 6 mM MgCl2, 2 mM
Spermidine, 10 mM Dithiothreitol, 40 U rRNAsin (Promega), 0,5 mM
jedes rNTP, and 35 U T7 RNA-Polymerase (Pharmacia) transkribiert.
Nach einer Stunde Inkubation bei 37°C, wurden 10 U RNase-freie DNaseI
(Pharmacia) zugegeben und die Mischung für weitere 15 Minuten inkubiert.
RNA wurde dann mit Phenol/Chloroform extrahiert, mit Ethanol präzipitiert
und in 10 μl
Wasser aufgelöst.
-
Für RNA-Transfektionen,
wurden 10 μg
Lipofectin in 50 μl
Optimem-I verdünnt.
Nach 45 Minuten Inkubation bei Raumtemperatur, werden 1 μg RNA, verdünnt in 50 μl Optimem-I, zugegeben und
für weitere
15 Minuten inkubiert. SK6b2 Zellen, die 10 cm2 Gewebekulturplatten
vermehrt wurden, wurden Optimem-I gewaschen und mit der RNA- Transfektionsmischung
für vier
Stunden bei 37°C
inkubiert. Dann werden die Zellen mit frischem Medium versorgt und
für vier
Tage bei 37°C
inkubiert. Die RNA-Transfektionen wurden in Duplikaten durchgeführt. Eine
Probe wurde mit Mab C5 (Wensvoort 1998, Thesis, University of Utrecht),
spezifisch für
C Stamm Erns, immungefärbt. Wenn die Immunofärbung auf
Erns einen positiven Nachweis zeigte, dann
wurde die Duplikatprobe passagiert und in zwei Proben geteilt. Eine
dieser Proben wurde zur Immunfärbung
vier Tage nach der Passage verwendet. Von Ansätzen bei denen Erns Expression
beobachtet wurde, wurde der Zellüberstand
auf frische SK6 Zellen gegeben, um die Gegenwart von infektiösen Viruspartikeln
nachzuweisen. Nach vier Tagen wurden die Monolayer fixiert und wie
oben Beschrieben einer Immunfärbung
unterzogen
-
Charakterisierung der
Flc4 und Flc47
-
Die
Viren wurden durch einen Immunoperoxidase-Monolayerassay charakterisiert. Dazu
wurden SK6 Zellen mit den Viren Flc2, Flc4 und Flc47 infizierten.
Nach Inkubation für
4 Tage bei 37°C,
wurden die Monolayer mit Mabs spezifisch für CSFV E2 (Mabs b3/b4) und
CSFV Erns (Mab C5) immungefärbt.
-
ERGEBNISSE
-
Etablierung einer Zelllinie,
die CSFV E2 exprimiert
-
SK6-Zellen
wurden mit dem Plasmid pPRb2 transfiziert, das das CSFV Stamm Brescia
E2 Gen und das Gen der Histidinolresistenz (hisD) umfasst. Nach
drei Wochen wurden Kolonien, die die Selektion mit 10 mM Histidinol überlebt
haben, durch limitierte Verdünnung
rekloniert und auf Expression des E2 Gens durch Immunfärbung mit
Mab b3, der spezifisch für
das CSFV Erns Gen ist, untersucht. Dieser
Klon wurde SK6b2 genannt. Die biochemischen Eigenschaften des produzierten
E2 sowie der SK6b2 Zelllinie wurden charakterisiert. SK6b2 Zellen
reagierten mit den E2 spezifisch Mabs in einem Immunoperoxidaseassay
(Tabelle 4A) und in einem indirekten ELISA wie wildtypisches E2
(Tabelle 4B). Die Menge von E2 in den Zelllysaten von SK6b2 und
SK6 Zellen, die mit Flc2 infiziert wurden, wurde über einen
indirekten ELISA bestimmt und von einer Standardkurve extrapoliert.
Diese wurde mit einem immunoaffinität gereinigten Präparat von
E2 erstellt, das in Insektenzellen erzeugt wurde. Die Menge von
E2, die in der SK6b2 Zelllinie (115 ng pro cm2)
bestimmt wurde, war dreimal höher
als die in den SK6 Zellen (30 ng pro cm2),
die mit Flc2 infiziert waren. Das E2 Protein aus der stabilen Zelllinie
zeigte eine ähnliche
Mobilität
wie das wildtypische E2, wie in der SDS-PAGE gezeigt werden konnte, und wurde
ebenso effizient dimerisiert, wie E2, dass in Virionen gefunden
wird (Thiel et al. 1991, J. Virol. 65: 4705–4712) (Tabelle 4B).
-
Herstellung und Wiedergewinnung
von Stamm C CSFV E2 rekombinanten Viren.
-
Vorangegangene
Studien haben gezeigt, das E2 aus zwei antigenen Untereinheiten
A und B/C besteht und dass die separaten antigenen Untereinheiten
von E2 Schweine gegen das klassische Schweinefieber schützen kann
(van Rijn et al., 1996, J. Gen. Virol. 77: 2737–2745).
-
Daher
wurden zwei Deletionsmutanten hergestellt: Plasmid pPRKflc4, dass
eine Deletion in E2 von Domäne
B/C zwischen Aminosäuren
693–746
aufweist, und Plasmid pPRKflc47, in dem das gesamte E2 Gen zwischen
Aminosäure
689–1062
deletiert wurde. 8 zeigt eine schematische
Darstellung von der Konstruktion dieser rekombinanten E2 Klone voller
Länge.
-
RNA,
die von der linearisierten cDNA voller Länge transkribiert wurde, wurde
in die E2 exprimierende SK6b2 Zelllinie transfiziert. Die Zellen
waren positiv nach Immunfärbung
mit Mab C5. Dann wurden die transfizierten Zellen passagiert, um
höhere
Titer der Viren zu erhalten. Die Überstande, die von seriellen
Passagen isoliert wurden, enthielten infektiöse Viren. Zwischen fünf und zehn
Passagen waren notwendig, um einen Virustiter von ungefähr 3,5–4,5 TCID50/ml zu erhalten. Dieser Stammlösung wurde
für die
weitere Charakterisierung der Vieren verwendet.
-
Charakterisierung von
rekombinanten E2 CSFV Viren
-
Überstände von
SK6b2 Zellen wurden für
die Infektion von SK6 und SK6b2 Zellen genutzt, um Flc4 und Flc47
zu charakterisieren. Vier Tage nach Infektion, waren ungefähr 30–50% der
SK6b2 Zellen in der Immunoperoxidasefärbung von Erns positiv.
-
Infektion
von SK6 Zellen ergab nur einzelne Zellen oder Paare einzelner Zellen,
die Erns vier Tage nach der Infektion exprimerten.
Dies weist darauf hin, dass die Infektion und Replikation in de
SK6 Zellen stattgefunden hat aber dass dort keine Verbreitung von
Zelle zu Zelle oder eine sekundäre
Infektion mit den rekombinanten Viren stattgefunden hat.
-
Überstände der
mit Flc4 und Flc47 infizierten SK6 Zellen wurden für die Infektion
von frischen SK6 und SK6b2 Zellen verwendet, was allerdings nicht
zu infizierten Zellen führte.
Daher beinhalten die Überstände dieser
infizierten SK6 Zellen keine infektiösen Viren (Tabelle 5). Für die Infektion
mit Pestviren werden die Wechselwirkungen der viralen Hüllprotein
E2 und Erns mit der Zelloberfläche als
essentiell betrachtet. Aufgrund des Fehlens von E2 in den SK6 Zellen,
können
keine infektiösen
Partikel gebildet werden. Die Infektion von SK6 Zellen mit Flc2
von infizierten SK6b2 Zellen führte
zu einer positiven Immunoperoxidasefärbung von E2 und Erns sowie
bei sekundären
Infektion mit diesem Virus.
-
SK6
Zellen, die mit den Viren Flc4 und Flc47 infiziert waren, konnten
mit Mab C5, der gegen Erns gerichtet ist,
immungefärbt
werden, wohingegen nur Flc4 und Flc2 mit Mab b3 reagierten, der
gegen die A-Domäne
von CSFV E2 gerichtet ist (Tabelle 5). Wie erwartet war Flc47 vollständig negativ
bei den Mabs gegen die A-, B- und C-Domäne
(Tabelle 5).
-
Transfektion
von der SK6-Zelllinie mit in vitro RNA, abgeleitet von pPRKflc4
und pPRKflc47, führte
zur transienten Expression von Erns, allerdings
konnte durch das sechsmalige Passagieren der transfizierten Zellen keine
Wiedergewinnung der rekombinanten Viren erreicht werden. Dieses
weist darauf hin, dass die rekombinanten E2 Viren Flc4 und Flc47
eine Komplementierung von E2 benötigen,
um einen infektiösen
Virus zu erhalten.
-
Beispiel 3 (Tierexperiment:
298-47042-00/98-06)
-
Schweine,
die mit Flc22 und Flc23 geimft wurden, waren gegen eine letale Belastungsinfektion
mit dem virulenten CSFV Stamm Brescia geschützt.
-
Material und Methoden
-
Tiere
-
Schweine,
die sechs bis sieben Wochen alt waren, wurden von gewöhnlichen
Säuen erhalten.
Die Schweine wurden zufällig
in Gruppen unterteilt und in separaten Ställen der Hochsicherheitsanlagen
von ID-DLO untergebracht. Die Tiere wurden einmal am Tag in einem
Trog mit Komplettfutter-Pellets
gefüttert
und konnten ad libitum Wasser aus einem Nippel trinken.
-
Impfung und
Belastungsinfektion
-
Die
Schweine wurden in zwei Gruppen von je zwei Schweinen aufgeteilt.
Die Schweine in Gruppe A wurden mit Stamm Flc23 geimpft; die Schweine
in Gruppe B wurden mit Stamm Flc22 geimpft. Die Schweine wurden
durch Inokulation über
verschiedene Routen geimpft. Die Schweine wurden betäubt und
auf ihren Rücken
gelegt, bevor die Inokulation mit einer Virussuspension erfolgte
(2 ml mit 105 TCID50/ml),
die tropfenweise in die Nüstern
eingeflößt wurde.
Zusätzlich
wurden zwei Milliliter der Virussuspension intravenös inokuliert
und zwei weitere Milliliter wurden intradermal inokuliert. Die Impfstoffe
wurden in einem Wasser-Öl-Wasser
Adjuvans emulsifiziert (Hulst et al., 1993. J. Virol. 67: 5435–5442),
und 2 Milliliter dieses Impfstoffes wurden intramuskulär im Nacken
zwischen den Ohren inokuliert. Insgesamt erhielt jedes Schwein acht
Milliliter des Impfstoffs, entsprechend 8 × 105 TCID50/ml.
-
Die
Schweine wurden intranasal mit dem hundertfachen der 50%igen letalen
Dosis (= 100 LD50) von CSFV Stamm Brescia
456610 (Terpstra und Wensvoort, 1988. Vet. Microbiol. 16: 123–128) vier
Wochen nach der Vakzinierung belastungsinfiziert. Der virale Gehalt
des Impfinokulums wurde durch Titration von Proben bestimmt, die
nach Rückkehr
von den Ställen
genommen wurden. Die Schweine wurden sieben Wochen nach der Belastungsinfektion
geopfert.
-
Klinische
Beobachtungen
-
Die
Schweine wurden täglich
durch Tiertechniker geprüft,
abnormale Befunde wurden aufgezeichnet und, wenn notwendig, wurde
der leitender Veterinär
gerufen. Jede Gruppe wurde mindestens für fünfzehn Minuten pro Tag bevor
und während
der Fütterung
sowie während
der Reinigung der Ställe
beobachtet. Eine Abnahme der Futteraufnahme einer Gruppe oder individueller
Tiere wurde aufgezeichnet. Die Körpertemperaturen
wurden während
einiger Tage vor der Belastungsinfektion gemessen sowie bis zu zwanzig
Tage danach.
-
Blutanalyse
nach der Belastungsinfektion
-
EDTA-Blutproben
wurden an den Tagen 1, 2, 6, 9, 12 und 15 nach Belastungsinfektion
genommen, um die Veränderungen
in den Leukozytenzahlen und den Thrombozytenzahlen im Blut zu verfolgen.
Eine Abnahme der Leukozytenzahl (Leukopenie) und Thrombozytenzahlen
(Thrombozytopenie) ist eines der typischen Anzeichen für CSF. Normale
Zellzahlen für
weiße
Blutzellen und Thrombozyten bewegen sich bei gewöhnlichen Schweinen in Bereichen
von 11–23
109/l beziehungsweise 320–720 109/l. Beide genannten Bereiche variieren in
jedem Schwein. Die Analyse der Blutzellen wurde mit einem Medonic
CA 570 coulter Zähler durchgeführt. Leukopenie
und Thrombozytopenie wurden als Zell- bzw. Plättchenzahl definiert, die,
vorzugsweise mehr als einen Tag, beträchtlich geringer ist als die
oben genannte Minimumsanzahl.
-
Virusisolierung
und Detektion viraler Antigene
-
Virusisolierung:
Peripherblut Leukozyten wurden von EDTA-Blutproben extrahiert, die
an den Tagen 1, 2, 6, 9, 12 und 15 nach der Belastungsinfektion
genommen wurden, um die Virämie
zu verfolgen. Die Proben wurden bei –70°C gelagert. Die Gegenwart von
CSFV in den Leukozyten wurde wie folgt ermittelt. In einer M24-Platte
(Greiner) wurden 300 μl
(mit ungefähr
5 × 106 Zellen) einer Suspension von Schweinenierenzellen (SK6)
zu jeder Kavität
gegeben und bei 37°C
und 5% CO2 in einem Inkubator mit Luftbefeuchtung
für 24
Stunden kultiviert. Nach 24 Stunden wurde das Medium entfernt und
300 μl einer
unverdünnten
gefroren/getauten Leukozytenprobe wurden zu jeder Kavität zu geben.
Nach einer Stunde Inkubation bei 37°C und 5% CO2 wurde
die Probe entfernt. Der Monolayer wurde dann durch Zugabe und Entfernen
von 400 μl
des Kulturmedium (Eagle Basalmedium) gewaschen. Daraufhin wurden
800 μl Kulturmedium
(Eagle Basalmedium mit 5% fötalem
Rinderserum (FBS), das frei von Antikörpern gegen Pestvirus war,
und 1% einer Antibiotika-Stammlösung (beinhaltend:
0,3 mg/ml Glutamine, 200 Einheiten/ml Penicillin, 0,2 mg/ml Streptomycin
und 100 U/ml Mycostatin)) zu jeder Kavität zugegeben. Nach vier Tagen,
wurde der Monolayer mit einer Lösung
von 10% NaCl gewaschen, für
eine Stunde bei 80°C
getrocknet, mit einer gepufferten Lösung inkubiert, die CSFV spezifische konjugierte
Antikörper
enthielt, gewaschen und gefärbt.
Die Monolayer wurden mikroskopisch bezüglich gefärbter Zellen ausgelesen. Die
Ergebnisse wurden als „positiv" oder „negativ" für Virus
ausgedrückt.
-
IFT:
Post-mortem wurden Gewebeproben von Mandel, Milz, Nieren, und Ileum
gesammelt und wurden durch direkte Immunofluorezenztechnik (Ressang
und De Boer, 1967. Tijdschrift voor Diergeneeskunde 92: 567–586) auf
Gegenwart von viralem Antigen getestet. Cryostatschnitte (4 μm dick, zwei
pro Organ) dieser Gewebeproben wurden fixiert und mit einem polyklonalen
anti-Pestvirus Schweineserum, das mit FITC konjugiert war, inkubiert.
Nach dem Waschen wurden die Schnitte unter einem Fluoreszenzmikroskop
ausgelesen. Die Ergebnisse wurden als positiv (= Fluoreszenz) oder
negativ (= keine Fluoreszenz) ausgedrückt.
-
Serologische
Antwort
-
Serumblutproben
aller Schweine bis auf die Kontrollen wurden für sechs Wochen in einem Wochenintervall
nach der Belastungsinfektion gesammelt. Die Proben wurden bei –20°C gelagert
und in einem CSFV spezifischen (Terpstra und Wensvoort. 1984 Vet.
Microbiol. 33: 113–120)
Virus-Neutralisationstest
(NPLA) analysiert, in dem Ceditest ELISA zur Detektion von CSFV
spezifischen Antikörpern
gegen E2 (Colijn et al., 1997 Vet. Microbiol. 59: 15–25), sowie
in einem Ceditest ELISA zur Detektion von Antikörpern gegen Erns (de Smit
et al., in Vorbereitung) gestestet.
-
Titer
der CSFV spezifischen neutralisierenden Antikörper im Serum wurden in einem
Mikrotitersystem bestimmt. Serielle Zweifachverdünnungen von dem Serum wurden
mit gleichen Volumina einer CSFV (Stamm Brescia) Suspension gemischt,
die 30–300
TCID50 enthielt. Nach Inkubation für eine Stunde
bei 37°C
in einem CO2-Inkubator wurden ungefähr 25.000
PK-15 Zellen in jede Kavität
gegeben. Nach vier Tagen wurden die Mikrotiterplatten wie zuvor
beschrieben behandelt und mikroskopisch ausgelesen. Der CSFV neutralisierende
Titer wurde als Reziprokwert der höchsten Verdünnung angegeben, bei der alle
Vieren neutralisiert wurden.
-
Der
CSFV E2-ELISA wurde anhand der Angaben des Herstellers durchgeführt (Colijn
et al., 1997 ibid.). Der CSFV Erns-ELISA
wurde wie folgt durchgeführt.
Testsera (30 μl)
werden mit dem CSFV Erns-Antigen (70 μl einer Arbeitsverdünnung von
Erns des CSFV Stamm Brescia, dass in Baculoviren
exprimiert wurde) in einer unbeschichteten 96-well Mikrotiterplatte,
die 45 μl
ELISA Puffer enthält,
für 30
min bei 37°C
vorinkubiert. Danach werden 50 μl
of dieser Inkubationvormischung in eine Mikrotiterplatte gegeben,
die mit dem Erns-spezifischen monoklonalen
Antikörper
137.5 beschichtet ist und 50 μl
einer Arbeitsverdünnung
des mit Meerrettichperoxidase konjugierten ERNS-spezifischen
monoklonalen Antikörpers
140.1.1 enthält.
Die Platten werden für
eine Stunde bei 37°C
inkubiert, sechsmal mit 200 μl
der Waschlösung
gewaschen und dann für
30 Minuten bei Raumtemperatur mit 100 μl einer gebrauchsfertigen Lösung des
chromogenen Substrates (3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin)
inkubiert. Die Farbreaktion wird durch die Zugabe von 100 μl einer Lösung von
0,5 M H2SO4 gestoppt
und die optische Dichte wurde bei 450 nm an einem Easy Reader Spektrophotometer
(SLT Vienna) gemessen.
-
Ergebnisse
-
Klinische Beobachtungen,
Detektion viraler Antigene, Leukozyten/Thrombozytenzahlen
-
Nach
Vakzinierung entwickelte keines der Tiere klinische Symptome oder
Fieber (Tabelle 6). Schweine beider Gruppen A und B entwickelten
ein leichtes Fieber (40°C < T < 41°C) für drei Tage,
beginnend drei Tage nach der Belastungsinfektion. Keines der vakzinierten
Schweine, weder in Gruppe A (Flc23) oder B (Flc22) entwickelten
eine Leukopenie oder eine Thrombozytopenie (Tabelle 6), obschon
sechs Tage nach der Belastungsinfektion ein leichter Rückgang der
Thrombozytenzahlen und der Leukozytenzahlen für die meisten der Schweine
beobachtet wurde. In beiden Gruppen A und B, wurde kein Virus in
den Leukozyten gefunden. Mehr noch waren die Organe aller Schweine
IFT-negativ zum Ende des Experimentes, was auf das Fehlen einer
persistenten Infektion hinweist.
-
Serologische
Antwort
-
Nach
Vakzinierung der Schweine in Gruppe A (Flc23) und Gruppe B (Flc22),
wurden keine CSFV-spezifischen Antikörper mit dem E2-ELISA (Tabelle
7) und dem E
rns-ELISA (Tabelle 8) detektiert.
Dieser Befund war konsistent mit den NPLA Ergebnissen: alle vakzinierten
Schweine blieben negativ auf neutralisierende Antikörper gegen
CSFV (Tabelle 9). Nach der Inokulation zur Belastungsinfektion,
wurden in allen inokulierten Schweinen durch den E2-ELISA maximale
prozentuale Inhibierungen festgestellt. Ebenso zeigten alle vier Schweine
Serokonversion in dem E
rns ELISA. In dem
Assay der neutralisierenden Antikörper zeigten alle inokulierten
Schweine hohe Titer gegen CSFV. Diese Resultate zeigen eindeutig,
dass beide Vakzine, Flc22 und Flc23, gegen eine letale Belastungsinfektion
mit dem virulenten Brescia schützen,
und dabei von infizierten Tieren durch den CSFV spezifisch E
rns-ELISA abgegrenzt werden können. Tabelle
1) IPMA mit SK6 Monolayern transfiziert mit E
rns Expressionsplasmiden,
die die Nukleotidsequenzen der Autoprotease und der Strukturgene
(N
pro-C-rekombinantes E
rns-E1-E2) enthalten
- * Aminosäurenummerierung von CSFV Stamm
C (Moormann et. al. 1996, J. Virol. 70: 763–770)
-
Tabelle
2A) IPMA Reaktivität
der SK6c26 und SK6 Zellen mit CSFV E
rns Antikörpern
-
Tabelle
2B) Vergleich von E
rns aus SK6c26 Zellen
und SK6 Zellen infiziert mit Flc2
-
Tabelle
3) Neutralisierung von CSF Viren durch Antikörper
-
Tabelle
4A) Reaktivität
von SK6b2 und SK6 Zellen mit CSFV E2 Mabs
-
Tabelle
4B) Charakterisierung der SK6b2 Zelllinie
-
Tabelle
5) Charakterisierung von rekombinanten E2 Viren an SK6 Zellen
-
Tabelle
6) Ergebnisse der Virusisolation, Zytopenie und Fieber nach Behandlung
mit CSFV
-
Tabelle
7) Ergebnisse des Ceditest
® ELISA zur Detektion der
CSFV-E2 Antikörper
a
-
Tabelle
8) Ergebnisse des Ceditest
® ELISA zur Detektion der
CSFV-E
rns Antikörper
a
-
Tabelle
9) Ergebnisse der NPLA zur Detektion von CSFV Brescia-spezifischen
neutralisierenden Antikörpern
-
Legenden
-
1:
Schematische Darstellung von Erns von CSFV
Stamm C (oben) und Übersicht
der Erns Plasmide (unten). Domänen mit
RNase-Aktivität
sind durch ausgefüllte
Balken angezeigt. Positionen der Cysteine sind durch schwarze Punkte
indiziert
- a Positionen der Deletions-
und Punktmutationen mit Bezug zu Aminosäuresequenzen des offenen Leserahmens
(ORF) von CSFV Stamm C (Moormann et. al., J. Virol. 1996, 70: 763–770).
- b Cystein-zu-Serin Mutationen wurden
mit weißen
Punkten gekennzeichnet
- c Das rekombinante Erns in
diesen Plasmiden beinhaltet keinen C-terminalen HA tag.
- NA: not available.
-
2: Schematische Darstellung der Konstruktion
der voll-länge
DNA Kopien pPRKflc23 (A) und pPRKflc22 (B) mit Erns-Deletionen:
Die Numerierung der Aminosäuresequenz
entspricht dem offenen Leserahmen von CSFV Stamm C (Moormann et.
al. 1996, J. Viral., 70: 763–770).
PCR Primer sind mit durchgezogenen Linien indiziert und wie folgt
bezeichnet: p(Nummer). Npro, Autoprotease;
C, Kernprotein; Erns, E1 und E2 Hüllproteine;
5', 5' nicht kodierende
Region; 3', 3' nicht kodierende
Region; Amp, Gen der Ampicillinresistenz; CIP, Phosphatase aus Kälberdarm;
Kan, Gen der Kanamycinresistenz; ORF: offener Leserahmen; PNK, Polynukleotidkinase;
PhCMV, Promotor-/Verstärkersequenz
des Immediate-Early-Gens des humanen Cytomegalovirus; T7, Promotor
des Bacteriophagen T7. pPRKflc2 ist die wildtypische cDNA Kopie
voller Länge
des CSFV Stamm C. (B) Plasmid pPRKc129 war das Templat für die erste
PCR von Erns. Die NarI Schnittstelle dieses
PCR-Produktes und
die ClaI Schnittstelle des Hämagglutinin-Epitops (HA) weisen
kompatible Enden auf. Diese beiden PCR-Fragmente wurden in den mit BglII/SalI
geschnittenen Vektor pPRKc16 durch eine Dreipunktligation insertiert.
Siehe Text für
detaillierte Informationen zur Konstruktion der DNA Kopien voller
Länge und
zu den Primersequenzen.
-
3:
Charakterisierung von rekombinanten Viren.
- a Positionen
der Cysteine sind durch schwarze Punkte gekennzeichnet, Mutationen
von Cystein zu Serin sind durch weiße Punkte dargestellt.
- b Positionen der Deletionsmutanten mit
Bezug zu den Aminosäuresequenzen
des CSFV Stamm C (Moormann et. al., J. Virol. 1996, 70: 763–770).
- c Überstände von
infizierten SK6c26 Zellen wurden für die Infektion von SK6 und
SK6c26 Zellen verwendet. Die Zellen wurden mit Erne spezifisch
Antikörper
(R716 und C5) oder einem E2 spezifisch Mab (b3) immungefärbt und
wurden als positiv (+) oder negativ (–) eingestuft.
- d Viren werden als infektiöse Virus
eingeschätzt,
wenn Überstände der
infizierten Zellen andere SK6 oder SK6b26 Zellen infizieren können. Die
Verbreitung von Viren durch Ausbreitung von Zelle zu Zelle oder
durch Ausbreitung über
Zellteilung wird nicht als die durch einen infektiösen Virus
betrachtet.
-
4:
RT-PCR von SK6c26 Zellen, die mit Flc22, Flc23 und Flc2 infizierten
wurden, mit Primern, die Erns und E2 flankieren
(–) negativ
Kontrolle: mock-infizierte SK6c26 Zellen; M: 200 bp-Marker.
-
5 Wachstumskinetik
der rekombinanten CSFV Viren Flc22, Flc23 und des wildtypischen
Virus Flc2. Subkonfluente Monolayer von SK6c26 Zellen wurden mit
einer Multiplizität
von 0,1 Viren infiziert und wurden für 1,5 Stunden adsorbiert. Virustiter
der Zelllysate und Überstände wurden
zu verschiedenen Zeitpunkten durch Endpunktverdünnung auf SK6c26 Zellen bestimmt.
-
6:
Erns Aminosäuresequenzen der rekombinanten
Flc22, Flc23 und des wildtypischen Stamm Flc2, ¦: indiziert die Position
von Deletionen
-
7:
Schematische Darstellung von pPRKflc23, das das HA-Epitop, eine
nicht pestvirale Sequenz, beinhaltet. Das HA-Epitop wird von den
fünf äußersten
N-terminalen Aminosäuren
und den sechs äußersten C-terminalen
Aminosäuren
von Erns flankiert.
-
8: Schematische Darstellung der Konstruktion
von volllänge
DNA Kopien pPRKflc4 (a) und pPRKflc47 (b). Die Nummerierung der
Aminosäuresequenz
entspricht dem offenen Leserahmen des CSFV Stamm C (Moormann et.
al. 1996, J. Virol.). PCR Primer werden mit durchgezogenen Linien
gekennzeichnet und bezeichnet: p(Nummer). Npro,
Autoprotease; C, Kernprotein; Erns, E1 und
E2 Hüllproteine;
p7: p7-Protein, NS: nicht strukturelles Protein, 5', 5' nicht kodierende
Region; 3', 3' nicht kodierende
Region; Amp, Ampicillinresistenz; Kan: Kanamycinresistenz. pPRKflc2
ist die wildtypische DNA Kopie voller Länge von CSFV Stamm C.
- (a) Das E2 Gen von Plasmid pPAB16 wurde in
das Plasmid pPRKc129, das mit NgoMI/BglII geschnitten wurde, insertiert.
- (b) pPRKflc2 war das Templat für die PCR-Amplifikation mit
den Primern p1195 und p403. Siehe Text für detaillierte Informationen
zur Konstruktion der DNA Kopien voller Länge und zu den Primersequenzen.