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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung stellt chimäre IBDV-Immunogene zur Verfügung, welche aktiv gegen virulente
und letale Herausforderung durch klassische IBDV-Stämme und
deren Varianten schützen,
und Verfahren zum Erhalten von Impfstoffen, die diese chimären Immunogene
und Impfstoffe enthalten.
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Hintergrund
und Stand der Technik
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Das
infektiöse
Bursitisvirus (IBDV) ist für
eine stark ansteckende immunosuppressive Erkrankung in jungen Hühnern verantwortlich,
welche signifikante Verluste der Geflügelindustrie weltweit verursacht
(rückblickend
zusammengefasst in Kibenge (1988) "J. Gen. Virol", 69: 1757–1775). Die Infektion von empfänglichen Hühnern mit
virulenten IBDV-Stämmen
kann zu einem hochansteckenden immunosuppressiven Zustand führen, der
als infektiöse
Bursitis (IBD) bekannt ist. Schaden, der den Lymphoidfollikeln der
Schleimhaut von Fabricius und der Milz zugefügt wird, kann Infektionen erleichtern,
die durch andere Mittel zugefügt
werden, und kann die Fähigkeit
eines Huhns reduzieren, auf Impfungen anzusprechen (Cosgrove (1962) "Avian Dis.", 6: 385–3894).
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Es
gibt zwei Serotypen von IBDV (McFerran et al. (1980) "Avian Path.", 9: 395–404). Serotyp-1-Viren sind
pathogen für
Hühner
und unterscheiden sich deutlich in ihrer Virulenz (Winterfield et
al. (1978) "Avian Dis.", 5: 253–260), wohingegen
Serotyp-2-Viren, die aus Truthähnen
isoliert wurden, für
Hühner
avirulent sind (Ismail et al. (1988) "Avian Dis.", 32: 757–759; Kibenge (1991) "Virology", 184: 437–440).
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IBDV
ist ein Mitglied der Birnaviridae-Familie, und dessen Genom besteht
aus zwei Segmenten doppelsträngiger
RNA (Dobos et al. (1979) "J.
Virol.", 32: 593–605). Das
kleinere Segment B (–2800
bp) codiert für
VP1, die dsRNA-Polymerase,
Das größere genomische
Segment A (–3000
bp) codiert für
ein 110-kDA-Vorläuferpolyprotein
in einem einzelnen offenen Leserahmen (ORF), das zu reifem VP2,
VP3 und VP4 weiterverarbeitet wird (Azad et al. (1985) "Virology", 143: 35–44). Aus
einem kleinen ORF, der teilweise mit dem Polyprotein ORF überlappt,
kann Segment A ebenso für
VP5 codieren, ein 17-kDa-Protein mit unbekannter Funktion (Kibenge
et al. (1991) "J.
Gen. Virol.", 71:
569–577).
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Während VP2
und VP3 die strukturellen Haupt-Proteine des Virions sind, ist VP2
das Haupt-Wirt-schützende
Immunogen und verursacht die Induktion von neutralisierenden Antikörpern (Becht
et al. (1988) "J.
Gen. Virol.", 69:
631–640;
Fahey et al. (1989) "J.
Gen. Virol.", 70:
1473–1481).
VP3 wird als ein gruppenspezifisches Antigen angesehen, da es durch
monoklonale Antikörper
(Mabs), die gegen VP3 von beiden Stämmen von sowohl Serotyp 1 als
auch Serotyp 2 gerichtet sind, erkannt wird (Becht et al. (1988) "J. Gen. Virol.", 69: 631–640). VP4
ist eine viruscodierte Protease und ist in die Verarbeitung des
Vorläuferproteins involviert
(Jagadish et al. (1988) "J.
Virol.", 62: 1084–1087).
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In
der Vergangenheit wurde die Kontrolle der IBDV-Infektion bei jungen Hühnern durch
Lebendimpfung mit avirulenten Stämmen
erreicht oder im Wesentlichen durch den Transfer eines maternalen
Antikörpers, induziert
durch die Verabreichung von lebenden und getöteten IBDV- Impfstoffen an Bruthennen. Unglücklicherweise
wurden in den letzten Jahren virulente variante Stämme von
IBDV aus geimpften Vogelscharen in den Vereinigten Staaten isoliert
(Snyder et al. (1988b) "Avian
Dis"., 32: 535–539; Van
der Marel et al. (1990) "Dtsch.
Tierärztl.
Wschr.", 97: 81–83). Die
Verwendung eines ausgewählten
Angebots an Mabs, gezogen gegen verschiedene IBDV-Stämme, hat
zu der Identifizierung von natürlich
auftretenden GLS, DS326, RS593 und Delaware-varianten Viren in den
Vereinigten Staaten geführt.
Erhebliche ökonomische
Verluste sind durch das Auftreten dieser antigenen Varianten (Delaware
und GLS) auf dem Gebiet entstanden (Snyder et al. (1992) "Arch. Virol.", 127: 89–101).
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Diese
varianten Stämme
sind antigen verschieden von den klassischen IBDV-Stämmen, die
typischerweise vor 1985 isoliert wurden, und ihnen fehlt ein Epitop
oder Epitope, definiert durch das Neutralisieren von monoklonalen
Antikörpern
(Mabs) B69 und R63 (Snyder et al. (1988a) "Avian Dis.", 32: 527–534; Snyder et al. (1988b) "Avian Dis.", 32: 535–539; Snyder
et al. (1992) "Arch.
Virol.", 127: 89–101). Seit
dem Auftreten dieser varianten Stämme auf dem Gebiet wurden viele
kommerziell erhältliche
lebende und getötete
Impfstoffe für IBDV
umformuliert in einem Versuch, um dem größeren antigenen Spektrum von
Viren, von denen erkannt wurde, dass sie auf dem Gebiet zirkulieren,
zu entsprechen.
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Versuche,
einen rekombinanten Impfstoff für
IBDV zu entwickeln, wurden ausgeführt, und das Genom von IBDV
wurde kloniert (Azad et al. (1985) "Virology", 143: 35–44). Das VP2-Gen von IBDV
wurde kloniert und in Hefe (Macreadie et al. (1990) "Vaccine", 8: 549–552), ebenso
wie in einem rekombinanten Geflügelpockenvirus
(Bayliss et al. (1991) "Arch.
Virol.", 120: 193–205) exponiert.
Wenn Hühner
mit dem VP2-Antigen, das in Hefe exprimiert wurde, immunisiert wurden,
ergaben die Antiseren einen passiven Schutz in Hühnern gegen die IBDV-Infektion.
Wenn sie im Rahmen von aktiven Immunisierungsstudien verwendet wurden,
ergab das Geflügelpockenvirus-übertragene
VP2-Antigen Schutz
gegen die Sterblichkeit, aber nicht gegen den Schaden an der Bursa
(Schleimbeutel) von Fabricius.
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Kürzlich wurde
die Synthese von VP2-, VP3- und VP4-strukturellen Proteinen des varianten
GLS-IBDV-Stammes in einem baculovirus-Expressionssystem beschrieben
(Vakharia et al. (1993) "J.
Gen. Virol.", 74: 1201–1206).
Bei einer initialen Zwei-Dosen aktiven Immunitätsstudie in SPF-Hühner waren Baculovirus-exprimierte
GLS-Proteine in der Lage, einen 79%igen Schutz gegen eine virulente
GLS-Herausforderung
zu verleihen (Vakharia et al. (1993) "J. Gen. Virol.", 74: 1201–1206). In einer anschließenden ausgedehnten
Studie der aktiven Crossimmunität
durch das Erhöhen
der antigenen Masse des baculovirus-exprimierten GLS-Proteins wurde
ein vollständiger
Schutz gegen die varianten GLS- und E/Del-Stämme mit einer einzelnen Dosis
erhalten, aber lediglich ein teilweiser Schutz wurde gegen den klassischen
STC-Stamm erhalten, es sei denn, zwei Dosen wurden verabreicht.
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In
den letzten Jahren wurden die Nucleinsäuresequenzen des großen Segments
A von fünf
Serotyp-1-IBDV-Stämmen;
002-73 (Hudson et al. (1986) "Nucleic
Acids Res.", 14:
001–5012),
Cu-1, PBG98, 52/70 (Bayliss et al. (1990) "J. Gen. Virol.", 71: 1303–1312), STC (Kibenge (1990) "J. Gen. Virol.", 71: 569–577) und Serotyp-2-OH-Stamm
(Kibenge (1991) "Virology", 184: 437–440) bestimmt.
Zusätzlich
wurde das VP2-Gen von japanischen IBDV-Stämmen (Lin et al. (1993) "Avian Dis.", 37: 315–323) und
Delaware-Varianten A und E (Lana et al. (1992) "Virus Genes", 6: 247–259; Heine et al. (1991) "J. Gen. Virol.", 22: 1835–1843) sequenziert. Jedoch
hat niemand vollständig
das gesamte lange Segment irgendeiner United States IBDV-Variante
vollständig
kloniert und charakterisiert.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die
Erfinder haben nun den Bereich des IBDV-Genoms bestimmt, welcher
für die
antigene Variation verantwortlich ist. Eine DNA-Sequenz, enthaltend
die zentrale variable Region des VP2-Bereichs, ebenso wie ein Plasmid,
das diese DNA-Sequenz enthält,
wurde konstruiert. Diese DNA-Sequenz kann so manipuliert werden,
dass sie gewünschte
virusneutralisierende Epitope oder immunogene Polypeptide irgendeines
IBDV-Stammes bildet. Diese immunogenen Segmente können wiederum
in neue rekombinante IBDV-Impfstoffe mit einbezogen werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 illustriert die Konstruktion von verschiedenen
chimären
Plasmiden, die für
IBDV-spezifische
Polyproteine codieren. Eine Karte des IBDV-Genoms mit dessen codierenden Regionen
ist am oberen Rand der Figur gezeigt. Ausgewählte Restriktionsorte werden
in die Figur mit einbezogen: B, BamHI; E, BstEII; N, NdeI, R, NarI;
S, SpeI. Gestrichelte Linien zeigen die Substitution der D78-Sequenz
(NdeI-NarI-Fragment) in der GLS-Sequenz an, um die B69-Epitop-Region
wiederherzustellen. Durchgezogene Linien und gepunktete Linien zeigen
die Substitution der E/Del-22- bzw. DS326-Sequenzen in die GLS-Sequenz an, um
die B63-Epitop-Region wiederherzustellen bzw. um die 179-Epitop-Region
zu deletieren.
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2 sind Elektronenmikroskopaufnahmen von
IBDV-virusartigen
Partikeln (|--| = 100 nm). A. Tatsächlich leere Partikel (ohne
RNA) aus aufgereinigtem Virus. B. Virusartige Partikel (leere Kapside),
abgeleitet von einem rekombinanten Baculovirus, das das große Genomsegment
von IBDV in Insektenzellen exprimiert.
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3 ist ein Vergleich der abgeleiteten Aminosäuresequenz
der strukturellen Proteine (VP2, VP3 und VP4) von zehn IBDV-Stämmen. Gestrichelte
Linien (-) zeigen Aminosäureidentität an, und
Kreuze (x) zeigen einen Bereich an, wo die Sequenz nicht bestimmt
wurde. Gefüllte
Balken (|) zeigen eine Lücke
in der Sequenz an, und vertikale Pfeilköpfe (↓) zeigen die möglichen
Spaltorte von VP2/VP4 und VP4/VP3 an. Die zwei hydrophilen Peaks
in dem variablen Bereich sind überstrichen.
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4 ist
ein phylogenetischer Stammbaum für
die IBDV-strukturellen Proteine unter Verwendung des PAUP (phylogenetische
Analyse unter Verwendung von Parsimonie) Version 3.0-Programms (Illinois
Natural History Survey, Champaign, Illinois).
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5 stellt die DNA- und Aminosäuresequenz
für das
GLS-virusstrukturelle Proteinfragment VP2/VP4/VP3 dar. Eine vertikale
Linie zeigt die Start-/Stopppunkte für die VP2-, VP4- und VP3-Bereiche
an.
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6 reflektiert die DNA- und Aminosäuresequenz
für das
E/Del22-Virus strukturelle Proteinfragment VP2/VP4/VP3.
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7 ist eine Tabelle der Aminosäureidentitäten für wesentliche
Orte (epitopische Determinanten) von acht unterschiedlichen IBDV.
- IBD
- – infektiöse Bursitis wie oben beschrieben.
- IBDV-infektiöses
- Bursitis-Virus, ein
Virus, das in der Lage ist, wenigstens Läsionen in dem Schleimbeutel
von Fabricius bei infiziertem Geflügel zu induzieren.
- Epitopische Determinanten
- – Aminosäuren oder Aminosäuresequenzen,
welche Epitopen entsprechen, die durch einen oder mehrere monoklonale
Antikörper erkannt
werden. Die Gegenwart der Aminosäure
oder Aminosäuresequenz
an dem entsprechenden ORF-Ort verursacht, dass das Polypeptid das
entsprechende Epitop aufzeigt. Eine epitopische Determinante wird
durch Aminosäureidentität und Sequenzanordnung
bestimmt.
- Genetische epitopische
Determinanten
- – Nucleotidsequenzen des ORF,
welche für
epitopische Determinanten codieren.
- Konformationale Epitope
- – Epitope, die teilweise oder
vollständig
durch die quartäre
(dreidimensionale) Struktur eines IBDV-Polypeptids induziert werden. Konformationale
Epitope können
das Binden zwischen einem IBDV und einem monoklonalen Antikörper verstärken oder
können Bindung
induzieren, wohingegen dieselbe Sequenz, der das konformationale
Epitop fehlt, nicht in der Lage wäre, eine Bindung zwischen dem
Antikörper
und dem IBDV-Polypeptid überhaupt
zu induzieren.
- Virusartige Partikel
- – dreidimensionale Partikel
mit natürlichen
oder rekombinanten Aminosäuresequenzen,
die die dreidimensionale Struktur von IBDV nachahmen (für die das
große
Genomsegment A codiert), aber denen virale RNA fehlt. Virusartige
Partikel zeigen konformationale Epitope auf, die durch native Viren
mit ähnlicher
Sequenz aufgezeigt werden. Virusähnliche
Partikel werden für
die angemessene Expression von DNA, die für VP2-, VP4-, VP3-strukturelle Proteine
in einem angemessenen ORF codiert, entwickelt.
- Epitopische Determinantenregion
- – limitierter Bereich einer
Aminosäuresequenz
von VP2 von IBDV, die mit epitopischen Determinanten übersättigt ist,
wobei die Variation unter Aminosäuren
in diesem limitierten Bereich eine große Anzahl an Epitopen entstehen
lässt,
die durch unterschiedliche monoklonale Antikörper erkannt werden.
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Bestes Verfahren
zum Ausführen
der Erfindung
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Rekombinante,
immunogene Polypeptide, die die Epitope von zwei oder mehreren nativen
IBDV aufzeigen, ebenso wie rekombinante virusartige Partikel, die
die Epitope von zwei oder mehreren nativen IBDV aufzeigen, und konformationale
Epitope sind effektive Immunogene für Impfstoffe, welche verwendet
werden können,
um einen Schutz gegen eine breite Vielfalt an IBDV-Herausforderungen
bei inokuliertem Geflügel
zu verleihen. Die rekombinanten Polypeptide und virusähnlichen
Partikel werden durch die Expression von chimärer DNA, die durch die Insertion
von epitopischen Determinanten für
wenigstens ein zweites IBDV in die VP2-Region von Basis-IBDV hergestellt
wird, erhalten. Dies wird am einfachsten durch die Substitution
der genetischen epitopischen Determinanten für die Aminosäureidentitäten und -anordnungen ausgeführt, die
in 7 dargestellt sind. Daher wird,
wo die epitopische Determinante des zweiten IBDV von derjenigen
des Basis-IBDV differiert, die genetische epitopische Determinante
für das
unterschiedliche zweite IBDV anstelle der genetischen epitopischen
Determinante an dem Ort des Basis-IBDV eingefügt. Ein Beispiel für das Kombinieren
der epitopischen Determinanten von D78-, E/Del22- und DS326-IBDV in das Basis-GLS-IBDV
ist in 1 ausgeführt. Somit kann eine DNA-Sequenz
mit genetischen epitopischen Determinanten für eine Vielzahl von nativen
IBDV hergestellt werden. Diese rekombinanten Plasmide können in
eine Vielzahl von Verpackungs-/Expressionsvektoren eingefügt werden,
einschließlich
baculovirus, Geflügelpockenvirus,
Herpesvirus von Truthähnen,
Adenovirus und ähnlichen
Transfektionsvektoren. Die Vektoren können verwendet werden, um konventionelle
Expressionszellen zu infizieren, so wie SF9-Zellen, Hühnerembryofibroblastenzelllinien, Hühnerembryonierenzellen,
Verozellen und ähnliche
Expressionsvehikel. Verfahren für
die Transfektion und Verfahren für
die Expression sowie die Plasmidinsertion in Transfektionsvehikel
sind gut bekannt und stellen per se keinen Aspekt der vorliegenden
Erfindung dar.
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Die
Expression der chimären
cDNA der Erfindung erzeugt immunogene Polypeptide, die Epitope einer Vielzahl
von nativen IBDV widerspiegeln, und die Expression eines rekombinanten
VP2-, VP4-, VP3-cDNA-Segments,
mit der VP2-Region, die wiederum genetische epitopische Determinanten
für wenigstens
zwei native IBDV umfasst, lässt
immunogene virusähnliche
Partikel entstehen.
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Die
immunogen Polypeptide und virusähnlichen
Partikel können
unter Verwendung von konventionellen Techniken geerntet werden (Dobos
et al. "J. Virol", 32: 593–605 (1979)).
Die Polypeptide und virusähnlichen
Partikel können
verwendet werden, um Impfstoffe herzustellen, welche einen Schutz
für inokuliertes
Geflügel
verleihen werden, insbesondere Hühner,
und in einer besonders bevorzugten Ausführungsform Brathühner, Schutz
gegen eine Herausforderung durch jedes IBDV, das ein Epitop enthält, welches
in der Vielzahl von epitopischen Determinanten, die in dem Inokulum
enthalten sind, widergespiegelt wird. Somit gibt ein einzelnes Immunogen
Anlass für
Immunität
gegen eine Vielzahl von IBDV, jedes IBDV, dessen genetische epitopische
Determinante in die chimäre
cDNA mit aufgenommen wurde.
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Die
Verabreichung der Impfstoffe kann wirksam gemäß gut etablierten Verfahren
ausgeführt
werden. Im US-Patent 5,064,646 werden Verfahren für die wirksame
Inokulation von Hühnern
beschrieben, basierend auf der damals neuen Isolation von GLS IBDV. Ähnliche
Verabreichungs- und Dosierungsrahmen können hierin verwendet werden.
Da die Polypeptide und virusartigen Partikel keine virale RNA aufweisen,
sind sie avirulent. Die Impfstoffe können daher durch die einfache
Miteinbeziehung der immunogenen Polypeptide und der virusähnlichen
Partikel in einen pharmazeutischen Träger, typischerweise eine Suspension
oder Mischung, hergestellt werden. Entsprechende Dosierungswerte
werden am besten durch routinegemäße Trial- und Errortechniken
herausgefunden, wobei die unterschiedlichen Antikörpertiter,
die induziert werden, und/oder die Quantität der unterschiedlichen Epitope,
die vorhanden sind, berücksichtigt
werden, welche eine vollständige Crossimmunität gegenüber der
virulenten Herausforderung induzieren werden. Im Allgemeinen können pharmakologisch
akzeptable Träger,
so wie phosphatgepufferte Salzlösung,
Zellkulturmedium, Marek's
Virusimpfstoff-Verdünnungsölhilfsstoffe
und andere Hilfsstoffe usw. verwendet werden. Die Verabreichung
geschieht vorzugsweise einmal an Hennen, die in die Eierlegzeit
eintreten, was die Induktion eines Antikörpers zur Verfügung stellt,
welcher passiv durch das Ei an das Küken weitergegeben wird, um
einer frühen
Infektion durch virulente IBDV-Feldstärken vorzubeugen. Andersherum
kann der rekombinante Impfstoff in einen Replikationsvektor zu jedem
Zeitpunkt im Lebensraum eines Huhns übertragen werden, vorzugsweise
in einem Alter von einem Tag. Die Erfahrung hat gezeigt, dass im
Allgemeinen das Schutzniveau durch eine zweite Inokulation verbessert
werden kann.
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Die
Erfindung kann weiterhin durch Bezugnahme auf die spezifischen Beispiele,
die hierunter ausgeführt
sind, verstanden werden.
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Beispiele
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Methodologischer
Hintergrund
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Um
die molekulare Basis der antigenen Variation in IBDV zu bestimmen,
wurde das genomische Segment A von vier IBDV-Stämmen, GLS, DS326, Delaware-Variante
E (E/Del) und D78, kloniert und durch Sequenzieren charakterisiert.
Durch Vergleich der abgeleiteten Aminosäuresequenzen dieser Stämme mit
anderen Serotyp-1- und
Serotyp-2-Sequenzen, die vorher publiziert worden sind, wurden die
putativen Aminosäurereste
identifiziert, die in das Binden mit verschiedenen neutralisierenden
Mabs involviert sind, und die phylogenetische Verwandtschaft der
IBDV-strukturellen Proteine wurde untersucht.
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GLS-,
DS326- und STC-Stämme
von IBDV wurden in dem Schleimbeutel von spezifischen pathogenfreien
Hühner
(SPA-FAS, Inc., Norwich, CT, USA) propagiert. Gewebekultur-adaptierte
E/Del-22-, D78- und OH-(Serotyp 2)-Stämme von IBDV wurden in primären Hühnerembryofibroblastenzellen,
die von 10 Tage alten embryonierten Eiern (SPAFAS, Inc.) abgeleitet
wurden, propagiert und aufgereinigt, wie beschrieben (Snyder et al.
(1988a) "Avian Dis.", 32: 527–534). Die
Mabs gegen verschiedene IBDV-Stämme
wurden produziert und unter Verwendung von Protokollen charakterisiert,
die vorher aufgezeigt wurden (Snyder et al. (1988a) "Avian Dis." 32: 527–534; Snyder
et al. (1988b) "Avian
Dis.", 32: 535–539). Mabs
B69 und R63 wurden gegen einen D78-Stamm hergestellt, wohingegen
Mabs 8, 10, 57 und 179 gegen einen GLS-Stamm hergestellt wurden.
Zusätzlich
wurde ein neues Mab 67 hergestellt, welches neutralisierend und
für den
E/Del-Stamm spezifisch war. Die Identifizierung von IBDV-Antigenen
durch modifizierte Antigen-Capture-ELISA (AC-ELISA) wurde wie beschrieben
ausgeführt
(Snyder et al. (1992) "Arch.
Virol.", 127: 89–101).
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Verschiedene
IBDV-Stämme
wurden durch deren Reaktivitäten
mit einer Auswahl an neutralisierenden Mabs charakterisiert, wie
in Tabelle 1 gezeigt.
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TABELLE
1 Antigene
Charakterisierung von verschiedenen IBDV-Stämmen nach deren Raktivitäten mit
einer Auswahl an neutralisierenden MAbs
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Alle
Standard-Serotyp-1-Viren reagierten mit Mabs B69, R63, 179 und 8,
außer
PBG98 (ein britischer Impfstoffstamm, Intervet, UK), welcher nicht
mit Mab B69 reagierte. Im Gegensatz dazu fehlt allen US-varianten
Viren das virusneutralisierende B69-Epitop. Zusätzlich fehlt GLS- und DS326-Varianten
ein R63-Epitop, aber sie teilen ein gemeinsames Epitop, das durch
Mab57 definiert wird. Somit wurden diese Viren auf der Basis der
Reaktivitäten
mit verschiedenen Mabs bezüglich
ihrer Antigenizität
als klassisch, GLS-, DS326- und E/Del-Varianten eingestuft.
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Komplementäre DNA-Klone,
die den gesamten codierenden Bereich des großen RNA-Segments von verschiedenen
IBDV-Stämmen enthielten,
wurden unter Verwendung von Standardklonierungsverfahren und Methoden
hergestellt, die vorher beschrieben wurden (Vakharia et al. (1992) "Avian Dis.", 36: 736–742; Vakharia
et al. (1993) "J.
Gen. Virol.", 74:
1201–1206).
Die vollständige
Nucleotidsequenz dieser cDNA-Klone wurde durch das Dideoxyverfahren
unter Verwendung eines Sequenaee-DNA-Sequenzierkits (U.S. Biochem. Corp.,
Columbus, OH) bestimmt. DNA-Sequenzen und abgeleitete Aminosäuresequenzen
wurden durch ein PC/GENE Software Package (Intelligenetics, Inc.)
analysiert. Diese sind in den 5 und 6 dargestellt. Die Nucleotidsequenzdaten
des GLS-Stammes wurden bei den GenBank-Datenbibliotheken hinterlegt
und ihnen wurde die Zugangsnummer M97346 zugewiesen.
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Vergleiche
der Nucleotidsequenz des GLS-Stammes (3230 bp lang) mit acht Serotyp-1-
und einem Serotyp-2-IBDV-Stamm
zeigen eine ≥ 92%ige
bzw. eine ≥ 82%ige
Sequenzhomologie; was anzeigt, dass diese Viren eng verwandt sind.
Es ist interessant, herauszufinden, dass es nur sechs bis neun Basensubstitutionen
zwischen D78-, PBG98- und Cu-1-Stämmen gibt, was einem Unterschied
von etwa 0,2% bis 0,3% entspricht (Resultate nicht gezeigt). 3 und Tabelle 2 zeigen einen Vergleich
der abgeleiteten Aminosäuresequenzen
und der Prozenthomologie des großen ORF von Segment A der zehn
IBDV-Stämme,
einschließlich vier
IBDV-Stämme,
die in dieser Studie verwendet wurden.
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TABELLE
2 Prozent
Aminosäuresequenzhomologie
des großen
ORF von Segment A von zehn IBDV-Stämmen
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Diese
Vergleiche zeigen, dass die Proteine hochkonserviert sind. Der Grad
des Unterschieds in der Aminosäuresequenz
rangiert von 0,4% für
den D78 – Cu-1-Vergleich und 10,3%
für den
Serotyp-1-(E/Del) – Serotyp-2-(OH)-Vergleich
(Tabelle 2).
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In 3 zeigen Sequenzalignments der abgeleiteten
Aminosäuresequenzen
des großen
ORF (1012 Reste) von zehn IBDV-Stämmen (einschließlich der
vier, die in dieser Studie verwendet werden), dass die meisten Aminosäureveränderungen
in dem zentralen variablen Bereich zwischen den Resten 213 und 332
des VP2-Proteins auftreten, wie früher gezeigt durch Bayliss et
al. (1990) "J. Gen.
Virol. M.", 71:
1303–1312.
Es ist interessant zu bemerken, dass alle US-Varianten (GLS, DS326
und E/Del) von den anderen Stämmen
in den zwei hydrophilen Bereichen differieren, welche in 3 überstrichen
sind (Reste 212 bis 223 und Reste 314 bis 324). Es wurde gezeigt,
dass diese zwei hydrophilen Bereiche wichtig beim Binden von neutralisierenden Mabs
sind und daher in die Bildung eines virusneutralisierenden Epitops
involviert sein können
(Heine et al. (1991) "J.
Gen. Virol.", 22:
1835–1843).
Kürzlich
haben wir gezeigt, dass die konformationsabhängigen Mabs B69, R63, 8, 179,
10 und 57 (siehe Tabelle 2) VP2-Protein immunopräzipitieren (Snyder et al. (1992) "Arch. Virol.", 127: 89–101). Zusätzlich bindet
E/Del-spezifisches Mab 67 ebenso an VP2-Protein. Daher haben wir, um
die Aminosäuren
zu identifizieren, die in die Bildung von virusneutralisierenden
Epitopen involviert sind, und daher in die antigene Variation, die
Aminosäuresequenzen
von VP2-Protein von klassischen und varianten Viren verglichen.
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Ein
Vergleich der D78-Sequenz mit der PBG98-Sequenz zeigt nur vier Aminosäuresubstitutionen
an den Positionen 76, 249, 280 und 326. Jedoch differieren STC-
und 52/70-Stämme ebenso
von der D78-Sequenz an den Positionen 76, 280 und 326, aber diese
Viren binden an Mab B69. Dies impliziert, dass Gln an Position 249
(Gln249) in das Binden mit Mab B69 involviert sein kann. Es sollte
bemerkt werden, dass alle US-varianten Viren eine Gln→Lys-Substitution
an dieser Position aufweisen und daher dem Binden mit neutralisierendem
Mab B69 ausweichen. Auf ähnliche
Weise zeigt ein Vergleich der GLS-Sequenzen mit der DS326-Sequenz
in dem variablen Bereich sechs Aminosäuresubstitutionen an den Positionen
222, 253, 269, 274, 311 und 320. Jedoch haben andere IBDV-Stämme, die
an Mab 179 binden, Aminosäuresubstitutionen
an Positionen 222, 253, 269 und 274, die in der Natur konservativ
sind. Daher suggeriert dies, dass Glu311 und Gln320 in das Binden
mit Mab 179 involviert sein können.
Wiederum zeigt ein Vergleich von GLS- und DS326-Sequenzen mit allen
anderen IBDV-Sequenzen eine einzigartige Ala→Glu-Substitution an Position 321, was den
Beitrag dieses Restes an der Bindung mit Mab 57 suggeriert. Da Mab
57 mit Mab R63 nicht im Wettbewerb steht, ist es denkbar, dass Ala321
zur Bindung an Mab R63 beitragen kann. Auf ähnliche Weise zeigt ein Vergleich
der E/Del-Sequenz mit andern Sequenzen fünf einzigartige Substititionen
an den Positionen 213, 286, 309, 318 und 323. Jedoch suggeriert
ein Vergleich dieser E/Del-Sequenz (aus Gewebekultur abgeleitetem
Virus) mit vorher publizierten VP2-A/Del- und -E/Del-Sequenzen (Bursitis-abgeleiteter
Virus) die Involvierung von Ile286, Asp318 und Glu323 in das Binden
an Mab67, da Reste an Positionen 213 und 309 in den A/Del- bzw.
E/Del-Sequenzen nicht substituiert sind (Heine et al. (1991) "J. Gen. Virol.", 22: 1835–1843; Lana et
al. (1992) "Virus
Genes", 6: 247–259 Vakharia
et al. (1992) "Avian
Dis.", 36: 736–742).
-
Ein
Vergleich der Aminosäuresequenz
zeigt ebenso einen auffallenden Unterschied zwischen Serotyp-1-
und Serotyp-2-Sequenzen. Im Serotyp-2-OH-Stamm gibt es eine Insertion
eines Aminosäurerestes
an Position 249 (Serin) und eine Deletion eines Restes an Position
680. Vorher wurde gezeigt, dass Serotyp-2-Viren natürlich avirulent
sind und keine pathologischen Läsionen
in Hühnern
verursachen (Ismail et al. (1988) "Avian Dis.", 32: 757–759). Daher könnten diese
geringfügigen
Veränderungen
in den Strukturproteinen des Serotyp-2-OH-Stammes eine wichtige
Rolle bei der Pathogenität
des Virus spielen. Darüber
hinaus wurde hypothetisiert, dass ein Aminosäuresequenzmotiv, S-W-S-A-S-G-S,
(Reste 326 bis 332) nur in virulenten Stämmen konserviert ist und in
die Virulenz involviert sein könnte
(Heine et al. (1991) "J.
Gen. Virol.", 22: 1835–1843).
Dieses Sequenzmotiv war ebenso in verschiedenen pathogenen Stämmen von
IBDV konserviert, die in Japan isoliert wurden (Lin et al. (1993) "Avian Dis.", 37: 315–323). Ein
Vergleich der Aminosäuresegenzen
in diesem Heptapeptidbereich ergibt, dass nicht-pathogene Serotyp-2-OH-Stämme drei
Substitutionen haben, wohingegen mild-pathogene Stämme vom
Serotyp 1 (D78, Cu-1, PBG98 und 002-73) eine oder zwei Substitutionen
in diesem Bereich haben. Darüber
hinaus zeigt ein Vergleich der Hydrophilieplots der variablen Region
(Aminosäuren
213 bis 332) der varianten Serotyp-1-Stämme und des Serotyp-2-OH-Stammes
eine drastische Reduktion in dem zweiten hydrophilen Peakbereich
(Aminosäurereste
314 bis 324) für
Serotyp 2 (Ergebnisse nicht gezeigt). Da die meisten der Aminosäurereste,
die eine antigene Variation verursachen, in dieser Region residieren,
können
diese Reste eine wichtige Rolle bei der Bildung von virusnneutralisierenden
Epitopen ebenso wie bei der Serotypspezifität spielen.
-
Um
die antigene Verwandtschaft von strukturellen Proteinen verschiedener
IBDV-Stämme
zu bewerten, wurde ein phylogenetischer Stammbaum basierend auf
der großen
ORF-Sequenz von zehn IBDV-Stämmen,
einschließlich
der US-varianten
Stämme,
die in dieser Studie untersucht wurden (4), konstruiert.
Drei unterscheidbare Stammlinien wurden gebildet. Die erste, welche
diejenige ist, die von den anderen am weitesten entfernt ist, ist
der Serotyp-2-OH-Stamm,
und der zweite ist der geographisch entfernte australische Serotyp-1-Stamm
(002-73). Die dritte Herkunftslinie besteht aus vier separaten Gruppen.
Die erste und zweite Gruppe beinhalten hochpathogene Stämme, nämlich den
Standard-Challenge-Stamm (STC) aus den US und den britischen Feldstamm
(52/70). Die dritte Gruppe umfasst alle europäischen Stämme: die Impfstoffstämme D78
(Holland), PBG98 (UK) und den mild-pathogenen Stamm Cu-1 (Deutschland).
Die vierte Gruppe besteht aus den US-varianten Stämmen, in welchen E/Del eine
unterschiedliche Subgruppe bildet. Die Gruppen, die durch die phylogenetische
Analyse gebildet wurden, korrelieren sehr gut mit den Mabs-Reaktivitätsmustern (siehe
Tabelle 1). Wie in 4 gezeigt, bilden alle US-varianten
Viren, welchen das B69-Epitop fehlt, eine eigene Gruppe, wohingegen
alle die klassischen Viren, die ein B69-Epitop enthalten, eine weitere
Gruppe bilden (außer
PBG98). Zusätzlich
konnten die eng verwandten GLS- und DS326-Stämme,
die ein gemeinsames Mab-57-Epitop enthalten und denen ein R63-Epitop
fehlt, von dem anderen varianten E/Del-Stamm getrennt werden.
-
Basierend
auf dieser Information wurde ein rekombinanter Impfstoff wie folgt
konstruiert:
-
Konstruktion von rekombinanten
Baculovirus-Klonen, enthaltend chimäre IBDV-Gene
-
Ein
rekombinantes baculovirus, welches ein chimäres VP2-, VP3- und VP4-strukturelles
Protein des GLS-Stammes exprimiert, wurde konstruiert und hergenommen.
Das rekombinante Baculovirus exprimierte ein chimäres VP2-Protein, einschließlich aller
Mab-definierten GLS-Neutralisierungsorte
sowie eines Neutralisierungsorts (B69), welcher für klassische
Stämme
von IBDV in der Form eines VP2-VP$-VP3-Segments spezifisch ist.
-
Komplementäre DNA-Klone,
enthaltend den gesamten codierenden Bereich des großen RNA-Segments
von GLS- und D78-IBDV-Stämmen,
wurden unter Verwendung von Standardklonierungsverfahren und Methoden
hergestellt, die vorher beschrieben worden sind (Vakharia et al
(1992) "Avian Dis.", 36: 736–742; Vakharia
et al. (1993) "J.
Gen. Virol.", 74:
1201–1206).
Um die Gensequenz einzufügen,
die für
das B69-Epitop des D78-IBDV-Stammes codiert, wurde Plasmid pB69GLS
wie folgt konstruiert (siehe 1). Gesamtlängen-cDNA-Klone
von D78 und GLS (Plasmide pD78 und pGLS-5) wurden mit NdeI-NarI-
und NarI-SpeI-Enzymen verdaut, um ein NdeI-NarI (0,26 kb)- bzw.
ein NarI-SpeI (0,28 kb)-Fragment freizusetzen. Diese zwei Fragmente
wurden dann in das NdeI-SpeI-geschnittene Plasmid pGLS-5 ligiert,
um ein chimäres
Plasmid pB69GLS zu erhalten. Als ein Ergebnis dieser Insertion wurden
drei Aminosäuren
in dem GLS-VP2-Protein substituiert. Diese Substitutionen waren
an Positionen 222 (Thr-Pro), 249 (Lys-Gln) und 254 (Ser-Gly) in
dem variablen Bereich des VP2-Proteins (Vakharia et al. (1992) "Avian Dis.", 36: 736–742). Um
die chimären
IBDV-strukturellen Gene in das Baculovirus-Genom zu inserieren,
wurde Plasmid pB69GLS vollständig
mit BstEII-Enzym und teilweise mit dem BamHI-Enzym verdaut, mit
dem NheI-BstEII-Fragment (abgeleitet vom Plasmid pGLSBacI, siehe
Vakharia et al. (1993) "J.
Gen. Virol", 74:
1201–120b)
kombiniert und dann in den NheI-BamHI-geschnittenen Transfervektor pBlueBacII
(Invitrogen Corp., San Diego, CA) ligiert. Schließlich wurde
ein rekombinantes baculovirus I-7 unter Verwendung von vorgeschriebenen
Verfahren (Vakharia et al. (1993) "J. Gen. Virol.", 74: 1201–1206) erhalten. Siehe Tabelle
3.
-
Herstellung
eines Inokulums für
die Immunisierung
-
Spodoptera
frugiperda SF9-Zellen, infiziert mit einer Multiplizität an 5 PFU
pro Zelle mit dem I-7-rekombinanten
baculovirus, wurden als Suspensionskulturen in Ein-Liter-Flaschen,
enthaltend Hink's TNM-FH-Medium
(JHR Biosciences, Lenxa, KS), angereichert mit 10% fötalem Kalbsserum,
bei 28°C
für 3 bis 4
Tage propagiert. Die infizierten Zellen wurden durch Zentrifugation
mit geringer Geschwindigkeit zurückgewonnen,
zweimal mit PBS gewaschen und in einem minimalen Volumen an PBS
resuspendiert. Die Zellaufschlämmung
wurde auf einem Eisbad dreimal für
1 min mit 2-min-Intervallen sonifiziert und durch Zentrifugation
bei niedriger Geschwindigkeit geklärt. Ein Aliquot jedes Zelllysats
wurde mit anti-IBDV-Mabs durch AC-ELISA getestet, um die anwesende
antigene Masse einzuschätzen
(Snyder et al. (1998b) "Avian
Dis.", 32: 535–539). Die
Präparationen
mit der größten antigenen
Masse wurden gepoolt und vergleichsweise in AC-ELISA gegen V-IBDV-7-1-rekombinanten
baculovirus-IBDV-Impfstoff titriert, der in einer vorherigen Studie
(Vakharia et al. (1993) "J.
Gen. Virol.", 74:
1201–1206)
verwendet wurde. Die antigene Masse der I-7-rekombinanten Präparation,
wie bestimmt durch AC-ELISA mit gruppenspezifischem neutralisierenden
Mab 8, wurde durch Verdünnung
so angepasst, dass sie die gleiche war wie in dem V-IBDV-7-1-Impfstoff, und
dann wurde sie mit einem gleichen Volumen an Freund's unvollständigem Adjuvans
emulgiert und für
die Inokulation verwendet.
-
Viren
-
Die
Herausforderungsviren: Die klassischen Stämme IM und STC und variante
Stämme
E/Del und GLS-5 wurden von vorher bekannten Quellen bezogen (Snyder
et al. (1988a) "Avian
Dis.", 32: 527–534, Snyder
et al. (1992) "Arch.
Virol.", 127: 89–101). Nach
einer intraokularen Instillation wurden die Herausforderungsviren
in die Schleimbeutel von spezifischen pathogenfreien (SPF) Hühnern titriert
(SPAFAS, Inc., Storrs, Conn.). Für
die Stämme
STC, E/Del und GLS-5 wurde eine 100-Hühner-infektive 50%-Dosis (100 CID50) bestimmt, basierend auf den Schleimbeutel-zu-Körpergewicht-Messungen.
Hundert letale Dosen (100 LD) des IM-Stammes wurden kalkuliert, basierend
auf der Mortalität
8 Tage nach der Inokulation (PI).
-
Hühnerinokulationen
und IBDV-Herausforderung
-
Weiße Leghorn
SPF-Hühner
wurden in HEPA-gefilterten Isolationseinheiten schlüpfen gelassen
und aufgezogen (Monair Anderson, Peachtree City, GA). Acht Wochen
alte Hühner
wurden vorgeblutet, individuell flügelbeschnitten, in 10 Gruppen
mit jeweils 15 Hühnern
unterteilt und wie folgt behandelt. Hühner der Gruppen I–V erhielten
keine Inokulationen und dienten entweder als negative oder positive
Herausforderungskontrollen. Die Hühner der Gruppen V–X wurden
intramuskulär
mit 0,5 ml des 1-7-Inokulums,
hergestellt oben aus rekombinanten Baculovirus-infizierten Zelllysaten,
inokuliert. Nach 3 Wochen PI wurde allen Hühner Blut entnommen, und die
Hühner
der Gruppen II–IX
wurden mit dem entsprechenden IBDV-Herausforderungsstamm durch okulare
Instillation herausgefordert. Vier Tage nach der Herausforderung
wurden 5 Hühner
jeder Gruppe human geopfert und deren kloakaler Schleimbeutel wurde
entfernt. Jeder Schleimbeutel wurde verarbeitet und anschließend hinsichtlich
der Gegenwart von IBDV-Antigen durch AC-ELISA wie beschrieben evaluiert (Snyder
et al. (1998b) "Avian
Dis.", 32: 535–539). Zusätzlich wurden
Hühner
in den IM-herausgeforderten Gruppen als tot eingestuft und human
geopfert, wenn sie offensichtlich aufgrund der IM-Herausforderung todgeweiht waren.
Acht Tage nach der Infektion wurden die verbleibenden Hühner in
allen Gruppen geopfert und gewogen. Der Schleimbeutel der Fabricius
von jedem Huhn wurde vorsichtig ausgeschnitten und ebenso gewogen. Das
Schleimbeutel-zu-Körpergewicht-Verhältnis wurde
für jedes
Huhn berechnet, wie durch Lucio und Hitchner (Lucio et al. (1979) "Avian Dis.", 23: 466–478) beschrieben.
Jeder Wert für
individuell herausgeforderte Hühner,
der um mehr als zwei Standardabweichungseinheiten von dem Mittelwert
der entsprechenden Kontrollgruppe abwich, wurde als positiver Indikator
für die
IBDV-Infektion bewertet. Geöffnete
Schleimbeutel wurden durch Eintauchen in 10% neutrales gepuffertes
Formalin fixiert. Transverse Portionen von Schleimbeuteln wurden
durch gradierte Alkohole und Xylen prozessiert und in Paraffin eingebettet,
sektioniert und mit Hämatoxylineosin
gefärbt
und durch ein Lichtmikroskop untersucht. Schutz gegen die Herausforderung
wurde definiert als die Abwesenheit von irgendwelchen IBDV-induzierten Läsionen in
dem Schleimbeutel von Fabricius.
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Serologische
Bewertung
-
Der
klassische D78-Stamm sowie der Zellkultur-adaptierte variante GLS-Stamm von IBDV
wurden in primären
Hühnerembryofibroblastenzellen
wachsen gelassen und in Virusneutralisierungs (VN)-Tests verwendet,
um Seren aus den Impfstoffversuchen im Wesentlichen wie beschrieben
(Snyder et al. (1988a) "Avian Dis.", 32: 527–534) zu
testen. Serum aus den Versuchen wurde ebenso für die Gegenwart von anti-IBDV-Antikörpern unter
Verwendung eines kommerziell erhältlichen
IBDV-Antikörper-ELISA-Kits
(Kirkegaard und Perry, Gaithersburg, MD) getestet.
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Bewertung
von Impfstoffen und Herausforderungsviren
-
Der
antigene Gehalt des I-7-GLS-chimären
IBDV-Impfstoffs
wurde in AC-ELISA mit einer Auswahl an VP2- und VP3-spezifischen Mabs überprüft. Die
relative antigene Masse jedes Epitops, das in dem I-7-Impfstoff
exprimiert wurde, wurde mit vorher getesteten Chargen von in Baculovirus
exprimierten nicht modifizierten GLS-Untereinheitsimpfstoffen verglichen
(Vakharia et al. (1993) "J.
Gen. Virol.", 74:
1201–1206).
Der Status jedes Mab-definierten Epitops auf dem I-7-chimären Impfstoff
wurde ebenso mit dem Status derjenigen Mab-definierten Epitope verglichen,
die bei Wildtyp-IBDV-Herausforderungsviren
auftreten, die verwendet werden, um die Wirksamkeit des I-7-Impfstoffs
zu bewerten. Tabelle 3 zeigt, dass antigene Massenniveaus bei den
7-, 57- und B29-Epitopen für
den gegenwärtigen
I-7-chimären
Impfstoff ähnlich
zu einem vorher getesteten nicht modifizierten V-IBDV-7-1-GLS-Untereinheitsimpfstoff
waren, aber ungefähr
vierfach höher
als der ursprünglich
nicht modifizierte V-IBDV-7-Impfstoff.
-
-
Ein
Hauptunterschied bei den nicht modifizierten und chimären Impfstoffen
war das Erscheinen des klassischen B69-Epitops in dem chimären GLS-Produkt.
Das Niveau des B69-Epitops wurde frei als 9 bestimmt, da kein Vergleich
zu den nicht modifizierten GLS-Untereinheitsimpfstoffen gemacht
werden konnte. Durch Vergleichen des Status von Mab-definierten
Epitopen auf den Herausforderungsviren mit den nicht modifizierten
und chimären
GLS-Untereinheitsimpfstoffen
(Tabelle 3) konnte herausgefunden werden, dass, während das
chimäre
Produkt das B69-Epitop exprimierte, das auf den klassischen STC- und IM-Herausforderungsviren
gefunden wurde, es ebenso die gesamten homologen GLS-Epitope beibehielt.
-
Aktiver Kreuzschutz
-
Tabelle
4 zeigt die Ergebnisse eines Kreuzschutzversuchs und serologische
Resultate, die vor der Herausforderung erhalten wurden.
-
-
Die
Gruppen II–V
dienten als Herausforderungskontrollen und, wie durch AC-ELISA,
Schleimbeutel-zu-Körpergewicht
und histologische Herangehensweisen gezeigt, waren alle nicht geimpften
Hühner
vollständig
empfänglich
gegenüber
einer virulenten IBDV-Herausforderung mit allen verwendeten Stämmen. Die IM-Herausforderung
produzierte eine letale Erkrankung bei einem Drittel der Hühner der
Kontrollgruppe. Im Gegensatz dazu wurden 8 Wochen alte Hühner, umfassend
VI–IX,
einmal mit dem GLS-chimären
Impfstoff geimpft, und 3 Wochen PI waren alle geimpften Hühner vollständig gegenüber der
Herausforderung durch alle Herausforderungsviren geschützt, einschließlich der
letalen Erkrankung, die bei den Kontrollen durch den IM-Stamm produziert
wurde. Serologische Titer der reziproken Kreuz-VN-Tests, die mit
Seren vor der Herausforderung mit dem D78- und dem GLS-Gewebekulturvirus
ausgeführt
wurden, befanden sich im Wesentlichen innerhalb des Zweifachen voneinander.
Die mittleren ELISA-Titer waren relativ niedrig, aber sie waren
ebenso zwischen den geimpften Gruppen uniform.
-
Charakterisierung
der Impfstoffe
-
In
initialen Studien mit Baculovirus-exprimierten Untereinheits-GLS-Impfstoffen
konnten die V-IBDV-7-GLS-Impfstoffe
nach der Verabreichung von zwei Dosen (Tabelle 3) nur aktive Antikörperniveaus
induzieren, die in der Lage waren, einen 79%igen Schutz gegen eine
homologe GLS-Herausforderung
zu produzieren (Vakharia et al. (1993) "J. Gen. Virol.", 74: 1201–1206). In einer anschließenden Studie
wurde die antigene Masse des ursprünglichen V-IBDV-7-Impfstoffs ungefähr vierfach
erhöht
(berechnet nach dem gruppenspezifischen Mab-8-Ort) und initiierte
Ein-Dosis- und Zwei-Dosis-Impfungskreuzherausforderungsversuche mit
dem nicht modifizierten GLS-Untereinheitsimpfstoff, bezeichnet als V-IBDV-7-1
(Tabelle 3). Bei diesen Versuchen ergaben zwei Dosen des Impfstoffs
einen vollständigen
Kreuzschutz gegen virulente STC-, E/Del und GLS-Herausforderung.
Jedoch wurde bei dem Ein-Impfstoffdosisversuch, während ein
vollständiger
Schutz gegen die Herausforderung mit varianten E/Del- und GLS-Viren
erreicht wurde, nur 44% Schutz gegen die entfernter verwandten klassischen
STC-Viren erzielt.
Diese Studien könnten
bedeuten, dass einfach durch Erhöhen
der antigenen Masse und/oder der Dosis ein besserer Kreuzschutz
erhalten werden könnte.
Jedoch war es ebenso augenfällig
in der Abwesenheit von homologen Impfstoffen, dass niedrige Niveaus
an Antikörpern, induziert
durch eine Dosis des GLS-V-IBDV-7-1-Untereinheitsimpfstoffs, nicht ausreichend
kreuzschützend gegen
eine klassische IBDV-Herausforderung waren. Dies könnte bedeuten,
dass bei sogar niedrigeren Niveaus an Antikörpern, so wie in Fällen von
abflauendem maternalem Antikörper,
es wahrscheinlich wäre,
dass Kreuzschutz sogar noch mehr reduziert wird. Tatsächlich war,
auch wenn nicht mit dem STC-Virus herausgefordert, in einigen passiven
maternalen Antikörperstudien,
die unter Verwendung einer anderen Dosierung des V-IBDV-7-Impfstoffs ausgeführt wurden,
während
ein homologer GLS-Schutz
gewährleistet
wurde, die Nachkommenschaft der geimpften Hennen nur 57% gegen eine
enger verwandte E/Del-Herausforderung geschützt.
-
Bei
Einzeldosisimpfungskreuzherausforderungsversuchen wurde der chimäre GLS-I-7-Impfstoff,
welcher das klassische B69-Neutralisierungsepitop enthielt, evaluiert.
Um den gegenwärtigen
Versuch mit den vorherigen Versuchen vergleichbar zu machen, wurde
der I-7-Impfstoff
so formuliert, dass durch AC-ELISA die relative antigene Masse des
I-7-chimären
Untereinheitsimpfstoff annähernd
identisch zu dem nicht modifizierten V-IBDV-7-1-Impfstoff war, der
vorher verwendet wurde (Tabelle 3). Tabelle 4 zeigt die Resultate
der Kreuzherausforderung, nachdem eine einzelne Dosis des I-7-Impfstoffs
verabreicht wurde. Die Resultate waren ähnlich zu denen, die mit dem
nicht modifizierten V-IBDV-7-1-Impfstoff erhalten wurden, der vorher
verwendet wurde, dahingehend, dass Schutz gegen die GLS- und E/Del-Stämme vollständig war.
Jedoch ergab der I-7-Impfstoff
einen vollständigen
Schutz gegen pathogene und letale Herausforderung durch die klassischen
STC- bzw. IM-Stämme.
Da die antigene Masse der GLS- und der gruppengemeinen Epitope auf
V-IBDV-7- und I-7-Impfstoffe sorgsam äquilibriert und gleich war,
ist es vernünftig
zu schließen,
dass der vergleichsweise Anstieg in der Wirksamkeit des I-7-Impfstoffs
gegen die Herausforderung mit klassischen IBDV-Stämmen einzig und
allein in der Miteinbeziehung des klassischen IBDV-B69-Neutralisierungsepitops
in die GLS-VP2-Proteinsequenz begründet lag.
-
VIRUSÄHNLICHE
PARTIKEL
-
Wie
oben bemerkt, können
die rekombinante cDNA und die dadurch exprimierten Immunogene dieser Erfindung
der VP2-immunogenen Region zugeschrieben werden. In anderen Worten
kann es ausreichend sein, einen cDNA-Klon herzustellen, der für epitopische
Determinanten für
einen Basis-IBDV, z. B. GLS, ebenso wie eine zweite IBDV-epitopische Determinante,
so wie D78, codiert. Andere epitopische Determinanten, alle in der
VP2-epitopischen Determinantenregion, können mit einbezogen, kloniert
und exprimiert werden, wie oben beschrieben.
-
Wie
in 2 dargestellt, werden virusähnliche
Partikel durch die Expression von DNA, die für die VP2-VF4-VP3-strukturellen Proteinsequenzen
codiert, gebildet. Diese virusartigen Partikelimmunogene können von
den entsprechenden nur-VP2-Immunogenen, sowohl in Bezug auf den
monoklonalen Antikörper
als auch durch konventionelle Trennmaßnahmen, so wie Elektrophorese
und Chromatographie, getrennt werden. Der Unterschied in der Reaktivität mit monoklonalen
Antikörpern
zeigt jedoch an, dass Epitope, die in den VP2-VP4-VP3-strukturelle
Proteinsequenz-induzierten virusartigen Partikeln vorhanden sind,
nicht in Immunogenen vorhanden sind, die durch die identische nur-VP2-Region
exprimiert werden. Diese Epitope sind "sowohl lineare als auch konformationale" Epitope. Konformationale
Epitope unterscheiden sich von linearen Epitopen und sind in der
Konformation, nicht nur in der Aminosäuresequenz des tatsächlichen
Virus, widergespiegelt. Als ein Ergebnis kann die Inokulation von
Geflügel
mit einem rekombinanten virusartigen Partikel sogar besseren Schutz
gegen eine Feldherausforderung von IBDV als eine Inokulation mit
den Immunogenen der VP2-Region allein verleihen. Dies liegt an der
spontanen Ansammlung aller strukturellen Elemente des Virus.
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Die
Anmelder haben herausgefunden, dass die Expression des VP2-Bereichs
als Teil des VP2-VP4-VP3-strukturellen
Proteineinzelsegments virusartige Partikel bildet, so wie diejenigen
aus 2. Von diesen Partikeln wurde
gezeigt, dass sie mit Antikörpern
reagieren, welche nicht auf gleiche Weise mit dem identischen rekombinanten
VP2-Immunogen reagieren. Daher können
virusartige Partikel größere Antikörpertiter
entstehen lassen und/oder subtil unterschiedlichen (breiteren) Schutz,
wenn ein Geflügelwirt
damit inokuliert wird.
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Die
Erfindung hierin umfasst daher (1) rekombinante VP2-Immunogene,
umfassend epitopische Determinanten von wenigstens zwei unterschiedlichen
IBDV-Stämmen
und (2) virusartige Partikel aus VP2-VP4-VP3-Segmenten, wobei die
VP2-Region wiederum epitopische Determinanten von wenigstens zwei unterschiedlichen
IBDV-Stämmen
umfasst, ebenso wie die Nucleotidsequenzen, die für sowohl
1 als auch 2 codieren, und Impfstoffe, die diese umfassen.
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REKOMBINANTE
EPITOPE DETERMINANTENKOMBINATIONEN
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Wie
in den hierüber
ausgeführten
Beispielen dargestellt, können
genetische epitopische Determinanten für einen IBDV-Stamm in die VP2-Region
einer unterschiedlichen Basis-IBDV-genetischen Sequenz eingefügt werden
und anschließend
verwendet werden, um ein Immunogen anzeigende Epitope für beide
IBDV zu exprimieren. Tatsächlich
demonstrieren die obigen Beispiele die Kombination von wenigstens
drei unterschiedlichen IBDV-epitopischen Determinanten. Mehr können kombiniert
werden. Die resultierenden Impfstoffe beinhalten ein aktives Mittel,
das exprimierte Immunogen, welches Schutz gegen die Herausforderung
von einem breiten Spektrum an IBDV zur Verfügung stellt, eher als virusbasierende
Impfstoffe des Standes der Technik, welche Schutz gegen einen einzelnen
Stamm oder eine einzelne Familie an Stämmen zur Verfügung stellen.
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7 reflektiert die Aminosäureidentitäten für den Bereich
der epitopischen Determinanten für
sieben unterschiedliche IBDV. Diese sind nicht dafür vorgesehen,
limitierend zu sein, aber sie sind repräsentativ. Wünschenswerte rekombinante Immunogene,
sowohl VP2 allein als auch virusartige Partikel-VP2-VP4-VP3-Immunogene,
werden durch Substituieren der genetischen epitopischen Determinanten
für die
variierenden Aminosäuren
an den identifizierten Orten in 7 (Anordnungen,
die nicht identifiziert sind, sind bei den IBDV-Stämmen konserviert)
hergestellt. Diese induziert die Expression der erfinderischen Immunogene.
Klar ist, dass die möglichen
Kombinationen limitiert sind, auch wenn sie eine größere Anzahl
aufweisen, und dass sie routinegemäß untersucht werden können. Repräsentative
Kombinationen werden dazu tendieren, Kombinationen aus epitopischen
Determinanten für
dominante IBDV widerzuspiegeln.
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Eine
E/Del/GLS-Rekombinante kann Veränderungen
in der E/Del-epitopischen Determinantenregion an Position 213 Asn-Asp,
253 Gln-His und 269 Thr-Ser enthalten.
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Eine
DS326/D78-Rekombinante kann die Aminosäure und entsprechende Nucleotidsubstitutionen
an 76 Ser-Gly-, 249 Lys-Gln-, 253 Gln-His- und 270 Ala-Thr-Substitutionen
enthalten:
Offensichtlich ist eine breite Vielfalt an Kombinationen
möglich
und wird Fachleuten einfallen. Die epitopische Determinantenregion,
grob beinhaltend den Bereich von Aminosäure 5–433 der VP2-Region, stellt
somit eine rekombinante "Kassette" dar, welche durch
ortsspezifische Mutagenese so zugeschnitten werden kann, dass eine
Aminosäureeinfügung und/oder
-deletion erreicht wird, um gewünschte
rekombinante cDNA-Klone, Polypeptide, virusähnliche Partikel und Impfstoffe
mit verbessertem Schutz gegen eine breite Vielfalt an IBDV zu erzielen.
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LETALE IBDV, MONOKLONALE
ANTIKÖRPER
und IMPFSTOFF DAFÜR
-
Wie
bemerkt, bildet eine IBDV-Infektion typischerweise einen immunosuppressiven
Zustand, der in Läsionen
in dem Schleimbeutel von Fabricius widergespiegelt wird. Dies ist
typisch für
IBDV, die in den Vereinigten Staaten angetroffen werden. Es gibt
jedoch letale IBDV, das heißt,
IBDV-Infektionen, welche in einem Sterben der Hühner direkt als Ergebnis der
IBDV- Infektion resultieren.
Während
Impfstoffe auf der Basis der Isolation dieser IBDV entwickelt wurden,
sind die resultierenden Impfstoffe "heiß", das heißt, sie
bilden selbst oder induzieren einen immunosuppressiven Zustand,
und das inokulierte Huhn muss mit Antikörpern gegen andere infektiöse Mittel
ausgestattet werden. Dieses Verfahren des Schutzes ist so nicht
wünschenswert,
so dass es in den meisten kommerziellen Geflügelhäusern in Europa nicht fortgeführt wird.
Kein adäquater
sicherer Impfstoff gegen das letale IBDV ist gegenwärtig erhältlich.
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Die
Erfinder haben einen monoklonalen Antikörper, Mab 21, entwickelt, der
unter dem Budapest-Frieden bei der American Type Culture Collection,
Zugangsnr. ATCC HB11566 hinterlegt wurde. Dieser monoklonale Antikörper ist
spezifisch und für
letale IBDV-Stämme
neutralisierend. Die Spezifität
wird in Tabelle 5 wiedergegeben, welche bestätigt, dass, anders als andere
monoklonale Antikörper,
Mab 21 spezifisch für
ein Epitop ist, das nur durch IBDV-Stämme mit letalem Potential aufgezeigt
wird.
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-
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Es
sollte bemerkt werden, dass im Laufe dieser Patentanmeldung auf
eine Vielzahl von monoklonalen Antikörpern Bezug genommen wurde,
die verwendet werden, um die Gegenwart von Epitopen von unterschiedlichen
IBDV bei den erfinderischen rekombinanten chimären Immunogenen der Anmeldung
zu bestätigen.
Diese monoklonalen Antikörper
wurden ebenso unter dem Budapest-Frieden hinterlegt und sind frei
erhältlich.
Sie sind jedoch nicht nötig,
um die Erfindung ausführen
zu können,
und daher stellen sie keinen Aspekt der Erfindung dar. Dies sollte
mit Mab 21 kontrastiert werden.
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Wie
andere Mab, die durch die Erfinder hierin für IBDV entwickelt wurden, kann
eine passive Immunisierung gegen IBDV-letale Stämme, die insbesondere entworfen
wurden, um eine Immunisierung auf einem uniformen, standardisierten
Niveau zu erzielen und um jegliche maternal abgeleitete Niveaus
gegen letale IBDV-Feldinfektion
zu verstärken,
erhalten werden durch Impfen von 1 Tag alten Hühnern mit einem Impfstoff, der
einen pharmakologisch akzeptablen Träger umfasst, so wie diejenigen,
die oben beschrieben sind, in welchem eine Menge an Mab 21 vorhanden
ist, die wirksam darin ist, einen erhöhten Schutz für die inokulierten Hühner zur
Verfügung
zu stellen.
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Das
erforderliche Niveau an Schutz kann durch eine einzelne Dosis des
Impfstoffes, verabreicht in ova oder an ein 1 Tag altes Huhn, mit
einer Mab-21-Konzentration von zwischen 1 μg und 1 mg oder durch wiederholte
Impfungen mit kleineren effektiven Dosen, die mit der Zeit ausgeführt werden,
verliehen werden. wenn wiederholte Impfungen verwendet werden, sollten
die Dosierungsniveaus zwischen 1 μg
und 1 mg rangieren. Das Konzentrationsniveau, das erforderlich ist,
um ältere Hühner zu
impfen, erhöht
sich mit dem Gewicht des Vogels und kann empirisch bestimmt werden.
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Eine
weitere Untersuchung der Aminosäuresequenzen
der letalen Stämme
in der epitopischen Determinantenregion reflektiert die hochkonservierte
279-Identität
Asn an Position 279 von VP2 in nicht-letalen Stämmen mit einer konservierten
Asp-Identität
an der gleichen Position in letalen Stämmen. Dementsprechend unterscheidet
sich die epitopische Determinante des letalen Stammes, die durch
Mab 21 erkannt wird und die einzigartig bei den letalen Stämmen ist,
empirisch von nicht-letalem IBDV doch die Substitution 279 Asp-Asn.
Entsprechend den Verfahren, die oben ausgeführt wurden, kann eine chimäres rekombinantes
Immunogen, das einen wirksamen Schutz gegen letales IBDV verleiht,
etwas, das bisher mit jeglichem Typ an Impfstoff ohne die Induktion
eines immunosuppressiven Zustands nicht möglich war, durch Einfügen der
genetischen epitopischen Determinante für 279 Asp in ein nicht-letales
Basis-IBDV, so wie GLS, hergestellt werden. Dies wird Schutz gegen
das Basis-IBDV, das letale IBDV, ebenso wie alle anderen IBDV verleihen,
deren genetische epitopische Determinanten inseriert sind. Impfstoffe,
die aus diesen Immunogenen hergestellt werden, ob VP2 allein oder
in der Form von virusartigen Partikeln aus VP2-VP-VP3-Segmenten, werden
auf dieselbe Art und Weise verwendet, wie oben erwähnt.
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