-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Impfstoff umfassend eine IBDV
Mutante mit Nukleotidsequenzen die eine Variante E VP2 Protein im
Segment A des viralen Genoms kodieren und die fähig ist, Hühnerembryofibroblastgewebskulturen
(CEF-Gewebskulturen) zu infizieren und in diesen zu replizieren.
-
Die
infektiöse
Bursitis-Virusinfektion (IBDV) ist ein Element der Bimaviridae Familie.
Viren in dieser Familie haben eine sehr ähnliche genomische Organisation
und einen sehr ähnlichen
Replizierungszyklus. Die Genome dieser Viren bestehen aus 2 Segmenten
(A und B) aus doppelsträngiger
(ds) RNS. Das grössere Segment
A kodiert ein Polyprotein, welches durch Autoproteolysis abgespalten
ist, um reife virale Proteine VP2, VP3 und VP4 zu bilden. VP2 und
VP3 sind die hauptsächlichen
Strukturproteine des Virions. VP2 ist das hauptsächliche Host-schützende Immunogen
der Birnaviren, und enthält
die antigenen Bereiche, die für
die Induktion von neutralisierenden Antikörpern verantwortlich sind.
Das VP4 Protein ist die Virus-kodierte Protease, die in der Verarbeitung
eines Precursor-Polyproteins der VP2, VP3 und VP4 Proteine involviert
ist. Das grössere
Segment A besitzt auch einen zweiten offenen Leserahmen (ORF), dem
Polyproteingen vorausgehend und es teilweise überlappend. Dieser zweite offene
Leserahmen kodiert ein Protein VP5 von unbekannter Funktion, welches
in IBDV infizierten Zellen vorliegt. Das kleinere Segment B kodiert
VP1, ein 90 kDa multifunktionales Protein mit Polymerase und Capping-Enzym-Aktivitäten.
-
Für IBDV existieren
zwei Serotypen, Serotype 1 und 2. Die zwei Serotypen können durch
Virusneutralisations-(VN)-Tests unter schieden werden. Weiterhin
sind Untertypen von Serotype 1 isoliert worden. Diese sogenannten "Varianten"-Viren von Serotype
1 können
durch Kreuzneutralisationstests, einem Panel von monoklonalen Antikörpern oder
RT-PCR nachgewiesen werden. Diese Untertypen von Serotype 1 von
IBDV sind auch in der Literatur beschrieben worden, beispielsweise:
klassische, Variante-E, GLS, RS593 und DS326 Stämme (Van Loon, et al. Proceedings
of the International symposium on infectious bursal disease and
chicken infectious anaemia, Rauschholzhausen, Deutschland, 179-187,
1994).
-
Infektiöse Bursitis
(IBD), auch Gumboro-Krankheit genannt, ist eine akute, hoch ansteckende
virale Infektion in Hühnern,
wobei es das lymphoide Gewebe als Hauptziel mit einem selektiven
Tropismus für
Zellen der Bursa Fabricius aufweist. Die Krankheitsrate in empfänglichen
Herden ist hoch, mit rapidem Gewichtsverlust und moderaten Mortalitätsraten.
Hühner,
die die Krankheit überleben,
können
Immundefizite haben, weil die Bursa Fabricius zerstört ist,
die für
die Verteidigungsmechanismen der Hühner wesentlich ist. Der IBD-Virus bewirkt
schwere Immununterdrückung
in Hühnern,
die jünger
als 3 Wochen sind, und bursale Läsionen
in Hühnern
von bis zu 3 Monaten Alter.
-
Über viele
Jahre konnte die Krankheit durch Induktion von hohen Level von Antikörpern in
Zuchtherden durch Anwendung von einem inaktivierten Impfstoff unterdrückt werden,
für Hühner, die
mit gedämpft
lebenden IBDV Impfstoff geprimt worden sind. Dies hat ökonomische
Verluste, die durch IBD verursacht worden sind, auf einem Minimum
gehalten. Mütterliche
Antikörper
in Hühnern,
die von geimpften Zuchthühnern
abgeleitet worden sind, verhindern frühe Infektionen mit IBDV und
vermindern Probleme, die mit der Immununterdrückung verbunden sind. Zusätzlich sind
gedämpft
lebende Impfstoffe schon bei kommerziellen Hühnerherden erfolg reich angewandt
worden, nachdem die mütterlichen
Antikörper
abgenommen haben.
-
Kürzlich haben
sehr virulente Stämme
von IBDV zu einem Ausbrechen der Krankheit mit hoher Mortalität in Europa
geführt.
Die laufenden Impfprogramme haben versagt, Hühner in ausreichender Weise
zu schützen.
Impfversagen sind hauptsächlich
der Unfähigkeit
von lebenden Impfstoffen zuzuschreiben, Vögel vor einer Challenge-Infektion
mit virulenten Feldviren zu infizieren.
-
Ein
weiterer Grund für
das Auftreten von einer akuter Krankheit in geimpften Herden ist
das Ausbrechen von antigenen Varianten in der Mitte der 1980er Jahre,
insbesondere in den USA. Die wichtigsten neuen antigenen Untertypen
von Serotype 1 IBDVs waren die Delaware Variante E und GLS Stämme. Bis
dann sind eingesetzte Impfstoffe auf lebend gedämpften oder getöteten IBDV
Stämmen
ausschliesslich des klassischen Typs basiert gewesen. Trotz der
Tatsache, dass klassische IBDV Impfstoffstämme einen gewissen Grad an Kreuzschutz
gegen die Infektion von Hühnern
durch andere Untertypestämme
(und vice-versa) induzieren, sind wesentliche ökonomische Verluste als ein
Ergebnis der Impfung mit Impfstoffen, basierend auf nur einem der
Untertypviren aufgetreten.
-
Als
ein Ergebnis dieser Entwicklungen im Feld ist es notwendig geworden,
sowohl klassische als auch Varianten IBDV Untertypen Impfstoff Stämme in den
IBDV Impfstoff aufzunehmen, um einen Breitbandschutz zu erreichen.
-
Wie
oben beschrieben werden sowohl lebende als auch abgetötete Impfstoffe,
die auf klassischen Stämmen
basieren, allgemein im Feld verwendet. Die getöteten klassischen Impfstoffs
werden allgemein durch Injektion verabreicht, wohingegen die lebenden klassischen
Impfstoffe durch Injektion oder durch eine der kostengünstigen
Anwendungstechniken verabreicht werden, wie Spray-, Aerosol und
Trinkwasser-Impfung.
-
Die
Delaware Variante E Viren, die bis jetzt identifiziert worden sind,
sind hoch virulent und können
nur als ein inaktivierter Impfstoff verabreicht werden. Bis jetzt
hat es nur einen erfolgreichen Versuch gegeben, einen Variante E
Stamm in Zellkulturen zu adaptieren und zu dämpfen. Dieser Impfstoff-Stamm,
der als 89/03 bezeichnet wird, ist fähig, einen Schutz gegen eine
Variante E Infektion zu induzieren, aber hat den Nachteil, dass
es nicht wirkt, falls es durch eine der Massenanwendungswege verabreicht
wird. Dieser Impfstoff-Virus benötigt
eine Verabreichung durch Injektion, subkutan oder intramuskulär (Hein
et al., Proceedings of the 43th Western poultry disease conference,
Seiten 102-103, 1994, Sacramento, USA).
-
Um
Vögel gegen
eine Infektion durch IBDV des GLS Untertyps zu schützen, sind
nur inaktivierte Impfstoffe verfügbar.
-
Mundt
(J. Gen. Virology 80, 2067-2076, 1999) hat die strukturellen Anforderungen
auf molekularem Niveau identifiziert, was es den IBDV Stämmen erlaubt,
die nur fähig
waren, in vivo die Bursa Fabricius zu infizieren und in dieser zu
replizieren, nun auch Hühnerembryofibroblast
(CEF) Gewebekulturen zu infizieren und in diesen zu replizieren.
Zwei Aminosäureaustausche
in dem VP2 Protein an den Positionen 253 (Gln zu His) und 284 (Ala
zu Thr) wären
notwendig und ausreichend für
die Fähigkeit
von IBDV Bursitisstämmen
(BU), um CEF und andere Gewebekulturen zu infizieren. Insbesondere
sind zwei chimerische D78/Variante E IBDV Mutanten mit einer Gewebekultur
(TC) Phenotype in diesem Dokument beschrieben.
-
Im
Hinblick auf diesen Stand der Technik besteht ein Bedürfnis für einen
lebend gedämpften
Delaware Variante E IBDV Impfstoff, der effektiv ist, falls er über eine
Massenanwendungsroute verabreicht worden ist. Weiterhin besteht
ein Bedürfnis
nach einem ein breites Spektrum aufweisenden IBDV Impfstoff Stamm,
der einen adäquaten
Schutz gegen IBDV Stämme
von zwei oder mehreren Untertypen bildet. Solch ein breitbandiger
Impfstoff verhindert, dass getrennte Impfstoffviren für jede der
IBDV Untertypen herzustellen und in einen Kombinationsimpfstoff
zu formulieren sind.
-
Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Impfstoff umfassend
eine IBDV Mutante anzugeben, der fähig ist, eine Schutzimmunität in Hühnern gegen
virulente Stämme
von mindestens zwei IBDV Untertypen zu induzieren. Es ist ein weiteres
Ziel, einen Impfstoff umfassend eine IBDV Mutante anzugeben, der
Schutz gegen die virulente IBDV Variante E Stämme liefert und der zur selben
Zeit über
eine Massenanwendungstechnik verabreicht werden kann, die üblicherweise
für eine
lebende IBDV Impfung eingesetzt wird.
-
Es
ist herausgefunden worden, dass diese Ziele erfüllt werden durch einen Impfstoff
umfassend eine IBDV Mutante mit Nukleotidsequenzen, die eine Variante
E VP2 Protein im Segment A des viralen Genoms kodieren und der fähig ist,
CEF Gewebekulturen zu infizieren und in diesen zu replizieren, dadurch
gekennzeichnet, dass die Mutante eine oder mehrere Mutationen in
dem Variante E VP2 Kodierbereich umfassen, so dass
- (i) das Codon für
die Aminosäure
an der Position 254 Glycin kodiert, und/oder
- (ii) das Codon für
die Aminosäure
an der Position 270 Threonin kodiert.
-
Es
ist durch die hiesigen Erfinder gezeigt worden, dass die chimerische
IBDV D78/Variante E Bursitis (BU) Mutante, die in Mundt et al. (1999,
supra) offenbart ist, die Kultur (BU) und Immunogenizitäts-Charakteristika
von einem Variante E Stamm zeigt, virulent ist und vollständige Lymphozyten-Depletion
nach Verabreichung an Hühner
induziert. Weiterhin ist in Beispiel 2 gezeigt worden, dass die
entsprechende Gewebekultur (TC) Mutante von diesem Stamm weniger
virulent ist und fähig
ist, eine partielle Schutzimmunantwort zu induzieren, falls sie
durch Injektion verabreicht worden ist. Dennoch induziert zur selben
Zeit die TC Mutante nur einen geringen Schutz gegen einen Challenge,
falls diese Mutante über
den Okularen Weg verabreicht worden ist (ein Weg, der ein Modell
für die
Trinkwasser Verabreichung ist). Erstaunlicherweise haben die Erfinder
identifiziert, dass weitere Mutationen in den natürlich auftretenden
Codonen für
Aminosäuren
254(Ser) und/oder 270(Ala) in dem VP2 Gen der Variante E Viren,
die in Codonen resultieren, die die Aminosäure 254(Gly) und/oder 270(Thr)
kodieren, eine lebend gedämpfte
IBDV Mutante liefern:
- (i) die fähig ist,
Virus neutralisierende (VN) Antikörper Titer gegen klassische
und Variante E Untertyp IBDV Stämme
von ungefähr
dem gleichen Niveau zu induzieren,
- (ii) die fähig
ist, Schutz in geimpften Tieren gegen einen Challenge mit virulenten
klassischen und Variante E Untertyp IBDV Stämmen zu induzieren,
- (iii) die fähig
ist, Schutz zu induzieren, falls es über einen Massenanwendungsweg
verabreicht worden ist.
-
Die
IBDV Untertypen sind im Stand der Technik gut definiert, beispielsweise
durch das Mittel von ihrem Reaktionsmuster mit monoklonalen Antikörpern. Ein
IBDV des Variante E Untertyps reagiert spezifisch mit dem Virus
neutralisierenden Moab (monoklonalen Antikörper) 67, der bei der ATCC
durch Dave Snyder am 14. September 1992 unter der Eingangsnummer
Nr. HB 11122 (siehe auch, Vakharia et al., Virus Research 31, 265-273,
1994) hinterlegt worden ist.
-
Die
Mutationen, die in einer IBDV Mutante zum Einsatz in der Erfindung
resultieren, werden in den Kodierbereich für das Variante E VP2 Protein
an den Codonen für
Aminosäure
254(Ser) und/oder 270 (Ala) eingeführt.
-
Eine
vorteilhafte IBDV Mutante zum Einsatz in der Erfindung umfasst die
gewünschten
Mutationen in beiden Codonen oder in dem Codon für die Aminosäure 254.
-
Der
Austausch von Nukleotid 890 (A zu G) und 938 (G zu A) führt zu den
Ersetzungen der Aminosäure 254
(Ser zu Gly) beziehungsweise 270 (Ala zu Thr). Wie oben beschrieben
ist die genomische Organisation von IBD Viren gut etabliert: das
IBDV Genom umfasst ein grosses Segment A und ein kleineres Segment
B. Das Segment A von IBDV umfasst einen grossen offenen Leserahmen
(ORF), der ein Polyprotein von ungefähr 110 kDa (VP2-VP4-VP3; 1)
kodiert. Die vollständigen
Nukleotidsequenzen von Segment A und Segment B von vielen IBDV Stämmen sind
bestimmt worden. Weiterhin sind der Ort innerhalb des ORF, die Nukleotidsequenz,
die die Variante E VP2 Protein kodiert, und die Aminosäurensequenz
von dem Variante E VP2 Protein von Vakharia et al., Avian Diseases
36, 736-743, 1992; Vakharia et al., Virus Res. 31, 265-273, 1994; Heine
et al., J. Gen. Virol. 22, 1835-1843, 1991 bestimmt worden. Zusätzlich sind
die Nukleotidsequenz von dem DNS Fragment, welches die Variante
E VP2 kodierende Sequenzen (Nukleotide 647-1725) umfasst, und den
Aminosäurensequenzen
172-532 des Polyproteins entspricht, das zum Erzeugen einer IBDV
Mutante zum Einsatz in der Erfindung, wie in den Beispielen beschrieben,
eingesetzt worden ist, in SEQ ID. Nr. 1 und 2 gezeigt.
-
Die
hier eingesetzten Nummern, um auf die Aminosäurepositionen hinzuweisen,
beziehen sich auf die Nummerierung der Aminosäuren in dem IBDV Polyprotein,
wie es üblicherweise
beim Stand der Technik eingesetzt wird. Die Nummern, die auf die
Nukleotidpositionen hinweisen, basieren auf der vollständigen Nukleotidsequenz
vom Segment A des IBDV Genoms, wie es durch Mundt und Müller (J.
Gen. Virol. 77, 437-443, 1995; NCBI Eingangsnummer Nr. X 84034)
beschrieben worden ist.
-
Es
ist in Mundt (1999, supra) gezeigt worden, dass die Vorbedingung
für einen
IBDV Stamm mit einem klassischen oder Variante E Phenotype, CEF
Gewebekultur zu infizieren und in dieser zu replizieren, die Anwesenheit
von Codonen ist, die Aminosäure
253 (His) und 284 (Thr) in dem VP2 Gen von den jeweiligen Stämmen kodieren.
Daher umfasst insbesondere ein IBDV Stamm zum Einsatz in der vorliegenden
Erfindung, der die Eigenschaft hat, CEF Gewebekultur zu infizieren
und in diesen replizieren, Aminosäure 253 (His) und 284 (Thr).
Solch ein IBDV Stamm kann durch Verfahren erhalten werden, die in
Mundt (1999, supra) beschrieben worden sind. Weiterhin ist ein solches
Verfahren auch in Beispiel 1 beschrieben.
-
Als
ein Ergebnis der Degeneration des genetischen Codes bestehen verschiedene
Möglichkeiten
für die
Codonen, die die Aminosäuren
254(Gly) und 270(Thr) von dem Polyprotein einer IBDV Mutante gemäss der Erfindung
kodieren. Das Codon in dem VP2 Kodierbereich für Aminosäure 254(Gly) kann GGA, GGC, GGG
oder GGT sein, wobei GGC bevorzugt ist, wohingegen das Codon für Aminosäure 270(Thr)
ACT, ACC, ACA oder ACG sein kann, wobei ACG besonders bevorzugt
ist.
-
Die
Variante E IBDV Stämme
mit der Eigenschaft (i) CEF Gewebekultur zu infizieren und in diesen
zu replizieren und (ii) eine ein breites Spektrum umfassende Immunantwort
bei Verabreichung über
einen Massenanwendungsweg zu induzieren, können durch Einfügen der
spezifischen relevanten Codonen, die oben erwähnt worden sind, in einem natürlich auftretenden
Variante E Stamm hergestellt werden.
-
Alternativ
kann dieses Ergebnis auch erhalten werden durch Austausch von Teilen
des Variante E VP2 Kodierbereichs durch einen entsprechenden Teil
der genomischen Sequenz eines bekannten (klassischen) IBDV Stamms,
der bereits die gewünschten
Codonen an den relevanten Positionen enthält. Volle Längen an genomischen Sequenzen
von klassischen Stämmen
sind in den US Patenten
US 5,871,744 (Vakharia
und Mundt) und der EP-Patentanmeldung Nr. 98201704.8 (Akzo Nobel
NV) beschrieben worden.
-
Insbesondere
ist eine IBDV Mutante zum Einsatz in der Erfindung geliefert worden,
die einen Teil der VP2 kodierenden Sequenz des klassischen Stammes
D78, der ein VP2 Protein Fragment kodiert, umfasst, die Aminosäurepositionen
253-284 umfasst und die gewünschten
Codonen aufweist wie oben beschrieben.
-
Eine
bevorzugte IBDV Mutante zum Einsatz in der vorliegenden Erfindung
umfasst einen Teil des D78 VP2 Kodierbereichs umfassend die Nukleotidposition
884-985 mit einer Nukleotidsequenz, die in SEQ ID Nr. 3 gezeigt
ist. Dieses Nukleotidfragment ersetzt das entsprechende Fragment
des Variante E VP2 Kodierbereichs und kodiert unter anderem die
folgenden Aminosäuren:
253 (His), 254 (Gly), 270 (Thr) und 284 (Thr) (SEQ ID Nr. 4).
-
Eine
IBDV Mutante zum Einsatz in der vorliegenden Erfindung kann das
genetische Rückgrat
des Segments A eines Variante E IBDV Stammes umfassen, umfassend
einen mutierten VP2 Kodierbereich wie oben beschrieben. Dennoch
kann eine IBDV Mutante zum Einsatz in der Erfindung auch auf dem
genetischen Rückgrat
eines anderen IBDV Stammes beruhen, wie einem klassischen oder GLS
Stamm, einem klassischen Stamm, insbesondere auf dem Stamm D78,
der bevorzugt ist.
-
Bei
solch einer "chimerischen" IBDV Mutante sind
VP2 kodierende Sequenzen auf dem genetischen Rückgrat des Segmentes A eines
ersten Typs des IBDV Stammes durch die entsprechenden relevanten
Variante E VP2 kodierenden Sequenzen ersetzt, die zusätzlich die
gewünschten
Mutationen umfassen, die für
die vorteilhaften Eigenschaften der neuen IBDV Mutante verantwortlich
sind.
-
Die
VP2 kodierenden Sequenzen, die eine Variante E VP2 Protein kodieren,
können
die (mutierte) genetische Information kodierend das vollständige Variante
E VP2 Protein (Nukleotidpositionen 131-1666) umfassen oder können ein
Fragment davon umfassen, das ein VP2 Protein kodiert, das fähig ist,
Variante E Virus neutralisierende Antikörper zu induzieren. Im letzteren
Fall können
die Variante E VP2 kodierenden Sequenzen mit VP2 kodierenden Sequenzen
von einem anderen IBDV Untertyp komplementiert werden, so dass solch
eine IBDV Mutante ein vollständiges
VP2 Protein exprimiert.
-
Insbesondere
kann solch eine IBDV Mutante mindestens ein (mutiertes) Variante
E VP2 kodierendes Fragment umfassen, das den so genannten veränderlichen
Bereich des VP2 Gens abdeckt. Bayliss et al. (J. Gen. Virol. 71,
1303-1312, 1990) haben bestimmt, dass dieser Bereich innerhalb der
Nukleotidpositionen 745-1182 lokalisiert ist.
-
Vorzugsweise
umfasst die IBDV Mutante die Variante E VP2 kodierenden Sequenzen,
umfassend die Nukleotide 647-1666, umfassend die gewünschten
oben beschriebenen Mutationen.
-
Die
Erzeugung der (chimerischen) IBDV Mutanten kann erreicht werden
durch Mittel des kürzlich
hergestellten infektiösen
cRNS Systems für
IBDV (Mundt und Vakharia, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93, 11131-11136,
1996). Dieses reverse Genetiksystem eröffnet die Möglichkeit, Mutationen in das
RNS Genom der IBDV einzuführen.
Der wichtigste Schritt in diesem reversen Genetiksystem ist es,
cDNS Klone mit voller Länge
von den Segmenten A und B des IBD Virus zu erzeugen, umfassend die
Nukleotide der 5'-
und 3'-Enden von beiden
diesen Segmenten. Nach den Klonierungsverfahren sind die Sequenzen
voller Länge
von Segment A und B in operativer Weise mit einem Promoter verbunden,
der fähig
ist, eine DNS abhängige
RNS Polymerase zu binden, wie die T7, SP6 oder T3 Polymerase, wobei
der T7 Promoter bevorzugt ist. Die DNS abhängige Polymerase ist fähig, virale
cRNS von cDNS Klonen voller Länge
von Segment A beziehungsweise B zu beschreiben. Diese cRNS ist fähig, die
Replikation des Virus und die Isolierung von viablen Viren zu induzieren. Dieses
Verfahren kann mit jeder natürlich
auftretenden IBDV durchgeführt
werden.
-
Reverse
Genetiksystems sind für
verschiedene IBDV Stämme
beschrieben, wie D78 (Yao et al., J. Virol. 72, 2647-2657, 1998),
Stamm HK46 (Lim et al., J. Virol. 73, 2854-2862, 1999) und CEF 94
(Boot et al., Virology 265, 330-341, 1999).
-
Das
Segment B einer IBDV Mutante zum Einsatz in der Erfindung kann von
jedem anderen IBDV Stamm abgeleitet werden, bevorzugterweise von
einem klassischen IBDV Stamm, insbesondere von einem Stamm D78 oder
P2 (US Patent
US 5,871,744 und
EP-Patentanmeldung
Nr. 98201704.8).
-
Die
IBDV Mutanten, wie oben beschrieben, umfassen Segment B von Stamm
P2 und zeigen insbesondere vorteilhafte gedämpfte und Schutzeigenschaften,
speziell eine Mutante mit Amino 254(Gly) oder 254 (Gly)/270 (Thr).
-
Die
gewünschten
Mutationen können
in das IBDV Genom eingeführt
werden durch das Mittel von verfahren, die allgemein im Stand der
Technik zu diesem Zweck beschrieben sind. Insbesondere werden die
Mutation(en) durch Mittel von Ort-gesteuerten Mutagenesis-Effekten
eingeführt.
Verfahren für
das Einführen
einer Mutation in dem IBDV Genom sind hier beschrieben, aber sie
werden auch allgemein im Stand der Technik eingesetzt (Mundt und
Vakharia, 1996, supra; Yao et al., J. Virology 72, 2647-2654, 1998;
Mundt et al., 1999, supra; EP Patentanmeldung Nr. 98201704.8; "Current Protocols
in Molecular Biology",
eds.: F. M. Ausubel et al., Wiley N.Y., 1995 Edition, Seiten 8.5.1.-8.5.9.
und Kunkel et al. in Methods in Enzymology vol. 154, 376-382, 1987).
-
Wie
in den Beispielen gezeigt, zeigt eine IBDV Mutante zum Einsatz in
der Erfindung sehr vorteilhafte Eigenschaften, die zu einem neuen
Typ von IBDV Impfstoff führen
können.
Daher ist diese Erfindung ein Impfstoff zum Einsatz beim Schutz
von Geflügel
gegen Krankheiten, die von einer IBDV Infektion herrühren. Der Impfstoff
umfasst eine IBDV Mutante, wie oben beschrieben, zusammen mit einem
pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Verdünner.
-
Die
IBDV Mutante kann in einem Impfstoff als lebend gedämpfter oder
inaktivierter Virus eingebracht werden, jedoch ist die lebende Form
bevorzugt, weil dies den Einsatz von allen vorteilhaften Eigenschaften
der IBDV Mutanten der vorliegenden Erfindung gestattet.
-
Ein
Impfstoff gemäss
der Erfindung kann hergestellt werden durch konventionelle Verfahren
wie die, die beispielsweise üblicher weise
genutzt werden für
die kommerziell verfügbaren
lebenden und inaktivierten IBDV Impfstoffe. Kurz gesagt ist ein
empfängliches
Substrat mit einer IBDV Mutante gemäss der Erfindung inokuliert
und propagiert werden, bis der Virus zu einem gewünschten
infektiösen
Titer repliziert hat, wonach das IBDV enthaltende Material geerntet
wird.
-
Jedes
Substrat, welches fähig
ist, die Replikation von IBDV Mutanten zu unterstützen, kann
eingesetzt werden, um den Impfstoff gemäss der vorliegenden Erfindung
herzustellen, umfassend die primären
(aviären) Zellkulturen,
wie Hühnerembryofibroblast-Zellen (CEF) oder
Hühnerembryoleber-Zellen
(CEL), Säugetierzelllinien
wie die VERO Zelllinie oder die BGM-70 Zelllinie, oder aviäre Zelllinien
wie QT-35, QM-7 oder LMH. Üblicherweise
nach der Inokulation von den Zellen, wird der Virus für 3-10 Tage
propagiert, wonach das Zellkultur Supernatant geerntet wird, und
falls gewünscht
gefiltert oder zentrifugiert, um Zellenreste zu entfernen.
-
Alternativ
wird die IBDV Mutante in embryonierten Hühnereiern propagiert. Insbesondere
ist das Substrat, auf dem diese IBDVs propagiert werden, SPF embryonierte
Eier. Embryonierte Eier können
beispielsweise mit 0.2 ml IBDV Mutante inokuliert werden, welche
Suspension oder Homogenat enthält,
das mindestens 102 TCID50 je
Ei umfasst, und nachfolgend bei 37° Celsius inkubiert worden ist.
Nach ungefähr
2-5 Tagen kann das IBD Virusprodukt geerntet werden durch Einsammeln
des Embryos und/oder der Membranen und/oder der Allantoisflüssigkeit,
die von geeignetem Homogenisieren von diesem Material gefolgt wird.
Das Homogenat kann danach für
10 Minuten bei 2500 × g
zentrifugiert werden, gefolgt von einer Filterung des Supernatants durch
einen Filter (100 Mikrometer).
-
Der
Impfstoff gemäss
der Erfindung, der den lebenden Virus enthält, kann in der Form einer
Suspension oder in einer lyophilisierten Form hergestellt und vermarktet
werden, und enthält
zusätzlich
einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Verdünner,
welche für
solche Kompositionen üblich
sind. Träger
umfassen Stabilisierer, Konservierungsmittel und Puffer. Geeignete
Stabilisierer sind beispielsweise SPGA, Kohlenhydrate (wie Sorbitol,
Mannitol, Stärke,
Sucrose, Dextran, Glutamat oder Glukose), Proteine (solche wie getrocknetes
Milchserum, Albumin oder Casein) oder Zersetzungsprodukte davon.
Geeignete Puffer sind beispielsweise Alkalimetallphosphate. Geeignete
Konservierungsmittel sind Thimerosal, Merthiolat und Gentamicin. Verdünner umfassen
Wasser, wässrige
Puffer (wie gepufferte Salzlösung),
Alkohole und Polyole (wie Glyzerol).
-
Falls
erwünscht
können
die lebenden Impfstoffe gemäss
der Erfindung ein Adjuvans enthalten. Beispiele von geeigneten Verbindungen
und Kompositionen mit Adjuvans-Aktivität sind dieselben wie unten
beschrieben.
-
Obwohl
die Verabreichung durch Injektion, beispielsweise intramuskulär, subkutan
oder in ovo des lebenden Impfstoffs gemäss der vorliegenden Erfindung
möglich
ist, wird der Impfstoff vorzugsweise durch eine kostengünstige Massenanwendungsweg
verabreicht, der für
eine IBDV Impfung üblicherweise
eingesetzt wird. Für
die IBDV Impfung umfasst dieser Weg die Trinkwasser, Spray- und Aerosol-Impfung.
-
Zur
Verabreichung über
den Trinkwasserweg ist es üblich,
die Tiere für
ungefähr
2 bis 4 Stunden vom Zugang zu Wasser abzuschneiden, bevor ihnen
den Impfstoff enthaltendes Wasser vorgesetzt wird, und es ist wesentlich,
dass genug Trinkraum für
alle Vögel
vorhanden ist, dass sie alle gleichviel trinken können.
-
Der
Impfstoff wird in frischem Trinkwasser mit einer Konzentration angewandt,
die so berechnet ist, dass jeder Vogel eine ausreichende Dosis erhält.
-
Um
zu verhindern, dass eine wesentliche Verminderung des viablen Impfstoffvirus
durch das Vorliegen von geringen Mengen von Chlor-, Eisen-, Zink-
oder Kupfer-Ionen im Trinkwasser auftritt, wird vorzugsweise ein
Schutzstoff wie entrahmte Milchpulver) zu dem den Impfstoff enthaltenden
Wasser hinzugefügt.
-
Das
Sprayverfahren, umfassend die gewöhnliche Spray- und Aerosol-Verabreichung,
umfasst die Verabreichung von dem lebenden IBDV Impfstoff, der in
kleinen Flüssigkeitspartikeln
eingebunden ist. In dem gewöhnlichen
Sprayverfahren haben Partikel üblicherweise
eine ursprüngliche
Tropfengrösse
von 10 bis 100 Mikron und bei dem Aerosol-Verabreichungs-Verfahren
liegt die Tröpfchengrösse üblicherweise
zwischen < 1 und
50 Mikron.
-
Um
die Inaktivierung des lebenden Impfstoff-Virus zu verhindern, weil
erhöhte
Konzentrationen von aufgelösten
Salzen als ein Ergebnis der Austrocknung der (Trink)Wasserteilchen
auftreten, können
kleine Mengen eines Proteinschutzes, so wie entrahmte Milch, entrahmtes
Milchpulver oder Gelatine der wässrigen Phase
hinzugefügt
werden.
-
Für die Erzeugung
von kleinen Partikeln können
konventionelle Spray-Apparate und Aerosol-Erzeuger eingesetzt werden,
wie die kommerziell erhältlichen
Sprayerzeuger für
Tornister-Spray, Brutplatzspray und Sprühnebelspray. Die Trinkwasserimpfung
kann auch durch konventionelle Apparate ausgeführt werden. Details, die konventionelle
Spray/Aerosol- und Trinkwasser-Impfungen betreffen, können in
dem "Compendium, Verabreichung
von Geflügel-Impfstoffen" nachgelesen werden,
welches von dem Gezond heidsdienst voor Pluimvee, Doorn, Die Niederlande,
van Eck et al., VI-VII, 1988 herausgegeben worden ist.
-
Der
Impfstoff der vorliegenden Erfindung kann die IBDV Mutante in einer
inaktivierten Form aufweisen. Der Hauptvorteil von einem inaktivierten
Impfstoff ist das hohe Niveau von Schutzantikörpern von langer Dauer, was
erreicht werden kann gegen sowohl die klassische als auch die Variante
E der IBDV Stämme.
-
Das
Ziel der Inaktivierung der Viren, die nach dem Propagationsschritt
geerntet worden sind, ist es, die Reproduktion der Viren zu eliminieren.
Allgemein kann dies erreicht werden durch chemische oder physikalische
Mittel, die im Stand der Technik wohlbekannt sind.
-
Ein
Impfstoff, der die inaktivierte IBDV Mutante umfasst, kann beispielsweise
einen oder mehrere der oben erwähnten
pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Verdünner
aufweisen, die zu diesem Zweck geeignet sind.
-
Vorzugsweise
umfasst ein inaktivierter Impfstoff gemäss der Erfindung eine oder
mehrere Verbindungen mit Adjuvans-Aktivität. Geeignete Verbindungen oder
Kompositionen zu diesem Zweck umfassen Aluminiumhydroxid, -phosphat
oder -oxid, Öl-in-Wasser
oder Wasser-in-Öl
Emulsion basierend auf, beispielsweise einem Mineralöl, so wie
Bayol F® oder
Marcol 52® oder
einem Pflanzeöl
so wie ein Vitamin E Azetat, und Saponin.
-
Der
Impfstoff gemäss
der Erfindung umfasst eine effektive Dosis der IBDV Mutante als
aktive Komponente, das heisst eine Menge von immunisierendem IBDV
Material, so dass Immunität
in den geimpften Vögeln
gegen einen Challenge durch einen virulenten Virus induziert wird.
Immunität
ist hier so definiert, dass die Induktion von einem signifikant
höheren
Niveau an Schutz in einer Population von Vögeln nach der Impfung vorliegt,
verglichen mit einer ungeimpften Gruppe.
-
Typischerweise
kann der lebende Impfstoff gemäss
der Erfindung in einer Dosis von 102-104 TCID50 infektiöser Dosis50 (TCID50) je Tier
verabreicht werden, vorzugsweise in einer Dosis, die zwischen 104.0-107.0 TCID50 liegt. Inaktivierte Impfstoffe können die
antigenen Äquivalente
von 105-109 TCID50 je Tier aufweisen.
-
Inaktivierte
Impfstoffe werden üblicherweise
parenteral, beispielsweise intramuskulär oder subkutan verabreicht.
-
Obwohl
der IBDV Impfstoff gemäss
der vorliegenden Erfindung in effektiver Weise bei Hühnern eingesetzt
werden kann, können
auch anderes Geflügel
wie Truthähne,
Perlhühner
und Rebhühner
in erfolgreicher Weise mit dem Impfstoff geimpft werden. Hühner umfassen
Masthühner,
Vermehrungsbestand und Legebestand.
-
Das
Alter der Tiere, die einen lebenden oder inaktivierten Impfstoff
gemäss
der Erfindung erhält,
ist dasselbe, wie das der Tiere, die die üblichen lebenden oder inaktivierten
IBDV Impfstoffe erhalten. Beispielsweise können Hühner (frei von mütterlich
abgeleiteten Antikörpern-MDA)
im Alter von einem Tag oder in ovo geimpft werden, wohingegen Hühner mit
hohen Niveaus an MDA vorzugsweise bei 2 bis 3 Wochen Alter geimpft
werden. Legebestand oder Vermehrungsbestand mit geringem Niveau
an MDA können
im Alter von 1 bis 10 Tagen geimpft werden, gefolgt von einer Booster-Impfung
mit inaktiviertem Impfstoff im Alter von 6 bis 12 und 16 bis 20
Wochen.
-
Kombinationsimpfstoffe
mit, zusätzlich
zu der oben beschriebenen IBDV Mutante, einem oder mehreren Immunogenen,
die von anderen Pathogenen abgeleitet werden, die für Geflügel infektiös sind,
werden auch betrachtet.
-
Vorzugsweise
umfasst der Kombinationsimpfstoff zusätzlich einen oder mehrere Impfstoffstämme des „Mareks
Disease Virus" (MDV),
des infektiösen
Bronchitisvirus (IBV), dem Virus der Newcastle Krankheit (NDV),
dem sogenannten „Egg
drop"-Syndrom (EDS)
Virus, Puten Rhinotracheitis Virus (TRTV) oder Reovirus.
-
BEISPIELE
-
Beispiel
1 Erzeugung von einer breitbandigen klassische/Variante E IBDV Mutante
-
Material und
Verfahren
-
Virus und Zellen.
-
Der
Serotype I Stamm D78 (Intervet International BV, Boxmeer, Die Niederlande)
wurde in Hühnerembryozellen
(CEC) propagiert. CEC, das von embryonierten SPF Eiern abgeleitet
worden ist, sind in Dulbeccos minimal essentiellem Medium (DMEM)
versetzt mit 10 Prozent fötalem
Kalbsserum (FCS) gewaschen und sind eingesetzt worden für die Propagierung
von wiedergewonnenem Virus und Übergabe
von Transfektionssupernatanten. Transfektionsexperimente und Immunofluoreszenzassays
sind durchgeführt
worden unter Einsatz von Wachtel-Muskelzellen (QM-7, ATCC) gewachsen
in Medium 199 versetzt mit 10 % FCS.
-
Herstellung von einem
cDNS Klon voller Länge
von Segment B IBDV Stämmen.
-
Zum
Klonen von cDNS voller Länge
von Segment B vom Serotype I Stamm D78, ist das Virus in CEC propagiert
worden und durch Ultrazentrifugierung gereinigt worden. Genomische
virale RNS vom Stamm D78 ist gereinigt worden, revers in cDNS transkribiert
worden, und durch die Polymerasekettenreaktion (PCR) verstärkt worden,
unter Einsatz von Standardverfahren mit Oligonukleotiden, wie dies
in Mundt und Vakharia (1996, supra) beschrieben worden ist. Das
Amplifikationsprodukt ist stumpf endend geklont worden und Plasmide
mit geeigneten PCR Fragmenten sind sequenziert worden. Das Klonierungsverfahren,
um ein Plasmid mit cDNS voller Länge
von Segment B (pUC18BD78) unter Steuerung von dem T7- RNS Polymerase
Promotor zu erhalten, entsprach dem Verfahren, das durch Mundt und
Vakharia (1996, supra) für
Segment B von Stamm P2 beschrieben worden ist.
-
Konstruktion von intergenerischen
IBDV Plasmiden.
-
Zum
Ersatz von IBDV spezifischen Sequenzen ist ein Plasmid eingesetzt
worden, das den vollständigen
Kodierbereich des Variante E Stammes E/Del umfasst (Vakharia, Biotechnology
Annual Review 3, 151-168, 1997). pEDEL22BacII ist mit Restriktionsenzymen
Nde I und Sal I, Nukleotide 647 beziehungsweise 1725 (SEQ ID Nr.
1) in Übereinstimmung
mit der Sequenz voller Länge
von Stamm P2 (NCBI Eingangsnummer Nr. X 84034) gespalten worden,
um ein 1078 bp Fragment zu erhalten, welches die kodierenden Sequenzen
von dem variablen Bereich von VP2 (Bayliss et al., 1990, supra)
und Sequenzen von VP4 vom Stamm E/Del umfasst. Nach Ligation in
Nde I- Sal I gespaltene pD78A/ΔNB
(Mundt, 1999, supra) ist ein chimerisches Plasmid pD78A-E/Del voller
Länge mit
Sequenzen sowohl von Segment A vom Stamm D78 als auch E/Del etabliert
worden (Mundt, 1999, supra). Plasmid pD78A-E/Del ist als Basis für die ortsgerichtete
Mutagenesis eingesetzt worden.
-
Zu
diesem Zweck ist pD78A-E/Del mit den Restriktionsenzymen Sac I und
Sal I, Nukleotide 868 und 1725 gespalten worden, in Übereinstimmung
mit der Sequenz voller Länge
von Stamm P2, und geklont in einen entsprechend gespalteten Plasmidvektor
pBS
– (Stratagene),
um pBSD78-E/Del zu erhalten. Die ortsgerichtete Mutagenese-Experimente
sind durchgeführt
worden wie oben beschrieben (Kunkel et al., 1992, supra). Ortsgerichtete
Mutagenese der Nukleotidsequenz (nt 941-985) ist erhalten worden
unter Einsatz des Oligonukleotids D78-E/Delmut12-1 (Tabelle 1, SEQ
ID Nr. 5) und Plasmid pBSD78-E/Del. Die interessierende Sequenz
wurde gesteuert durch Sequenzieren und ein Plasmid, das die geänderte Sequenz
umfasste, ist für
ein zweites Mutagenese-Experiment eingesetzt worden. Zu diesem Zweck
war die Sequenz des sich ergebenden Plasmids (pBSD78-E/Delmut1)
durch Einsatz des Oligonukleotids D78-E/Delmut12-2 (Tabelle 1, SEQ
ID Nr. 6) mutagenisiert worden. Die sich ergebenden Plasmide sind
sequenziert worden und ein geeignetes Plasmid (pBSD78-E/Delmut12)
wurde abgespalten mit Sac I und Spe I, Nukleotide 868 und 1181,
in Übereinstimmung mit
der Sequenz voller Länge
von Stamm P2. Das erhaltene Fragment, das die mutagenisierte Sequenz
enthält,
wurde in das geeignete gespaltene pD78A-E/Del ligiert. Das sich
ergebende Plasmid pD78A-E/Delmut12 wurde durch Sequenzieren gesteuert.
Das Plasmid enthält
ein ausgetauschtes Codon für
die Aminosäuren 253,
254, 270, und 284. Hier ist das Codon für die Aminosäuren von
der E/Del- Sequenz ersetzt worden mit solch einer D78-Sequenz (Q
253 H, S 254 G, A 270 T, A 284 T). Plasmide pD78A, pD78A -E/Del
und pD78A -E/DelMut12 sind in der
1 dargestellt.
Verfügbare
Plasmide sind eingesetzt worden für die Konstruktion von weiteren
intergenerischen Plasmiden. Zu diesem Zweck sind Plasmide pD78A
-E/DelMut12 wie oben beschrieben und pD78A-E/Del-QH-AT (Mundt, 1999,
supra) Nde I/Nar I abgespalten worden und DNS-Fragmente von jedem Plasmid sind eluiert
worden. Das Nde I/Nar I Fragment von pD78A -E/DelMut12 wurde in
das abgespaltene Nde I/Nar I Rückgrat
von pD78A-E/Del-QH-AT fixiert, um pD78A – E/DelMut1 zu erhalten. Unter Einsatz
dieser Strategie sind das folgende Codon für die Aminosäuren von
der E/Del- Sequenz ersetzt worden mit solch einer D78-Sequenz (Q
253 H, S 254 G, A 284 T). Um ein Plasmid (pD78A -E/DelMut2) zu erhalten, wo
das folgende Codon für
die Aminosäuren
von der E/Del- Sequenz mit der D78-Sequenz (Q 253 H, A 270 T, A
284 T) ersetzt worden sind, ist das Nde I/Nar I Fragment von pD78A-E/Del-QH-AT
in das Nde I/Nar I Rückgrat
von pD78A -E/DelMut12 ligiert. Karten der Plasmide pD78A -E/DelMut12,
pD78A -E/DelMut1, pD78A -E/DelMut2, und pD78A -E/DelQH-AT sind in
2 dargestellt. Tabelle
1 Oligonukleotide zum Einsatz für
die Herstellung von cDNS Klonen voller Länge des IBDV Segmentes A mit
Aminosäuresubstitutionen*
- * Komposition und Ort des Oligonukleotidprimers,
eingesetzt für
die ortsgerichtete Mutagenesis. Geänderte Nukleotide für die Mutagenesis
sind klein gedruckt und die geänderten
kodierenden Nukleotidtripletts sind fett gedruckt. Die Positionen,
an denen die Primer (die Nukleotid-Nummer) binden und die Numerierung
der Aminosäuren
sind in Übereinstimmung
mit der publizierten Sequenz des Stammes P2 (Mundt und Müller, 1995, supra).
-
Viruswiedergewinnung von
cRNS in Gewebekultur.
-
Für eine in
vitro Transkription von RNS von Plasmiden, die Segment A (pD78A
-E/DelMut1, pD78A -E/DelMut2, pD78A -E/DelMut12) und pD78B enthalten,
wurden durch Abspaltung mit entweder BsrGI oder Pst I linearisiert.
Weitere Behandlung von linearisierter DNS und Transkription sind
ausgeführt
worden wie von Mundt & Vakharia
(1996, supra) beschrieben, mit zwei Ausnahmen: i) die Transkriptionsmischungen
sind nicht durch Phenol/Chloroform-Extraktion gereinigt worden, und ii)
CEC wurden für
Transfektions-Experimente, wie durch Mundt und Vakharia (1996, supra)
beschrieben, eingesetzt. Zwei Tage nach der Transfektion wurden Zellen
gefroren/aufgetaut, zentrifugiert bei 700 × g, um zelluläre Reste
zu eliminieren, und die sich ergebenden Supernatants sind weiter
geklärt
worden durch Filtration durch 0.45 Mikrometerfilter und gelagert
bei –70° Celsius.
Für Immunofluoreszenzstudien
sind Zellen auf sterilen Küvettenhalter
für Objektträger gewachsen
worden. Mutanten, die Segment B von P2 enthalten, sind wie oben
beschrieben hergestellt worden.
-
Feststellung von IBDV
Antigen.
-
Das
IBDV Antigen wurde durch indirektes Immunofluoreszenz-Assay (IFA)
festgestellt. Supernatante von transfektierten CEC sind auf CEC
passagiert worden. Für
IFA sind CEC, die auf Küvettenhalter
für Objektträger gewachsen
wurden, mit Supernatanten inkubiert, die sich aus den passagierten
Experimenten ergeben hatten. Nach 16 Stunden wurden die Zellen mit
Azeton fixiert und für
die IFA verarbeitet.
-
Ergebnisse
-
Transfektionsexperimente
mit chimerischer cRNS.
-
Für die Transfektionsexperimente
sind cDNS Klone voller Länge
von chimerischen Segmenten A (pD78A – E/DelMut1, pD78A – E/DelMut2,
pD78A -E/DelMut12) in synthetische cRNS transkribiert und mit Segment
B (pD78B oder pP2B) cRNS voller Länge in CEC cotransfektiert
worden. Zwei Tage nach der Transfektion sind Zellen gefroren/aufgetaut
worden und die sich ergebenden Supernatants sind einmal auf CEC
passagiert worden. Nach dem Frieren/Auftauen wurde die Transfektion
und die passagierte Supernatanten auf IBDV Antigen durch IFA unter
Einsatz von CEC getestet. Das Virus wurde nach Transfektion von
cRNS von dem Plasmid pD78B oder pP2B in Kombination mit pD78A-E/DelMut1,
was zu der Mutante Virus D78A-E/DelMut1 (klassische/Variante E (TC)-254(Gly)//D78B) führt, mit
pD78A-E/DelMut2, was zu der Mutante Virus D78A-E/DelMut2 (klassische/Variante
E (TC)-270(Thr)//D78B) führt,
und mit pD78A-E/DelMut12, was zu der Mutante Virus D78A-E/DelMut12 (klassische/Variante
E (TC)-254(Gly)/270(Thr)//D78B) führt, und mit entsprechenden
Mutanten, die genomische Segment B von Stamm P2 (Mut1//P2B, Mut2//P2B
und Mut12//P2B) umfassen, erzeugt.
-
Beispiel 2
-
A Eigenschaften von IBDV
D78/Variante E (BU) und (TC) Mutante
-
Die
biologischen Eigenschaften von zwei Stand der Technik IBDV Mutanten
D78/Variante E (BU) (bezeichnet als D78A-E/Del) und D78/Variante
E (TC) (bezeichnet als D78A-E/Del-QH-AT-SR) beschrieben in Mundt
(1999, supra), sind bestimmt worden.
-
Material und Verfahren
-
Die
Wirkung von den verschiedenen Impfstoffen wurde durch die Messung
des Widerstandes gegen einen Challenge festgestellt, der mit der
Verabreichung eines Challenge Virus (virulente IBDV Stamm Variante E),
14 Tage nach der Impfung erhalten worden ist. Die untersuchten Impfstoffe
waren die Impfstoffe D78/Variante E (BU) und (TC), und der kommerziell
erhältliche
klassische Impfstoff Nobilis Stamm D78 (Intervet International BV,
Die Niederlande). Der (BU) Impfstoff, 102.0 EID50/Tier, wurde angewandt über den Augentropfenweg im
Alter von 2 Wochen. Der (TC) Impfstoff, 105.5 oder
103.5 TCID50/Tier,
wurde über
den Augentropfenweg beziehungsweise über die intramuskuläre Injektion
im Alter von 2 Wochen verabreicht. Der kommerzielle verfügbare klassische
Impfstoff Nobilis Stamm D78, 103.3 TCID50/Tier ist über den Augentropfenweg im
Alter von 2 Wochen verabreicht worden. Die Anwesenheit von IBDV
in der Bursa Fabricius und mikroskopische Läsionen in der Bursa von 5 Tieren
je Gruppe sind untersucht worden, 3, 7, 10 und 13 Tage nach der
Impfung und 3 Tage nach dem Challenge.
-
Schutz
gegen einen Challenge in diesem Experiment und in den Experimenten
wie unten beschrieben wurde festgestellt durch Bestimmung (i) akuter
Läsionen
3 Tage nach dem Challenge, (ii) viralem Antigen in der Bursa 3 Tage
nach dem Challenge und (iii) einem Läsionswert von 5 (100% Lymphozyten-Depletion).
-
Ergebnisse
-
(i) Durchschnittlicher
mikroskopischer Läsionswert
in der Bursa 3, 7, 10 und 13 Tage nach der Impfung und 3 und 10
Tage nach dem Challenge.
-
Wie
es aus Tabelle 2 ersehen werden kann, induzierte der IBDV (BU) Stamm
die vollständige
lymphozytische Depletion bereits 7 Tage nach der Impfung. Der TC
adaptierte IBDV Stamm hat keine Läsionen nach der Impfung induziert.
Der kommerzielle Impfstoff induzierte milde bis moderate Läsionen nach
der Impfung. Weitere Daten zeigten, dass Tiere, die mit der D78/Variante
E (BU) Mutante oder D78 geimpft worden waren, gegen den Challenge
geschützt
gewesen sind. Jedoch entwickelten Tiere, die mit der D78/Variante
E (TC) Mutante über
den okularen oder intramuskulären
Weg geimpft worden sind, (verschiedene Niveaus von) akuten Läsionen nach
dem Challenge, was darauf hinweist, dass nur ein geringer beziehungsweise
teilweiser Schutz erhalten worden war. Die Kontrolltiere waren nicht
geschützt,
da alle Tiere akute Läsionen
und 100% Lymphozyten Depletion zeigten, 3 Tage nach dem Challenge. Tabelle
2 Durchschnittlicher bursaler Läsionswert
- (oc) = okularer Weg; (im) = intramuskulärer Weg;
C = chronische Läsionen;
A = akute Läsionen
-
(ii) Erfassung von IBDV
mit einem ELISA System in der Bursa 3, 7, 10 und 13 Tage nach der
Impfung und 3 Tage nach dem Challenge.
-
Wie
aus der Tabelle 3 gesehen werden kann, könnte die D78/Variante E (BU)
Virus 3 und 7 Tage nach der Impfung isoliert werden. Kein Virus
konnte 3 Tage nach dem Challenge nachgewiesen werden, was darauf hinweist,
dass die Tiere gegen einen Challenge geschützt waren. Im Gegensatz zu
den Tieren, die mit der Gewebekultur geimpft worden waren, die Stamm
D78/Variante E (TC) adaptiert waren, konnten wir den Impfstoff Virus
nicht isolieren. Drei Tage nach dem Challenge, enthielten 4 von
5 über
den okularen Weg geimpfte Tiere den Challenge-Virus. Drei Tage nach
dem Challenge bei Tieren, die über
den intramuskulären
Weg geimpft worden waren, enthielten 2 von 5 den Challenge-Virus.
Dies weist darauf hin, dass Tiere, die über den okularen oder intramuskulären Weg
mit D78/Variante E (TC) geimpft worden waren, für 20 beziehungsweise 60 % geschützt gewesen
sind. Der kommerzielle Impfstoff Virus konnte 3, 7 und 10 Tage nach
der Impfung isoliert werden. Kein Virus konnte 3 Tage nach dem Challenge
nachgewiesen werden, darauf hinweisend, dass die Tiere gegen den
Challenge geschützt
gewesen sind.
-
Alle
Kontrolltiere haben das virale Antigen in der Bursa. Tabelle
3 Gegenwart von IBDV in der Bursa Fabricius.
- (oc) = okularer Weg; (im) = intramuskulärer Weg;
* Anzahl der positiven Tiere mit vorhandenem viralen Antigen je
untersuchter Gesamtanzahl.
-
B Eigenschaften von der
breitbandigen klassischen/Variante E (TC) IBDV Mutante
-
Materialien und Verfahren
-
Herstellung von IBDV Impfstoffen.
-
Primäre Hühnerembryofibroblast
(CEF) Zellen sind mit einer finalen Konzentration von 2 × 10/ml
hergestellt worden. Die Zellen sind in Eagles minimal essentiellen
Medium (MEM) kultiviert worden, enthaltend 5 % fötales Kälberserum. Zu 15 ml von dieser
Zellsuspension sind 0.1 ml IBDV-Stamm klassische/Variante E (TC)-254(Gly)/270(Thr)
(= Mut12) (passagiertes Niveau 2) hinzugefügt worden. Nach der Inkubation
für 3-6 Tage
in einem Hochfeuchtigkeitsinkubator bei 37° Celsius, wurde das Supernatant (passagiertes
Niveau 3) genommen, um das Tierexperiment 1 auszuführen. Das
Supernatant ist verdünnt
worden, um in einem Impfstoff einer Dosis von 103.0,
104.0 oder 105.0 TCID50/Tier zu resultieren.
-
Für das zweite
Tierexperiment wurde der IBDV Stamm klassische/Variante E (TC)-254(Gly)/270(Thr) weiter
gereinigt. Drei Plaque Reinigungsrunden sind ausgeführt worden.
Danach ist der Virus in der selben Weise wie oben beschrieben kultiviert
worden. Das neunte passagierte Niveau (P9) wurde in dem zweiten
Tierexperiment eingesetzt. Der kommerziell verfügbare klassische IBDV Impfstoff
Nobilis Stamm D78 (Intervet International BV, die Niederlande) wurde
in dem zweiten Experiment eingesetzt.
-
Experiment 1.
-
Ein
Tierexperiment wurde ausgeführt,
um die Sicherheits- und die Wirksamkeits-Charakteristika des Breitspektrum
Impfstoff Virus Stamm klassische/Variante E (TC)-254(Gly)/270(Thr)
in 14 Tage alten SPF Vögeln
zu untersuchen. Das Impfstoff Virus wurde über den Augentropfenweg oder
den intramuskulären
Weg zugeführt.
Das Virus wurde re-isoliert auf CEF von der Bursa, die das IBDV-Antigen nach der
Impfung enthielt. Die Wirksamkeit des Breitspektrum Impfstoff klassische/Variante
E (TC)-254(Gly)/270(Thr) wurde durch Messung der serologischen Antwort
und Widerstand auf einen Challenge festgestellt, erhalten von der
Verabreichung eines Challenge Virus (virulenter IBDV Stamm Variante-E),
14 Tage nach der Impfung. Die Anwesenheit von IBDV in der Bursa
Fabricius und mikroskopische Läsionen
in der Bursa von 5-15 Tieren je Gruppe sind untersucht worden, 3
und 14 Tage nach der Impfung und 3 und 10 Tage nach dem Challenge.
Schutz gegen den Challenge ist festgestellt worden. Weiterhin wurde
die serologische Antwort gegen klassische und Variante E Viren mit
dem VN-Test fest gestellt worden, 14 Tage nach der Impfung.
-
Experiment 2.
-
In
einem zweiten Potenztest wurde die Wirkung des Impfstoffes durch
Messung der serologischen Antwort und dem Widerstand gegen den Challenge
festgestellt, erhalten durch Verabreichung eines Challenge Virus
14 Tage nach Verabreichung von dem Gumboro Impfstoff Stamm klassische/Variante
E (TC)-254(Gly)/270(Thr) über
den Augentropfenweg.
-
Vierzehn
Tage alte Hühnern
sind in 3 Gruppen unterteilt worden. Eine Gruppe ist mit klassischer/Variante
E (TC)-254(Gly)/270(Thr)
(P9) geimpft worden, eine Gruppe mit original klassische/Variante
E (TC)-254(Gly)/270(Thr) (P3) und die letzte Gruppe mit kommerziellem
Impfstoff Nobilis Gumboro D78.
-
Am
3, 7 und 14 Tage nach der Impfung sind Bursa von 3 bis 15 Hühnern je
Gruppe genommen worden. Die Bursa's sind auf Läsionen und die Gegenwart von
viralem Antigen untersucht worden. Vierzehn Tage nach der Impfung
sind vier nicht-geimpfte SPF Hühner
von demselben Alter und Quelle zu jeder Gruppe hinzugefügt worden.
Blut wurde von allen Tieren genommen und alle Tiere sind einem Challenge
mit virulentem IBDV Stamm F52/70 über den Augentropfenweg unterworfen
worden. Für
eine Zeitdauer von 10 Tagen sind klinische Zeichen und Mortalität aufgezeichnet
worden. Am dritten Tag nach dem Challenge sind Bursa's von 5 Hühnern je
Gruppe isoliert worden. Die Bursa's sind auf Läsionen und die Gegenwart von
viralem Antigen untersucht worden. Am zehnten Tag nach dem Challenge
sind die Bursa's
von den überlebenden
Tieren auf die Gegenwart von mikroskopischen Läsionen untersucht worden.
-
Ergebnisse
-
Experiment 1.
-
(i) Durchschnittlicher
mikroskopischer Läsionswert
in der Bursa 3 und 14 Tage nach der Impfung und 3 und 10 Tage nach
dem Challenge.
-
Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 4 dargestellt. Die nicht-geimpften Kontroll-Tiere
sind nicht geschützt gewesen,
das Challenge Virus induzierte akute Läsionen und vollständige lymphozytische
Depletion, 3 und 10 Tage nach dem Challenge. Im Gegensatz dazu induzierte
der breitbandige Impfstoff klassische/Variante E (TC)-254(Gly)/270(Thr)
nur milde bis moderate Läsionen
nach der Impfung. Weiterhin sind 3 Tage nach dem Challenge nur milde
bis moderate chronische Läsionen
beobachtet worden, die darauf hinwiesen, dass die Tiere gegen den
Challenge mit virulenter Variante E IBDV geschützt gewesen sind. Zehn Tage
nach dem Challenge verminderten sich die Läsionen in der geimpften Gruppe
weiter. Tabelle
4 Durchschnittlicher bursaler Läsionswert
von klassischer/Variante E (TC)-254(Gly)/270(Thr) (P3).
- ED = Augentropfenweg; (IM) = intramuskulärer Weg;
C = chronische Läsionen;
A = akute Läsionen
-
(ii) Serologische Antwort
gegen IBDV
-
Als
VN-IBDV-Viren sind eine klassische und ein Variante-E Stamm eingesetzt
worden. Es kann in Tabelle 5 gesehen werden, dass klassische/Variante
E (TC)-254(Gly)/270(Thr) (P3) eine gute serologische Antwort gegen
sowohl klassische als auch Variante E Stämme von IBDV induziert hat,
was auf die Breitbandnatur des Virus hinweist.
-
Tabelle
5 Serologische Antwort 14 Tage nach der Impfung (VN-Titer wird als log2
der Verdünnung
exprimiert).
-
-
- ED = Augentropfenweg; (IM) = intramuskulärer Weg.
-
(iii) Feststellung von
IBDV mit einem ELISA-System in der Bursa 3 und 14 Tage nach der
Impfung und 3 Tage nach dem Challenge.
-
Wie
aus der Tabelle 6 zu ersehen ist, konnte der Virus 3 Tage nach der
Impfung in Tieren isoliert werden, die mit der höheren Dosis geimpft worden
waren. In keinem der geimpften Tiere konnte 3 Tage nach dem Challenge
ein Virus festgestellt worden, was darauf hinweist, dass alle Tiere
gegen den Challenge geschützt waren.
Im Gegensatz dazu enthielten alle Kontrolltiere das virale Antigen
in der Bursa nach dem Challenge. Tabelle
6 Gegenwart von IBDV in der Bursa Fabricius.
- ED = Augentropfenweg; (IM) = intramuskulärer Weg;
* Anzahl der positiven Tiere mit vorhandenem viralem Antigen je
untersuchter Gesamtanzahl
-
Experiment 2.
-
(i) Durchschnittlicher
mikroskopischer Läsionswert
in der Bursa 3 und 14 Tage nach der Impfung und 3 und 10 Tage nach
dem Challenge.
-
Wie
aus der Tabelle 7 zu ersehen ist, sind die nicht-geimpften Kontroll-Tiere
nicht geschützt
gewesen und das Challenge-Virus hat die vollständige lymphozytische Depletion
induziert, 3 und 10 Tage nach dem Challenge, was zu akuten Läsionen nach
dem Challenge geführt
hat. Im Gegensatz induzierte der Breitband-Impfstoff klassische/Variante E (TC)-254(Gly)/270(Thr)
milde bis moderate Läsionen
nach der Impfung. Weiterhin waren 3 Tage nach dem Challenge milde
bis moderate chronische Läsionen
beobachtet worden, darauf hinweisend, dass die Tiere gegen einen
Challenge mit klassischem virulenten IBDV Stamm F52/70 geschützt sind.
In der Gruppe geimpft mit klassische/Variante E (TC)-254(Gly)/270(Thr)
P9, zeigte ein Tier schwere akute Läsionen, 3 Tage nach dem Challenge,
darauf hinweisend, dass es nicht geschützt gewesen ist. Zehn Tage
nach dem Challenge verminderten sich die Läsionen in der Bursa von Tieren,
die mit klassische/Variante E (TC)-254(Gly)/270(Thr) geimpft gewesen
sind, weiter und alle waren von einer milden bis moderaten Natur,
darauf hinweisend, dass alle untersuchten Tiere geschützt gewesen
sind.
-
Tabelle
7 Durchschnittlicher bursaler Läsionswert
von Nobilis Gumboro D78 und dem klassische/Variante E (TC)-254(Gly)/270
(Thr) Stamm am passagierten Niveau 3 oder 9.
-
(ii) Serologische Nachricht
gegen IBDV
-
Als
VN-IBDV-Viren sind ein klassischer und ein Variante-E Stamm eingesetzt
worden. Es kann aus der Tabelle 8 ersehen werden, dass klassische/Variante
E (TC)-254(Gly)/270(Thr) (P3 und P9) eine gute serologische Antwort
gegen sowohl klassische als auch die Variante-E Stämme von
IBDV induziert, auf die Breitband-Natur von dem Virus hinweisend. Im Gegensatz
dazu induzierte die Gruppe, die mit D78 (Dosis 5.1 log10) geimpft
gewesen ist, eine durchschnittliche serologische Antwort gegen den
klassischen beziehungsweise Variante E Virus von 8.8 log2 und 5.9
log2, klar die klassische Art dieses Impfstoff anzeigend.
-
Tabelle
8 Serologische Antwort 14 Tage nach Impfung
-
- (VN-Titer wird als log2 von der Verdünnung ausgeführt).
-
(iii) Feststellung von
IBDV eines ELISA-Systems in der Bursa 3, 7 und 14 Tage nach Impfung
und 3 Tage nach dem Challenge.
-
Wie
aus Tabelle 9 gesehen werden kann, konnte der Virus 3 bis 14 Tage
nach Impfung isoliert werden. Das Virus konnte nur in einem Tier
festgestellt worden, dass mit der klassische/Variante E (TC)-254(Gly)/270(Thr),
Passagierniveau 9, geimpft worden war, 3 Tage nach dem Challenge,
darauf hinweisend, dass dieses Tier nicht gegen den Challenge geschützt gewesen
ist. Alle anderen Tiere waren gegen den Challenge geschützt. Tabelle
9 Vorhandensein von IBDV in der Bursa Fabricius.
-
- * Anzahl von positiven Tiere mit viralem Antigen auf die
Gesamtzahl der untersuchten Tiere bezogen
-
Beispiel 3 Sicherheit
und Wirksamkeit von Breitband IBDV Mutanten
-
Material und
Verfahren
-
Ein
weiteres Tierexperiment ist ausgeführt worden, um Sicherheits-
und Wirksamkeits-Charakteristika von verschiedenen Breitband Impfstoff
Virus Stämmen
zu untersuchen. Die Breitband Virus Stämme variierten in Segment B,
die von dem Gumboro Virus Stamm D78 oder P2 abgeleitet worden sind.
Weiterhin sind Gumboro Stämme
untersucht worden, bei denen nur einer der 2 Wechsel (an Positionen
254 und 270) in Segment A eingeführt
worden sind. Bei diesem Experiment wurden die Wirkungen des Impfstoffs
durch Messungen der serologischen Antwort und dem Widerstand auf
einen Challenge festgestellt, erhalten durch Verabreichung eines
Challenge Virus (F52/70), 14 Tage nach Verabreichung der Gumboro
Impfstoff Stämme.
Die untersuchten Impfstoffe waren die Breitband Impfstoff Virus
Stämme:
klassische/Variante
E (TC)-254(Gly)/270(Thr)//D78B
klassische/Variante E (TC)-254(Gly)/270(Thr)//P2B
klassische/Variante
E (TC)-254(Gly)//D78B
klassische/Variante E (TC)-254(Gly)//P2B
klassische/Variante
E (TC)-270(Thr)//D78B
klassische/Variante E (TC)-270(Thr)//P2B.
-
Die
verschiedenen Breitband Impfstoffe bei einer Dosis zwischen 103.4 und 104.8 TCID50/Tier sind über den Augentropfenweg im
Alter von 3 Wochen angewandt worden. Das Vorhandensein von IBDV
sind in der Bursa Fabricius und mikroskopische Läsionen in der Bursa von 5 Tieren
je Gruppe untersucht worden, 3 und 14 Tage nach Impfung und 3 und/oder
10 Tage nach Challenge. Schutz gegen Challenge wurde festgestellt. Weiterhin
wurde die serologische Antwort gegen klassische und Variante-E Viren
mit dem VN-Test, 14 Tage nach der Impfung, festgestellt.
-
Ergebnisse
-
(i) Durchschnittlicher
mikroskopischer Läsionswert
und Erfassung von IBDV-Antigen in der Bursa.
-
Ergebnisse
sind in den Tabellen 10 und 11 dargestellt. Alle IBDV Mutanten zeigen
eine verminderte Virulenz. Die Mutanten mit einem Segment B vom
Stamm D78 induzieren moderate Läsionen,
wohingegen die gedämpften
Eigenschaften der Mutanten mit einem Segment B vom Stamm P2 nochmals
mildere Eigenschaften zeigen. Klassische/Variante E (TC)-254(Gly)/270(Thr)//D78B
resultierte in 40 Schutz. Die anderen Stämme induzierten vollständigen Schutz,
3 Tage nach dem Challenge (nur chronische Läsionen vorhanden), ausgenommen
für klassische/Variante
E (TC)-270(Thr)//P2B, die nach einer Augentropfen-Verabreichung
nicht effektiv war. Alle anderen Gruppen zeigten milde bis moderate
Läsionen,
10 Tage nach dem Challenge. Tabelle
10 Durchschnittlicher bursaler Läsionswert
- C = chronische Läsionen; A = akute Läsionen
Tabelle
11 Vorhandensein von IBDV in der Bursa Fabricius. - *
Nummer von positiven Tieren mit vorhandenem viralen Antigen je untersuchter
Gesamtzahl.
-
(ii) Serologische Antwort
gegen IBDV
-
Ein
klassischer und ein Variante-E Stamm sind als VN-IBDV Viren eingesetzt
worden. Es kann in Tabelle 12 gesehen werden, dass die IBDV Impfstoff
Stämme
eine gute serologische Antwort gegen sowohl klassische als auch
gegen Variante-E Stämme
von IBDV induzierten. Die klassische/Variante E (TC)-270(Thr)//P2B
Mutante griff nicht nach der Augentropfen-Verabreichung des Virus.
-
Tabelle
12 Serologische Antwort, 14 Tage nach der Impfung (VN-Titer sind als log2
der Verdünnung
ausgedrückt
worden). x = 4 von 25 antworteten nicht, y = 1 von 25 antwortete
nicht, z = 2 von 25 antworteten nicht.
-
Legende der Figuren
-
1.
-
Konstruktion
von chimerischen cDNS Klonen von Segment A von IBDV. Eine Karte
von der genomischen Organisation des IBDV Segmentes A ist an der
Spitze der Figur gezeigt. Kodierende Sequenzen von Segment A vom
Stamm D78 sind durch einen offenen Kasten dargestellt. E/Del Sequenzen
sind durch schattierte Kästen
dargestellt. Der Ort von mutierten Aminosäuren sind angezeigt und mit
einem einzelnen Buchstabencode angezeigt. Die Nummerierung von Nukleotiden
und Aminosäuren
entsprechen derjenigen der veröffentlichten
Sequenz von Stamm P2 (Mundt und Müller, 1995, supra). nt, Nukleotide
-
2.
-
Konstruktion
von chimerischen cDNS Klonen von Segment A von IBDV. Eine Karte
von der genomischen Organisation des IBDV Segmentes A ist an der
Spitze der Figur gezeigt. Kodierende Sequenzen von Segment A von
dem chimerischen cDNS Klon pD78A-E/DelMut12
sind durch einen offenen Kasten dargestellt. Sequenzen von dem chimerischen
cDNS Klon pD78A-E/Del-QH-AT (Mundt, 1999, supra) sind mit schwarzen Kästen dargestellt.
Restriktionsenzyme und ihre für
das Klonen eingesetzten Abspaltungsorte sind angezeigt. Orte von
mutierten Aminosäuren
sind angezeigt und mit einem einzelnen Buchstabencode bezeichnet.
Die Nummerierung von Nukleotiden und Aminosäuren entsprechen derjenigen
der veröffentlichten
Sequenz von Stamm P2 (Mundt und Müller, 1995, supra). nt, Nukleotide.
-
-
-
-
-