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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung betrifft stabile
wässrige
Lösungsformulierungen,
die frei von humanen blutabgeleiteten Produkten sind, und die hohe
biologische Aktivität
und hohe chemische und hohe physikalische Stabilität von Interferon
vom α-Typ über einen
längeren
Zeitraum beibehalten.
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US-A-4 496 537 offenbart biologisch
stabile wässrige α-Interferon-Lösungsformulierungen,
die α-Interferon,
Humanserumalbumin und Alanin oder Glycin, Wasser und ein Puffersystem
enthalten, um den pH-Wert auf 6,5 bis 8,0 zu halten. Das Humanserumalbumin
("HSA") wirkt als Stabilisator
für α-Interferon
und verhindert Verluste an α-Interferon
aus der Lösung
durch Beschichtung und/oder Adsorption des α-Interferons auf den rostfreien
Stahl- und Glasoberflächen
von Kompoundiergefäßen, Verfahrensgeräten und
Lagerungsbehältern. Lösungsformulierungen,
die α-Interferon
und HSA enthalten, halten die chemische und biologische Stabilität des α-Interferons,
wenn solche Lösungen über längere Zeiträume, d.
h. mehr als 2 Jahre, bei 2 bis 8°C
gelagert worden sind.
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In letzter Zeit hat die weltweite
AIDS-Epidemie dazu geführt,
dass die Gesundheitsbehörden
den Herstellern das Anbringen von Warnungen an Produkten wie α-Interferon
vorschreiben, die humane blutabgeleitete Produkte enthalten.
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Es besteht ein Bedarf nach Umformulierung
von Lösungsprodukten
von Interferon vom α-Typ,
um eine Lösungsformulierung
zu erhalten, die frei von humanen blutabgeleiteten Produkten wie
HSA ist, während
hohe chemische, hohe physikalische Stabilität und hohe biologische Aktivität des Interferons
vom α-Typ in
den wässrigen
Lösungsformulierungen über längere Lagerungszeiträume erhalten
bleiben.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung liefert
eine stabile wässrige
Lösungsformulierung,
die eine hohe biologische Aktivität an Interferon vom α-Typ aufrechterhält und frei
von humanen blutabgeleiteten Produkten ist und:
- a.
0,1 × 106 bis 100 × 106 IU/ml
Interferon vom α-Typ;
- b. ein Puffersystem zur Aufrechterhaltung eines pH's im Bereich von
4,5 bis 7,1;
- c. eine wirksame Menge eines Chelatbildners;
- d. eine Menge an einem Sorbitan-mono-9-octadecenoat-poly(oxy-1,2-ethandiyl)-Derivat,
welche ausreicht, um das Interferon vom α-Typ gegenüber Verlust von Interferon
vom α-Typ
zu stabilisieren;
- e. eine wirksame Menge eines Tonizitätsmittels;
- f. eine wirksame Menge antimikrobiellen Konservierungsmittels;
und
- g. eine Menge an Wasser zur Injektion enthält, die ausreicht, um eine
Lösung
der oben angegebenen Bestandteile herzustellen.
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Die vorliegende Erfindung liefert
eine stabile wässrige
Lösungsformulierung,
die eine hohe biologische Aktivität an Interferon vom α-Typ aufrechterhält und frei
von humanen blutabgeleiteten Produkten ist und:
- a.
0,1 × 106 bis 100 × 106 IU/ml
Interferon vom α-Typ;
- b. ein Puffersystem, das zur Aufrechterhaltung eines pH's im Bereich von
4,5 bis 7,1 ausreicht;
- c. etwa 0,01 bis 1 mg/ml Dinatriumdihydrogenethylendiamintetraacetat;
- d. etwa 0,01 bis 1 mg/ml eines Sorbitan-mono-9-octadecenoat-poly(oxy-1,2-ethandiyl)-Derivats;
- e. etwa 1 bis 9 mg/ml Natriumchlorid;
- f. eine wirksame Menge eines antimikrobiellen Konservierungsmittels
ausgewählt
aus m-Kresol, Phenol, Methylparaben, Propylparaben oder Mischungen
davon; und
- g. Wasser zur Injektion bis auf 1 ml enthält.
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In einem bevorzugten Aspekt liefert
die vorliegende Erfindung eine stabile wässrige Lösungsformulierung, die hohe
biologische Aktivität
von Interferon vom α-Typ
hat und frei von humanen blutabgeleiteten Produkten ist, die enthält:
| mg/l |
a. α-2-Interferon | 5 × 106 bis 50 × 106 IU |
b. zweibasiges Natriumphosphat, wasserfrei | 1,8 |
c. einbasiges Natriumphosphat-monohydrat | 1,3 |
d. Dinatriumdihydrogenethylendiamintetraacetat | 0,1 |
e. Polysorbat 80 | 0,1 |
f. Methylparaben | 1,2 |
g. Propylparaben | 0,12 |
h. Natriumchlorid | 7,5 |
i. und Wasser zur Injektion | q. s. ad 1 ml |
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In einem anderen bevorzugten Aspekt
liefert die vorliegende Erfindung ferner eine stabile wässrige Lösungsformulierung,
die hohe biologische Aktivität
von Interferon vom α-Typ
hat und frei von humanen blutabgeleiteten Produkten ist, die enthält:
| mg/l |
a. α-2-Interferon | 5 × 106 bis 50 × 106 IU |
b. zweibasiges Natriumphosphat, wasserfrei | 1,8 |
c. einbasiges Natriumphosphat-monohydrat | 1,3 |
d. Dinatriumdihydrogenethylendiamintetraacetat | 0,1 |
e. Polysorbat 80 | 0,1 |
f. m-Kresol | 1,5 |
g. Natriumchlorid | 7,5 |
h. und Wasser zur Injektion | q. s. ad 1 ml |
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Die vorliegende Erfindung liefert
auch ein Verfahren zur Herstellung einer stabilen, wässrigen
Lösungsformulierung,
die hohe biologische Aktivität
von Interferon vom α-Typ
hat und frei von humanen blutabgeleiteten Produkten ist, bei dem
eine wirksame Menge Interferon vom α-Typ mit einem Puffersystem,
das in der Lage ist, den pH-Wert im Bereich von 4,5 bis 7,1 zu halten,
einem Chelatbildner, einem Sorbitanmono-9-octadecenoatpoly(oxy-1,2-ethandiyl)-Drivat,
einem Tonizitätsmittel,
einem antimikrobiellen Konservierungsmittel und ausreichend Wasser
gemischt wird, um eine Lösung
zu bilden. In einem bevorzugten Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Lösung
hergestellt und im Wesentlichen frei von gelöstem Sauerstoff gehalten, und
ein Kopfraum aus inerter Atmosphäre
oberhalb der Lösung
wird auf einem Wert von weniger als etwa 4 Vol.% Sauerstoff gehalten.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Wir haben spezielle Mengen einer
speziellen Gruppe von Bestandteilen gewählt, die es uns ermöglicht haben,
eine wässrige
Lösungsformulierung
von Interferon vom α-Typ
zu bilden, die kein Humanserumalbumin enthält, dennoch hohe chemische,
biologische und physikalische Stabilität des Interferons vom α-Typ bei
Lagerung von 2° bis
8°C über längere Zeiträume von
mindestens 24 Monaten beibehält.
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Der Begriff "frei von humanen blutabgeleiteten Produkten" bedeutet hier in
Bezug auf die erfindungsgemäßen Formulierungen,
dass keine humanen blutabgeleiteten Produkte wie HSA zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Lösungsformulierungen
verwendet werden.
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Der Begriff "hohe chemische Stabilität" bedeutet hier in
Bezug auf das in den erfindungsgemäßen Formulierungen verwendete
Interferon vom α-Typ,
dass das Interferon vom α-Typ
mindestens 85%, vorzugsweise 85% bis 100% seiner chemischen Integrität nach Lagerung
bei 2° bis
8°C für mindestens
24 Mo nate behält. Siehe
Tabellen 1 und 2. Die chemische Integrität wird ermittelt, indem der
Proteingehalt in einem HPLC-Assay gemessen wird, wie in demjenigen,
der von T. L. Nagabhushan et al. in einem Artikel mit dem Titel "Characterization
of Genetically Engineered ALFA-2 Interferon", Seiten 79 bis 88, in Interferon Research
Clinical Application, and Regulatory Considerations, Herausgeber
Zoon et al., Elsevier Science Publishing Co., Inc. 1984, (siehe
Ergebnisse in Tabellen 1 bis 4) offenbart ist.
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Der Begriff "hohe biologische Aktivität" bedeutet hier in
Bezug auf das in den erfindungsgemäßen Formulierungen verwendete
Interferon vom α-Typ,
dass das Interferon vom α-Typ
in der Formulierung mindestens 75%, vorzugsweise mindestens 85%,
insbesondere 90% bis 100% seiner biologischen Aktivität bei Lagerung bei
2° bis 8°C für mindestens
24 Monate behält
(siehe Ergebnisse in Tabellen 1 bis 4), gemessen in dem Standardverfahren
zur Inhibierung der zytopathischen Wirkung (CPE) eines Virus, wie
in dem Verfahren, das von W. P. Protzman et al. in J. Clinical Microbiology
(1985), 22, 596 bis 599 offenbart ist.
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Der Begriff "hohe physikalische Stabilität" bedeutet hier in
Bezug auf das in den erfindungsgemäßen Formulierungen verwendete
Interferon vom α-Typ,
dass die erfindungsgemäße Formulierung
klar bleibt, d. h. keine Trübung
oder sichtbares Schwebstoffmaterial (d. h. Teilchen mit mehr als
etwa 60 bis 70 μm
Durchmesser) nach Lagerung bei 2° bis
8°C für mindestens
24 Monate zeigt. Siehe Tabellen 1, 2 und 3. Die in den Tabellen
1, 2 und 3 aufgeführten
Ergebnisse sind überraschend,
da die meisten Lösungsformulierungen,
die Proteinprodukte wie Interferon vom α-Typ enthalten, dazu neigen,
visuell wahrnehmbares Schwebstoffmaterial (d. h. Teilchen mit Durchmessern
von mehr als 60 bis 70 μm)
nach längerer
Lagerung selbst bei 2° bis
8°C zu entwickeln.
Das zum Ermitteln von Schwebstoffmate rial in der erfindungsgemäßen Lösungsformulierung
verwendete Testverfahren (siehe Tabellen 1 bis 4) ist in The United
States Pharmacopeia/The National Formulary USP 23/NF beschrieben,
veröffentlicht
von United States Pharmacopeial Convention, Inc., (1995), Rockville, Maryland,
USA; siehe Physical Test <788> auf den Seiten 1813
bis 1816. Das Verfahren, das zum Ermitteln der visuellen Beschreibung
der erfindungsgemäßen Lösungsformulierungen
verwendet wird, ist auch in USP 23 als "General Requirement Test and Assays <1> Injections" auf den Seiten 1650
bis 1652 beschrieben.
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Wir haben gefunden, dass durch Zugabe
eines Chelatbildners zu den erfindungsgemäßen Formulierungen sichtbares
Schwebstoffmaterial vermieden werden konnte. Typische geeignete
Chelatbildner schließen
Dinatriumdihydrogenethylendiamintetraacetat (EDTA oder Dinatriumedetat)
oder Zitronensäure
ein. Die Verwendung von Dinatriumedetat ist bevorzugt. Ohne sich
auf irgendeine Theorie festlegen zu wollen, wird angenommen, dass
Dinatriumedetat effektiv Spurenmengen von Metallkationen komplexiert,
wie Zn2+, Fe2+,
Cu2+ oder Al3+,
wobei die Ionen in Hilfsstoffen und Verpackungskomponenten vorhanden
sein können,
z. B. Gummistopfen oder Dichtungen. Da Dinatriumedetat eine höhere Affinität zu diesen
Metallkationen als die Interferone vom α-Typ hat, wird die Wechselwirkung
zwischen Metallkationen und Interferon vom α-Typ vermieden, die zur Bildung
unlöslicher
Komplexe (in Form von beispielsweise sichtbarem Schwebstoffmaterial)
und Aktivitätsverlust
führt.
Die wirksame Menge des Chelatbildners liegt im Bereich von 0,01
bis 1 mg/ml, bezogen auf 0,1 × 106 bis 100 × 106 internationale
Einheiten ("IU") von Interferon
vom α-Typ/ml.
Vorzugsweise werden 0,1 mg Dinatriumedetat auf 5 × 106 bis 50 × 106 IU α-2-Interferon
verwendet.
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Die für die erfindungsgemäßen Formulierungen
geeigneten Puffersysteme sind jene, die den pH-Wert der wässrigen
Lö sungsformulierung
im Bereich von 4,5 bis 7,1 halten, vorzugsweise 6,5 bis 7,1 und
am meisten bevorzugt 6,8. Die Verwendung eines Puffersystems aus
zweibasigem Natriumphosphat und einbasigem Natriumphosphat ist bevorzugt.
Normalerweise wird ein 0,005 bis 0,1 molarer Puffer des bevorzugten
Puffersystems aus einbasigem Natriumphosphat/zweibasigem Natriumphosphat
für eine
Formulierung verwendet, die 0,1 × 106 bis
100 × 106 IU Interferon vom α-Typ pro ml enthält. Andere
geeignete Puffersysteme, um den gewünschten pH-Bereich von 4,5
bis 7,1 zu halten, schließen
Natriumzitrat/Zitronensäure
und Natriumacetat/Essigsäure
ein.
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Das erfindungsgemäß brauchbare Tonizitätsmittel
ist jedes Mittel, das die erfindungsgemäßen Formulierungen isoosmotisch
mit Humanserum machen kann. Typische geeignete Tonizitätsmittel
schließen
Natriumchlorid, Mannitol, Glycin, Glukose und Sorbitol ein. Die
Verwendung von Natriumchlorid als Tonizitätsmittel ist bevorzugt.
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Die Menge des verwendeten Tonizitätsmittels
liegt im Bereich von 1 bis 10 mg/ml, wenn die erfindungsgemäße Formulierung
0,1 × 106 bis 100 × 106 IU
Interferon vom α-Typ/ml
enthält.
Die Verwendung von 7,5 mg/ml Natriumchlorid für 5 × 106 bis
50 × 106 IU Interferon vom α-Typ pro ml ist in den erfindungsgemäßen Formulierungen
bevorzugt.
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Die Sorbitanmono-9-octadecenoat-poly(oxy-1,2-ethandiyl)-Derivate, wie Polysorbat
80 oder Polysorbat 20, sind als Stabilisierungsmittel brauchbar,
um die Adsorption der Interferonproteine vom α-Typ, wie α-2b-Interferon, auf rostfreien
Stahl- und Glasoberflächen
der Geräte
zu verhindern, die zur Herstellung der injizierbaren Formulierungen
verwendet werden, die Interferon vom α-Typ enthalten. Die wirksame
Menge an Polysorbat 20 oder 80 in der erfindungsgemäßen Formulierung
liegt im Bereich von 0,01 bis 1,0 mg pro ml bei einer Formulierung,
die 0,1 × 106 bis 100 × 106 IU
Interferon vom α-Typ pro
ml enthält.
Die Verwendung von Polysorbat 80 ist bevorzugt. Die Verwendung von
0,1 mg/ml Polysorbat 80 ist in allen erfindungsgemäßen Lösungsformulierungen
besonders bevorzugt. Wenn die Konzentrationen von Interferon vom α-Typ, wie α-2-Interferon,
unter etwa 15 × 106 IU/ml liegt, z. B. 6 × 106 IU/ml,
verringert der Aktivitätsverlust
infolge von Adsorption des α-Interferons in Abwesenheit
von Polysorbat 80 die biologische Aktivität der Formulierung deutlich. Wir
haben überraschenderweise
gefunden, dass Polysorbat 80 den Verlust von α-2b-Interferon verhindert und systemische
Abgabe des α-2b-Interferons
ohne Verlust an biologischer Aktivität ermöglicht. Im Verlauf der Entwicklung
der erfindungsgemäßen Formulierung
haben wir überraschenderweise
gefunden, dass Polysorbat 80 α-2b-Interferon
hervorragende chemische und biologische Stabilität verleiht, verglichen mit
anderen nicht-ionischen Tensiden, z. B. Pluronic F127 und Pluronic
F-68.
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Die in den erfindungsgemäßen Formulierungen
brauchbare Menge an Interferon vom α-Typ liegt im Bereich von 0,1 × 106 bis 100 × 106 IU/ml,
vorzugsweise 5 × 106 bis 50 × 106 IU/ml.
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Der Begriff "Interferon vom α-Typ" bedeutet hier die Familie hochhomologer
speziesspezifischer Proteine, die virale Replikation und zelluläre Proliferation
inhibieren und die Immunreaktion modulieren. Typische geeignete
Interferone vom α-Typ schließen ein:
Interferon α-2a,
wie ROFERON A Interferon α-2a,
erhältlich von
Hoffmann-La Roche, Nutley, N. J., USA, Interferon α-2b wie INTRON
A Interferon α-2b,
erhältlich
von Schering Corporation, Kenilworth, N. J., USA, Interferon α-2c wie BEROFOR
Interferon α-2c,
erhältlich
von Boehringer Ingelheim Pharmaceutical, Inc., Ridgefield, CT.,
USA, Interferon α-n1, eine gereinigte
Mischung natürlicher
Interferone, wie SUMIFERON, erhältlich
von Sumitomo, Japan, oder WELLFERON Interferon α-n1, erhältlich von The Wellcome Foundation
Ltd., Lon don, UK, oder Consensus-α-Interferon,
erhältlich
von Amgen, Inc., Newbury Park, Kalifornien, USA, oder Interferen α-n3, eine
Mischung natürlicher α-Interferone,
hergestellt von Interferon Sciences und erhältlich von Purdue Frederic
Co., Norwalk, CT, USA unter dem Handelsnamen ALFERON. Die Verwendung
von Interferon α-2a
oder α-2b
ist bevorzugt. Die Verwendung von Interferon α-2b ist besonders bevorzugt.
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Die erfindungsgemäß brauchbaren antimikrobiellen
Konservierungsmittel schließen
m-Kresol, Phenol und Methylparaben und Propylparaben und Mischungen
der oben genannten Konservierungsmittel ein, z. B. Phenol/Methylparaben-Mischungen.
Die sich als erfindungsgemäß brauchbar
erwiesene wirksame Menge m-Kresol
liegt im Bereich von 0,5 bis 2 mg/ml für eine Formulierung, die 0,1 × 106 bis 100 × 106 IU/ml
Interferon vom α-Typ
enthält.
Es ist bevorzugt, 1,5 mg/ml m-Kresol für eine Formulierung zu verwenden,
die 5 × 106 bis 50 × 106 IU/ml
Interferon α-2b
enthält.
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Die sich als brauchbar herausgestellte
wirksame Menge Phenol liegt im Bereich von 0,5 bis 5 mg/ml für eine Lösungsformulierung,
die 0,1 × 106 bis 100 × 106 IU/ml
Interferon vom α-Typ enthält.
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Die wirksame Menge Methylparaben
liegt im Bereich von 0,6 bis 1,8 mg/ml, und die Menge an Propylparaben
liegt im Bereich von 0,06 bis 0,18 mg/ml, wenn die erfindungsgemäße Formulierung
0,1 × 106 bis 100 × 106 IU/ml
Interferon vom α-Typ
enthält.
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Es ist bevorzugt, 1,2 mg/ml Methylparaben
in Kombination mit 0,12 mg/ml Propylparaben zu verwenden, wenn die
erfindungsgemäße Formulierung
0,1 × 106 bis 100 × 106 IU/ml α-2b-Interferon
enthält.
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Die Verwendung von m-Kresol als antimikrobielles
Konservierungsmittel ist besonders bevorzugt.
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Das zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formulierungen
verwendete Wasser ist vorzugsweise Wasser zur Injektion.
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Während
des Verlaufs der Entwicklung der erfindungsgemäßen wässrigen Lösungsformulierungen, die hohe
biologische Aktivität
sowie hohe chemische und hohe physikalische Stabilität des Interferons
vom α-Typ über einen
längeren
Lagerungszeitraum aufrechterhalten, ohne HSA als Stabilisator zu
verwenden, haben wir gefunden, dass die Menge eines Sorbitanmono-9-octadecenoat-poly(oxy-1,2-ethandiyl)-Derivats,
wie Polysorbat 80, die erforderlich ist, um als Stabilisierungsmittel
für das
Interferon vom α-Typ
zu wirken, einen direkten Einfluss auf die wirksame Menge des antimikrobiellen
Konservierungsmittels hatte, die der wässrigen Lösungsformulierung zugesetzt
werden konnte, um der Formulierung den passenden antimikrobiellen
Schutz gemäß verschiedenen
weltweiten Anforderungen der staatlichen Gesundheitsbehörden zu
liefern, ohne unerwünschte
Bildung von Trübung
in der Lösung
hervorzurufen.
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Wenn somit das bevorzugte Stabilisierungsmittel,
Polysorbat 80, in erfindungsgemäßen Formulierungen
in der bevorzugten wirksamen Menge von 0,1 mg/ml vorhanden war,
stellte sich heraus, dass die wirksame Menge des bevorzugten antimikrobiellen
Konservierungsmittels, z. B. m-Kresol, die ohne Herbeiführung von
Trübung
der Formulierung zugefügt
werden konnte, kritisch war. Wenn die Menge m-Kresol, die einer
Formulierung zugefügt
wurde, die 0,1 mg/ml Polysorbat 80 enthielt, wie in Beispiel 3 gezeigt
ist, beispielsweise auf mehr als 1,75 mg/ml erhöht wurde, wurde Trübung beobachtet.
Ein ähnliches
Trübungsproblem
wurde beobachtet, wenn die Menge Polysorbat 80 in der resultierenden
Formulierung auf 0,01 bis 1 mg/ml variiert wurde. Es wurde keine
Trübung
beobachtet, wenn 1,75 mg/ml oder weniger, vorzugsweise etwa 1,5
mg/ml m-Kresol zu einer Formulierung ge geben wurden, die gemäß den Verfahren
von Beispiel 3 hergestellt war, die 0,1 mg/ml Polysorbat 80 enthielt.
Diese kritische Empfindlichkeit wurde auch mit den Parabenen und
Phenol beobachtet, wenn sie als antimikrobielle Konservierungsmittel
verwendet wurden. Für
erfindungsgemäße Formulierungen,
die 0,01 bis 1 mg/ml Polysorbat 80 enthielten, sollte die wirksame
Menge Methylparaben nicht mehr als etwa 1,2 mg/ml betragen, wenn
es mit 0,12 mg/ml Propylparaben verwendet wird, um Trübung zu
vermeiden, und die wirksame Menge Phenol (wenn es anstelle der Parabene
verwendet wird) sollte im Bereich von 0,5 bis weniger als etwa 4
mg/ml liegen, um Trübung
zu vermeiden.
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Formulierungen von Interferon vom α-Typ sind
zur Behandlung vieler unterschiedlicher Krankheitszustände brauchbar,
wie Nierenzellenkarzinomen, dem mit AIDS zusammenhängenden
Kaposi-Sarkom, chronischer und akuter Hepatitis B, chronischer und
akuter non-A, non-B/C-Hepatitis. Die erfindungsgemäßen Formulierungen
sind vorzugsweise als injizierbare wässrige Lösungen zur Behandlung dieser
Krankheitszustände brauchbar.
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BEISPIELE
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Die folgenden nicht-einschränkenden
Beispiele illustrieren die Herstellung der wässrigen Lösungen der Interferone vom α-Typ.
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Die nach Beispiel 5 aufgeführten Prozeduren
wurden zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formulierungen der Beispiele
1 bis 5 verwendet.
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Die Stabilitätsdaten der Beispiele 2 und
3 sind in Tabellen 1 beziehungsweise 2 zusammengefasst.
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Beispiel 4
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Die Formulierung von Beispiel 3 wurde
mit 6 × 106 IU/ml α-2b-Interferon gemäß dem hier
detailliert beschriebenen Herstellungsverfahren hergestellt, wobei
die Lösung
mit Stickstoff durchblasen und nicht mehr als etwa 4 Vol.% Sauerstoff
im Kopfraum aufrechterhalten wurden.
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Ampullen, die ein Nennvolumen von
3 ml Lösung
enthielten, wurden bei 30°,
25° und
4°C gelagert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammenfasst.
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Beispiel 5
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Die Formulierung von Beispiel 4 wurde
gemäß dem hier
detailliert beschriebenen Herstellungsverfahren in allen Details
hergestellt, außer
dass kein Stickstoff durch die Lösung
geblasen oder diese damit bedeckt wurde, und das Sauerstoffvolumen
in dem Kopfraum war etwa 20 Vol.%, wie in Umgebungsluft gefunden
wird.
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Ampullen, die ein Nennvolumen von
3 ml Lösung
enthielten, wurden bei 30°,
25° und
4°C gelagert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
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Ähnliche
Ergebnisse werden erwartet, wenn das Interferon α-2B in den Beispielen 1 bis
5 durch eine äquivalente
Menge Roferon A, Wellferon oder Sumiferon Interferon-α ersetzt
wird.
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Tabelle
1
Interferon-α-2b
Stabilitätsdaten
von Beispiel 2
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Tabelle
2
Interferon-α-2b
Stabilitätsdaten
von Beispiel 3
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Tabelle
3
Interferon-α-2b
Stabilitätsdaten
von Beispiel 4
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Tabelle
4
Interferon-α-2b
Stabilitätsdaten
von Beispiel 5
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HERSTELLUNGSVERFAHREN
FÜR DIE
BEISPIELE 1 BIS 5
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A. Kompoundieren parabenhaltiger
wässriger
Lösungsformulierungen
wie in Beispiel 2 gezeigt
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- 1. Ungefähr
80% des Wassers zur Injektion wurden bei einer Temperatur größer als
70°C in
ein geeignetes ummanteltes Gefäß eingebracht,
das mit einem Rührer
ausgestattet ist.
- 2. Ungefähr
30% des Wassers zur Injektion wurden separat in ein anderes geeignetes
Gefäß eingebracht. Es
wurde gekühlt
und die Wassertemperatur zwischen 20° und 25°C gehalten. Es wurde mit dem
Durchblasen und Bedecken des Wassers, welches verwendet werden sollte,
um die Charge auf ein Endvolumen zu bringen, mit gefiltertem Stickstoff
begonnen, um ein Niveau an gelöstem
Sauerstoff auf oder unter 0,25 ppm zu halten.
- 3. Unter Mischen wurden Methylparaben und Propylparaben in das
Kompoundiergefäß von Stufe
1 eingebracht und gelöst,
während
die Temperatur der Lösung
zwischen 70° und
80°C gehalten
wurde.
- 4. Die Lösung
in Stufe 3 wurde auf eine Temperatur zwischen 20° und 25°C abgekühlt. Die Lösung wurde mit filtriertem
Stickstoff durchblasen und bedeckt. Es wurde ein Niveau an gelöstem Sauerstoff
auf oder unter 0,25 ppm gehalten.
- 5. Unter Mischen wurden die folgenden Bestandteile in die Lösung von
Stufe 4 eingebracht und aufgelöst, während das
Durchblasen und Bedecken mit Stickstoff aufrechterhalten wurden:
dibasiges
Natriumphosphat, wasserfrei
einbasiges Natriumphosphat, Monohydrat
Dinatriumedetat
Natriumchlorid
- 6. Das Durchblasen der Lösung
von Stufe 5 mit Stickstoff wurde unterbrochen. Das Bedecken mit
Stickstoff wurde in dem Kompoundiergefäß aufrechterhalten.
- 7. Polysorbat 80 wurde (für
eine Charge von 1 L Größe) in ungefähr 50 ml
Wasser zur Injektion in ein separates Gefäß eingebracht und aufgelöst. Die
Polysorbat 80 Lösung
wurde in die Lösung
von Stufe 6 überführt.
- 8. Der pH-Wert der Lösung
wurde überprüft. Er sollte
zwischen 6,6 und 7,0 liegen. Es war keine pH-Justierung erforderlich.
- 9. Interferon-α-2b
Massenarzeistofflösung
wurde unter Mischen in die Lösung
von Stufe 8 eingebracht.
- 10. Wasser zur Injektion wurde eingebracht, das mit Stickstoff
durchblasen war (aus Stufe 2), um die Charge auf das Endvolumen
zu bringen. Die Lösung
wurde gelinde bewegt, bis sie homogen war.
- 11. Die Lösung
wurde aseptisch durch einen sterilisierten Filter filtriert, der
gewaschen und auf Integrität getestet
worden war. Die sterilisierte Lösung
wurde in ein sterilisiertes Abfüllgefäß aufgefangen,
das mit steril-gefiltertem Stickstoff bedeckt worden war. Der Filter
wurde nach Filtration auf Integrität getestet.
- 12. Das Füllgefäß in Stufe
11 wurde mit steril gefiltertem Stickstoff bedeckt und versiegelt.
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B. Kompoundieren m-Kresol-haltiger
wässriger
Lösungsformulierungen,
wie in Beispiel 3 gezeigt
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Das Herstellungsverfahren, das zur
Herstellung der wässrigen
Lösungen
verwendet wurde, die m-Kresol als Konservierungsmittel enthielten
(wie in Beispiel 3 gezeigt ist), war genau das gleiche wie zuvor
beschrieben, außer
dass die Temperatur der Lösung
in Stufe 3 zwischen 20° und
25°C gehalten
wurde und das m-Kresol nach Stufe 6 eingebracht wurde.
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C. Kompoundieren HSA-freier
wässriger α-Interferonlösungsformulierungen
unter Umgehungsluft
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Das zur Herstellung der HSA-freien
wässrigen α-Interferonformulierungen
von Beispielen 1 bis 4 verwendete Herstellungsverfahren wurde wie
dasjenige von Beispiel 5 zur Herstellung der Formulierungen verwendet,
außer
dass alle Stufen unter Umgebungsluft durchgeführt wurden; es wurde weder
Stickstoff durch die Lösung
geblasen noch die Lösung
damit bedeckt, und Umgebungsluft (die normalerweise etwa 20 Vol.% Sauerstoff
enthält)
nahm das Kopfraumvolumen ein.
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Um hohe chemische, physikalische
und biologische Stabilität
aufrechtzuerhalten, ist es bevorzugt, dass das zur Herstellung der
wässrigen α-Interferonlösung verwendete
Wasser sowie die so gebildete wässrige α-Interferonlösung im
Wesentlichen frei von gelöstem
Sauerstoff sind und die wässrige
Lösung
mit einem Kopfraum aus einer inerten Atmosphäre hergestellt und gelagert
wird, wie Stickstoff, der nicht mehr als etwa 4 Vol.% Sauerstoff
enthält.
Mit dem Begriff "im
Wesentlichen frei von gelöstem
Sauerstoff" ist
hier ein Sauerstoffniveau von nicht mehr als etwa 0,25 ppm bei einer
Wassertemperatur von etwa 20° bis
25°C gemeint.
Dieses bevorzugte Niveau an gelöstem
Sauerstoff von 0,25 ppm wird normalerweise zweckmäßig durch
Durchblasen einer inerten Atmosphäre, z. B. Stickstoffgas in
das Wasser, das zur Herstellung der wässrigen Lösungen (die auf einer Temperatur
von etwa 20° bis
25°C gehalten
wird) verwendet wird, für
eine ausreichende Zeit (z. B. etwa 30 Minuten) erreicht, um den
gelösten
Sauerstoff auf einen Wert von nicht mehr als etwa 0,25 ppm abzusenken.
Das Durchblasen wird während
des Fertigungsverfahrens fortgesetzt, um das Niveau des gelösten Sauerstoffs
auf 0,25 ppm zu halten. Wir haben gefunden, dass wässrige Formulierungen
der vorliegenden Erfindung, die ein Niveau an gelöstem Sauerstoff
von 1 ppm und einen Sauerstoffgehalt in dem Kopfraum von 7 Vol.%
aufweisen, erheblich größeren Verlust
der chemischen Stabilität
des α-Interferons
nach 3 Monaten Lagerung bei 25°C
zeigten, verglichen mit einer ähnlichen
wässrigen
Formulierung mit dem bevorzugten Niveau an gelöstem Sauerstoff von 0,25 ppm
und einem Sauer stoffgehalt im Kopfraum von 4 Vol.%, die unter den
gleichen Bedingungen gelagert worden war.
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Ein Punkt für Punkt erfolgender Vergleich
der Stabilitätsdaten
der α-2b-Interferonlösung, die
in Tabellen 3 und 4 gezeigt sind, zeigt, dass es während Lagerung
für 12
Monate bei 4°C
keinen bedeutsamen Stabilitätsunterschied
zwischen den erfindungsgemäßen wässrigen
Lösungsformulierungen,
die unter den Stickstoff/sauerstoffarmen Bedingungen von Beispiel
4 hergestellt worden waren, und jenen gibt, die gemäß Beispiel
5 unter Umgebungsluft hergestellt waren. Im Unterschied dazu zeigt
ein Vergleich der α-2b-Interferonstabilität in Lösungen der
Beispiele 4 und 5, die bei höheren
Temperaturen, z. B. 25° und
30°C gelagert
wurden, die schützende
Wirkung, die durch die bevorzugtere (sicherere) Verwendung von Durchblasen
mit Stickstoff erreicht wird, um die niedrigeren Gehalte an gelöstem Sauerstoff
in der wässrigen
Lösung
zu bewirken, während
gleichzeitig ein Sauerstoffgehalt in dem Kopfraum auf einem Wert
von nicht mehr als etwa 4 Vol.% gehalten wird.
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Die erfindungsgemäße wässrige Lösungsformulierung kann in jeglichen
geeigneten gewaschenen und sterilisierten Abfüllgefäßen oder Behälter gelagert
werden, wie 2 ml oder 5 ml Flintglasampullen vom Typ I, die mit
grauen Butylkautschukverschlüssen
verschlossen sind. Die erfindungsgemäßen wässrigen Lösungsformulierungen können auch
in vorbefüllten
Multidosisspritzen gelagert werden, wie solchen, die zur Abgabe injizierbarer
Lösungen
von Arzneimitteln wie Insulin brauchbar sind. Typische geeignete
Spritzen schließen Systeme
ein, die eine vorbefüllte
Ampulle aufweisen, die an einer Spritze vom Kugelschreibertyp befestigt
ist, wie der Novolet Novo Pen, erhältlich von Novo Nordisk. Typische
geeignete Systeme schließen
eine vorbefüllte
Spritze vom Kugelschreibertyp ein, die leichte Selbstinjektion durch
den Anwender sowie genaue reproduzierbare Einstellungen der Dosis
ermöglicht.
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Die erfindungsgemäßen wässrigen Lösungsformulierungen, wie sie
in den Beispielen vorliegen, können
auch lyophilisiert werden, um ein Pulver zur erneuten Auflösung in
Wasser zu bilden. Es wird erwartet, dass das lyophilisierte Pulver
des Interferons vom α-Typ
seine chemische und biologische Stabilität mindestens 2 Jahre beibehält, wenn
es bei 2° bis
8°C gelagert
wird.