-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Formulierungen zur Stabilisierung
von PEG-Interferon α-Konjugaten während und
nach der Lyophilisation, ihre Herstellung und Verwendung.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Verschiedene
natürliche
und rekombinante Proteine werden pharmazeutisch verwendet. Nachdem
sie gereinigt, getrennt und formuliert worden sind, können sie
wegen verschiedener therapeutischer Indikationen parenteral verabreicht
werden. Parenteral verabreichte Proteine können jedoch immunogen sein,
können
relativ wasserunlöslich
sein und können
eine kurze pharmakologische Halbwertszeit haben. Es kann daher schwierig
sein, bei Patienten therapeutisch brauchbare Blutkonzentrationen
zu erreichen.
-
Diese
Probleme lassen sich überwinden,
indem die Proteine mit Polymeren konjugiert werden, wie Polyethylenglykol.
Davis et al., US-A-4 179 337 offenbaren das Konjugieren von Polyethylenglykol
(PEG) an Proteine wie Enzyme und Insulin, um Konjugate mit geringerer
immunogener Wirkung als die ursprünglichen Proteine zu erhalten
und dennoch einen wesentlichen Anteil ihrer physiologischen Aktivität aufrechtzuerhalten. Veronese
et al. (Applied Biochem. and Biotech, 11:141–152, 1985) offenbaren das
Aktivieren von Polyethylenglykolen mit Phenolchlorformiaten, um
eine Ribonuklease und eine Superoxiddimutase zu modifizieren. Katre et
al., US-A-4 766 106 und US-A-4
917 888, offenbaren auch das Solubilisieren von Proteinen durch
Polymerkonjugation. In ähnlicher
Weise können
PEG und andere Polymere an rekombinante Proteine konjugiert werden,
um die Immunogenizität
zu vermindern und die Halbwertszeit zu erhöhen. Siehe Nitecki et al.,
US-A-4 902 502, Enzon, Inc., Internationale Anmeldung Nr. PCT/US90/02133,
Nishimura et al. EP-A-154 316 und Tomasi, Internationale Anmeldung
Nr.
-
PCT/US85/02572.
Interferon α-2b
ist beispielsweise bekanntermaßen
wirksam zur Behandlung von Krankheitszuständen wie Nierenzellenkarzinom,
mit AIDS zusammenhängendem
Kaposi-Sarkom, chronischer und akuter Hepatitis B, chronischer und
akuter Non-A, Non-B/C-Hepatitis sowie Hepatitis C. Die Verbesserung
der pharmakologischen Halbwertszeit von Interferon α-2b würde die
Behandlung dieser Zustände
verbessern.
-
Obwohl
die Herstellung von Protein-Polymer-Konjugaten günstig ist, können sie
erst dann praktisch verwendet werden, wenn sie während der Fertigung und Verteilung
an Anbieter auf dem Gesundheitssektor über einen längeren Zeitraum gelagert werden
können.
Einige Protein-Polymer-Konjugate altern jedoch rasch, sogar in gefrorenen
Lösungen.
Lyophilisation (auch als Gefriertrocknen bekannt) ist ein Verfahren,
das ein Pharmakon in eine Form überführen kann,
die diesen Mangel überwinden
kann.
-
Lyophilisation
ist ein Verfahren, wodurch Wasser aus einer Zusammensetzung sublimiert
wird, nachdem sie gefroren worden ist. In diesem Verfahren können Pharmaka
und Biologika, die in einer wässrigen
Lösung über einen
Zeitraum relativ instabil sind, in einem leicht verarbeiteten flüssigen Zustand
in Dosierbehälter angeordnet,
ohne Verwendung schädlicher
Wärme getrocknet
und in einem getrockneten Zustand über längere Zeiträume gelagert werden.
-
Infolge
der geringen Gesamtmasse der aktiven Substanz in jeder Dosis erfordern
die Formulierungen der meisten Pharmaka und Biologika einschließlich Protein-Polymer-Konjugaten
weitere Bestandteile, um den aktiven Bestandteil während des
Lyo philisationsverfahrens zu schützen.
Ein als wässrige
Lösung
mit geringer Konzentration in einen Dosierbehälter gefülltes Pharmakon kann beispielsweise
zu physikalischem Verlust während
des Lyophilisationsvakuumverfahrens oder zu Adsorption an dem Behälter neigen.
Eine lyophilisierte Formulierung enthält oft Ballastbestandteile,
die die Menge an festem Material erhöhen, sowie Kryoschutzstoffe,
Lyoschutzstoffe und andere Stabilisatoren, um die Wirkkomponente
vor Schäden
zu bewahren. Welche spezielle Formulierung einen gegebenen Pharmakontyp
schützt,
muss jedoch empirisch bestimmt werden.
-
Es
gibt einen aktuellen Bedarf an einer Formulierung, die zum Schützen von
Protein-Polymer-Konjugaten und insbesondere PEG-Interferon α-Konjugaten
vor Schäden
während
der Lyophilisation geeignet ist. Eine derartige Formulierung sollte
es PEG-Interferon α-Polymer-Konjugaten
ermöglichen,
ihre biologische Aktivität,
physikalische Stabilität
und chemische Stabilität über längere Zeiträume aufrechtzuerhalten.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung liefert Formulierungen, die die Stabilisierung
von PEG-Interferon α-Konjugaten
während
und nach der Lyophilisation ermöglicht.
-
In
einem ersten Aspekt liefert die vorliegende Erfindung eine Formulierung,
die Stabilisierung von PEG-Interferon α-Konjugaten während und nach Lyophilisation
ermöglicht,
die Polyethylenglykol- (PEG)-Interferon α-Konjugate, einen Puffer, einen
Stabilisator, ein Kryoschutzmittel und ein Lösungsmittel enthält, wobei das
Kryoschutzmittel Sucrose ist.
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
auch Verfahren zur Herstellung stabiler wässriger Formulierungslösungen ein,
bei denen eine wirksame Menge PEG-Interferon α-Konjugate mit einem Puffer,
einem Stabilisator, einem Kryoschutzmittel und einem Lösungsmittel
gemischt wird, wobei das Kryoschutzmittel Sucrose ist. In einem
bevorzugten Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Formulierung
im Wesentlichen frei von gelöstem
Sauerstoff hergestellt und gehalten, und ein Kopfraum aus inerter
Atmosphäre über der
Formulierung wird auf einem Wert von weniger als etwa 4 Vol.% Sauerstoff
gehalten.
-
Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf spezielle Chemikalien für die Lösungskomponenten
begrenzt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Puffer jedoch
Natriumphosphat, der Stabilisator ist ein Poly(oxy-1,2-ethandiyl)derivat,
das Kryoschutzmittel ist Sucrose und das Lösungsmittel ist Wasser. In
einer solchen Ausführungsform
kann das Natriumphosphat Dinatriumphosphat wasserfrei mit Mononatriumphosphat-dihydrat
enthalten.
-
Die
vorliegende Erfindung ist auch nicht durch die Konzentrationen der
Komponenten der erfindungsgemäßen Formulierungen
eingeschränkt.
In einer Ausführungsform
ist die Konzentration der PEG-Interferon α-Konjugate vorzugsweise 0,03
bis 2,0 mg Interferon α pro
ml, während
die Konzentration des Natriumphosphats vorzugsweise 0,005 bis 0,1
molar ist, die Konzentration des Poly(oxy-1,2-ethandiyl)derivats
ist vorzugsweise 0,01 bis 1,0 mg/ml und die Konzentration der Sucrose
ist vorzugsweise 20 bis 100 mg/ml. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
ist die Masse der PEG-Interferon α-Konjugate
0,1 mg Interferon α,
die Masse des wasserfreien Dinatriumphosphats ist 0,75 mg, die Masse
des Mononatriumphosphatdihydrats ist 0,75 mg, die Masse der Sucrose
ist 40 mg, die Masse des Poly(oxy-1,2-ethandiyl)derivats ist 0,05
mg und das Volumen des Wassers ist 0, 5 ml. Das Verhältnis der
Komponenten ist alternativ 0,08 Gew.-% PEG-Interferon α-Konjugate,
gemessen durch die Masse des Interferon α, 3,6 % Natriumphosphat, 0,12
Gew.-% Poly(oxy-1,2-ethandiyl)derivat und 96,2 Gew.-% Sucrose.
-
Obwohl
die vorliegende Erfindung nicht auf ein spezifisches PEG-Interferon α-Konjugat
begrenzt ist, enthalten in einer Ausführungsform die PEG-Interferon α-Konjugate
einzelne PEG-Moleküle,
die an einzelne Interferonmoleküle
konjugiert sind. In einer solchen Ausführungsform können die
Interferon α-Moleküle ausgewählt sein
aus der Gruppe bestehend aus Interferon α-2a, Interferon α-2b, Interferon α-2c und Consensus-Interferon. In einer
bevorzugten Ausführungsform
sind die Interferonmoleküle
Interferon α-2b.
In ähnlicher
Weise ist in einer Ausführungsform
das Polyethylenglykol PEG12000, obwohl die
vorliegende Erfindung nicht auf ein spezielles PEG-Molekül begrenzt
ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Interferon-α-2b-Moleküle über eine
Urethanbindung an die PEG12000-Moleküle gebunden.
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
ein, ohne sich auf eine spezielle Charakterisierung zu beschränken, wenn
einzelne Interferon α-Moleküle mit einzelnen
Polymermolekülen
verbunden sind, dass die resultierenden PEG-Interferon α-Konjugate
eine Mischung von Positionsisomeren enthalten können. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist eines der Positionsisomere ein Interferon α-2b-Molekül, das an einem Histidinrest von
dem das Interferon α-2b-Moleküls an ein
PEG12000-Molekül gebunden ist.
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
auch ein Lyophilisationsverfahren ein, bei dem die oben beschriebenen
Formulierungen lyophilisiert werden, um ein lyophilisiertes Pulver
zu erzeugen. In einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet das Verfahren
ferner Wiederauflösung
(Rekonstitution) des lyophilisierten Pulvers mit Wasser oder anderen
wässrigen
Verdün nungsmitteln,
wie Benzylalkohol enthaltendem bakteriostatischem Wasser zur Injektion,
um eine wiederaufgelöste
Lösung
zu erzeugen (bakteriostatisches Wasser zur Injektion, Abbott Laboratories,
Abbott Park, IL, USA).
-
Die
vorliegende Erfindung beinhaltet auch lyophilisierte Pulver, die
durch Lyophilisation der oben beschriebenen Formulierungen hergestellt
sind. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das lyophilisierte Pulver 0,08 Gew.-% der PEG-Interferon α-Konjugate, 3,6 % des Natriumphosphats,
0,12 Gew.% des Poly(oxy-1,2-ethandiyl)derivats und 96,2 Gew.-% der
Sucrose.
-
In ähnlicher
Weise sind auch Gegenstände
wie eine Spritze oder Ampulle eingeschlossen, die eine wirksame
Menge derartiger lyophilisierter Pulver enthalten. In einer bevorzugten
Ausführungsform
enthält
der Gegenstand ferner ein Volumen an Wasser zur Wiederauflösung des
Pulvers. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das Pulver
mit bakteriostatischem Wasser wieder aufgelöst. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
wird das lyophilisierte Pulver mit dem gleichen Wasservolumen wieder
aufgelöst,
wie aus der Lyophilisierungslösung
während
der Lyophilisation entfernt wurde.
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
auch Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen bei Tieren ein. In
einer Ausführungsform
beinhaltet dieses Verfahren das Einbringen der wiederaufgelösten Lösung in
ein Tier mit einer Krankheit. In einer Ausführungsform ist das Tier ein
Mensch. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Mensch mit
einem Hepatitisvirus infiziert, wie Hepatitis C Virus. In einer
alternativen bevorzugten Ausführungsform
hat der Mensch Krebs.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
"PEG-Interferon α-Konjugate" sind Interferon α-Moleküle, die
kovalent an ein PEG-Molekül
gebunden sind. In bevorzugten Ausführungsformen enthalten die
erfindungsgemäßen PEG-Interferon α-Konjugate
Interferon α-2a
(Roferon, Hoffman La-Roche, Nutley, NJ, USA), Interferon α-2b (Intron,
Schering-Plough, Madison, NJ, USA), Interferon α-2c (Berofor Alpha, Boehringer
Ingelheim, Ingelheim, Deutschland) oder Consensus-Interferon, gemäß der Bestimmung
einer Consensus-Sequenz von natürlich
vorkommenden Interferon-α's (Infergen, Amgen,
Thousand Oaks, CA, USA).
-
Polymere
sind andererseits Moleküle
mit kovalent gebundenen, sich wiederholenden chemischen Einheiten.
Das ungefähre
Molekulargewicht des Polymers wird oft mit einer Zahl bezeichnet,
gefolgt von dem Namen der sich wiederholenden chemischen Einheit. "PEG12000" oder "Polyethylenglykol
(12.000)" bezieht
sich auf Polymer von Polyethylenglykol mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von ungefähr
12.000. In einem PEG12000-Polymer ist die Anzahl
der sich wiederholenden Polyethylenglykoleinheiten in dem Polymer
ungefähr
273. Es sei darauf hingewiesen, dass diese Bezeichnungen Näherungswerte
sind, da Polymere in Form einer Mischung mit einer Verteilung von
Kettenlängen
hergestellt werden, bei der ein durchschnittliches Molekulargewicht
angegeben wird, und oft ist es unmöglich, ein Polymer mit einem
genauen und einheitlichen Molekulargewicht oder einer genauen und
einheitlichen Anzahl sich wiederholender Einheiten herzustellen.
Verschiedene andere Polymere und Verfahren zu ihrer Herstellung
sind in der Technik wohl bekannt.
-
Verfahren
zur Herstellung von Protein-Polymer-Konjugaten sind auch in der
Technik bekannt. US-A-5 691 154 von Callstrom et al., US-A-5 686
071 von Subramanian et al., US-A-5 639 633 von Callstrom et al., US-A-5
492 821 von Callstrom et al., US-A-5
447 722 von Lang et al. und US-A-5 091 176 von Braatz et al. liefern
alle Verfahren zur Herstellung von Protein-Polymer-Konjugaten.
-
Die
Konjugation von Polymeren an Proteine kann zu einem einzelnen Polymermolekül führen, das
an ein Protein konjugiert ist, oder mehreren derartigen Konjugationen
an ein einzelnes Protein. Der Konjugationsgrad hängt von den Reaktionsbedingungen
und dem gewünschten
Ergebnis ab. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das PEG-Interferon α-Konjugat
in den erfindungsgemäßen Formulierungen
ein einzelnes Interferon α-2b,
das an ein einzelnes PEG12000 konjugiert
ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Interferon-α-2b-Molekül mit einer
Urethanbindung an das PEG12000-Molekül gebunden.
Reagenzien und Verfahren zur Herstellung dieses Protein-Polymer-Konjugats finden
sich in US-A-5 612 460 von Zalipsky und US-A-5 711 944 von Gilbert et al. Wenn ein
derartiges Protein-Polymer-Konjugat
in den erfindungsgemäßen Formulierungslösungen verwendet
wird, beträgt
die bevorzugte Konzentration von PEG-Interferon α-Konjugat 0,03 bis 2,0 mg Interferon α pro Milliliter.
-
Wenn
ein einzelnes Interferon-α-Molekül an ein
einzelnes Polymermolekül
gebunden ist, können
die resultierenden PEG-Interferon α-Konjugate
in Form eines einzelnen Positionsisomers oder einer Mischung von
Positionsisomeren vorliegen. Eine "Mischung von Positionsisomeren" bedeutet, dass die
individuellen PEG-Interferon α-Konjugate
an unterschiedlichen Stellen von unterschiedlichen Interferon α-Molekülen gebunden
sein können.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die PEG-Interferon α-Mischung
beispielsweise minde stens ein PEG-Interferon α-Konjugat, das an einen Histidinrest
des Interferon α-Moleküls gebunden
ist, während
ein anderes PEG-Interferon α-Konjugat
an eine andere Stelle des Interferon α-Moleküls gebunden ist (z. B. an das
Aminoende).
-
Die
Konservierung der PEG-Interferon α-Konjugate
kann, wie oben beschrieben, durch Lyophilisation erreicht werden.
Lyophilisation ist ein Verfahren zum Gefriertrocknen einer Zusammensetzung,
bei der eine gefrorene wässrige
Mischung behandelt wird, um Wasser zu entfernen. Das Verfahren beinhaltet üblicherweise die
Sublimation von Wasser aus den gefrorenen wässrigen Lösungen, üblicherweise unter Bedingungen
mit vermindertem Druck. Nach der Lyophilisation kann das PEG-Interferon α-Konjugat über längere Zeiträume gelagert
werden.
-
PEG-Interferon α-Konjugate
sind jedoch anfällig
für Schäden während und
nach der Lyophilisation. Schäden
an den PEG-Interferon α-Konjugaten
können
durch den Verlust von Protein, den Verlust der biologischen Aktivität oder durch
die Veränderung
des Grads und/oder der Beschaffenheit der Konjugation des Interferon α gekennzeichnet
sein. Ein PEG-Interferon α-Konjugat
kann beispielsweise zu freiem PEG und Interferon α abgebaut
werden, was zu einer Herabsetzung des Konjugationsgrads führt. Das
resultierende freie PEG kann in ähnlicher
weise für
die Konjugation mit einem anderen Interferon α zur Verfügung stehen, was möglicherweise
zu einem Anstieg des Konjugationsgrads dieses Zielmoleküls führt. In ähnlicher
Weise kann ein PEG-Interferon α-Konjugat
eine intramolekulare Verschiebung des PEGs von einer Konjugationsstelle
zu einer anderen innerhalb desselben Moleküls eingehen, wodurch die Art
der Konjugation des Interferon α geändert wird.
-
Die
vorliegende Erfindung schützt
PEG-Interferon α-Konjugate
vor Schäden,
indem sie in Formulierungen eingeschlossen werden, die während und
nach der Lyophilisation Schäden
verhindern. Obwohl die vorliegende Erfindung nicht auf irgendeine
spezielle Formulierung begrenzt ist, verwendet das Verfahren in
einer bevorzugten Ausführungsform
einen Puffer, einen Stabilisator, ein Kryoschutzmittel und ein Lösungsmittel
zusätzlich
zu dem PEG-Interferon α-Konjugat.
-
Puffer
sind geeignet, um den pH-Wert der Formulierung in einem Bereich
von 4,5 bis 7,1, vorzugsweise 6,5–7,1 und am meisten bevorzugt
6,8 zu halten. Die Verwendung eines Puffersystems aus Dinatriumphosphat
und Mononatriumphosphat ist bevorzugt. Wenn ein System aus Dinatriumphosphat
wasserfrei/Mononatriumphosphatdihydrat verwendet wird, ist es vorzugsweise
in gleichen Massemengen von Dinatriumphosphat zu Mononatriumphosphat
in einer bevorzugten Gesamtkonzentration von 0,005 bis 0,1 molar
vorhanden. Andere geeignete Puffersysteme zum Aufrechterhalten des
gewünschten
pH-Bereichs schließen
Citrat/Citronensäure
und Natriumacetat/Essigsäure
ein.
-
Ein
Stabilisierungsmittel ist brauchbar, um Adsorption des PEG-Interferon α-Konjugats
an den rostfreien Stahl- und Glasoberflächen der Geräte zu verhindern,
die zur Herstellung und Lagerung der das PEG-Interferon α-Konjugat
enthaltenden Formulierungen verwendet werden. Als ein Beispiel sind
Poly(oxy-1,2-ethandiyl)derivate
als Stabilisierungsmittel brauchbar. Mono-9-octadecenoat-poly(oxy-1,2-ethandiyl)derivate
(Polysorbat 80) ist ein bevorzugtes Stabilisierungsmittel. Wenn
Polysorbat 80 verwendet wird, ist die bevorzugte Konzentration 0,01
bis 1 mg/ml.
-
Kryoschutzmittel,
die auch als kryoschützende
Mittel oder Verbindungen bekannt sind, sind Mittel, die chemische
Verbin dungen, Zellen oder Gewebe vor den schädlichen Wirkungen des Gefrierens
schützen,
die üblicherweise
mit Lyophilisation verbunden sind. Im Fall der PEG-Interferon α-Konjugate
können
Kryoschutzmittel dieselben vor Schäden, Adsorption und Verlust
durch Vakuum schützen,
das bei der Lyophilisation verwendet wird.
-
Das
Kryoschutzmittel ist Sucrose.
-
In ähnlicher
Weise ist die vorliegende Erfindung nicht auf irgendeine spezielle
Menge an verwendetem Kryoschutzmittel begrenzt. In einer Ausführungsform
sind Kryoschutzmittel in einer ausreichenden Menge vorhanden, damit
das PEG-Interferon α-Konjugat lyophilisiert
werden kann. In einer solchen Ausführungsform können Kryoschutzmittel
in einer Menge von 0,05 bis 90 %, vorzugsweise 0,05 bis 50 % und
am meisten bevorzugt in einer Menge von etwa 0,15 % bis etwa 10
% vorhanden sein, bezogen auf das Gesamtgewicht der PEG-Interferon α-Lösung. Wenn
Sucrose verwendet wird, ist die bevorzugte Konzentration 20 bis
100 mg/ml.
-
Formulierungen,
die eine wirksame Menge an biologisch aktiven PEG-Interferon α-Konjugaten
einschließen,
sind zur Behandlung von Krankheitszuständen brauchbar, vorzugsweise
als injizierbare wässrige Lösungen.
Eine wirksame Menge bedeutet, dass die Formulierung oder das Pulver
eine adäquate
Konzentration von biologisch aktiver Komponente hat, um einen Krankheitszustand
bei einem Tier zu behandeln. Die bevorzugten Interferon α-2b-PEG12000-Konjugate sind geeignet zur Behandlung
von Krankheitszuständen
wie Nierenzellenkarzinom, mit AIDS zusammenhängendem Kaposi-Sarkom, chronischer
und akuter Hepatitis B, chronischer und akuter Non-A, Non-B/C-Hepatitis
sowie Hepatitis C. Eine Lösung,
die eine wirksame Menge dieses PEG- Interferon α-Konjugats enthält, enthält 0,03
bis 2,0 mg/ml PEG12000-Interferon α-2b-Konjugat,
gemessen durch Proteinmasse.
-
Beispiel
-
Dieses
Beispiel liefert eine Beschreibung einer erfindungsgemäßen Formulierung
und Schutz eines PEG-Interferon α-Konjugats während Lyophilisation
und Lagerung. Das PEG-Interferon α-Konjugat
wird in eine Lyophilisationsformulierung eingebracht, lyophilisiert
und als trockenes Pulver gelagert. Die Komponenten der Formulierung
sind wie folgt: Tabelle
1: Formulierung für
Lyophilisation und Lagerung
- * Menge, die in einem angegebenen Volumen
von 0,5 ml enthalten war.
- ** Wasser wurde während
der Lyophilisation sublimiert.
- *** Basierend auf Proteinmasse.
-
Nach
der Lyophilisation wurde das resultierende Pulver gelagert, und über einen
Zeitraum von sechs Monaten wurden Proben mit Wasser zur Analyse
wiederaufgelöst.
Die wiederaufgelöste
Lösung
wurde auf Proteinmassengehalt, Konjugationsgrad des PEG-Interferon α-Konjugats,
Bioaktivität
und visuelle Klarheit bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
wiedergegeben.
-
Tabelle
2: Stabilitätsdaten Stabilitätsdaten
einer 100 μg
Ampulle
-
- * Angegebene Füllung
ist 0,5 ml/Ampulle
- ** CCS Weißes
Pulver, nach dem Wiederauflösen
eine klare, farblose Lösung,
im Wesentlichen frei von sichtbaren Partikeln.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass der Gesamtproteinmassengehalt über den
Zeitraum von neun Monaten relativ stabil war. Die Veränderung
des Grads an monopegyliertem Interferon α-2b (d. h. Abbau zu freiem Interferon
und Polymer oder Erzeugung von dipegyliertem Interferon) war vernachlässigbar.
Die Bioaktivität,
gemessen durch einen antiviralen Assay auf Zellbasis, blieb im Wesentlichen
unverändert.
Die wiederaufgelösten
Lösungen
blieben während
des Zeitraums von sechs Monaten klar, farblos und frei von sichtbaren
Partikeln. Dies zeigt eine überraschend
hohe Stabilität
während
der Lyophilisation und anschließenden
Lagerung.
-
Es
ist aus dem obigen ersichtlich, dass die vorliegende Erfindung Formulierungen
liefert, die PEG-Interferon α-Konjugate
vor Schäden
während
Lyophilisation und während
anschließender
Lagerung schützen können.