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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Formulierungen, die
Human-Wachstumshormon (hGH)
enthalten, sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung derartiger
Formulierungen. Im Speziellen betrifft die vorliegende Erfindung
solche pharmazeutische Formulierungen mit erhöhter Stabilität als wässrige Zubereitung.
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Hintergrund der Erfindung
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Nach
dem Stand der Technik bekannte Human-Wachstumsfaktor-Formulierungen
sind alle lyophilisierten Präparate,
die Rekonstitution erfordern. Pro Phiole besteht Protropin® hGH
aus 5 mg hGH, 40 mg Mannit, 0,1 mg einbasigem Natriumphosphat, 1,6
mg zweibasigem Natriumphosphat, rekonstituiert auf pH 7,8 ("Physician's Desk Reference", Medical Economics
Co., Orawell, NJ, S. 1049 (1992)). Pro Phiole besteht Humatrope® hGH
aus 5 mg hGH, 25 mg Mannit, 5 mg Glycin, 1,13 mg zweibasigem Natriumphosphat,
rekonstituiert auf pH 7,5 ("Physician's Desk Reference", S. 1266 (1992)).
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Ein
allgemeiner Überblick über Wachstumshormon-Formulierungen
ist Pearlman et al., "Current
Communications in Molecular Biology", D. Marshak und D. Liu (Hrsg.), S.
23–30,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, (1989),
zu entnehmen. Andere Publikationen von Interesse im Hinblick auf
die Stabilisierung von Proteinen sind folgende.
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Die
US-A-4.297.344 offenbart die Stabilisierung der Blutgerinnungsfaktoren
II und VIII, von Antithrombin III und Plasminogen gegen Wärme durch
die Zugabe ausgewählter
Aminosäuren,
wie z.B. Glycin, Alanin, Hydroxyprolin, Glutamin und Aminobuttersäure, und
eines Kohlenhydrats, wie z.B. eines Monosaccharids, eines Oligosaccharids
oder eines Zuckeralakohols.
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Die
US-A-4.783.441 offenbart ein Verfahren zur Verhinderung der Denaturierung
von Proteinen wie Insulin in wässriger
Lösung
an Grenzflächen
durch Zugabe von bis zu 500 ppm oberflächenaktiver Substanzen, die
eine Kette abwechselnder schwach hydrophiler und schwach hydrophober
Zonen bei pH 6,8–8,0
umfassen.
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Die
US-A-4.812.557 offenbart ein Verfahren zur Stabilisierung von Interleukin-2
unter Einsatz von Human-Serumalbumin.
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Die
EP-A-0.303.746 offenbart die Stabilisierung wachstumfördernder
Hormone mit Polyolen, die aus nicht-reduzierenden Zuckern, Zuckeralkoholen,
Zuckersäuren,
Pentaerythrit, Lactose, wasserlöslichen
Dextranen und Ficoll bestehen, Aminosäuren, Polymeren von Aminosäuren mit
einer geladenen Seitengruppe bei physiologischem pH und Cholinsalzen.
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Die
EP-A-0.211.601 offenbart die Stabilisierung wachstumsfördernder
Hormone in einer Gelmatrix, die aus einem Blockcopolymer gebildet
ist, das Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Einheiten enthält und ein
mittleres Molekulargewicht von etwa 1.100 bis etwa 40.000 aufweist.
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Die
EP-A-0.193.917 offenbart eine biologisch aktive Retard-Zusammensetzung,
die durch eine Wasserlösung
eines Komplexes zwischen einem Protein und einem Kohlenhydrat gekennzeichnet
ist.
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Die
AU-A-30771/89 offenbart die Stabilisierung von Wachstumshormon unter
Einsatz von Glycin und Mannit.
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Die
US-Patent-Anmeldung Nr. 5.096.885 (die nicht zum Stand der Technik
gehört)
offenbart eine Formulierung von hGH zur Lyophilisierung, enthaltend
Glycin, Mannit, ein nichtionisches Tensid und einen Puffer. Die
vorliegende Erfindung stellt eine unerwarteterweise stabilisierte
wässrige
Formulierung ohne Glycin bereit.
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Es
gibt verschiedene Wege des Abbaus von hGH, insbesondere Desamidierung,
Aggregation, Spaltung der Peptid-Hauptkette und Oxidation von Methioninresten.
Viele dieser Reaktionen können
beträchtlich verlangsamt
werden, indem Wasser aus dem Protein entfernt wird. Die Entwicklung
einer wässrigen
Formulierung für
hGH hat jedoch die Vorteile, dass sie Rekonstitutionsfehler vermeidet,
wodurch die Dosierungsgenauigkeit erhöht wird, und auch die klinische
Verwendung des Produktes vereinfacht, wodurch die Wirkung beim Patienten
verbessert wird. Daher besteht ein Ziel der vorliegenden Erfindung
darin, eine wässrige
hGH-Formulierung bereitzustellen, die für eine akzeptable Regulierung
von Abbauprodukten sorgt, gegen heftiges Rühren (das Aggregation herbeiführt) stabil
ist und gegen Mikrobenkontamination beständig ist (was Mehrwegverpackungen
ermöglicht).
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Zusammenfassung der Erfindung
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Dementsprechend
stellt die Erfindung in einem Aspekt eine stabile, wässrige,
flüssige
pharmazeutische Formulierung zur Lagerung für 6–18 Monate bei 2–8°C bereit,
umfassend das menschliche Wachstumshormon, einen Puffer, der einen
pH im Bereich von 5,5 bis 7 bereitstellt, 0,1 bis 1 Gew.-% eines
nichtionischen Tensids, Mannit und Phenol als Konservierungsmittel.
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Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein Größenausschlusschromatogramm
einer wässrigen
Wachstumshormon-Formulierung, die
für 28
Tage bei 40°C
(d.h. thermisch beansprucht) und für ein Jahr bei 5°C (d.h. unter
den empfohlenen Lagerbedingungen) gelagert wurde.
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2 ist
ein Diagramm der Arrheniusraten-Analyse der Wachstumshormon-Aggregation
in wässriger Formulierung.
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3 ist
ein Anionenaustauschchromatogramm, das eine thermisch beanspruchte
(40°C) hGH-Probe in
wässriger
Formulierung mit einer hGH-Probe in wässriger Formulierung vergleicht,
die unter empfohlenen Bedingungen (2 bis 8°C) für ein Jahr gelagert wurde.
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4 ist
ein Diagramm der Arrheniusraten-Analyse der hGH-Desamidierung in
wässriger
Formulierung.
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5 ist
eine grafische Darstellung des Monomer-Prozentsatzes, der in den
verschiedenen Formulierungen enthalten ist, wobei Mannit durch ein
Neutralsalz ersetzt worden ist.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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A. Definitionen
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Die
folgenden Begriffe haben in der vorliegenden Beschreibung und den
Ansprüchen
die folgenden nachstehend angeführten
Bedeutungen.
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Der
Begriff "Human-Wachstumsfaktor" oder "hGH" bezeichnet Human-Wachstumshormon,
das durch Verfahren wie Extraktion aus natürlichen Quellen und Reinigung
sowie durch rekombinante Zellkultursysteme hergestellt wird. Seine
Sequenz und seine Eigenschaften sind beispielsweise in "Hormone Drugs", Gueriguian et al.,
U.S.P. Convention, Rockville, MD, USA (1982), dargelegt. Die Begriffe
schließen
auch biologisch aktive Human-Wachstumshormon-Äquivalente mit ein, z.B. solche,
die sich in einer oder mehreren Aminosäure(n) der Gesamtsequenz unterscheiden.
Weiters sollen die in dieser Anmeldung verwendeten Begriffe Substitutions-,
Deletions- und Insertions-Aminosäurevarianten
von hGH oder posttranslationale Modifikationen abdecken. Zwei Spezies
von Interesse sind die native Spezies mit 191 Aminosäuren (Somatropin)
und die Spezies mit 192 Aminosäuren
und N-terminalem Methionin (met) (Somatrem), die üblicherweise
rekombinant erhalten werden.
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Der
Begriff "pharmazeutisch
wirksame Menge" von
hGH bezeichnet jene Menge, die bei einer Verabreichungstherapie
für therapeutische
Wirkung sorgt. Die Zusammen setzungen gemäß vorliegender Erfindung werden
so hergestellt, dass sie hGH-Mengen
von zumindest etwa 0,1 mg/ml, über
etwa 10 mg/ml, vorzugsweise von etwa 1 mg/ml bis etwa 20 mg/ml,
mehr bevorzugt von etwa 1 mg/ml bis etwa 5 mg/ml, enthalten. Zur
Verwendung dieser Zusammensetzungen bei der Verabreichung an Menschen,
die an Hypophysen-Zwergwuchs leiden, enthalten diese Zusammensetzungen
beispielsweise etwa 0,1 mg/ml bis etwa 10 mg/ml, was der zur Zeit
erwogenen Dosierung für
die beabsichtigte Behandlung entspricht. Der Konzentrationsbereich
ist für
die Erfindung nicht entscheidend und kann vom Kliniker variiert
werden.
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B. Allgemeine Verfahren
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Für die vorliegende
Erfindung ist kein Glycin erforderlich. Glycin ist eine optionale
Komponente der wässrigen
Formulierung, wenn sie auch weniger vorteilhaft für die wässrigen
Formulierungen gemäß vorliegender
Erfindung als für
jene Formulierungen ist, die zur späteren Rekonstitution lyophilisiert
werden. Die Glycinmengen liegen im Bereich von 0 mg/ml bis etwa
7 mg/ml.
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Nichtionogene
Tenside umfassen Polysorbat, wie z.B. Polysorbat 20 oder 80 usw.,
und die Poloxamere, wie z.B. Poloxamer 184 oder 188, Pluronic®-Polyole
und andere Ethylen/Polypropylen-Blockpolymere usw. Es werden jene
Mengen verwendet, die wirksam sind, um eine stabile wässrige Formulierung
bereitzustellen, und zwar im Bereich von 0,1 % (Gew./Vol.) bis 1
% (Gew./Vol.). Die Verwendung nichtionogener Tenside ermöglicht es,
die Formulierung Scher- und Oberflächenspannungen auszusetzen,
ohne Denaturierung des Proteins zu verursachen. Beispielsweise werden
solche tensidhältigen
Formulierungen in Aerosol-Vorrichtungen wie z.B. jenen eingesetzt,
die bei Lungen-Verabreichung und nadellosen Strahlinjektionspistolen
verwendet werden.
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Zu
den Puffern zählen
Phosphat-, Tris-, Citrat-, Succinat-, Acetat- oder Histidinpuffer.
Am meisten bevorzugt liegt der Puffer im Bereich von etwa 2 mM bis
etwa 50 mM. Der bevorzugte Puffer ist ein Natriumcitratpuffer.
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Phenol
ist als Konservierungsstoff inkludiert, um das mikrobielle Wachstum
zu verzögern
und dadurch eine „Mehrfach-Verwendungs"-Verpackung von hGH
zu ermöglichen.
Der bevorzugte Konservierungsstoff ist 0,2–0,4 Gew.-% Phenol.
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Geeignete
pH-Bereiche, eingestellt mit Puffer, für wässrige hGH-Formulierungen liegen
von 5,5 bis 7, am meisten bevorzugt bei 6,0. Vorzugsweise wird der
Puffer-Konzentrationsbereich so gewählt, dass Desamidierung, Aggregation
und Fällung
von hGH minimiert werden.
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Mannit
ist in der wässrigen
hGh-Formulierung enthalten. Die bevorzugte Mannit-Menge beträgt etwa 5
mg/ml bis etwa 50 mg/ml.
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In
den Beispielen wird eine wässrige
Formulierung, welche die folgenden Komponenten umfasst, bei einem
pH von 6,0 als Bezug zum Vergleich mit den beanspruchten Formulierungen
verwendet, die Mannit umfassen. Eine lyophilisierte Formulierung
nach dem Stand der Technik wird auch in diesen Studien verwendet.
Bestandteile | Menge
(mq) |
hGH | 5 |
Natriumchlorid | 8,8 |
Polysorbat
20 | 2,0 |
Natriumcitrate | 2,5 |
Phenol | 2,5 |
steriles
Wasser | 1
ml |
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Es
versteht sich, dass die obigen Mengen in gewissen Bereichen, wie
nachstehend detaillierter dargelegt, einigermaßen flexibel sind, und dass
die Materialien innerhalb der Komponentenkategorien austauschbar
sind. Das heißt,
Polysorbat 80 oder ein Poloxamer kann Polysorbat 20 ersetzen, ein
Succinat- oder Acetatpuffer könnte
stattdessen eingesetzt werden, und alternative Konservierungsmittel
und unterschiedliche pH-Werte könnten
eingesetzt werden. Außerdem
kann mehr als ein Puf fer, Konservierungsmittel, Zucker, Neutralsalz
oder nichtionogenes Tensid eingesetzt werden. Vorzugsweise ist die
Formulierung isotonisch und steril.
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Im
Allgemeinen können
die Formulierungen gemäß vorliegender
Erfindung andere Komponenten in Mengen enthalten, welche die Herstellung
stabiler Formen nicht beeinträchtigen,
und in Mengen, die für
wirksame, sichere, pharmazeutische Verabreichung geeignet sind.
Beispielsweise können
andere pharmazeutisch annehmbare Exzipienten, die Fachleuten auf
dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannt sind, einen Teil der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bilden. Dazu gehören
beispielsweise verschiedene Verdickungsmittel, zusätzliche
Puffer, Gelierungsmittel, Oxidationshemmer, Co-Lösungsmittel und dergleichen;
spezifische Beispiele dafür
sind beispielsweise Trimethylaminsalze ("Tris-Puffer") und Dinatriumedetat.
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VERSUCHSBEISPIELE
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A. Testverfahren
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Anionenaustausch-Chromatographie
(HPIEC) wurde auf einer TSK-DEAE-5PW-Säule
(1,0 × 7,5
cm) bei 45°C
mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 0,5 ml/min durchgeführt. Die
Säule wurde
in 50 mM Kaliumphosphat, pH 5,5, äquilibriert, das 10 % (Gew./Vol.)
Acetonitril enthielt.
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Die
Elution erfolgte unter Einsatz eines 25 min Gradienten von 50–100 mM
Kaliumphosphat, pH 5,5, mit konstanten 10 % (Gew./Vol.) Acetonitril.
Die Säulenbeladung
waren 83 μg
Protein. Die Detektion erfolgte bei 230 nm.
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Nicht-denaturierende
Größenauschlusschromatographie
wurde auf einer TSK-2000-SWXL-Säule in 50
mM Natriumphosphat, pH 7,2, durchgeführt, das 150 mM Natriumchlorid
enthielt. Die Durchflussgeschwindigkeit betrug 1 ml/min bei einer
Säulenbeladung
von 50–75 μg und Detektion
bei 214 und 280 nm.
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Denaturierende
Größenauschlusschromatographie
wurde auf einer Zorbax-GF250-Säule in 200
mM Natriumphosphat, pH 6,8–7,2/0,1
% SDS, durchgeführt.
Die Durchflussgeschwindigkeit betrug 1,0 ml/min bei einer Säulenbeladung
von 50–75 μg und Detektion
bei 214 und 280 nm.
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B. Herstellung der Formulierung
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Allgemein
wurden wässrige
hGH-Formulierungsproben für
die Analyse bei diesen Versuchsbeispielen durch Pufferaustausch
auf einer Gelfiltrationssäule
hergestellt. Der Elutionspuffer enthielt entweder Natriumchlorid
oder Mannit, Puffer und das nichtionogene Tensid in ihren endgültigen Anteilen.
Diese resultierende Lösung
wurde auf eine gewünschte
hGH-Konzentration verdünnt
und das Konservierungsmittel zugesetzt. Die Lösung wurde unter Einsatz eines
sterilisierten Membranfilters (0,2 μm Porengröße oder Äquivalent) filtriert und in
sterile 3-cm3-Glaphiolen Typ 1 gefüllt, mit
Butylkautschuk-Stöpseln
für wässrige Anwendungen
und Aluminium-Flip-off-Kappen verstöpselt und abgedichtet.
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Die
in den Versuchsbeispielen verwendete wässrige hGH-Formulierung bestand
aus 5,0 mg Somatropin (Genentech, Inc.), 45,0 mg Mannit, 2,5 mg
Phenol, 2,0 mg Polysorbat 20 und 2,5 mg Natriumcitrat, pH 6,0, pro
ml Lösung.
Die in den Beispielen als Bezug für Vergleichszwecke verwendete
lyophilisierte Formulierung bestand aus 5,0 mg Somatropin, 1,7 mg
Glycin, 45,0 mg Mannit, 1,7 mg Natriumphosphat, 9 mg Benzylalkohol pro
ml steriler Lösung
nach der Rekonstitution.
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C. Beispiel 1
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Chemische Stabilität der wässrigen
Formulierung
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Phiolen
der wässrigen
hGH-Formulierung (Chargen 12738/55–102 und 12738/55–105) wurden
entweder bei der empfohlenen Lagertemperatur von 2–8°C oder erhöhten Lagertemperaturen
von 15°C
oder 25°C inkubiert
und dann zu unterschiedlichen Zeitpunkten entfernt und auf Änderungen
des pH, der Farbe und des Erschei nungsbildes sowie der Proteinkonzentration
getestet. Außerdem
wurden Proben bei 40°C
inkubiert, um Abbaumuster unter extremen Belastungsbedingungen zu
untersuchen. Die Abbaumuster für
die wässrige
Formulierung wurden auch mit den bekannten Abbaumustern für lyophilisiertes
Wachstumshormon verglichen.
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Nach
Lagerung bei 2 bis 8°C
für bis
zu einem Jahr wies die wässrige
Formulierung beträchtliche
Veränderungen
in pH-Wert, Farbe und Erscheinungsbild sowie Proteinkonzentration
auf. Nicht-denaturierende Größenausschluss-HPLC,
die an Proben durchgeführt
wurde, die bis zu einem Jahr bei 2 bis 8°C gelagert wurden, zeigte keine
nennenswerte Aggregation des Arzneimittelproduktes (1).
Dieses Ergebnis ist im Lichte der Lehren der US-A-5.096.885, wonach
Glycin dazu beiträgt,
die Aggregation im lyophilisierten Präparat zu verhindern, unerwartet.
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Bei
Temperaturen von über
8°C wurde
im Zeitverlauf nur eine geringe oder keine Veränderung des pH-Werts oder der
Proteinkonzentration beobachtet. Visuelle Untersuchung zeigte im
Zeitverlauf eine Zunahme der Opaleszenz bei Proben, die bei 40°C gelagert
wurden. Diese Veränderung
war während
der Lagerung bei 15 bis 25°C
minimal und wurde bei Lagerung bei 2 bis 8°C nicht beobachtet.
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Die
Menge an Abbauprodukt wurde als Flächenprozentsatz der Gesamt-hGH-Fläche des
Chromatogramms berechnet. Die Geschwindigkeitskonstante für jede Reaktion
wurde dann berechnet, indem der Prozentsatz an Abbauprodukt von
100 % abgezogen, der log10 berechnet und über der
Zeit in Tagen aufgetragen wurde. Der Anstieg einer an diese Daten
angepassten Ausgleichsgeraden, diente als Reaktionskonstante (k). Arrheniusanalyse
wurde durchgeführt,
indem der natürliche
Logarithmus (In) des absoluten Betrags jeder berechneten Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten
bei 15, 25 und 40°C
als Funktion der inversen absoluten Temperatur aufgetragen und dann
für 5°C extrapoliert
wurde. Die Arrhenius- und Echtzeitgeschwindigkeits-Analyse (2)
von Daten aus der Größenausschluss-HPLC
weisen darauf hin, dass das Ausmaß an Wachstumshormon-Aggregation
nach 18 Monaten Lagerung unter 1 % (Gew./Vol.) beträgt.
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Anionenaustausch-HPLC-Analyse,
die an der bei 40°C
gelagerten wässrigen
hGH-Formulierung durchgeführt wurde,
zeigte eine Zunahme der sauren Peaks über 28 Tage (3).
Drei dieser Peaks, die bei etwa 16, 17,5 und 26 min eluierten, wurden
durch hGH-Desamidierung an den Positionen 149, 152 und 149 plus
152 erzeugt. Die Arrhenius- und Echtzeitgeschwindigkeits-Analyse
(4) von Daten aus diesem Verfahren wurden wie oben
beschrieben aufgetragen und weisen darauf hin, dass die Menge an
desamidiertem hGH in diesen Chargen nach 18 Monaten Lagerung bei
2 bis 8°C
etwa 9 % (Gew./Vol.) beträgt.
Dies umfasst eine Anfangsmenge von etwa 2,4 % (Gew./Vol.) desamidiertes
hGH zum Zeitpunkt 0. Werte von nicht weniger als 15 % (Gew./Vol.)
Desamidierung sind für
andere hGH-Produkte bereichtet wurden (H. Larhammar et al., Int.
J. Pharmaceutics 23, 13–23
(1985)). Obwohl die Desamidierungsrate im wässrigen Zustand schneller ist,
wird diese Rate bei pH 6,0 und darunter minimiert.
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D. Beispiel II
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Physikalische Stabilität der wässrigen
Formulierung
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Jede
von sechs Phiolen von lyophilisiertem Wachstumshormon wurde mit
1 ml bakteriostatischem Wasser zur Injektion (BWFI) U.S.P. rekonstituiert.
Nach dem Auflösen
wurde der Inhalt in 3 cm3-Phiolen übertragen,
mit Stöpsel
und Kappe versehen, um die gleiche Konfiguration wie jene für die wässrige Formulierung bereitzustellen.
Die sechs Phiolen der wässrigen
hGH-Formulierung und sechs Phiolen rekonstituiertes lyophilisiertes
hGH wurden mit 240 Stößen pro
Minute unter Einsatz einer Hubeinstellung von 2,5 auf einem Glas-Col Shaker-in-the-Round
horizontal kräftig
durchgeschüttelt,
was eine horizontale Verlagerung von 8 ± 1 cm für bis zu 24 h bei Raumtemperatur
ergab, um die Auswirkungen der Agitation auf die physikalische Stabilität der wässrigen
hGH-Formulierung zu bewerten. Alle 12 Proben wurden in einer Geraden
auf dem Rüttler
angeordnet, um zu gewährleisten,
dass sie alle der gleichen Kraft für jede Formulierung ausgesetzt
waren. Zwei Phiolen wurden für
Tests nach 30 min, 6 h und 24 h entfernt.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 angeführt. Agitation erzeugte nur
geringe Veränderung
in der visuellen Klarheit der wässrigen
Formulierung. Es gab keine Veränderung
im Gehalt des Gesamt-Wachstumshormon-Monomers, wie durch einen nichtdenaturierenden
Größenausschluss-HPLC-Test
ermittelt. Dieser Test detektiert nichtkovalente Aggregate, die
mit SDS in einem denaturierenden Größenausschluss-HPLC-Test vollständig dispergiert
werden konnten.
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Im
Vergleich dazu zeigten diese Ergebnisse auch, dass das rekonstituierte
lyophilisierte Produkt auch nach nur 30-minütigem Rütteln empfindlicher für die Behandlung
war. Diese Empfindlichkeit ist typisch für alle zur Zeit verfügbaren hGH-Formulierungen
mit Ausnahme der wässrigen
Formulierung gemäß vorliegender
Erfindung. Der Einschluss des nichtionogenen Tensids ist der wichtigste
Faktor, der das Auftreten dieses Phänomens verhindert.
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Tabelle
I. Auswirkungen des Rührens
bei Raumtemperatur auf wässrige
hGH-Formulierungen gegenüber
rekonstitutierten lyophilisierten Formulierungen
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- 1Gesamtmonomer = (% Monomer × % lösliches
Protein)/100
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E. Beispiel III
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Konservierungswirksamkeit in der wässrigen
Formulierung
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Proben
der wässrigen
hGH-Formulierung wurden bakteriellem Angriff bei verkürztem Einwirken
unter Einsatz des Standard-U.S.P.-Tests unterzogen. In diesem Test
wurde eine Suspension von entweder E.coli oder S.aureus einer Allquote
der wässrigen
hGH-Formulierung so zugesetzt, dass eine Endkonzentration der Bakterien
zwischen 105 und 106 CFU/ml
erhalten wurde. Lebensfähige
Bakterien, die in den Röhren
verblieben, wurden sofort und nach 4 und 24 h Inkubation bei 20
bis 25°C
gezählt.
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Die
prozentuelle Änderung
in der Konzentration der Mikroorganismen während des Einwirkenlassens wurde
nach der folgenden Gleichung berechnet:
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Die
Ergebnisse dieses Versuchs zeigten, dass bei zwei Bakterien-Spezies
die Konzentrationen an lebensfähigen
Bakterien nach 24 h auf weniger als 0,01 % der Anfangskonzentrationen
reduziert waren.
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F. BEISPIEL IV
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Ersatz von Mannit durch Salz (Vergleichsbeispiele)
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In
diesem Versuch wurden wässrige
hGH-Formulierungen verglichen, bei denen die Konzentrationen von
Salz, Mannit und nichtionigenem Tensid variierten. Alle Formulierungen
enthielten 5 mg/ml hGH/0,25 % (Gew./Vol.) Phenol/10 mM Natriumcitrat,
pH 6,0. Die Proben wurden für
3 bis 4 Monate bei 2 bis 8°C
gelagert. 5 zeigt den in den angegebenen
Formulierungen vorhanden Monomerprozentsatz. Die nachstehende Tabelle
gibt die Zusammensetzung jeder Formulierung an. Diese Ergebnisse
zeigen die unerwartete Stabilität von
hGH in einer Formulierung, in der Mannit durch ein Neutralsalz in
Gegenwart eines Tensids ersetzt wurde.
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Tabelle
3. In Fig. 5 gezeigte Formulierungen