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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen das Gebiet der Fusionsproteine,
und Proteine, die bei der Behandlung und Diagnose von Zuständen von
Nutzen sind, die von IL4 und einer übermäßigen IgE-Produktion ausgelöst werden,
und spezifischer chimäre
und humanisierte IL4-Antikörper.
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Atopische
allergische Erkrankungen reichen von relativ leichten wie jahreszeitlicher
Rhinitis und Bindehautentzündung
zu ernsteren wie atopischer Dermatitis und atopischem Asthma bis
zu lebensbedrohenden Erkrankungen wie anaphylaktischem Schock. Verknüpft sind
diese Zustände über die
Immunantwort des Körpers
gegen Allergene, wobei diese Antwort die Produktion von Immunglobulin
E (IgE)-Antikörpern
in genetisch prädisponierten
Individuen involviert (Atopie). Die Inhibierung der IgE-Produktion
ist seit langem ein Ziel bei der spezifischen Immuntherapie der
allergischen Erkrankung unter Verwendung von desensibilisierenden Impfstoffen.
In den letzten Jahren jedoch wurde die Sicherheit und Wirksamkeit
der Impfstofftherapie in Frage gestellt, der Wunsch nach einer Reduktion
der IgE-Niveaus ist jedoch nicht verschwunden.
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Interleukin
4 (IL4) ist ein Proteinmediator im Lymphsystem. Die Untersuchung
der Lymphocyten von atopischen Individuen hat als Reaktion auf Stimulierung
die Anwesenheit einer größeren Zahl
an T-Lymphocyten mit der Fähigkeit
der Sezernierung von IL4 als normal gezeigt, und als Folge der Stimulierung
wurden große
Mengen an IL4 sezerniert.
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Es
wurde gefunden, daß anti-IL4-Antikörper IgE
inhibiert, nicht aber IgG1 oder IgG2a [Finkelmann et al, Ann. Rev. Immunol.,
8: 303 (1990)] und die Produktion von IL5 sezenierenden T-Zellen
[Maggi et al, J. Immunol., 148: 2142 (1992)]. Weiterhin legen neue
Ergebnisse nahe, daß IL4
die Ansammlung von Eosinophilen in Geweben beeinflussen könnte. Vgl.
z. B. Tepper et al, Cell, 62: 457 (1990); Tepper et al, Cell, 57:
503 (1989)].
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Im
Stand der Technik besteht ein Bedarf an einem IL4-Antagonisten hoher
Affinität,
der die Entzündung
durch die Eosinophilen sowohl durch die Reduzierung der Proliferation der
IL5 sezenierenden Zellen als auch durch die Inhibition eines Adhärenzmechanismus
reduzieren würde,
wodurch sich Eosinophile in Geweben anreichern können, und der verwendet werden
kann, um allergische Reaktionen zu behandeln, verhindern oder diagnostizieren.
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Die
Verwendung von biotinylierten Antigenen für die Durchmusterung von Hybridomkulturen
nach monoclonalen Antikörpern
mit hoher Affinität
ist beschrieben in Hybridoma 12, 475, 8/93.
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Zwei
monoclonale Antikörper
mit hoher Affinität
gegen menschliches IL-4 sind in der Japanischen Patentanmeldung
Nr. JP-A-3187395 (Ono Yakuhin Kogyo Corp.) offenbart. Die hauptsächliche
Verwendung dieser Antikörper
wurde in einem Immuntest für
menschliches IL-4 beschrieben.
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Die
internationale Anmeldung Nummer WO 93/17106 beschreibt die Clonierung
und Expression von monoclonalen Antikörpern gegen menschliches IL-4
für die
Verwendung in Kits und Verfahren für den Nachweis, die Messung
und die Immunreinigung von menschlichem IL-4 ebenso wie für die Behandlung
von Krankheiten, die mit IL-4 in Zusammenhang stehen. Wie in Tabelle
5 auf Seite 66 der WO 93/17106 gezeigt, haben die nativen und humanisierten
monoclonalen Antikörper,
die in diesem Dokument beschrieben sind, eine Bindungsaffinität zu menschlichem
IL-4, die durch einen Kd von bestenfalls
etwa 1 × 10–9 M
charakterisiert ist.
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Die
EMBL-Datenbank, Zugangs-Nr. M36222; Europäische Patentanmeldung Nr. EP-A-327000 (Chemo-Sero-Therapeutic
Research Institute); und Geneseq. Zugangs-Nr. R66143, R66144 und
Q04039 offenbaren die SEQ ID Nr. 22, 17, 16, 18 bzw. 15 der vorliegenden
Patentanmeldung. Diese Offenbarungen betreffen jedoch nicht monoclonale
Antikörper
gegen IL-4.
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Die
Erfindung wird durch den Inhalt der Ansprüche 1–33 definiert.
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In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Fusionsprotein
bereit, das eine Bindungsaffinität
für menschliches
Interleukin-4 hat, das die Komplementarität-bestimmenden Bereiche (CDRs), die von einem
nicht-menschlichen, neutralisierenden monoclonalen Antikörper (MAb)
abstammen, der durch eine Dissoziationskonstante charakterisiert
ist, die gleich oder weniger 2 × 10–10 M
für menschliches
IL4 ist, und einen Fusionspartner umfaßt, bei dem mindestens eine
und vorzugsweise alle Komplementarität-bestimmenden Bereiche (CDRs) des ersten
Fusionspartners durch CDRs des nicht-menschlichen monoclonalen Antikörpers (MAb)
ersetzt sind. Der nicht-menschliche, neutralisierende monoclonale
Antikörper
kann ausgewählt
sein aus der Gruppe, die aus 3B9 und 6A1 besteht, wie vollständiger in
der Ausführlichen
Beschreibung beschrieben. Vorzugsweise ist das Fusionsprotein operativ
auch mit einem zweiten Fusionsprotein verknüpft, das die gesamte oder einen
Teil einer konstanten Immunglobulinkette umfaßt.
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Die
vorliegende Offenbarung beschreibt CDRs, die von einem nicht-menschlichen,
neutralisierenden monoclonalen Antikörper (MAb) abstammen, der durch
eine Dissoziationskonstante charakterisiert ist, die gleich oder
weniger 2 × 10–10 M
für menschliches
IL4 ist, und Nucleinsäuremoleküle, die
solche CDRs codieren.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung humanisierte Antikörper bereit,
die mindestens eine und vorzugsweise sechs die Komplementarität-bestimmenden
Bereiche (CDRs) haben, die von einem nicht-menschlichen, neutralisierenden
monoclonalen Antikörper
(MAb) abstammen, der durch eine Dissoziationskonstante charakterisiert
ist, die gleich oder weniger als 2 × 10–10 für menschliches
IL4 ist.
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In
noch einem anderen Aspekt wird ein chimärer Antikörper bereitgestellt, der konstante
Regionen der menschlichen schweren und leichten Kette enthält und variable
Regionen der schweren und leichten Kette, die von einem nicht-menschlichen,
neutralisierenden monoclonalen Antikörper (MAb) abstammen, der durch
eine Dissoziationskonstante charakterisiert ist, die gleich oder
weniger als 2 × 10–10 M
für menschliches
IL4 ist.
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In
noch einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Arzneimittel
bereit, die eines (oder mehrere) der vorstehend beschriebenen Fusionsproteine
oder MAbs (d. h. humanisiert, chimär, usw.) und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger
enthält.
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Die
vorliegende Offenbarung beschreibt ein Verfahren zur Behandlung
von und/oder Vorbeugung vor allergischen Zuständen beim Menschen durch Verabreichung
einer wirksamen Menge des Arzneimittels der Erfindung an den Menschen.
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In
noch einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Verfahren
und dafür
nützliche
Komponenten bereit, die bei der rekombinanten Produktion der Fusionsproteine,
MAbs (d. h. humanisiert, chimär, usw.),
den CDRs davon, eines Fab, oder F(ab)2 oder
eines Analogon davon von Nutzen sind, welches von einem nicht-menschlichen,
neutralisierenden monoclonalen Antikörper (MAb) abstammt, der durch
eine Dissoziationskonstante charakterisiert ist, die gleich oder
weniger als 2 × 10–10 M
für menschliches
IL4 ist. Diese Komponenten umfassen isolierte Nucleinsäuresequenzen,
die diese codieren, ersetzt durch CDRs von dem nicht-menschlichen
monoclonalen Antikörper
(MAb). Der nicht-menschliche, neutralisierende monoclonale Antikörper (MAb)
kann 6A1 sein, der von dem Hybridom ECACC 93100620 produziert wird,
wie vollständiger in
der Ausführlichen
Beschreibung beschrieben. Vorzugsweise ist das Fusionsprotein funktionell
auch mit einem zweiten Fusionsprotein verknüpft, das das gesamte oder einen
Teil einer konstanten Kette eines Immunglobulins umfaßt.
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In
einem verwandten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Fusionsproteine
bereit, die CDRs umfassen, die von einem nicht-menschlichen, neutralisierenden
monoclonalen Antikörper
(MAb) abstammt, der durch eine Dissoziationskonstante charakterisiert
ist, die gleich oder weniger als 2 × 10–10 M
für menschliches IL4
ist, und Nucleinsäuremoleküle, die
solche CDRs codieren. Dem entsprechend stellt die vorliegende Erfindung
in einem zweiten Aspekt ein Fusionsprotein bereit, das eine Aminosäuresequenz
umfaßt,
die ausgewählt ist
aus der Gruppe, die besteht aus:
- (a) HisIleTyrTrpAspAspAspLysArgTyrAsnPro-SerLeuLysSer:
SEQ ID NR: 24, und
- (b) ArgGluThrValPheTyrTrpPheAspVal: SEQ ID NR: 26
und
einem Fusionsprotein, das eine Aminosäuresequenz umfaßt, die
ausgewählt
ist aus der Gruppe, die besteht aus: - (a) GlnGlnSerAsnGluAspProProArg:
SEQ ID NR: 28 und
- (b) GlnGlnSerAsnGluAspProProThr: SEQ ID NR: 20.
-
In
einem dritten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Nucleinsäuremolekül bereit,
das ein Fusionsprotein codiert, wie es in Anspruch 1 definiert ist,
und das einen Komplementarität-bestimmenden
Bereich (CDR) der schweren Kette eines Immunglobulins umfaßt, dessen
Sequenz ausgewählt
ist aus der Gruppe, die besteht aus:
- (a) ACT
TCT GGT ATG GGT GTG AGC: SEQ ID NR: 21
- (b) CAC ATT TAC TGG GAT GAT GAC AAG CGC TAT AACCCATCCCTGAGC:
SEQ ID NR: 23
- (c) AGA GAG ACT GTG TTC TAC TGG TAC TTC GAT GTC: SEQ ID NR:
25
- (d) ACC TCC GGT ATG GGT GTT TCC: SEQ ID NR: 54
- (e) CAC ATC TAC TGG GAC GAC GAC AAA CGT TAC AAC CCG AGC CTG
AAA TCC: SEQ ID NR: 55, und
- (f) CGC GAA ACC GTT TTC TAC TGG TAC TTC GAC GTT: SEQ ID NR:
56
-
In
einem vierten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Nucleinsäuremolekül bereit,
das ein Fusionsprotein codiert, wie es in Anspruch 1 definiert ist,
und das einen Komplementarität-bestimmenden
Bereich (CDR) der leichten Kette eines Immunglobulins umfaßt, dessen
Sequenz ausgewählt
ist aus der Gruppe, die besteht aus:
- (a) AAG
GCC TCC CAA AGT GTT GAT TAT GAT GGT GAT AGT TAT ATG AAC: SEQ ID
NR: 53
- (b) CAG CAA AGT AAT GAG GAT CCT CCG ACG: SEQ ID NR: 19, und
- (c) CAG CAA AGT AAT GAG GAT CCT CCG AGG: SEQ ID NR: 27.
-
In
einem andern Aspekt stellt die Erfindung humanisierte Antikörper bereit,
die mindestens eine und vorzugsweise sechs die Komplementarität-bestimmenden
Bereiche (CDRs) haben, die von einem nicht-menschlichen, neutralisierenden
monoclonalen Antikörper
(MAb) abstammen, der durch eine Dissoziationskonstante charakterisiert
ist, die gleich oder weniger als 2 × 10–10 M
für menschliches
IL4 ist. Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung in einem
fünften
Aspekt einen humanisierten Antikörper
bereit, der eine schwere und eine leichte Kette enthält, wobei
der Antikörper
durch eine Dissoziationskonstante charakterisiert ist, die gleich
oder weniger als 2 × 10–10 M
für menschliches
IL4 ist, wobei die Gerüstbereiche
der schweren und leichten Ketten von mindestens einem ausgewählten menschlichen
Antikörper
abgeleitet sind und die Aminosäuresequenzen
der Komplementarität-bestimmenden
Bereiche von jeder Kette von einem nicht-menschlichen, neutralisierenden
monoclonalen Antikörper
abstammen, der für
menschliches IL4 spezifisch ist und der durch eine Dissoziationskonstante
charakterisiert ist, die gleich oder weniger als 2 × 10–10 M für menschliches
IL4 ist. Bei diesem Aspekt ist der Antikörper gegebenenfalls mit einem
Effektorwirkstoff verbunden ist, ausgewählt aus der Gruppe, die aus
einem Nicht-Protein-Trägermolekül, Polystyrol
und Plastikkügelchen
besteht.
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In
noch einem anderen Aspekt wird ein chimärer Antikörper bereitgestellt, der konstante
Regionen der menschlichen schweren und leichten Kette und variable
Regionen der schweren und leichten Kette enthält, die von einem nicht-menschlichen,
neutralisierenden monoclonalen Antikörper (MAb) abstammen, der durch
eine Dissoziationskonstante charakterisiert ist, die gleich oder
weniger als 2 × 10–10 M
für menschliches
IL4 ist. Dementsprechend wird in einem sechsten Aspekt der vorliegenden
Erfindung ein chimärer
Antikörper
bereitgestellt, der eine schwere und eine leichte Kette enthält, wobei
der besagte Antikörper
durch eine Dissoziationskonstante charakterisiert ist, die gleich
oder weniger als etwa 2 × 10–10 M
für menschliches
IL4 ist, wobei die Aminosäuresequenzen
der die Komplementarität-bestimmenden
Bereiche von der schweren Kette und der leichten Kette von einem
nicht-menschlichen, neutralisierenden monoclonalen Antikörper abstammen,
der für menschliches
IL4 spezifisch ist und der durch eine Dissoziationskonstante charakterisiert
ist, die gleich oder weniger als etwa 2 × 10–10 M
für menschliches
IL4 ist.
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In
noch anderen Aspekten stellt die vorliegende Erfindung ein Arzneimittel
bereit, die eines (oder mehrere) der vorstehend beschriebenen Fusionsproteine
oder MAbs (d. h. humanisiert, chimär, usw.) und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger
enthält.
Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung in einem siebten
Aspekt ein Arzneimittel bereit, das ein Fusionsprotein gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung oder den Antikörper gemäß dem fünften oder sechsten Aspekt
der Erfindung umfaßt,
und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger. Im achten Aspekt stellt
die vorliegende Erfindung das Fusionsprotein gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
oder den Antikörper
gemäß dem fünften oder
sechsten Aspekt der Erfindung für
die Verwendung bei der Behandlung von Allergien und anderen Zuständen bereit,
die mit einer Überschußproduktion
von IgE in einem Menschen einhergehen.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch ein Verfahren für die Behandlung
von und/oder Vorbeugung vor allergischen Zuständen im Menschen durch Verabreichung
einer wirksamen Menge des Arzneimittels der Erfindung an den Menschen.
-
In
noch einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Verfahren
für die
rekombinante Produktion von und Komponenten bereit, die nützlich sind
bei der rekombinanten Produktion von Fusionsproteinen, MAbs (d.
h. humanisiert, chimär,
usw.), der CDRs davon, einem Fab oder F(ab)2 oder
einem Analogon davon, welches von einem nicht-menschlichen, neutralisierenden monoclonalen
Antikörper
(MAb) abstammt, der durch eine Dissoziationskonstante charakterisiert
ist, die gleich oder weniger als 2 × 10–10 M
für menschliches IL4
ist. Diese Komponenten umfassen isolierte Nucleinsäuresequenzen,
die diese codieren, rekombinante Plasmide, die die Nucleinsäuresequenzen
unter der Kontrolle von ausgewählten
regulatorischen Sequenzen enthalten, die in der Lage sind, ihre
Expression in Wirtszellen zu steuern, und Wirtszellen (vorzugsweise
vom Säuger),
die mit den rekombinanten Plamiden transfiziert sind. Das Produktionverfahren
beinhaltet die Züchtung
einer transfizierten Wirtszelllinie der vorliegenden Erfindung unter
solchen Bedingungen, daß ein
Antikörper,
vorzugsweise ein humanisierter Antikörper, in den Zellen exprimiert
wird, und die Isolierung des exprimierten Produkts. Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung in einem neunten Aspekt eine isolierte
Nucleinsäuresequenz
bereit, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, die besteht aus:
- (a) einer
Nucleinsäuresequenz,
die das Fusionsprotein gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung codiert;
- (b) einer Nucleinsäuresequenz,
die zu (a) komplementär
ist;
- (c) einem Fragment oder Analogon von (a) oder (b), das ein Protein
codiert, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es für menschliches Interleukin-4
eine Bindungsaffinität
hat, die durch eine Kd von 2 × 10–10 M
oder weniger charakterisiert ist; wobei die besagte Sequenz gegebenenfalls
eine Restriktionsstelle enthält.
-
Bei
diesem Aspekt kann die Sequenz, die das Fusionsprotein codiert,
in geeigneter Weise die Nucleinsäuresequenz
von 5, SEQ ID NR: 13, oder die Nucleinsäuresequenz
von 4, SEQ ID NR: 11, enthalten.
-
Die
vorliegende Offenbarung beschreibt eine isolierte Nucleinsäuresequenz,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe, die besteht aus:
- (a) einer
Nucleinsäuresequenz,
die eine die Komplementarität-bestimmenden
Bereich (CDR) codiert, wobei der CDR von einem neutralisierenden
murinen monoclonalen Antikörper
erhalten wird, der für
menschliches Interleukin-4 spezifisch ist und der eine Dissoziationskonstante
von 2 × 10–10 M
oder weniger hat;
- (b) einer Nucleinsäuresequenz,
die zu (a) komplementär
ist; und
- (c) einem Fragment oder Analogon von (a) oder (b), das ein Protein
codiert, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es für menschliches Interleukin-4
eine Bindungsaffinität
hat, die durch eine Kd von 2 × 10–10 M
oder weniger charakterisiert ist.
-
Die
Sequenz kann in geeigneter Weise aus der Gruppe von codierenden
Sequenzen für
die die Komplementarität-bestimmenden
Bereiche von der schweren Kette ausgewählt werden, die besteht aus:
- (a) ACT TCT GGT ATG GGT GTG AGC: SEQ ID NR:
21
- (b) CAC ATT TAC TGG GAT GAT GAC AAG CGC TAT AAC CCA TCC CTG
AAG AGC: SEQ ID NR: 23
- (c) AGA GAG ACT GTG TTC TAC TGG TAC TTC GAT GTC: SEQ ID NR:
25
- (d) ACC TCC GGT ATG GGT GTT TCC: SEQ ID NR: 54
- (e) CAC ATC TAC TGG GAC GAC GAC AAA CGT TAC AAA CCG AGC CTG
AAA TCC: SEQ ID NR: 55, und
- (f) CGC GAA ACC GTT TTC TAC TGG TAC TTC GAC GTT: SEQ ID NR:
56
oder aus der Gruppe von codierenden Sequenzen für die die
Komplementarität-bestimmenden Bereiche
von der leichten Kette ausgewählt
werden, die besteht aus: - (a) AAG GCC TCC CAA
AGT GTT GAT TAT GAT GGT GAT AGT TAT ATG AAC: SEQ ID NR: 53
- (b) CAG CAA AGT AAT GAG GAT CCT CCG ACG: SEQ ID NR: 19, und
- (c) CAG CAA AGT AAT GAG GAT CCT CCG AGG: SEQ ID NR: 27.
-
In
weiteren Aspekten stellt die Erfindung ein rekombinantes Plasmid
bereit, das die Nucleinsäuresequenz
gemäß dem neunten
Aspekt der Erfindung umfasst, und eine Wirtszelle, die mit dem rekombinanten Plasmid
entsprechend transfiziert ist.
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In
einem 13. Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
für die
Produktion eines humanisierten Antikörper bereit, der für menschliches
Interleukin-4 spezifisch ist, welches die Züchtung einer Zelllinie umfaßt, die
mit dem rekombinanten Plasmid unter der Kontrolle von ausgewählten regulatorischen
Sequenzen transfiziert ist, die in der Lage sind, die Expression
davon in den Zellen zu steuern.
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In
noch einem anderen Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren für die Diagnose
von Allergien und anderen Zuständen
umfasst, die mit einer Überschußproduktion
von Immunglobulin E in einem Menschen einhergehen, welches das Inkontaktbringen
einer Probe von biologischer Flüssigkeit
mit den Fusionsproteinen, MAbs (d. h. humanisiert, chimär, usw.)
und Fabs der vorliegenden Erfindung umfaßt und das Testen auf das Eintreten
der Bindung zwischen dem Fusionsprotein, MAb oder Fab und menschlichem
Interleukin-4. Entsprechend stellt die vorliegende Erfindung in
einem 14. Aspekt ein Verfahren für
die Diagnose von Allergien und anderen Zuständen bereit, die mit einer Überschußproduktion
von Immunglobulin E in einem Menschen einhergehen, welches das Inkontaktbringen
einer Probe von biologischer Flüssigkeit
mit einem Antikörper
umfaßt, der
durch eine Dissoziationskonstante von etwa 2 × 10–10 M
oder weniger für
menschliches IL4 charakterisiert ist, und das Testen auf das Eintreten
der Bindung zwischen dem monoclonalen Antikörper und menschlichem Interleukin.
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch ein Verfahren für die Durchmusterung
auf monoclonale Antikörper,
die einen hohen Titer für
menschliches Interleukin-4 haben, welches umfaßt: (a) die Herstellung einer Hybridomzelllinie,
die durch die Sezernierung eines monoclonalen Antikörpers gegen
menschliches Interleukin-4 charakterisiert ist; und (b) Durchmusterung
der Hybridomzelllinie mit Aldehyd-gekoppeltem menschlichem Interleukin-4 oder biotinyliertem
menschlichem Interleukin-4. Vorzugsweise wird die Hybridomzelllinie mit
biotinyliertem menschlichem Interleukin-4 gesucht. Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung in einem 15. Aspekt ein Verfahren
für die
Durchmusterung auf monoclonale Antikörper bereit, die durch eine
Dissoziationskonstante von etwa 2 × 10–10 M
oder weniger für
menschliches IL4 charakterisiert sind, welches umfaßt:
- a) Herstellung einer Hybridomzelllinie, die
durch die Sezernierung eines monoclonalen Antikörpers gegen menschliches Interleukin-4
charakterisiert ist; und
- b) Durchmusterung der Hybridomzelllinie mit Aldehyd-gekoppeltem
menschlichem Interleukin-4.
-
Es
wird auch ein neutralisierender MAb, der eine hohe Affinität für IL4 hat,
ein Fab-Fragment
oder F(ab')2-Fragment davon beschrieben, produziert
durch Durchmusterung einer Bibliothek von Hybridomprodukten mit
Aldehyd-gekoppeltem menschlichem Interleukin-4 oder biotinyliertem
menschlichem IL4. Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung
in einem 16. Aspekt einen neutralisierenden monoclonalem Antikörper bereit,
der durch eine Dissoziationskonstante von etwa 2 × 10–10 M
oder weniger für
menschliches Interleukin-4 charakterisiert ist, erhältlich durch
Durchmusterung einer Bibliothek von Hybridomprodukten mit Aldehyd-gekoppeltem
menschlichem Interleukin-4.
-
In
einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung neutralisierende
monoclonale Antikörper des
Nagers, die spezifisch für
menschliches Interleukin-4 sind und die eine Bindungsaffinität haben,
die durch eine Dissoziationskonstante von etwa 2 × 10–10 M
oder weniger charakterisiert ist. Exemplarisch für solche monoclonalen Antikörper ist
der MAb, 6A1 der Ratte und andere MAbs, die dieselben identifizierenden
Charakteristika haben (d. h. an dasselbe/dieselben Epitop(e) binden
wie 6A1 mit einer Spezifität
für menschliches
IL4 und einer Dissoziationskonstante von etwa 2 × 10–10 M
oder weniger). Dementsprechend stellt die Erfindung in einem 17.
Aspekt einen neutralisierenden monoclonalen Antikörper des
Nagers bereit, der spezifisch für menschliches
Interleukin-4 ist und der eine Bindungsaffinität hat, die durch eine Dissoziationskonstante
von etwa 2 × 10–10 M
oder weniger charakterisiert ist. Bei diesem Aspekt kann der Nager
in geeigneter Weise eine Maus sein, in welchem Fall der monoclonale
Antikörper
in geeigneter Weise die Aminosäuresequenz
der leichten Kette von SEQ ID NR: 2 und die Aminosäuresequenz
der schweren Kette von SEQ ID NR: 4 umfaßt. In einer anderen Ausführungsform
kann der Nager eine Ratte sein, in welchem Fall der monoclonale
Antikörper in
geeigneter Weise die Bindungsspezifität für menschliches IL4 des Antikörpers hat,
der von dem Hybridom EC ACC 93100621 produziert wird.
-
Im
18. Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Hybridomzelllinie
bereit, die einen Antikörper
gemäß dem 17.
Aspekt produziert. Das Hybridom EC ACC 93100621 ist ein weiterer
Aspekt der Erfindung.
-
Diese
Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung sind weiterhin in
der folgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
davon beschrieben.
-
1 [SEQ
ID NR: 1 und 2] zeigt den variablen Bereich der leichten Kette (Aminosäuren 21–132) für den murinen
IL4-Antikörper
3B9 und den chimären
menschlichen/murinen Antikörper
3B9 ebenso wie die native Signalsequenz (Aminosäuren 1–20). Die unterstrichen Teile
zeigen die CDRs [SEQ ID NR: 15 und 16; SEQ ID NR: 17 und 18; SEQ
ID NR: 19 und 20].
-
2 [SEQ
ID NR: 3 und 4] zeigt den variablen Bereich der schweren Kette (Aminosäuren 20–140) des
murinen 3B9 und die native Signalsequenz (Aminosäuren 1–19). Die unterstrichen Teile
zeigen die CDRs [SEQ ID NR: 21 und 22; SEQ ID NR: 23 und 24; SEQ
ID NR: 25 und 26].
-
3 [SEQ
ID NR: 9 und 10] zeigt den variablen Bereich der schweren Kette
(Aminosäuren
20–141) des
chimären
menschlichen/murinen Antikörpers
3B9 und seine Signalsequenz (Aminosäuren 1–19, SEQ ID NR: 5 und 6). Die
unterstrichenen Teile zeigen die CDRs, abgeleitet von 3B9 [SEQ ID
NR: 21 und 22; SEQ ID NR: 23 und 24; SEQ ID NR: 25 und 26].
-
4 [SEQ
ID NR: 11 und 12] zeigt den variablen Bereich der schweren Kette
(Aminosäuren
20–141) des
humanisierten Antikörpers
3B9 und eine Signalsequenz (Aminosäuren 1–19, SEQ ID NR: 5 und 6). Die unterstrichen
Teile zeigen die CDRs, abgeleitet von 3B9 [SEQ ID NR: 54 und 22;
SEQ ID NR: 55 und 24; SEQ ID NR: 56 und 26].
-
5 [SEQ
ID NR: 13 und 14] zeigt den variablen Bereich der leichten Kette
(Aminosäuren
21–131) des
humanisierten Antikörpers
3B9 und eine Signalsequenz (Aminosäuren 1–20, SEQ ID NR: 7 und 8). Die unterstrichenen
Teile zeigen die CDRs, abgeleitet von 3B9 [SEQ ID NR: 53 und 16;
SEQ ID NR: 17 und 18; SEQ ID NR: 27 und 28].
-
6A [SEQ
ID NR: 5 und 6] ist eine Signalsequenz für die schwere Kette, die nachstehend
in Beispiel 4 verwendet wird.
-
6B [SEQ
ID NR: 7 und 8] ist eine Signalsequenz für die leichte Kette, die nachstehend
in Beispiel 4 verwendet wird.
-
7.
ist eine schematische Darstellung des Plamids pIL4chhc3-pcd, das
verwendet wird, um eine chimäre
schwere Kette gegen IL4 in Säugerzellen
zu exprimieren. Das Plasmid enthält
ein beta-Lactamasegen (BETA LAC), einen SV-40-Replikationsursprung
(SV40), eine Cytomegalievirus-Promotorsequenz (CMV), eine Signalsequenz,
die chimäre
variable schwere Kette der SEQ ID NR: 9 und 10, eine konstante Region
der menschlichen schweren Kette, ein Poly A-Signal vom Rinderwachstumshormon
(BGH), einen Betaglobin-Promotor (beta glopro), ein Dihydrofolat-Reduktasegen
(DHFR) und ein anderes Poly A-Signal der BGH-Sequenz in einem pUC19-Hintergrund.
-
8 ist
eine schematische Darstellung des Plamids pIL4chlc-pcdn, das verwendet
wird, um den chimären
variablen Bereich der leichten Kette gegen IL4 der SEQ ID NR: 1
und 2 in Säugerzellen
zu exprimieren. Das Plasmid unterscheidet sich von dem der 7,
indem es die chimäre
variable Region einer leichten Kette statt der der chimären schweren
Kette enthält,
die konstante Region einer menschlichen leichten Kette und ein Neomycingen
(Neo) zusätzlich
zu DHFR.
-
9 ist
eine schematische Darstellung des Plasmids pIL4hzhc-1-pcd, das verwendet
wird, um den synthetischen variablen Bereich der schweren Kette
gegen IL4 der SEQ ID NR: 11 und 12 in Säugerzellen zu exprimieren.
Das Plasmid unterscheidet sich von dem der 7, indem
es den humanisierten variablen Bereich einer schweren Kette enthält statt
den der chimären
schweren Kette.
-
10 ist eine schematische Darstellung des Plasmids
pIL4hz1c1-0-Pcn, das verwendet wird, um den humanisierten variablen
Bereich der leichten Kette gegen IL4 der SEQ ID NR: 13 und 14 in
Säugerzellen zu
exprimieren. Das Plasmid unterscheidet sich von dem der 8,
indem es den humanisierten variablen Bereich einer leichten Kette
enthält
statt den der chimären
leichten Kette und nicht das DHFR-Gen codiert.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine Vielzahl an Antikörpern bereit,
Fragmente von ihnen und Fusionsproteine, insbesondere humanisierte
Antikörper,
die durch Bindungspezifität
von menschlichem IL4, eine neutralisierende Aktivität und eine
hohe Affinität
für menschliches
IL4 charakterisiert sind, exemplifiziert in dem murinen MAb 3B9
und dem MAb 6A1 der Ratte. Diese Produkte sind in therapeutischen
und pharmazeutischen Zusammensetzungen für die Behandlung von durch
IL4 vermittelten und durch IgE verursachten allergischen Reaktionen
von Nutzen. Diese Produkte sind auch bei der Diagnose eines durch
IL4 vermittelten Zustandes von Nutzen, indem man die Niveaus von
zirkulierendem, endogenen IL4 im Menschen mißt (z. B. durch einen Enzym-verknüpften Immunadsorptionstest
ELISA)).
-
I. Definitionen
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„Fusionsprotein" betrifft ein Protein,
das von einem Fusionsmolekül
codiert wird und das durch Expression in einer ausgewählten Wirtszelle
erhalten werden kann. Solche Fusionsproteine sind konstruierte Antikörper, d.
h. chimäre
oder humanisierte Antikörper
oder Antikörperfragmente,
denen die gesamte oder ein Teil der konstanten Immunglobulinregion
fehlt, d. h. Fv, Fab oder F(ab)2 und dergleichen.
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"Fusionsmolekül" betrifft eine Nucleinsäuresequenz,
die die Komplementarität-bestimmenden Bereiche
(CDRs) von einem nicht-menschlichen Immunglobulin codieren, die
in einen ersten Fusionspartner inseriert sind, der die menschlichen
variablen Gerüstsequenzen
umfaßt.
Gegebenenfalls ist der erste Fusionspartner funktionell mit einem
zweiten Fusionspartner verknüpft.
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"Erster Fusionspartner" betrifft eine Nucleinsäuresequenz,
die eine menschliche Gerüstregion
oder den variablen Bereich eines menschlichen Immunglobulins codiert,
bei dem die nativen (oder natürlicherweise vorkommenden)
CDRs durch die CDRs eines Spenderantikörpers ersetzt sind. Der menschliche
variable Bereich kann die schwere Kette eines Immunglobulins sein,
eine leichte Kette (oder beide Ketten), ein Analogon oder funktionelle
Fragmente davon. Solche CDRs oder CDR-Bereiche, die innerhalb des
variablen Bereichs von Antikörpern
(Immunglobulinen) liegen, können
mittels Verfahren bestimmt werden, die im Stand der Technik bekannt
sind. Zum Beispiel offenbaren Kabat et al., [Sequences of Proteins
of Immunological Interest, 4te Ausg. U.S. Department of Health and
Human Sercives, National Institutes of Health (1987)] Regeln für die Lokalisierung
von CDRs. Außerdem
sind Computerprogramme bekannt, die bei der Identifikation von CDRs-Bereichen/Strukturen
von Nutzen sind.
-
Der
Ausdruck "hoher
Titer" betrifft
einen Antikörper,
der eine hohe Bindungsaffinität
hat, die durch eine Kd von gleich oder weniger
als 2 × 10–10 M
für menschliches
IL4 charakterisiert ist.
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Mit "Bindungsspezifität für menschliches
IL4" ist ein hoher
Titer (oder Affinität)
für menschliches,
nicht Rinder- oder murines IL4 gemeint.
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"Zweiter Fusionspartner" betrifft eine andere
Nucleotidsequenz, die ein Protein oder Peptid codiert, mit der der
erste Fusionspartner im Rahmen oder gegebenfalls mittels einer herkömmlichen
Linkersequenz fusioniert ist (d. h. funktionell verknüpft). Vorzugsweise
ist es ein Immunglobulin. Der zweite Fusionspartner kann eine Nucleinsäuresequenz
umfassen, die den gesamten konstanten Bereich desselben (d. h. homologen – das erste
und das zweite Fusionsprotein stammen von derselben Quelle) oder
eines zusätzlichen
(d. h. heterologen) Antikörpers
von Interesse codiert. Es kann die schwere Kette oder die leichte
Kette eines Immunglobulins sein (oder beide Ketten als Teil eines
einzigen Polypeptids). Der zweite Fusionspartner ist nicht beschränkt auf eine
spezielle Immunglobulinklasse oder -isotyp. Außerdem kann der zweite Fusionspartner
einen Teil des konstanten Bereichs eines Immunglobulins umfassen,
wie er in einem Fab oder F(ab)2 gefunden
wird (d. h. einen gesonderten Teil eines geeigneten menschlichen
konstanten Bereichs oder Gerüstbereichs).
Solch ein zweiter Fusionspartner kann auch eine Sequenz umfassen,
die ein integrales Membranprotein codiert, das auf der äußeren Oberfläche der
Wirtszelle exponiert ist, z. B. als Teil einer Phagenpräsentationsbibliothek,
oder eine Sequenz, die ein Protein für den analytischen oder diagnostischen
Nachweis codiert, z. B. Meerrettich-Peroxidase, β-Galactosidase, usw.)
-
Die
Ausdrücke
Fv, Fc, Fab oder F(ab)2 werden mit ihren
normalen Bedeutungen verwendet (vgl. Harlow et al., Antibodies A
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, (1988)).
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Wie
hier verwendet, beschreibt ein "konstruierter
Antikörper" eine Art von Fusionsprotein,
d. h. synthetischer Antikörper
(d. h. chimärer
Antikörper
oder humanisierter Antikörper),
bei dem ein Teil die variablen Domänen der leichten und/oder schweren
Kette eines ausgesuchten Donorantikörpers ersetzt sind durch analoge Teile
von einem oder mehreren Donorantikörpern, die spezifisch für das ausgewählte Epitop
sind. Zum Beispiel können
solche Moleküle
Antikörper
umfassen, die durch eine humanisierte schwere Kette charakterisiert
sind, assoziiert mit einer nicht modifizierten leichten Kette (oder
chimären
leichten Kette), oder umgekehrt. Konstruierte Antikörper können auch
durch Veränderungen
der Nucleinsäuresequenzen
charakterisiert sein, die die leichten und/oder schweren Gerüstbereiche
der variablen Domäne
des Akzeptorantikörpers
codieren, um die Antikörperbindungsspezifität des Donorantikörpers zu
erhalten. Diese Antikörper
können
den Ersatz von einem oder mehreren CDRs (vorzugsweise alle) des
Akzeptorantikörpers
durch CDRs von einem Donorantikörper
umfassen, wie hier beschrieben ist.
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Ein "chimärer Antikörper" betrifft eine Art
von konstruiertem Antikörper,
der natürlicherweise
vorkommende variable Bereiche (leichte Kette und schwere Kette),
die von einem Donorantikörper
stammen, in Verbindung mit den konstanten Bereichen der leichten
und schweren Kette enthält,
die von einem Akzeptorantikörper
abgeleitet sind.
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Ein "humanisierter Antikörper" betrifft eine Art
von konstruiertem Antikörper,
bei dem die CDRs von einem nicht-menschlichen Donorimmunglobulin
abgeleitet sind und die verbleibenden Immunglobulin-abgeleiteten
Teile des Moleküls
von einem (oder mehreren) menschlichen Immunglobulinen abgeleitet
sind. Außerdem können den
Gerüstbereich
unterstützende
Reste verändert
werden, um die Bindungsaffinität
zu bewahren (vgl. z. B. Queen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
86: 10029–10032
(1989), Hodgons et al., Bio/Technology 9: 421 (1991)).
-
Der
Ausdruck "Donorantikörper" betrifft einen Antikörper (polyclonal,
monoclonal oder rekombinant), der die Nucleinsäuresequenzen seiner variablen
Bereiche, CDRs oder anderer funktioneller Fragmente oder Analoga
davon zu einem ersten Fusionspartner beiträgt, um somit das Fusionsmolekül bereitzustellen
und in exprimierten Fusionsproteinen mit der antigenen Spezifität und neutralisierenden
Aktivitätscharakteristika
des Donorantikörper
zu resultieren. Ein Donorantikörper,
der zur Verwendung in dieser Erfindung geeignet ist, aber kein Bestandteil
von ihr ist, ist ein nicht-menschlicher neutralisierender monoclonaler
Antikörper
(d. h. murin), der als 3B9 bezeichnet wird. Der Antikörper 3B9
ist definiert als ein für
menschliches IL4 spezifischer (d. h. er erkennt nicht Rinder- oder
murines IL4) neutralisierender Antikörper des Isotyps IgG1 mit hohem Titer, der die DNA der variablen
leichten Kette und die Aminosäuresequenzen
der SEQ ID NR: 1 und 2 und die DNA der variablen schweren Kette
und die Aminosäuresequenzen
der SEQ ID NR: 3 und 4 auf einem geeigneten konstanten Bereich von
murinem IgG aufweist.
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Der
Ausdruck "Akzeptorantikörper" betrifft einen Antikörper (polyclonal,
monoclonal oder rekombinant), der zum Donorantikörper heterolog ist und der
alle (oder einen Teil, vorzugsweise aber alle) Nucleinsäuresequenzen
zum zweiten Fusionspartner beiträgt,
die die Gerüstbereiche
seiner schweren und/oder leichten Kette und die konstanten Bereiche
seiner schweren und/oder seiner leichten Kette codieren. Vorzugsweise
ist der Akzeptorantikörper
eine menschlicher Antikörper.
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"CDRs" sind definiert als
die Aminosäuresequenzen
des Komplementarität-bestimmenden Bereichs eines
Antikörpers,
welches die hypervariablen Bereiche der schweren und leichten Ketten
eines Immunglobulins sind. Vgl. z. B. Kabat et al., Sequences of
Proteins of Immunological Interest, 4te Ausg. U.S. Department of
Health and Human Sercives, National Institutes of Health (1987).
Es gibt drei CDRs (oder CDR-Bereiche) der schweren Kette und drei
CDRs (oder CDR-Bereiche) der leichten Kette im variablen Bereich
eines Immunglobulins. Somit betreffen "CDRs",
wie sie hier verwendet werden, alle drei CDRs der schweren Kette
oder alle drei CDRs der leichten Kette (oder ggf. alle CDRs der
schweren und der leichten Kette).
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CDRs
stellen die Mehrzahl der Kontaktreste für die Bindung des Antikörpers an
das Antigen oder Epitop bereit. CDRs, die in dieser Erfindung von
Interesse sind, sind abgeleitet von Sequenzen der variablen Bereiche
der schweren und leichten Kette eines Donorantikörpers und umfassen Analoga
der natürlicherweise vorkommenden
CDRs, wobei die Analoga auch dieselbe Antigenbindungsspezifität und/oder
Fähigkeit
zur Neutralisation teilen oder behalten haben wie der Donorantikörper, von
dem sie abgeleitet wurden.
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Mit "Teilen der Antigenbindungsspezifität oder der
Fähigkeit
zur Neutralisation" ist
zum Beispiel gemeint, daß obwohl
MAb 3B9 durch ein gewisses Niveau an Antigenaffinität charakterisiert
werden kann und ein CDR, der durch die Nucleinsäuresequenz von 3B9 in einer
geeigneten strukturellen Umgebung codiert wird, eine höhere oder
niedrigere Affinität
haben kann, erwartet wird, daß die
CDRs von 3B9 in solchen Umgebungen dennoch dasselbe/dieselben Epitop(e)
wie 3B9 erkennen werden. Exemplarische CDRs der schweren Kette von
3B9 umfassen SEQ ID NR: 22; SEQ ID NR: 24; SEQ ID NR: 26; und exemplarische
CDRs der leichten Kette von 3B9 umfassen SEQ ID NR: 16; SEQ ID NR:
18; und SEQ ID NR: 20.
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"Funktionelles Fragment" ist eine partielle
variable Sequenz der schweren oder leichten Kette (d. h. kleinere
Deletionen am Amino- oder Carboxy-Terminus des variablen Bereichs
des Immunglobulins), die dieselbe Antigenbindungsspezifität und/oder
Fähigkeit
zur Neutralisation wie der Antikörper
behält,
von dem das Fragment abgeleitet wurde.
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Ein "Analogon" ist eine Aminosäuresequenz,
die mindestens bezüglich
einer Aminosäure
modifiziert wurde, wobei die Modifikation chemisch sein kann oder
eine Substitution oder eine Umlagerung von wenigen Aminosäuren (d.
h. nicht mehr als 10) und wobei die Modifikation der Aminosäuresequenz
die Beibehaltung der biologischen Charakteristika erlaubt, d. h.
Antigenspezifität
und hoher Titer oder hohe Affinität der nicht modifizierten Sequenz.
Zum Beispiel können
mittels Substitutionen stille Mutationen konstruiert werden, um
Endonuclease-Restriktionsstellen in den CDR-Bereichen oder ihrer
Umgebung zu schaffen.
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Analoga
können
auch als allelische Variationen entstehen. Eine "allelische Variation oder Modifikation" ist eine Veränderung
in der Nucleinsäuresequenz,
die die Aminosäuresequenzen
oder Peptidsequenzen der Erfindung codieren. Solche Variationen
oder Modifikationen können
auf der Degenerierung des genetischen Codes beruhen oder sie können vorsätzlich konstruiert
sein, um gewünschte
Charakteristika bereitzustellen. Diese Variationen oder Modifikationen
können
in Veränderungen
bei jeder codierten Aminosäuresequenz
resultieren, oder auch nicht. Zum Beispiel sind die Aminosäuresequenzen
des CDR der leichten Kette SEQ ID NR: 16 identisch beim nativen
murinen und humanisierten Antikörper
3B9. Diese CDR-Sequenz wird jedoch von SEQ ID NR: 15 und SEQ ID
NR: 53 codiert. In ähnlicher
Weise wird der CDR SEQ ID NR: 22 von SEQ ID NR: 21 und SEQ ID NR:
54 codiert; CDR SEQ ID NR: 24 wird von SEQ ID NR: 23 und SEQ ID
NR: 55 codiert; und CDR SEQ ID NR: 26 wird von SEQ ID NR: 25 und
SEQ ID NR: 56 codiert.
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Der
Ausdruck "Effektormittel" betrifft ein Nicht-Protein-Trägermolekül, mit dem
die Fusionsproteine und/oder die natürliche oder synthetische leichte
oder schwere Kette des Donorantikörpers oder die anderen Fragmente
des Donorantikörpers
mittels herkömmlicher
Mittel assoziiert sein können.
Solche Nicht-Protein-Träger
können
herkömmliche
Träger
umfassen, die auf dem Gebiet der Diagnostik verwendet werden, z.
B. Polystyrol- oder andere Plastikkügelchen, Polysaccharide, z.
B. wie sie im BIAcore [Pharmacia]-System verwendet werden, oder
andere Nicht-Protein-Substanzen, die auf dem Gebiet der Medizin
von Nutzen sind und sicher bei der Verabreichung an Menschen und
Tiere sind. Andere Effektormittel können einen Makrozyklus für die Chelatbildung
mit einem Schwermetallatom umfassen oder Radioisotope. Solche Effektormittel
können auch
bei der Erhöhung
der Halbwertszeit der Fusionsproteine von Nutzen sein, z. B. Polyethylenglycol.
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II. Monoclonale IL4-Antikörper mit
hoher Affinität
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Zur
Verwendung bei der Konstruktion der Antikörper, Fragmente und Fusionsproteine
dieser Erfindung kann eine nicht-menschliche Art (zum Beispiel Rind,
Schaf, Primat, Nager (d. h. murin und Ratte) usw.) verwendet werden,
um bei der Begegnung mit nativem menschlichem IL4 oder einem Peptidepitop
davon ein gewünschtes
Immunglobulin zu erzeugen. Herkömmliche
Hybridomtechniken werden verwendet, um eine Hybridomzelllinie bereitzustellen,
die einen nicht-menschlichen MAb gegen IL4 sezerniert. Solche Hybridome
werden dann unter Verwendung von IL4, das kovalent an Platten mit
96 Mulden gebunden ist, durchmustert oder in einer anderen Ausführungsform
mit biotinyliertem IL4 zur Verwendung in einem Durchmusterungstest,
wie im Detail nachstehend in Beispiel 2 beschrieben. Somit ist ein
Kennzeichen der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Nachweis
von MAbs gegen menschliches IL4, wobei die Testsysteme die Denaturierung
von IL4 verhindern. Auf solche Weise wurde gefunden, daß MAbs gegen
menschliches IL4 mit hohem Titer (oder hoher Affinität) nachgewiesen
werden können.
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Als
ein Beispiel wird die Produktion eines neutralisierenden MAb mit
hohem Titer von einem murinen Spender zum ersten Mal offenbart.
MAb 3B9, der ein erwünschter
muriner (Donor) Antikörper
zur Verwendung bei der Entwicklung eines chimären oder humanisierten Antikörpers ist,
wird im Detail nachstehend in Beispiel 1 beschrieben. Der MAb 3B9
ist charakterisiert durch eine Antigenbindungsspezifität für menschliches
IL4 mit einer Kd von weniger als 2,0 × 10–10 M
(etwa 1,8 × 10–10 M)
für IL4.
Die Kd eines Fab-Fragments dieses 3B9 für IL4 ist
weniger als etwa 3 × 10–10 M.
Das Epitop dieses Antikörpers
konnte mit linearen Peptiden nicht bei IL4 kartiert werden und daher
nimmt man an, daß der
Antikörper
an ein Epitop bindet, das nicht zusammenhängend ist. Das Muster der Bindung
legt eine Bindungsstelle im Bereich der B-C-Schleifen (Reste 60–69) → C-Helix
(Reste 70–93)-Region
nahe. Diese Bereiche beziehen sich auf die Kartenbezeichnungen,
die von Cook et al, J. Mol. Biol., 218: 675–678 (1991), Walter et al,
J. Biol. Chem. 267: 20371–20376
(1992), Wlodaver et al, FEBS Lett., 309: 59–64 (1992), Redfield et al,
Biochem., 30: 11029–11035
(1991), Smith et al, J. Mol. Biol., 224: 899–904 (1992), Garrett et al,
(1992), und Powers et al, Biochem., 31: 4334–4346 (1992) und Science, 256:
1673–1677
(1992) bereitgestellt werden, die alle durch Bezugnahme hier eingeschlossen
werden.
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Ein
anderer wünschenswerter
Donorantikörper
ist der MAb, 6A1, der Ratte. Die Produktion dieses MAb wird in Beispiel
7, nachstehend, bereitgestellt. Dieser MAb ist dadurch charakterisiert,
daß er
vom Isotyp IgG2a ist und eine Dissoziationskonstante
von weniger als 2 × 10–10 M
(etwa 1,6 × 10–10 M)
für hIL4
hat. Wie bei 3B9 wird das Zielepitop von 6A1 nicht linearen Peptiden
von IL4 kartiert und man nimmt daher von dem Epitop an, daß es nicht
zusammenhängend
und dreidimensional ist. Das Muster der Bindung an IL4-Muteine und seine
biologische Aktivität
zeigen Bindung im Bereich der D-Helix von menschlichem IL4 (Aminosäurereste 109–127) an,
am wahrscheinlichsten um das Tyrosin am Aminosäurerest #124 herum.
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Diese
Erfindung ist nicht auf die Verwendung von MAb 3B9, MAb 6A1 oder
ihrer hypervariablen (d. h. CDR) Sequenzen beschränkt. Jeder
andere geeignete IL4-Antikörper
mit hohem Titer, der durch eine Dissoziationskonstante von 2 × 10–10 M
oder weniger für
menschliches hIL4 charakterisiert ist und die entsprechenden anti
IL4-CDRs, können
als Ersatz dienen. Wo immer in der folgenden Beschreibung der Donorantikörper als
3B9 oder 6A1 identifiziert wird, wird diese Bezeichnung nur zur
Illustration und wegen der Einfachheit der Beschreibung vorgenommen.
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III. Antikörperfragmente
-
Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch die Verwendung von Fab-Fragmenten oder F(ab')2-Fragmenten,
die von MAbs abgeleitet sind, die gegen menschliches IL4 gerichtet
sind. Diese Fragmente sind in vivo als schützende Mittel gegen von IL4
und IgE vermittelten Zuständen
und in vitro als Teil eines IL4 diagnostischen Mittels von Nutzen.
Ein Fab-Fragment
enthält
die gesamte leichte Kette und den Teil am Amino-Terminus der schweren Kette;
und ein F(ab')2-Fragment ist das Fragment, das durch zwei
Fab-Fragmente gebildet wird, die über Disulfid-Bindungen verbunden
sind. Die MAbs 3B9, 6A1 und andere ähnliche IL4 bindende Antikörper mit hoher
Affinität
bilden die Quellen für
Fab-Fragmente und F(ab')2-Fragmente, die mittels herkömmlicher
Verfahren erhalten werden können,
z. B. Spaltung des MAb mit den geeigneten proteolytischen Enzymen
Papain und/oder Pepsin oder mittels rekombinanter Verfahren. Diese
Fab- und F(ab')2-Fragmente sind selbst von Nutzen als therapeutische,
prophylaktische oder diagnostische Mittel und als Donor von Sequenzen,
einschließlich
der variablen Bereiche und der CDR-Sequenzen, die bei der Bildung
von rekombinanten oder humanisierten Antikörpern von Nutzen sind, wie
hier beschrieben.
-
IV. Anti-IL4-Aminosäure- und
Nucleotidsequenzen von Interesse
-
Der
Mab 3B9 oder andere vorstehend beschriebene Antikörper können Sequenzen
wie variable Peptidsequenzen der schweren und/oder leichten Kette,
Gerüstbereichssequenzen,
CDR-Sequenzen, funktionelle Fragmente und Analoga davon und die
Nucleinsäuresequenzen
beisteuern, die sie codieren und die bei der Planung und Darstellung
verschiedener Fusionsproteine (einschließlich konstruierter Antikörper) von
Nutzen sind, die durch die Antigenbindungsspezifität des Donorantikörpers charakterisiert
sind.
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Als
ein Beispiel stellt die vorliegende Erfindung somit variable Sequenzen
der schweren und leichten Kette von dem murinen IL4-Antikörper 3B9
und davon abgeleitete Sequenzen bereit. Der variable Bereich der schweren
Kette von 3B9 ist durch die Aminosäurereste 20 bis 140 von SEQ
ID NR: 4 charakterisiert. Die CDR-Bereiche sind in 2 durch
Unterstreichen angezeigt und werden in SEQ ID NR: 22; SEQ ID NR:
24; und SEQ ID NR: 26 bereitgestellt. Der variable Bereich des Clons
der leichten Kette von 3B9 ist durch die Aminosäurereste 21 bis 132 von 1 [SEQ
ID NR: 2] charakterisiert. Die CDR-Bereiche sind von Aminosäurerest 44–58 [SEQ
ID NR: 16]; 74–80
[SEQ ID NR: 18]; und 113–121
[SEQ ID NR: 20].
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Es
werden die Signalnucleotid- und -Aminosäuresequenzen des chimären variablen
Bereichs der chimären
schweren Kette bereitgestellt. Die Sequenzen sind identisch mit
der schweren Kette von 3B9 mit Ausnahme der Signalsequenz. Die Signalsequenz
der chimären
schweren Kette wird in den SEQ ID NR: 5 und 6 bereitgestellt. Die
CDR-Bereiche sind in 3 durch Unterstreichen angezeigt
und sind bei der Aminosäuresequenz
identisch mit den nativen murinen CDRs [SEQ ID NR: 21–26]. Die
Nucleotid- und Aminosäuresequenzen
des chimären
variablen Bereichs der leichten Kette sind identisch mit den nicht
modifizierten 3B9- Sequenzen
(Aminosäurereste
21–132
von SEQ ID NR: 2) unter Verwendung der natürlichen Signalsequenzen der Maus
(Aminosäurereste
1–20 von
SEQ ID NR: 2).
-
Der
humanisierte variable Bereich einer schweren Kette und die Signalsequenzen
sind in 4 [SEQ ID NR: 11 und 12] dargestellt.
Die Signalsequenz wird auch in SEQ ID NR: 5 und 6 bereitgestellt.
Andere geeignete Signalsequenzen, die dem Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet bekannt sind, können die hier exemplarisch
dargestellten Signalsequenzen ersetzen. Die CDR-Aminosäuresequenzen
dieses Konstrukts sind identisch mit den CDRs der nativen murinen
und chimären
schweren Kette und werden in der SEQ ID NR: 22 (codiert durch SEQ
ID NR: 54), SEQ ID NR: 24 (codiert durch SEQ ID NR: 55) und SEQ
ID NR: 56 (codiert SEQ ID NR: 26) bereitgestellt.
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Ein
beispielhafte (synthetische) humanisierte variable Sequenz einer
leichten Kette ist in 5 [SEQ ID NR: 13 und 14] dargestellt.
Die Signalsequenz überspannt
die Aminosäurereste
1–19 von
SEQ ID NR: 8. Die CDR-Sequenzen dieser Figur sind durch Unterstreichen
hervorgehoben und unterscheiden sich von dem CDR des nativen murinen
CDR durch eine einzelne Aminosäure
der SEQ ID NR: 20. Somit werden die CDRs einer humanisierten leichten
Kette durch SEQ ID NR: 53 und 16, SEQ ID NR: 17 und 18 und SEQ ID
NR: 27 und 28 bereitgestellt. Dieser Unterschied ist im Detail in
Beispiel 3 beschrieben.
-
Die
Nucleinsäuresequenzen
dieser Erfindung oder Fragmente davon, die die Peptidsequenzen der
variablen leichten und schweren Kette codieren, werden in unmodifizierter
Form verwendet oder werden synthetisiert, um gewünschte Modifikationen einzuführen, z.
B. Restriktionsstellen. Die isolierten, natürlicherweise vorkommenden oder
alternativ synthetischen Nucleinsäuresequenzen, die von dem MAb
3B9 oder von anderen gewünschten
IL4-Antikörpern
mit hohem Titer abgeleitet sind, können gegebenenfalls Restriktionsstellen enthalten,
um die Insertion oder Ligierung in eine geeignete Nucleinsäuresequenz
wie die, die einen gewünschten
Antikörpergerüstbereich
codiert, Ligierung mit mutagenisierten CDRs oder Fusion mit einer
Nucleinsäuresequenz
zu erleichtern, die einen ausgewählten
zweiten Fusionspartner codiert.
-
Unter
Berücksichtigung
der Degeneration des genetischen Codes können verschiedene codierende Sequenzen
konstruiert werden, die variable Aminosäuresequenzen der leichten und
schweren Kette und CDR-Sequenzen der Erfindung ebenso wie funktionelle
Fragmente und Analoga davon codieren, die mit dem Donorantikörper die
Antigenspezifität
teilen. Die isolierten Nucleinsäuresequenzen
dieser Erfindung oder Fragmente davon, die die Peptidsequenzen der
variablen Kette oder CDRs codieren, können verwendet werden, um Fusionsproteine,
chimäre
oder humanisierte Antikörper
oder andere konstruierte Antikörper
dieser Erfindung zu produzieren, wenn sie funktionell mit einem
zweiten Fusionspartner kombiniert werden.
-
Diese
Sequenzen sind auch von Nutzen für
die mutagene Einführung
von spezifischen Veränderungen
innerhalb der Nucleinsäuresequenzen,
die die CDRs oder Gerüstbereiche
codieren, und für
die Einführung
der resultierenden modifizierten oder Fusionsnucleinsäuresequenzen
in ein Plasmid für
die Expression. Zum Beispiel wurden stille Substitutionen in der
Nucleinsäuresequenz
der Gerüstbereich
und CDR codierenden Bereiche verwendet, um Restriktionsenzymstellen
zu schaffen, die die Inserierung von mutagenisierten CDR (und/oder
Gerüst)-Bereichen
erleichterten. Diese CDR-Bereiche wurden bei der Konstruktion einer
humanisierten Antikörpers
dieser Erfindung verwendet.
-
Es
sollte festgehalten werden, daß zusätzlich zu
den isolierten Nucleinsäuresequenzen,
die Teile des Fusionsproteins und der Antikörper codieren, die hier beschrieben
werden, andere solche Nucleinsäuresequenzen
verwendet werden können,
so wie diejenigen, die zu den nativen Sequenzen komplementär sind. Nützliche
DNA-Sequenzen umfassen diejenigen Sequenzen, die unter stringenten
Hybridisierungsbedingungen [vgl. T. Maniatis et al, Molecular Cloning
(A Laboratory Manual), Cold Spring Harbor Laboratory (1982), Seiten
387–389]
mit den DNA-Sequenzen hybridisieren. Ein Beispiel für eine solche
stringente Hybridisierungsbedingung ist die Hybridisierung bei 4 × SSC bei
65°C, gefolgt
von einer Stunde Waschen in 0,1 × SSC bei 65°C. In einer
anderen Ausführungsform
ist eine exemplarische stringente Hybridisierungsbedingung in 50%
Formamid, 4 × SSC
bei 42°C.
Vorzugsweise sind diese hybridisierenden DNA-Sequenzen mindestens
18 Nucleotide lang, d. h. etwa die Größe eines CDR.
-
V. Fusionsmoleküle und Fusionsproteine
-
Fusionsmoleküle können Fusionsproteine
codieren, was konstruierte Antikörper
wie chimäre
Antikörper
und humanisierte Antikörper
einschließt.
Ein gewünschtes
Fusionsmolekül
enthält
CDR-Sequenzen, die Peptide codieren, die die Antigenspezifität eines
IL4-Antikörpers
haben, vorzugsweise eines Antikörpers
mit hoher Affinität,
wie er von der vorliegenden Erfindung bereitgestellt wird, inseriert
in einen ersten Fusionspartner (einen menschlichen Gerüstbereich
oder der variable Bereich eines menschlichen Immunglobulins).
-
Vorzugsweise
ist der erste Fusionspartner funktionell verknüpft mit einem zweiten Fusionspartner.
Der zweite Fusionspartner wird vorstehend definiert und kann eine
Sequenz umfassen, die einen zweiten Antikörperbereich von Interesse codiert,
zum Beispiel einen Fc- Bereich.
Zweite Fusionspartner können
auch Sequenzen umfassen, die andere Immunglobuline codieren, mit
denen der konstante Bereich der leichten oder schweren Kette im
Rahmen oder mittels einer Linkersequenz fusioniert ist. Konstruierte
Antikörper,
die gegen funktionelle Fragmente oder Analoga von IL4 gerichtet
sind, können
so geplant werden, daß sie
eine verbesserte Bindung mit demselben Antikörper zeigen.
-
Der
zweite Fusionspartner kann auch mit vorstehend definierten Effektormitteln
assoziiert sein, einschließlich
Nicht-Protein-Trägermolekülen, mit
denen der zweite Fusionspartner funktionell mittels herkömmlicher
Mittel verknüpft
sein kann.
-
Die
Fusion oder Verknüpfung
zwischen dem zweiten Fusionspartner, d. h. Antikörpersequenzen, und dem Effektormittel
kann durch jedes herkömmliche
Mittel sein, z. B. durch herkömmliche
kovalente oder ionische Bindung, Proteinfusion oder hetero-bifunktionelle Verknüpfung, z.
B. durch Carbodiimid, Glutaraldehyd und dergleichen. Solche Techniken
sind im Stand der Technik bekannt und in herkömmlichen Chemie- und Biochemietexten
einfach beschrieben.
-
Es
können
außerdem
auch herkömmliche
Linkersequenzen, die einfach das erwünschte Maß an Raum zwischen dem zweiten
Fusionspartner und dem Effektormittel bereitstellen, in das Fusionsmolekül hineinkonstruiert
werden. Die Planung für
solche Linker ist dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bekannt.
-
Außerdem können Signalsequenzen
für die
Moleküle
der Erfindung modifiziert werden, um die Expression zu erhöhen. Als
ein Beispiel war bei einem gewünschten
Fusionsprotein, das eine Aminosäuresequenz
der Sequenz der murinen schweren Kette hatte, die identisch ist
mit der chimären
variablen schweren Kette (VH) von 2 [SEQ
ID NR: 4], das ursprüngliche
Signalpeptid ausgetauscht gegen eine andere Signalsequenz (Aminosäurereste
1–20)
[SEQ ID NR: 6].
-
Ein
beispielhaftes Fusionsprotein enthält eine Peptid- oder Proteinsequenz
der variablen schweren und/oder leichten Kette, die die Antigenspezifität des MAb
3B9 hat, d. h. die VH [Aminosäurereste
21–141
von SEQ ID NR: 9 und 10]- und VL-Ketten
[Aminosäurereste
21–132
von SEQ ID NR: 1 und 2]. Noch ein anderes erwünschtes Fusionsprotein dieser
Erfindung ist durch die Aminosäuresequenz
charakterisiert, die mindestens einen und vorzugsweise alle CDRs
des variablen Bereichs der schweren und/oder leichten Kette des
murinen Antikörpermoleküls 3B9 enthält, wobei
die verbleibenden Sequenzen von einer menschlichen Quelle abgeleitet
sind, oder ein funktionelles Fragment oder Analogon davon. Vgl.
z. B. die humanisierten VH- und VL-Bereiche von SEQ ID NR: 11 und 12 und SEQ
ID NR: 12 und 14 (4 und 5).
-
Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
kann der konstruierte Antikörper
der Erfindung mit einem zusätzlichen
Mittel verbunden sein. Zum Beispiel kann das Verfahren der rekombinanten
DNA-Technologie verwendet werden, um einen konstruierten Antikörper der
Erfindung zu produzieren, bei dem das Fc-Fragment der CH3-Domäne eines
vollständigen
Antikörpermoleküls durch
ein Enzym oder ein anderes nachweisbares Molekül ersetzt wurde (z. B. ein
Polypeptideffektor- oder Reportermolekül)
-
Der
zweite Fusionspartner kann auch funktionell mit einem Nicht-Immunglobulinpeptid,
-protein oder Fragment davon verknüpft sein, das heterolog zu
der CDR-enthaltenden Sequenz ist, die die Antigenspezifität des murinen
3B9 hat. Das resultierende Protein kann bei Expression sowohl die
Antigenspezifität
von anti-IL4 zeigen als auch die Charakteristika des Nicht-Immunglobulins.
Die Charakteristik des Fusionspartners kann z. B. eine funktionelle
Charakteristik wie eine andere Bindungs- oder Rezeptordomäne sein,
oder eine therapeutische Charakteristik, wenn der Fusionspartner
selbst ein therapeutisches Protein ist, oder zusätzliche antigene Charakteristika.
-
Ein
anderes erwünschtes
Protein dieser Erfindung kann ein vollständiges Antikörpermolekül, das die schweren
und leichten Ketten voller Länge
hat, oder jedes einzelne Fragment davon wie die Fab- oder F(ab')2-Fragmente,
ein Dimeres der schweren Kette oder jedes minimale rekombinante
Fragment davon wie ein Fv oder einen einzelkettigen
Antikörper
(SCA) oder jedes andere Molekül
mit derselben Spezifität
wie der ausgewählte
Donor-MAb, z. B. MAb 3B9 oder 6A1, umfassen. Ein solches Protein
kann in der Form eines Fusionsproteins verwendet werden oder es
kann in seiner nicht fusionierten Form verwendet werden.
-
Wann
immer der zweite Fusionspartner von einem anderen Antikörper abgeleitet
ist, d. h. jedem Isotyp oder jeder Klasse eines Immunglobulingerüstbereichs
oder konstantem Bereichs, resultiert ein konstruierter Antikörper. Konstruierte
Antikörper
können
aus einer Quelle konstante Bereiche enthalten und variable Gerüstbereiche
von Immunglobulinen (Ig), z. B. dem Akzeptorantikörper, und
eine oder mehr (vorzugsweise alle) CDRs vom Donorantikörper, z.
B. dem hier beschriebenen anti-IL4-Antikörper. Außerdem können Veränderungen, z. B. Deletionen,
Substitutionen oder Additionen des Gerüstbereichs der leichten und/oder
schweren variablen Domäne
des Akzeptor-MAb auf der Ebene der Nucleinsäure oder Aminosäure oder
der CDR-Bereiche des Donors gemacht werden, um die Antigenbindungsspezifität des Donorantikörpers zu
erhalten.
-
Solche
konstruierten Antikörper
werden so geplant, daß sie
eine (oder beide) der variablen schweren und/oder leichten Ketten
des IL4-MAb verwenden (gegebenenfalls wie beschrieben modifiziert)
oder eine oder mehrere der nachstehend identifizierten CDRs der
schweren oder leichten Kette (vgl. Beispiel 3). Die konstruierten
Antikörper
der Erfindung sind neutralisierend, d. h. sie blockieren wünschenswerterweise
die Bindung des IL4-Proteins an den Rezeptor. Zum Beispiel ist der
konstruierte Antikörper,
der von MAb 3B9 abgeleitet ist, gegen ein spezifisches tertiäres Proteinepitop
von menschlichem IL4 gerichtet, von dem man glaubt, daß es sich
an dem B-C-Schleifen → C-Helix-Bereich
befindet, wie vorstehend beschrieben.
-
Solche
konstruierten Antikörper
können
einen humanisierten Antikörper
umfassen, der die Gerüstbereiche
eines ausgewählten
menschlichen Immunglobulins oder eines Subtyps enthält, oder
einen chimären Antikörper, der
die konstanten Bereiche der menschlichen schweren und leichten Kette
fusioniert mit den funktionellen Fragmenten des IL4-Antikörpers enthält. Ein
geeigneter menschlicher (oder anderer tierischer) Akzeptorantikörper kann
einer sein, der aus einer gewöhnlichen
Datenbank, z. B. der Datenbank KABAT®, der Datenbank
Los Alamos und der Datenbank Swiss Protein wegen seiner Homologie
zu der Nucleotid- und Aminosäuresequenz
des Donorantikörpera
ausgewählt
wurde. Ein menschlicher Antikörper,
der durch Homologie zu den Gerüstbereichen
des Donorantikörpers
(auf der Basis der Aminosäuren)
charakterisiert ist, kann geeignet sein, einen konstanten Bereich
der schweren Kette und/oder variablen Gerüstbereich der schweren Kette zur
Insertion der Donor-CDRs bereitzustellen. Ein geeigneter Akzeptorantikörper, der
in der Lage ist, den konstanten Bereich oder den variablen Gerüstbereich
der leichten Kette bereitzustellen, kann auf ähnliche Weise ausgewählt werden.
Es sollte festgehalten werden, daß es nicht erforderlich ist,
daß die
schweren und leichten Ketten des Akzeptorantikörpers von demselben Akzeptorantikörper stammen.
-
Es
ist wünschenswert,
daß die
heterologen Gerüstbereiche
und konstanten Bereiche von menschlichen Immunglobulinklassen und
-isotypen wie IgG (Subtypen 1 bis 4), IgM, IgA und IgE ausgewählt werden. Der
Akzeptorantikörper
muß jedoch
nicht nur menschliche Immunglobulinproteinsequenzen umfassen. Zum Beispiel
kann ein Gen konstruiert werden, bei dem eine DNA-Sequenz, die einen
Teil einer menschlichen Immunglobulinkette codiert, mit einer DNA-Sequenz
fusioniert sein, die eine Nicht-Immunglobulin-Aminosäuresequenz
codiert, wie ein Polypeptid-Effektor- oder Reportermolekül.
-
Ein
Beispiel eines besonders wünschenswerten
humanisierten Antikörpers
enthält
die CDRs von 3B9 in die Gerüstbereiche
einer ausgewählten
menschlichen Antikörpersequenz
inseriert. Für
neutralisierende humanisierte Antikörper werden ein, zwei oder
vorzugsweise drei CDRs von den variablen Bereichen der schweren
und/oder leichten Kette des IL4-Antikörpers in
die Gerüstbereiche
der ausgewählten
menschlichen Antikörpersequenz
inseriert, wobei die nativen CDRs des letzteren Antikörpers ersetzt
werden.
-
Vorzugsweise
wurden in einem humanisierten Antikörper die variablen Domänen bei
den menschlichen schweren und leichten Ketten durch Ersatz von einem
oder mehreren CDRs konstruiert. Es ist möglich, alle sechs CDRs oder
verschiedene Kombinationen von weniger als den sechs CDRs zu verwenden.
Vorzugsweise werden alle sechs CDRs ersetzt. Es ist möglich, die
CDRs nur in der menschlichen schweren Kette zu ersetzen, wobei als
leichte Kette die nicht modifizierte leichte Kette von dem menschlichen
Akzeptorantikörper verwendet
wird. In einer noch anderen Ausführungsform
kann eine kompatible leichte Kette durch Rückgriff auf herkömmliche
Antikörperdatenbanken
aus einem anderen menschlichen Antikörper ausgewählt werden. Der Rest des konstruierten
Antikörpers
kann von jedem geeigneten menschlichen Akzeptor-Immunglobulin abgeleitet
werden.
-
Der
konstruierte Antikörper
hat somit vorzugsweise die Struktur eines natürlichen menschlichen Antikörpers oder
eines Fragments davon und besitzt die Kombination an Eigenschaften,
die für
eine effektive therapeutische Verwendung, z. B. Behandlung von Entzündungskrankheiten
im Menschen, die von IL4 vermittelt werden, oder für diagnostische
Verwendungen nötig
sind.
-
Als
ein anderes Beispiel kann ein konstruierter Antikörper drei
CDRs des variablen Bereichs der leichten Kette von 3B9 enthalten
[SEQ ID NR: 16, 18, 20 und 28] und drei CDRs des variablen Bereichs
der schweren Kette von 3B9 enthalten [SEQ ID NR: 22, 24 und 26].
Der resultierende humanisierte Antikörper ist durch die Antigenbindungsspezifität und hohe
Affinität
des MAb 3B9 charakterisiert.
-
Es
wird vom Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet verstanden werden,
daß ein
konstruierter Antikörper
durch Veränderungen
bei den Aminosäuren
der variablen Domäne
weiter verändert
werden kann, ohne damit notwendigerweise die Spezifität und hohe
Affinität
des Donorantikörpers
zu beeinflussen (d. h. ein Analogon). Zum Beispiel wurden humanisierte
monoclonale Antikörper
konstruiert, bei denen der Aminosäurerest an Position 120 der leichten
Kette ein Arginin [SEQ ID NR: 13 und 14] oder Threonin [SEQ ID NR:
57 und 58] war. Es wird vorrausgesetzt, daß die Aminosäuren der
schweren und leichten Kette durch andere Aminosäuren in dem Gerüstbereich
der variablen Domäne
oder den CDRs oder bei beiden substituiert werden können.
-
Außerdem kann
der konstante Bereich verändert
werden, um die selektiven Eigenschaften des Moleküls der vorliegenden
Erfindung zu erhöhen
oder zu vermindern. Zum Beispiel die Dimerisierung, die Bindung an
Fc-Rezeptoren oder die Fähigkeit,
Komplement zu binden und aktivieren (vgl. z. B. Angal et al., Mol.
Immunnol. 30: 105–108
(1993), Xu et al., J. Biol. Chem. 269: 3469–3474 (1994), Winter et al.,
EP 307,434-B ).
-
Ein
Fusionsprotein, das ein chimärer
Antikörper
ist, unterscheidet sich von den vorstehend beschriebenen humanisierten
Antikörpern,
indem es die gesamten variablen Bereiche der schweren und leichten
Kette des nicht-menschlichen Donorantikörpers, einschließlich der
Gerüstbereiche,
bereitstellt, in Assoziation mit den konstanten Bereichen für beide
Ketten von menschlichem Immunglobulin. Es wird angenommen, daß chimäre Antikörper, die
in Vergleich mit humanisierten Antikörpern dieser Erfindung zusätzliche
nicht-menschliche Sequenz beibehalten, eine signifikante Immunantwort
im Menschen hervorrufen können.
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Solche
Antikörper
sind bei der Vorbeugung vor und Behandlung von durch IL4 vermittelten
Störungen von
Nutzen, wie nachstehend diskutiert.
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VI. Produktion von Fusionsproteinen
und konstruierten Antikörpern
-
Vorzugsweise
werden die variablen Sequenzen der leichten und/oder schweren Kette
und die CDRs von MAb 3B9 [SEQ ID NR: 16, 18, 20, 22, 24 und 26]
oder von anderen geeigneten Donor-MAbs (z. B. 6A1) und ihre codierenden
Nucleinsäuresequenzen
bei der Konstruktion von Fusionsproteinen und konstruirten Antikörpern, vorzugsweise
humanisierten Antikörpern,
dieser Erfindung bei dem folgenden Verfahren verwendet. Dieselbe
oder ähnliche
Techniken können
auch zur Herstellung ähnliche
Ausführungsformen
dieser Erfindung verwendet werden.
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Ein
Hybridom, das einen ausgewählten
Donor-MAb produziert, z. B. den murinen Antikörper 3B9, wird herkömmlich cloniert
und die DNA der variablen Bereiche seiner schweren und leichten
Kette werden mittels Verfahren gewonnen, die dem Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet bekannt sind, z. B. die Techniken, die in Sambrook
et al., Molecular Cloning (A Laboratory Manual), 2te Ausgabe, Cold
Spring Harbor Laboratory (1989) beschrieben sind. Die variablen
schweren und leichten Bereiche von 3B9, die mindestens die CDRs und
die Teile des Gerüstbereichs
der leichten und/oder schweren variablen Domäne des Akzeptor-MAb enthalten,
die erforderlich sind, um die Bindungsspezifität des Donor-MAb zu erhalten,
ebenso wie die verbleibenden Immunglobulin-abgeleiteten Teile der
Antikörperkette,
abgeleitet von einem menschlichen Immunglobulin, werden unter Verwendung
von Polynucleotidprimern und reverser Transkriptase erhalten. Die
CDRs werden unter Verwendung einer bekannten Datenbank und durch
Vergleich mit anderen Antikörpern
identifiziert.
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Ein
chimärer
Maus/Mensch-Antikörper
kann dann hergestellt und auf seine Bindungsfähigkeit getestet werden. Solch
ein chimärer
Antikörper
enthält
die gesamten VH- und VL-Bereiche
des nicht-menschlichen Donorantikörpers in Assoziation mit den
konstanten Bereichen für
beide Ketten von menschlichem Ig.
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Homologe
Gerüstbereiche
des variablen Bereichs der schweren Kette von einem menschlichen
Antikörper
wurden unter Verwendung einer Computer-Datenbank, z. B. von KABAT®,
identifiziert und es wurde ein menschlicher Antikörper als
Akzeptorantikörper
ausgewählt,
der Homologie mit 3B9 hatte. Die Sequenzen der variablen Bereiche
der synthetischen schweren Kette, die die CDRs von 3B9 innerhalb
der Gerüstbereiche
des menschlichen Antikörpers
enthielten, wurden gegebenenfalls mit Nucleotidersatz in den Gerüstbereichen
entworfen, um Restriktionsstellen einzuführen. Diese entworfene Sequenz
wird dann mittels überlappender
Oligonucleotide synthetisiert, mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
amplifiziert und Fehler werden korrigiert.
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Ein
geeigneter Gerüstbereich
der leichten Kette wurde in ähnlicher
Weise entworfen.
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Ein
humanisierter Antikörper
kann von dem chimären
Antikörper
abgeleitet werden, oder vorzugsweise synthetisch hergestellt werden,
indem man die CDRs des Donor-MAb von den schweren und leichten Ketten
in geeigneter Weise innerhalb des Gerüstbereichs der ausgewählten schweren
und leichten Kette inseriert. In einer anderen Ausführungsform
kann ein humanisierter Antikörper
der Erfindung unter Verwendung von Standard-Mutageneseverfahren hergestellt werden.
Somit enthält
der resultierende humanisierte Antikörper menschliche Gerüstbereiche
und CDRs vom Donor-MAb. Es kann eine anschließende Manipulation der Gerüstbereichsreste
vorgenommen werden. Der resultierende humanisierte Antikörper kann
in rekombinanten Wirtszellen exprimiert werden, z. B. COS- oder CHO-Zellen.
Zusätzliche
Details dieses Verfahrens werden in Beispiel 4 bereitgestellt. Andere
humanisierte Antikörper
können
unter Anwendung dieses Verfahrens bei anderen geeigneten IL4-spezifischen,
neutralisierenden nicht-menschlichen Antikörpern mit hohem Titer hergestellt
werden.
-
Ein
herkömmlicher
Expressionsvektor oder ein herkömmliches
rekombinantes Plasmid wird durch Platzierung dieser das Fusionsprotein
codierenden Sequenzen in funktioneller Assoziation mit herkömmlichen regulatorischen
Kontrollsequenzen hergestellt, die in der Lage sind, die Replikation
und Expression in, und/oder Sezernierung von einer Wirtszelle zu
kontrollieren. Regulatorische Sequenzen umfassen Promotorsequenzen,
z. B. den CMV-Promotor,
und Signalsequenzen, die von anderen bekannten Antikörpern abgeleitet
werden können.
In ähnlicher
Weise wird ein zweiter Expressionsvektor produziert, der eine DNA-Sequenz hat, die
die leichte und schweren Kette eines komplementären Antikörpers codiert. Vorzugsweise
ist dieser zweite Expressionsvektor mit dem ersten insofern identisch,
als die codierenden Sequenzen und selektierbaren Marker so ausgewählt sind,
daß sie
so weit wie möglich
sicherstellen, daß jede
Polypeptidkette funktionell exprimiert wird.
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Eine
ausgewählte
Wirtszelle wird mit herkömmlichen
Verfahren mit dem ersten und zweiten Vektor co-transfiziert oder
einfach durch einen einzigen Vektor transfiziert, um eine transfizierte
Wirtszelle der Erfindung zu erzeugen, die die rekombinanten oder
synthetischen leichten und schweren Ketten enthält. Die transfizierte Zelle
wird dann nach herkömmlichen
Verfahren gezüchtet,
um den konstruierten Antikörper
der Erfindung zu produzieren. Auf den humanisierten Antikörper, der
die Assoziation der rekombinanten schweren Kette und/oder leichten
Kette umfaßt,
wird mit einem geeigneten Test wie ELISA oder RIA in der Kultur
durchmustert. Ähnliche
herkömmliche
Verfahren können
angewendet werden, um andere Fusionsproteine und Moleküle dieser
Erfindung zu konstruieren.
-
Geeignete
Vektoren für
die Clonierungs- und Subclonierungsschritte, die bei den Verfahren
und Konstruktionen der Zusammensetzungen dieser Erfindung verwendet
werden, können
vom Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet ausgewählt werden.
Zum Beispiel kann die herkömmliche
pUC-Reihe an Clonierungsvektoren verwendet werden. Ein verwendeter
Vektor ist pUC19, der kommerziell bei Lieferanten wie Amersham (Buckinghamshire,
Vereinigtes Königreich)
oder Pharmacia (Uppsala, Schweden) verfügbar ist. Außerdem kann
jeder Vektor, der in der Lage ist, einfach zu replizieren, eine
Vielzahl an Clonierungsstellen und Markergenen hat und leicht handhabbar
ist, für
die Clonierung verwendet werden. Somit ist die Auswahl des Clonierungsvektors
kein limitierender Faktor bei dieser Erfindung.
-
In ähnlicher
Weise können
die Vektoren, die für
die Expression der konstruierten Antikörper gemäß dieser Erfindung verwendet
werden, vom Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet von jedem herkömmlichen
Vektor auswählt
werden. Die Vektoren enthalten auch ausgewählte regulatorische Sequenzen,
die in funktioneller Assoziation mit den codierenden DNA-Sequenzen
der Immunglobulinbereiche und in der Lage sind, die Replikation
und Expression von heterologen DNA-Sequenzen in ausgewählten Wirtszellen
zu steuern, wie die CMV-Promotoren. Diese Vektoren enthalten die
vorstehend beschriebenen DNA-Sequenzen, die den konstruierten Antikörper oder
das konstruierte Fusionmolekül
codieren. In einer anderen Ausführungsform können die
Vektoren die ausgewählten
Immunglobulinsequenzen modifiziert durch Inserierung von gewünschten
Restriktionsstellen für
die leichte Handhabung enthalten.
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Die
Expressionsvektoren können
auch durch Markergene charakterisiert sein, die geeignet sind, die Expression
von heterologen DNA-Sequenzen zu amplifizieren, z. B. das Dihydrofolat-Reduktasegen
des Säugers
(DHFR) oder das Neomycin-Resistenzgen (neo®).
Andere bevorzugte Vektorsequenzen umfassen eine Poly A-Signalsequenz,
wie die vom Rinderwachstumshormon (BGH) und von der Betaglobin-Promotorsequenz
(betaglopro). Die hier nützlichen
Expressionsvektoren können
mittels Verfahren synthetisiert werden, die dem Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet bekannt sind.
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Die
Komponenten solcher Vektoren, z. B. Replicons, Selektionsgene, Enhancer,
Promotoren, Signalsequenzen und dergleichen, können für die Verwendung bei der Steuerung
der Expression und/oder Sezernierung des Produkts der rekombinanten
DNA in einem ausgewählten
Wirt aus natürlichen
Quellen erhalten werden oder mit bekannten Verfahren synthetisiert
werden. Andere geeignete Expressionsvektoren, von denen für die Expression
im Säuger,
in Bakterien, Insekten, Hefe und in Pilzen zahlreiche Arten im Stand
der Technik bekannt sind, können
für diesen
Zweck ebenfalls ausgewählt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch eine Zelllinie, die mit einem rekombinanten Plasmid transfiziert ist,
das die codierenden Sequenzen für
die konstruierten Antikörper
oder ihre Fusionsmoleküle
enthält.
Auch die Wirtszellen, die für
die Clonierung und anderen Manipulationen dieser Clonierungsvektoren
von Nutzen sind, sind herkömmlich.
Am meisten erwünscht
werden jedoch Zellen von den verschiedenen Stämmen von E. coli für die Replikation
der Clonierungsvektoren und die anderen Schritte bei der Konstruktion
der Fusionsproteine dieser Erfindung verwendet.
-
Geeignete
Wirtszellen oder Wirtszelllinien für die Expression der konstruierten
Antikörper
oder Fusionsproteine der Erfindung sind vorzugsweise unter anderen
eine eukaryontische Zelle wie CHO, COS, eine Fibroblastenzelle (z.
B 3T3) und myeloide Zellen und am meisten bevorzugt eine Säugerzelle
wie eine CHO-Zelle oder eine myeloide Zelle. Menschliche Zellen
können
verwendet werden und ermöglichen
somit, daß das
Molekül
durch menschliche Glycosylierungsmuster modifiziert wird. In einer
anderen Ausführungsform
können
andere eukaryontische Zelllinien verwendet werden. Die Auswahl von
geeigneten Säugerwirtszellen
und der Verfahren für
die Transformation, Züchtung,
Amplifikation, Durchmusterung und Produktherstellung und -reinigung
sind im Stand der Technik bekannt. Vgl. z. B. Sambrook et al., vorstehend
zitiert.
-
Bakterienzellen
können
sich als nützliche
Wirtszellen für
die Expression der rekombinanten MAbs der vorliegenden Erfindung
erweisen. Jedoch wegen der Tendenz von Proteinen, die in Bakterienzellen
exprimiert werden, in einer nicht gefalteten oder unzureichend gefalteten
oder nicht glycosylierten Form vorzuliegen, müßte jeder rekombinante MAb,
der in Bakterienzellen produziert wurde, auf die Beibehaltung seiner
Fähigkeit der
Antigenbindung überprüft werden.
Wenn das durch die Bakterienzelle exprimierte Molekül in der
richtig gefalteten Form produziert wurde, wäre die Bakterienzelle der gewünschte Wirt.
Zum Beispiel sind viele Stämme von
E. coli, die für
die Expression verwendet werden, auf dem Gebiet der Biotechnologie
bekannt als Wirtszellen. Verschiedene Stämme von B. subtilis, Streptomyces,
anderen Bazillen und dergleichen können auch bei diesem Verfahren
verwendet werden.
-
Wo
erwünscht
sind auch Stämme
von Hefezellen, die dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet
bekannt sind, als Wirtszellen verfügbar, ebenso wie Insektenzellen,
z. B. Drosophila und Lepidoptera, und virale Expressionssyteme.
Vgl. z. B. Miller et al., Genetic Engineering, 8: 277–298, Plenum
Press (1986) und dort zitierte Referenzen.
-
Die
allgemeinen Verfahren, mit denen die Vektoren der Erfindung konstruiert
werden können,
die Transfektionsverfahren, die erforderlich sind, um die Wirtszellen
der Erfindung zu produzieren, und die Züchtungsverfahren, die notwendig
sind, um die Fusionsproteine oder konstruierten Antikörper der
Erfindung von solchen Wirtszellen zu produzieren, sind alle herkömmliche
Techniken. In ähnlicher
Weise können
die Fusionsproteine oder konstruierten Antikörper der Erfindung, nachdem
sie einmal produziert sind, gemäß Standardverfahren
des Standes der Technik, einschließlich Ammoniumsulfatfällung, Affinitätssäulen, Säulenchromatographie,
Gelelektrophorese und dergleichen, aus der Zellkultur gereinigt
werden. Solche Techniken sind im Stand der Technik und beschränken diese
Erfindung nicht.
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Noch
ein anderes Verfahren der Expression der humanisierten Antikörper kann
die Expression in transgenen Tieren verwenden, wie beschrieben im
U.S.-Patent Nr. 4,873,316. Dieses betrifft ein Expressionssytem
unter Verwendung des Caseinpromotors des Tieres, der, wenn er transgen
in ein Säugetier
eingebracht wird, dem weiblichen Tier die Produktion des gewünschten
rekombinanten Proteins in seiner Milch erlaubt.
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Wenn
er einmal mit dem gewünschten
Verfahren exprimiert wurde, wird der konstruierte Antikörper unter
Verwendung eines geeigneten Tests auf in vitro-Aktivität überprüft. Gegenwärtig übliche ELISA-Testformate werden
verwendet, um die qualitative und quantitative Bindung des konstruierten
Antikörpers
an ein IL4-Epitop zu bewerten. Außerdem können andere in vitro-Tests,
z. B. BIAcore [Pharmacia], auch verwendet werden, um die neutralisierende
Wirksamkeit vor den anschließenden
klinischen Studien am Menschen zu verifizieren, die durchgeführt werden,
um die Persistenz des gentechnischen Antikörpers im Körper trotz der üblichen
Ausscheidungsmechanismen zu bewerten.
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Gemäß den Verfahren,
die für
humanisierte Antikörper
beschrieben werden, die von 3B9 hergestellt werden, kann ein Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet auch humanisierte Antikörper von anderen IL4-Donorantikörpern, Sequenzen
des variablen Bereichs und CDR-Peptiden konstruieren, die hier beschrieben
werden. Konstruierte Antikörper
können
mit variablen Gerüstbereichen
produziert werden, die von den Empfängern des konstruierten Antikörpers potentiell
als "eigen" erkannt werden.
Kleinere Modifikationen an den variablen Gerüstbereichen können eingeführt werden,
um eine starke Erhöhung
der Antigenbindung ohne eine merkliche Erhöhung der Immunogenität für den Empfänger zu
bewirken. Solche konstruierten Antikörper können einen Menschen mit von
IL4 vermittelten Zuständen
wirkungsvoll behandeln. Solche Antikörper können auch bei der Diagnose
solcher Zustände
von Nutzen sein.
-
VII. Therapeutische/prophylaktische
Verwendungen
-
Diese
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Behandlung von Menschen,
die an einer allergischen Krankheit leiden, welches die Verabreichung
einer wirksamen Dosis an Antikörpern
umfaßt,
einschließlich
einen oder mehrere der hier beschriebenen konstruierten Antikörper oder
Fusionsproteine oder Fragmente davon.
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Die
therapeutische Reaktion, die durch die Verwendung der Moleküle der Erfindung
induziert wird, wird durch die Bindung von menschlichem IL4 und
somit anschließende Blockierung
der IgE-Freisetzung produziert. Somit sind die Moleküle der vorliegenden
Erfindung, wenn sie in Herstellungen und Formulierungen sind, die
für die
therapeutische Verwendung geeignet sind, sehr wünschenswert für die Personen,
die unter einer allergischen Reaktion leiden, wie der allergischen
Rhinitis, der Bindehautentzündung,
der atopischen Dermatitis, dem atopische Asthma und dem anaphylaktischen
Schock.
-
Die
Fusionsproteine, Antikörper,
konstruierten Antikörper
oder Fragmente davon dieser Erfindung können auch in Verbindung mit
anderen Antikörpern,
insbesondere menschlichen MAbs verwendet werden, die mit anderen
Markern (Epitopen) reagieren, die für die Zustände verantwortlich sind, gegen
die der konstruierte Antikörper
der Erfindung gerichtet ist. In ähnlicher
Weise können
MAbs, die mit Epitopen reagieren, die für den Zustand in einem ausgewählten Tier
verantwortlich sind, gegen den der Antikörper der Erfindung gerichtet
ist, auch in veterinären
Zusammensetzungen verwendet werden.
-
Man
nimmt an, daß die
therapeutischen Mittel dieser Erfindung für eine Behandlung von allergischen Zuständen für einen
Zeitraum von etwa 2 Tagen bis etwa 3 Wochen, oder wie erforderlich,
wünschenswert sind.
Zum Beispiel kann eine längere
Behandlung erwünscht
sein, wenn eine saisonale Rhinitis oder dergleichen behandelt wird.
Dies stellt einen beträchtlichen
Vorteil gegenüber
den gegenwärtig
verwendeten Infusionsprotokollen bei Behandlungen des Stands der
Technik bei von IL4 vermittelten Störungen dar. Die Dosis und die
Dauer der Behandlung hängt
von der relativen Lebenszeit der Moleküle der vorliegenden Erfindung
im menschlichen Kreislauf ab und kann vom Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet in Abhängigkeit
vom zu behandelnden Zustand und der allgemeinen Gesundheit des Patienten
angepaßt
werden.
-
Der
Weg der Verabreichung des therapeutischen Mittels der Erfindung
kann jeder geeignete Weg sein, der das Mittel an den Empfänger verabreicht.
Die Fusionsproteine, Antikörper,
konstruierten Antikörper
und Fragmente davon und die Arzneimittel der Erfindung sind insbesondere
von Nutzen bei der parenteralen Verabreichung, z. B. subkutan, intramuskulär, intravenös oder intranasal.
-
Die
therapeutischen Mittel der Erfindung können als Arzneimittel hergestellt
werden, die eine wirksame Menge des konstruierten (z. B. humanisierten)
Antikörpers
der Erfindung als aktiven Inhaltsstoff in einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
enthalten. Bei den prophylaktischen Mitteln der Erfindung wird eine
wäßrige Suspension
oder Lösung,
die den gentechnischen Antikörper
enthält,
vorzugsweise gepuffert bei physiologischem pH-Wert, in einer Form
bevorzugt, die für
die Injektion geeignet ist. Die Zusammensetzungen für die parenterale
Verabreichung werden im Allgemeinen eine Lösung des konstruierten Antikörpers der
Erfindung oder einen Cocktail davon, der in einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger
gelöst
ist, vorzugsweise einem wäßrigen Träger umfassen.
Eine Vielzahl an wäßrigen Trägern kann
verwendet werden, z. B. 0,4%-ige Salzlösung, 0,3% Glycin, und dergleichen.
Diese Lösungen
sind steril und im Allgemeinen frei von partikulärem Material. Dieses Lösungen können mit
herkömmlichen,
gut bekannten Techniken sterilisiert werden (z. B. Filtration).
Die Zusammensetzungen können
pharmazeutisch verträgliche
Hilfssubstanzen enthalten, wenn zur Angleichung an die physiologischen
Bedingungen erforderlich, wie pH-Anpassungs-
und Puffermittel, usw. Die Konzentration des Antikörpers der
Erfindung in einer solchen pharmazeutischen Formulierung kann weit
variieren, d. h. von weniger als etwa 0,5%, üblicherweise etwa 1 Gew.-%
oder mindestens etwa 1 Gew.-% bis zu so viel wie 15 bis 20 Gew.-%
und wird primär
auf der Basis von Flüssigvolumina,
Viskositäten
usw. ausgewählt, gemäß des speziell
gewählten
Verabreichungswegs.
-
Somit
könnte
ein Arzneimittel der Erfindung für
die intramuskuläre
Injektion so hergestellt werden, daß es 1 ml steriles gepuffertes
Wasser und zwischen etwa 1 ng bis zu etwa 100 mg, z. B. etwa 50
ng bis zu etwa 30 mg oder mehr bevorzugt etwa 5 mg bis zu etwa 25
mg eines konstruierten Antikörpers
der Erfindung enthält. In ähnlicher
Weise könnte
ein Arzneimittel der Erfindung für
die intravenöse
Infusion so hergestellt werden, daß sie 250 ml sterile Ringer-Lösung und
etwa 1 bis etwa 30 und vorzugsweise 5 mg bis etwa 25 mg eines konstruierten
Antikörpers
der Erfindung enthält.
Aktuelle Verfahren für
die Herstellung von parenteral zu verabreichenden Zusammensetzungen
sind gut bekannt oder dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet
offenbar und sind detaillierter beschrieben in zum Beispiel Remington's Pharmaceutical
Science, 15te Ausg., Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania.
-
Es
wird bevorzugt, daß das
therapeutische Mittel der Erfindung, wenn es in einer pharmazeutischen Herstellung
ist, in Einheitsdosisform vorliegt. Die geeignete therapeutisch
wirksame Dosis kann vom Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet
einfach bestimmt werden. Um eine entzündliche Störung in einem Menschen oder
einem anderen Tier wirksam zu behandeln, sollte eine Dosis von etwa
0,1 mg bis zu etwa 20 mg eines Proteins oder eines Antikörpers dieser
Erfindung pro 70 kg Körpergewicht
parenteral verabreicht werden, vorzugsweise i. m. (intramuskulär). Eine
solche Dosis kann, falls erforderlich, in geeigneten Zeitabständen wiederholt
werden, die von einem Arzt während
der entzündlichen
Reaktion als geeignet ausgewählt
werden.
-
Diese
Beschreibung beschreibt auch die Verabreichung von IL4-Fusionsproteinen
dieser Erfindung gleichzeitig oder nacheinander mit anderen Antikörpern oder
Fusionsproteinen, die durch eine anti-IL4-Aktivität charakterisiert
sind, wie die anti-Tumornekrosisfaktor-Aktivität oder andere
pharmazeutische Aktivitäten, die
kompatibel sind mit der Fähigkeit
der Fusionsproteine zur Bindung des IL4-Rezeptors dieser Erfindung. Solche
anderen Antikörper
sind kommerziell erhältlich
und können
in einer Weise entworfen werden, die der hier beschriebenen ähnlich ist.
-
Die
Fusionsproteine und konstruierten Antikörper dieser Erfindung können auch
in diagnostischen Schemata verwendet werden, wie für die Bestimmung
von durch IL4 vermittelten Störungen
oder zur Verfolgung des Verlaufs der Behandlung solcher Störungen.
Als diagnostische Reagentien können
diese Fusionsproteine für
die Verwendung in ELISA's
und anderen herkömmliches
Testformaten für
die Messung von IL4-Niveaus in Serum, Plasma oder anderen geeigneten
Geweben in herkömmlicher
Weise markiert sein. Die Natur des Tests, in dem die Fusionsproteine
verwendet werden, ist herkömmlich
und beschränkt
diese Offenbarung nicht.
-
Die
Antikörper,
konstruierten Antikörper
und ihre Fragmente, die hier beschrieben sind, können für die Lagerung lyophilisiert
werden und vor der Verwendung in einem geeigneten Träger rekonstituiert
werden. Mit herkömmlichen
Immunglobulinen ist gezeigt worden, daß diese Technik wirksam ist,
und es können
im Stand der Technik bekannte Lyophilisierungs- und Rekonstitutionsverfahren
verwendet werden.
-
Die
folgenden Beispiele illustrieren verschiedene Aspekte dieser Erfindung,
einschließlich
der Konstruktion exemplarischer konstruierter Antikörper und
ihrer Expression in geeigneten Vektoren und Wirtszellen, und sie
sollen nicht so ausgelegt werden, daß sie den Umfang dieser Erfindung
beschränken.
Alle Aminosäuren
werden durch die herkömmlichen
Dreibuchstaben- oder Einzelbuchstabencodes bezeichnet. Alle erforderlichen
Restriktionsenzyme, Plasmide und anderen Reagentien und Materialien
wurden von kommerziellen Quellen bezogen, außer anders angegeben. Alle
allgemeinen Clonierungs- und Ligierungsmethoden und anderen rekombinanten
DNA-Verfahren wurden, durchgeführt
wie von T. Maniatis et al., wie vorstehend zitiert, oder in der
zweiten Ausgabe davon (1989), Hrsg. Sambrook et al., von demselben
Herausgeber ("Sambrook et
al."), dargestellt.
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Beispiel 1 – Produktion
von MAb 3B9
-
A. Immunisierungsverfahren
-
Vier
Mäuse (F1-Hybride
von Balb/c und C57BL/6) wurden subkutan mit 50 μg rekombinantem menschlichem
IL4 aus E. coli in vollständigem
Freundschem Adjuvans immunisiert und 4 Wochen später erfolgte intraperitoneal
(i. p.) mit 40 μg
IL4 in unvollständigem
Freundschem Adjuvans eine Auffrischung. Auf der Basis eines guten
Antikörpertiters
gegen IL4 im Serum erhielt eine Maus weitere Immunisierungen mit
200 μg IL4
(i. p. in Salzlösung)
nach 8 Wochen, zwei Tage später
mit 100 μg
IL4 (i. p. in Salzlösung)
und zwei Tage später
mit 50 μg
IL4 (i. p. in Salzlösung).
Zwei Tage nach der letzten Immunisierung wurde eine Milzexstirpation durchgeführt.
-
B. Fusionsverfahren und
Durchmusterungssystem
-
Die
Milzzellen der Maus wurden verwendet, um Hybridome herzustellen
(nach Standardverfahren, z. B. wie von Köhler et al., Nature, 256: 495
(1975) beschrieben, wobei unter Verwendung des kommerziell verfügbaren BIAcore-Systems
und von nachstehend beschriebenen ELISA-Tests für die IL4-Bindung > 250 Zellclone auf
die Sezernierung von Antikörper
gegen IL4 durchmustert wurden. Fünf
Mulden ergaben eine positive Reaktion. Nur 1 Clon von Mäusen, 3B9,
war stark positiv. Alle von 3B9 abgeleiteten sekundären Clone
waren positiv.
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Beispiel 2 – ELISA-Tests
und Affinitätskonstanten
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A. ELISA
-
Der
Durchmusterungstest, wie folgt durchgeführt, wurde entworfen, um die
Affinität
zu nativem menschlichem IL4 zu messen. Für das Experiment 1 wurden Aldehydaktivierte
Platten mit 96 Mulden mit 100 μl/Mulde
IL4 zu 1 μg/ml
in 0,1 M Boratpuffer, pH 8,5, beschichtet und über Nacht bei Raumtemperatur
inkubiert. Das hIL4 wurde kovalent an die Platte gebunden. Die IL4-Lösung wurde
abgesaugt und nicht-spezifische Bindungsstellen (NSB) wurden mit
1%-igem Rinderserumalbumin (BSA) in TBS-Puffer (50 mM Tris, 150
mM NaCl, 1 mM MgCl2, 0,02% NaN3,
pH 7,4) 60 Minuten bei 37°C
blockiert. Nach diesem und jedem der folgenden Schritte wurde die
Platte 4 mal in Waschpuffer (10 mM Tris, 150 mM NaCl, 0,05% Tween
20, 0,02% NaN3, pH 7,4) gewaschen. Danach
wurden 50 μl
Hybridommedium (oder gereinigter 3B9 oder Fab-Framente) und 50 μl Testpuffer
(0,5% Rinder-gamma-Globulin in TBS-Puffer) zugegeben und die Platten
wurden 60 Minuten bei 37°C
inkubiert. 100 μl
an biotinyliertem anti-Maus-Antikörper in Testpuffer wurden pro Mulde
zugegeben und wie vorstehend inkubiert. 100 μl an mit alkalischer Phnsphatase
konjugiertem Streptavidin wurden pro Mulde zugegeben und inkubiert
(30 Minuten bei 37°C).
Es wurden 100 μl/Mulde
PNP-Substrat zugegeben und 30 Minuten bei 37°C inkubiert. Die Messungen wurden
bei einer optischen Dichte von 405 nm vorgenommen.
-
Für das Experiment
2 wurden mit Streptavidin beschichtete Platten (100 μl/Mulde,
1 μg/ml
in phosphatgepufferter Salzlösung
(PBS)) über
Nacht bei 4°C
inkubiert und wie folgt getestet. Die Streptavidin-Lösung wurde
abgesaugt, die NSB-Stellen wurden mit 1%-igem BSA in TBS-Puffer
blockiert (60 Minuten bei 37°C). Nach
diesem Schritt und nach jedem folgenden Schritt wurden die Platten
4 mal in Waschpuffer gewaschen. Es wurden 50 μl biotinyliertes IL4 wurden
mit 50 μl
Testpuffer zugegeben und 30 Minuten bei 37°C inkubiert. Danach wurden 50 μl gereinigtes
IgG oder Fab-Fragment von 3B9 (oder Hybridommedium) plus 50 μl Testpuffer
zugegeben und 60 Minuten bei 37°C
inkubiert. 100 μl
anti-Maus-IgG-alkalische
Phosphatase-Konjugat wurden zugegeben und 60 Minuten bei 37°C inkubiert.
100 μl PNP-Substrat
wurden zugegeben und 30 Minuten bei 37°C inkubiert. Die Ablesung wurde
wie vorstehend vorgenommen.
-
B. Berechnung der Affinität von 3B9
für IL-4
-
Unter
Verwendung der Ergebnisse der vorstehend beschriebenen Experimente
und wie folgt zusammengefaßt
wurde der K
d für 3B9, wie von Beatty et al,
J. Immunol. Methods, 100: 173–179
(1987) beschrieben, berechnet:
Ab* = Konzentration von
Ab gebunden an 150 ng/ml biotinyliertes hIL4
Ab = Konzentration
von Ab gebunden an 300 ng/ml biotinyliertes hIL4
-
Die
Dissoziationskonstanten Kd wurden aus der
folgenden Relation berechnet:
-
-
Experiment
1: ELISA-Test auf einer mit Streptavidin beschichteten Platte mit
96 Mulden (100 ng/Mulde). Kd = 2,2 × 10–10 M
(3B9-Fab)
-
Experiment
2: ELISA-Test auf einer mit Streptavidin beschichteten Platte mit
96 Mulden (100 ng/Mulde). Kd = 1,4 × 10–10 M
(3B9-IgG)
-
C. Spezifität
-
Der
MAb 3B9 erkennt menschliches IL4, erkennt aber nicht IL4 des Rindes
oder murines IL4. Ein Weg, um das zu bestimmen, geht wie folgt.
Es kann ein ELISA unter Verwendung einer Platte mit 96 Mulden durchgeführt werden,
die mit anti-Maus-IgG beschichtet ist und die anschließend mit
Serumalbumin des Rindes blockiert wird, wonach 50 μl 3B9 (100
ng/ml), 25 μl
nicht-menschliches IL4 und 25 μl
Biotin-IL4 60 Minuten bei 37°C
inkubiert wurden, gefolgt von Waschen, mit Streptavidin konkugierter
alkalischer Phosphatase und PNP.
-
In ähnlicher
Weise wurde gefunden, daß der
MAb 6A1 das IL4 des Rindes oder murines IL4 nicht erkennt.
-
Beispiel 3 – Humanisierte
Antikörper
-
Es
wurden ein humanisierter Antikörper
entworfen, der murine CDRs innerhalb eines menschlichen Antikörpergerüstbereichs
enthalten sollte. Diese humanisierte Version des IL4-spezifischen Maus-Antikörpers 3B9
wurde mit den folgenden Arbeitsschritten hergestellt.
-
A. cDNA-Clonierung
-
cDNA-Clone
wurden von den schweren und leichten 3B9-Ketten von mRNA gemacht,
die unter Verwendung eines Kits von Boehringer Mannheim aus der
3B9-Hybridomzelllinie [Beispiel 1] extrahiert worden war. Für die Synthese
des ersten Strangs wurden Primer verwendet, die für die Gelenk-Region
oder die konstante kappa-Region spezifisch waren.
-
Der
Primer der kappa-Kette ist [SEQ ID NR: 29]:
5'-CTAACACTCATTCCTGTTGAAGCTCTTGACAATGGG-3'
-
Der
Primer der schweren gamma-Kette ist [SEQ ID NR: 30]:
5'-GTACATATGCAAGGCTTACAACCACAATC-3'.
-
Die
doppelsträngige
cDNA wurde direkt in Plasmid pGEM7f+ [Promega] cloniert, mit dem
dann E. coli DHS-α [Bethesda
Research Labs] transformiert wurde.
-
B. DNA-Sequenzierung
-
Murine
cDNA-Clone von acht schweren und einer leichten Kette vom vorstehenden
Teil A wurden sequenziert. Die Ergebnisse der Sequenzierung der
variablen Bereiche dieser Clone sind in der SEQ ID NR: 1 und 2 und
3 und 4 gezeigt. Jeder Clon enthielt Aminosäuren, von denen bekannt ist,
daß sie
in den variablen Bereichen der schweren Kette oder in den variablen
Bereichen der leichten Kette der Maus konserviert sind und murine
Signalsequenzen. Die CDR-Aminosäuresequenzen
sind nachstehend aufgelistet.
-
Die
CDR-Bereiche für
die schwere Kette sind SEQ ID NR: 22, 24 und 26 (Aminosäuren 50–56, 71–86 und
119–129
von SEQ ID NR: 4). Vgl. 2. Diese Sequenzen werden codiert
von SEQ ID NR: 21, SEQ ID NR: 23 bzw. SEQ ID NR: 25. Die CDR-Bereiche
für die
leichte Kette sind SEQ ID NR: 16, 18 und 20 (Aminosäuren 45–58, 74–80 und
113–121
von SEQ ID NR: 2). Vgl. 1. Diese Sequenzen werden codiert
von SEQ ID NR: 15, 17 bzw. 19.
-
C. Auswahl der menschlichen
Gerüstbereiche
-
Nach
der Clonierung von 3B9 wurden die Aminosäuresequenzen des variablen
Bereichs (Aminosäuren
21–132
von SEQ ID NR: 2 und Aminosäuren
20 bis 140 von SEQ ID NR: 4) unter Verwendung der KABAT®- und
der SWISS-Datenbanken mit der Datenbank für die menschliche Immunglobulinsequenz
verglichen, um einen menschlichen Gerüstbereich für die schweren und leichten
Ketten zu identifizieren, der dem murinen Ausgangsbereich in Bezug
auf die Sequenzhomologie am meisten gleicht. Zusätzlich zu dieses Recherchen für die Sequenzhomologie
wurden die schweren und leichten Ketten auch gegen eine positionelle
Datenbank überprüft, die
aus strukturellen Modellen der Fab-Domäne erzeugt wurde, um potentielle
Konflikte wegen Aminosäuressubstitutionen
zu erkennen, die die Darbietung der CDRs beeinflussen könnten. Im
vorliegenden Fall wurden bei der strukturellen Recherche keine offensichtlichen
Konflikte entdeckt; daher wurde die codierende DNA verwendet, die
aus den Aminosäuresequenz-Homologierecherchen
abgeleitet wurde.
-
Es
wurden die Gerüstbereiche
der schweren Kette eines Antikörpers
verwendet, die von einem menschlichen Myelom-Immunglobulin (COR)
erhalten worden waren [E. M. Press und N. M. Hogg, Biochem. J.,
117: 641–660
(1970)]. Bei dieser Sequenz wurde gefunden, daß sie auf der Ebene der Aminosäuren zu etwa
77% homolog (69,4% Identität)
mit dem Bereich der variablen Kette von 3B9 ist.
-
Für einen
geeigneten variablen Gerüstbereich
der leichten Kette wurde die variable Gerüstbereichssequenz der leichten
Kette des menschlichen Antikörpers
verwendet, der bei H. G. Klobeck et al, Nucl. Acids Res., 13: 6515–6529 (1985)
identifiziert wurde. Es wurde gefunden, daß die menschliche Antikörpersequenz auf
der Ebene der Aminosäuren
zu etwa 80,2% homolog (72,0% Identität) mit dem variablen Bereich
der leichten Kette des murinen 3B9 ist.
-
Auf
der Basis der CDRs des murinen 3B9 [SEQ ID NR: 15–26] und
der Sequenz des menschlichen Antikörpers wurde eine synthetische
schwere Kette gemacht und eine PCR durchgeführt, um die DNA aufzufüllen und
zu amplifizieren. Diese Sequenzen wurden mit den folgenden überlappenden
Oligonucleotiden synthetisiert und mittels PCR amplifiziert. SEQ
ID NR: 31–37
stellt fünf überlappende
Oligos und 2 PCR-Primer bereit. Man findet, daß Oligo 1 [SEQ ID NR: 31] die
Basen 5–121 überspannt.
Man findet, daß Oligo
2 [SEQ ID NR: 32] die Basen 122–241 überspannt
und man findet, daß Oligo
3 [SEQ ID NR: 33] die Basen 242–361 überspannt.
Die beiden Primer des unteren Strangs SEQ ID NR: 34 und SEQ ID NR:
35 überspannen
die Basen 134–110
und die Basen 253–230.
Alle Fehler in den kartierten Sequenzen, die durch die PCR eingeführt wurden,
wurden korrigiert. Unter Verwendung der Nucleotide 1–25 SEQ
ID NR: 36 als 5'-Primer
und der Nucleotide 361–341
SEQ ID NR: 37 als 3'-Primer
wurde erneut eine PCR durchgeführt.
-
Der
synthetische variable Bereich wurde zusammen mit der synthetischen
Signalsequenz SEQ ID NR: 5 und 6 von dem chimären Konstrukt der schweren
Kette und mit einem konstanten Bereich von menschlichem IgG1 in den Expressionsvektor pCD ligiert. Die
synthetische Nucleotid- und Aminosäuresequenzen von VH und von
der Signalsequenz sind in der 4 bereitgestellt
[SEQ ID NR: 11 und 12]. Die Aminosäuresequenzen der CDRs [SEQ
ID NR: 22, 24 und 26] sind identisch mit den CDRs von murinem 3B9.
Die codierenden Sequenzen für
diese CDRs [SEQ ID NR: 54, 55 und 56] unterscheiden sich jedoch
von den codierenden Sequenzen für murinen
3B9 [SEQ ID NR: 21, 23 und 25]. Der resultierende Expressionsvektor
IL4hzhc1-1-Pcd ist in 9 gezeigt.
-
Die
CDR-Genregionen eines bereits bestehenden Gerüstbereichs einer leichten Kette
wurden durch Restriktionsverdau entfernt und durch die folgenden
synthetischen IL-4-CDR-Gene
ersetzt, die synthetisch hergestellt wurden.
-
Für CDR 1:
SEQ
ID NR: 38: 5'-CTAGCTGTGTCTCTGGGCGAGAGGGCCACCATCAACTGCAAGG-3'
SEQ ID NR: 39: CCTTGCAGTTGATGGTGGCCCTCTCGCCCAGAGACACAG
SEQ
ID NR: 40: TCGAGAGGCCTCCCAAAGTGTTGATTATGATGGTGATAGTTATATG AACTGGTATCAGCAGAAACCC
SEQ
ID NR: 41: GGGTTTCTGCTGATACCAGTTCATATAACTATCACCATCATAATCAACACTTTGGG
AGGCCTC
-
Für CDR 2:
SEQ
ID NR: 44: GGGCAGCCTCCTAAGTTGCTCATTTACGCTGCATCCAATCTAGAATCTGGGGTAC
SEQ
ID NR: 45: CCCAGATTCTAGATTGGATGCAGCGTAAATGAGCAACTTAGGAGGCTGCCC
-
Für CDR 3:
SEQ
ID NR: 42 ATACTACTGTCAGCAAAGTAATGAGGATCCTCCGAGGTTCGGCGGAGGGAC
SEQ
ID NR: 43 CTTGGTCCCTCCGCCGAACCTCGGAGGATCCTCATTACTTTGCTGACAGTAGT
-
Die
synthetische Nucleotid- und Aminosäuresequenzen von VL und
von der Signalsequenz sind in der 5 bereitgestellt
[SEQ ID NR: 13 und 14]. Die Aminosäuresequenz der ersten beiden
CDRs [SEQ ID NR: 16 und 18] sind identisch mit den entsprechenden
murinen 3B9-CDRs. Die codierende Sequenz für den ersten CDR [SEQ ID NR:
53] unterscheidet sich jedoch von den codierenden Sequenzen für den murinen
3B9 [SEQ ID NR: 15]. Weiterhin wurden im letzten CDR zwei humanisierte
Konstrukte der 3B9-Aminosäuresequenz
konstruiert. Eine [SEQ ID NR: 28] unterscheidet sich um eine einzige
Aminosäure
[SEQ ID NR: 29] von der nativen murinen 3B9-Sequenz. SEQ ID NR:
28 wird von SEQ ID NR: 27 codiert. Die synthetischen variablen leichten Bereiche
wurden zusammen mit der Signalsequenz [SEQ ID NR: 7 und 8] in den
Expressionsvektor ligiert. Einer der resultierenden Vektoren, IL4hz1c-O-Pcn
ist in 10 dargestellt.
-
Diese
synthetischen variablen leichten und/oder schweren Kettensequenzen
werden bei der Konstruktion eines humanisierten Antikörpers eingesetzt.
-
Beispiel 4 – Expression
von humanisiertem MAb in COS- und CHO-Zellen
-
Es
wurden pUC18-Subclone für
die VH gemacht, um eine Signalsequenz zuzufügen, die
ursprünglich aus
einem menschlichen Antikörper
SEQ ID NR: 5 erhalten wurde. Für
die VL wurden pUC18-Subclone gemacht, um
eine Signalsequenz SEQ ID NR: 7 zuzufügen.
-
Die
humanisierte schwere Kette, abgeleitet von einem IgG1-Isotyp,
zeigt auf der Ebene der Aminosäuren
zu 89,3% Homologie (84,3% Identität) mit der schweren Kette von
murinem 3B9. Diese synthetische VH wird
in den Aminosäuren
20–141
von SEQ ID NR: 11 und 12 bereitgestellt.
-
Die
humanisierte leichte Kette, eine menschliche kappa-Kette, zeigt
auf der Ebene der Aminosäuren zu
92,0% Homologie (86,6% Identität)
mit 3B9. Diese synthetische VL [Aminosäuren 21
bis 131 von SEQ ID NR: 13 und 14], die die 3B9-CDRs enthielt, wurde,
wie vorstehend für
die synthetischen schweren Ketten beschrieben, entworfen und synthetisiert.
-
Die
DNA-Fragmente, die ihren jeweiligen Signale verknüpft mit
den humanisierten variablen schweren oder leichten Bereichen hatten,
wurden mit herkömmlichen
Verfahren [Maniatis et al., vorstehend zitiert] in Säugerzell-Expressionsplasmide
auf der Basis von pUC19 inseriert, die CMV-Promotoren und die konstanten Bereiche
der menschlichen schweren Kette oder menschlichen leichten Ketten
des Chimären,
das in Beispiel 5 nachstehend produziert wurde, enthielten, um die
Plasmide IL4hzhc1-1Pcd (schwere Kette) [9] und IL4hz1c1-o-Pcn
(leichte Kette) [10] zu ergeben. Die HZHC- und
HZLC-Plasmide werden
gleichzeitig in COS-Zellen transfiziert und nach drei und fünf Tagen
wurden Überstände mit
dem ELISA, der unmittelbar vorstehend beschrieben wurde, auf die
Anwesenheit von humanisiertem Antikörper getestet. Ein anderer
humanisierter Antikörper
wurde konstruiert, aber mit einem IgG4-Isotyp.
-
Das
vorstehende Beispiel beschreibt die Herstellung eines beispielhaften
konstruierten Antikörpers. Ähnliche
Verfahren können
unter Verwendung von anderen anti-IL4-Antikörpern (z. B. 6A1 – Beispiel
7), die auf herkömmliche
Weise entwickelt wurden, für
die Entwicklung anderer konstruierter Antikörper befolgt werden.
-
Beispiel 5 – Konstruktion
von chimären
Antikörpern
-
A.
Durch Isolierung des variablen Bereichs einer murinen schweren Kette
von dem ursprünglichen MAb
3B9 als EcoRI-BstEII-Restriktionsfragment wurde eine chimäre schwere
Kette konstruiert. Es wurde ein kleines DNA-Oligomer entworfen und
synthetisiert, um den variablen Bereich der Maus mit dem menschlichen konstanten
IgG1-Bereich (BstEII – ApaI)
zu verknüpfen:
5'-Primer: SEQ ID NR:
50: GTCACCGTCTCCTCAGCTAGCACCAAGGGGC
3'-Primer: SEQ ID NR: 51: CTTGGTGCTAGCTGAGGAGACG
-
Diese
beiden Fragmente wurden in das Plasmid pCD ligiert (vgl. 7)
(verdaut mit EcoRI und ApaI), welches bereits den konstanten Bereich
von menschlichem IgG1 codiert. Dieser Clon exprimierte nicht; daher wurden
das Wildtyp-5'UTR
und die Signalsequenz deletiert und ersetzt durch SEQ ID NR: 5 und
6.
-
Weil
am 3'-Ende der Signalsequenz
keine geeignete Restriktionsendonucleasestelle verfügbar war, wurde
mittels PCR eine BstEII-Stelle eingeführt (d. h. eine stille Mutation).
Die folgenden PCR-Primer wurden verwendet:
SEQ ID NR: 48: 5'-Primer: 5'CAGGTTACCCTGAAAGAGTC3'
SEQ ID NR:
49: 3'-Primer: 5'GAAGTAGTCCTTGACCAG
3'
-
Aus
diesem Plasmid wurde dann ein BstEII-PstI-Restriktionsfragment isoliert.
Eine neue Signalsequenz und 5'UTR
wurden dann entworfen und synthetisiert, die EcoRI- und BstEII-Enden
hatten.
SEQ ID NR: 46: 5'-Primer:
AATTCGAGGACGCCAGCAACATGGTGTTGCAGACCCAGG TCTTCATTTCTCTGTTGCTCTGGATCTCTGGTGCCTACGGGCAG
SEQ
ID NR: 47: 3'-Primer:
GTAACCTGCCCGTAGGCACCAGAGATCCAGAGCAACAG AGAAATGAAGACCTGGGTCTGCAACACCATGTTGCTGGCGTCCTCG
-
Die
chimäre
leichte Kette wurde durch Anwendung der PCR-Technik auf die leichte
Kette des ursprünglichen
murinen 3B9 konstruiert, die in pGEM72f(+) [Promega] cloniert war.
Die verwendeten Primer waren der kommerziell erhältliche universelle reverse
pUC18-Primer am
5'-Ende (EcoRI)
und ein 3'-Primer,
der eine NarI-Stelle einführte
[5'CATCTAGATGGCGCCGCCACAGTACGTTTGATCTCCAGCTTGGTCCC3' SEQ ID NR: 52],
die verwendet wurde, um den variablen Bereich der Maus mit dem menschlichen
konstanten Bereich zu fusionieren. Dieser variable Bereich wurde
dann in den Expressionsvektor pCDN ligiert (EcoRI NarI) (8),
der bereits den menschlichen kappa-Bereich enthält.
-
Die Überstände der
Medien wurden drei und fünf
Tage später
gesammelt und mit dem vorstehend beschriebenen ELISA wie folgt getestet:
die ELISA-Platten wurden mit 0,1 μg
Ziegen-Antikörper
beschichtet, der für
den Fc-Bereich von menschlichen Antikörpern spezifisch ist. Die Überstände der
Medien wurden für
eine Stunde zugegeben. Ein mit Meerrettich-Peroxidase konjugierter
Ziegen-Antikörper,
der für
einen gesamten menschlichen IgG-Antikörper spezifisch ist, wurde
zugegeben. Dem folgte für
eine Stunde die Zugabe von ABTS-Peroxidase-Substrat (Kirkegaard & Perry Laboratories
Inc., Gaithersburg, MD). Die Expression des chimären Antikörpers wurde nachgewiesen. In
einem zweiten ELISA banden die Überstände von
COS-Zellen, die den chimären
Antikörper
enthielten, spezifisch an rekombinantes menschliches IL4-Protein.
Dieses Resultat bestätigte,
daß Gene,
die einen Antikörper
codieren, der spezifisch für
IL4 ist, cloniert worden waren.
-
B.
Eine humanisierte schwere Kette kann ebenfalls von dieser chimären schweren
Kette erhalten werden. Die humanisierte schwere Kette wurde entworfen,
indem die murinen CDRs in einen menschlichen Gerüstbereich inseriert wurden.
Der ausgewählte
menschliche Gerüstbereich
war wie vorstehend die am meisten homologe Proteinsequenz in der
Swiss Protein-Datenbank bezüglich
der murinen 3B9-VH (Aminosäuren 20–140 der
SEQ ID NR: 4). Diese humanisierte Sequenz der schweren Kette EcoRI
ApaI) wurde synthetisch hergestellt und es wurde, wie vorstehend
beschrieben, die PCR durchgeführt,
um die DNA aufzufüllen
und zu amplifizieren. Dieser synthetische variable Bereich wurde
zusammen mit der synthetischen Signalsequenz SEQ ID NR: 5 und 6
von dem Konstrukt der chimären
schweren Kette und einem konstanten Bereich von menschlichem IgG1 in den Expressionsvektor pCD EcoRI ApaI)
ligiert.
-
In ähnlicher
Weise kann eine humanisierte leichte Kette von der chimären leichten
Kette abgeleitet werden, wie beschrieben für die schwere Kette. Dieses
Gen (EcoRV NarI) wurde ebenfalls synthetisch hergestellt. Die humanisierte
VL wurde zusammen mit einer Signalsequenz
(EcoRI EcoRV) in den Expressionsvektor pCN ligiert, der mit EcoRI
NarI verdaut worden war. Der Expressionsvektor stellte den menschlichen
konstanten kappa-Bereich
bereit.
-
Beispiel 6 – Reinigung
und Thermodynamik – Humanisierter
MAb
-
Die
Reinigung von von CHO exprimiertem chimärem und humanisiertem 3B9 kann
mit herkömmlicher Protein
A (oder G)-Affinitätschromatographie
erreicht werden, gefolgt von Ionenaustauscher- und Molekularsiebchromatographie. Ähnliche
Verfahren wurden erfolgreich bei der Reinigung von bis zu > 95% Reinheit von anderen
MAbs angewendet (z. B. bei respiratonischem Syncytial-Virus und
Malaria-Circumsporozoit-Antigenen).
-
Die
Affinität
und detaillierte Thermodynamik der Bindung von IL4 an humanisierten
MAb 3B9 und murinen 3B9 (Beispiel 1) wurden mittels Titrationsmikrokalorimetrie
bestimmt. Dieses Verfahren mißt
Bindungsreaktionen mittels ihrer intrinsischen Reaktionswärme (vgl.
z. B. Wiseman et al., Anal. Biochem., 179: 131–137 (1989). Es wurde gefunden,
daß die
Affinität
der beiden MAbs zu eng beieinander lag, um direkt bei Umgebungstemperatur
zu messen. Daher wurde ein thermodynamischer Weg gewählt: i)
die Affinität
wurde bei 60°C gemessen,
wo sie schwach genug ist, um direkt gemessen zu werden; und ii)
die Temperaturabhängigkeit
der Bindungsenthalpie wurde von 30–60°C gemessen. Zusammen erlauben
diese Daten unter Verwendung der Gibbs-Helmholtz-Gleichung die Berechnung
der Affinität über einen
weiten Bereich von Temperaturen.
-
Eine
Zusammenfassung der Thermodynamik der Bindung von IL4 an humanisierte
und murine 3B9-Antikörper
ist in Tabelle 1 dargestellt. Basierend auf den Veränderungen
bei der freien Energie, Enthalpie, Entropy und Wärmekapazität der zwei MAbs ist die Bindungsthermodynamik
nicht unterscheidbar.
-
-
Die
IL4-Affinitäten
von humanisiertem 3B9 und murinem 3B9 wurden jeweils vierfach und
doppelt gemessen.
-
Beispiel 7 – Produktion
und Charakterisierung von MAb der Ratte
-
Der
MAb 6A1, der wegen der Bindung mit hoher Affinität ausgewählt wurde, wurde von einer
immunisierten Ratte abgeleitet, wobei dasselbe Immunisierungsprotokoll
verwendet wurde, wie es in Beispiel 1 für die Maus beschrieben wurde.
6A1 wurde aus den Hybridomen ausgewählt (spezifisch Hybridom 3426A11C1B9), die
aus Ratten gewonnen wurden, die mit menschlichem IL4 immunisiert
worden waren.
-
Die
Kd für
6A1 wurde, wie bei Beatty et al. J. Immunol. Methods, 100: 173–179 (1987)
beschrieben, zu 2 × 10–10 M
berechnet.
-
Das
Hybridom 3426A11C1B9 wurde am 6. Oktober 1993 bei der European Collection
of Animal Cell Cultures (ECACC), Public Health Laboratory Service
Centre for Applied Microbiology & Research,
Porton Down, Salisbury, Wiltshire, SP4 0JG, Vereinigtes Königreich,
unter der Hinterlegungsnummer 931000620 hinterlegt und wurde gemäß dem Budapester
Vertrag von 1977, der die Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke
des Patentierungsverfahrens regelt, als Patenthinterlegung angenommen.
-
Beispiel 8 – Die biologische
Aktivität
von MAbs: 3B9 (humanisiert), 3B9 (murin) und 6A1
-
Die
folgenden Tests wurden unter Verwendung der nachstehend beschriebenen
Verfahren durchgeführt.
-
A. Bindung an glycosyliertes
rhIL4
-
Die
vorstehend identifizierten Antikörper
wurden gegen nicht glycosyliertes rekombinantes menschliches IL4
(rhIL4) gebildet, das in E. coli produziert wurde. Weil natives
menschliches IL4 glycosyliert ist, war es wichtig, die Bindung an
Material zu bestätigen,
das von einer Säugerzelllinie
sezerniert wurde. 3B9 bindet gleichermaßen gut an glycosyliertes und
nicht glycosyliertes menschliches rekombinantes IL4 und ist deswegen nicht
gegen ein Epitop gerichtet, daß bei
einem natürlichen
menschlichen IL4 maskiert wäre.
-
B. Inhibierung der Bindung
von IL4 an Rezeptor
-
Die
Fähigkeit
von 3B9, die Bindung von IL4 an seinen Rezeptor zu inhibieren, wurde
unter Verwendung der Bindung von 125I-rhIL4
an die Gibbon-Zelllinie MLA [ATCC TIB201] untersucht, die etwa 6000
Rezeptoren pro Zelle trägt.
MLA-Zellen wurde 30 Minuten bei 37°C mit 125I-IL4
inkubiert. Die Aufnahme von Radioaktivität wurde nach der Abtrennung
von Zell-gebundenem 125I-IL4 durch Zentrifugation mit einem Öl-Gradienten
in einem Gammazähler
bestimmt. Die unspezifische Bindung wurde durch Inkubation in der
Gegenwart eines 100-fachen
molaren Überschusses
von unmarkiertem IL4 bestimmt [Park et al, J. Exp. Med., 166: 476–488 (1987)].
Der IC50-Wert für unmarkiertes IL4 in diesem
Test war 22 pM, wenn die Menge an (zugegebenem) IL4 83 pM war. Für intakten
murinen (IgG) 3B9 war der IC50 63 pM und
93 pM für
das Fab-Fragment. Bei einer anderen Konzentration von IL4 (218 pM)
war die Testmenge für
murinen (IgG) 3B9 109 pM.
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C. Inhibierung der Lymphocytenproliferation
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Unter
Verwendung des bei Spits et al, J. Immunol., 139: 1142–1147 (1987)
beschriebenen Verfahrens werden menschliche periphere Blutlymphocyten
drei Tage mit Phytohämagglutinin,
einem T-Zell-Mitogen, inkubiert, um den IL4-Rezeptor hochzuregulieren.
Die resultierenden Blastenzellen werden für weitere drei Tage mit IL4
stimuliert. Die Proliferation wird durch Einbau von 3H-Tymidin
gemessen. Die B-Zell-Proliferation
wurde mittels des Tests von Callard et al, in Lymphokines and Interferons.
A Practical Approach, Kap. 19, S. 345 gemessen, der wie folgt modifiziert
war. Gereinigte menschliche B-Zellen der Mandeln werden 3 Tage mit
IL4 und immobilisiertem anti-IgM stimuliert. Die Proliferation wird
durch Einbau von 3H-Tymidin gemessen.
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3B9
(murin) inhibierte den Einbau von 3H-Tymidin
durch menschliche periphere T-Lymphocyten
des Bluts, die mit 133 pM IL4 stimuliert wurden, und menschliche
B-Lymphocyten der
Mandeln, die mit 167 pM IL4 stimuliert wurden. Mit IL2 stimulierte
T-Lymphocyten wurden
nicht beeinflußt.
Die IC50 für die Inhibition der T-Zell-Proliferation
war 30 pM und für
die B-Zell-Proliferation 103 pM. Die entsprechenden Werte für das Fab-Fragment von 3B9
(murin) waren 108 und 393 pM.
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D. Inhibition der Induktion
von CD23
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CD23
ist der Rezeptor mit niedriger Affinität für IgE (FcERII) und wird auf
der Membran von ruhenden B-Lymphocyten durch niedrige Konzentrationen
von IL4 als notwendige Vorraussetzung für die IgE-Produktion induziert.
Gereinigte menschliche B-Zellen
der Mandeln werden 2 Tage mit IL4 stimuliert. Der Prozentsatz der Zellen,
die den CD23-Rezeptor exprimieren, wird mittels Durchflußcytometrie
bestimmt [Defrance et al, J. Exp. Med., 165: 1459–1467 (1987)].
3B9 (murin) inhibierte die Expression von CD23 auf menschlichen
B-Lymphocyten der Mandeln, die mit 8,3 pM IL4 stimuliert waren,
mit einem IC50-Wert von 136 pM.
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E. Inhibition der Sezernierung
von IgE
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Anders
als bei anderen Tests, bei denen IL4 mit EC50-Konzentrationen
[Pere et al, Proc. Natl. Acad. Sci., 85: 6880–6884 (1988)] zugegeben wurde,
wurde die Sezernierung von IgE in der Gegenwart von Konzentrationen
an IL4 untersucht, die eine maximale Sezernierung ergaben, um die
dem System inhärente
Variabilität
zu reduzieren. Die T-Zell-Proliferation wurde wie folgt gemessen.
Menschliche periphere Blutlymphocyten wurden mit IL4 zwischen 10–18 Tage,
vorzugsweise 12 Tage, inkubiert. Die Konzentration an IgE im Kulturüberstand
wird mittels ELISA bestimmt.
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Die
Sezernierung von IgE wurde durch 3B9 (murin) und das Fab-Fragment
von 3B9 in der Gegenwart von 1,7 nM IL4 inhibiert was IC50-Werte von 1,9 bzw. 5,0 nM ergibt. Das
Experiment wurde unter Verwendung einer niedrigeren Konzentration
an IL4, 667 pM, wiederholt, was den IC50-Wert
auf 0,65 nM für
3B9 (murin) reduzierte. Das molare Verhältnis von Antikörper (IgG)
zu IL4 blieb über
die untersuchten Konzentrationsbereiche unverändert (1 : 1).
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F. Zusammenfassung und
Interpretation der Ergebnisse
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Die
molaren Verhältnisse
von IL4 zu verschiedenen MAbs, die für 50% Inhibition der Funktion
in Biotests erforderlich waren, sind in Tabelle 2 gezeigt.
- n
- Zahl an einzelnen
Tests, die durchgeführt
wurden.
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Bei
allen Tests, außer
bei der IgE-Sezernierung, wurde IL4 mit etwa ED50-Konzentrationen zugegeben. Die
molaren Verhältnisse
von Antikörper
zu IL4, die für
50% Inhibition erforderlich waren, waren in den beiden Lymphocytenproliferationstests ähnlich für humanisierten
3B9, murinen 3B9 und 6A1, für
humanisierten 3B9 aber höher
in dem CD23-Induktionstest.
Der letztere ist ein besonders empfindlicher Test, der offensichtlich eine
sehr niedrige (~5%) Rezeptorbelegung erfordert [Kruse et al., EMBO
J., 12: 5121 (1993)] und er ist, wie aus den erhaltenen Ergebnissen
mit murinem 3B9 ersichtlich, Variationen zwischen den Test unterworfen.
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Ein
Vergleich der Aktivitäten
von 6A1 der Ratte und murinem 3B9 zeigte ein ähnliches Profil an funktionellen
Wirkungen, aber ein unerwartetes Versagen von 6A1 bei der vollständigen Inhibition
der Bindung von radioiodiertem IL4 an seinen Rezeptor. Man vermutet,
daß das
radioiodierte IL4, das in dem Rezeptorenbindungstest verwendet wird,
an dem zugänglichen
Tyrosinrest 124 iodiert wird. Wenn die Fähigkeit von 6A1 zur Inhibition
der Expression von CD23, die von nicht markiertem oder iodiertem
IL4 induziert wurde, verglichen wurde, wurde gefunden, daß die Inhibition
bei dem iodierten Liganden weniger wirksam war. Dieses Ergebnisse
zeigen, daß 6A1
an IL4 im Bereich von, aber nicht spezifisch an, Tyrosin 124 bindet.
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Somit
ist nach den vorliegenden Ergebisen 6A1 ein neutralisierender Antikörper mit
hoher Affinität,
der an einen ganz unterschiedlichen Bereich von IL4 bindet als 3B9.
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Beispiel 9 – Pharmakokinetik
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Die
Pharmakokinetik von humanisiertem 3B9 wurde in der männlichen
Sprague Dawley-Ratte untersucht. Humanisierter 3B9 wurde vier Tieren
als eine iv-Bolusdosis mit 1 mg/kg verabreicht, Blut wurde nach der
Dosierung 5 Wochen lang ständig
entnommen. Die Plasma-Konzentrationen von humanisiertem 3B9 wurden
unter Verwendung eines IL-4/anti-Mensch-IgG-Sandwich-ELISAs
bestimmt, der so entworfen war, daß er nicht nur die Anwesenheit
von zirkulierendem menschlichem IgG bestätigte, sondern auch seine Fähigkeit,
an rekombinantes menschliches IL-4 zu binden.
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Die
Ergebnisse von dieser Untersuchung sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
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Tabelle
3
Pharmakokinetik von humanisiertem 3B9 in männlichen
Sprague Dawley-Ratten (Dosis: 1 mg/kg iv-Bolus)
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Die
Abkürzungen
für die
pharmakokinetischen Parameter sind wie folgt: Clp, offensichtliche
Klärung des
Plasmas
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Die
Ergebnisse zeigten, daß die
Variabilität
zwischen den Tieren relativ klein war und daß das Verschwinden von humanisiertem
3B9 aus dem Plasma in zwei Phasen abzulaufen scheint. Die offenbare
Plasmaklärung
war niedrig (0,5 ml/h/kg). Die Halbwertszeit schien 11 Tage zu sein.
Somit waren die pharmakokinetischen Charakteristika des von CHO-Zellen
abgeleiteten humanisierten 3B9 konsistent mit anderen humanisierten
monoclonalen Antikörpern
in Ratten. Die lange Halbwertszeit der Zirkulation von humanisiertem
3B9 in der Ratte legt auch nahe, daß wenn humanisierter 3B9 einem
Menschen verabreicht wird, er wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum wirksam ist.
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Zahlreiche
Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind in
der vorstehend dargelegten Beschreibung eingeschlossen und es ist
anzunehmen, daß sie
dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet offensichtlich sind.
Zum Beispiel können
andere menschliche Gerüstbereiche
oder Modifikationen davon als die vorstehend beschriebenen exemplarischen
Antikörper
bei der Konstruktion der humanisierten Antikörper verwendet werden. Wir
nehmen an, daß solche
Modifikationen oder Veränderungen
bei den Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung
im Umfang der beigefügten
Ansprüche
eingeschlossen sind.
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