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Verfahren zur Herstellung von Färbungen auf Cellulosefasern oder tierischen
Fasern oder Fasergemischen daraus Es wurde gefunden, daß man wertvolle Färbungen
von guten Echtheitseigenschaften auf tierischen Fasern und natürlichen oder künstlichen
Cellulosefasern sowie auf Gemischen aus tierischen Fasern und Cellulosefasern herstellen
kann, wenn man Salze von Sulfonsäuren von der Zusammensetzung
die in o- oder p-Stellung zur OH-Gruppe kuppeln und @voräta. n die Zahl i oder z
und R die Atomgruppen -C O -Aryl--CONH-Aryl---C O-Aryl-N H C O-Aryl--C0NH-Aryl-NHCO-Aryl--C
O N H-Aryl-N H C O N H-Aryl--CO,-Aryl-NHC0NH-Aryl-oder längere Ketten, in
denen die Glieder -NHCO-Aryl und-NHCONH-Arylin verschiedener Zahl und Anordnung
vertreten sein können, bedeuten, ausgenommen Abkömmlinge der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure,
auf die Faser bringt, . diazotiert und mit sich selbst zur Kupplung bringt. Die
Arylreste können noch Substituenten, wie A1ky1-, Alkoxy-, Trifluormethyl- oder Nitrogruppen,
enthalten.
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Die Salze der obengenannten Sulfonsäuren werden aus neutralem oder
schwach saurem Bade auf die Faser aufgebracht. Es besteht daher keine Gefahr einer
Schädigung tierischer Fasern, während z. B. das aus der Patentschrift 552
926 bekannte Verfahren zur Herstellung unlöslicher Azofarbstoffe auf der
Faser durch Selbstkupplung von Aminoaryliden von Oxycarbonsäuren auf tierischen
Fasern keine Anwendung finden kann, weil
die Aminöarylide 'der Oxycärbonsäuren
aus stark alkalischem Bade aufgebracht werden müssen. Ferner sind die nach dem vorliegenden
Verfahren erhältlichen Färbungen wesentlich reibechter als die nach. der Patentschrift
5s2 c)26 erhaltenen- Färbungen.
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Die Kupplung kann z. B. in der Weise be: wirkt oder vervollständigt
werden, daß man das Diazotierungsbad mit säureabstumpfenden oder alkalisch wirkenden
Mitteln versetzt, nachdem die Diazotierung erfolgt ist, oder ein alkalisch reagierendes
Bad an den Diazotierungsvorgang anschließt.
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Besonders wertvoll ist das neue Verfahren für die Herstellung von
Färbungen auf Gemischen aus Wolle und Zellwolle aus regeneriertem Gellulosen, wenn
in obiger Formel n die Zahl i ist, da die Fasern im Farbton gut übereinstimmen.
Das Verfahren zeichnet sich durch einfache Anwendungsweise und Sicherheit des Färbevorganges
aus. Die erzielten Färbungen besitzen gute Naßechtheiten und sehr gute Reibechtheit.
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Aus der Patentschrift 47 276 ist bekannt, die Baumwollfaser mit Lösungen
der 2-Arnino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure zu behandeln, die Verbindung auf der
Faser zu diäzötieren und die Färbung durch Behandeln mit Alkaiien zu entwickeln.
Dieses Verfahren liefert blauschwarze Färbungen, die wegen ihrer schlechten Gleichmäßigkeit
technisch nicht brauchbar sind und überdies eine sehr mäßige Waschechtheit besitzen.
Beispiele i. 3 0 g des Natriumsalzes der 2-(4_"-Aininobenzoyl-4'-aminobenzoyl)-
amino- 8 - oxynaphthälin-6-sulfonsäure (erhältlich durch Kondensation der in der
Patentschrift 170 045 beschriebenen 2-(4'-Aminobenzoyl)-amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
mit 4-Nitrobenzoylchlorid und Reduktion der erhaltenen Nitroverbindung nach den
Angaben in der Patentschrift 240 827) werden in Wasser gelöst. Dann setzt man
30 g Amrnoniümsulfat hinzu und stellt die Flotte auf 24 Liter ein. In diesem
Bade wird i kg Mischgarn aus 3o Teilen Zellwolle aus Viscosekunstseide und 7o Teilen
Wolle i Stunde bei 85° C behandelt.- Dann wird eine Lösung von 6oo g Natriumsulfat
-in 61 kalten Wassers zugegeben. Bei der sich einstellenden Temperatur von etwa
7o0 C wird etwa i Stunde weiterbehandelt. Das Färbegut wird abgeschleudert und in
einem Bade; welches. auf 301 kalten Wassers 30 9 Natriumnitrit,
30 g dibutylnaphthalinsulfonsaures Natrium und 8o ccm 85°/°ige Ameisensäure
oder Salzsäure von 2o0 B8 enthält, 1/2 Stunde behandelt, geschleudert und während
etwa 1/2 Stunde in einem Bade entwickelt, das 8o ccm 25°/aige Ammoniaklösung in
301 kalten Wassers enthält. Man spült kalt und heiß und erhält eine lebhafte; rote
Färbung von sehr guten Echtheitseigenschaften.
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2. 3o g des Natriumsalzes der 2-(4"-Methoxy - 3" - aminobenzoyl -
4'- aminobenzoyl)-amino-8-oxynaphthalin-6-sulfon5äure (erhältlich durch Kondensation
der in der Patent-Schrift 170045 beschriebenen 2-(4'-Aminobenzoyl)-- amino - 8 -
oxynaphthalin - 6 - sulfonsäure mit 3-Nitro-4-methäxybenzoylehlorid und Reduktion
der erhaltenen Nitroverbindung) werden in 221 Wasser gelöst. In diesem- Bade wird
i kg Mischgewebe aus 3o Teilen Zellwolle aus Kupferkunstseide und 7o Teilen Wolle
i. Stunde bei 850 C behandelt. Sodann wird eine Lösung von 8oö g Natriumsulfat in
81 kalten Wassers zugegeben. Bei der sich einstellenden Temperatur von -etwa 650
C wird eine weitere Stunde behandelt. Dame wird geschleudert und in der Kälte 1/2
Stunde in einem Bade behandelt, das 30 g Natriumnitrit, 30 g dibutylnaphthalinsulfonsaures
Natrium, 80 ccm 850%ige Ameisensäure oder Salzsäure von 2o0 Be in 3o 1 kalten
Wassers enthält, geschleudert und Stunde mit einer Lösung von 8o ccm 25°/°iger Ammoniaklösung
in 30 1" kalten Wassers behandelt. Man spült kalt und heiß und erhält eine lebhafte,
rote Färbung von guten Echtheitseigenschaften.
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Behandelt man diese Färbung 1J2 Stunde bei 9o0 C mit einer Lösung
von 30 9 Kupfersulfat und io ccm Eisessig in 3o 1 Wässer oder mit einer Lösung
von 30 g Kupfersulfat und 70 ccm 251%iger Ammoniaklösung in 30 1 Wasser
nach, so erhält man eine bordeaurote Färbung.
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3. 30 g des, Natriumsalzes der 2-(4."-Methoxy - g" - aminobenzoyl
- 3' - aminobenzoyl) -amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure (erhältlich durch Kondensation
der in der Patentschrift 170045 beschriebenen 2-(3'-Aminobenzoyl) - amino- 8 - oxynaphthalin-6-sulfonsäure
. mit 3-Nitro-4-methoxybenzoylchlorid und Reduktion der erhaltenen- Nitroverbindung)
werden in 2o 1 Wasser gelöst. In diesem Bade wird i kg eines Mischgewebes aus 3o
Teilen Zellwolle aus Kupferkunstseide und 7o Teilen Wolle bei 850 C r Stunde behandelt.
Sodann wird eine Lösung von i kg Natriumsulfat in io 1 kalten Wassers zugegeben
und eine weitere Stunde bei der: sich einstellenden erniedrigten Temperatur behandelt.
Man schleudert und behandelt weiter, wie im Beispiel i angegeben. Nach der Dazoterung
und Entwicklung auf der Faser erhält man eine lebhafte, sehr blaustichigrote Färbung.
Durch-Nachbehandeln der. Färbung mit Lösungen von Kupfersalzen- erhält man bordeaurote
Färbungen.
4. i kg Naturseide wird bei 85' C i Stunde in
einem Bade behandelt, das 30 g des Natriumsalzes der2-(3"-Aminobenzoyl-4'-amino.-benzoyl)
- amino - 8 - oxynaphthalin - 6 - sul fonsäure (erhältlich durch Kondensation der
in der Patentschrift 170 045 beschriebenen 2 - (4'-Aminobenzoyl) -amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
mit 3-Nitrobenzoylchlorid und Reduktion der erhaltenen Nitroverbindung) und ioo
g Natriumsulfat in 30 1 Wasser enthält. Man schleudert und diazotiert 1/2 Stunde
in der Kälte mit einer Lösung von 30 g Natriumnitrit und 8o ccm Salzsäure
von 2o° Be in 301 Wasser, schleudert und behandelt 1%2 Stunde in der Kälte
mit einer Lösung von 6o g Natriumcarbonat in 30 1 Wasser, spült, trocknet und erhält
eine scharlachrote Färbung von sehr guten Echtheiten. 5. - i kg Wolle wird bei goo
C i Stunde in einem Bade behandelt, das 30 g des Natriumsalzes der i-(4"-Aminobenzoyl-4'-aminabenzoyl)-amino-8-oxynaphthalin-3
# 6-disulfonsäure (vgl. Patentschrift -278 122, Beispiel 2) und .8o g Ammoniumsulfat
in 301 Wasser enthält; geschleudert, 1%2 Stunde in der Kälte mit einer Lösung aus
3o 1 Wasser, 30 g Natriumnitrit und 8o ccm Salzsäure behandelt; gespült und
in. der Kälte während etwa 30 Minuten mit einer Lösung von 6o g Natriumcarbonat
in 301 Wasser entwickelt. Man spült kalt und heiß und erhält eine rubinrote Färbung.
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Die nachstehende Zusammenstellung veranschaulicht weitere, in gleicher
Weise durch Selbstkupplung auf der Faser erhältliche Färbungen: .