DE711327C - Verfahren zum Erzeugen echter Faerbungen auf tierischen Fasern oder tierische Fasern enthaltenden Fasermischungen - Google Patents

Verfahren zum Erzeugen echter Faerbungen auf tierischen Fasern oder tierische Fasern enthaltenden Fasermischungen

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DE711327C
DE711327C DEI55414D DEI0055414D DE711327C DE 711327 C DE711327 C DE 711327C DE I55414 D DEI55414 D DE I55414D DE I0055414 D DEI0055414 D DE I0055414D DE 711327 C DE711327 C DE 711327C
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animal fibers
fiber
fibers
compounds
amino
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DEI55414D
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Dr Karl Koeberle
Dr Heinrich Scholz
Dr Julius Eisele
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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  • Verfahren zum Erzeugen echter Färbungen auf tierischen Fasern oder tierische Fasern enthaltenden Fasermischungen . Es wurde gefunden, daß man tierische Fasern oder tierische Fasern enthaltende Fasermischungen in sehr echten Tönen färben kann, wenn man von Sulfonsäuregruppen freie, säurelösliche, kupplungsfähige Verbindungen, die Verwandtschaft zur Faser besitzen, in saurem Bad auf die Faser aufbringt und auf die so behandelte Faser Lösungen von Diazoverbindungen ringförmiger Aminoverbindungen einwirken läßt.
  • Für dieses Verfahren geeignete Verbindungen sind beispielsweise höhermolekulare, Oxy-oder Aminogruppenenthaltende Azaverbindungen sowie Azagruppen enthaltende Amide von o-Oxvcarbonsäuren oder Ketocarbonsäuren, soweit diese Verbindungen säurelöslich und kupplungsfähig sind und eine gewisse Verwandtschaft zur Faser besitzen. Derartige Verbindungen sind beispielsweise in den Patentschriften 635 78a, 640 735 und 647 56v beschrieben.
  • Die Färbungen erzeugt man in der Weise, daß man zunächst die Faserstoffe in saurem Bad, dessen Säuregehalt je nach der Art der benutzten Verbindung verschieden und häufig recht gering sein kann, mit einer Verbindung der im vorstehenden Absatz erwähnten Art und darauf mit einem zweiten Bad behandelt, das die Diazoverbindung enthält. Auch hier wählt man zweckmäßig Verbindungen, die keine wasserlöslichmachenden Gruppen enthalten. In vielen Fällen ist es günstig, die Behandlung der Fasern in Gegenwart der ülAichen Färbereihilfsmittel vorzunehmen, also etwa unter Mitbenutzung von netzend und/oder verteilend wirkenden Mitteln. Es gelingt auf diese Weise, auch verhältnismäßig schwer säurelösliche Verbindungen der obenerwähnten Art für das Verfahren heranzuziehen weil man so einen etwa faserschädigenden Gberschuß an Säure vermeiden kann.
  • Die Färbungen und Drucke, wie man sie nach der vorliegenden Erfindung z. B. auf Wolle oder Seide oder diese Fasern enthaltenden Fasermischungen erhalten kann, zeichnen sich vor allem durch sehr gute Naß,echtheiten aus. Durch geeignete Wahl der Ausgangsstoffe hat man es in der. Hand, die verschiedenartigsten Farbtöne zu erzielen. Die Färbungen sind gut bis sehr gut licht- und wetterecht und zeichnen sich häufig auch durch eine besonders gute Reibechtheit aus.
  • Man hat zwar schon Färbungen auf Faserstoffen in der Weise erzeugt, daB man die Fasern mit kupplungsfähigen Verbindungen behandelt und anschließend die Färbungen
    durch Einwirkung aromatischer Diazoverbin-
    dungen entwickelt hat. Die bisher hierfür
    benutzten kupplungsfähigen Verbindungen
    waren jedoch entweder säureunlöslich tf#'.
    mußten daher aus alkalischem Bad auf ` 'r
    Fasern aufgebracht «-erden oder sie enthief @'
    Sulfonsäurehruppen, wodurch die erhalten '
    Färbungen geringe Naßechtheiten besaßen. Bei den bekannten Verfahren war es also nicht möglich, alkaliempfindliche Faserstoffe echt zu färben. Das neue Verfahren gestattet dagegen, nicht nur alkaliempündliche Fasern allein, sondern insbesondere auch Mischgewebe, d.-*e neben alkaliunempfindlichen noch alkaliempfindliche Fasern enthalten, in vorzüglicher Weise zu färben, wobei sich die erhaltenen Färbungen neben guter Allgemeinechtheit vor allem durch hervorragende Gleichmäßigkeit auszeichnen. Außerdem bietet es den weiteren Vorteil, daß die Färbung gleichzeitig mit dem etwa gewünschten Aufbringen eines nur in saurem, Bad verwendbare n Farbstoffs oder Faserveredlungsstolis vorgenommen werden kann.
  • Beispiel i Man behandelt 5o g eines Mischgewebes aus Wolle und Kunstseide in einem Bad, das im Liter 5- 9-Methylamino-4-azaphenanthren (vgl. Patentschrift 640 735) und i o ccm 8 8 5prozentige Ameisensäure enthält, etwa 1'. Stunde lang bei 5o-. Das so behandelte Gewebe bringt man dann in ein Bad, das im Liter 2,- der Diazoverbindung von 4-Chlor-3-aminobenzotrifluorid enthält, und entwikkelt etwa 1/2 Stunde lang bei 25'. Nach dem Abschleudern spült man das Gewebe mit kaltem Wasser und stellt die Färbung in der üblichen Weise fertig. Man erhält eine klare, scharlachrote Färbung von vorzüglicher Echtheit, insbesondere guter Gleichmäßigkeit und guter Wasch- und Reibechtheit.
  • Verwendet man an Stelle von 9-Methylaluino - 4 - azaphenanthren 9 - Dimethylamino-4 azaphenanthren (vgl. a. a. O.) und als Diazovcrbindung dianotiertes i-Amino-4-nitrobenzol, so erhält man violette. Färbungen.
  • In entsprechender Weise kann man auch auf Mischgeweben aus Baumwolle und Wolle oder Geweben aus einheitlichen tierischen Fasern echte Färbungen erzeugen.
  • Beispiel 2 Man behandelt 5o g eines Mischgewebes aus Baumwolle und Wolle in -einem Bad, das im Liter 4. g 9-Acetoacetylamino-4-azapheilantliren (vgl. Patentschrift 635 782) und io ccm ioprozentige Schwefelsäure enthält, 1/2 Stunde lang bei 5o'. Das so behandelte Gewebe bringt man dann in ein Bad, das im Liter 2 g dianotiertes i-Methyl-2-amino-4-clilorbenzol
    enthält, und entwickelt bei 2o- 1/2 Stunde lang.
    Nach dem Spülen behandelt man das Ge-
    ".@febe 1/ , Stunde lang in der Siedehitze mit
    Illem Bad, das 2 g eines nichtalkalischen
    SW;schmittels und o,25 g Natriumliydrosullit
    ;;@.'t Liter enthält. Man erhält eine schöne,
    -gelbe Färbung, die sich vor allem durch
    hervorragende Wasch-, Reib-, Licht- und Wetterechtheit .auszeichnet. Durch Änderung der Bedingungen beim Grundieren oder Entwickeln hat man es in der Hand, z. B. bei Mischgeweben eine mehr oder minder starke Färbung der Wolle im Vergleich zur anderen Faser zu erreichen. Man kann z. B. die Temperatur eines Bades oder die Säuremenge im Grundierbad erhöhen. -An Stelle von Acetoacetyl-9-amino-4-azaphenanthren kann man auch Oxycarboilsänreamide von Azaverbindungen verwenden. Beim Entwickeln mit Diazoverbindungen erhält man so Färbungen der verschiedensten Farbtöne. Beispiel 3 Man behandelt 5o g eines Gewebes aus Baumwolle und/oder `'Volle und""oder Kunstseide in einem Bad, das im Liter 4 g Aminooxy-4-azaplienanthren (erhalten durch Behandeln von i, 3-Dioxy-.4-azaphenanthreii mit wäßrigem Ammoniak unter Druck) und i o ccin 85prozentige Ameisensäure enthält, 1/2 Stunde lang bei 5o', bringt dann das so behandelte Gewebe in ein zweites Bad, das im Liter 2 g dianotiertes i-Amino-3-metliyl-4-cyan-6-chlorbenzol enthält, und entwickelt 1/2 Stunde lang bei 3o-. Nach dein Abschleudern spült man das Gewebe mit kaltem Wasser und stellt die Färbung in der üblichen Weise fertig. Sie ist goldgelb und sehr wasch-, reib- und lichtecht.
  • Benutzt man an - Stelle der in den Beispielen i bis 3 angeführten Diazoverbindungen andere Diazoverbindungen, so erhält man Färbungen der verschiedensten Farbtöne. Beispielsweise seien hierfür i-Amino-2, 5-dichlorbenzol, i Aniino-2-methoxy-5-benzylsulfonbellzol, 3-Amino-4-inethoxyi-äthylsulfonbenzol, i-Nitro - 2 -aminobenzol, i-Methyl - 2 - amino - 5 - ch'orbenzol, i-Methyl-2-amifio-5-nitrobenzol, i-Amino-3-clilorl:enzol, 2 - Aminodiphenylsulfon, 1- Methyl - 3 - nitro-4-aminobenzol, i-Trifluortnethyl-3-aminophenyl - 4. - äthylsulfon, i-Amino -2- trifltiormethyl-4 - chlorbenzol, 4 - Amino-4'-methoxy dipheiiylamin, 4 - Aminodiphenylamin, i - Me thoxy-2 - amino - 5 - nitrobenzol, i-Metho xy - 3 -nitro-4 - aminobenzol, i - Amino - 4 - benzoylamino-2, 5-dimethoxybenzol, 3-Methoxy - 4. - aminodiplienylamin, 4., 4'-Diamino-3, 3'-dimetiioxydiphenyl, i-Amino-4-benzoylamino-2.5-diäthoxybenzol und i-Methyl-3-amino-4-metlioxy-6-lienzoylaminobenzol genannt. Beispiel ¢ . -Man behandelt 5o- eines Mischgewebes aus -75% Wolle und 250/'o Zelhvolle in einem Bad, das im Liter 6 g 2', 3'-Oxynaphthoyl-2-aminopyridin (erhältlich aus 2-Acetoxynaphthalin-3-carbonsäurechlorid und 2-Aminopyridin in Gegenwart von Pyridin und Abspaltung der Acetylgruppe in. bekannter Weise; farblose, in verdünnter Säure und verdünnten alkalischen Flüssigkeiten lösliche Kristalle) und i 5o ccm i oprozentige Schwefelsäure enthält, 1/2 Stunde lang bei 5o°. Das so behandelte Gewebe bringt man dann in ein Bad, das die Diazoverbindung von 3 g 4, 4'-Dichlor-2-aminodiphenyläther im Liter enthält, entwickelt bei 4o bis 50° 3o Minuten lang, spült das Gewebe und behandelt @es 1/ 2 Stunde lang in der Siedehitze mit einem Bad, das 2 g eines nichtalkalischen Waschmittels im Liter gelöst enthält. Man erhält eine kräftige, rote Färbung von guten Echtheitseigenschaften.
  • Beispiel s Man behandelt 5o- eines Mischgewebes aus 75 0'o Wolle und 25% Zellwolle in einem Bad, das im Liter 6 g i-Chinolyl-3-methylpyrazolon (erhalten durch -Umsetzen von Acetessigester mit 8-Hydrazinochinolin (erhältlich aus 8-Aminocliinolin durch Diazotieren und Reduzieren; gelbrotes Öl, das unter 2 mm Druck bei 230- übergeht und zu einer gelbroten Kristallmasse erstarrt und in verdünnter Säure wie in verdünnten alkalischen Flüssigkeiten löslich ist) und 24 ccm 3oprozentige Essigsäure enthält, 1/2 Stunde lang bei 5o'. Das so behandelte Gewebe bringt man in ein Bad, das im Liter die Diazoverbindung von 3 g i-Methyl-2-.amino-4-chlorbenzol enthält, entwickelt 3o Minuten lang bei 2o bis 3o° und behandelt das Gewebe 1,/2 Stunde lang in der Siedehitze mit einem Bad, das im Liter 2 g eines nichtalkalischen Waschmittels enthält. Man erhält eine kräftige, rotstichiggelbe Färbung, bei der Wolle und Zellwolle gleichmäßig gedeckt sind.

Claims (1)

  1. PArL.NTA-N SPRL-cH Verfahren zum Erzeugen echter Färbungen auf tierischen Fasern oder tierische Fasern enthaltenden Fasermischungen, dadurch gekennzeichnet, daß man von Sulfonsäuregruppen freie, säurelösliche, kupplungsfähige Verbindungen, die Verwandtschaft zur Faser besitzen, in saurem Bad auf die Faser aufbringt und auf die so behandelte Faser Lösungen von Diazoverbindungen ringförmiger Aminoverbindungen einwirken läßt.
DEI55414D 1936-07-04 1936-07-04 Verfahren zum Erzeugen echter Faerbungen auf tierischen Fasern oder tierische Fasern enthaltenden Fasermischungen Expired DE711327C (de)

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