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Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen Es wurde gefunden, daß
man Azofarbstoffe von ausgezeichneter Waschechtheit erhält, wenn man Diazoverbindungen
der Monoacylarylendiamine, -z. B. der Monoacylphenylen- und -naphthylendiamine,
oder deren Derivate, die sich von Fettsäuren nzt mehr als 6 Kohlenstoffatomen ableiten,
wie Stearinsäure-3- oder -4-aninoanihde, Palmitinsäureaminonapthalide oder die -
entsprechenden, von der Ölsäure, den Sojaölsäuren oder der Ricinolsäure sich ableitenden
Monocylarylendiamine, mit Oxynaphthalindisulfonsäuren oder deren Substitutionsproduktan
kuppelt, welche die Sulfonsäuregruppennicht in o-Stellung zur Hydroxylgruppe enthalten.
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Man hat schon Azofarbstoffe durch Kuppeln von Diazoverbindungen der
aromatischen Reihe, die einen aliphatischen Rest mit mehr als sechs Kohlenstoffatomen
enthalten, mit einer Oxynaphthaänsulfonsäure, die in o-Stellung zur Hydroxylgruppe
eine Sulfonsäuregruppe enthält, hergestellt. Diese Farbstoffe sind jedoch nur in
Lösungsmitteln für Fette löslich, dagegen nicht in Wasser. Man kann also mit ihnen
nicht aus wäßrigem Bade färben. Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen
Farbstoffe sind dagegen in Wasser löslich und daher zurr Färben aus wäßrigem Bade
geeignet. Sie liefern auf Wolle-und Seide Färbungen von ganz hervorragender Wasch-
bzw. Wasserechtheit, die im allgemeinen um so besser ist, je länger die Kohlenstofkette
des Acylrestes -ist.
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Beispiel z In etwa 40o Teilen konzentrierter Schwefelsäure werden
unter Erwärmen 7 Teile festes Natriumnitrit aufgelöst und nach dem Abkühlen 37,4Teile
Stearinsäure-4-aminoanihd unter Rühren einsgetragen. Nach beendeter Diazotierung
wird auf Eis gegossen, die Diazoverbindung abgesaugt, gegebenenfalls mit Wasser
etwas nachgewaschen und in eine wäßrige, überschüssige Soda enthaltende Lösung von
35 Teilen 2-Oxynaphthalin-6, 8-disulfons.äure eingetragen. Es wird einige Zeit gerührt,
bis die Kupplung beendet ist, dann etwas angewärmt, abgesaugt und getrocknet. Der
Farbstoff stellt ein rotes Pulver dar, das in heißem Wasser überraschend gut löslich
ist und Wolle aus saurem Bade lichtecht rotorange färbt. Die Färbung besitzt eine
ganz hervorragende Wasch- und Walkechtheit.
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An Stelle des Stearinsäure-4-amino@anihds kann auch das Palmitinsäure-4-anünoänilid
verwendet werden, das mit der gleichen Kupplungskomponente einen Farbstoff von ähnlichen
Eigenschaften, liefert.
Beispiel 2 37,2 Teile ölsäure-4-amirloanilid
werden in Eisessig oder Ameisensäure heiß gelöst und unter Zusatz von Salzsäure
mit einer Nitriitlösung, die 7 Teile Natriumnitric enthält, in der Kälte dianotiert.
Die Diazolösung läßt man in eine kalte, ausreichend sodaalkalische Lösung von etwa
35 Teilen i-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäurem Natrium einlaufen. Die Kupplung ist
rasch beendet. Man erwärmt, saugt ab und trocknet. Man erhält einen in Wasser gut
löslichen Farbstoff, der Wolle schön wasch- und walkecht rot färbt. Auf Seide erhält
man eine orangerote Färbung, die beim Einlegen in. Wasser nicht ausblutet. Außerdem
wird die Seide weich und geschmeidig.
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An Stelle des ölsäure-4-aminoanilids können auch die entsprechenden,
aus Ölsäure oder deren Chlorid und m-Phenylen- oder m-Toluylendiamn hergestellten
Monoacylverbindungen als Diazokomponenten verwendet werden. Sie liefern Farbstoffe
von ähnlichen Echtheitseigenschaften.
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Als Kupplungskomponenten kommen weiterhin in Frage: i-Amin.o-8-oxynaphthalin-3,
"6-disulfonsäure oder deren N-Acetjlver%indung, 1-Oxynaphthalin-4, 8-disulfonsäure,
1, 8-Dioxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure, die je nach Wahl und Stellung dar S,ubstituenten
verschieden gefärbte Farbstoffe ergeben, deren Färbungen sich sämtlich durch eine
ganz hervorragende Waschechtheit auszeichnen.
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Beispiel 3 38,2 Teile Rieinolsäure-4-aminoanMd werden wie im -Beispiel
2 dianotiert und in eine soloalkalische Lösung von 37 Teilen i-Aminoo-8-oxynaphthalin-4,
6-disulfonsäure eingetragen. Man erhält einen in Wasser gut löslichen Farbstoff,
der Wolle echt blaurot färbt. Der Farbstoff läßt sich auch zum Färben von Leder
verwenden.
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Bei solchen Oxynaphthalinsulfonsäuren, die wie die Aminooxynaphthalvn-
oder Dioxynaphthalinsulfonsäuian zweimal kuppeln, können die Monoazofarbstoffe nochmals
mit den diazotierten Fettsäureaminoarylideal gekuppelt werden. So kann. z. B. der
in saurer Lösung aus dianotiertem i-Amino-4-nitrobenzol und i - Amino - 8 - oxynaphthalin-3,
6-disulfonsäure hergestellte Monoazofarbstoff nochmals in alkalischer Lösung mit
der wie oben hergestellten Diazoverbindung aus Ricinolsäure-4-aminoanilid gekuppelt
werden, wobei man einen blauen, sehr echten Farbstoff erhält.
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Beispiel 4 g,3 Teile Anilin werden, wie üblich, in salzsaurer Lösung
dianotiert. Die Diazolösung läßt man in eine überschüssige Soda enthaltende Lösung
von 53,4Teilen des Harnstoffs der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfons.äuren einlaufen.
Der entstandene Monoazofarbstoff wird sofort in sodaalkalischer Lösung mit 37,4
Zeilen der nach Beispiel i hergestellten Diazoverbindung von Stearins.äuTe-4-aminoanilid
weiter gekuppelt. Man erhält nach beendigter Kupplung und Absaugen einen. roten
Farbstoff, der ausgezeichnet substantiv auf Baumwolle zieht und diese rot färbt.
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Ersetzt man in diesem Beispiel das diazotierte Anilin durch dianotiertes
i-Aniino-2-methoxybenzol, Kresidin (CH3 : NH2 : OCH3=4 2, 5-Dichlor-i-aminobenzol
usw. und bzw. oder das dianotierte Stearirlsäure-4-aminoanilid durch dianotiertes
Ölsäure-3-amino-6-chloranilid, so erhält man Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften.
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Beispiel 5 30,4 Teile Laurinsäure-3-amino-6-methylani:-lid werden
wie im Beispiel-- dianotiert und in eine überschüssige Soda enthaltende Lösung von
42,2 Teilen i-BenzoyLamixio-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure eingetragen. Man
erhält einen Farbstoff, der echte blaustichigrote Färbungen liefert.