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Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Monoazofarbstoffen Aus
der britischen Patentschrift 181 750 ist ein Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen
bebt, die Seide -und Wolle aus saurem Bade färben und ihre Löslichkeit der an ein
Stickstoffatom gebundenen Schwefelsäureestergruppe - CH@ # CH2- O # SOBH verdanken.
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Aus der britischen Patentschrift 237 739 ist ein Verfahren
zum Färben von Aoetatseide unter Verwendung von Schwefelsäureestern von Monoazofarbstoffen,
im besonderen von nitrierten Monoazofarbstoffen aus neutralem, saurem oder alkalischem
Bade bekannt.
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Erfindungsgemäß werden Schwefelsäureester von Monoazofarbstoffen durch
Kuppeln von diazotiertem i-Amino-2, q.-dinitro-6-chlor-oder -broinbenzol mit den
Schwefelsäureestern eines 0xäthylamino- oder N-Alkyloxäthylaminobenzols, .die in
p-Stellung zur Aminogruppe kuppeln, hergestellt. Sie werden zum Färben von Acetatseide,
Seide, zinnerschwerter Seide, Wolle und Leder verwendet.
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Die wasserlöslichen Monoazofarbstoffe können auch dadurch erhalten
werden, daß man die trockenen, wasserunlöslichen Monoazofarbstoffe, die durch Kuppeln
von diazotiertem i-Amino-2, q.-@dinitro-6-chlor-oder -6-brombenzol mit einem Oxäthylamino-
oder N-Alkyloxäthylanninobenz,ol, die in p-Stellung zur Aminogruppe kuppeln, entstehen,
in ihre Schwefelsäureester überführt.
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Es hat sich herausgestellt, daß die Einführung von Chlor oder Brom
in die 6-Stellung der Diazokomp.onente der neuen Farbstoffe eine bemerkenswerte
-und nicht vorherzusehende Verschiebulng des Farbtons nach der blauen Seite des
Spektrums bewirkt.
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Die neuen Farbstoffe haben .eine sehr gute Affinität für Acetatseide
und können aus saurem, neutralem oder alkalischem Bade gefärbt werden. Sie besitzen
gute Echtheitseigenschaften und sind ätzbar und besonders zum Drucken vorn Acetatseide
geeignet.
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Die neuen Farbstoffe liefern violette bis blaue Farbtöne und sind
den aus der britischen Patentschrift 237 739 bekannten, in gleichen Tönen färbenden
Farbstoffen in der Lichtechtheit überlegen. Beim Bedrucken von Acetatseide liefern
sie klare, nicht bronzierende Drucke, die auch in hellen Tönen gut egalisieren und
eine bessere Durchdringungsfähigkeit ,als die aus der französischen Patentschrift
755 338 bekannten wasserunlöslichen Monoazofarbstoffe besitzen. Sie können auch
zum Färben von Wolle, Naturseide, zinnerschwerter Seide und Leder verwendet werden.
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Die Erfindung ist auf die in den folgenden B eispdelen enthaltenen
Ausführung sf ormennicht beschränkt. Die Teile sind Gewichtsteile. Beispiel i 69
Teile Natriumnitrit werden in iq8o Teilen iooprozentiger Schwefelsäure eingetragen.
Dann wird bis zur Lösung gerührt, und in die Lösung werden 222 Teile i-Annino-2,
q.-;dinitro-6-chlorbenzol innerhalb eines Zeitraumes von 2 Stunden eingerührt. Das
Rühren
wird bis zur Lösung fortgesetzt. Die eintstandene Lösung
wird auf 5o° C erhitzt und bei dieser Temperatur 2 Stunden lang gehalten. Dann wird
sie auf 2o` C abgekühlt. Diese Flüssigkeit wird langsam unter Umrühren in eine eiskalte
Lösung von 317 Teilen des Schwefelsäureesters des i-N-n-Butyiox.äthylamino-2-methOxy-5-methylbenzols
in 4ooo Teilen Wasser, das 4o Teile Natriumhydroxyd enthält, eingetragen. Dann werden
136 Teile Natriumacetat zugegeben. Während der Kupplung wird von Zeit zu Zeit Eis
zugegeben, um die Temperatur der Flüssigkeit auf o° C zuhalten. Außerdem wird allmählich
4oprozeptige Natronlauge zugesetzt, so d@aß die Kupplungsflüssigkeit während des
Kuppelns nicht congorotsauer und nur schwach alkalisch gegen Curcumapapier reagiert.
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Nach Zusatz der Schwefelsäurelösung wird die Farbstoffsuspension mit
Natronlauge alkalisch gemacht. Der Farbstoff wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen
und als Paste oder trocken in beliebiger Weise aufbewahrt. Er ist in warmem Wasser
löslich und färbt Acetatseide aus neutralem Bade, das 3% Natriumchlorid enthält,
in mari,@eblauen Tönen, die gute Echtheitseigenschaften und gute Ätzbarkeit aufweisen.
Der Farbstoff kann auch unmittelbar auf Acetatseide gedruckt werden.
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Wird mit dem Farbstoff ,aus saurem Bade gefärbt, so weist er eine
gute Affinität für Wolle, Naturseide und zinnerschwerte Seide auf. - Es werden ebenfalls
marineblaue Farbtöne erhalten.
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Der Schwefelsäureester des i-N-n-Butyloxäthylamino-2-methyl-5-methoxybenzols
wird als Lösung seines Natriumsalzes in Wasser durch Behandeln einer Lösung von
i-N=n-Butyloxäthylamino-2-methyl-5-methoxybenzol in Tetrachloräthan mit Chlorsulfonsäure
erhalten. Das Lösungsxmttel -wird abdestilliert, und der rohe Schwefelsäureester
-wird in verdünnter Natronlauge gelöst. Er bleibt als dickflüssiges öl zurück. Die
wässerige Lösung seines Natriumsalzes -wird mit Äther extrahiert, um etwa nicht
umgesetztes i-N-n-Butyloxäthylamino-2-methyl@5-methoxybenzol zu entfernen. Beispiel
2 69 Teile Natriumnitrit werden 148o Teilen iooprozentiger Schwefelsäure
zugesetzt und bis zur Lösung verrührt. Alsdann werden 267 Teile i-Amin0-2, 4-dinitro-6-brombenzol
innerhalb eines Zeitraumes von 2 Stunden unter Umrühren zugesetzt, und das Rühren
wird bis zur Lösung fortgesetzt. Die so erhaltene Lösung wird alsdann auf 50° C
erhitzt, bei dieser Temperatur 2 Stunden lang gehalten und dann auf 20° C abgekühlt.
Die entstandene Flüssigkeit wird unter gutem Umrühren langsam einer gekühlten Lösung,
die 231 Teile des Schwefelsäureesters des i-Oxäthylamino-3-methylbenzols in 40oo
Teilen Wasser und 4o Teilen Natronlauge enthält, in die 136 Teile Natriumacetat
eingetragen wurden, zugesetzt. Von Zeit zu Zeit wird Eis zugegeben, um während der
Kupplung die Temperatur der -wässerigen Flüssigkeit zwischen o bis 5° C zu halten.
Ferner wird 4oprozentige Natronlauge allmählich zugegeben, so daß die Kupplungsflüssigkeit
während des Kuppelns nicht congorotsauer Lind nur schwach alkalisch gegen Curcumapapier
reagiert.
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Nach Zusatz -der Schwefelsäurelösung wird die Farbstoffsuspension
mit Natronlauge alkalisch gemacht und auf 8o' C erhitzt. Der Farbstoff wird mit
io% Natriumchlorid ausgesalzen, abfiltriert, mit ioprozentiger Natriumchloridlösung
gewaschen und als Paste oder trocken in geeigneter Weise ,aufbewahrt. Er ist in
warmem Wasser löslich und färbt Acetatseide aus neutralem oder alkalischem Bade
in violetten Tönen.
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Der Schwefelsäuree-ster.des i-Oxäthylamino-3-methylbenzols -wird aus
i-Oxäthylamino-3-methylbenzol in der gleichen Weise wie der Schwefelsäureester des
Oxäthylaminobenzols, der in der Zeitschrift » Journal of the chemical society«,
Bd. 121, S. 2671, beschrieben worden ist, hergestellt. Er besitzt einen Schmelzpunkt
von 182°C. Beispiel 3 Die Schwefelsäurelösung von diazotiertem i-Amino: 2, 4-dinitro-6-chlorbenzol,
die in der im Beispiel i beschriebenen Weise hergestellt worden ist, wird langsam
einer eiskalten Lösung von 245 Teilemdes Schwefelsäureesters des i-N-4thyloxäthylanminobenzols
in 40oo Teilen Wasser, das 4o Teile Natriumhydroxyd enthält, unter Umrühren zugesetzt.
Während des Zusatzes der Schwefelsäurelösung wird von Zeit zu Zeit Eis zugegeben,
um die Temperatur der Kupplungsflüssigkeit auf o° C zu halten. Außerdem -wird allmählich
40prozentige Natriumchloridlösung zugesetzt, so daß die Kupplungsflüssigkeit während
des Kuppelns höchstens schwach congorotsaüer und nur schwach alkalisch gegen Curcumapapier
reagiert. Nach Zusatz der Schwefelsäurelösung -wird die Farbstoffsuspension mit
Natronlauge alkalisch ;gemacht, auf 8o° C erhitzt und mit 5 % Natriumchlorid busgesalzen,
und der Farbstoff wird abfiltriert. Die so erhaltene Farbstoffpaste -wird mit 12
ooo Teilen Wasser verrührt, um das Natriumsulfat aufzulösen, und der Farbstoff wird
wiederum abfiltriert und in geeigneter Weise .getrocknet. Er ist in heißem Wasser
löslich und färbt Acetatseide aus
neutralem Bade, das 3 % Natriumdhlorid
enthält, in rötlichvioletten Tönen, die gute Echtheitseigenschaften aufweisen und
gut ätzbar sind. Der Farbstoff kann auch zum direkten Drucken von Acetatseide verwend°t
werden.
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Wird Leder mit diesem Farbstoff in der für saure Farbstoffe üblichen
Weise gefärbt, so werden rötlichviolette Farbtöne, die gute Echtheitseigenschaften
besitzen, erhalten.