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Verfahren zur Herstellung von neuen wasserlöslichen Azofarbstoffen
Es wurde gefunden, dass wasserlösliche Azofarbstoffe, die ausser wasserlöslichmachenden Gruppen, wie z. B. Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppen, einen oder mehrere Acrylsäurereste. die auch substituiert sein können, und über eine Stickstoffbrücke mit dem Farbstoffmolekül verbunden sind, enthalten, wertvolle färberische Eigenschaften besitzen.
Die neuen Farbstoffe können in der Weise hergestellt werden, dass man aromatische Diazoverbindun- gen mit Azokomponenten kuppelt, wobei beide Komponente. i wasserlöslichmachende Gruppen, wie z. E.
Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppen, enthalten können und wobei mindestens eine der beiden Komponenten einen oder mehrere Acrylsäurereste enthält, die auch substituiert sein können und über eine Stickstoffbrücke mit dem Farbstoffmolekül verbunden sind, und die erhaltenen Farbstoffe gegebenenfalls sulfoniert. Man kann auch Amino- oder Amidgruppen enthaltende Azofarbstoite mit geeigneten Acrylsäurederivaten, wie z. B. Acrylsäurechlorid, die auch substituiert sein können, kondensieren. Die wasserlöslichmachenden Gruppen können sowohl in den Ausgangskomponenten vorhanden sein als auch nachträglich, z. B. durch Sulfonierung, eingeführt werden.
Der besondere Wert der neuen Azofarbstoffe liegt darin, dass sie in Gegenwartvon alkalisch wirkenden Mitteln auf der Cellulosefaser fixiert werden können, so dass man Färbungen und Drucke von ausgezeichneten Nassechtheiten erhält. Vermutlich tritt hiebei eine Anlagerung der Acrylsäurereste an die Oxygruppen des Cellulosemoleküls unter Ätherbildung ein. Gegenüber Farbstoffen, die sich in ähnlicher Weise auf der Cellulosefaser fixieren lassen, wie z. B. die aus den belgischen Patentschriften Nr. 543. 213 bis Nr. 543. 215 bekannten Farbstoffe, die Cyanurchloridreste enthalten, weisen die erfindungsgemäss erhältlichen Farbstoffe den Vorteil einer besseren Beständigkeit der mit ihnen angesetzten alkalihaltigen Druckpasten bzw. Vorratslösungen auf.
Die neuen Farbstoffe bedeuten daher eine wertvolle Bereicherung der Technik auf dem Gebiet der auf Cellulose nassecht fixierbaren Farbstoffe.
Auch auf andern Faserarten, wie z. B. Wolle, Seide, Polyamiden oder Fasergemischen ergeben die Farbstoffe Färbungen und Drucke von ähnlich guten Echtheitseigenschaften.
Beispiel 1 : 20 Gew.-Teile salzsaures 1-Amino-4-acroylaminobenzol werden in 200 Gew.-Teilen Wasser und 40 Vol. -Teilen 5n-Salzsäure gelöst. Man diazotiert bei 10 - 150C durch Zutropfen von 17, 5 Gew.-Teilen 40 oiger Natriumnitritlösung und rührt 5 Minuten nach. Den geringen Überschuss an Nitrit zerstört man durch Zugabe von etwas Aminosulfonsäure. Die diazotierte Lösung lässt man dann in eine Lösung von 46 Gew. -Teilen 70DJoige l, 8-Dioxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure in 400 Gew.-Teilen Wasser und 11 Gew.-Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat, der man noch 17 Gew.-Teile wasserfreies Natriumacetat zusetzt, eintropfen. Man verrührt bei Zimmertemperatur, bis kein Diazoniumsalz mehr nachweisbar ist.
Dann bringt man den Farbstoff durch Zugabe von 150 bis 200 Gew.-Teilen Natriumchlorid zur Abscheidung, saugt ab und wäscht mit etwas konzentrierter Natriumchloridlösung nach.
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Der erhaltene Farbstoff von der folgenden Zusammensetzung :
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stellt ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser mit rotvioletter Farbe löst. Beim Druck in Gegenwart eines alkalisch wirkenden Mittels und eines stärkefreien Verdickungsmittels erhält man nach anschliessen$
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: 25, 3 Gew.-Teilebenzol-2-sulfonsäure werden in eine Lösung von 30,4 Gew.-Teilen 1-Oxynaphthalin-3,6-disulfonsäure (100 going) in 500 Gew.-Teilen Wasser und 21 Gew.-Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat eingetragen.
Man verrührt bei Zimmertemperatur, bis kein Diazoniumsalz mehr nachweisbar ist. Dann wird mit etwa 100 Gew.-Teilen Natriumchlorid ausgesalzen, einige Zeit nachgerührt, abgesaugt und mit etwas piger Natriumchloridlösung nachgewaschen.
Der erhaltene Farbstoff von folgender Zusammensetzung :
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als gelbbraunes Pulver, das sich in Wasser mit gelbbrauner Farbe löst. In Gegenwart eines, alkalischen Mit-
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und solange bei Zimmertemperatur verrührt, bis kein Diazoniumsalz mehr vorhanden ist. Dann wird der Farbstoff mit Natriumchlorid ausgesalzen, abgesaugt und mit etwas 20%@ger Natriumchloridlösung nachgewaschen.
Der so erhaltene Farbstoff von der folgenden Zusammensetzung :
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stellt ein braunes Pulver dar, das sich in Wasser orangefarben auflöst. Beim Drucken, wie in Beispiel 1 beschrieben, erhält man auf Cellulosefasern Orangetöne von sehr guten Nassechtheiten.
Beispiel 5: 25,3 Gew.-Teile 1-Aminobenzol-2,4-disulfonsäure werden in 400 Gew.-Teilen Was-
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Alkohol, 20 Vol. -Teilen Natronlauge von 38 Bé und 2 Vol.-Teilen Türkischrotöl bis zur vollständigen Lösung angerührt und in 400 Gew.-Teile Wasser eingegossen.
Dann werden noch 10 Gew.-Teile wasserfreies Natriumcarbonat zugesetzt. Man rührt nach, bis kein Diazoniumsalz mehr nachweisbar ist und salzt den Farbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid aus. Nach dem Absaugen und Trocknen erhält man ein braunes Pulver, das sich in Wasser mit rotoranger Farbe auflöst.
Der Farbstoff hat die folgende Zusammensetzung :
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Beim Drucken oder Klotzen,'wie in Beispiel 2 beschrieben, erhält man rotorangefarbene Töne von sehl guten Nassechtheiten.
Beispiel 6 : 42 Gew.-Teile des durchKuppeln von diazotierter 2-Aminonaphthalin-4, 8-disulfon- säure mit l-Amino-3-methylbenzol erhältliche : ! Azofarbstoffes in Form des Natriumsalzes werden in 400 Gew.-TeilenWasser gelöst. Bei 20 - 250C lässt man dann unter Rühren innerhalb von 10 - 15 Minuten 15 Gew.-Teile Acrylsäurechlorid eintropfen und stellt anschliessend durch langsames Zutropfen von starker Natronlauge schwach alkalisch auf Curcumapapier ein. Zur Vervollständigung der Umsetzung wiederholt man nochmals das Eintropfen der gleichen Menge Acrylsäurechlorid und anschliessend das Neutralisieren mit Natronlauge. Darauf fällt man den Farbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid aus, rührt nach, saugt ab und trocknet.
Der als braunes Pulver erhaltene Farbstoff von der folgenden Zusammensetzung :
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löst sich in Wasser mit gelbbrauner Farbe und ergibt in Gegenwart eines alkalischen Mittels, wie in Bei-
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i Beispiel 7 : 21, 3 Gew.-Teile salzsaures 1-Amino-4-crotonylaminobenzol werden in 200 Gew.-
TeilenWasser unter Zusatz von 40 Vol.-Teilen Sn-Salzsäure bei 10-15 C durch Zutropfen von 17, 5 Gew. -Teilen 400/oiger Natriumnitritlösung diazotiert. Man rührt kurz nach und zerstört den Nitrit-Über- schuss mit etwas Aminosulfonsäure.
Die Diazoniumsalzlösung lässt man dann in eine Lösung von 46 Gew.-
Teilen zager 1, 8-Dioxynaphthalin-3, 6 disulfonsäure in 400 Gew.-Teilen Wasser und 11 Gew.-Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat, der man noch 17 Gew.-Teile Natriumacetat zusetzt, eintropfen. Man rührt. nach, bis die Kupplung beendet ist, salzt mit Natriumchlorid aus und saugt ab.
Der erhaltene Farbstoff von der folgenden Zusammensetzung :
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stellt. ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser mit rotvioletter Farbe löst und beim Druck in Gegenwart eines alkalischen Mittels auf Cellulosematerial ein Violett von sehr guten Nassechtheiten ergibt.
Beispiel 8 : 20 Gew.-Teile salzsaures 1-Amino-4-acroylaminobenzol werden, wie in Beispiel 1
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nach Auflösung des Naphthols noch 10, 6 Gew.-Teile wasserfreies Natriumcarbonat zusetzt, einlaufen und rührt nach, bis kein Diazoniumsalz mehr nachweisbar ist. Man saugt ab, wäscht mit Wasser neutral und trocknet.
10 Gew.-Teile des gut gepulverten, getrockneten Farbstoffes werden unter Rühren und schwacher Kühlung in 300 Gew.-Teile Oleum mit 15% Schwefeltrioxyd-Gehalt eingetragen und 1/2 Stunde bei Raumtemperatur verrührt. Man giesst dann auf ein Gemisch von 300 Gew.-Teilen Wasser und 300. Gew.Teilen Eis, saugt den sulfonierten Farbstoff ab und wäscht mit etwas gesättigter Natriumchloridlösung nach. Zur Entfernung der Säurereste rührt man den Filterkuchen nochmals mit gesättigter Natriumchlorid- lösung an, stellt durch Zugabe von Ooiger Natriumcarbonatlösung neutral und saugt abermals ab. Der erhaltene Farbstoff stellt ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser mit gelbroter Farbe löst.
Beim Färben
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oder Drucken in Gegenwart eines alkalischen Mittels, wie in Beispiel 2 beschrieben, erhält man braunstichige Orangetöne von sehr guten Nassechtheiten.
Beispiel 9 : 25, 3 Gew.-Teile des inneren Diazoniumsulfonats der 1-Amino-3-acroylamino- benzol-6-sulfonsäure werden in eine Lösung von 32 Gew.-Teilen l-0xy-8-aminonaphthalin-3, 6-disul- fonsäure in 400 Gew.-Teilen Wasser unter Zusatz von 5 Gew.-Teilen konzentrierter Salzsäure eingetragen. Man erwärmt auf 400C und verrührt etwa 2 Stunden bei dieser Temperatur. Nach dem KUren der Lösung salzt man den entstandenen roten Monoazofarbstoff mit Natriumchlorid aus, saugt ab und wäscht mit etwas 10% iger Natriumchloridlösung nach. Der Filterkuchen wird dann in 500 Gew.-Teilen Wasser gelöst.
Nach Zugabe von 20 Gew.-Teilen wasserfreiem Natriumacetat trägt man unter Rühren nochmals 25, 3 Gew.-Teile des inneren Diazoniumsulfonats der 1-Amino-3-acroylaminobenzol-6-sulfonsäure ein.
Die Kupplung ist nach etwa 10 Minuten beendet. Nach Zusatz von 50 Gew.-Teilen konzentrierter Salzsäure wird der Farbstoff mit Natriumchlorid gefällt, abgesaugt und getrocknet. Er hat die folgende Zusammensetzung :
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und stellt ein schwarzes Pulver dar, das sich in Wasser mit dunkelblauer Farbe löst. Beim Druck in Gegenwart eines alkalischen Mittels auf Cellulosematerial erhält man ein Graublau, im stärkeren Druck ein Blauschwarz von ausgezeichneten Nassechtheiten und guter Lichtechtheit.