Verfahren zur Herstellung eines chromhaltigen Monoazofarbstoffes. In der Patentschrift Nr.261126 ist die Heisstellung wasserlöslicher, komplexer Chrom verbindungen von sulfonsäuregruppenfreien o,o'-Dioxy- und o,o'-Carboxy-oxy-azofarbstof- fen beschrieben, die als hydrophilen Substi- tuenten mindestens eine Methylsulfonylgruppe enthalten. Es ist die Herstellung von gelben, orangen, roten, braunen, braunvioletten und grauen Farbstoffen beschrieben.
Bei der Weiterbearbeitung des Erfindungs gegenstandes wurde nun gefunden, dass man neue, blaue chromhaltige Farbstoffe herstellen kann, die bekannte ähnliche Farbstoffe durch den reineren Farbton und die bessere Abend farbe der Wollfärbungen übertreffen und im übrigen gleich gute Echtheitseigenschaften wie die in der erwähnten Patentschrift beschrie benen Farbstoffe aufweisen, wenn man Mono azofarbstoffe der allgemeinen Formel I
EMI0001.0014
die keine sauren wasserlöslich machenden flruppen enthalten, und worin X Wasserstoff oder Halogen, R und R' niedermolekulare, un- substituierte oder substituierte Alkylreste be deuten, mit chromabgebenden Mitteln unter Bedingungen behandelt,
die Chromierung des Farbstoffes unter Abspaltung des Alkylrestes R bewirken. Als Alkylreste R und R' kommen vorzugs weise die Methy 1- und die Äthylgruppe in Frage, daneben aber auch die Propyl-, Butyl-, Oxäthyl-, Chloräthyl-,
11lethoxy- oder Äthoxy- äthylgruppe. Man erhält die erfindungsgemäss verwendbaren Farbstoffe aus diazotierten Aminohydrochinondialkyläthern durch Kupp lung mit 3-Methylsulfonyl-l-oxynaphthalin in alkalischem Mittel. Als Chromierungsmittel sind die Salze des dreiwertigen Chroms geeignet.
Man verwendet sie zweckmässig in solchen Mengen, dass auf <B><U>"</U></B> Parbstoffmoleküle mindestens 1 Atom Chrom entfällt, wobei ein hberschuss an Chromier- mittel nicht stört und oft mit Vorteil verwen det wird. Die Abspaltung des Alkylrestes R wird durch Metallisierung bei erhöhter Tem peratur begünstigt.
Man arbeitet vorzugsweise bei Temperaturen über 100 , in wässriger Lö sung oder Suspension unter Druck, beispiels weise bei 120-1.60 , gegebenenfalls in Gegen wart von Netz- und Dispergiermitteln wie Türkischrotöl, oder in Alkohol.
Gegebenenfalls kann man auch in höhersiedenden organischen Lösungs- und Verdünnungsmitteln im offenen Gefäss chromieren, beispielsweise in Äthylen- glykolmonomethyl- oder -äthyläther, in Äthy- lenglykol, Formamid, Dimethylformamid oder in der Harnstoffschmelze bei 130 bis 150 . Die neuen komplexen Chromverbindungen werden als dunkle, blauviolette Pulver erhal ten, die sich in Wasser mit blauer, in konzen trierter Schwefelsäure mit violetter Farbe lösen.
Gegebenenfalls kann ihre Wasserlöslich keit durch Vermischen mit geringen Mengen von alkalisch reagierenden anorganischen Sal zen wie Natriumcarbonat oder Trinatrium- phosphat oder mit anionaktiven Netz-, Wasch- und Dispergiermitteln wie Seife oder synthe tischen Waschmitteln noch weiter verbessert werden. Sie färben Wolle und wollähnliche Fasern, wie Casein-, Superpolyamid- und Superpoly-urethanfasern aus neutralem bis schwachsaurem Bad in sehr echten, klaren blauen Tönen.
Gegenstand vorliegenden Patentes ist nun ein Verfahren zur Herstellung eines chrom- haltigen Monoazofarbstoffes. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man auf einen Monoazofarbstoff der Formel
EMI0002.0013
worin R einen sich unter den Chromierungs- bedingLingen abspaltenden, niedermolekularen, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest, z. B. den Methylrest, bedeutet, chromabge bende Mittel einwirken lässt.
Der erhaltene neue chromhaltige Monoazo- farbstoff stellt ein dunkelblaues Pulver dar, das Wolle aus neutralem oder schwach saurem .Bad in klaren, blauen Tönen von sehr guter Wasch-, Walk- und Seewasserechtheit färbt..
Beispiel: 15,3 Teile 1-Amino-2,5-dimethoxy -benzol werden in 250 Teilen heissem Wasser mit 35 Teilen conc. Salzsäure gelöst, auf 3 abge kühlt und nach Zugabe von Eis mit 6,9 Teilen Natriumnitrit (als 33o/oigeLösimg) diazotiert. Die Diazoniumlösung giesst man bei 0-3 in eine Lösung von 25,4 Teilen 3-Methylsulfonyl- 1-oxy-naphthalin, 10,
5 Volumteilen 10 n--Na- tronlauge und 33 Teilen wasserfreier Soda in 500 Teilen Wasser. Nach beendeter Farbstoff bildung isoliert man den Farbstoff durch Zu gabe von Kochsalz, filtriert ihn ab und trock net. Man erhält so ein rotbraunes Pulver, das man in 750 Teilen Glykol mit 27 Teilen Chrom acetat (entsprechend 7,6 Teilen Cr203) und 2,5 Volumteilen so lange auf 145-155 erhitzt, bis der Ausgangsfarbstoff verschwunden ist, was nach etwa 3 Stunden der Fall ist.
Dabei entsteht. eine tiefblaue Lö- sung, die man noch heiss in 3000 Teile 15 % ige Kochsalzlösung giesst. Man filtriert den aus geschiedenen Farbstoff ab, wäscht ihn mit.
15 % iger Kochsalzlösung aus und trocknet ihn. Der Farbstoff stellt ein dunkelblaues Pulver dar, das sich nach Vermahlen mit Trinat.rium- phosphat und einem Fettalkoholsulfonat sehr gut in heissem Wasser löst und Wolle aus neu tralem oder schwach saurem Färbebad in kla ren blauen Tönen von sehr guter Wasch-, Walk- und Seewasserechtheit färbt.
Die Fär bungen zeichnen sich überdies durch sehr gute Licht- und gute Reibeehtheit aus.