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Verfahren zum Färben und Drucken von aus Cellulose bestehenden Textilmaterialien
Die Erfindung betrifft ein Färbeverfahren und insbesondere ein Verfahren zum Färben und Drucken von aus Cellulose bestehenden Textilmaterialien mit wasserlöslichen Farbstoffen, die Sulfonamidgruppen enthalten.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, wasserlösliche Farbstoffe, die Sulfon-ss-chloräthylamid- gruppen enthalten, zum Färben von Wolle zu verwenden. Wenn diese Farbstoffe nach üblichen Verfahren zum Anfärben von cellulosehältigen Textilmaterialien verwendet werden, können im allgemeinen nur schwache Färbungen mit geringer Waschechtheit erzielt werden.
Es wurde nun gefunden, dass, wenn diese Farbstoffe oder ähnliche Verbindungen zusammen mit einem säurebindenden Mittel auf aus Cellulose bestehende Textilerzeugnisse aufgebracht werden, bessere Anfärbungen mit überraschend guter Waschechtheit erhalten werden.
Erfindungsgemäss wird ein Verfahren zum Färben und Drucken von aus Cellulose bestehenden Textilerzeugnissen mit Farbstoffen geschaffen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Textilmaterial mit, wie an sich bekannt, einem Farbstoff, der mindestens eine ionogene lösende Gruppe und auch zumindest eine Gruppe der Formel-SO, R enthält, in welcher R eine ss-Chloräthylamin-oder eine ss-Bromäthylamingruppe bedeutet, und mit einem säurebindenden Mittel behandelt wird. Farbstoffe, die sich für das erfindungsgemässe Verfahren eignen, können z.
B., wie in der deutschen Patentschrift Nr. 743766 beschrieben, erhalten werden, indem aromatische primäre Amine, die durch die oben definierte Formel-SO, R dargestellte Gruppen und gewünschtenfalls ein oder mehrere Azogruppen enthalten, diazotiert und die so erhaltenen Diazoniumverbindungen mit Azokupplungskomponenten, die als Lösungsvermittler wirkende, ionogene Gruppen, insbesondere Sulfonsäuregruppen enthalten, gekuppelt werden.
Andere Farbstoffe, die gemäss der Erfindung verwendet werden können, werden erhalten, indem geeignete Farbstoffe, z. B. der Azo-, Nitro- und Anthrachinonreihen und insbesondere der Phthalocyaninreihen, die mehr als eine Sulfonchloridgruppe enthalten, mit einer wässerigen Lösung von ss-Chloräthylamin oder ss-Brom- äthylamin behandelt werden, wobei einige der Sulfochloridgruppen in Sulfonsäuregruppen und die übrigen Sulfochloridgruppen in substituierte Sulfonamidgruppen übergeführt werden. Farbstoffe der Nitroreihen können z. B. so hergestellt werden, dass o-Chlornitrobenzol, das eine -Chlor- äthylsulfonamidgruppe trägt, mit einem primären aromatischen Amin, das einen als Lösungsvermittler wirkenden Substituenten enthält, in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, z. B. von Kalziumkarbonat, umgesetzt wird.
In Durchführung des Verfahrens vorliegender Erfindung können als säurebindende Mittel wasserlösliche Alkalien, z. B. kaustische Alkalien, wie Ätznatron oder Ätzkali oder Alkalimetallsalze schwacher Säuren, z. B. Natriumkarbonat oder -bikarbonat, Trinatriumphosphat oder Natriummetasilikat und wasserunlösliche Alkalien, z. B.
Magnesiumoxydhydrat, verwendet werden.
Die Anfärbung der aus Cellulose bestehenden Textilerzeugnisse kann mit Hilfe von Färbeoder Druckverfahren durchgeführt werden. Die Behandlung mit dem säurebindenden Mittel kann entweder vor, zugleich mit oder nach der Auftragung des Farbstoffes erfolgen.
Wenn das säurebindende Mittel gleichzeitig mit dem Farbstoff angewendet wird, kann es zweckmässigerweise in dem Medium, das den Farbstoff enthält, d. h. in der Farbflotte oder der den Farbstoff enthaltenden Druckpaste gelöst oder suspendiert werden.
Die Farbstofflösung kann unabhängig davon, ob sie das säurebindende Mittel enthält oder nicht, die üblicherweise bei Färbeverfahren verwendeten Hilfsstoffe, z. B. Natriumchlorid, Natriumsulfat, Natriumalginat, Harnstoff und wasserlösliche Alkyläther der Cellulose enthalten.
Die Druckpaste kann unabhängig davon, ob sie das säurebindende Mittel enthält oder nicht, die üblicherweise verwendeten Hilfsstoffe, z. B.
Harnstoff und Verdickungsmittel, z. B. Methylcellulose, Stärke und ein Extrakt der Hülse des Johannisbrotbaumes (Karobharz) enthalten ; vorzugsweise werden jedoch Verdickungsmittel verwendet, die keine primäre alkoholisché Hydroxylgruppen enthalten, z. B. Wasser-in-Öl-Emulsi- onen, Öl-in-Wasser-Emulsionen oder ein Alginat z. B. Natriumalginat.
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Das Färben kann entweder nach einem kontinuierlichen oder einem nichtkontinuierlichen Verfahren vorgenommen werden. Bei nichtkontinuierlichem Verfahren kann der Vorgang in einer wässerigen Lösung in den üblicherweise verwendeten Färbevorrichtungen, z. B. in einer offenen Färbevorrichtung, in einem Jigger oder in einer Haspel ausgeführt werden, wobei vorzugsweise das Verhältnis der Farbflotte zu den anzufärbenden Erzeugnissen ungefähr 3 : 1 und 40 : 1 beträgt, wie dies bei solchen Vorrichtungen üblicherweise gehandhabt wird. Die Farbstoffbehandlung wird vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, z. B. bei 80 bis 1000 C, durchgeführt.
In einem bevorzugten nichtkontinuierlichen Verfahren wird das Textilerzeugnis in der Farbflotte eine Zeitlang, vorzugsweise zwischen 15 und 45 Minuten, behandelt und dann das säurebindende Mittel der Lösung zugesetzt. In kontinuierlichen Verfahren kann das Textilerzeugnis z. B. durch eine wässerige Lösung, die sowohl den Farbstoff als auch das säurebindende Mittel enthält, oder durch Lösungen, von denen eine den Farbstoff und die andere das säurebindende Mittel enthält, geklotzt werden.
Ein kontinuierliches Druckverfahren kann z. B. so ausgeführt werden, dass beispielsweise mit Walzendruck eine Druckpaste, die den Farbstoff und das säurebindende Mittel enthält, aufgetragen wird, oder indem mit einer Druckpaste, die den Farbstoff enthält, gedruckt und in einem eigenen Vorgang mit dem säurebindenden Mittel behandelt wird, z. B. indem das angefärbte Material in einer wässerigen Lösung desselben geklotzt wird, oder indem im Direktdruck mit einer das säurebindende Mittel enthaltenden Druckpaste gearbeitet wird. Den wässerigen Lösungen bzw. den Druckpasten, die die säurebindenden Mittel enthalten, können auch die zuvor erwähnten üblichen Hilfsstoffe zugesetzt sein.
Farbstoffe, die mit Hilfe einer das säurebindende Mittel enthaltenden Druckpaste oder in einem Klotzverfahren in einer wässerigen, das säurebindende Mittel enthaltenden Lösung aufgetragen werden, können gewöhnlich einfach durch Trocknen des Textilerzeugnisses z. B. in einer Trockenkammer bei 40 bis 700 C oder dadurch, dass das bedruckte Textilmaterial über eine Anzahl dampf beheizter Walzen geführt wird, fixiert werden. In manchen Fällen wird jedoch eine bessere Fixierung erreicht, indem das bedruckte Textilmaterial eine kurze Zeit, z. B. 10 Minuten oder kürzer, gedämpft wird.
Wenn der Farbstoff auf das Textilmaterial aufgebracht wird, indem dieses durch eine wässerige, den Farbstoff und das säurebindende Mittel enthaltende Lösung geklotzt wird, wird es vorgezogen, ein nicht kaustisches Alkali, z. B. ein Alkalimetallsalz einer schwachen anorganischen Säure, zu verwenden und das so behandelte Textilmaterial vorzugsweise bei 100 bis 1200 C zu erhitzen, z. B. indem das Material durch einen Trockner der Hot-flue-Art oder auf Spann- rahmen oder über erwärmte Walzen geführt wird.
Wenn das säurebindende Mittel in einer eigenen Verfahrensstufe vor oder nach der Farbstoffbehandlung aufgetragen wird, kann sowohl die Lösung mit dem säurebindenden Mittel und die den Farbstoff enthaltende Lösung bei in einem weiten Bereich liegenden Temperaturen, zweckmässigerweise bei Temperaturen, die zwischen der Zimmertemperatur und dem Siedepunkt der Lösungen liegen, aufgetragen werden. Es wird vorgezogen, die zwei Behandlungsvorgänge bei einer etwas über der Raumtemperatur liegenden Temperatur, vorzugsweise bei ungefähr 50 C, auszuführen. Wenn gewünscht, kann das Textilmaterial zwischen den beiden Behandlungsvorgängen und nach dem Auftragen der Farbstofflösung oder nach der Behandlung mit dem säurebindenden Mittel, je nachdem, welcher Vorgang der letztere ist, getrocknet werden ; das Textilmaterial kann z.
B. durch Dämpfen, durch Durchführung durch eine Trockenkammer oder durch eine ein geschmolzenes Metall enthaltendes Bad oder durch Führung über Trockenwalzen erhitzt werden.
Wenn in Ausführung des Druckverfahrens ein Dämpfen vorgesehen ist, können neben den oben angegebenen, auch andere Farbstoffe verwendet werden. Das Verfahren, nach welchem eine Nachbehandlung mit dem säurebindenden Mittel vorgesehen ist, kann vorteilhafterweise zum Drucken mit den oben angegebenen Farbstoffen zusammen mit Farbstoffen verwendet werden, die auf Erwärmung oder Dämpfung Säuredämpfe entwickeln oder durch Behandlung mit Säuren oder Säuredämpfen fixiert werden.
Solche Farbstoffe sind z. B. die Leukoschwefelsäureester der Küpenfarbstoffe und Farbstoffe, die durch Umsetzung von färbenden Substanzen, die Halogenmethylgruppen enthalten, mit tertiären Aminen oder Thioharnstoffen erhalten werden.
Die Wasch- und Nassechtheit der erfindunggemäss durchgeführten Anfärbungen wird im allgemeinen durch Vornahme eines Waschvorganges, z. B. in einer heissen wässerigen Lösung von Seife und Natriumkarbonat und nachfolgendes Spülen in heissem Wasser vor der Trocknung verbessert.
Die erfindungsgemäss auf aus Cellulose bestehenden Erzeugnissen erhaltenen Färbungen weisen eine sehr gute Nassechtheit, z. B. bei wiederholten Waschvorgängen, auf.
Die Erfindung wird an Hand folgender Beispiele, ohne Einschränkung auf dieselben erläutert ; in den Beispielen sind die Mengen in Gewichtsprozenten bzw. Gewichtsteilen angegeben.
Beispiel 1 : 2 Teile eines Farbstoffes, der durch Kupplung von diazotiertem m-Amino- benzolsulfon-ss-chloräthylamid mit 2-Amino-8- hydroxy-naphthalin-6-sulfonsäure unter sauren Bedingungen erhalten worden war, werden in 100 Teilen Wasser, in denen 0, 2 Teile Natrium- triisopropylnaphthalinsulfonat enthalten sind, bei 500 C gelöst. Ein gebleichter, einfach gewebter
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Baumwollstoff wird in dieser Lösung geklotzt und durch eine Klotzrollenvorrichtung gepresst, die die Aufnahme einer gewichtsgleichen Lösungsmenge durch den Stoff ermöglicht. Der Stoff wird dann bei 50 C getrocknet, durch. eine Lösung, die 10 Teile Ätznatron und 300 Teile Natriumchlorid in 1000 Teilen Wasser enthält, durchgeführt und dann 1 Minute lang gedämpft.
Hierauf wird der Reihe nach in Bädern, die Wasser, eine 4% wässerige Natriumbikarbonatlösung und dann wieder Wasser enthalten, gewaschen. Hierauf wird 5 Minuten in einer kochenden Lösung, die 3 Teile eines Alkyl- phenoläthylenoxydkondensates in 1000 Teilen Wasser enthält, gewaschen, in Wasser gespült und getrocknet.
Der so behandelte Stoff weist eine ziegelrote Farbe auf, die gegenüber intensiverem Waschen und anderen Nassbehandlungen ein sehr gutes Widerstandsvermögen besitzt.
Wenn das Verfahren wiederholt, jedoch der in der Klotzlösung verwendete Farbstoff durch eine gewichtsgleiche Menge eines Farbstoffes ersetzt wird, der durch Kupplung von diazo-
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Aminobenzol-sulfon-ss-chloräthylamidsulfonsäure erhalten wird, weist der Stoff eine tiefe blaurote Farbe auf, die gegenüber intensivem Waschen und anderen Nassbehandlungen ein sehr gutes Widerstandsvermögen besitzt.
Wenn das Verfahren wiederholt, jedoch der in der Klotzlösung verwendete Farbstoff durch die halbe Menge eines Farbstoffes ersetzt wird, der durch Behandlung einer wässerigen Suspen-
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weist der Stoff eine sehr waschechte, tiefblaue Farbe auf.
Wird das Verfahren wiederholt, jedoch der in der Klotzlösung verwendete Farbstoff durch eine gewichtsgleiche Menge eines Farbstoffes ersetzt, der durch Umsetzung von 4-ss-Chlor- äthylsulfonamido-2-nitrochlor-benzol mit 4-Ami-
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in Gegenwart von Kalziumkarbonat und Wasser bei 1000 C erhalten wird, weist der Stoff eine sehr nass- und lichtechte, gelbe Farbe auf.
Wenn wie zuvor verfahren wird, jedoch ein Farbstoff verwendet wird, der durch Kupplung von diazotiertem m-Aminobenzolsulfon-ss-brom- äthylamid mit 1- (4' -Sulfonphenyl) -3-methyl-5- pyrazolon erhalten wird, erhält das Gewebe eine sehr wasch-und lichtechte, gelbe Farbe.
Wenn schliesslich wie zuvor verfahren, jedoch als Farbstoff eine gewichtsgleiche Menge eines Farbstoffes verwendet wird, der durch Kupplung von diazotiertem 3, 5- Di- (sulfon-ss-chloräthyl- amido)-anilin mit 1-Acetylamino-8-hydroxynaph-
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6-disulfonsäurerarbe.
Beispiel 2 : 100 Teile eines locker gesponnenen Gewebes aus Viskosereyon werden bei Zimmertemperatur in einer wässerigen Lösung geklotzt, die 1% Natriumbikarbonat, 0, 2% eines hochsulfonierten Öles und 2% eines Farbstoffes enthält, der durch Kupplung von diazotiertem
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sulfonsäure erhalten wird.
Das Gewebe wird dann zwischen Walzen auf ein Gewicht, das 200 Teilen entspricht, gepresst und dann bei 100 C getrocknet, in Wasser gespült, in einer kochenden 0, 2% wässerigen Lösung behandelt, hierauf nochmals in Wasser gespült und getrocknet.
Das Gewebe erhält eine wasch-und lichtechte, tiefrote Farbe.
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erwärmte Lösung eingebracht, die 1 Teil eines Farbstoffes in 3000 Teilen Wasser enthält, der durch Kupplung von diazotiertem m-Amino- benzolsulfon-ss-chloräthylamid mit 1- (3', 5'-Disulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon erhalten wird.
Hierauf werden 90 Teile Natriumchlorid hinzugefügt. Die Lösung wird dann auf 90 C erhitzt und diese Temperatur 30 Minuten lang aufrecht erhalten, worauf eine Lösung von 5 Teilen Ätznatronflocken in Wasser zugesetzt wird. Nach weiteren 60 Minuten wird das Viskosereyongarn entfernt, in Wasser gespült und schliesslich 15 Minuten lang in einer kochenden Lösung geseift, die 9 Teile eines AlkylphenoläthylenoxydKondensates in 3000 Teilen Wasser enthält, dann in Wasser gespült und getrocknet. Das Garn erhält eine ziegelrote Farbe.
Ähnliche Resultate werden erzielt, wenn an Stelle der Ätznatronflocken gewichtsgleiche Mengen von wasserfreiem Natriumkarbonat verwendet werden.
Beispiel 4 : Eine Druckpaste folgender Zusammensetzung wird hergestellt :
Farbstoff, der durch Kupplung von diazotiertem m-Amino-ben- zolsulfon- -bromäthylamid mit
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<tb>
<tb> Amino-8- <SEP> hydroxy-naphthalin-6-sulfonsäure <SEP> erhalten <SEP> wird... <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> Wasser <SEP> 56, <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> Natriumalginat <SEP> (5% <SEP> wässerige
<tb> Lösung) <SEP> 35 <SEP> Teile
<tb> Harnstoff.................... <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> Natriumbikarbonat <SEP> 1 <SEP> Teil
<tb> 100 <SEP> Teile
<tb>
Die Druckpaste wird im Walzendruck auf ein leicht gesponnenes Gewebe aus Viskosereyon aufgebracht, das Gewebe getrocknet und bei Atmosphärendruck 3 Minuten gedämpft.
Hierauf wird das Gewebe in kaltem Wasser gespült, mit einer kochenden Lösung, die 3 Teile eines synthetischen Waschmittels und 1 Teil wasserfreie Soda in 1000 Teilen Wasser enthält, 5 Minuten lang gewaschen, dann nochmals in Wasser gespült und getrocknet. Das Gewebe erhält eine waschechte, tiefrote Farbe.
Beispiel 5 : Ein einfach gewebtes, gebleichtes Baumwollgewebe wird in einer wässerigen Lösung
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geklotzt, die 1% des Farbstoffes, der wie unten beschrieben erhalten worden ist, 2% Natriumkarbonat, 200'Harnstoff und 2% eines nicht ionogenen Netzmittels enthält, und solange gepresst, bis das Gewebe eine, seinem Gewicht entsprechende Menge an Lösung zurückhält. Hierauf wird das Gewebe bei 125 bis 1300 C bis zur Trocknung erhitzt, dann gespült, gewaschen, wieder gespült und, wie in Beispiel 1 beschrieben, getrocknet. Das Gewebe erhält eine sehr waschechte grüne Farbe.
Der verwendete Farbstoff wird wie folgt erhalten : l, 4-Di (4'-phenylanilin)-anthrachinon wird bei 200 C 20 Stunden lang und dann bei 75 C 1 Stunde lang mit Chlorsulfonsäure behandelt und das Reaktionsgemisch in Wasser eingegossen. Der hauptsächlich aus dem Tetra- Sulfonchloridderivat des Ausgangsmaterials bestehende Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen, mit einer wässerigen 2 molekulare Anteile ss-Chloräthylamin enthaltenden Lösung in Gegenwart von einer zur Aufrechterhaltung eines pH-Wertes von 7, 5 bis 8 genügenden Menge an Natriumkarbonat bei 20 C 18 Stunden lang verrührt, dann die verbliebenen Sulfonchloridgruppen durch Hinzufügen von Pyridin bis zur Auflösung des Farbstoffes hydrolysiert und die erhaltene Lösung 1 Stunde lang gerührt.
Hierauf wird Natriumchlorid zugesetzt und der ausgefällte Farbstoff abfiltriert, mit Natriumchloridlösung gewaschen und getrocknet. Das entstandene Produkt enthält pro Anthrachinonkern ungefähr 2 Sulfonsäuregruppen und 2 ss- Chloräthylsulfamylgruppen.
Beispiel 6 : Ein einfach gewebtes Baumwollgewebe wird in einer seinem eigenen Gewicht entsprechenden Menge einer Lösung geklotzt, die 2% Brenthol AT (Färbeindex Nr. 37610), 0, 5 o Ätznatron, 20 o Harnston :, 2 o eines nach einem weiter unten beschriebenen Verfahren erhaltenen Farbstoffes und 2, 4% eines Netzmittels enthält, das aus einem Gemisch von Natrium-oleyl-p-anisidin, Dinatriummethylendinaphthalinsulfonsäure und einem Alkohol besteht. Das Gewebe wird bei 110 C 5 Minuten lang getrocknet und dann in einem Jigger mit 5 Anteilen seines Gewichtes einer wässerigen Lösung, die 5% Brentamine Fast Yellow GC Salt (Färbeindex Nr. 37000) und 0, 2% Essigsäure enthält, bei 18 0 C 15 Minuten lang behandelt.
Das Gewebe wird dann gespült, gewaschen, gespült und getrocknet, wie in Beispiel 1 beschrieben. Das Gewebe erhält eine glänzende grüne Farbe, die Wasch-und Bleichbehandlungen gegenüber sehr wiederstandsfähig ist.
Der verwendete Farbstoff wird wie folgt erhalten : Kupferphthalocyanin wird bei 140 C 4 Stunden mit Chlorsulfonsäure erhitzt und die Reaktionsmasse dann in Wasser eingetragen. Der Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und mit einer wässerigen Lösung von 2 molekularen Anteilen von ss-Chloräthylamin, in Gegenwart einer zur Aufrechterhaltung eines pH-Wertes von 7 bis 8 genügenden Menge Natriumbikarbonat 16 Stunden bei 200 C behandelt. Hierauf wird Natriumchlorid zugesetzt und der ausgefällte Farbstoff abfiltriert, mit Natriumchloridlösung gewaschen und getrocknet.
Das erhaltene Produkt enthält ungefähr 2, 7 Sulfon- säuregruppen und 1, 3 ss-ChIoräthylsulfamid- gruppen pro Kupferphthalocyaninkern, hauptsächlich als 3'-Substituenten.
Beispiel 7 : Einfach gewebtes, gebleichtes Baumwollgewebe wird in einer seinem eigenen Gewicht entsprechenden Menge einer wässerigen Lösung geklotzt, die 1% eines Farbstoffes, der nach dem unten angegebenen Verfahren herge-
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einem Alkylphenol besteht. Das Gewebe wird bei 700 C getrocknet, 3 Minuten bei 102 C gedämpft und dann gespült, gewaschen, gespült und getrocknet, wie in Beispiel 1 angegeben.
Das Gewebe erhält eine sehr waschechte grüne Farbe. Der verwendete Farbstoff wird erhalten, wie in dem letzten Absatz des Beispieles 5 beschrieben, wobei jedoch an Stelle
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Der so erhaltene Farbstoff enthält pro Anthrachinonkern ungefähr 2 Sulfonsäuregruppen und 2 ss-Chloräthylsulfamylgruppen.
Beispiel 8 : Eine Druckpaste folgender Zusammensetzung wird hergestellt :
Farbstoff, wie weiter unten be-
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<tb>
<tb> schrieben <SEP> 3 <SEP> Teile
<tb> Harnstoff <SEP> 20 <SEP> Teile
<tb> Wasser........................ <SEP> 42 <SEP> Teile
<tb> Natriumalginat <SEP> (5% <SEP> wässerige <SEP>
<tb> Lösung) <SEP> 35 <SEP> Teile
<tb> 100 <SEP> Teile
<tb>
Die Druckpaste wird mit Walzendruck auf ein Baumwollgewebe aufgetragen und getrocknet. 100 Teile des so bedruckten Gewebes werden dann bei Zimmertemperatur mit einer Lösung geklotzt, die 30 Teile Ätznatronflocken in 1000 Teilen Wasser enthält und hierauf das Gewebe in einer Klotzrollenvorrichtung auf ein Gewicht, das 170 Teilen entspricht, gepresst.
Das Gewebe wird dann auf Trockenwalzen, die eine Oberflächentemperatur von 100 bis 105'C aufweisen, getrocknet und dann gespült, gewaschen, gespült und, wie in Beispiel 1 beschrieben, getrocknet.
Das so erhaltene Gewebe weist eine sehr waschund reibechte tief türkisblaue Färbung auf.
Der im obigen Beispiel verwendete Farbstoff wird wie in dem letzten Absatz des Beispieles 6 beschrieben, erhalten, wobei jedoch 1, 5 mole- kulare Anteile von ss-Chloräthylamin verwendet werden. Da so erhaltene Produkt enthält ungefähr 3 Sulfonsäuregruppen und 1 ss-Chloräthylsulf- amylgruppe pro Kupferphthalocyaninkern, hauptsächlich als 3'-Substituenten.
Beispiel 9 : Es wird eine Druckpaste hergestellt, indem vermischt werden :
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Farbstoff, wie weiter unten be-
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<tb>
<tb> schrieben <SEP> 2 <SEP> Teile
<tb> Harnstoff <SEP> 15 <SEP> Teile
<tb> Wasser <SEP> 48 <SEP> Teile
<tb> Natriumalginat <SEP> (5% <SEP> wässerige <SEP>
<tb> Lösung) <SEP> 35 <SEP> Teile
<tb> 100 <SEP> Teile
<tb>
100 Teile eines leicht gesponnenen Viskosegewebes werden bei Zimmertemperatur in einer Lösung geklotzt, die 30 Teile Ätznatron in 1000 Teilen Wasser enthält.
Das Gewebe wird dann in einer Klotzvorrichtung auf ein 170 Teilen entsprechendes Gewicht gepresst und bei 100 C getrocknet, hierauf mit der oben beschriebenen Druckpaste bedruckt und auf dampfbeheizten Trockenwalzen, die eine Oberflächentemperatur von 100 bis 105 C aufweisen, getrocknet, dann gespült, gewaschen, gespült und getrocknet, wie in Beispiel 1 beschrieben. Man erhält einen sehr wasch-und reibechten, tief türkisblauen Druck.
Der in obiger Druckpaste verwendete Farbstoff wird, wie im letzten Absatz des Beispieles 6 beschrieben, erhalten, wobei jedoch an Stelle des ss-Chloräthylamins 3 molekulare Anteile von ss-Bromäthylamin verwendet werden.
Beispiel 10 : Es wird eine Druckpaste folgender Zusammensetzung hergestellt :
Farbstoff wie weiter unten be-
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<tb>
<tb> schrieben <SEP> 3 <SEP> Teile
<tb> Harnstoff <SEP> 20 <SEP> Teile
<tb> Wasser <SEP> 40, <SEP> 5 <SEP> Teile <SEP>
<tb> Natriumalginat <SEP> (5% <SEP> wässerige
<tb> Lösung) <SEP> 35 <SEP> Teile
<tb> Natriumkarbonat <SEP> 1, <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> 100 <SEP> Teile <SEP>
<tb>
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trocknen gelassen, hierauf gespült, gewaschen, gespült und getrocknet, wie in Beispiel l beschrieben. Man erhält auf diese Weise einen sehr wasch-und reibechten blauen Druck.
Der in obigem Beispiel verwendete Farbstoff wird, wie im letzten Absatz des Beispieles 6 beschrieben, hergestellt, wobei jedoch an Stelle des Kupferphthalocyanins Kupferphthalocyanin- tri-4'-sulfonsäure verwendet wird, die Behandlung mit Chlorsulfonsäure bei 120 C 4 Stunden lang durchgeführt und das entstandene Produkt mit 1, 5 molekularen Anteilen von -Chloräthyl- amin behandelt wird.
Beispiel 11 : Eine Ätzdruckpaste (discharge printing paste) folgender Zusammensetzung wird hergestellt :
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<tb>
<tb> Natriumsulfoxylatformaldehyd... <SEP> 15 <SEP> Teile
<tb> Natriummonobenzylsulfanilat.... <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> sulfoniertes <SEP> Dimethylphenylbenzylammoniumchlorid <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> Natriumkarbonat <SEP> 4 <SEP> Teile
<tb> 50% <SEP> wässerige <SEP> Zinkoxydpaste... <SEP> 10 <SEP> Teile
<tb> Gummi <SEP> traganthum <SEP> (7% <SEP> wässerige
<tb> Lösung) <SEP> 61 <SEP> Teile
<tb> 100 <SEP> Teile
<tb>
Die Druckpaste wird mit einer Walzdruckvor- richtung auf ein Baumwollgewebe aufgebracht und nach dem in Beispiel 1 angegebenen Ver- fahren aufgefärbt, wobei jedoch der unten ange- gebene Farbstoff verwendet wurde.
Das bedruckte Gewebe wird getrocknet, 5 Minu- ten bei 100 C gedämpft, dann gespült, ge- waschen, gespült und getrocknet, wie in Beispiel 1 angegeben.
Man erhält auf diese Weise ein Gewebe mit einem weissen Muster auf einem waschechten, glänzenden türkisblauen Grund.
Der verwendete Farbstoff wird, wie folgt, erhalten : Kupferphthalocyanin-tetra-4'-sulfon- säure wird 4 Stunden bei 120 C mit Chlor- sulfonsäure erhitzt und die Reaktionsmasse in
Eis und Wasser eingebracht. Der Niederschlag wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und bei
15 C 16 Stunden mit einer wässerigen Lösung von 3 molekularen Anteilen von ss-Bromäthylamin in Gegenwart einer zur Aufrechterhaltung eines pH-Wertes zwischen 7, 0 und 8, 0 ausreichenden
Menge an Natriumbikarbonat verrührt. Hierauf wird Kochsalz zugesetzt und der Niederschlag abfiltriert, mit Natriumchloridlösung gewaschen und getrocknet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Färben und Drucken von aus Cellulose bestehenden Textilmaterialien, da- durch gekennzeichnet, dass das Textilmaterial mit, wie an sich bekannt, einem Farbstoff, der
EMI5.5
mit einem säurebindenden Mittel behandelt wird.