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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf einen Bacillus licheniformis Promotor, ein DNA-Konstrukt, das
den Promotor umfasst, ein Wirtszelle, die mit dem DNA-Konstrukt transformiert
ist und ein Verfahren zur Herstellung eines Proteins in Bacillus
durch den Promotor.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bisher sind verschiedene Promotor-Sequenzen
des Bacillus licheniformis α-Amylase-Gens beschrieben
worden. So beschreiben M. Sibakov und I. Palva, Eur. J. Biochem.
145, 1984, pp. 567–572,
die Isolierung und Bestimmung des 5' Endes des Bacillus licheniformis α-Amylase-Gens,
einschließlich
des Promotor-Sequenz;
T. Yuuki et al., J. Biochem. 98, 1985, pp. 1147–1156, zeigen die vollständigen Nucleotid-Sequenz
des Bacillus licheniformis α-Amylase-Gens
einschließlich
der Promotor-Sequenz; und B.M. Laoide et al., J. Bacteriol. 171(5),
1989, pp. 2435–2442,
diskutieren die katabole Repression des Bacillus licheniformis α-Amylase-Gens
von einer Region um das 5' Ende
des Gens und zeigen die Sequenz dieser Region.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfinder haben überraschenderweise
gefunden, dass ein neuer, zu den bisher publizierten Promotor-Sequenzen
homologer Promotor einen dramatischen Anstieg des Ertrags eines
Proteins zur Folge hat, wenn das Gen, das für das Protein kodiert, von
dem Promotor transkripiert wird.
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Dementsprechend bezieht sich die
vorliegende Erfindung auf einen Bacillus Promotor, der in der folgenden
DNA-Sequenz eingeschlossen ist,
wobei jedes von N
1-N
9 A, T, C oder
G ist, mit der Ausnahme, dass N
2-N
9 zusammen nicht die Sequenz ATGTTTCA oder
GTGTTTCA bilden,
oder ein funktionelles Homolog der Sequenz.
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In den bisher publizierten Sequenzen
ist N1 entweder T (vgl. T. Yuuki et al.,
oben) oder C (B.M. Laoide et al., oben), während N2-N9 entweder ATGTTTCA ist (T. Yuuki et al.,
oben, und B.M. Laoide et al., oben) oder GTGTTTCA (vgl. M Sibakov,
oben). Mehrere Veröffentlichungen
diskutieren die katabole Repression des Bacillus-Gens, einschließlich des
B. licheniformis α-Amylase-Gens.
So bilden B.M. Laoide et al, oben, und B.M. Laoide und D.J. McConnell,
J. Bacteriol. 171, 1989, pp. 2443–2450 die cis-Sequenzen, die
essentiell sind für die
Vermittlung der katabolen Repression von amyL in B. subtilis auf
eine 108 by Region unterhalb des Promotors und oberhalb der Signalsequenzschnittstelle
ab. Sie identifizieren eine invertierte Wiederholungssequenz, TGTTTCAC-20
bp-ATGAAACA, in dieser Region, beobachten aber, dass Deletion in
dem linken Teil dieser Sequenz die Expression entweder aufhob oder
veränderte,
ohne katabole Repression zu beeinflussen. Sie identifizieren um
die transkriptionsiniziierenden Stellen in einer Vielzahl von B.
subtilis Katabolismus-repremierbaren Genen Sequenzen, die zu dem
linken Teil der amyL invertierten Wiederholungssequenz (5'-A/T T G T N A/T-3') homolog sind.
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Y. Miwa und Y. Fujita, Nucl. Acids
Res. 18, pp. 7049–7053,
begrenzen die cis-Sequenzen,
die in kataboler Repression des B. subtilis gnt Operons involviert
sind, auf eine 11 by Region. Innerhalb dieser 11 by Region ist eine
8 by Sequenz, ATTGAAAG, von der die Autoren behaupten, dass sie
eine Konsensus-Sequenz sein könnte,
die in katabole Repression im Genus Bacillus involviert ist, da
sie in anderen katabolisch repremierbaren Bacillus-Genen gefunden
wurde. Interessanterweise folgt in dem B. licheniformis α-Amylase-Gen die
oben gezeigte Konsensus-Sequenz unverzüglich auf den linken Teil der
von Laoide et al. identifizierten invertierten Wiederholungssequenz.
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M.J. Weickert und G.H. Chambliss,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, pp. 6238–6242 beschreiben Platz-gerichtete
Mutagenese einer katabolen Repressions-Operator-Sequenz in B. subtilis von
dem amyE Gen. Sie beobachten, dass beides, Überproduktion und katabole
Repression von Amylase, durch Mutationen in der gleichen Region
beeinflusst waren, und manchmal durch die gleiche Mutation. Sie
fanden, dass der B. subtilis α-Amylase
katabole Repressions-Operator signifikante Homologie mit Sequenzen
in anderen Bacillus Amylase-Gen regulatorischen Regionen und mit
anderen katabolisch repremierten Genen teilt. Die Konsensus-Sequenz,
die sie identifizierten, befindet sich in Bezug auf die B. licheniformis α-Amylase-Transkriptions-iniziierenden
Stelle auf Position +70 bis +64.
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Mindestens eine Gruppe zieht in Betracht,
dass die Sequenz N2-N9 (nach
der vorliegenden Nomenklatur) einen essentiellen Teil der cis-Sequenz
bildet, die für
katabole Repression erforderlich ist, während eine andere Gruppe auf
eine direkt benachbarte Sequenz hinweist. Es ist bemerkenswert,
dass N2-N9 einen
Teil einer invertierten Wiederholungssequenz bilden. Modifizierungen
dieser Sequenzen können
gut die Transkriptionslevel, die von dem amyL-Promotor erhalten
werden, beeinflussen. Dennoch kann es nicht unberücksichtigt
gelassen werden, dass Ersetzungen in anderen Teilen der Promotor-Sequenz,
wie z. B. bei N1, auch die Transkriptionslevel,
die von dem Promotor erhalten werden, beeinflussen können.
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In dem vorliegenden Kontext ist der
Ausdruck "funktionelles
Homolog" dazu bestimmt,
eine Promotor-Sequenz mit mindestens 70% Sequenz-Identität zu der
oben gezeigten Sequenz anzuzeigen, welche Sequenz unter vergleichbaren
Bedingungen eine effizientere Transkription des Gens, welchem sie
vorangestellt ist, fördert,
als der von T. Yuuki et al., oben, oder B. Laoide et al., oben,
offenbarte Promotor. Die Transkriptions-Effizienz kann zum Beispiel
durch eine direkte Messung der Menge der mRNA, die von dem Promotor transkripiert
wurde, bestimmt werden, z. B. durch Northern Blotting oder Primer
Verlängerung,
oder indirekt durch Messen der Menge an Genprodukt, die von dem
Promotor exprimiert wird. Der Ausdruck ist dazu bestimmt, dass er
Derivate der oben gezeigten Promotor-Sequenz einschließt, zum
Beispiel Insertion von einem oder mehreren Nukleotiden in die Sequenz,
Zugabe von einem oder mehreren Nukleotiden an beiden Enden der Sequenz
und Deletion von einen oder mehreren Nukleotiden an beiden Enden
oder innerhalb der Sequenz, vorausgesetzt, dass solche Modifikationen
die Promotor-Funktion der Sequenz nicht beeinträchtigen. Fragmente der oben
gezeigten Sequenz sind in diese Definition eines funktionellen Homologs
eingeschlossen.
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DETAILLIERTE
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Der Promotor der Erfindung kann von
dem Genom eines geeigneten Bacillus licheniformis Stammes durch
Hybridisierung unter Verwendung von Oligonukleotidproben, die auf
der Promoter-Sequenz, die von T. Yuuki et al., oben, oder B. Laoide
et al., oben, bekannt ist, in Übereinstimmung
mit Standardtechniken ab geleitet werden (vgl. Sambrook et al. Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor, NY, 1989). Die
bekannte Promoter-Sequenz kann an einer oder mehreren Stellen durch
ortgerichtete Mutagenese in Übereinstimmung
mit gut bekannten Methoden modifiziert werden. Die Promoter-Sequenz
kann auch durch etablierte Standardmethoden, z. B. das Phosphoamidit-Verfahren,
beschrieben von S.L. Beaucage und M.H. Caruthers, Tetrahedron Letters
22, 1981, pp. 1859–1869,
oder das von Matthes et al., EMBO J. 3, 1984, pp. 801–805 beschriebene
Verfahren synthetisch hergestellt werden.
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Beispiele von bevorzugten Promotoren
der Erfindung sind solche, wobei N1 C oder
T ist; oder wobei N7 A, G oder C ist; insbesondere
wobei N1 C ist und N7 A
ist. So bilden N2-N9 zusammen
vorzugsweise die Sequenz ATGTTACA, während N1 vorzugsweise
C ist.
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Ein Beispiel eines geeigneten Fragments
der unten gezeigten Promotor-Sequenz hat die folgende DNA-Sequenz
wobei N
1-N
9 die oben angegebene Bedeutung hat.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Promoter der Erfindung von einem B. licheniformis Gen abgeleitet,
und insbesondere ist er eine Variante eines Bacillus licheniformis α-Amylase-Promotors.
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In einem anderen Aspekt bezieht sich
die vorliegende Erfindung auf ein DNA-Konstrukt, das eine DNA-Sequenz umfasst,
welche ein Protein von Interesse ko diert, dem eine wie oben beschriebene
Promoter-Sequenz vorangestellt ist. Das Protein von Interesse kann
vorteilhafterweise ein Enzym sein, z. B. α-Amylase, Cyclodextrin Glycosyl
Transferase oder eine Protease. Das DNA-Konstrukt kann vorteilhafterweise
auch eine Sequenz umfassen, die ein Signalpeptid kodiert, um eine
Sekretion des besagten Proteins in das Kulturmedim sicherzustellen,
wenn eine mit dem DNA-Konstrukt transformierte Zelle kultiviert
wird.
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Nach der Erfindung kann das DNA-Konstrukt
auf einem selbständig
replizierenden Expressions-Vektor sein. Der Vektor umfasst ferner
eine DNA-Sequenz, die den Vektor befähigt, in der Wirtszelle zu
replizieren. Beispiele solcher Sequenzen sind die Replikationsursprünge der
Plasmide pUC19 (C. Yanisch-Perron et al., Gene 33, 1985, pp. 103–119), pACYC177
(A.C.Y. Chang und S.N. Cohen, J. Bacteriol. 134, 1978, pp. 1141–1156),
pUB110 (Gryczan et al. 1978) oder pIJ702 (E. Katz et al., J. Gen.
Microbiol. 129, 1983, pp. 2703–2714).
Der Vektor kann auch einen Selektionsmarker umfassen, z. B. ein
Gen, dessen Produkt eine Antibiotikum-Resistenz überträgt, wie z. B. Ampicillin-,
Chloramphenicol- oder Tetracyclin-Resistenz, oder die dal Gene aus
B. subtilis oder B. licheniformis (B. Diderichsen, 1986). Die Methoden,
die verwendet werden, um die DNA-Sequenz, die das interessierende
Protein kodiert, Promoter und Replikationsursprung zu ligieren, sind
in der Technik ausgebildeten Personen wohl bekannt (vgl. zum Beispiel
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor, NY, 1989).
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Alternativ kann das DNA-Konstrukt
auf dem Chromosom der Wirtszelle sein. Das ist oft von Vorteil,
da das DNA-Konstrukt eher stabil in der Wirtszelle behalten wird.
Integration des DNA-Konstrukts in das Wirts-Chromosom kann nach
konventionellen Verfahren, z. B. durch homologe Rekombination, durch
geführt werden.
Es soll zur Kenntnis genommen werden, dass die Promotor-Sequenz,
die DNA-Sequenz, die das Protein von Interesse kodiert, und optional
die Signal-Sequenz auch getrennt in die Wirtszelle eingeführt werden können.
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Die Wirtszelle kann geeigneterweise
ein Stamm von Bacillus sein, insbesondere ein Stamm von Bacillus
licheniformis, Bacillus lentus, Bacillus brevis, Bacillus stearothermophilus,
Bacillus alkalophilus, Bacillus amyloliquefaciens, Bacillus coagulans,
Bacillus thuringiensis oder Bacillus subtilis.
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In einem weiteren Aspekt bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf einen Prozess zur Herstellung
eines Proteins in Bacilli, der das Kultivieren einer Bacillus-Wirtszelle, die mit
einem DNA-Konstrukt oder Vektor nach der Erfindung unter Bedingungen
transformiert wurde, welche die Herstellung des Proteins und die
Rückgewinnung
des resultierenden Proteins aus der Kultur erlauben, umfasst.
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Das Medium, das zum Kultivieren der
Zellen verwendet wird, kann irgendein herkömmliches Medium, geeignet für das Züchten von
Bakterien, sein. Das Produkt des exprimierten Gens wird vorzugsweise
aus der Kultur zurückgewonnen.
Rückgewinnung
des Produkts kann durch herkömmliche
Methoden ausgeführt
werden, einschließlich
Trennen der Zellen von dem Medium durch Zentrifugieren oder Filtrieren,
Präzipitieren
der proteinhaltigen Komponenten vom Überstand oder Filtrieren durch
ein Salz, z. B. Ammoniumsulfat, gefolgt, falls nötig, von einer Vielfalt an
chromatographischen Methoden, z. B. Ionenaustauscher-Chromatographie,
Affinitäts-Chromatographie,
oder Ähnlichem.
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Die Erfindung wird ferner in dem
folgenden Beispiel unter Bezugnahme auf die angefügten Zeichnungen,
in welchen die folgenden Abkürzungen
verwendet sind, beschrieben:
"pBR322" bezeichnet pBR322-abgeleitete DNA;
"+ori pUB110" bezeichnet den Plus-Replikationsursprung
von pUB110;
"rep" bezeichnet das rep-Gen
von pUB110;
"kat" bezeichnet das Chloramphenicol-Resistenz-Gen
von pC194;
"cgtA" bezeichnet das Thermoanaerobacter
CGTase-Gen;
"PamyM" bezeichnet den Promotor
des B. sterothermophilus maltogene Amylase-Gen (Diderichsen und Christiansen, 1988);
"bla" bezeichnet das Ampicillin-Resistenz-Gen
von pBR322;
"pKK233-2" bezeichnet pKK233-2-abgeleitete
DNA;
"PamyL" bezeichnet den Promotor
des B. licheniformis α-Amylase-Gens;
"PamyQ" bezeichnet den Promotor
des B. amyloliquefaciens α-Amylase-Gens;
"amyL-cgtA" bezeichnet das Fusions-Gen,
das den das Signalpeptid kodierenden Teil des B. licheniformis α-Amylase-Gens
und den Teil des Thermoanaerobacter CGTase-Gens, der das mature
Enzym kodiert, umfasst;
"erm" bezeichnet das Erythromycin-Resistenz-Gen
von pE194;
"ori
pE194" bezeichnet
den Plus-Replikationsursprung und die rep-Gen enthaltende Region
von pE194; und
"amyL" bezeichnet ein DNA-Fragment,
das das 3' Ende
des B. licheniformis α-Amylase-Gens umspannt.
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1 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pNV601;
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2 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pPL1878;
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3 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pPL1419;
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4 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pPL1489;
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5 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pPL1540;
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6 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pDN3000;
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7 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pPL1759;
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8 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pPL1892;
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9 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pPL1796;
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10 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pBB37;
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11 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pPL1385;
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12 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pPL1893;
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13 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pSJ1111;
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14 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pDN3060;
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15 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pSJ1277;
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16 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pSJ994;
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17 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pSJ1283;
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18 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pSJ1342;
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19 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pSJ1359;
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20 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pPL1483;
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21 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pPL1487;
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22 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pSJ932;
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23 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pSJ948;
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24 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pSJ980;
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25 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pSJ1391;
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26 ist
eine schematische Darstellung des durch homologe Rekombination erfolgten
Austausches zwischen dem chromosomalen α-Amylase-Gen und dem auf Plasmid
pSJ1391 getragenen amyL-cgtA Fusions-Gen;
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27 ist
eine schematische Darstellung der in vivo Rekombination zwischen
den 5' Enden des
maturen Teils von cgtA; und
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28 ist
eine Restriktionsmappe von Plasmid pSJ1755.
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Die Erfindung wird ferner in den
folgenden Beispielen veranschaulicht, die nicht in irgendeiner Weise dazu
gedacht sind, den Umfang der Erfindung wie beansprucht zu begrenzen.
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BEISPIEL
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Allgemeine Verfahren
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Die experimentellen Techniken, die
verwendet wurden, um das Plasmid zu konstruieren, waren Standardtechniken
innerhalb des Gebietes der rekombinanten DNA-Technologie, vgl. T.
Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor, New York, 1982.
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Restriktions-Endonucleasen wurden
von New England Biolabs und Boehringer Mannheim gekauft und wurden,
wie von den Herstellern empfohlen, verwendet.
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T4 DNA-Ligase wurde von New England
Biolabs gekauft und wie von dem Hersteller empfohlen verwendet.
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Herstellung von Vektor-DNA aus allen
Stämmen
wurde durch das von Kieser, 1984, beschriebene Verfahren durchgeführt.
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Transformation von E.
coli
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Zellen von E. coli wurden kompetent
gemacht und wie von Mandel und Higa, 1970, beschrieben, transformiert.
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Transformation von B.
subtilis
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Kompetente Zellen wurden hergestellt
und wie von Yasbin et al., 1975, beschrieben, transformiert.
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Transformation von B.
licheniformis
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Plasmide wurden durch Polyethylen
Glycol-vermittelte Protoplastentransformation wie von Akamatzu, 1984,
beschrieben in B. licheniformis eingeführt.
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CGTasen-produzierende Kolonien von
entweder E. coli, B. subtilis oder B. licheniformis wurden durch Plattieren
der Transformanten auf LB Agar-Platten, angereichert mit 1% löslicher
Stärke,
identifiziert. Nach über
Nacht Inkubation bei entweder 37°C
oder 30°C
wurden die Platten durch Joddampf gefärbt, um Hydrolysezonen, die
durch die Aktivität
der CGTase an der Stärke
produziert wurden, zu zeigen. Medien
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1. Klonieren eines Thermoanaerobacter
sp. CGTase-Gens in Bacillus subtilis
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Die Konstruktion des E. coli Plasmids
pNV601 (1), welches
das Thermoanaerobacter sp. ATCC 53627 CGTase-Gen trägt, im folgenden
als cgtA bezeichnet, ist in WO 89/03421 offenbart. Das B. subtilis
Plasmid pPL1878 (2),
welches das cgtA Gen enthält,
ist in WO 91/09129 offenbart. Es wurde wie folgt konstruiert:
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pNV601 wurde teilweise mit Sau3A
verdaut, dann religiert und in E. coli SCS1 (gefrorene kompetente Zellen,
gekauft von Stratagene, La Jolla, Kalifornien) transformiert, selektioniert
auf Ampicillin-Resistenz (200 μg/ml).
Eine CGTase positive Kolonie war PL1419, enthaltend pPL1419 (3). Plasmid pPL1419 wurde
teilweise mit Sau3A verdaut, und die Fragmente wurden mit BglII
verdautem pPL1489 (4)
ligiert. Ein CGTase positiver, Ampicillin-resistenter (200 μg/ml) E.
coli SCS1 Transformant enthielt pPL1540 (5). pPL1489 wurde aus Plasmid pKK233-2
(gekauft von Pharmacia LKB Biotechnology) durch Insertion eines
synthetischen DNA-Verbindungsstückes
zwischen den PstI und HindIII Stellen in pKK233-2 erhalten. Dieses
Verbindungsstück
war das PstI-HindIII Fragment aus pDN3000 (6; WO 91/09129, Diderichsen et al., 1990).
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pPL1540 wurde mit HaeII und SphI
verdaut, und das 2,4 kb Fragment, das das cgtA Gen enthält, wurde
in HaeII + SphI verdautes Plasmid pDN1380 (Diderichsen und Christiansen,
1988) inseriert. Eine CGTase positive, Chloramphenicolresistente
(6 μg/ml)
Transformante von B. subtilis DN1885 (Diderichsen et al., 1990) enthielt
pPL1878.
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2. Konstruktion eines α-Amylase/CGTase
Fusions-Gens
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Klonierung des Bacillus licheniformis α-Amylase-Gens,
amyL, resultierend in Plasmid pDN1981, wird von Jørgensen
et al., 1990, beschrieben.
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In Plasmid pPL1759 (7) wurde das PstI-HindIII Fragment von
pDN1981 durch das PstI-HindIII Multiverbindungsstück-Fragment
von pDN3000 (6) ersetzt.
Es behielt den amyL Promotor und das meiste der das Signalpeptid
kodierenden Sequenz.
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Plasmid pPL1892 (8) wurde durch Insertion des cgtA Gens,
ausgeschnitten aus pPL1878 auf einen 2,4 kb SalI-NotI Fragments
in SalI + NotI verdautes pPL1759, konstruiert, und durch Transformation
von DN1885 zu Kanamycin-Resistenz
(10 μg/ml).
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Plasmid pPL1796 (9) wurde durch Insertion eines 0,5 kb
SacI-EcoRV Fragments von pBB37 (10;
Jørgensen,
P. et al., 1991) in SacI + SmaI verdautes pPL1385 (11; Diderichsen et al., 1990) konstruiert,
und durch Transformation von DN1885 zur Chloramphenicol-Resistenz
(6 μg/ml).
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Plasmid pPL1893 (12) wurde durch Insertion des CGTase-Gens,
ausgeschnitten aus pPL1878 auf einem 2,4 kb BamHI-NotI Fragment
in BamHI + NotI verdautes pPL1796 konstruiert, und durch Transformation
von DN1885 zur Chloramphenicol-Resistenz (6 μg/ml).
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Die Technik der in vivo Genmanipulation
(Jørgensen
et al., 1990), durch welche zwei DNA-Sequenzen, die auf dem gleichen
Plasmid enthalten sind und eine homologe Region teilen, durch Rekombination
zwischen den homologen Regionen in vivo (siehe 27) zusammen fusioniert werden können, wurde
verwendet, um eine Fusion zwischen den Genen amyL und cgtA, in welchen
die cgtA Signalpeptid kodierende Sequenz genau durch die Signalpeptid
kodierende Sequenz des amyL Gens ersetzt worden ist, zu konstruieren.
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Zu diesem Zweck wurde das folgende
Oligonukleotidverbindungsstück
synthetisiert und in SaII verdautes pUC19 (Yanish-Perron et al.,
1985) ligiert, ergebend pSJ1111 (
13)
nach Transformation von E. coli SJ2 (Diderichsen et al., 1990) und
Selektion auf Ampicillin-Resistenz (200 μg/ml): 3' Ende der amyL Signalpeptid
kodierenden Region
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Das pC194 (Horinouchi und Weisblum,
1982) abgeleitete Chloramphenicol-Resistenz-Gen, kat, wurde aus pDN3060
(14; WO 91/09129) als
ein 1,1 kb BamHI-BglII Fragment ausgeschnitten und in BclI verdautes
pSJ1111 inseriert, ergebend pSJ1277 (15)
nach Transformation von E. coli SJ 6 (Diderichsen et al., 1990),
und Selektion auf Ampicillin (200 μg/ml) und Chloramphenicol (6 μg/ml) Resistenz.
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pSJ994 (16) wurde durch Ligation des 0,6 kb NotI-NcoI
Fragments von pPL1893 zu dem 5,4 kb NotI-NcoI Fragments von pPL1892
konstruiert, und durch Transformation in B. subtilis DN1885, unter
Selektion auf Kanamycin-Resistenz
(10 μg/ml).
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pSJ1283 (17) wurde durch Ligation des 1,1 kb SaII
Fragments von pSJ1277 mit SaII verdautem pSJ994 konstruiert, und
durch Transformation in DN1885, unter Selektion auf Kanamycin (10 μg/ml) und
Chloramphenicol (6 μg/ml)
Resistenz.
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pSJ1342 (18) wurde durch Deletion des 1,1 kb PstI
Fragments von pSJ1283 konstruiert, und durch Transformation in DN1885,
unter Selektion auf Kanamycin-Resistenz (10 μg/ml).
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pSJ1359 (19) wurde durch die tatsächliche
in vivo Rekombination von pSJ1342 konstruiert. Es besteht Homologie
zwischen den Start des maturen Teils des CGTase-Gens und dem Teil
des synthetischen Oligonukleotids, das sich zwischen PstI und SaII
auf pSJ1342 erstreckt. Falls das Plasmid ein Rekombinations-Ereignis zwischen
diesen zwei homologen Regionen durchmacht, werden die einzigen Stellen
für XbaI, SaII
und BamHI deletiert werden.
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Eine Charge von pSJ1342, hergestellt
aus dem Wirtsstamm DN1885, wurde mit BamHI, XbaI und SaII gründlich verdaut,
und das verdaute Plasmid wurde direkt (d.h. ohne Ligation) in kompetente
Zellen von DN1885 transformiert, unter Selektion auf Kanamycin-Resistenz
(10 μg/ml).
Diese Methode reichert die rekombinierten Plasmide stark an, da
linearisierte Plasmidmonomere nicht in der Lage sind, B. subtilis
kompetente Zellen zu transformieren (Mottes et al., 1979). Rekombinierte
Plasmide würden
nicht durch die Restriktionsenzyme geschnitten werden, und so als
eine Mischung von monomeren und oligomeren Formen existieren, die
gut in der Lage sind, kompetente B. subtilis Zellen zu transformieren.
Ein so erhaltener Transformant enthält pSJ1359. Dieses Plasmid
enthält
den Replikationsursprung pUB 110 (Lacey und Chopra, 1974, Gryczan
et al., 1978, McKenzie et al., 1986), das pUB 110 Rep-Protein-Gen,
das Kanamycin-Resistenz-Gen, und
den B. licheniformis α-Amylase
(amyL) Promotor und Signalpeptid kodierende Region, perfekt fusioniert mit
der DNA, die den maturen Teil der CGTase von Thermoanaerobacter
sp. ATCC 53627 kodiert.
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3. Konstruktion eines
chromosomalen Integrations-Vektors
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Ein 1,4 kb BamHI Fragment, das das
pUB110 Kanamycin-Resistenz-Gen (kan) enthält, wurde aus Plasmid pDN2904
(WO 91/09129) ausgeschnitten, mit BglII verdautem pDN3000 (6) ligiert, in E. coli SCS1
unter Selektion auf Ampicillin-Resistenz (100 μg/ml) transformiert, und pPL1483
(20) wurde aus einem
solchen Transformanten wiedergewonnen.
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Dieses Plasmid wurde dann mit einem
Bacillus-Vektor, der temperaturabhängig repliziert, vereinigt, Plasmid
pE194 (Horinouchi und Weisblum, 1982b). pPL1483 wurde mit AccI verdaut,
pE 194 wurde mit ClaI verdaut, die zwei linearisierten Plasmide
gemischt, ligiert und in B. subtilis DN1885 unter Selektion auf
Kanamycin-Resistenz (10 μg/ml)
bei 30°C
transformiert. Eine solche Transformante enthielt pPL1487 (21).
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Ein 3'-terminales Fragment des amyL-Gens wurde
als ein 0,7 kb SalI-HindIII Fragment aus Plasmid pDN1528 (Jørgensen,
S. et al., 1991) ausgeschnitten, mit SalI+HindIII verdautem pUC19
ligiert, und in E. coli SJ2 transformiert, selektioniert auf Ampicillin-Resistenz
(200 μg/ml).
Eine solche Transformante enthielt pSJ932 (22).
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Plasmid pSJ948 (23) wurde durch Insertion eines BglII
Verbindungsstücks
in HindII verdautes pSJ932 erhalten, nochmals auf Ampicillin-Resistenz
(200 μg/ml)
selektioniert nach Transformation von SJ2.
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pSJ980 (24) wurde durch Ligation des 5,1 kb HindIII
Fragments von pPL1487 mit HindIII verdautem pSJ948 konstruiert,
selektioniert auf Kanamycin-Resistenz
(10 μg/ml)
in B. subtilis DN1885 bei 30°C.
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Schließlich wurde pSJ1391 (25) durch Ligation des 4,0
kb BglII Fragments von pSJ1359 mit dem 5,6 kb BglII Fragments von
pSJ980 konstruiert, selektioniert auf Kanamycin-Resistenz (10 μg/ml) in
DN1885 bei 30 °C.
Dieses Plasmid enthält
auf einem Vektor, der temperaturabhängig repliziert und Resistenz
gegen Kanamycin und Erythromycin trägt, den Promotor und aufwärtsgelegene
Region (ungefähr
0,4 kb) des B. licheniformis α-Amylase-Gens
(amyL), das α-Amylase/CGTase Fusions-Gen
(amyL-cgtA), und dann ungefähr 0,7
kb der 3'-Region des α-Amylase-Gens
('amyL).
-
4. Transfer des Fusions-Gens
auf B. licheniformis und Integration in das Chromosom
-
Ein α-Amylase-produzierender Stamm
von B. licheniformis wurde mit pSJ1391 durch die Protoplasten-Transformation-Methode
(Akamatzu, 1984) transformiert. Eine sich neubildende, Kanamycin-resistente Kolonie
wurde isoliert, und es wurde entdeckt, dass sie beides, α-Amylase
und CGTase, herstellt. Herstellung der beiden Enzyme kann durch
Auftrennung der Proteine in dem Kulturüberstand aus Schüttelflaschen-Kulturen
BPX-Medium (WO 91/09129) auf isoelektrischen Fokussierungsgelen
(z. B. unter Verwendung des Pharmacia Phast Systems) leicht unterschieden
werden, gefolgt durch Überschichtung
mit einem Agarose-Gel, das 1% lösliche
Stärke
enthält,
und nachfolgendes Färben
durch Joddampf. Die CGTase-Aktivität wurde bei pI 4,5 detektiert,
die α-Amylase-Aktivität bei pI
8.
-
Als dieser Transformant auf sein
Plasmid-Gehalt hin untersucht wurde, stellte sich heraus, dass ein Rekombinations-Ereignis
zwischen dem hereinkommenden Plasmid und dem Chromosom stattgefunden
hatte: Eine Doppel-Rekombination hatte das chromosomale α-Amylase
(amyL) Gen und das Plasmid-hervorgebrachte
amyL-cgtA-Fusions-Gen ausgetauscht, so dass das isolierte Plasmid
das amyL-Gen (B. subtilis DN1885 transformiert mit diesem Plasmid
produziert α-Amylase)
trug, wohingegen das amyL-cgtA Fusions-Gen jetzt auf dem Chromosom
blieb (26).
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Durch Vermehrung in TY-Medium (WO
91/09129) ohne Kanamycin wurden Stämme isoliert, die spontan ihr
Plasmid verloren hatten (SJ1599, SJ1603-1607).
-
Der ursprüngliche B. licheniformis Transformant
wurde auch experimentellen Bedingungen unterworfen, um chromosomale
Integration und nachfolgendes Ausschneiden aus dem Plasmid zum Fördern der
Rekombinations-Ereignisse sicherzustellen. Der Transformant wurde
auf LB-Agar (WO 91/09129) mit 10 μg/ml Kanamycin
bei 50°C
ausplattiert, Einzelkolonien wurden einige Male bei 50°C ausgestreift,
und jede wurde dann in aufeinanderfolgenden über Nacht TY-Kulturen bei 30°C ohne Kanamycin
hochgezogen, um Plasmid-Herausschneiden und -Verlust zu ermöglichen.
Kanas Isolate aus jeder ursprünglichen
50°C Kolonie
wurden in BPX Schüttelflaschen
inkubiert, und Produktion von entweder α-Amylase oder CGTase wurde durch Analyse
auf isoelektrisch fokussierenden Gelen wie oben bestimmt. Die analysierten
Plasmid-freien Stämme produzierten
alle entweder CGTase oder α-Amylase.
CGTase produzierende Isolate sind z. B. SJ1561-62, 1580-83, 1586-91
und 1595.
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Ein Stamm, genannt SJ 1608, schien
CGTase in größeren Mengen
als die anderen zu produzieren.
-
Southern Blot-Analysen der Stämme SJ1561,
1562, 1599, 1606 und 1608 bestätigten,
dass diese Stämme
das chromosomale amyL-Gen durch das amyL-cgtA Gen ersetzt hatten.
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Die folgenden Ergebnisse wurden durch
Quantifizierung der CGTase-Aktivität, die durch Inkubation in BPX
Schüttelflaschen
für 6 Tage
bei 37°C
produziert wurde, erhalten (Ergebnisse von verschiedenen Experimenten;
die Variation innerhalb jeder Gruppe von Stämmen war hauptsächlich auf
den Gebrauch von verschiedenen Chargen von Schüttelflaschen zurückzuführen):
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5. Promotor-Analyse
-
Wir haben untersucht, ob der große Unterschied
in CGTase-Produktion zwischen dem Stamm SJ1608 und den anderen Stämmen, die
das amyL-cgtA Gen enthalten auf Unterschiede in dem amyL-Promotor,
der verantwortlich für
die CGTase-Expression
ist, zurückzuführen war.
-
Die amyL-Promotor-Sequenz des B.
licheniformis Wirtsstammes ist in SEQ ID#4 angegeben.
-
Die Promotor-Region einer Anzahl
von CGTase-produzierenden B. licheniformis Stämmen wurde aus chromosomaler
DNA durch die PCR-Technik (Saiki et al., 1988) amplifiziert, als
Primer wurden ein Oligonukleotid, das Pos. 204–233, abwärts gelesen durch den amyL-Promotor,
entspricht, und ein anderes Oligonukleotid, das in der Sequenz dem
5'-Ende der DNA,
entspricht die die mature CGTase kodiert und aufwärts gelesen,
verwendet. Die Sequenz dieses zweiten Oligonukleotids war 5'-CCTGTTGGATTATTACTGGG-3' (SEQ ID#5).
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Das aus jedem Stamm amplifizierte
DNA-Fragment wurde aus einem Agarose-Gel ausgeschnitten und unter Verwendung
der gleichen Oligonukleotide, die für PCR-Amplifikation als Sequenzier-Primer
in dem Dideoxy-Verfahren (Sanger et al., 1977) verwendet wurden,
direkt sequenziert.
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Die Ergebnisse der Sequenz-Analyse
zeigen, dass eine oder beide der zwei Punkt-Mutationen in der Promotor-Region für den beobachteten
großen
Unterschied in der CGTase-Produktion verantwortlich sind.
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Stämme SJ1599 und 1603-06, alle
niedrigergiebig, haben die in SEQ ID#4 gezeigte Promotor-Sequenz.
Wie auch immer, der hochergiebige Stamm SJ1608 enthält die in
SEQ ID#6 gezeigte Promotor-Sequenz.
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Die Unterschiede treten bei Pos.
533 auf, wo SJ1608 ein C anstelle eines T enthält, und an Pos. 593, wo SJ1608
ein A anstelle eines T enthält.
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Die Sequenz des amyL-Promotors auf
pSJ1359 und pSJ1391 wurde unter Verwendung der PCR-Amplifikation
und des oben beschriebenen Sequenzierungsverfahrens bestimmt. Diese
zeigte, dass beide Plasmide die in SEQ ID#1 gezeigte Promotor-Sequenz
enthalten, d. h. identisch zu der Promotor-Sequenz von SJ1608.
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6. Analyse des Promotor-Effekts
auf Expression des B. licheniformis α-Amylase-Gen amyL
-
pSJ1755 (28) wurde durch Ligation des 3,3 kb BglII-HindIII
Fragments von pDN1981 (vgl. Beispiel 2) mit dem 4,9 kb BglII-HindIII
Fragments von pSJ1391 (25)
konstruiert, selektioniert auf Kanamycin-Resistenz (10 μg/ml) in
DN1885 bei 30 °C.
Dieses Plasmid enthält
das gesamte amyL-Gen mit der in SEQ ID#6 gezeigten Promotor-Sequenz
(der in dem hochergiebigen CGTase-Stamm SJ1608 gefundenen Promotor)
auf einem Vektor, der temperaturabhängig repliziert und Resistenz
gegen Kanamycin und Erythromycin trägt.
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Der α-Amylase-produzierende B. licheniformis-Stamm,
aus welchem SJ1608 abgeleitet worden war, enthielt ein in das alkaline
Protease-Gen inserierte Chloramphenicol-Resistenz-Gen, dadurch dieses
Gen unterbrechend und den Stamm alkaline Protease negativ machend.
Ein abgeleiteter Stamm, SJ1707, ist identisch mit SJ1608, mit der
Ausnahme, dass das Chloramphenicol-Resistenz-Gen durch eine ungefähr 150 by Deletion
ersetzt wurde, welche ebenfalls den Stamm alkaline Protease negativ
macht.
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Plasmid pSJ1755 wurde in den Stamm
SJ1707 durch Proteoplasten-Transformation
eingeführt,
und Austausch des amyL-cgtA Fusions-Gens durch das amyL-Gen wurde
durch Integration/Herausschneiden wie in Beispiel 4 beschrieben
erreicht.
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Erträge an α-Amylase aus dem transformierten
Stamm SJ1707, in welchem dem amyL-Gen die in SEQ ID#6 gezeigte Promotor-Sequenz
vorangestellt ist, wurden mit dem Ertrag aus dem Stamm, aus welchem SJ1608
abgeleitet wurde und in welchem dem amyL-Gen die in SEQ ID#4 gezeigte
Promotor-Sequenz vorangestellt ist, verglichen.
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Die Ergebnisse wurden von BPX Schüttelflaschen-Kulturen,
inkubiert für
6 Tage bei 37°C,
erhalten.
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Aus diesen Ergebnissen wird klar
ersichtlich, dass der Gehalt an α-Amylase
durch Verwendung der in SEQ ID#6 gezeigten Promotor-Sequenz außerordentlich
erhöht
wird.
-
REFERENZEN
-
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