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Die
Erfindung betrifft ein neues prokaryotisches Expressionssystem und
dadurch exprimierte Proteine.
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Die
industrielle Herstellung von Proteinen hat in vielen Fällen native
Expressionssysteme und sekretorische Systeme von Mikroorganismen
und insbesondere Bakterien ausgenutzt. Beispielsweise und ohne Beschränkung ist
vom Bakterium Bacillus subtilis bekannt, dass es eine Anzahl von
Proteinen produziert und sekretiert. Eines dieser Proteine, α-Amylase,
ist von industrieller Bedeutung, und somit ist das Ernten dieses
sekretierten Proteins eine gegenwärtig von der Industrie durchgeführte Tätigkeit.
Allerdings wird die Ausbeute des Proteins durch Proteinabbau während oder
unmittelbar nach oder gerade nach dem Durchtritt durch die Zellmembran
vermindert.
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Daraus
ergibt sich, dass es einen Bedarf gibt, ein Proteinexpressionssystem
bereit zu stellen, das die Produktion nativer Proteine oder tatsächlich heterologer
oder rekombinanter Proteine erhöht,
und insbesondere diese Produktion durch Verminderung des Abbaus
des Proteins zu erhöhen.
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Es
ist auch bekannt, Mikroorganismen bereit zu stellen, die ein heterologes
Protein, d.h. Proteine, die für
bestimmte Bakterien nicht nativ sind, exprimieren und vorteilhafterweise
sekretieren. Diese Art von System umfasst die Transformation einer
Bakterienzelle mit heterologer DNA mit der Absicht, ein rekombinantes
Protein herzustellen oder zu produzieren. Mikroorganismen, wie Escherichia
coli (Bakterium), Saccharomyces cervisiae, Aspergillus nidulans
und Neurospora crassa (Pilz), wurden auf diese Weise benutzt.
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Die
Expression eines heterologen Proteins in diesen primitiven Eukaryoten
ermöglicht
es, dass einige wünschenswerte
eukaryotische post-translationale Modifikationen in diesen heterologen
Proteinen auftreten, was dazu führt,
dass die Stabilität
des exprimierten Proteins und die nachfolgende Verbesserung der
Ausbeute zunimmt. Kürzlich
wurde die Verwendung von Säuger-
und Insektenzellkultursystemen entwickelt, um die Expression eukaryotischer
Proteine zu erleichtern, die aus verschiedenen Gründen in
einer prokaryotischen Wirtszelle nicht exprimiert werden können.
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Allerdings
bleibt die Kosteneffizienz der Herstellung eines rekombinanten Proteins
noch der Hauptvorteil, der von gentechnischen prokaryotischen Expressionssystemen
angeboten wird, und tatsächlich
wurden signifikante Vorteile bei der Entwicklung gentechnischer
E.coli-Stämme gemacht,
die die Ausbeute spezifischer rekombinanter Proteine erhöhen. Die
Entwicklung dieser Bakterienstämme
wurde mit einer ständig
zunehmenden Entwicklung von effizienteren Vektoren zusammengebracht,
die angepasst sind, die Expression eines rekombinanten Proteins
zu optimieren. Diese Vektoren enthalten üblicherweise Promotorelemente,
die in einfacher Weise an oder ausgeschaltet werden können.
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Allerdings
gibt es zwei Hauptnachteile, wenn E.coli als Mittel zur Expression
eines rekombinanten Proteins verwendet wird. Erstens können hohe
Expressionsmengen dazu führen,
dass das rekombinante Protein in dem bakteriellen Cytoplasma als „Einschlusskörper" präzipitiert.
Dieses Merkmal wurde als vorteilhaft angesehen, da es ein einfaches
Mittel sein kann, die unlöslichen
rekombinanten Proteine von den löslichen
endogenen E.coli-Proteinen zu trennen. In der Realität ist dieser
Vorteil jedoch kein allgemeines Merkmal des Systems, da in vielen
Fällen
das Protein als unlösliches
Präzipitat
bleibt, dass nur in die Lösung
freigesetzt werden kann, indem ein starkes chaotropes Mittel verwendet
wird. Dies stellt aber ein Hauptproblem dar, wenn das in Rede stehende
Protein besonders labil ist und dadurch seine biochemische oder
biologische Aktivität
durch Denaturierung verliert. Zweitens führt die Expression eines fremden
Proteins in E.coli zu einem schnellen Abbau dieser Proteine über ein
effizientes proteolytisches System. Somit entstehen Schwierigkeiten
hinsichtlich der Isolierung eines intakten rekombinanten Proteins
aus E.coli-Zellen.
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E.coli-Stämme (TOPP-Serie,
BL21) wurden konstruiert, um die Expression rekombinanter Proteine
zu ermöglichen,
die üblicherweise
in traditionellen Laborstämmen
von E.coli schwierig sind, zu exprimieren. Diese konstruierten E.coli-Stämme sind
nicht so invariabel wie biologisch unfähig wie traditionelle Laborstämme von E.coli,
und als Folge benötigen
sie Einschließungsmengen
(„containment
levels"), die höher sind,
als sie normalerweise erforderlich sind.
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Die
Identifizierung alternativer prokaryotischer Wirtszellen und die
Entwicklung von Mitteln, die die Herstellung löslicher, intakter und biologisch
aktiver Proteine erleichtern, sind offensichtlich wünschenswert. Bemerkenswerterweise
ist die Anzahl von potentiellen prokaryotischen Wirtszellen enorm.
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Mit
der Absicht, ein neues Proteinexpressionssystem herzustellen, haben
wir uns entschieden, als unser Beispiel Bacillus subtilis gentechnisch
zu verändern,
um ein Expressionssystem bereit zu stellen, das die Probleme der
Ausbeute überwindet,
die mit Systemen des Standes der Technik assoziiert sind. Wir haben
unser Aufmerksamkeit auf die Bereitstellung eines bakteriellen Expressionssystems
fokussiert, das Proteine (nativ und/oder heterolog und/oder rekombinant)
erzeugt und idealerweise in das Kulturmedium sekretiert, das dieses
System die Reinigung des hergestellten Proteins aufgrund des Fehlens
von kontaminierenden endogenen bakteriellen Proteinen und anderen
Makromolekülen
ermöglicht.
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Eine
Anzahl von B.subtilis-Genen, die sekretierte Proteasen kodieren,
wurde identifiziert. Ohne Beschränkung
kodieren beispielsweise die aprE-, nprE-, bpf-, mpr-, epr-, nprB-
und vpr-Gene von B.subtilis extrazelluläre Proteasen. Diese Proteasen
werden in das Kulturmedium sekretiert, und die Deletion dieser aus dem
B.subtilis-Genom vermindert die Aktivität der extrazellulären Protease
auf weniger als 1 % des Wildtyp-Stammes. Trotz dieser Tatsachen
legen experimentelle Belege nahe, dass B.subtilis-Stämme, die
an extrazellulären
Proteasen defizient sind, noch einen signifikanten Verlust der Produktion
sekretorischer Proteine durch proteolytischen Abbau zeigen.
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Die
Identifizierung von mit der Zellwand assoziierten Proteasen führte uns
dazu, zu untersuchen, ob sie eine Rolle bei der Expression und Sekretion
von nativen und/oder heterologen und/oder rekombinanten Proteinen
in B.subtilis spielen, und ob die Proteasen eine Hauptrolle bei
der Bestimmung der Menge der Produktion sekretorischer Proteine
spielen.
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Das
Wand-Protease-A(„wall
protease A", wprA)-Gen
kodierte in 96 kDa Protein, das ein Signalpeptid, ein Propeptid
und eine Protease enthält,
die nach Synthese und Export zwei an die Zellwand gebundene Proteine,
CWBP23 und CWBP52 (1) bildet. Das CWBP52-Polypeptid besitzt
Protease-Aktivität,
die durch PMSF inhibiert wird, ein Inhibitor der Serin- Protease. Die Deletion
von wprA ergibt keinen bemerkenswerten Phänotyp hinsichtlich der Wachstumsgeschwindigkeit,
der Zellmorphologie, der Sporulation oder der Beweglichkeit.
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Das
wprA ist durch die folgenden Eigenschaften charakterisiert: das
Polypeptid ist mit der Zellwand assoziiert und wird während sowohl
der exponentiellen als auch stationären Wachstumsphasen exprimiert.
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Wir
entschieden uns, den Phänotyp
des wprA-Deletionsstamms mit einem besonderen Bezug zur Sekretion
des heterologen Proteins zu untersuchen.
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Unter
Verwendung der homologen Rekombination haben wir einen Stamm erzeugt,
in dem das wprA-Gen aus dem B.subtilis-Genom unter die Kontrolle
eines induzierbaren Promotors gestellt wurde. Wie vorstehend erwähnt wurde,
besitzt dieser wprA-kontrollierbare Stamm keinen offensichtlichen
Phänotyp,
selbst in Abwesenheit eines Induziermittels. Überraschenderweise gab es jedoch,
wenn die Ausbeute eines nativen Bakterienmodelproteins, der α-Amylase
aus Bacillus licheniformis (AmyL) im Wildtyp-Stamm und in wprA-Nullstamm verglichen
wurde, eine etwa 25 %ige Zunahme der Menge der α-Amylase, die am Ende des exponentiellen
Wachstums nachgewiesen wurde, vgl. 2A. Die
Ausbeute nahm weiter auf 41 % nach einer verlängerten Inkubation (3)
zu. Ausschalten des wprA-Gens ergab auch eine Zunahme der Ausbeute
der gentechnischen α-Amylase, AmyLQS50.5,
wenn sie mit dem wprA-Wildtyp-Stamm verglichen wurde (2B). Dies
legt nahe, dass das Ausschalten oder Deletieren des wprA-Gens signifikant
die Produktion der sekretierten homologen und heterologen Proteine
in B.subtilis erhöht.
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Die
Bedeutung des wprA-Gens im Hinblick auf die Sekretion eines nativen,
heterologen oder rekombinanten Proteins wird auch durch Experimente
belegt, die versuchten, zusätzliche
Gene zu identifizieren, die beim sekretorischen Weg involviert sind.
Wir haben einen B.subtilis-Stamm, CJ278, verwendet, der mit einem Vektor
transformiert wurde, der ein chimäres α-Amylase-Gen transformiert wurde,
vgl. Material und Methoden für
Details des chimären α-Amylase-Gens
und der B.subtilis-Stamm-Konstruktion. Dieser Stamm zeigte eine verminderte
Sekretion der chimären α-Amylase
verglichen mit der Menge der Sekretion durch einen Wildtyp-Stamm,
der Wildtyp-α-Amylase
exprimiert. Wir haben die Transposon. Mutagenese unter Verwendung
des Mini-Tn-10-Abgabevektors („delivery
vector") pIC333
benutzt. Die Integration dieses Transposons in das B.subtilis-Genom
ist zufällig.
Der Screen involviert die Identifikation von Integrationsmutanten,
die eine erhöhte Sekretion
einer chimären α-Amylase
zeigen. Die so identifizierten Mutantenstämme wurden weiter analysiert, indem
die Plasmid-DNA aus dem Mutantenstamm gewonnen und die flankierenden
Regionen um die Transposon-Integrations-Stelle sequenziert wurden,
um die Region des B.subtilis-Genoms
zu bestimmen, in die das Transposon integriert wurde. Die Sequenz
des Plasmids, ie von der Transposon-Mutante TK108 geborgen wurde,
zeigt, dass das Transposon in das wprA-Gen an Position 2059 insertiert
wurde.
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Es
ist somit offensichtlich, dass das Fehlen von WprA die Sekretion
eines nativen, heterologen oder rekombinanten Proteins von B.subtilis
erleichtert.
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Es
ist somit ein Ziel der Erfindung, ein Mittel zur Expression eines
rekombinanten Proteins in einem prokaryotischen Expressionssystem
zu entwickeln, das die Herstellung eines Polypetides in einer biologisch aktiven
Form und in einer hohen Konzentration ermöglicht.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein prokaryotisches Expressionssystem
zu entwickeln, dass die Sekretion eines rekombinanten Proteins in
das Kulturmedium ermöglicht,
um die Reinigung eines intakten rekombinanten Proteins zu erleichtern,
das die biologische Aktivität
behält.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein Bakterienstamm nützlich,
in dem das wprA-Gen
oder sein entsprechender Promotor durch Deletion und/oder Insertion
und/oder Mutation und/oder Substitution geändert wurde, so dass entweder
die Herstellung des Genprodukts verhindert wird oder das Genprodukt
in dem Ausmaß nicht
funktionell ist, dass die Verwendung des Stamms gefördert wird,
ein natives, heterologes oder rekombinantes Protein herzustellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Bakterienstamm vor der Änderung ein Wildtyp für das wprA-Gen.
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In
einer noch weiter bevorzugten Ausführungsform ist der Bakterienstamm
ein Gram-positiver
Bakterienstamm.
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In
einer noch anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Bakterienstamm
von der Genus Bacillus.
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Der
Bezug zu dem Ausdruck Bakterienstamm umfasst hier den Bezug zu jedem
Bakterienstamm, aber idealerweise einem Gram-positiven Bakterienstamm
und, noch idealer, ohne obligatorisch zu sein, zu einem Bakterienstamm
des Genus Bacillus.
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Für den Fachmann
wird es offensichtlich werden, dass wenn ein heterologes Protein
hergestellt werden soll, der Bakterienstamm transformiert werden
wird, um eine DNA zu umfassen, die mindestens ein ausgewähltes natives
und/oder heterologes und/oder rekombinantes Protein kodiert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Stamm manipuliert, so dass mindestens ein
Teil des wprA-Gens deletiert ist. Idealerweise ist eine signifikante
Menge des Gens deletiert, aber in bestimmten Aspekten der Erfindung
ist die Prä-Sequenz
oder ein Teil davon oder alternativ die Pro-Sequenz oder ein Teil
davon oder alternativ die Serin-Protease-Sequenz oder ein Teil davon deletiert.
Alternativ kann ein ausgewählter
alternativer Teil des Gens oder eine Kombination ausgewählter Teile
deletiert sein.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung kann ein genetisches Material in das wprA-Gen an mindestens
einer ausgewählten
Stelle im Hinblick auf das Verhindern der Genexpression oder der
Synthese mindestens eines Teils des funktionellen Proteinprodukts
insertiert sein.
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Alternativ
kann mindestes eine ausgewählte
Punktmutation in dem Gen im Hinblick darauf vorgesehen werden, entweder
die Synthese des Proteins oder die Expression des Gens zu verhindern.
Ohne Beschränkung
kann beispielsweise das Leseraster des Gens geändert sein, um für ein Stopcodon
zu kodieren, wodurch die Synthese eines funktionellen Proteins verhindert
wird.
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In
einer noch weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
das wprA-Gen durch Modifikation eine Expressionskontrollsequenz
geändert,
idealerweise ein Promotor, so dass der Promotor ansprechbar auf
ein spezifisches Signal wird, z.B. kann das wprA-Gen unter die Kontrolle
eines induzierbaren Promotors gestellt werden, so dass die Expression
des wprA-Genproduktes
selektiv kontrolliert werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der bakterielle Stamm von der Genus Bacillus, und
idealerweise von der Spezies Bacillus subtilis oder seinen nahen
Verwandten, wie B.amyloliquefaciens, B.lichenformis und B.stearothermophilus.
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Es
ist zu bemerken, dass das wprA-Gen ein Protein mit einer spezifischen
Domäne
kodiert, die ihrer abgeleiteten Aminosäuresequenz zugeschrieben wird.
Das Polypeptid kann in ein Signalpeptid, ein Propeptid und ein Protease-Polypeptid
eingeteilt werden, die in Margot und Karamata (Microbiology 1996,
142, 3437-3444) akkurat definiert wurden. Das Signalpeptid ist beim
Targeting des wprA-Genproduktes zum sekretorischen Apparat involviert,
der für
die Translokation durch die Zellmembran notwendig ist. Das Propeptid
ist wahrscheinlich ein Molekül
vom Chaperon-Typ, das bei der Faltung und Reifung des CWBP52-Proteins
in seine biologisch aktive Form involviert ist. Das Propeptid ist
stabil und kann andere wichtige Funktionen erfüllen. Das Protease-Polypeptid
wird die Anwesenheit von sowohl der Prä- als auch der Pro-Sequenz
erfordern, auf die effektiv abgezielt wird und die effizient funktionieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein Bakterienstamm geeignet, vorzugsweise von der Genus Bacillus,
und idealerweise der Spezies B.subtilis mit einer Deletion in mindestens
einem Teil der in 1 dargestellten Sequenz von
dem Nucleinsäurebasenpaar
+154 bis +247 einschließlich,
oder einem entsprechenden Teil eines homologen Gens.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein B.subtilis-Stamm bereitgestellt, der hinsichtlich eines Teils
des wprA-Gens deletiert ist, das das Signalpeptid der kodierenden
Sequenz des WprA-Vorläuferproteins kodiert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein Bakterienstamm geeignet, vorzugsweise der Genus Bacillus
und idealerweise B.subtilis, der eine Deletion mindestens eines
Teil der in 1 von dem Nucleinsäurebasenpaar
+154 bis +1392 einschließlich
oder einem entsprechenden Teil eines homologen Gens, dargestellten
Sequenz aufweist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Bakterienstamm zusätzlich
oder alternativ durch Deletion mindestens eines Teils der in 1 von
+247 bis +1392 dargestellten Sequenz oder einem korrespondierenden
Teil eines homologen Gens modifiziert sein.
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In
einer noch weiter bevorzugten Ausführungsform ist der B.subtilis-Stamm
hinsichtlich des Teils des wprA-Gens deletiert, der mindestens einen
Teil des Polypeptides CWBP23 kodiert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein Bakterienstamm, vorzugsweise der Genus Bacillus und idealerweise
der Spezies B.subtilis mit einer Deletion mindestens eines Teils
der in 1 von dem Nucleinsäurepaar +1392 bis +2835 einschließlich dargestellten
Sequenz oder einem geeigneten homologen Gen geeignet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein B.subtilis-Stamm bereitgestellt, der hinsichtlich des Teils
des wprA-Gens deletiert ist, der mindestens einen teil des CWBP52-Polypeptides kodiert.
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In
einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Bakterienstamm hinsichtlich mindestens eines Teils der in 1 von
den Nucleinsäurebasen
+247 bis +2835 deletiert.
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In
einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
ein B.subtilis-Stamm
bereitgestellt, der hinsichtlich eines Teils des wprA-Gens deletiert
ist, der entweder eines oder beide der vorgeschlagenen Propeptide
(CWBP23) oder die Serinprotease (CWBP52) kodiert.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Stamm eine Deletion in dem Teil des Gens, der ein Polypeptid
kodiert, die eine Serinprotease ist.
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In
einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zu Herstellung eines
gewünschten
Polypeptides bereitgestellt, wobei ein Mikrobenstamm, wie er vorstehend
angegeben wurde, zur Herstellung eines Polypeptides verwendet wird,
indem der Stamm unter Bedingungen wächst, die für die Produktion des interessierenden Polypeptides
förderlich
ist, und das interessierende Polypeptid wiedergewinnen.
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Es
ist beabsichtigt, dass das interessierende Polypeptid endogen oder
heterolog zu dem in Rede stehenden Stamm sein kann.
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Nach
einer Ausführungsform
dieses Aspektes wird der Mikrobenstamm als Wirt verwendet, in den
ein Polynucleotid-Konstrukt, das das interessierende Polypeptid
kodiert, in einer funktionellen Art eingebracht wird, durch den
der Stamm befähigt
wird, das Polypeptid zu exprimieren.
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Das
Polynucleotid-Konstrukt kann in den Stamm durch jedes Verfahren
eingebracht werden, das auf diesem Gebiet bekannt ist, wie Transformation,
Konjugation oder Protoplasttransformation. Das Konstrukt kann ein
Plasmid oder jeder andere Vektor sein, der für das spezifische Verfahren
geeignet ist, das zur Einführung
des Polynucleotid-Konstruktes in die Mikrobenzelle verwendet wird.
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In
der Zelle kann das Konstrukt in einem Plasmid oder integriert in
dem Chromosom des Stammes vorliegen. Ferner kann es in einer einzelnen
Kopie oder in multiplen Kopien vorliegen, die entweder durch Amplifikation
oder durch multiple Integrationen bereitgestellt werden.
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Das
Polypeptid kann ein Peptid oder ein Protein von jedem Typ sein,
insbesondere ein industrielles Enzym. Das Enzym kann jedes Enzym
sein, dass in einem Stamm gemäß der Erfindung
hergestellt werden kann, wie Carbonylhydrolase, Carbohydrase, Protease,
Lipase, Amylase, Cellulase, Oxidoreduktase, Glucoamylase oder Esterase.
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In
der Essenz stellt die Erfindung einen Bakterienstamm bereit, idealerweise
ein B.subtilis-Stamm,
der durch Mutation, Substitution, Insertion oder Deletion entweder
vollständig
oder teilweise hinsichtlich des wprA-Gens oder einem Homologen davon
geändert
ist, wobei das Gen eine mit der Zellwand assoziierte Serinprotease
kodiert. Es ist überraschend,
dass unter der Voraussetzung, dass zusätzliche extrazelluläre Protease-Gene
in B.subtilis vorliegen, dass die Deletion einer einzelnen Kopie
des wprA-Gens in einem signifikanten Effekt bei der Herstellung
von sowohl endogenen als auch heterologen rekombinanten Proteinen
resultieren sollte.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung wird nun nur in Form eines Beispiels beschrieben,
wobei auf die folgenden Figuren Bezug genommen wird, wobei:
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1 die
Nucleotidsequenz der Region des B.subtilis-Genoms, das das wprA-Gen
enthält,
und die Aminosäuresequenz
seines Produkts WprA zeigt;
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2A die
Ausbeute von α-Amylase
darstellt, die in das Kulturmedium freigesetzt wird. Geschlossene Symbole
stellen das Wachstum und offene Symbole die α-Amylase-Aktivität dar. B.subtilis-Stamm
KS408 (∎), KS408 wprA :: pMutin2 mit (♦) oder ohne (•) IPTG (10
mM);
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2B ist ähnlich zu
dem in 2A beschriebenen Experiment,
wobei aber der B.subtilis-Stamm eine
rekombinant hergestellte chimäre α-Amylase
(AmyLQS50.5) exprimiert. Experimentelle Details, die sich auf die
Induktion des wprA-Genprodukts beziehen, sind wie in 2A und
sind detailliert in Material und Methoden beschrieben;
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2C ist
eine diagrammartige Darstellung der Konstruktion eines B.subtilis-Stammes,
der in induzierbares wprA-Gen kodiert. Geschlossene Fahnen repräsentieren
den nativen wprA-Promotor
(PwprA) und offenen Fahnen stellen den IPTG-induzierbaren Promotor
(Pspac) dar. Ori Ec: Ursprung der Replikation von E.coli; A repräsentiert
das Sub-Klonieren eines wprA-PCR-5'-Fragments in die
BamH1-Stelle in pMutin2; B stellt ein einzelnes Cross-Over-Ereignis zwischen
pM2wprAFP und dem B.subtilis-wprA-Gen dar; C repräsentiert
die Integration von pM2wprAFP in das B.subtilis-Chromosom durch
homologe Rekombination und D stellt die Struktur des B.subtilis-Chromosoms
nach dem Integrationsereignisses dar.
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3 stellt
den Vergleich der Amyl-Produktion in einem B.subtilis-Wildtyp-Stamm
und einem Stamm mit einem wprA-Genprodukt unter der Kontrolle eines
IPTG-induzierbaren Promotors in Abwesenheit oder Anwesenheit von
IPTG dar. Kulturen von B.subtilis ließ man in einer stationären Phase
wachsen, und die AmyL-Aktivität
wurde während
der exponentiellen Wachstumsphase und nach etwa 30 Stunden in der
stationären
Phase verglichen.
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4 stellt
die Sekretionskinetik von AmyL von exponentiell wachsenden B.subtilis
in Anwesenheit oder Abwesenheit des wprA-Genproduktes dar. Repräsentative
Daten von Pulse-Chase-Experimenten,
die an einem KS408-Stamm und KS408wprA :: pMutin2+/– 10 mM
IPTG durchgeführt
wurden. (A) Autoradiographie von Puls-Chase-AmyL, gefolgt von der
Immunpräzipitation
und SDS-PAGE. Das obere Feld zeigt den Vorläufer (p) und die Reifen, die
von Gesamtkulturproben immunpräzipitiert
sind, und das untere Feld reifes AmyL (m), das in das Kulturmedium
abgegeben wurde. Quantifizierung durch Phosphoimaging der verschiedenen Formen
von AmyL in Zeitintervallen, die dem Chase folgen; AmyL-Vorläufer ( )
und reifes AmyL in Gesamtkulturproben (♦), und reifes AmyL, das in
das Wachstumsmedium freigesetzt wurde (•). Die Menge jeder Form von
AmyL wird in Prozenten der gesamten AmyL (Vorläufer und reifes) ausgedrückt, das
während
des Pulses synthetisiert wurde;
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5 stellt
den Zell-assoziierten Abbau von AmyL dar, bestimmt durch Subtraktion
der Daten für
das freigesetzte reife AmyL von dem, das in den Gesamtkulturproben
erhalten wurde. Die Menge von AmyL in jedem Intervall wird in Prozenten
der maximalen Menge von AmyL (Vorläufer und reifes) ausgedrückt, das
während
des Pulses synthetisiert wurde.
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6 stellt
die Stabilität
von AmyL in erschöpftem
Kulturmedium bei 4 °C
dar. (A) α-Amylase-Aktivität in Zeitintervallen
in Abwesenheit (∎) oder Anwesenheit (♦) von 10 mM EDTA. (B) Western-Blots
von AmyL in erschöpftem
Kulturmedium in Zeitintervallen in Abwesenheit oder Anwesenheit
von 10 mM EDTA, und
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7 stellt
die Transkriptionsaktivität
des wprA-Gens unter Verwendung der wprAΔ-lacZ-Transkritpionsfusion dar. Wachstum (
geschlossene Symbole) und β-Galaktosidase-Aktivität ( offenen
Symbole) wurden in Kulturen von B.subtilis KS408 (∎) und
KS408wprA .. pMution2 mit (♦)
oder ohne (•)
IPTG (10 mM) gemessen.
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Tabelle
2 zeigt die Produktion der AmyL-α-Amylase
durch B.subtilis in Abwesenheit oder Anwesenheit des wprA-Genproduktes
in einem sehr nährstoffreichen
Medium eines industriellen Typs in einer ausgedehnten Batch-Fermentation.
Jeder Stamm wurde etwa 7 Tage bei 37 °C wachsen gelassen und die α-Amylase-Aktivität wurde
im Überstand
am Ende dieser Zeitspanne gemessen. Die experimentellen Details
sind in Material und Methoden angegeben.
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MATERIAL UND
METHODEN
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Die
initiale Analyse für
die Beteiligung des wprA-Genproduktes bei der Sekretion eines endogenen und
heterologen rekombinanten Proteins betraf die Konstruktion eines
B.subtilis-Stammes,
in dem eine einzelne Kopie des wprA-Genpromotors durch einen IPTG-induzierbaren Promotor
ersetzt wurde. Bei Abwesenheit von IPTG wurde die Expression des
wprA-Gens unterdrückt.
Nach Zugabe von IPTG wurde das wprA-Gen induziert.
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Alternativ
kann das wprA-Gen vollständig
oder teilweise vom B.subtilis-Genom deletiert werden, wie es detailliert
in der nachfolgenden Beschreibung und den folgenden Methoden beschrieben
ist.
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Bakterienstämme
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Die
verwendeten Bakterienstämme
sind in Tabelle 1 dargestellt.
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Tabelle
1: Bakterienstämme
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Wachstumsmedien
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B.subtilis
und E.coli wurden in einem antibiotischen Medium Nummer 3 (Difco)
gehalten, das mit 1,5 % Gewicht pro Volumen Agar solidifiziert wurde
und 1 % Gewicht pro Volumen lösliche
Stärke
enthielt. Chargenkulturen wurden in 2xYT-Brühe wachsen gelassen, das Tryptone
(1,6 % Gewicht pro Volumen), Hefeextrakt (1,0 % Gewicht pro Volumen)
und NaCl (0,5 % Gewicht pro Volumen) enthielt. Wenn erforderlich
wurden Antibiotika in das Wachstumsmedium in den folgenden Konzentrationen
umfasst: Chloramphenicol g/ml, Ampicillin g/ml und Erythromycin
g/ml. Xylose (1 % Gewicht pro Volumen) wurde zugegeben, um die Synthese
der α-Amylase
unter einem Xylose-induzierbaren Promotor zu induzieren. Der Vergleich
der α-Amylase-Produktion
in B.subtilis vom Wildtyp und einem Stamm, der hinsichtlich des
wprA-Genproduktes deletiert wurde, wurde auch in einem Medium vom
industriellen Typ durchgeführt,
das Kartoffelstärke
(100 g/l), blankes Fluor (50 g/l), BAN 5000 SKB (0,1 g/l), Natriumcaseinat
(10 g/l) Sojabohnenmehl (20 g/l) Na2HPO4· 12H2O (9 g/l) und Pluronic (0,1 g/l) enthielt.
Für den
Wildtyp-Stamm wurde das Medium mit 6 g/ml Chloramphenicol und 0,2
% Xylose supplementiert. Für
das Medium für
den wprA-Deletionsstamm
wurde das Medium mit 6 g/ml Chloramphenicol, 5 g/ml Erythromycin
und 0,2 % Xylose ergänzt.
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DNA-Manipulationen
und Bakterientransformation
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Restriktionsverdauung,
DNA-Fragmentreinigung, Ligation und Transformation von E.coli wurde
durchgeführt,
wie früher
beschrieben (Sambrool et al., 1989). Chromosomale DNA wurde aus
B.subtilis unter Verwendung des IGi-Genomic-Extraktionskit (Immunogen
International) isoliert. PCR wurde mit Tad-DNA-Polymerase (Appligen)
unter Verwendung der chromosomalen DNA von B.subtilis DN1885 als
Templat durchgeführt.
Plasmid-DNA wurde aus E.coli und B.subtilis mit dem Tip-100-Plasmid-Extraktionskit
(Qiagen) gereinigt. Oligonucleotid-Primer für die PCR wurden unter Verwendung
eines Beckman-Oligo 1000 synthetisiert. B.subtilis wurde bis zur
Kompetenz wachsen gelassen und mit integrativen Plasmiden transformiert
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α-Amylase-Assay
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Die
Menge der sekretierten α-Amylase
wurde unter Verwendung des Phadebas-α-Amylase-Assay-Kits (Kabi Pharmacia) quantifiziert.
Die Zellen der Kulturproben wurden durch Mikrozentrifugation pelletisiert
und die α-Amylase-Aktivität im Überstand
wie vom Hersteller beschrieben bestimmt.
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Konstruktion eines Stammes,
der ein induzierbares wprA kodiert
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Um
zu bestimmen, ob die Produkte des wprA-Gens in dem co- oder post-translokationalen
Abbau von AmyL beteiligt sind, haben wir einen Stamm von B.subtilis
konstruiert, in dem eine intakte Kopie des Gens unter der Kontrolle
eine Isopropylthio-β-D-galaktosid(IPGT)-induzierbaren Psapc-Promotors
steht. Die Konstrukte wurden unter Verwendung des pMutin2-Integrationsvektors
hergestellt. Ein 357-Basenpaar-DNA-Fragments, das mit dem 5'-Terminus des wprA-Gens
korrespondiert, wurde mittels PCR aus der chromosomalen DNA von
B.subtilis KS408 unter Verwendung des Oligonucleotid-Primers WPR-F
(5' GCGCGCGCGGATCCGGGATAACATGAAACGC
3') und WPR-R (5' GCGCGCGCGGATCCCCATCCTCCGCTGTG
3') amplifiziert. Dieses
Fragment wurde in die unike BamH1-Restriktionsstelle pMutin2 unter
Verwendung von E.coli XL1-Blue als Wirt kloniert.
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Das
resultierende Plasmid, pM2wprAFP, wurde verwendet, um B.subtilis
KS408 zu transformieren, um den Stamm KS408 wprA :: pMutin2 herzustellen.
Da das wprA-Gen von KS408 wprA :: pMutin2 unter der Kontrolle des
Pspac-Promotors steht, kann seine Expression durch die Gegenwart
oder Abwesenheit von IPTG kontrolliert werden, Zusätzlich wurde
eine transkriptionale Fusion (wrpA Δ-lacZ) zwischen einem nativen
wprA-Promotor und lacZ erzeugt, um zu ermöglichen, dass die Expression
von wprA über
die β-Galaktosidase-Aktivität überwacht
wird, 7.
-
Konstruktion eines wprA-negativen
Stammes durch Deletion im B.subtilis DN1885 wprA-Gen
-
Das
Plasmid pCJ791, das ein N-terminales Fragment (Basenpaar 133 bis
Basenpaar 615) und ein C-terminales Fragment (Basenpaar 2364 bis
Basenpaar 2781) des wprA-Gens von B.subtilis DN1885 kodiert, wurde
in vier Schritten konstruiert:
- i) ein 382 Basenpaar
N-terminales Fragment des wprA-Gens wurde mittels PCR aus B.subtilis
DN1885 amplifiziert, wobei die Oligonucleotid-Primer CLJe7
(5'-GGAATTCCAAAGCTGCAGCGGCCGGCGCG-3')
und CLJe8
(5'-GAAGATCTCGTATACTTGGCTTCTGCAGCT-3')
verwendet
wurden.
-
Dieses
Fragment besitzt eine EcoRI-Restriktionsstelle am 5'-Ende und eine BglII-Restriktionsstelle
am 3'-Ende. Simultan
wurde ein 419 Basenpaar C-terminales Fragment des wprA-Gens mittel
PCR aus B.subtilis DN1885 amplifiziert, wobei die Oligonucleotid-Primer
CLJe9
(5'-AGATCTGGTCAACAAGCTGGAAAGCACTC-3')
und CLJe10
(5'-CCCAAGCTTCGTGACGTACAGCACCGTTCCGGC-3')
verwendet
wurden.
-
Dieses
C-terminale Fragment besitzt eine BglII-Restriktionsstelle am 5'-Ende und eine HindIII-Restriktionsstelle
am 3'-Ende.
- ii) Die zwei DNA-Fragmente, die die N- und
C-terminalen Sequenzen des wprA-Gens kodieren, wurden mit dem Restriktionsenzym
BglII verdaut und ligiert, um ein Fragment von 801 Basenpaaren zu
ergeben. Unter Verwendung der Oligonucleotid-Primer CLJe7 und CLJe10
wurde das 801 Basenpaar-Fragment mittels PCR aus dem Ligationsgemisch
amplifiziert. Das amplifizierte 801 Basenpaar-Fragment wurde mit
den Restriktionsenzymen EcoR1 und HindIII verdaut.
- iii) Ein 4,4 Kilobasen EcoRI bis HindIII Fragment aus dem Plasmid
pSJ2739 (beschrieben in der Patentanmeldung WO 96/23037, 6)
wurde gereinigt und als Vektor für
das 801 Basenpaar Fragment verwendet. Dieses Plasmid basier auf
den Replikationsursprung pE194, was bedeutet, dass die Replikation
des Plasmids temperatursensitiv ist.
- iv) Die beiden EcoRI und HindIII Fragmente (801 Basenpaar und
4,4Kilobasen) wurden ligiert, und das Plasmid pCJ791 wurde durch
Selektion hinsichtlich der Resistenz gegenüber Erythromycin bei 28 °C unter Verwendung
von B.subtilis DN1885 als Wirtsstamm erhalten.
-
Das
Plasmid pCJ791 wurde in das Chromosom von B.subtilis DN1885 durch
Selektion hinsichtlich der Resistenz gegenüber Erythromycin bei 37 °C integriert.
Das pCJ791 auf dem pE194-Replikationsursprung basiert, wurden Transformanten
selektiert, in die das Plasmid in das Chromosom durch homologe singluläre Crossover-Rekombination
zwischen einem der Plasmid-wprA-Sequenz und der korrespondierenden
chromosomalen wprA-Sequenz integriert wurde. Zwei Arten von integrierten
Stämmen
könnten
das Ergebnis des Integrationsereignisses sein: i) das integrierte
Plasmid gefolgt vom Wildtyp-wprA-Gen oder ii) das Wildtyp-wprA-Gen
gefolgt vom integrierten Plasmid. Für die Konstruktion eines sauberen
wprA-Deletionsstammes können
beide Integrationstypen verwendet werden. Somit wurde das Integrationsereignis
nicht weiter untersucht.
-
Ein
sauberer wprA-Deletionsstamm wurde dann durch homologes singuläres Crossover
konstruiert, das in der Freisetzung des integrierten Plasmids resultiert.
Es gab zwei Wege, auf denen das Plasmid aus dem Chromosom freigesetzt
werden könnte:
i) durch die gleich Rekombination, durch die das Plasmid integriert wurde,
oder ii) durch Rekombination zwischen der Sequenz, die nicht beim
Integrationsereignis involviert war. Im ersten Fall, würde der
resultierende Stamm ein Wildtyp-wprA-Gen auf dem Chromosom besitzen.
Wenn der zweite Fall auftritt, würde
der resultierende Stamm ein deletiertes wprA-Gen auf dem Chromosom
und dadurch das gewünschte
Ereignis haben. Um das integrierte Plasmid freizusetzen wurden zwölf Transformanten
in das TY-Medium ohne Selektion beimpft und bei 28 °C über Nacht
inkubiert. Die Kulturen wurden wieder einmal in frischem TY-Medium
eingeimpft und bei 28 °C über Nacht
kultiviert. Nach drei Beimpfungsrunden wurden die Kulturen auf einer
LB-Platte ohne Selektion verteilt, und nachfolgend wurden die erhaltenen
Kolonien hinsichtlich der Sensitivität auf Erythromycin gescreent.
Vierundzwanzig für
Erythromycin sensitive Kolonien (ErmS) wurden
auf das Vorliegen eines deletierten wprA-Gens mittels PCR direkt auf der Kolonie
getestet, wobei die Oligonucleotid-Primer CLJe7 und CLJe10 verwendet
wurden Vier dieser ErmS-Kolonien besaßen ein
deletiertes wprA-Gen auf dem Chromosom. Die Authentizität des B.subtilis-Stammes
DN1885ΔwrpA
wurde durch Southern-Blot-Hybridisierung bestätigt.
-
Isolierung einer wprA-Mutante
mit erhöhter
Menge sekretierter chimärer α-Amylase.
-
In
einer früheren
Studie, in der es das Ziel war zu untersuchen, wie die Nettoladung
eines Proteins ihren Durchtritt durch die negativ geladene Zellwand
in Bacillus subtilis beeinflusste, wurde festgestellt, dass sowohl
die Wildtyp-AmyL (α-Amylase
von Bacillus licheniformis) und chimäre Varianten einem co- und/oder posttranslokationalen
Abbau unterzogen werden. Die Protease(n), die für diesen Abbau verantwortlich
ist/sind, ist/sind wahrscheinlich mit der Cytoplasmamembran oder
Zellwand assoziiert, da der proteolytische Abbau an der äußeren Oberfläche der
Cytoplasmamembran auftrat („Construction
and use of chimeric α-amylase
to study Protein secretion in B.subtilis" Dissertation von Keith Stephenson,
Universität
von Newcastle Upon Tyne, 1996; „Secretion of chimeric α-amylase
from Bacillus subtilis",
Dissertation von Christina Lund Jensen, Technische Universität Dänemark,
1997). Bei der Suche nach Faktoren, die bei diesem Abbau beteiligt
sind, wurde ein Screening-System aufgebaut, dass auf dem B.subtilis-Stamm
CJ278 basiert, der die chimäre α-Amylase (AmyLQS55-6)
exprimiert. Eine Mutantenbibliothek wurde durch Transposon(„transposon")-Mutagenese hergestellt und nachfolgend
hinsichtlich Mutanten gescreent, die die Halo-Bildung („halo formation") auf Amylasescreeningplatten
erhöhen.
-
Konstruktion einer chimären α-Amylase,
AmyLQS55-6
-
Nachfolgen
wird ein Überblick über die
Schritte gegeben, die bei der Konstruktion der chimären α-Amylase
AmyLQS55-6 beteiligt sind. Eine detaillierte Beschreibung ist in „Secretion
of chimeric α-amylase from
Bacillus subtilis." Dissertation
von Christina Lund Jensen, Technische Universität Dänemark, 1997 angegeben.
-
Die
chimäre α-Amylase
AmyLQS55-6 wurde dadurch konstruiert, dass spezifische Blöcke des
reifen Teils der α-Amylase
aus B.licheniformis (AmyL) mit den entsprechenden Blöcken der α-Amylase
aus B.amyloliquefaciens (AmyQ) oder aus B.stearothermophilus (AmyS)
ausgetauscht wurden. Die individuellen DNA-Blöcke wurden unter Verwendung
eines auf PCR basierenden in vitro Gensplicingverfahrens, dem SOE-Verfahren
(Splicing durch überlappende
Extension, Horton et al., Gene 77, 61-68, 1989) konstruiert. Das AmyL-Gen
hat eine unike Pst1-Stelle, die sich innerhalb der Signalsequenz
befindet, und eine unike HindIII-Stelle 3' vom Transkriptionsterminator. Das amyLQS55-6-Gen
wurde deshalb als in frame-DNA-Fragment von PstI bis HindIII konstruiert,
das den reifen Teil der α-Amylase
kodiert. Das amyLQS55-6-Gen wurde in 3 getrennte DNA-Blöcke unterteilt,
wobei Block 1 ein PstI-BamHI-Fragment, Block 3 ein KpnI-SalI-Fragment
und Block 4 ein SalI-HindIII-Fragment
abdeckt.
-
Die
Eigenschaften jedes Blocks sind nachfolgend angegeben, wobei die
Rasennummer in Bezug zum Start-Codon jedes Gens berechnet wurde.
- Block 1: Basenpaare 79-132 amyL, Basenpaare 151-174 amyS, Basenpaare
157-198 amyQ, Basenpaare 199-213 amyL,
- Block 3: Basenpaare 562-993 amyL, Basenpaare 1018-1095 amyS,
Basenpaare 1072-1095
amyL,
- Block 4: Basenpaare 1096-1221amyL, Basenpaare 1237-1419 amyS,
Basenpaare1411-1542
amyQ, Basenpaare 1537-1798 amyL.
-
Zwischen
Block 1 und Block 3 lag ein Wildtyp-amyL-Block, der die Basenpaare
214-561 abdeckte.
-
Die
individuellen Blöcke
wurden in pUC19 in der richtigen Ordnung geklont, um das PstI bis
HindIII-Genfragment herzustellen, das das reife AmyLQS55-6-Protein
kodiert.
-
Zum
Zusammenbau der individuellen Blöcke
wurde von den uniken Restriktionsstellen profitiert, die an ihren
Enden erzeugt wurden (erzeugt durch das SOE-Verfahren).
-
Expression der chimären α-Amylase
amyLQS55-6
-
Das
amyLQS55-6-Gen wurde in das B.subtilis-Chromosom durch homologe
Rekombination zwischen einem kodierten Plasmid und einer chromosomal
kodierten Kopie des xylR-Gens integriert. Das zusammengebaute amyLQS55-6-Gen
wurde in das Plasmid pCJ92 kloniert. Das Plasmid pCJ92 ist von pSY63
abgeleitet, das das Xylose-induzierbare Promotor-System kodiert
(für detaillierte
Informationen über
die Konstruktion des Plasmids pCJ92, die Sekretion der chimären α-Amylase
aus Bacillus subtilis siehe Dissertation von Christina Lund Jensen,
Technische Universität
Dänemark,
1997). Das Fragment von EcoRI bis BglII des amyLQS55-6-Gens, das
durch pCJ92 kodiert ist, wurde in die pUC19-EcoRI und BamH1-Restriktionstellen
in E.coli SJ2 kloniert, wodurch das Plasmid pCJ272 resultiert. Das
Plasmid pCJ272 enthält
einen Replikationsursprung, der in B.subtilis funktionell ist. Das
Integrationsplasmid pCJ272 wurde in den B.subtilis-Stamm DN1885
eingeführt
und die Transformanten wurden durch Selektion hinsichtlich Chloramphenicol-resistenter Kolonien
erhalten. As Plasmid wurde in das Chromosom von DN1885 durch eine
einzelne homologe Rekombination zwischen dem kodierten Plasmid und
den chromosomal kodierten Kopien des xylR-Gens integriert.
-
Die
Integration der α-Amylase-Expressionskassette
in das Chromosom von DN1885 resultiert in einem stabilen System,
das die Herstellung von α-Amylase
ermöglicht,
die durch die Gegenwart von Xylose induziert wird.
-
Screening-System
-
Das
Screening-System zur Identifikation von Mutanten mit einer verbesserten
Sekretion der α-Amylase
basiert auf dem B.subtilis-Stamm CJ278 (DN1885 xylR :: pCJ272),
der das Gen aufweist, das die chimäre α-Amylase AmyLQS55-6 kodiert.
Im Vergleich zum Wildtyp-AmyL
beträgt
die Menge der α-Amylasesekretion vom
Stamm CJ278 etwa 1 %, was bedeutet, dass CJ278 Kolonien mit einem
kleinen und gut definierten Halo („halo") des Stärkeabbaus auf den Platten entstehen
lässt.
Daher wurde er als idealer Kandidat für das Screenen der Ausbeute
der Mutanten angesehen.
-
Mutageneseprotokoll
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Für die Transposonmutagenese
des Stammes CJ278 wurde der Mini-Tn10-Delivery-Vektor pIC333 (Steinmetz,
M. und Richter R. 1994, J. Bacteriol. 172 : 5019) verwendet. Außerhalb
des Transposons trägt
das Plasmid ein modifiziertes Transposase-Gen, das eine relaxierte
Target-Spezifität
verleiht, einen thermosensitiven Replikationsursprung und ein Erythromycin-Resistenzgen
für die
Selektion bei einer fakultativen Temperatur. Das 2,2 Kilobasen Transposon
kodiert das Spectinomycin-Resistenzgen und den pUC8-Replikationsursprung,
was die Replikation in E.coli ermöglicht. Das Plasmid pIC333
wurde in den Stamm CJ278 transformiert, und die Erythrmomycin-resistenten
Transfomanten wurden in ein TY-Medium eingeimpft, das mit 0,4 % Glucose
und Spectinomycin (120 μg/ml)
ergänzt
war und über
Nacht bei 28 °C
wachsen gelassen. Die Über-Nacht-Kultur
wurde 1/100 mit TY-Medium verdünnt,
das mit 0,4 % Glucose und Spectinomycin (120 μg/ml) ergänze wurde. Nach 3 Stunden Kultivierung
wurde die Temperatur auf 37 °C
verschoben (was die restriktive Temperatur ist), und die Kultur
wurde für
weitere 4 Stunden kultiviert. Aliquote der Kultur wurde auf LB-Amylopektin(gekoppelt
mit Ciba-Crone-Red)-Platten
plattiert, die mit 0,4 % Glucose, 0,01 M Phosphate pH 7, 0,2 % Xylose
und 120 μg/ml
Spectinomycin ergänzt
wurde, und über
Nacht bei 37 °C
inkubiert. Kolonien mit einem deutlich größerem Halo, was eine höhere Menge
von sekretierter α-Amylase
anzeigt, traten mit einer Häufigkeit
von 1/150 auf. Eine solche Tranposon-Mutante, die einen größeren Halo
des Stärkeabbaus
als der Vorgängerstamm
bildete, war der Stamm TK108.
-
Das
Mini-Tn10-Transposon und seine flankierenden Regionen vom Stamm
TK108 wurden zurückerhalten,
wobei vom pUC-Replikationsursprung profitiert wurde, der im Transposon
vorliegt. Das TK108-Chromosom wurde vollständig mit EcoRI verdaut und
mit T4-DNA-Ligase
re-ligiert. Das Ligationsgemisch wurde in E.coli SJ2 (Diderichsen
et al., 1990, J. Bacteriology 172, 4315-4321) transformiert, wobei
hinsichtlich der Spectinomycin-Resistenz
selektiert wurde. Plasmid-DNA von Spectinomycin-resistenten Transfomanten
wurde für die
DNA-Sequenzierung verwendet. Die DNA-Sequenzen wurden durch das
Dideoxy-Kettenterminations-Verfahren (Sanger et al., 1997) und durch
Verwendung der Mini-Tn10-spezifischen Primer bestimmt: 5'-CCA ATA CGC AAA
CGC CCT CTC-3' und
5'-TAG TGA CAT TTG
CAT GCT TC-3', die
der Position 137-117 bzw. 2181-2200 auf der Mini-Tn10-Transposon-Sequenz
entsprechen.
-
Die
Sequenz des Plasmids, das von der Transposon-Mutante TK108 zurückgehalten
wurde, zeigte, dass das Transposon in das wprA-Gen in Position 2059
insertiert wurde.
-
Ergebnisse
und Diskussion
-
Die
Entwicklung effizienter alternativer Methoden zur Herstellung eines
nativen heterologen oder rekombinanten Proteins ist offensichtlich
wünschenswert.
Es ist offensichtlich, dass nicht jedes heterologe Protein in löslicher
biologisch aktiver Form hergestellt werden kann, weshalb Verfahren,
die die Herstellung solcher Proteine erleichtern, ständig kontinuierlich
konstruiert werden.
-
Wir
habenden Ansatz verfolgt, die Genus Bacillus und ihre nahen verwandten
als alternative Wirtszelle für
die Herstellung eines sowohl nativen als auch rekombinanten Proteins
zu entwickeln. Diese Bakterien haben bemerkenswerte Vorteile gegenüber anderen
Spezien aufgrund der Einfachheit ihres Wachstums in diskontinuierlichen
Kulturen und ihrer schnellen Zellteilungsrate und weiterhin wegen
ihrer Fähigkeit,
Proteine in die Kultur in hohen Konzentrationen zu sekretieren.
Ferner haben wir uns entschlossen, uns auf die Entwicklung eines
Expressionssystems zu fokussieren, das sekretierte lösliche Proteine
in den Kulturmedium erzeugt, um die Reinigung solcher Proteine von
den kontaminierenden endogenen bakteriellen Proteinen und Makromolekülen zu erleichtern.
Ein Hauptproblem mit dieser Methodologie ist, dass viele bakterielle
Systeme aktiv Proteasen in das Kulturmedium sekretieren, die die
Proteine in der unmittelbaren Umgebung der Bakterienzellen abbauen.
Einige B.subtilis-Stämme
wurden konstruiert, um diese Gene aus dem bakteriellen Genom zu deletieren,
um den Proteinverlust durch die proteolytische Aktivität zu vermindern.
Dies kann jedoch noch zu verminderten Ausbeuten des intakten Proteins
führen,
da unter anderem die Freisetzung intrazellulärer Proteasen in das Wachstumsmedium
wie bei Stämmen,
die multipel defizient an extrazellulären Proteasen sind, für eine Lyse
anfällig
werden, wodurch zelluläre
Bestandteile in das umgebende Wachstumsmedium abgegeben werden.
-
Des
Weiteren haben wir Puls-Chase-Markierungsexperimente durchgeführt, um
die Stellen zu identifizieren, an denen die Proteolyse der sekretierten
Proteine auftritt. Von der Menge an reifem AmyL (eine sekretiertes
Modellprotein), das in das Kulturmedium freigesetzt wurde, kann
gesehen werden, dass sie mit der Zeit zunimmt, bis sie eine konstante
Menge erreicht. Diese Menge stellt etwa nur 25 % des gesamten synthetisierten
AmyL dar, eine Menge, die mit der in den Gesamtkulturproben zurückbleibenden
Mengen konsistent ist. Das bedeutet, dass 75 % des anfänglich synthetisierten
AmyL abgebaut wird. Durch Bestimmung des Anteils des AmyL, das zu
jedem Zeitpunkt nach der Zugabe der Chase-Lösung mit der Zelle assoziiert
blieb, in dem die Menge des freigesetzten AmyL von dem in den Gesamtkulturproben
beobachteten subtrahiert wird, war es möglich zu bestimmen, dass der
AmyL-Abbau an einer Zell-assoziierten Stelle und innerhalb 7 Minuten nach
der Zugabe des Chase auftrat, vgl. 6. Diese
Daten lagen nahe, dass der beobachtete Abbau von AmyL während oder
kurz nach der Translokation durch die Membran und an einem Zell-assoziierten
Ort auftritt.
-
Das
wprA-Gen von B.subtilis kodiert eine mit der Zellwand assoziierte
Serin-Protease. Das wprA-Genprodukt ist zusammengesetzt aus einer
Präsequenz
(Signalpeptid), um beim Targeting der Protease an den sekretorischen
Apparat zu unterstützen,
einer Prosequenz, das ein stabiles 23 kDa Proteinprodukt erzeugt,
am wahrscheinlichsten mit einer Aktivität vom Chaperon-Typ, und einer
52 kDa Serinprotease. Wir haben das wprA-Gen konstruiert, in dem
es unter die Kontrolle eines IPTG-induzierbaren Promotorelements
gestellt wurde. Dies ermöglicht
die Expression von wprA strikt zu regulieren, einfach durch die
Anwesenheit oder Abwesenheit von IPTG in dem Wachstumsmedium. Wenn
ein B.subtilis-Stamm, der eine verminderte α-Amylase-Produktion zeigt, zufällig mit
dem Mini-Tn10-Tranposon mutagenisiert wird, wurde eine Integrantenmutante
mit erhöhter α-Amylase-Produktion
identifiziert. Die Sequenzanalyse der geretteten Tn10-DNA ergab,
dass die Integrationsstelle das wprA-Gen ist. Wir haben auch einen
B.subtilis-Stamm erzeugt, der gentechnisch verändert wurde, um das wprA-Gen
vollständig
vom Genom zu deletieren.
-
Wir
haben den Wildtyp-B.subtilis-Stamm DN1885 xylR :: pKS405B, der mit
einem chimären α-Amylase-Gen
transformiert wurde, und den Stamm DN1885 xylR :: pKS408, der mit
der Wildtyp-α-Amylase
transformiert wurde, genommen und die wprA-Promotor-Sequenz mit
einem IPTG-induzierbaren Promotor, der in dem Plasmid pM2wprAFP
(sie Material und Methoden) ersetzt wurde.
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Die
Aktivität
der sekretierten Wildtyp-α-Amylase
wurde in B.subtilis-Kulturen in Gegenwart oder Abwesenheit von 10
mM IPTG beurteilt. Eine Kultur, in der wprA von seinem nativen Promotor
exprimiert wurde, wurde als Kontrollkultur verwendet. 2A stellt
die Wachstumsgeschwindigkeit dar, und die Kinetiken eines B.subtilis-Stammes
wird nicht signifikant durch die Abwesenheit des WprA-Proteins (kein
IPTG ist zugegeben) beeinflusst, gemessen durch die optische Dichte
in der Kultur. Bei Abwesenheit von 10 mM IPTG gibt es eine etwa
25 %ige Zunahme der α-Amylase
Aktivität
im Kulturmedium, verglichen mit dem Wildtyp-Stamm, in dem das wprA-Gen
von seinem nativen Promotor exprimiert wird (2A). 2B zeigt
einen vergleichbaren Effekt auf die Produktion einer chimären Amylase.
-
Die
Ausbeute der nativen α-Amylase
im Kulturmedium wurde ebenfalls in Kulturen in stationärer Phase
des B.subtilis-Wildtyps oder des IPTG-induzierbaren wprA-Gens beurteilt
(3). Die Stämme
ließ man
für etwa
39 Stunden wachsen, wobei in dieser Zeit die Kulturen für etwa 30
Stunden in einer stationären
Phase waren. Bei Abwesenheit von IPTG nahm die Ausbeute der α-Amylase
in dem Kulturmedium um etwa 40 % zu, verglichen mit einem Stamm,
der wprA von seinem nativen Promotor exprimiert. Im Gegensatz dazu
war die Ausbeute der α-Amylase
aus KS408 wprA :: pMutin2 in Gegenwart von IPTG (wprA an) niedriger
und beim Übergang
in die stationäre
Phase betrug die Ausbeute der α-Amylase
95 % der von KS408.
-
Zusätzlich gibt
es, wenn die Stämme
in einem reichen Medium vom industriellen Typ in einer ausgedehnten
Chargen-Fermentations-Kultur wachsen, eine etwa 78 %ige Zunahme
der α-Amylase-Aktivität bei Abwesenheit
des WprA-Proteins.
-
Diese
Daten zeigen, dass die Expression von wprA deutlich die Ausbeute
der freigesetzten α-Amylase beeinflusst.
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Wir
haben zusätzlich
gekoppelte Puls-Chase- und Immunpräzipitations-Techniken verwendet,
um die Sekretionskinetik von AmyL in KS408 und KS408 wprA :: pMutin2
zu untersuchen. Die Kulturen wuchsen bis zur exponentiellen Phase
(OD600 ~ 0,6) und wurden mit L-(35S)Methionin einer Pulse-Chase-Behandlung
unterzogen. Nach der Immunpräzipitation
und nachfolgender SDS-PAGE, wurden sowohl der Vorläufer als
auch die reife Form von AmyL durch Autoradiographie visualisiert, 4.
Im Fall von KS408 war das Processing des AmyL-Vorläufers in
die reife Form schnell; in Proben, die sofort nach dem Chase (0
Minuten) genommen wurden, waren nur 27 % des gesamten AmyL (Vorläufer + reifes),
die während
des Pulses synthetisiert wurden, in Vorläufer-Form, 4.
Das Processing war vollständig
nach 5 Minuten post-Chase, wenn die gesamte α-Amylase in reifer Form vorlag.
Die Menge des reifen AmyL in der Gesamtkulturprobe (Zellen + Wachstumsmedium,
gepickt („peaked") bei 1 Minute, nach
dieser Zeit nahm es ab bis es eine konstante Menge bei etwa 25 %
des nachgewiesenen Maximums erreicht, was einen signifikanten Verlust
der neu synthetisierten α-Amylase
während
oder kurz nach der Translokation durch die Cytoplasmamembran darstellt.
-
Die
Beteiligung des WprA-Proteins bei der Sekretion des Proteins aus
B.subtilis wird auch durch Mutantenscreenen bestätigt, das durchgeführt wurde,
um Mutantenstämme
zu identifizieren, die eine erhöhte
Sekretion der chimären α-Amylase
zeigen. Das Mini-Tn10-Transposon
integriert zufällig
in die bakterielle genomische DNA, wodurch Insertionsmutationen
erzeugt werden, wenn das Transposon nicht in ein essentielles Gen
integriert. Der Mutantenstamm TK108 zeigt eine erhöhte Sekretion
der chimären α-Amylase,
wenn es mit einem Wildtyp-Kontroll-Stamm verglichen wird. Der Mini-Tn10-Abgabe-Verktor wurde aus
der genomischen DNA von TK108 wieder gewonnen, und die flankierenden
Regionen, die den Vektor umgeben, wurden sequenziert, um die Stelle
der Integration zu bestimmen. Das Transposon wurde an der Position
2059 des wprA-Gens integriert. Der gestörte B.subtilis-Stamm TK108
zeigte eine erhöhte α-Amylase-Sekretion,
was durch die Größe des Halos
kontrolliert wurde, der um TK108 erzeugt wurde, wenn sie mit CJ278
(Wildtyp) auf Starke-Agar-Platten verglichen werden.
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Als
Schlussfolgerung haben wir gezeigt, dass das Ausschalten oder Unwirksam
machen oder Deletieren der einzigen Kopie des wprA-Gens signifikant
die Ausbeute der nativen, heterologen oder rekombinanten Proteine
aus B.subtilis im Kulturmedium erhöht. Bedeutsamerweise werden
die extrazellulären
Proteasen von B.subtilis noch aktiv in das Wachstumsmedium sekretiert,
was anzeigt, dass ein Hauptbeteiligungsfaktor bei der Herstellung
erhöhter
Ausbeuten der sekretierten α-Amylase
die Entfernung der Zellwand-assoziierten
Protease ist, die durch das wprA-Gen kodiert wird.
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Tabelle
2 Relative
Ausbeuten der α-Amylase
in Wildtyp- und wprA-IPTG-induzierbaren B.subtilis-Stämmen.
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