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Aufnahmevorrichtung für Werkzeuge Werkzeugkästen enthalten für die
Aufnahme und Befestigung der Werkzeuge vielfach parallele Leisten, die mit Aussparungen
oder Löchern versehen sind. Diese Aussparungen oder Löcher sind in ihrer Größe den
aufzunehmenden Werkzeugen angepaßt, wodurch eine feste Lage des Werkzeuges im Kolben
erreicht werden soll. Eine andere Befestigungsart besteht in der Verwendung von
federnden Vorreibern, durch die das Werkzeug im Kasten festgeklemmt wird. Wiederum
andere Werkzeugkästen enthalten Taschen aus Leder, Leinen o. dgl., die durch Abnähen
in einzelne Fächer passender Größe für die Aufnahme je eines Werkzeuges unterteilt
sind. Es ist auch bekannt, Werkzeuge mittels Dübel Moder Stifte auf gelochtexz Blechen
oder Platten zu befestigen, wobei der von den einzelnen Werkzeugen beanspruchte
Platz durch Metallfolien oder Farbanstrich gekennzeichnet ist. Gelochte Bleche .
haben ferner Anwendung gefunden für die Lagerung und Aufbewahrung kleiner Gebrauchsgegenstände
derselben Art. Es werden auch Schraubenfedern zum Festhalten von Werkzeugen benutzt,
z. B. in der Art, daß eine Schraubenfeder auf einen halbkreisförmig gebogenen Eisenstab
geschoben wird, der mit seinen beiden Enden an einer Haltewand befestigt ist. Das
Werkzeug wird zwischen eine Windung der Schraubenfeder gesteckt und durch die in
Richtung der Federachse vorhandene Spannkraft festgeklemmt. Bei einer anderen bekannten
Verwendung von Schraubenfedern sind an der einen Seitenwand des Werkzeugkastens
Schraubenfedern befestigt, deren Achsen parallel zueinander und senkrecht zur Seitenwand
verlaufen. In der gegenüberliegenden Seitenwand befinden sich Aussparungen, und
zwischen diesen Aussparungen und den freien Enden der Schraubenfedern werden die
Werkzeuge festgeklemmt.
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Alle diese.Werkzeugaufhahrnevorrichtungen der Werkzeugkästen haben
den Nachteil, daß sie nur für bestimmte Werkzeuge geeignet sind. Soll z. B. in einem
mit Leisten versehenen Werkzeugkasten ein Werkzeug gegen ein gleiches anderer Größe
oder gar gegen ein
anderes Werkzeug ausgewechselt werden, so werden
die Leistenaussparungen in der Regel nicht mehr passen. Das neue Werkzeug kann,.
also entweder nicht aufgenommen werden` oder es sitzt zu lose in der Leiste. Ein
aller= dings recht kostspieliges Mittel der Abhilfe besteht nun darin, daß neue,
passende Leisten in den Werkzeugkasten eingesetzt werden. Die anderen obenerwähnten
Aufnahmevorrichtungen besitzen in gleicher Weise diesen Übelstand, daß sie nur in
geringem Maße oder gar nicht eine Auswechselbarkeit der Werkzeuge gestatten. Die
gelochten Platten oder Bleche in den bisher bekannten Anwendungsformen sind von
vornherein nicht für Auswechselbarkeit vorgesehen; die Befestigung mittels Dübel
oder Stifte ist unzuverlässig und zeitraubend. Das Festklemmen durch Hineinschieben
des Werkzeuges zwischen die Windung einer Schraubenfeder ist im wesentlichen auf
kleine Werkzeuge länglicher Form beschränkt, wie z. B. Schraubenzieher, Bohrer.
Eine solche Aufnahmevorrichtung ist ferner nicht geeignet für transportable Werkzeugkästen.
Das Festklemmen des Werkzeuges zwischen der Aussparung in einer Seitenwand eines
Werkzeugkastens und einer an der gegenüberliegenden Seitenwand angeordneten Schraubenfeder
ist ebenfalls nur anwendbar bei länglichen Werkzeugen, die zudem noch sämtlich gleich
lang sein müssen.
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Ein weiterer vielfach auftretender Übelstand ist das Klappern der
Werkzeuge beim Transport; es würde natürlich zu kostspielig sein, die Aufnahmevorrichtung
so auszubilden, daß die Werkzeuge ohne Spiel oder Verschiebbarkeit im Kasten sitzen.
Ein Klappern beim Transport ist daher bei den genannten Einrichtungen unvermeidbar,
unter Umständen kann sogar ein Herausfallen der Werkzeuge aus den vorbestimmten
Lagen eintreten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Aufnahmevorrichtung für Werkzeuge
zu schaffen, die für die Aufnahme nahezu eines jeden Werkzeuges unabhängig von seiner
Größe, Form oder sonstigen Beschaffenheit geeignet ist und dabei eine so sichere
Befestigung gewährleistet, daß das Klappern beim Transport vermieden wird. In ihrer
einfachsten Form besteht die Erfindung aus einem gelochten Aufnahmeblech und Schraubenfedern,
die mit ihren Enden in die Löcher des Bleches eingehakt sind. In weiterer Entwicklung
dieses Erfindungsgedankens werden unter die Schraubenfedern zu schiebende Aufnahmestücke
vorgesehen, die so geformt sind, daß sie unter Überwindung der Federspannung um
eine Raststellung drehbar sind und das Werkzeug mit seinen Enden zwischen zwei solchen
Aufnahmestücken eingeklemmt werden kann.
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Die Erfindung soll an Hand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. Es zeigt Fig. i das gelochte Aufnahmeblech mit einriehakter
Schraubenfeder in Draufsicht, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-A in f ig. i,
Fig. 3 die Anwendung der Anordnung nach Fig. i zum Befestigen oder Aufnehmen eines
Werkzeuges, Fig, 4 das Aufnahmeblech rnit Schraubenfeder und untergeschobenem Aufnahmestück
in Draufsicht, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie B-ß in Fig. 4, Fig. 6 das Aufnahmestück
perspektivisch gesehen, Fig. 7 die Benutzung zweier Aufnahmestücke zum Einklemmen
eines Werkzeuges. In den Fig. i und 2 ist das Aufnahmeblech i in regelmäßiger Anordnung
mit Löchern von quadratischer Form versehen. Dadurch ist ermöglicht, daß die Schraubenfeder
2 an beliebiger Stelle des Aufnahmebleches, und zwar sowohl in Richtung der waagerechten
wie auch in Richtung der senkrechten Teilung, mit seinen beiden Enden bequem eingehakt
werden kann, so wie es die Fig. i und 2 zeigen. Die Löcher des Aufnahmebleches können
natürlich auch eine andere Form haben, z. B. kreisförmig oder rechteckig gestaltet
sein. Die Schraubenfeder 2 wird so eingehakt, daß sie mit geringer Spannung auf
dem Blech aufliegt.
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In dieser einfachsten Form der Erfindung kann die gezeigte Anordnung
bereits zum Festhalten oder Aufnehmen einfacher Werkzeuge, z. B. Lineale, Schraubenschlüssel
o. dgl., dienen, die unter die Schraubenfeder geschoben werden und durch die alsdann
erhöhte Federspannung festgeklemmt werden. Fig. 3 zeigt diese Anwendung der Erfindung;
das aufgenommene Werkzeug ist mit 3 bezeichnet. Ist das Werkzeug sehr kurz, so genügt
eine einzige Feder zum Festkleininen, während bei längeren Werkzeugen zweckmäßig
beide Enden durch eine Schraubenfeder an die Oberfläche des Aufnahmebleches gepreßt
werden. Die Länge des Werkzeuges kann ganz beliebig sein, da man ja die Schraubenfedern
an jeder beliebigen Stelle des Aufnahmebleches einhaken kann.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht in der zusätzlichen Verwendung
von besonders geformten Aufnahmestücken, die unter die Federn geschoben werden und
zwischen denen das Werkzeug mit seinen beiden Enden eingeklemmt wird. Die genauere
Ausbildung eines solchen Aufnahmestückes ist aus den Fig. 4 und 5 in Draufsicht
und im Schnitt ersichtlich. Das Aufnahmestück 4 ist so geformt, daß es, nachdem
es unter die eingehakte Feder 2 des gelochten Bleches i geschoben
wurde,
unter Überwindung der Federspannung um eine Raststellung drehbar ist; das Werkzeug
kann alsdann mit seinen beiden Enden zwischen zwei in passender Länge angeordneten
Aufnahmestücken eingeklemmt werden. Zur besseren Veranschaulichung ist dieses Aufnahmestück
in Fig.6 nochmals perspektivisch dargestellt. Wie insbesondere aus dem Schnitt der
Fig. 5 hervorgeht, ist das Aufnahmestück an der der Schraubenfeder anliegenden Stelle
etwa halbkreisförmig gestaltet; zweckmäßig wird das Aufnahmestück an dieser Stelle
in Längsrichtung der Feder etwas gewölbt ausgeführt. Die Einklemmstelle für die
Werkzeugenden hat die Form eines Trichters 5. Durch die der Feder angepaßte Form
des Aufnahmestückes und infolge des Federdruckes ist eine Raststellung erreicht,
in die das Aufnahmestück bestrebt ist, zurückzukehren, wenn es aus dieser Lage gebracht
ist. Drückt man z. B. gegen den Trichter 5 quer zur Längsrichtung der Feder nach
unten, so dreht sich das Aufnahmestück unter Dehnung der Feder und Erhöhung der
Federspannung um den Punkt 6. Hört dieser Druck auf, so kehrt das Aufnahmestück
in die gezeichnete Raststellung zurück.
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Infolge dieser Ausbildung und Wirkungsweise kann ein Werkzeug mit
seinen beiden Enden zwischen zwei solchen Aufnahmestücken festgeklemmt werden, wie
es die Fig. 7 für eine Feile zeigt. Auf dem Aufnahmeblech z befinden sich in einer
der Feilenlänge angepaßten Entfernung die beiden Aufnahmestücke q. und q.'. Es wird
z. B. erst das Feilenheft 7 mit seiner Spitze in die trichterförmige Einklemmstelle
des unteren Aufnahmestückes gelegt und dieses, gegebenenfalls auch noch das obere'
Aufnahmestück so weit zurückgedreht, daß die Feilenspitze 8 an 'der Einklemmstelle
des Aufnahmestückes q.' frei vorbeigeht. Läßt man die beiden Aufnahmestücke jetzt
vorschnellen, so ist die Feile mit ihren beiden Enden zwischen den beiden Aufnahmestücken
eingeklemmt und dadurch in eine sichere, unverrückbare Lage gebracht.
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Es erhellt ohne weiteres, daß durch die Erfindung eine universelle
Aufnahmevorrichtung für Werkzeuge geschaffen - ist, bei der man unabhängig von der
Länge, Art und Form des Werkzeuges ist. Es brauchen jeweils nur die Schraubenfedern
an geeigneten Stellen des Aufnahmebleches eingehakt zu werden. Durch das Festklemmen
zwischen den beiden Einklemmstellen der Aufnahmestücke ist die Lage des Werkzeuges
so fixiert, daß auch ein Klappern beim Transport mit Sicherheit vermieden wird.
Die trichterförmige Ausbildung der Ei nklemmstellen macht die neue Vorrichtung für
die Befestigung fast eines jeden Werkzeuges geeignet; es - können Feilen, Zangen,
Meißel, Bohrer usw. mit ihren Enden zwischen zwei Aufnahmestücken festgeklemmt werden.
Wird ein Werkzeugkasten mit einem nach der Erfindung ausgebildeten Aufnahmeblech
versehen; so ist natürlich auch jedes Werkzeug ohne weiteres gegen ein Werkzeug
anderer Größe, Form oder Art auswechselbar. In gewissen Fällen, z. B. für die Aufnahme
eines Hammers, kann es sich empfehlen, die Einklemmstelle in anderer Art, wie oben
beschrieben, auszubilden oder mit einem zusätzlichen Formstück zu versehen, damit
auch in diesem Falle eine ganz sichere Befestigung erreicht wird.
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Die Schraubenfedern werden vorzugsweise in gleicher Länge ausgeführt,
können natürlich aber auch verschiedene Länge aufweisen. Sollen die erfindungsgemäßen
Aufnahmebleche für Werkzeugkästen Verwendung finden, so werden die Bleche einfach
in die Kästen eingelegt. Es braucht dabei nur die Größe des Aufnahmebleches mit
den lichten Maßen des Kastens übereinstimmen.
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Außer der sicheren Befestigung der Werkzeuge und der universellen
Benutzungsmöglichkeit bietet die Erfindung noch den Vorteil, daß beide Seiten des
Aufnahmebleches für die Werkzeugaufnahme benutzt werden können, wodurch sich eine
günstige Raumausnutzung ergibt.