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Diese Erfindung betrifft die Verwendung heterogener Metallkatalysatoren bei der Herstellung
ungesättigter Hydroxyalkylester.
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Der Stand der Technik bei Katalysatoren erkennt seit langem die Brauchbarkeit gewisser Phosphat-
und Metallphosphat-Katalysatorzusammensetzungen. Vertreter dieser Materialien sind Aluminiumphosphate,
sowohl stöchiometrisches AlPO&sub4; als auch nicht-stöchiometrisches Al(PO&sub4;)x, wo x kleiner als 1 ist. Die US-A
- 3,904,550 beschreibt zum Beispiel die Herstellung solcher Materialien und ihre Verwendung als
Entschwefelungskatalysatoren. Die US-A - 3,801,704 zeigt, daß Aluminiumphosphate zur katalytischen Dehydrierung
verwendet werden können. Die US-A - 4,524,225 zeigt, daß solche Phosphate auch als
Hydrierungskatalysatoren wirken. Andere angegebene Verwendungen von Aluminiumphosphaten sind z.B. Cracken (US-A
- 4,382,878), Etherumlagerung (US-A - 4,538,008) und Polyolefinsynthesen (US-A - 4,364,839; 4,547,479;
4,424,139, 4,397,765; 4,596,862; 4,504,638; und oder 4,364,854). In allen diesen Fällen werden
stöchiometrische und nicht-stöchiometrische Aluminiumphosphate gelehrt und Verfahren zu ihrer Herstellung beschrieben.
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Unter anderen phosphathältigen Katalysatorzusammensetzungen, die im Stand der Technik
beschrieben sind, sind Strontiumverbindungen, die in der US-A - 4,505,784 für die Synthese verschiedener Amine und
anderer stickstoffhältiger Verbindungen als brauchbar beschrieben sind.
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Auch Eisenphosphate, gewöhnlich sowohl stöchiometrisch als auch kristallin, sind gut bekannt,
besitzen jedoch keine der Eigenschaften, die für Katalysator- oder Katalysatorträgeranwendungen gefordert werden.
Zum Beispiel beschreiben Tsuhako et al. (Nippon Kagaku Kaishi, Nr. 2, 1980, Seiten 176-180) die Herstellung
und Eigenschaften von acht kristallinen Eisenphosphaten, von denen alle stöchiometrisch sind und PO&sub4;/Fe-
Verhältnisse größer als 1,0 besitzen. Leumann und Lutz (Galvanotechnik, Vol. 68, Nr. 8, 1977, Seiten 715-
719) haben unter anderen die "Eisenphosphate" beschrieben, die bei der Behandlung von phosphathältigen
Abwässern gebildet werden. Solche Materialien sind gewöhnlich stöchiometrisches FePO&sub4; und, auch hier,
keine katalytischen Materialien.
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Der Stand der Technik erkennt seit langem die Brauchbarkeit der Addition von Alkylenoxiden zu
Acryl- oder Methacrylsäure, immer in Gegenwart geeigneter Inhibitoren, um 2-Hydroxyalkyl(meth)acrylate
herzustellen. Ein Katalysator wird für diese Addition immer benötigt. Die im Stand der Technik erwähnten
Katalysatoren sind z.B. Ammoniumsalze (US-A - 3,059,024), Ammoniumion-Austauscherharze (GB-A
- 1003346), Phosphoniumsalze (DE-B - 2527116 und 2527117) und Lithium-, Natrium- und Kaliumsalze des
(Meth)Acrylatanions (japanisches Patent 7251382; französisches Patent 1556337; und US-A - 3,214,988).
Auch eine Reihe von Übergangsmetallkatalysatoren sind als Salze im Stand der Technik bekannt, z.B. Kupfer
(US-A - 3,709,928), Titan (JP-B - 6902686), Vanadium (japanisches Patent 8187537), Niob oder Ruthenium
(US-A - 4,223,160), Chrom (US-A - 4,404,395) und Eisen (US-A - 4,365,081).
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Von diesen Katalysatoren sind die Eisensalze diejenigen, die am häufigsten im Stand der Technik
gelehrt werden, daß sie die Herstellung von 2-Hydroxyalkyl(meth)acrylaten aus Alkylenoxiden und Acryl- oder
Methacrylsäure katalysieren. Die Chromsalze werden am zweithäufigsten im Stand der Technik gelehrt. Die
GB-A - 1003346, die französischen Patente 1357422 und 1357423, die US-A - 3,804,884 und 3,340,295, das
belgische Patent 657517, die NL-A - 6700738 und die JP-B - 7017662, von welchen alle die Verwendung von
Ionenaustauscherharzen als Katalysatoren lehren, lehren die Verwendung heterogener (das heißt, daß sie
während der gesamten Reaktion unlöslich sind) Katalysatoren bei der Herstellung von
2-Hydroxyalkyl(meth)acrylaten aus Alkylenoxiden und Acryl- oder Methacrylsäure. Meistens ist der Katalysator in den
Reaktanden und Produkten löslich, und ein Trennungsschritt des Produkts vom Katalysator ist erforderlich.
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Diese Diskussion des Standes der Technik wird präsentiert, um die verschiedenen
Zusammensetzungen und Verfahren zur Herstellung solcher Zusammensetzungen, welche im existierenden Stand der Technik
gut bekannt sind, zu zeigen, und die Katalysatortypen zu zeigen, von denen im existierenden Stand der
Technik gut bekannt ist, daß sie die Bildung von 2-Hydroxyalkyl(meth)acrylaten fördern. Diese Dokumente stehen
für einen großen Bestand an Patenten und Artikeln, es wird jedoch angenommen, daß die zitierten Dokumente
die für diese Erfindung am meisten relevanten Lehren wiedergeben.
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Es ist nun gefunden worden, daß gewisse anorganische, nicht-stöchiometrische Metallphosphate eine
spezielle Brauchbarkeit als heterogene Katalysatoren besitzen und Verbindungen der allgemeinen Formel
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M(PO&sub4;)yX'
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umfassen, worin M ein Übergagsmetall ist, vorzugsweise mit einer Wertigkeit +3, wie z.B. Fe&spplus;³ und Cr&spplus;³, y
das Phosphat-zu-Metall-Molverhältnis ist, welches im Bereich von ungefähr 0,1 bis 0,9 ist, vorzugsweise von
ungefähr 0,1 bis 0,6, und mehr bevorzugt von ungefähr 0,1 bis 0,3, X' für andere Anionenarten steht, um den
Wertigkeitserfordernisse des Metalls zu entsprechen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von Hydroxyalkylestern von
Acryl- und Methacrylsäure zur Verfügung gestellt, wobei Acryl- oder Methacrylsäure mit einem geeigneten
Alkylenoxid in Gegenwart eines nicht-stöchiometrischen, amorphen Katalysators der Formel
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M(PO&sub4;)yX'
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behandelt wird, worin M ein Übergangsmetall ist, X' eine Anionenart ist, um den Wertigkeitserfordernissen
von M zu genügen,und y von ungefähr 0,1 bis ungefähr 0,9 ist.
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Ein Beispiel eines stöchiometrischen Metallphosphats ist M&spplus;³ (PO&sub4;)&sub1;, während M&spplus;³1PO&sub4;)0,5 ein
Beispiel eines nicht-stöchiometrischen Metallphosphats ist. Da die Wertigkeitserfordernisse des Metalls M
erfüllt werden müssen, enthalten diese nicht-stöchiometrischen Zusammensetzungen zusätzliche Anionenarten,
z.B. OH&supmin; und O²&supmin;. Solche Zusammensetzungen enthalten auch Wasser, welches entweder an das Metall
koordiniert ist und daher ein integraler Teil der Strutur sind, oder einfach als nebensächliches Hydratwasser
vorhanden sind. Die Katalysatoren sind von Natur aus gleichförmig und amorph und sind spezifischerweise nicht
einfach Gemische von Phosphat- und Oxid-und/oder Hydroxidverbindungen.
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Die Oberflächencharakteristiken der Katalysatoren, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, tragen zu einer ausgezeichneten katalytischen Wirksamkeit bei. Das Porenvolumen, die
Porengrößenverteilung
und die Oberfläche, die notwendig sind, um aktive Katalysatoren zu besitzen, werden durch sorgfältige
Steuerung von Schlüsselvariablen im Herstellungsverfahren erzeugt. Auf diese Weise werden spezifische
Verfahrensschritte und -bedingungen zur Verfügung gestellt, um die erwünschten Ergebnisse zu erzielen.
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Aus Zweckmäßigkeit wird in der folgenden Diskussion des Katalysators und seines
Herstellungsverfahrens Fe&spplus;³ oft für das Übergangsmetall "M" verwendet. Es sollte jedoch verstanden werden, daß die
Verwendung von Fe&spplus;³ nur beispielhaft ist und die Bedeutung des Übergangsmetalls "M" nicht begrenzen soll.
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Im allgemeinen kann das Verfahren zur Herstellung der Katalysatoren wie folgt ausgeführt werden.
Zuerst wird eine wässerige Eisen(III)-Lösung aus einem geeigneten Eisensalz hergestellt. Eine geeignete
Phosphatquelle, z.B. Orthophosphorsäure, wird dann der Eisen(III)-Lösung zugegeben. Die erhaltene
Eisen/Phosphat-Lösung wird dann mit einem pH-einstellenden Medium gemischt und umgesetzt, vorzugsweise
einer alkalischen Lösung, wie z.B. verdünnter wässeriger Ammoniak und ähnliches, um eine Gelbildung oder
eine Fällung der erwünschten nicht-stöchiometrischen Metallaufschlämmungsphosphatzusammensetzung zu
bewirken. Andere Mischungsreihenfolgen sind zugelassen. Der pH, die Konzentration, die Temperatur und die
Mischzeit beeinflussen die Stöchiometrie und die Struktur und damit die Brauchbarkeit des erhaltenen
Produktes. Die erhaltene Aufschlämmung wird dann allgemein eine Zeit lang geschüttelt, um eine vollständige
Reaktion sicherzustellen. Der Feststoff wird dann von der flüssigen Phase durch herkömmliche Verfahren
abgetrennt, wie z.B. durch Filtration oder Zentrifugieren. Waschen und Trocknen können durch irgendwelche
zweckmäßigen Mittel vorgenommen werden. Nun kann der Katalysator in geeigneter Form und Größe gebildet
werden. Schlußendlich kann ein Kalzinieren ausgeführt werden, um Überschußwasser zu enfernen. Das Bilden
das Katalysators kann in einigen Fällen am zweckmäßigsten zu einer früheren Stufe vorgenommen werden, wie
z.B. vor dem Waschen oder zwischen Waschen und Trocknen.
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Die in dieser Erfindung verwendeten Katalysatoren besitzen eine besondere Brauchbarkeit für gewisse
industriell wichtige katalytische Verfahren, die die Veresterung ungesättigter Carbonsäuren, im besonderen 2-
Hydroxyalkylester von Acryl- und Methacrylsäure, umfassen. Die in dieser Erfindung verwendeten
Katalysatoren sind heterogene Katalysatoren zur Herstellung dieser Ester und bieten einen Vorteil, weil die Abtrennung
des Katalysators vom reinen Produkt nur einen Filtrierungsschritt erfordert. Die Katalysatoren sind hoch aktiv
und hoch selektiv und bieten unerwartete Vorteile bei der Einfachheit der Herstellung und der Reinheit des
Produktes. Die in dieser Erfindung verwendeten Katalysatoren sind auch durch ihre amorphe Natur
gekennzeichnet, das heißt, daß es keine kristallinen Phasen gibt, die detektiert werden, wenn diese Katalysatoren
durch herkömmliche Röntgenbeugungsverfahren untersucht werden. Ferner sind die Katalysatoren ihrer Natur
nach insoern gleichförmig, daß getrennte Phasen von zum Beispiel "FePO&sub4;" und Fe&sub2;O&sub3; oder Fe(OH)&sub3; nicht
vorhanden sind. Zusätzlich sind Katalysatoren mit Oberflächen und Porenvolumina größer als 100 m²/g bzw.
0,1 cc/g am meisten bevorzugt.
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Die Katalysatoren können als unregelmäßige Pulver oder Granulate hergestellt werden, werden jedoch
am häufigsten als regelmäßige Formen verwendet, wie z.B. mikrospärische Kügelchen, größere Kugeln oder
Partikel mit zylindrischen Querschnitten, wie sie üblicherweise in der heterogenen Katalyse verwendet werden.
Während diese Katalysatoren ohne Verdünnung oder ohne die Verwendung eines Trägers verwendet werden
können, kann eine solche Verdünnung aus wirtschaftlichen Gründen erwünscht sein oder um die
physikalischen Eigenschaften des Endprodukts zu verstärken. Zur Verwendungs als Verdünnungsmittel oder
Trägermaterialien sind inerte anorganische Materialien geeignet, insbesondere Oxide, wie z.B. Silica, Aluminiumoxid
und Titanoxid, welche stofflich mit den Katalysatoren zu jeglicher Stufe der Herstellung gemischt werden
können, die am zweckmäßigsten ist. Der inerte "Träger" kann am Gelbildungspunkt oder am Fällungspunkt
anwesend sein. Der Gehalt an Verdünnungsmittel oder Träger, falls verwendet, kann von 10 bis 90 Prozent
Gew/Gew reichen.
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Ein Verfahren zur Herstellung der Katalysatoren umfaßt die folgenden Schritte:
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1. Herstellen einer verdünnten wässerigen Lösung eines geeigneten Metallsalzes;
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2. Herstellen einer verdünnten wässerigen Lösung eines geeigneten Phosphates;
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3. Mischen von 1 und 2, und, falls erforderlich, Zugeben eines Mittels zum Einstellen des pH;
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4. Altern der erhaltenen Produktaufschlämmung;
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5. Abtrennen des festen Katalysators von der Aufschlämmung;
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6. Waschen des festen Katalysators;
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7. Trocknen;
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8. Formen des Katalysators zu den Partikeln mit erwünschter Größe und Gestalt; Zugeben eines inerten
Verdünnungsmittels, falls erwünscht; und
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9. Kalzinieren, falls erforderlich
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Jeder dieser Schritte wird nun detaillierter beschrieben.
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Das Metallsalz kann irgendein wasserlösliches Salz des erwünschten Metalls sein, welches die nötige
Wertigkeit (Oxidationsstufe) besitzt. Besonders geeignet sind Salze starker Säuren. So sind zum Beispiel
Eisen(III)nitrat, Eisen(III)sulfat und Eisen(III)chlorid geeignet. Im allgemeinen entfalten Übergangsmetalle mit
der Oxidationsstufe +3 die bevorzugten katalytischen Eigenschaften - Fe&spplus;³, Cr&spplus;³, Ce&spplus;³ und ähnliche sind
bevorzugte Übergangsmetalle. Die Metallsalzlösung ist gewöhnlich verdünnt und besitzt 1 bis 10 Gew.-%
Feststoffe.
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Die Phosphatlösung kann von der Metallsalzlösung getrennt hergestellt werden, oder kann zur
gleichen Zeit hergestellt werden, falls das erforderliche PO&sub4;/M - Molverhältnis ohne irgendeine Reaktion zwischen
dem Metall und dem Phosphat erhalten werden kann. Geeignete Phosphatquellen sind z.B.
Orthophosphorsäure, Ammoniumphosphat, Ammoniumhydrogenphosphat und Ammoniumdihydrogenphosphat. Diese Lösung ist
auch gewöhnlich verdünnt und besitzt 1 bis 10 Gew.-% Feststoffe. Ein Mischen dieser Lösungen wird durch
irgendein zweckmäßiges Mittel erzielt. Beide können einzeln einer dritten Lösung, welche den pH einstellt,
zugegeben werden, oder die vereinigte Metall/Phosphat-Lösung kann der pH-einstellenden Lösung zugegeben
werden. Das Mischen muß wirksam innerhalb relativ kurzer Mischzeiten vorgenommen werden, um die
Herstellung eines homogenen Produkts sicherzustellen.
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Die pH-einstellende Lösung ist am zweckmäßigsten verdünnter wässeriger Ammoniak, aber auch
andere alkalische Materialien können geeignet sein. Der End-pH des Gemisches sollte 3 bis 11 sein,
vorzugsweise 7 bis 11 und am meisten bevorzugt 8 bis 10.
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Das Mischen wird gewöhnlich bei Umgebungstemperatur ausgeführt, aber eine Temperatur, so tief wie
0ºC und so hoch wie 100ºC, kann die physikalischen Eigenschaften des Produktes verstärken. Ein Altern
während einer Zeitspanne von 1 bis 24 Stunden bei einer Temperatur von ungefähr 25ºC bis ungefähr 100ºC kann
die physikalischen Eigenschaften des Produkts auch verstärken. Auch ein Einstellen von pH oder Salzgehalt
während eines solchen Alterns kann verbesserte Eigenschaften verleihen.
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Ein Waschen kann durch ein Dekantieren-und-Absetzen-Verfahren auf einer Zentrifuge oder einer
Filtrierungsvorrichtung vorgenommen werden. Am besten wird mit entionisiertem oder destilliertem Wasser
gewaschen.
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Das Trocknen wird im allgemeinen mittels herkömmlicher Verfahren, wie z.B. Heißluftgebläse,
Vakuum- oder Sprühtrocknen, erzielt. Die Temperatur sollte gesteuert werden, um eine Zersetzung des
Katalysators zu vermeiden. Temperaturen von weniger als 200ºC sind bevorzugt.
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Ein Ausbilden der Katalysatoren zu Größen- und Partikelformen, die für eine besondere Anwendung
am besten geeignet sind, können durch Techniken vorgenommen werden, die im Stand der Technik gut
bekannt sind. So sind Sprühtrocknen, Extrusion, Pelletieren oder verschiedene Kugelglühungsverfahren
wirksam. Ein Einschluß eines Lösungsmittels kann günstig sein. Formen oder Verdünnen kann zu verschiedenen
Herstellungsstufen vorgenommen werden, wie von den Erfordernissen der spezifischen gewählten
Formmethode bestimmt wird. Geeignete Verdünnungsmittel, die im Stand der Technik gut bekannt sind, können
verwendet werden, es ist jedoch gefunden worden, daß Silica besonders geeignet ist.
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Schließlich kann das Herstellungsverfahren einen Kalzinierungsschritt aufweisen. Eine solche
Kalzinierung, die normalerweise in Luft aber geeignet auch in anderen Atmosphären, wie z.B. Stickstoff- oder H&sub2;O-
hältigen Gasen vorgenommen werden kann, verbessert die Produktfestigkeit und reduziert den
Feuchtigkeitsgehalt. Ein Reduzieren des Feuchtigkeitsgehalts ist vom katalytischen Standpunkt aus wichtig, da H&sub2;O in
unerwünschten, nicht selektiven Reaktionen teilnehmen kann. Kalzinierungstemperaturen von 250-400ºC führen
zum erwüschten Wasserverlust, ohne daß unerwünschte Änderungen in den Katalysatoreigenschaften
verursacht werden.
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Wie bereits angegeben, betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der Katalysatoren zur
Veresterung ungesättigter Carbonsäuren, inbesondere der 2-Hydroxyalkylester von Acryl- und Methacrylsäure,
aus der Säure und einem geeigneten Alkylenoxid, inbesondere Ethylenoxid oder Propylenoxid. Die
Katalysatoren können in irgendeinem geeigneten Reaktor verwendet werden und können in Chargen- oder
kontinuierlichen Verfahren verwendet werden. In einem Chargenverfahren können die Katalysatoren bei irgendeinem
wirksamen Gehalt verwendet werden, gewöhnlich von ungefähr 10 bis ungefähr 70 Gew.-% Eisen,
vorzugsweise von 20 bis 50 Gew.-% Eisen, bezogen auf das Anfangsgewicht der zugegebenen Säure. In einem
kontinuierlichen Verfahren wird das momentane Katalysator/Flüssigkeit-Gewichtsverhältnis im entsprechenden
Bereich sein. Die Reaktionstemperatur ist vorzugsweise von ungefähr 30ºC bis ungefähr 90ºC, mehr bevorzugt
aber von ungefähr 50ºC bis ungefähr 70ºC. Die Reaktion wird in Gegenwart geeigneter
Polymerisierungsinhibitoren, die im Stand der Technik bekannt sind, ausgeführt. Eine Abtrennung des Katalysators vom Produkt
wird durch irgendein zweckmäßiges Mittel, wie z.B. Filtration, Dekantieren oder Zentrifugieren, durchgeführt.
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Es ist wünschenswert, den Katalysator, wenn er abgetrennt ist, zu recyclieren. Eine Abtrennung des
Katalysators aus dem Produkt ist gegenüber dem Stand der Technik verbessert, da der Katalysator im wesentlichen im
Produkt unlöslich ist.
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Das Alkylenoxid kann auf irgendeine zweckmäßige Weise zugegeben werden. Vorzugsweise wird das
Alkylenoxid so zugegeben, daß es der Umsetzung anfänglich an Alkylenoxid mangelt, wobei die gesamte
zugegebene Menge ein 10 % molarer Überschuß der (Meth)Acrylsaure ist.
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Die Katalysatoren können in jeglicher zweckmäßiger Partikelgröße verwendet werden. Für ein
Aufschlämmungsverfahren kann die Partikelgröße von einigen Mikrometern bis einige Millimeter reichen. Für
Verfahren mit fixiertem Bett, wie sie im Stand der Technik von Katalysatoren gut bekannt sind, ist die
Partikelgröße normalerweise 1 bis 10 mm. Andere Faktoren als die Reaktorgestaltung, d.h. fixiertes Bett gegenüber
Aufschlämmung, können auch die Wahl der Partikelgröße beeinflussen. Beispiele solcher Faktoren sind
Diffusion, Druckabfall oder Filtrierbarkeit, von welchen jedes für eine besondere Zuführungs/Produkt/Verfahrens-
Kombination wichtig sein kann.
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Die Verwendung dieser Katalysatoren bietet gegenüber Katalysatoren, die im Stand der Technik
bekannt sind, zur Herstellung von 2-Hydroxyalkylestern der Acryl- und Methacrylsäure einen Vorteil. Die
Katalysatoren zeigen eine höhere Selektivität für das erwünschte Produkt sowie eine höhere Wirksamkeit, mit dem
Vorteil, daß die Reaktion bei niedrigeren Temperaturen gefahren werden kann. Während die
Reaktionstemperatur breit variieren kann, wird sie tiefer sein als jene, die bei Katalysatoren des Standes der Technik
erforderlich ist, und die Reaktion wird immer noch schneller sein, als wenn sie in Gegenwart von Katalysatoren
gefahren wird, die im Stand der Technik bekannt sind. Dies setzt offensichtlich die Energie herab, die erforderlich
ist, und ist daher ein wirschaftlicheres Verfahren.
BEISPIELE
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Die vorliegende Erfindung wird nun mittels der folgenden Beispiele weiter illustriert, welche lediglich
aus Darstellungszwecken gegeben werden und nicht angesehen werden sollen, daß sie den Umfang der
Erfindung auf irgendeine Weise beschränken. Die Verhältnisse sind Gewichtsteile (pbw) oder Gewichtsprozent
(Gew.-%), sofern nicht anders angegeben.
Beispiel 1 Katalysatorherstellung
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Es wurde eine Lösung hergestellt, indem 690 Gramm Eisen(III)sulfathydrat und 75 g 85 %ige H&sub3;PO&sub4;
in 3.000 g entionisiertem Wasser gelöst wurden. Diese Lösung wurde tropfenweise einer gut gerührten Lösung
von 1.468 g 28 %iger wässeriger Ammoniak in 12.450 g entionisiertem Wasser zugegeben. Die Endlösung
hatte einen pH von 10. Das erhaltene flockenförmige braune Präzipitat wurde durch Filtrieren entfernt, wobei
ein herkömmlicher Vakuumfilterapparat verwendet wurde und mit reichlichen Mengen entionisiertem Wasser
gewaschen, bis der pH des Filtrates ungefähr 7 war. Das feste Produkt wurde vom Filter entfernt, in einem
Gebläseluftofen bei 105ºC getrocknet und vor der Bewertung zur erwünschten Partikelgröße gemahlen.
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Eine Analyse zeigte, daß die Stöchiometrie dieses Produkts ist:
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Fe(PO&sub4;)0,2O1,2(OH)0,1(H&sub2;O)1,20,2H&sub2;O
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Das gemahlene, klassierte Produkt hatte einen Oberflächenbereich von 261 m²/g und ein Porenvolumen von
0,18 cc/g.
Beispiel 2 Katalysastorlöslichkeit
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Die Löslichkeit des Produkts von Beispiel 1 wurde in Acrylsäure (AA) und Hydroxyethylacrylat (HEA)
bewertet. AA und HEA sind Beispiele der Zuführung bzw. des Produkts eines Veresterungsverfahrens, in
welchem der Katalysator brauchbar ist. Bei 70ºC wurde in HEA keine Löslichkeit beobachtet, und in AA wurde
bei 70ºC eine Löslichkeit von nur ungefähr 100 ppm beobachtet.
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Sogar ein relativ löslicher Katalysator würde nur eine begrenzte Lebensdauer besitzen und das Produkt
kontaminieren. Stöchiometrische Eisenphosphate und -oxide sind in AA, HEA und ähnlichen organischen
Säuren und Estern sehr gut löslich.
Beispiel 3 Kalzinierungswirkung
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Das Produkt von Beispiel 1 wurde in Luft bei 400ºC zwei Stunden lang kalziniert. Die physikalischen
Eigenschaften des Materials waren unverändert, aber seine Löslichkeit in AA wurde bis auf weniger als die
Hälfte der früher beobachteten weiter reduziert.
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Um die Brauchbarkeit der Katalysatoren bei der Herstellung ungesättigter Ester zu zeigen, werden die
folgenden Beispiele präsentiert.
Beispiel 4 Herstellung von HEA
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Eine 500 ml Fischer-Porter-Reaktorflasche, die mit einem Rührstab ausgestattet war, werde mit dem
Katalysator von Beispiel 1 beschickt (2,8 g). Acrylsäure (2,0 g) wurde zugegeben, und die Reaktorflasche
wurde mit einem Reaktorkopf mit mehreren Öffnungen verbunden (67 % Eisen). Der Reaktor wurde
druckgetestet, dann evakuiert. Ethylenoxid (4,7 g) wurde als ein Gas bei Raumtemperatur bis zu einem vorbestimmten
Druck zugegeben. Die Gaszugabe wurde gestoppt und der Reaktor auf 50ºC erhitzt und auf dieser Temperatur
1 Stunde lang gehalten. Der Katalysator wurde in der gesamten Lösung gerührt. Der Reaktor wurde auf
Raumtemperatur abgekühlt und das überschüssige Ethylenoxid entlüftet. Eine 20-minütige Stickstoffbesprühung des
Produkt/Katalysator/Gemisches sicherte ein zusätzliches Entfernen von nicht umgesetztem Ethylenoxid. Das
Gemisch wurde filtriert, um den Katalysator zu entfernen, und des erhaltene 2-Hydroxyethylacrylat (HEA)
wurde analysiert. Die Ergebnisse, unter denen sich ergebende Beispiele, sind in Tabelle 1 angegeben.
Tabelle 1
HEA-Analysen von Beispielen 4, 8, 9, 10, 12 und 13
(Gew.-%)
BeispielAA
= Acrylsäure
HEA = Hydroxyethylacrylat
EGDA = Ethylenglycoldiacrylat
DEGMA = Diethylenglycolmonoacrylat
Beispiel 5
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Die Arbeitsweise von Beispiel 4 wurde wiederholt, aber mit weniger Katalysator (1,9 g, 46 % Eisen),
mit Methacrylsäure (2,0 g), die anstelle von Acrylsäure verwendet wurde, und geringfügig weniger
zugegebenem Ethylenoxid (3,8 g). Der Reaktor wurde 1 Stunde lang auf 70ºC erhitzt. Die Ergebnisse für das Produkt
Hydroxyethylmethacrylat (HEMA) sind in Tabelle 2 angegeben.
Tabelle 2
HEMA-Analysen von Beispielen 5 und 11
(Flächen-%)
Beispiel
MAA = Methacrylsäure
HEMA = Hydroxyethylmethacrylat
EGDMA = Ethylenglycoldimethacrylat
DEGMMA = Diethylenglycolmonomethacrylat
Beispiel 6
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Die Arbeitsweise von Beispiel 4 wurde wiederholt, außer das Propylenoxid (6,7 g) anstelle von
Ethylenoxid verwendet wurde. Da Propylenoxid bei Raumtemperatur eine flüchtige Flüssigkeit ist, wurde es auf
Eistemperatur gekühlt, dann dem Reaktor mir einer gasdichten Spritze nach dem Evakuierungsschritt
zugegeben. Die Stickstoffbesprühungszeit wurde auf 1 Stunde erhöht, um ein Entfernen von nicht umgesetztem
Propylenoxid aus der Produktlösung sicherzustellen. Die Ergebnisse für das Produkt Hydroxypropylacrylat (HPA)
sind in Tabelle 3 angegeben.
Tabelle 3
HP(M)A-Analysen von Beispielen 6 und 7
(Flächen-%)
Beispiel
(M)AA = (Meth)Acrylsäure
HP(M)A = Hydroxypropyl(meth)acrylsäure
PGD(M)A = Propylenglycoldi(meth)acrylat
DPGM(M)A = Dipropylenglycolmono(meth)acrylat
Beispiel 7
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Die Arbeitsweise von Beispiel 6 wurde wiederholt, außer daß Methacrylsäure (2,0 g) anstelle von
Acrylsäure verwendet wurde und daß die Umsetzung 1 Stunde lang bei 70ºC ausgeführt wurde. Die Ergebnisse
des Produkts Hydroxypropyl(meth)acrylat (HPMA) sind in Tabelle 3 angegeben.
Beispiel 8
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Eine 500 ml Fischer-Porter-Reaktorflasche wurde mit einem Rührstab ausgestattet und mit dem
Katalysator von Beispiel 1 beschickt (72,9 g). Acrylsäure (100,0 g) und Inhibitoren wurden zugegeben, und die
Reaktorflasche wurde mit einem Reaktorkopf mit mehreren Öffnungen verbunden (35 % Eisen). Der Reaktor
wurde druckgetestet, evakuiert und dann mit 5 % Sauerstoff in Stickstoff auf 68,95k Pa Gauge (10 psig) bei
Raumtemperatur gefüllt. Ethylenoxid (72 g) wurde als eine Flüssigkeit bei der Reaktionstemperatur (50ºC)
zugegeben, wobei im Reaktor niemals 206,85 k Pa Gauge (30 psig) überschritten wurden. Die Zugabe des
Ethylenoxids wurde während ungefähr 1 Stunde vorgenommen, und der Reaktor verblieb weitere 2 Stunden auf
der Temperatur. Der Katalysator war während des gesamten Versuchs in der gerührten Lösung suspendiert.
Der Reaktor wurde gelüftet, und der Reaktor wurde 30 Minuten lang mit Stickstoff besprüht, als der Reaktor
auf Raumtemperatur gekühlt war. Das Produkt wurde vom Katalysator dekantiert, und das erhaltene
2-Hydroxyethylacrylat (HEA) wurde analysiert. Die in Tabelle 1 präsentierten Ergebnisse sind ähnlich jenen, die für
eine Reaktion in kleinerem Umfang erhalten wurden, Beispiel 4, außer daß die Ausbeute an HEA etwas höher
war.
Beispiel 9
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Die Arbeitsweise von Beispiel 8 wurde wiederholt, wobei der gleiche Katalysator wiederverwendet
wurde, der in Beispiel 8 gewonnen wurde. Die in Tabelle 1 präsentierten Ergebnisse zeigen, daß der
Katalysator wirksam ist, wenn er wiederverwendet wird.
Beispiel 10
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Die Arbeitsweise von Beispiel 8 wurde wiederholt, wobei der in Beispiel 9 gewonnene Katalysator
wiederverwendet wurde, welcher mit Methanol gewaschen und vor dieser Verwendung getrocknet wurde. Die
in Tabelle 1 präsentierten Ergebnisse lassen darauf schließen, daß der Katalysator, wenn er mit Methanol
gewaschen ist und wiederverwendet wird, so wirksam ist wie ein frischer Katalysator.
Beispiel 11
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Die Arbeitsweise von Beispiel 10 wurde wiederholt, außer daß Methacrylsäure (100,0 g) anstelle von
Acrylsäure verwendet wurde. Der Reaktor wurde auf 70ºC erhitzt. Die Ergebnisse für das Produkt
Hydroxyethylmethacrylat (HEMA) sind in Tabelle 2 angegeben.
Beispiel 12
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Als ein Beispiel, daß die Katalysatoren, die in dieser Erfindung verwendet werden, eine Verbesserung
in der Produktreinheit gegenüber einem typischen homogenen Katalysator ergeben, der im Stand der Technik
zur Herstellung von HEA gelehrt wird, wurde der Arbeitsweise von Beispiel 4 mit FeCl&sub3; (0,029 g, 0,5 %
Eisen) als Katalysator gefolgt. Der Reaktor wurde 2 Stunden lang auf 65ºC erhitzt. Die in der Tabelle 1
dargestellten Ergebnisse für das Produkt Hydroxyethylacrylat (HEA) zeigen, daß die Katalysatoren, die in der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, jenen des Standes der Technik überlegen sind. Die Ausbeute des
erwünschten Produktes war höher und wurde bei einer niedrigeren Temperatur und zu einer kürzeren Zeit
erhalten.
Beispiel 13
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Als ein Beispiel, daß die Katalysatoren, die in dieser Erfindung verwendet werden, von
stöchiometrischem, im Handel erhältlichen Eisenphosphat signifikant verschieden sind, wurde der Arbeitsweise von
Beispiel 4 mit FePO&sub4;.H&sub2;O (1,9 g, 19,5 % Eisen) als der Katalysator für die Reaktion von Acrylsäure (3,0) und
Ethylenoxid (4,6 g) gefolgt. Der Reaktor wurde 2 Stunden lang auf 65ºC erhitzt. Die Ergebnisse für das
Produkt Hydroxyethylacrylat (HEA), die in der Tabelle 1 dargestellt sind, geben an, daß das stöchiometrische
Eisenphosphat ein nicht-akzeptables Material ist.
Beispiel 14
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Es wurde dem Verfahren von Beispiel 1 exakt bis zum Fällungsschritt gefolgt. Das erhaltene, flockige,
braune Präzipitat Gew.-% wurde dann unter Anwendung mehrfacher Aufschlämmungdekantierungsschritte
gewaschen. Nach der Enddekantierung enthielt die Aufschlämmung ungefähr 6 Gew.-% der festen
Katalysatorzusammensetzung Fex(PO&sub4;)yX'. Dann wurden 300 g dieser Aufschlämmung mit 100 g eines im Handel
erhältlichen Silicas gemischt und unter Verwendung gut bekannter Techniken extrudiert. Der zu einem
Durchmesser von 3,2 mm (1/8") extrudierte Katalysator wurde mit einer Oberfläche von 167 m²/g, einem
Porenvolumen von 1,2 cc/g und einem durchschnittlichen Porenradius von 1,45 x 10&supmin;&sup8; m (145 Å) gefunden.
Beispiel 15
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Eine Lösung wurde hergestellt, indem 69,0 g Eisen(III)sulfathydrat und 300,0 g 85 %ige
Orthophosphorsäure in 197 g entionisiertem Wasser gelöst wurden. Diese Lösung wurde langsam einer gut gerührten
Lösung von 146 g 28 %igem wässerigem Ammoniak in 1.245 g entionisiertem Wasser zugegeben. Die
Endaufschlämmung hatte einen pH von 9,8. Das erhaltene flockige braune Präzipitat wurde von der Mutterlauge
abgetrennt und mit reichlichen Mengen entionisiertem Wasser gewaschen, wobei ein herkömmlicher
Vakuumfiltrationsapparat verwendet wurde. Das Produkt wurde in einem Gebläseluftofen getrocknet. Es wurde gefunden,
daß das Produkt eine BET-Oberfläche von 1,4 m²/g und ein berechnetes PO&sub4;/Fe - Verhältnis von 0,88 hatte.
Diese sehr unbetriedigende kleine Oberfläche zeigt, daß nur gewisse Zusammensetzungsbereiche geeignet sind.