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Verfahren zum Entparaffinieren von Mineralölen Die Erfliidung bezieht
sich auf die Entfernung von Paraffin aus Kohlenwasserstoffölen und besonders auf
die Entparaffinierung von Mineralöl, dem ein das Paraffin kristallinisch machender
Stoff (Hilfsstoff) hinzugefügt worden ist.
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Es wurde gefunden, daß der Hilfsstoff vorteilhaft aus einer Mischung
von Montanwachs und Aluminiumstearat besteht und daß sich rohes Montanwachs hierzu
besonders gut eignet. Die Mischung des Hilfsstoffes wird clem paraffinhaltigen
01 in Mengen von rund 0,2 bis etwa i,o Gewichtspfozent hinzugefügt, und zwar
wird zweckmäßig eine Mischung von o,:25 Gewichtsprozent Alutniniumstearat und o,o3
Gewichtsprozent rohem Montanwachs verwendet.
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Es wurde ferner gefunden, daß, wenn ein Hilfsstoff gemäß vorliegender
Erfindung dem zu entparaffinierenden Öl zugesetzt wird, eine Erwärmung der
ganzen Mischung auf eine erhöhte Temperatur nicht mehr erforderlich ist.
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Das Verfahren zum Entparaffinieren von Mineralölen gemäß der Erfindung
besteht im Mischen- des öles mit einem Lösungsmittel, in der Einverleibung einer
geringen Menge des Hilfsstoffgemisches, also der aus rohem Montanwachs und Aluminiumstearat
bestehenden Mischung, in das Öl, im Abkühlen der Mischung, um die festen
Kohlenwasserstoffe auszuscheiden, und im Entfernen der letzteren.
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Der Vorteil der angegebenen Mischung besteht darin, daß das rohe Montanwachs
eine Veränderung der Paraffinbestandteile mit hohem Schmelzpunkt herbeizuführen
scheint, die im Anfafigsstadium der Abkühlung ausfällen, während das Aluminiumst-earat
eine Veränderung auf die Paraffinbestandteile mit tieferem Schmelzpunkt herbeiführt,
die in den späteren und im Endstadium ausgefällt werden.
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Bei dem neuen Verfahren ergibt sich eine erhöhte Filtriergeschwindigkeit,
und der erhaltene Filterkuchen besteht aus kristallinischem Paraffin, das zusammenhängend
und ölarm ist und dessen besonderes Kennzeichen darin besteht, daß es ganz leicht
filtriert oder sich leicht absetzt irn Gegensatz zu den breiigen, dicken und schwer
filtrierbaren Kuchen, die bei den hisherigen Verfahren der Entparaffinierung von
Mineralölen erhalten werden.
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Das verwendete Lösungsmittel besteht aus einer Mischung von Ketonen
und aromatischen Kohlenwasserstoffen, z. B. Benzol. Beispiele -einer derartigen
Mischung sind
Aceton und Benzol, Aceton und Toluol, Methyläthylketon
und Benzol und Methyläthylketon und Toluol. Der aromatische Kohlen-
wasserstoff kann auch aus einer Misc4U"" |
von Benzol und Toluol bestehen. |
Im folgenden sind einige Beispiele-. |
anderen Lösungsmitteln, die verwendet #te |
den können, angegeben: Methylisobtitylket*Ah' |
sowieMischungen, die einaliphatischesKeton enthalten, das mehr als
5 Kohlenstoffatome
enthält, und einen aliphatischen Äther, der bis zu ema
8 Kohlenstoffatomen
enthält, z. B. eine Mischung von Methyläthylketon und Isopropyläther oder Dibtitylätlier.
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Eine Lösungsmittelmischung, die aus gemischten aliphatischen Ketonen
besteht, ist ebenfalls geeignet. Eine solche Mischung besteht aus einem Keton mit
niedrigem Molekulargewicht, z. B. Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon,
und einem Keton mit höherem Molekulargewicht, z. B. Dipropylketon, Propylisobutylketon,
normalem Methylhexylketon, normalem Äthylamylketon, Äthylisoamylketon.
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Die folgende Zusammenstellung enthält einen Vergleich der Filtriergeschwindigkeit,
der Ausbeute an entparaffiniertem Öl und des Paraffingehalts des erhaltenen
vergleichsweise lockeren Paraffins, wenn ein öl entparaffiniert wird, das
bei der Verwendung die unten angegebenen kennzeichnenden Merkmale besitzt-.
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i. Kein Zusatz von Hilfsstoffen; 2. Zusatz einer geringen Menge von
rohem Nfontanwachs; 3. Zusatz einer geringen Menge von Aluiniumstearat; 4.
Zusatz einer Mischung von rohem Montanwachs und Aluminiumstearat.
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Die Kennzeichen des bei diesen Versuchen verwendeten Mineralöles waren
etwa die folgenden: Spezifisches Gewicht o,8861 bei i5'C, Viscosität bei 99'C 2,o8"
Engler, Fließ- (Pour-) Punkt -L46'C, Paraffingehalt io,4.0/, (Schmelzpunkt von
63' C).
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Das Mineralöl wurde mit einem Lösungsmittel gemischt, das aus gleichen
Volumteilen Methyläthylketon und Isopropyläther bestand, wobei 4 Teile der Lösungsmittelmischung
auf iTeil des Ölvolumens angewendet wurden. In jedem Falle wurde eine Probe dieser
Mischung abgekühlt und dann filtriert, um ein Filtrat herzustellen, das nach Entfernung
des Lösungsmittels einen Fließpunkt von annähernd derselben Temperatur besaß wie
die Temperatur, bei der die Mischung filtriert wurde. Das Rohparaffin wurde als
ein zusammenhängender Filterkuchen entfernt, und aus diesem wurde das Lösungsmittel
entfernt.
Montanwachs Aluminiumstearat Filtrier- Ausbeute Paraffin |
geschwindigkeit n paraffinfreiem Öl im Rohparaffin |
0,0 0,0 538 56 28,5 |
0,23 0,0 2248 78 513 |
3- 0,0 0,25 2932 75 413 |
4- 0,08 0,25 5083 83 68,5 |
Bei den Versuchen 2,
3 und 4 bezieht sich der Prozentgehalt der Hilfsstoffe
auf das angewandte paraffinhaltige
Öl. Die Filtriergeschwindigkeit bezieht
sich auf Liter des paraffinfreien Öles
je Quadratmeter der Filteroberfläche
je Stunde, berechnet nach der Zeit, die zum Filtrieren gleicher Volumen,
nämlich o,gi
1 des wachsfreien öles
je
o,o929qm der Füteroberfläche,
erforderlichist.
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Wie aus der Zusammenstellung ersichtlich ist, wurde das Maximum der
Filtriergeschwin-.digkeit erhalten, wenn eine Mischung von rohem Montanwachs mit
Aluminiumstearat als Hilfsstoffgemisch verwendet wurde. Ebenfalls wurde mit dieser
Mischung das Maximum der Ausbeute an paraffinfreiem Öl
erhalten, und das lockere
Rohparaffin enthielt die geringste Menge Öl. Die Versuche zeigen, daß mit
einer Mischung von rohem Montanti wachs und Aluminiumstearat Ergebnisse erzielt
werden, die den mit diesen Stoffen allein erzielten Ergebnissen weit überlegen sind.