DE705058C - Verfahren zur Veredlung von Schmieroelfraktionen aus paraffinhaltigen Rohoelen - Google Patents

Verfahren zur Veredlung von Schmieroelfraktionen aus paraffinhaltigen Rohoelen

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DE705058C
DE705058C DEE50112D DEE0050112D DE705058C DE 705058 C DE705058 C DE 705058C DE E50112 D DEE50112 D DE E50112D DE E0050112 D DEE0050112 D DE E0050112D DE 705058 C DE705058 C DE 705058C
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Ernst Anton Boesing
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G73/00Recovery or refining of mineral waxes, e.g. montan wax
    • C10G73/02Recovery of petroleum waxes from hydrocarbon oils; Dewaxing of hydrocarbon oils
    • C10G73/06Recovery of petroleum waxes from hydrocarbon oils; Dewaxing of hydrocarbon oils with the use of solvents
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G21/00Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, by extraction with selective solvents
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Description

  • Verfahren zur Veredlung von Schmierölfraktionen aus paraffinhaltigen Rohölen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von wertvollen Schmierölen aus Rohölen, Rückstandsölen oder minderwertigen Schmierölfraktionen unter gleichzeitiger Gewinnung von Kohlenwasserstoffgemischen von hohem spezifischem Gewicht und mehr oder weniger harzigem und asphaltigem Charakter.
  • Durch die steigende Nachfrage nach hochwertigen Schmierölen mit hohem Viscositätsindex, niedrigem spezifischem Gewicht und niedrigem Kokstest hat sich eine Reihe von Verfahren entwickelt, welche gestatten, derartige Kohlenwasserstofffraktionen aus natürlich vorkommenden oder künstlich hergestellten Kohlenwasserstoffölen abzutrennen. Seitdem erkannt ist, daß die minderwertigeren, für Schmierzwecke ungeeigneten Kohlenwasserstoffe,welche durch geringe Stabilität und starke Veränderlichkeit bei wechselnden Temperaturen gekennzeichnet sind, sich durch stärkere Löslichkeit von den wertvolleren Mineralölbestandteilen unterscheiden, bedient man sich geeigneter Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische mit beschränkter Lösefähigkeit, um durch selektive Extraktion die Rohöle oder ihre Destillate indem gewünschten Sinne zu zerlegen. Bei Mischung der zu verarbeitenden Öle mit den Lösungsmitteln bilden sich unterhalb der kritischen Lösungstemperatur zwei Schichten heraus, von denen die eine die hochwertigen Schmieröle, die sogenannten Raffinatkohlenwasserstoffe,enthält, gemischt mit geringen Mengen Lösungsmittel, während die andere aus der Hauptmenge des angewandten Lösungsmittels und den darin gelösten minderwertigeren Stoffen, den sogenannten Extraktkohlenwasserstoffen, besteht. Die Schichten werden voneinander getrennt und gesondert aufgearbeitet. Bei Behandlung von paraffinhaltigen Ölen ist das Paraffin in der Raffinatschicht enthalten und kann aus dieser durch bekannte Methoden abgetrennt werden.
  • Es ist bereits vorgeschlagen, zu Extraktionszwecken technisches Pvridin, d. h. eine Mischung von Pyridin und Pyridinhornologen, die einen Wassergehalt von etwa d. bis 7'/o aufweist, zu verwenden; andererseits wurde in letzter Zeit festgestellt, daß technisches Pyridin in trockenem Zustande bei Entp.araffinierungsverfahren geeignet ist, da es auch bei tiefen Temperaturen praktisch nur -die flüssigen Ölbestandteile in Lösung hält, während das Paraffin abgeschieden wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß unter Verwendung von Pyridin als selektives Lösungsmittel eine einfache und scharfe Zerlegung von natürlichen und künstlichen Kohlenwasserstoffölen in marktfähige Produkte gelingt, ,nenn man die Ausgangsöle mit wasserhaltigem Pyridin mischt und das Gemisch in Gegenwart von Paraffin auf Temperaturen von -2o° und tiefer abgekühlt, wobei der Wassergehalt des Pyridins so bemessen wird, daß erst während der Abkühlung der Mischung ein Zerfall in zwei flüssige Schichten erfolgt. Bei dieser Arbeitsweise scheiden sich Kohlenwasserstoffe mit besten Schmieröleigenschaften in filtrierbarer Form ab, und zwar zusammen mit dem Paraffin, das gleichsam als Filterhilfe dient. Die weniger wertvollen Mineralölanteile verbleiben in flüssiger Form bzw. gelöst in dein Lösungsmittel. Die Abtrennung der ausgefällten festen Bestandteile geschieht durch Absetzenlassen oder besser durch Filtration. Der hierbei gewonnene Filterkuchen (Tieftemperaturgatsch) wird mit einem für Entparaffinierungszwecke geeigneten Lösungsmittel, z. B. mit einer Mischung von Pyridin und Benzol oder mit trockenem Pyridin, aufgenommen und das Paraffin durch Kühlung und anschließende Filtration o. dgl. aus der Lösung abgetrennt. Nachdem aus dem hierbei anfallenden Filtrat das Lösungsmittel durch Destillation oder auch durch Extraktion entfernt worden ist, erhält man ein Raffinat, das ein hochwertiges Schmieröl mit hohem Viscositätsindex, geringem Verkokungsrückstand und heller Farbe darstellt. Das Filtrat aus der ersten Filtration, wobei der Tieftemperaturgatsch abgetrennt wurde, -wird in gleicher Weise vom Lösungsmittel befreit. Es verbleibt hierbei ein Kohlenwasserstoffgemisch mit hoher Dichte.
  • Wie des weiteren gefunden wurde, sind von dem Grad der Selektivität, d. h. von der Wasserkonzentration im Pyridin, und von der ölenge des angewandten Lösungsmittels bei praktisch gleichen Filtrationstemperaturen die Eigenschaften der bei tiefen Temperaturen sich abscheidenden Schinierölkohlenwasserstoffe abhängig, insofern als bei Anwendung von Pyridin mit geringem Wassergehalt auch Kohlenwasserstoffe mittleren Wertes bei den Abscheidungstemperaturen in Lösung gehalten werden und nur entsprechend geringe Mengen eines hochwertigen Raffinates mit dem Paraffin ausfallen, während,bei Anwendung von Pyridin mit mehr Wassergehalt relativ große Mengen des behandelten Öles in filtrierbarer Form abgeschieden werden und ein Filtrat anfällt, welches nach Entfernung des Lösungsmittels ein Kohlenwasserstoffgemisch von hoher Dichte, im wesentlichen aus asphaltigen und harzigen Stoffen bestehend, darstellt. Auf diese Weise lassen sich z.B. auch wertvolle Asphalte aus asphaltreichen Rohölen, Rückständen oder auch Extraktkohlenwasserstoffen, wie sie bei den bekannten Selektivverfahren anfallen, gewinnen. Erfindungsgemäß wird somit je nach den gewünschten Endprodukten die Lösungsfähigkeit des Lösungsmittels gewählt. Es soll jedoch auch bei derjenigen Arbeitsweise, bei welcher hochwertige Schmierölraffinate angestrebt werden, die Wasserkonzentration des Pyridins innerhalb derjenigen Grenzen gewählt werden, welche einen Zerfall der Öllösung erst bei tieferen Temperaturen gewährleisten.
  • Um bei dein neuen Verfahren einerseits hochwertige Schrnierölanteile, andererseits Filtrate von hohem spezifischem Gewicht zu erhalten, kann man in mehreren Stufen arbeiten. Beispielsweise wendet man zunächst das Pyridin mit hohem Wassergehalt an, wobei es eine hohe Selektivität aufweist, so daß sich bei tiefen Temperaturen ein erheblicher Teil des Schmieröls in fester Form zusammen mit Paraffin abscheidet, welchen man von der verbleibenden Öllösung durch Filtration trennt. Das Filtrat enthält der angewandten Arbeitsweise entsprechend im wesentlichen hochmolekulare Kohlenwasserstoffe asphaltartiger Natur. Der Gatsch kann nun weiter in der Weise aufgearbeitet werden, daß man ihn wiederum löst und anschließend durch Kühlung zunächst das Paraffin abtrennt, und aus dem jeweiligen Filtrat, gegebenenfalls unter Veränderung der Lösungsmittelmenge, in mehreren Stufen die verschiedenen Kohlenwasserstoffgruppen ausfriert und durch Filtration von der verbleibenden Lösung abtrennt. Man erhält auf diesem Wege aus dem Tieftemperaturgatsch außer Paraffin Schmierölfraktionen mit unterschiedlichen Eigenschaften und als letztes Filtrat ein Kohlenwasserstoffgemisch, welches mit seinen Eigenschaften dem zunächst erhaltenen Tieftemperaturfiltrat am nächsten kommt. Andererseits kann man auch zunächst ein stark lösendes Lösungsmittel, z. B. weitgehend von Wasser befreites Pyridin, .anwenden, wobei der Gatsch außer dem Paraffin nur zu Schmierzwecken geeignete hochwertige Ölbestandteile enthält, und das Filtrat, das außer den hochmolekularen Kohlenwasserstoffen Mineralölbestandteile mittleren Wertes enthält, wiederum durch fraktionierte Fällung in verschiedene Anteile zerlegen. Die beiden beschriebenen Arbeitsweisen lassen sich auch in geeigneter Weise kombinieren. Es kann auch vorteilhaft sein, das neue Verfahren mit .der bekannten selektiven Extraktion zu verbinden, derart, daß man das erhaltene Tieftemperaturfiltrat oder das Raffinat aus dem Tieftemperaturgatsch auf diese Weise nachbehandelt.
  • Für den Lösungsmittelumlauf ist es bei dem neuen Verfahren günstig, daß das Pyridin sowohl als selektives Lösungsmittel als auch bei der Entölung des zunächst gewonnenen Tieftemperaturgatsches Anwendung finden kann. So kann beispielsweise in folgender Weise gearbeitet werden. Ein paraffinhaltiges Öl mit 5oo Volumprozent Pyridin mit einem Wassergehalt von 3 Volumprozent gemischt und die Lösung auf -25° gekühlt. Bei dieser Temperatur wirkt das wasserhaltige Pyridin selektiv. Unter Zerfall der Öllösung in zwei Phasen scheidet sich eine feste Masse aus Paraffin und Schmierölanteilen aus, welche durch Filtration von der Öllösung .getrennt wird. Der Filterkuchen wird mit weiteren 5oo Volumprozent Pyridin aufgenommen, und zwar wird das Pyridin dieses Mal in wasserfreiem Zustand angewandt, in welchem es nicht selektiv wirkt. Durch anschließende Filtration wird das Paraffin von der Öllösung getrennt. Das Filtrat erhält nun einen Zusatz von Wasser, wodurch ein Zerfall in zwei Schichten eintritt. Während nun die Raffinatphase auf wertvolles Schmierölraffinat aufgearbeitet wird, kehrt die wasserhaltige Pyridinlösung mit geringen Mengen von minderwertigeren Ölanteilen in den Prozeß zurück, und zwar findet sie als Lösungsmittel in dem ersten Arbeitsgang Verwendung, bei welchem das Rohöl, in Lösung gebracht, in die Kühlanlage gelangt.
  • Beispiel i Ein Schmieröldestillat mit einem Paraffingehalt von 2o °i, nach H o 1.d e und einer Dichte von 0,889 wurde in 3oo Volumprozent technischem Pyridin (siedend von i2o bis i:Io°, Wassergehalt ä °/o) gelöst, die Lösung auf -30° gekühlt und der hierbei anfallende Gatsch durch Filtration und Waschung von der Lösung getrennt. Aus dem gewonnenen Tieftemperaturfiltrat, welches :der bei .den bekannten Selektivverfahren anfallenden Extr.aktlösung vergleichbar ist, gewinnt man durch Abdestillieren des Lösungsmittels ein hochmolekulares Kohlenwasserstoffgemisch von asphaltigem Charakter.
  • Der Tieftemperaturgatsch wurde mit einer Mischung von Pyridin und Benzol (Mischungsverhältnis i : i) adfgenommen, durch Schütteln in Lösung gebracht, worauf die Lösung auf - i5° abgekühlt und filtriert und der Filterkuchen nachgewaschen wurde. Dieser zweite Arbeitsgang stellt eine Entölung des zunächst gewonnenen Gatsches dar. Die gesammelten Filtrate ergaben nach dem Abdestillieren der :darin enthaltenen Lösungsmittel ein hochwertiges Raffinat, wie die nachstehende Tabelle zeigt. In diese ist des besseren Vergleiches wegen in Klammern der Viscositätsindex :des Rohöles nach Entparaffinierung aufgenommen.
    Raffinat aus
    Ausgangs- Tieftemperatur-
    material Paraffin Tieftemperatur- filtrat
    gatsch
    Ausbeute ............ - 20,211p 62,70p 17,1%
    Dichte . . . . . . . . . . . . . . . 0,889 - - o,875 0952
    Viscositätsindex ...... (6o) - 97 -
    Beispiel 2 Das bei Beispiel i verwandte Destillat wurde wiederum mit einer zwischen i2o und i4o° siedenden Pyridinfraktion behandelt, nachdem diese jedoch auf o,i % Wassergehalt getrocknet war. Die Lösung wurde auf -35° gekühlt und von dem Gefällten abfiltriert. Das hierbei anfallende Tieftemperaturfiltrat wurde mit 2 Volumprozent Wasser, bezogen auf das Ausgangsmaterial, versetzt und dadurch ein Zerfall der Lösung in zwei Schichten bewirkt. Die obere Schicht welche geringe Mengen Lösungsmittel enthielt, wurde zusammen mit dem Tieftemperaturgatsch in 300 Volumprozent einer Mischung von Pyridin und Benzol (Mischungsverhältnis i : i) unter Schütteln in Lösung gebracht und die Lösung auf -.25a gekühlt, wobei das Paraffin in fester Form abgeschieden wurde.
  • Die weitere Aufarbeitung des Filterkuchens und des anfallenden Filtrates geschah wie in Beispiel 1. In die nachstehende Tabelle ist wiederum des besseren Vergleiches wegen der Viscositätsindex des entparaffinierten Ausgangsöls aufgenommen.
    Rohöl Paraffingatsch Raffinat Endprodukt
    aus Filtrat
    Ausbeute ............ - 22,1°/a 61,4°/o I6,5°/0
    Dichte............... o,889 - 0,8775 0,9817
    Viscositätsindet ...... (6o) - go -
    Beispiel 3 EinemExtraktkohlen "vasserstoffgemisch mit einer Dichte von 1,023, gewonnen durch selektive Eitraktion eines persischen Schmieröldestillates, wurden 25 Gewichtsprozent Paraffinwachs und 300 Volumprozent Py ridin, welches i o "/,Wasser enthielt, zugesetzt und die Lösung auf -2o° gekühlt. Mit dem Paraffin wurde ein Teil der Extraktkohlenwasserstoffe abgeschieden, während die höchstmolekularen ungesättigten Anteile in Lösung blieben. Die feste Masse wurde abfiltriert. Nach Entfernung des Lösungsmittels aus dem Filtrat fielen 23,2 Gewichtsprozent eines als Asphalt zu verwertenden Rückstandes mit der Dichte von 1,o94 an. Der Filterkuchen ergab bei der Aufarbeitung ein Ö1 mittlerer Qualität mit einer Dichte von o,995 in einer Menge von 76.8 Gewichtsprozent.
  • Beispiel 4 Ein Petrolatumgatsch, welches durch Entparaffinierung von Pechelbronnöl mittels Zentrifugierung gewonnen worden war und 29,210 Paraffin nach Holde enthielt, wurde bei halbkontinuierlicher Arbeitsweise in 300 Volumprozent technischem Pyridin (Endsiedepunkt 145') bei etwa 45 homogen gelöst. Das Pyridin enthielt -2,5 0(0 Wasser und wies somit gegenüber den gesättigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen ein so weitgehend unterschiedliches Lösungsvermögen auf, daß bei Kühlung der Öllösung ein Zerfall in zwei Phasen eintrat. Das Lösungsmittel war bei der weiter unten näher beschriebenen Zerlegung des die Raffinatkohlenwasserstoffe enthaltenden Filtrats gewonnen worden.
  • Die zunächst homogene Ö1-Paraffin-Lösung wurde auf --15° gekühlt, wobei die weniger löslichen Raffinatkohlenwasserstoffe zusammen mit dem durch Kühlung abgeschiedenen festen Paraffin in filtrierbare Form übergingen. Die Filtration wurde in einer Filtriernutsche vorgenommen. Der Kuchen wurde mit ioo Volumprozelit Lösungsmittel, welches von gleicher Herkunft war wie das zuerst angewandte, nachgewaschen. Die Filtrierleistung erreichte bei diesem Arbeitsgang den außerordentlich hohen Wert von 1700 kg/qm/h, bezogen auf den gesamten OIgatsch.
  • Nach beendeter Filtration wurde der Filterkuchen mit 175 Volumprozent, bezogen auf das Ausgangsmaterial, auf -20° vorgekühltem wasserfreiem technischem Pyridin aufgenommen und mit dem Lösungsmittel innig durchmischt, worauf die Mischung bei -20° über einem zweiten Filter abgesaugt und mit 225 Volumprozent wasserfreiem Pyridin, bezogen auf das Ausgangsmaterial, nachgewaschen wurde, so daß ein praktisch ölfreier Kuchen erhalten werden konnte. Die Filterleistung betrug bei diesem Arbeitsgang, auf den Olgatsch bezogen, 21o kg/qm/h.
  • Dem bei der zweiten Filtration gewonnenen Filtrat wurden nun 2'/2 0i0 Wasser zugesetzt, d.11. so viel, wie sich als Wassergehalt des Lösungsmittels im ersten Arbeitsgang zur gemeinsamen Abscheidung des Paraffins und Raffinats in filtrierbarer Form als zweckmäßig erwiesen hatte. Durch diesen Wasserzusatz wurde ein Zerfall des Filtrats in zwei Schichten bewirkt, ein Vorgang, der dadurch noch beschleunigt werden konnte, daß das Filtrat um einige Grade, d. h. auf etwa-25° unterkühlt und dadurch Ausflockung geringer Spuren von restlichem Paraffin erzielt wurde. Die obere, aus dein Filtrat gewonnene Schicht bestand im wesentlichen aus den Raffinatkohlenwasserstoffen, in welchem geringe Mengen Lösungsmittel enthalten waren, die durch Destillation daraus entfernt wurden. Die Eigenschaften des erhgltenen Raffinats (R1) sind in der untenstehenden Tabelle angeführt.
  • Die untere, aus dem Filtrat durch Wasserzusatz gewonnene Schicht bestand im wesentlichen aus dem Lösungsmittel und wies nur einen Gehalt von 3"1" Öl auf. Diese Schicht konnte deshalb ohne weiteres als Lösungsmittel im ersten Arbeitsgang verwandt werden. Das Paraffin aus dem zweiten Filter wurde in bekannter Weise durch nochmaliges Aufnehmen mit waserfreiem Pvridin und fraktionierte Fällung in Hart- und Weichparaffin zerlegt. Hierbei wurden 14,4 °;'. Hartparaffin' mit dem Erstarrungspunkt von 66,5° und 1g,1°,/0 Weichparaffin mit dem Erstarrungspunkt von 40,5°, d. 1i. insgesamt 33,50,/0 Paraffin, erhalten. Das Filtrat aus der ersten Filtration stellt eine Extraktlösüng dar, aus welcher durch Zusatz von Wasser ein Sekundärraffinat (RII) abgetrennt werden konnte. Die Eigenschaften des hieraus und aus der verbleibenden Extraktlösung.durch Verdampfung des Lösungsmittels gewonnenen Kohlenwasserstoffgemisches sind ebenfalls in der untenstehenden Tabelle aufgenommen.
    Ausgangs- Raffinat R I Sekundär- Extrakt Paraffin
    material raffinat R II
    Ausbeute.................. 10o0% 32,20/0 20,7% I3,6°% 33.5%
    Spezifisches Gewicht bei 2o° o,913*) 0,902 0,971 1,0443 -
    Stockpunkt. . . . . . . . . . . . . . . . - - 16 0 C - i0 C (Visc). - -
    Viscosität
    bei 38 ° . . . . . . . . . . . . . . . . - 243 Cent=- 246o Cent=- - -
    bei 99 ° . . . . . . . . . . . . . . . . . - z7,5 stokes
    43#2 #stokes - -
    Viscositätsindex ........... - So -4 - -
    '`) Spezifisches Gewicht des normal entparaffinierten Öles=: 0,943.
    Beispiel 5 Nach der gleichen Methode wie Beispiel 4 wurde ein persisches Schmieröldestillat mit einem Paraffingehalt von i40/0 nach Holde behandelt, lediglich mit dem Unterschied, daB die erste Behandlung mit Pyridin mit einem Wassergehalt von :2 0j0 statt 2,5 0/0 durchgeführt wurde. Die Ergebnisse sind in der entenstehenden Tabelle angeführt.
    Ausgangs- Raffinat R I Sekundär- Extrakt Paraffin
    material raffinat R 1I
    Ausbeute ................ =00% 35,=% 24,=% 267% I4J%
    Spezifisches Gewicht bei 2o° 0,941 o,886 0,953 r,o6o -
    Stockpunkt................ - - 18 - - -
    Viscosität
    bei 38 ° . . . . . . . . . . . . . . . . - 152 Cent=- 825 Cent=- - -
    bei 99 ° . . . . . . . . . . . . . . . . . - 14,2) stokes 28,2) stokes - -
    Viscositätsindex ........... - 96 38 - -
    N. P. A. Farbe (ohne Erde) . - 5 - - -

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Veredlung von Schmierölfraktionen aus paraffinhaltigen Rohölen, Rückstandsölen oder Destillaten durch Behandlung mit Pyridin, dadurch gekennzeichnet, daB die Ausgangsöle mit wasserhaltigem Pyridin bei Temperaturen von etwa -2o° oder tiefer unter Abscheidung von festem Paraffin behandelt werden, wobei der Wassergehalt des Pyridins so zu bemessen ist, daß erst während der Kühlung ein Zerfall in zwei flüssige Schichten erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsöl mit Pyridin mit einem Wassergehalt von etwa a bis 3 % behandelt, die Mischung gekühlt wird und die festen Abscheidungen von der flüssig gebliebenen Öllösung durch Filtration getrennt werden, woraufhin der Filterkuchen zur Lösung der darin enthaltenen Raffinatkohlenwasserstoffe mit wasserfreiem technischem Pyridin aufgenommen und das Paraffin durch nochmalige Filtration von der Raffinatlösung getrennt wird.
  3. 3. Verfahren zur Zerlegung der bei dem Verfahren nach Anspruch 2 anfallenden Raffinatlösung, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung durch Zusatz von Wasser in Öl und wäßriges Pyridin zerlegt wird.
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