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Verfahren zur Raffination von Kohlenwasserstoffölen Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf die Zerlegung von Kohlenwasserstoffölen, wie Mineral-
und Teerölen, unter Verwendung von Ketonen als selektiven Lösungsmitteln. Wir haben
gefunden, daß die beiden symmetrischen Diketone Aoetonylaceton und Diacetyl (CH3.
CO # CH2 # CH2. CO # CH3 und C H3 # C O # C O # C H3) ein ausgeprägtes selektives
Lösevermögen gegenüber den in den Mineralölen vorhandenen Kohlenwasserstoffgruppen
aufweisen und geeignet sind, diese von aromatischen un.d anderen ungesättigten Kohlenw.asserstoffen
zu befreien oder zu entparaffini,eren. Nach Beseitigung der ungesättigten ölanteile
mittels der genannten Diketone verbleibt ein ungelöstes, im wesentlichen paraffinisches
Raffinat mit verbesserten physikalischen und chemischen Eigenschaften, besonders
hinsichtlich der Dichte, der Viscosität, des Viscositätsindexes, des Kokstestes
und der Widerstandsfähigkeit gegen Oxydaion.
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Die Ausführung unserer Erfindung kann sowohl diskontinuierlich als
auch kontinuierlich erfolgen. Bei letzterer Arbeitsweise wird die Extraktion in
Turmmischern oder in einer Kombination von Mischern mit Absatzbehältern durchgeführt.
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Anstatt die genannten selektiven Lösungsmittel allein anzuwenden,
kann man sie in Gegenwart von Hilfslösungsmitteln auf das zu behandelnde Öl einwirken
lassen, wobei die Hilfsflüssigkeiten unterschiedliche Funktionen ausüben können,
d. h. sie können das selektive Lösevermögen der Lösungsmittel verstärkenoder herabmindern.
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Die Hilfslösungsmittel lassen sich in drei Gruppen unterteilen.
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Zu der ersten Gruppe der in Frage kommenden Hilfslösungsmittel gehören
die aromatischen .oder hydroaromatischen Kohlenwasserstoffe, welche dadurch, daß
sie die zu behandelnden K Kohlenwasserstofföle gänzlich lösen und gleichzeitig mit
den selektiven Lösungsmitteln in jedem Verhältnis mischbar sind, als Lösungsvermittler
wirken.
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Zu der zweiten Gruppe von Hilfslösungsmitteln gehören die Alkohole
und organischen Säuren, welche dadurch, daß sie mit den selektiv wirkenden Lösungsmitteln
besser mischbar sind als mit den zu behandelnden Kohlenwasserstoffölen, das Lösevermögen
der ersteren herabsetzen.
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Zu der dritten Gruppe von Hilfslösungsmitteln gehören die niedrigsiedenden
Paraffinkohlenwasserstoffe, z. B. Propan, Butan, Mischungen hiervon, welche dadurch,
daß sie mit den, selektiv wirkenden Lösungsmitteln weniger mischbar sind als mit
den zu behandelnden
Kohlenwasserstoffölen, die ersteren in ihrer
Selektivität verstärken.
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Die symmetrischen Diketone Aeetonyl-, aceton und Diacetyl sind wegen
ihrer ger s gen Lösefähigkeit für paraffinische Kohlei@@Y Wasserstoffe wirksame
EntparaffinierungsrntJ tel. Ihre Anwendung als solche ist allerdiings'# nur bei
Zusatz von Lösungsvermittlern möglich, der in dem Maße erfolgen, muß., daß auch
bei den für die Paraffinabscheidung erforderlichen tiefen Temperaturen Schichtenbildung
in der flüssigen Phase nicht eintritt, sondern nur festes Paraffin ausgeschieden
wird, welches man auf dem üblichen Wege durch Absitzenlassen, Filtern oder Ze4trifugieren
von der Lösung abtrennt.
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Bei vorliegendem Verfahren können Extraktion und Entparaffinierung
gekuppelt werden, und zwar in der Weise, daß man zunächst unter Verwendung des genannten
Lösungsmittels bei höheren Temperaturen die ungesättigten Kohlenwasserstoffe extrahiert
und anschließend das Raffinat, -welches gewisse Mengen des selektiven Lösungsmittels
enthält, mittels eines Lösungsvermittlers verdünnt und darauf bis zur Abscheidung
des festen Paraffins abkühlt. Hierbei fällt ein Rohparaffin an, das noch Öl enthält.
Um dies zu entfernen, wird der Paraffinkuchen mit zusätzlichen Mengen des selektiven
Lösungsmittels bzw. mit einer Mischung von selektiven Lösungsmitteln mit einem oder
mehreren der zu der Gruppe i gehörenden Hilfslösungsmitteln gewaschen oder nochmals
behandelt.
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Die Lösungsmittel werden aus den Produktgin durch Destillation oder
durch Auswaschen mit einem Lösungsmittel zurückgewonnen, welches die genannten Diketone,
nicht aber die Kolilenwasserstofföle löst, wie Alkohol. Beispiel Ein persisches,
amorphes Paraffin enthaltendes Schmieröldestillat mit der Dichte o,948 und dem Viscositätsindex
von 4s wurde bei Raumtemperatur mit 4;< ioo Volumprozent Diacetyl behandelt.
Das Raffinat, d. h.
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s ungelöst gebliebene Destillat, .wies, nach-' "i das darin @enthalten-e
Lösungsmittel unter t ..uum abdestilliert worden war, die aus @rler nachstehenden
Tabelle zu entnehmenden Eigenschaften auf:
Roh- Raffinat |
destillat |
Ausbeute Volumprozent ...... ioo 79 |
Spezifisches Gewicht bei 2o° C 0,945 0,928 |
Viscosität ° Engler bei 381'. .. 68,5 45 |
- 0 - - 990 ... 3,2 2,7 |
Viscositätsindex ............. 45 67 |
Wird die Raffinatschicht unmittelbar, d. h. ohne Abtrennung des darin enthaltenen
Lösungsmittels, durch Benzol und durch weiteren Zusatz von Diacetyl verdünnt,' und
zwar so weit, daß die Mischung, bezogen auf die Raffinatkohlenwasserstoffe, aoo
Volumprozent Lösungsmittel enthält, wobei das Lösungsmittel aus 6o Volumprozent
Benzol und 4o Volumprozent Diaeetyl besteht, so erhält man nach Abkühlung und Filtration
bei -2o° ein Öl mit einem Stockpunkt von - 1
8'.