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Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man zu wertvollen substantiven Disazofarbstoffen gelangt, wenn man dianotierte
Nitroaroyl-m- oder -p-arylendiamine mit aminogruppenfreien i-Oxybenzol-2-carbonsäumen
oder i-Aryl-5-pyrazolon-3-carbonsäuren oder deren Estern kuppelt, die Nitrogruppe
zur Aminogruppe reduziert, weiterdiazotiert und die Diazoverbindungen mit Aminoaroylaminonaphtholsulfonsäuren,
z. B. mit 2-Aminoaroylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäuren, kuppelt. Die so erhältlichen
Disazofarbstoffe ziehen im allgemeinen auf Baumwolle in scharlachroten bis roten
Tönen, die neutral und alkalisch gut ätzbar sind. Sie können im, Substanz oder auf
der Faser in bekannter Weise dianotiert und weiterentwickelt werden. Die so nachbehandelten
Färbungen behalten ihre Ätzbarkeit bei.
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Anstatt von einem Nitroaroyl-m- oder -p-diamin auszugehen, kann man
zur Herstellung des als Zwischenprodukt erhaltenen Monoazofarbstoffes selbstverständlich
zunächst ein Nitroarylamin mit einer der bei der ersten Kupplung genannten Gelbkomponenten
kuppeln, die Nitrogruppe des Monoazofarbstoffes in bekannter Weise reduzieren und
mit einem Nitroaroylchlorid kondensieren.
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Gegenüber den aus der Patentschrift 515 231
bekannten
Farbstoffen weisen die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Farbstoffe den
technischen Fortschritt auf, daß die mit ihnen erhältlichen Färbungen sowohl neutral
als auch alkalisch ätzbar sind. Gegenüber anderen vergleichbaren bekannten Farbstoffen,
die an erster Stelle eine weiterdiazotierbare Azokomponente enthalten, zeigen die
nach vorliegendem Verfahren erhältlichen Diazotierfarbs.toffe den Fortschritt verbesserter
Lichtechtheit. Beispiel i 25,7 Teile i-Amino-q.- (q.'-nitrobenzoylamino ) -benzol
werden in iooo Teilen Wasser und 28 Raumteilen i ofach normaler Salzsäure angeschlämmt
und mit 7 Teilen Natriumnitrit dianotiert. Die auf o' C abgekühlte Suspension der
Diazoverbindung läßt man in eine ebenfalls auf o° C abgekühlte und mit 28 Teilen
Natriumcarbonat versetzte Lösung von 20,5 Teilen i-Phenyl-5-pyrazolon-3-carbonsäu.re
laufen und hält einige Stunden bis zurr Beendigung der Kupplung bei dieser Temperatur.
Nun wird auf 70° C angeheizt, mit 42 Teilen kristallisiertem Natriumsulfid in wenig
Wasser gelöst, versetzt und bei dieser Temperatur etwa- i Stunde gerührt. Durch
Zusatz von etwa io% Natriumchlori@d wird der aminobenzoylierte Monoazofarbistoff
abgeschieden und in 2ooo Teilen heißem Wasser wieder gelöst. Dann versetzt man mit
7 Teilen Nitrit und läßt die Lösung auf eine Mischung von Eis, Wasser und 35 Teilen
Salzsäure
von i9,5° Be laufen. Nach etivg istündigem Rühren ist die Diazotierung beendet.
Das Diazotierungsgenlisch läßt man zu einer neutralen Lösung von 37 Teilen 2-Äminobenzoylaminö)-5-oxynaphtlialin-7-sulfonsäure
laufen. Durch Einstreuen von 25 "t^ len Natriumcarbonat wird die Kupplung be= endet.
Der erhaltene Disazofarbstoff liefert nach dem Entwickeln mit 2-Oxynaphthalinauf
der Faser ein gelbstichiges Rot von vorzüglicher Ätzbarkeit.
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Beispiel 2 28 Teile des in bekannter Weise entweder durch Dazotieren
von i-Amino-4-nitrobenzol und Kuppeln mit Salicylsäure und nachfolgendes Reduzieren
oder durch Diazotieren von i Acetylamino-4-aminobenzol und Kuppeln mit Salicylsäti-re
und nachfolgendes Verseifen hergestelltentAminoazofarbstoffes werden in etwa ,5oo
Teilen Wasser gelöst, bei 7o bis 7 i° C unter Einhaltung der alkalischen Reaktion
so lange mit 4-Nitrobenzoylchlorid versetzt, bis .eine herausgenommene Probe sich
nicht mehr diazotieren läßt. Das ausgefallene Kondensationsprodukt wird, wie im
Beispiel i angegeben, mit Natriumsulfid reduziert, diazotiert und mit 37 Teilen
2-(4'-Aminobenzoylaminö)-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure gekuppelt. Der erhaltene
Disazofarbstoff ist ähnlich dem des Beispiels i. Mit 2-Oxynaphthälin entwickelt
liefert er jedoch gelbstickigere und auch etwas lichtechtere Färbungen.
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Ersetzt man die 2-(4.'-Aminobenzoylamino)-5-oxynaphthalin-7=sulfonsäure
durch die gleiche Menge 2-(.4'-.gmnob:enzoylamino)-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure,
so wird der Farbton des erhaltenen Disazofarbstoffes etwas nach Blau verschoben,
während man mit 2-(N-Methyl-4.'-aminobenzoylaminö) - 5-oxynaphthalin- 7 '-:sulfonsäure
einen Disazofarbstoff erhält, dessen Farbton weiter nach Gelb verschoben ist.
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Ersetzt man in dem Farbstoff des Absatzes i den als Zwischenprodukt
Beschriebenen reduzierten Monoazofarbstoff aus i-Äminoq.-ntrobenzol und Salicylsäure
durch den entsprechenden sulfonierten Monoazöfarbstöff (die Sülfonsäuregruppe befindet
sich im Salicylsäurerest in Orthostellung zur Hydroxylgruppe), so -erhält man einen
etwas leichter löslichen Disazofarbstoff von sonst gleichen Eigenschaften. Beispiel
3 25,7 g i-Amino-q.-(4.'-ni!trobenzoylamino)-Benzol werden in i 1 Wasser und 28
ccm `"i:ofach normaler Salzsäure angeschlämmt und 'Mit 7 g Natriumnitrit diazotiert.
Die erhaltene Diazoverbindung wird alsdann in soda-'alkalischer Lösung mit
39- r-(6'-Sulfo-2' naphthyl)-5-pyrazolon-3-carbonsäureester gekuppelt. Nach
vollendeter Kupplung wird auf 70° C angeheizt, mit 4z Teilen kristallisiertem Natriumsulfid
in wenig Wasser gelöst und bei dieser Temperatur etwa i Stunde gerührt. Durch Zusatz
von etwa i ö % Natritunchlorid wird der aminob enzoylier tsAminöa7ofarbstoff abgeschieden
und in 21 heißem Wasser gelöst. Zu der Lösung werden 7 Teile Natriumnitrit gegeben,
und alsdann läßt man sie auf eine Mischung von Eis, Wasser und 35 ccm Salzsäure
von 19,5 Be laufen. Nach etwa istündigem Rühren ist die Diazotierung beendet.
Es wird alsdann- eine sodaalkalische, wässerige Lösung von 35 g 2-(q.'- oder 3'-Aminobenzoylamino)-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
zugesetzt: Man erhält, so Disazofarbstoffe, die Baumwolle scharlachrot färben. Die
Färbungen lassen sich neutral und alkalisch ausgezeichnet ätzen: Die Farbstoffe
können in Substanz oder auf der Faser weiterdiazotiert und weiterentwickelt werden.