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Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen Es wurde gefunden, daß
man wertvolle Azofarbstoffe erhält, wenn man von wasserlöslichmachenden Gruppen
freie aromatische Diazoverbindungen, die Azogruppen enthalten können, oder Tetrazoverbindungen
mit Naphtholen kuppelt, die mindestens einen Alkylrest mit mehr als 2 Kohlenstoffatomen
fragen.
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Geeignete Ausgangsstoffe sind einerseits die aus Anilin, deci Toluidinen,
Xylidinen, Naphthylaminen und deren Alkoxy- und Halogensubstitutionsprodukten erhältlichen
Diazoniumsalze, ferner z. B. diazotierte :Mono- und Diaminodiphenyle, -diarylmethane,
-benzophenone, -diphenyläther und -diphenylamine sowie diazotierte Aminoazoverbindungen;
Naphthole, die mindestens einen Alkylrest mit mehr als 2 Kohlenstoffatomen tragen,
sind z. B. die Propyl-, Butyl-, Hexyl-, Heptyl- oder Dodecylnaphthole, die durch
Umsetzen von a- oder ß-Naphthol mit Olefinen, wie Propylen, Butylen, Hexylen, Heptylen
bzw. Dodecylen oder den entsprechenden Alkylhalogeniden in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren
oder mit den entsprechenden Alkoholen in Gegenwart von Schwefelsäure erhältlich
sind. Besonders geeignet sind solche Naphthole, die mehrere verschiedene Alkylreste
tragen.
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Die Kupplung erfolgt in üblicher Weise. Die erhaltenen Farbstoffe
zeichnen sich durch ihre besonders hohe Löslichkeit in Kohlenwasserstoffen, Estern,
Fetten und Ölen, wie Leinöl oder Rüböl, und in Stearinsäure, Paraffin und Wachsen
aus. Sie eignen sich daher besonders zum Färben von Bohnerwachsen,
Kerzen
und Lacken, z. B. Nitrocellulose, Polyvinylchlorid- oder Acetylcelluloselacken und
Kunststoffen, wobei vor allem ihre hohe Sublimierechtheit und ihre große Ausgiebigkeit
und Farbkraft vorteilhaft ist. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Markierung
von Leinölschlichten. Die in Leinöl gut löslichen Farbstoffe färben die geschlichteten
Fäsern nicht an und werden mit dem Schlichtemittel wieder restlos von der Faser
entfernt.
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Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile. Beispiel
i 123 Teile i-Amino-2-methoxybenzol werden wie üblich diazotiert, und die Diazoverbindung
wird in eine natronlaugealkalische, überschüssiges Kaliumcarbonat enthaltende Lösung
von 25o Teilen 2-Oxyx-hexylheptylnaphthalin, wie es durch Umsetzen von 2-Oxynaphthalin
mit einem Gemisch von Isohexylen und Isoheptylen in Gegenwart von Borfluorid erhalten
wird, bei etwa io° eingerührt. Nach beendigter Kupplung wird der Monoazofarbstoff
abgesaugt, salzfrei gewaschen und getrocknet. Man erhält 375 Teile eines in Kohlenwasserstoffen,
Estern, fetten Ölen, Paraffinen und in Stearinsäure mit rotem Farbton ausgezeichnet
löslichen Farbstoffes von sehr guter Sublimierechtheit.
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Auf ähnliche Weise hergestellte Azofarbstoffe aus der gleichen Azokomponente
und anderen diazotierten Aminen zeigen folgende Farbtöne: Farbstoff aus diazotiertem
Anilin: orange
- - - 4-Amino-i, i'-azobenzol: rot |
- - - i-Amino-2-methoxy- |
5-methylbenzol: rot |
- - - i-Amino-2, 5-dimethoxy- |
benzol: blaurot |
- - - i-Aminonaphthalin: |
blaurot. |
Verwendet man zur Herstellung des Alkylnaphthols an Stelle von Isohexylen und Isoheptylen
andere Olefine mit mehr als 2 -Kohlenstoffatomen, z. B. Butylen oder Amylen, und
stellt daraus in der gleichen Weise Farbstoffe her, so erhält man Produkte von ähnlichen
Farbtönen und Eigenschaften.
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Beispiel 2 184 Teile 4, 4'-Diaminodiphenyl werden in 5oo Teilen io-n
Salzsäure gelöst und mit 138 Teilen in Wasser gelöstem Natriumnitrit tetrazotiert.
Man rührt die Tetrazolösung bei etwa io° in eine ätzalkalische Lösung von 5o0 Teilen
2-Oxy-x-hexylheptylnaphthalin und 40o Teilen Methanol in 40oo Teilen Wasser und
rührt über Nacht. Am anderen Tag wird das Gemisch auf 5o° erwärmt, worauf man den
Farbstoff absaugt, neutral wäscht und trocknet. Der erhaltene Diazofarbstoff löst
sich leicht mit rotvioletter Farbe in Stearin-Paraffin-Gemisch oder in Leinöl und
zeichnet sich durch hohe Ausgiebigkeit aus.
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Der entsprechende Farbstoff aus tetrazotiertem 4, 4'-Diamino-3, 3'-dimethoxydiphenyl
ist von blauviolettem Farbton. Mit tetrazotiertem 4, 4'-Diamino-2, 2'-dimethyldiphenyl
wird ein Scharlach, mit tetrazotiertem 4, 4'-Diaminodiphenylamin ein Blau erhalten.
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Verwendet man als Azokomponente ein Gemisch von i Mol tertiärem Butylphenol
und i Mol 2-Oxy-xhexylheptylnaphthalin und als Tetrazokomponente i Mol tetrazotiertes
4, 4'-Diamino-3, 3'-dimethoxydiphenyl, so erhält man ein Bordorot.
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Die Kupplungen können besonders vorteilhaft auch in überschüssigem
Pyridin ausgeführt werden.