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Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen. Es wurde gefunden, daß
sehr wertvolle, den Arylsulforest enthaltende Azofarbstoife dadurch erhalten werden,
daß man Diazoverbindungen, Diazoazoverbindungen, Tetrazoverbindungen-oder Zwischenprodukte
aus einer Tetrazoverbindung und. i Molekül einer Kupplungskomponente mit den Kondensationsprodukten
aus Arylsulfochloriden und Alkylaminonaphtholsulfosäuren von folgender allgemeiner
Formel:
kuppelt. Kondensationsprodukte von Arylsulfochloriden mit Aminonaphtholsulfosäuren
als Kupplungskomponenten sind bereits mehrfach beschrieben worden, so solche aus
i-Amino-8-naphthol-3 # 6-disulfosäure gemäß Patentschrift i 20o8 i, solche aus o-Carbons,äuresulfochloriden
gemäß Patentschrift 274081.
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Gegenüber diesen Farbstoffen zeigen die aus den Aryisulfoalkylaminonaphtholsulfosäuren
erhältlichen wesentliche Vorzüge. Einmal wird der Farbton ganz erheblich nach der
gelben Seite verschoben, während man gerade das Gegenteil hätte erwarten sollen,
dann sind sie wesentlich chlorechter als die entsprechende Kombination der Patentschrift
27,f081, was namentlich für den Baumwolldruck von technischer Bedeutung ist.
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Die zur Darstellung der neuen Farbstoffe erforderlichen Arylsulfoallcylaminonaplitholsulfosäuren
lassen sich leicht durch Kondensation von Arylsulfochloriden mit Alkylaminonaphtholsulfos.äuren
in wäßriger Lösung bei Gegenwart von säurebindenden Mitteln erhalten.
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Beispiel i.
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Die in üblicher Weise aus i37 Teilen o-Phenetidin, 69 Teilen
Natriumnitri: und der erforderlichen Menge Salzsäure hergestellte Diazolösung läuft
unter Rühren in eine eiskalte Lösung von 5-.5 Teilen des Dinatriumsalzes der i (p-Tcluo:sulfoäthyl)-amino
8-naphthol-3.6-disulfos,äure, in 2ooo Teile Wasser und 1o6 Teile Soda. Die Kupplung
ist nach einigen Stunden beendet. Der durch Aussalzen isolierte Farbstoff bildet
in trockenem Zustande ein dunkelrotes Pulver, das sich in Wasser mit bläulichroter
Farbe löst. Der Farbstoff färbt Wolle in walkechten, klaren bläulichroten Tönen
an und besi~zt hervorragendes Egalisierungsvermögen.
Die t (p-Toluolsulfoäthylamino)-8-naphthol-3#6-disulfosäure
wird auf folgende Weise erhalten: 391 Teile Dinatriumsalz der i-Äthylamino-8-naphtliol-3
# 6-disulfosäure wurden in 2000 Teilen Wasser gelöst. Nach Zugabe von
136 Teilen kristallisiertem Natriumacetat und i go, 5 Teilen p-Toluolsulfochlorid
wird einige Stunden bis zum Verschwinden des Sulfochlorids auf 7o bis So' erwärmt.
Eine herausgenommene Probe soll dann kein Nitrit mehr aufnehmen. Erforderlichenfalls
wird noch Sulfochlorid und Natriumacetat nachgegeben. Die Lösung enthält jetzt die
i (p-Toluolsulfoäthylamino) -8-naphthol-3 # 6-disulfosäure, die wegen ihrer außerordentlichen
Leichtlöslichkeit nur schwer in reinem Zustand daraus abzuscheiden ist. Für die
Farbstoffherstellung wird die Lösung direkt verwendet.
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Als Kupplungskomponenten können ganz allgemein an Stelle der i-p-Toluolsulfo-äthylamino-8-naphthol-3
# 6-disulfosäure andereArylsulfo-al'kyl-aminonaphtliol-mono- und disulfosäuren verwandt
werden. Enthalten dieselben einen o-Oxycarbonsäuresulforest, so werden Beizenfarbstoffe
erhalten, die sich wegen der hervorragenden Chlor- und Seifenechtheit ihrer Chromlacke
vorzüglich für den Baumwolldruck eignen. Beispiel 2.
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297 Teile aniliri-2 # 5-disulfosaures Natrium werden in 2ooo
Teilen Wasser gelöst und nach Zusatz von Zoo 1 Salzsäure igl/2° B6 in üblicher Weise
diazotiert. Die Diazotierung iäßt man unter Rühren zu einer Auflösung von 187,5
Teilen salzsaurer 3 Amino-4.-kresoläthyläther in i ooo Teile Wasser laufen. Man
stumpft mit essigsaurem Natrium ab. Nach etwa 2¢ Stunden ist die Kupplung beendet.
Der Monoazofarbstoff wird nach dem Ansäuern heiß ausgesalzen. Er wird in 3ooo Teilen
Wasser mit Soda gelöst, die Lösung mit 69 Teilen Natriumnitrit versetzt und
unter Rühren in eine Lösung von 25o Teilen Salzsäure igl/2° B6 und 5oo Teilen Wasser
bei i o' laufen lassen. Die beendete Weiterdiazotierung erkennt man daran, daß eine
alkalisch gemachte Probe mit Mineralsäure nicht mehr nach Violett umschlägt.
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Die Diazoverbindung läuft nun in eine Lösung von 475 Teilen 2 (Salicylsulfomethylamino)-8-naphthol-6-sulfosaurem
Natrium in 2ooo Teilen Wasser und 175 Teilen Soda. Die Kupplung erfolgt sehr schnell.
Der Farbstoff wird durch Aussalzen isoliert. Er bildet ein bronziges, blauviolettes
Pulver, ist in Wasser mit ebensolcher, in Schwefelsäure mit blauer Farbe löslich.
Die nachchromierte Färbung auf Wolle ist .ein Blauviolett. Mit Chromacetat auf Baumwolle
gedruckt werden gleiche Nüanzen von vorzüglicher Chlor- und Seifenechtheit erhalten.
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Die 2(Salicyls,äuresulfo-methylamino)-8-naphthol - 6 - sulfosäure
wird auf folgende Weise erhalten: 253 Teile 2-Methylamino-8-naphthol-6-sulfosäure
werden in 2ooo Teilen Wasser mit 53 Teilen Soda neutral gelöst. Nach Zugabe von
136 Teilen kristallisiertem Natriumacetats fügt man unter Rühren bei gewöhnlicher
Temperatur 236,5 Teile Salicylsäuresulfochlorid innerhalb einer Stunde zu. Das Kondensationsprodukt
beginnt alsbald in Form kleiner farbloser Kristalle auszufallen. Nach etwa 8 Stunden
ist die Kondensation beendet, was man daran erkennt, daß eine herausgenommene Probe
kein Nitrit mehr aufnimmt. Es muß noch etwas Sulfochlorid und essigsaures Natron
nachgesetzt werden. Die Abscheidung wird durch Zugabe von Kochsalz vervollständigt
und dann abgesaugt.
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Das Natriumsalz des 2(Salicylsäuresulfomethylamino)-8-naph;hol-6-sulfosäure
bildet kleine farblose Blättchen, die in heißem Wasser leicht löslich sind.