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Verfahren- zur Herstellung von Azofarbstoffen Es wurde gefunden, daß
man neue sehr wertvolle Azofarbstoffe erhält, wenn man die Diäzoverbindungen der
Monooxaminsäuren von q. - q.'-Diaminodiaryl-i - i'-cyclohexanen bzw. deren Substitutionsprodukten
zum Aufbau von Azofarbstoffen verwendet.
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Die hierbei, angewandten Monooxaminsäuren werden nach dem Verfahren
des Patents 5q.6 827 gewonnen und entsprechen der allsremeinen Formel ' -
worin die Benzolkerne und der hydrierte Kern Substituenten enthalten können.
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Behandelt man die Farbstoffe mit verseifenden Mitteln, so werden unter
Abspaltung des Oxalsäurerestes neue wertvolle Farbstoffe erhalten, die sich gegebenenfalls
weiterdiazotieren und mit beliebigen, von den. ersten verschiedenen' Komponenten
kuppeln lassen., Die neuen Farbstoffe- eignen sich hauptsächlich zum Färben von
tierischen Fasern; doch kann man bei geeigneter Wahl der - bei Disazofarbstoffen
jedoch voneinander verschiedenen - Kupplungskompönenten und durch Vermehrung der
Azogruppen im Molekül auch Farbstoffe für .Baumwolle und Viscoseseide,erhalten.
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Die so erhaltenen Mono-, Dis- und Polyazofarbstoffe zeichnen sich
durch vorzügliche Echtheitseigenschaften neben besonders klaren Nuancen aus.
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Verwendet man Kupplungskomponenten mit chromierbaren Gruppen, so entstehen
wertvolle Chromierungsfarbstoffe von hervorragender Echtheit. . Beispiel i 33,8
kg Monooxaminsäure des q. - 4'-Diaminodiphenyl-i - i'-cyclohexans werden in zoö
1 Wasser mit der nötigen Menge Ammoniak warm gelöst. Unter Kühlung gibt man erst
eine konzentrierte wäßrige Lösung von 6,9 kg Natriumnitrit und dann 52 kg
Salzsäure vom spez. Gewicht 1,16 auf einmal hinzu. Die Diazoverbindung der . Monooxaminsäure
des q. - 4'-Diaminodiphenyl-i - i'-cyclohexans scheidet sich teilweise aus. Zur
Beendigung der Diazotierung rührt man noch kurze Zeit und läßt dann die Diazotierungsflüssigkeit
langsam in eine überschüssige Soda enthaltende Lösung von 26 kg 2-oxynaphthalin-6-sulfonsaurem
Natrium laufen. Die Farbstoffbildung ist in kurzer Zeit beendet. Der Azofarbstoff
wird durch Aussalzen abgeschieden,
filtriert und getrocknet. Er
ist ein ziegelrotes, in Wasser leicht lösliches Pulver und färbt Wolle aus saurem
Bade in sehr klaren echten Orangetönen.
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Verwendet man an Stelle der genannten. (Jxaminsäure äquivalente Mengen
der Mönooxaminsäuren von 4 # 4'-Diamino-3 # 3'-dimethyldiphenyl-i # i'-cyclohexan
oder -4 # 4.'-Diamino-3 # 3'-dimethoxydiphenyl-i # i'-cyclohexan, so werden ebenso
klare etwas roter färbende Farbstoffe erhalten.
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Werden andere Endkomponenten, z. B: i-Benzoylamino-8-oxynaphthalin-3
# 6-disulfonsäure oder i-Toluolsulfamino-8-oxynaphthalin-3 # 6-disulfonsäure oder
ähnliche, verwendet, so erhält man Farbstoffe, die Wolle leuchtend rot bis violett
färben und ebenso gute Echtheitseigenschaften besitzen. Beispiel 2 , 39,8 leg Monooxaminsäure
des 4 # 4'-Diamino-3 # 3'-dimethoxydiphenyl-i # i'-cyclohexans werden wie im Beispiel
i diäzotiert und mit einer sodaalkalischen Lösung von 2z # 8-dioxynaphthalin-6-sulfonsauremNatrium
gekuppelt. Der isolierte und getrocknete Farbstoff ist ein dunkelbraunes, in Wasser
leicht lösliches Pulver und färbt Wolle in klaren Bordeauxtönen von hervorragender
Echthei.
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Wird- dieser -Farbstoff nachträglich mit p-Toluolsulfonsäurechlorid
verestert, so entsteht ein noch etwas klarer und rotstickiger färbender Farbstoff.
-Durch Kochen mit etwa 5prozentiger Natronlauge läßt sich der erstgenannte Farbstoff
verseifen. Der neue Farbstoff kann direkt durch Zugabe von Salz zur ätzalkalischen
Lösung abgeschieden werden. Er bildet ein violettbraunes, in Wasser leicht lösliches
Pulver und färbt Wolle in echten Bordeauxtönen, die etwas blauer als die des Ausgangsfarbstoffes
sind.
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Beispiel 3 33,8 kg Monoöxaminsäure des 4 # 4'-Diaminodiphenyl-i #
r'-cyclohexäns werden wie im Beispiel i diazotiert, Man läßt die Diazotierungsflüssigkeit
zu einer sodaalkalischen Lösung von 29 kg i-(2'-Chlor-5'-sulfophenyl-) 3-methyl-5-pyrazolon
laufen. Der klare gelbe Farbstoff wird durch Aussalzen abgeschieden. Er ist in Wasser
leicht löslich und färbt Wolle in echten klaren gelben Tönen.
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Mit anderen Pyrazolonen gelangt man zu Farbstoffen -von ähnlichen
Eigenschaften. Beispiel 4 36,6 kg Monooxaminsäüre des 4 # 4'-Diamino-3 #3'-dimethyldiphenyl-i#i'=cyclohexans
werden wie im Beispiel i diazotiert. Die Diazotierungsflüssigkeit läßt man langsam
zu einer Lösung von 22,3 kg i-aminonaphthalin-7-sulfönsaurem Natrium laufen und
stumpft die freie Mineralsäure noch durch Zugabe von essigsaurem Natrium ab. Der
Farbstoff fällt zum größten Teil aus. Nach Zugabe von Soda wird er aus der Lösung
in üblicher Weise abgeschieden. Zur Weiterdiäzotierung teigt man den Farbstoff mit
Wasser an, gibt eine wäßrige Lösung von 6,9 kg Natriumnitrit und unter Eiskühlung
46,5 kg Salzsäure vom spez. Gewicht 1,16 hinzu. Man rührt i Stunde -bei o bis 5
° C und läßt dann die Suspension der Diazoverbindung in- eine sodaalkalische Lösung
von 3o kg i-phenylaminonaphthalin-8-sulfonsauremNatrium einlaufen. Es bildet sich
ein schwarzer Farbstoff. Nach kurzer Zeit wird die Lösung auf etwa 6o° C-erwärmt,
der-Farbstoff ausgesalzen und filtriert.- Er färbt Wolle in schwarzen Tönen von,
ausgezeichneter Wasch- und Wallechtheit: Durch Verseifen mit Natronlauge erhält
man aus dem genannten Farbstoff einen etwas blauer färbenden Farbstoff.
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.Durch geeignete- Wahl - der Komponenten kann man in ähnlicher Weise
blauschwarze, graue und braune Farbstoffe erhalten.
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Wendet man als Endkomponente 2-(4'-Aminophenylamino-) 5-oxynaphthalin--7-sulfonsäure
an, so entsteht ein Farbstoff, der Baumvolle in violetten Tönen färbt, die beim
Entwickeln mit ß-Naphthöl. in Blau übergehen.
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Beispiels Man diazotiert 36,6 kg Monooxaminsäure des . 4 # 4'-Diamino-3
# 3'-dimethyldiphenyli # i'-cyclohexans wie im Beispiel 1 und läßt die Diazotierungsflüssigkeit
zu einer sodaalkalischen Lösung vor- 47 kg des sauer gekuppelten Farbstoffs
- aus diazotiertem i-Amino-4-nitrobenzöl und i-Amino-.8-oxynaphthalin-3 # 6-disülfonsäure
laufen. Nach etwa 3 Stunden. ist die Kupplung beendet. Der Farbstoff wird ausgesalzen.
Er ist ein dunkles .Pulver, leicht löslich in Wasser und färbt die Fasern-.grünstichigblauschwärz.
Beispiel 6 Die Paste des nach Beispiel3 erhaltenen Farbstoffs aus der diaiotier-ten-Monooxaminsäure
des 4 # 4'-Diaminodiphenyl-i # i'-cyclohexa_ns und i-(2'-Chlor-$'-sulfophenyl-)3-methyl-5-pyrazolons
-wird durch Erhitzen mit 400 1 etwa 5prozentiger Natronlauge verseift. Der Farbstoff
wird durch Zusatz von Kochsalz abgeschieden, filtriert und mit Wasser angeteigt.
Dann gibt man bei o bis 5 ° C eine wäßrige Lösung- von 6,9 kg Natriumnitrit
und
dann 46,5 kg Salzsäure vom spez. Gewicht 1,16 unter Rühren hinzu. Die Diazoverbindung
des Farbstoffs fällt aus. Nach etwa einstündigem Rühren läßt man die Suspension
in eine sodaalkalische Lösung von .a.; kg des sauer gekuppelten Farbstoffs aus dianotiertem
i-Amino-4-nitrobenzol und i-Amino-8-oxvnaphthalin-3 # 6-disulfonsäure laufen und
rührt noch einige Stunden. Es entsteht eine grüne Lösung. Der Farbstoff wird durch
schwaches Ansäuern mit Salzsäure und Aussalzen isoliert. Er ist ein graugrünes Pulver,
leicht löslich in warmem Wasser und färbt die Fasern in klaren gelbstichig#rünen
Tönen von sehr guter Echtheit. Beispiel ? 36,6 lcg Monooxaminsäure des 4. # 4.'-Diamino-3
#3'-dimethyldiphenyl-i#i'-cyclohezans werden wie im Beispiel i dianotiert. Die Diazotierungsflüssigkeit
läßt man bei 5 bis io° C zu einer Lösung von 14 kg Salicylsäure und 50 kg
Natronlauge von -to' Be in 300 1 Wasser laufen. Nach beendeter Kupplung wird
der gelbe Farbstoff ausgesalzen und filtriert. Dann wird er, wie im Beispiel 6 angegeben,
verseift und weiterdiazotiert. Die Suspension der Diazoverbindung läßt man bei 5
bis io° C in eine sodaalkalische Lösung von 29 kg i-(a'-Chlor-5'-sulfophenvl-) 3-inethvl-5-pyrazolon
laufen. Es entsteht ein klarer gelber Farbstoff, der ausgesalzen und filtriert wird.
Er bildet trocken ein gelbes Pulver, leicht löslich in Wasser und färbt `Volle in
echten gelben Tönen, die durch Nachchromieren mir wenig verändert und in ihren Echtheitseigenschaften
noch verbessert werden.
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Ersetzt man das Pyrazolon durch die äquivalente Menge des sauer gekuppelten
Farbstoffs aus dianotiertem i=Amino-.4-nitrobenzol und i Amino-8-oxynaphthalin-3
# 6-disulfonsäure, so erhält man einen Farbstoff, der die tierische Faser grünblau
und beim Nachchromier en echt und lebhaft gelbstichiggrün färbt.
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Verwendet man a-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure als Endkomponente,
so erhält man einen braunen Chromierungsfarbstoff von sehr guten Echtheitseigenschaften.
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An Stelle von Salicylsäure lassen sich auch andere chromierbare Gruppen
enthaltende Komponenten an erster Stelle verwenden; man gelangt dann zu entsprechenden
Chromierungsfarbstoffen.