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Verfahren zur Darstellung von substantiv färbenden, kupferhaltigen o-Carboxyizofarbstoffen.
Es wurde gefunden, dass man wertvolle Kupferverbindungen substantiver o-Carboxyazofarbstoffe erhält, wenn man Kupfer abgebende Mittel, z. B. Kupfersulfat, Kupfer usw. einwirken lässt auf Azofarbstoffe, welche erhältlich sind durch Kupplung tetrazotierter 4'4'-Diaminodiphenyl-3'3'-dicarbon- säure auf zwei gleiche oder verschiedene Moleküle solcher Arylamino-oder Aroylaminonaphtolsulfosäuren, in welchen der Aryl- oder Aroylrest durch wasserlöslich machende Gruppen in irgendeiner Weise substituiert ist.
Man kann auch so verfahren, dass man die zum Aufbau obiger Azofarbstoffe nötige Farbstoffkupplung in Gegenwart Kupfer abgebender Mittel, wie z. B. Kupferhydroxyd usw., vornimmt.
Eine weitere Abänderung dieses Verfahrens besteht darin, dass man die Kupferverbindungen der genannten o-Carboxyazofarbstoffe erzeugt, indem man ein Färbebad mit den o-Carboxyazofarbstoffen unter Zusatz von Kupfer abgebenden Mitteln bestellt.
Die nach diesem Verfahren erhältlichen Kupferverbindungen besitzen eine sehr gute Löslichkeit ; sie ziehen z. B. aus dem Glaubersalz-Soda-Bade in rotvioletten bis blauen Tönen auf die pflanzliche Faser.
Die so erhältliehen Färbungen zeichnen sich durch klare Farbtöne aus ; sie sind in ihren Eehtheitseigen- sehaften den bis jetzt bekannten Kupferverbindungen substantiver Azofarbstoffe überlegen.
Beispiel1 : 1072 Gewichtsteile des Azofarbstoffs aus 1 Mol. 4'4'-Diaminodiphenyl-3'3'-diearbon- säure und 2 Mol 7'-Sulfo-5'oxy-2'-naphtyl-4-aminophenoxyessigsäure werden in 20.000 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Unter Rühren wird mit Essigsäure sehwach sauer gemacht und dann bei 800 eine Lösung von 280 Gewichtsteilen kristallisiertem Kupfersulfat in der zehnfachen Menge Wasser zugegeben. Nach zweistündigem Erwärmen auf 70-80 C wird der völlig ausgefallene Farbstoff abfiltriert und mit Soda in das Natriumsalz übergeführt. Dieses wird aus seiner wässrigen Lösung mit Kochsalz ausgesalzen, abgepresst und getrocknet.
Der kupferhaltige Farbstoff stellt ein in Wasser leicht lösliches, dunkles, metallisch glänzendes Pulver dar und zieht aus dem Glaubersalz-Soda-Bad in violettblauen Farbtönen auf die pflanzliche Faser. Die Färbungen zeichnen sich neben klarem Farbton durch vorzügliche Bügelund Alkaliechtheit und sehr gute Lichtechtheit aus.
Die Kupferverbindung des Farbstoffs aus 1 Mol 4#4'-Diaminodiphenyl-3#3'-dicarbonsäure und 2Mol 7'-SuIfo-5'-oxy-2'-naphtyl-4-aminophenylthioglykolsäure ergibt etwas blauere Farbtöne von gleichen
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7'-SuIfo-5'-oxy-2'-naphtylaminoaryloxyessigsäuren bzw.-arylthioglykolsäuren gelangt man zu ähnlichen Farbtönen von gleichen Eehtheitseigensehaften, so erhält man z. B. rotstichig blaue Farbtöne auf dfr pflanzlichen Faser mit der Kupferverbindung des in beliebiger Reihenfolge aufgebauten Azofarbstoffs aus 1 Mol 4'4'-Diaminodiphenyl-3-3'-earbonsäure, 1 Mol 7'-SuIfo-5'-oxy-2'-naphtyl-4-amino-2-methyl- (oder 2-eblor-) phenoxyessigsäure und 1 Mol 7'-Sulfo-5'-oxy-2'naphtyl-4-aminophenoxyessigsäure.
Die analogen kupferhaltigen Farbstoffe, welche an Stelle der Aryloxyessigsäurereste, Aryloxy-ss-propionreste enthalten, ergeben ebenfalls Färbungen von ähnlichen Farbtönen und gleichen Echtheiten. Zur Ein-
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Beispiel 2 : Zu einer Lösung von 395 Gewichtsteilen 2 (4'-Sulfophenylamino)-5-oxynaphtaliin- -7-sulfosäure in 10.000 Gewiehtsteilen Wasser und 400 Gewichtsteilen Soda wird unter Rühren eine
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Suspension lässt man unter Kiihlung eine Lösung der Tetrazoverbindung aus 272 Gewichtsteilen 4'4'-Diaminophenyl-3'3'-diearbonsäure zulaufen und filtriert nach beendeter Kupplung und naeh Ylr- dünnen mit heissem Wasser von unveränderten Knpferhydroxyd ab, welches man noch mehrmals mit heissem Wasser auskocht. Aus der Lösung wird der kupferhaltige Farbstoff mit Hilfe von Kochsalz
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- 5-oxynaphtalin-7-sulfosäuren ersetzt sein, so z.
B. durch die 7'-Sulfo-5'-oxy-2-naphtylaminobenzyl-wsulfosäure von der Formel :
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und ähnliche Verbindungen, ohne dass an den guten Echtheitseigenschaften und den klaren Farbtönen der Kupferverbindungen etwas geändert wird. Die Kupferungen können dabei natürlich auch nach den in Beispiel 1 angegebenen Verfahren am fertigen Farbstoff durchgeführt werden oder nach ändern bekannten Kupferungsmethoden.
Beispiel 3 : Wendet man das Kupferungsverfahren des Beispiels 1 auf den Azofarbstoff an, der erhältlich ist durch Kombination von 1 Mol 4#4'-Diaminodiphenyl-3#3'-dicarbonsäure und 2 Mol 2 (3'-Carboxyphenylamino)-5-oxynaphtalin-7-sulfosäure, so erhält man eine Kupferverbindung, die in
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die in obigen Beispielen erwähnten guten Eehtheitseigenschaften auf.
Zu ähnlichen Farbstoffen gelangt man, wenn man Kupfer abgebende Mittel einwirken lässt auf
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Beispiel 6 : Wendet man das Kupferungsverfahren des Beispieles 1 auf den Farbstoff an, welcher erhältlich ist durch Kupplung von 1 Mol tetrazotierter 4.'4'-Diaminodiphenyl-3'3'-dicarbonsäure und 2 Mol 7'-Sulfo-5'-oxy-2'-naphtyl-4-aminophenylessigsäure, so gelangt man zu einer Kupferverbindung, welche auf die pflanzliche Faser in violettblauen Farbtönen zieht. Die in derselben Weise hergestellte Kupferverbindung des Azofarbstoffs aus 1 Mol tetrazotierter 4'4'-Diaminodiphenyl-3'3'-dicarbonsäure und 2 Mol der 7'-Sulfo-5'-oxy-2'-naphtyl-4-aminohydrozimtsäure ergibt ähnliche, genau so echte Farbtöne.
Selbstredend kann man derartige Kupferverbindungen auch nach dem Verfahren der Beispiele 2 und 3 oder nach andern Kupferungsverfahren gewinnen.
Beispiel 7 : 1072 Gewichtsteile des Azofarbstoffs aus 1 Mol tetrazotierter 4'4'-Diaminodiphenyl-
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8'-oxy-2'-naphtyl-4-aminophenoxyessigsäure werden in 20. 000 Gewichtsteilen Wasser gelöst. Man säuert mit Essigsäure an und gibt bei 70-80 C eine Lösung von 300 Gewichtsteilen Kupfersulfat in der fünffachen Menge Wasser zu. Nach zweistündigen Erwärmen wird der völlig ausgefallene Farbstoff abfiltriert und mit Soda in sein Natriumsalz übergeführt. Er zieht auf die pflanzliche Faser in braunstie, hig violetten Farbtönen.
Beispiel 8 : 1270 Gewichtsteile des Azofarbstoffs aus 1 Mol 4'4'-Diaminodiphenyl-3'3'- dicarbonsäure und 2 Mol 7"-sulfo-5"-oxy-2"-naphtyl-2'-amino-1#1'-diphenyläther-4-sulfosäure von der Formel :
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werden in 20. 000 Gewiehtsteilen Wasser gelöst. Nach dem Ansäuern mit Essigsäure wird unter Rühren
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zugegeben. Man erwärmt zwei Stunden auf 70-80 C, filtriert dann den völlig ausgefallenen Farbstoff und führt ihn in sein Natriumsalz über. Dieses stellt ein im Wasser mit violetter Farbe leicht lösliehes
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Tönen von ausgezeichneter Biigel- und Lichteehtheit.
Beispiel 9 : Wendet man das Kupferungsverfahren des Beispieles 1 auf den Azofarbstoff an, der erhältlich ist durch Kupplung von 1 Mol tetrazotiertc-r 4'4'-Diaminodiphenyl-3'3'-diearbonsäure mit 2 Mol 7'-Sulfo-5'-oxy-2'-naphtyl-4-aminophenolglycerinäther, so erhält man einen Farbstoff, der in roststichig blauen Tönen auf die pflanzliche Faser zieht.
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von substantiv färbenden, kupferhaltigen o-Carboxyazofarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man kupferabgebende Mittel auf Azofarbstoffe einwirken lässt, die erhältlich sind durch Kupplung tetrazotierter 4'4'-Diaminodiphenyl-3'3'-dicarbonsäure, mit zwei gleichen oder zwei verschiedenen Molekülen solcher Arylamino- oder Arylaminonaphtolsulfosäuren, welche im Aryloder im Arylrest wasserlöslich machende Gruppen enthalten.