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Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Disazofarbstoffen
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Feststellung, daß man sehr wertvolle Farbstoffe
erhält, wenn man eine aromatische oder heterocyclische Diazoverbindung, die keine
wasserlöslich machende Gruppe aufweist, mit 6-Aminoindazol oder kupplungsfähigen,
im Benzolrest kernsubstituierten, wasserunlöslichen 6-Aminoindazolen
vereinigt, die so erhaltenen Aminoazoverbindungen diazotiert und die Diazoazoverbindungen
für sich oder auf der Faser mit einer Eisfarbenkomponente kuppelt.
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Die bei vorliegendem Verfahren als Anfangskomponenten benutzbaren
primären Amine können der Benzol- und Naphthalinreihe angehören oder isocycli.sche
oder heterocyclische Verbindungen darstellen und beliebige Substituenten enthalten.
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Da die Aminoazokörper, die durch Kupplung der Aminoindazole mit den
Diazoverbindungen erhalten werden, Basen darstellen, die sich im allgemeinen in
Gegenwart verdünnter Mineralsäure schwer diazotieren lassen, so ist es vorteilhaft,
diese Diazotierung mit Nitrosylsulfat oder auch in organisch saurem Mittel (Ameisensäure
oder Essigsäure) in Gegenwart
einer konzentrierten Mineralsäure
mit einem Alkalinitrit vorzunehmen. Man kann zuweilen auch das in Gegenwart eines
Überschusses an Schwefelsäure wenig lösliche Diazoniumsulfat abtrennen oder auch
das Diazoniumborfluorid durch einen Überschuß an einer Natriumborfluoridlösung ausfällen.
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Als Eisfarbenkomponentenkommen in erster Linie die Arylide der Orthooxycarbonsäuren,
die Arylide der Acylessigsäuren und andere Analoge in Betracht.
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Die zweite Kupplung kann auf der Faser durch Färben oder Aufdrucken
bewirkt werden, um Baumwolle, Viscosekunstseide und andere natürliche oder künstliche
Fasern nach bekannten Verfahren zu färben. Die für sich als Pigmente hergestellten
Farbstoffe können zum Färben von Lacken, Firnissen, Latex, Papier, plastischen Massen,
Kautschuk oder Kunstfäden in der Masse verwendet werden.
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Die nach dem neuen Verfahren erhaltenen Farbstoffe zeichnen sich durch
hervorragende Lichtechtheit aus und sind bekannten, in braunen Tönen färbenden Disazofarbstoffen,
z. B. den aus den französischen Patentschriften 768o98 und 797324 bekannten Disazofarbstoffen,
in der Lichtechtheit und Sublimierechtheit überlegen. Beispiel I Man löst I3,3 g
6-Aminoindazol in 30o ccm Wasser, dem man Io ccm konzentrierte Salzsäure zugesetzt
hat, und gießt in diese Lösung unter starkem Umrühren eine Diazolösung, die man
auf übliche Weise aus I2,7 g I-Amino-2-chlorbenzol erhalten hat. Die Kupplung gelingt
schon in mineralsaurem Mittel, und man beendigt sie, indem man nach und nach eine
Lösung von essigsaurem Natrium bis zur schwach violetten Reaktion auf Kongorotpapier
zugibt. Die Aminoazoverbindung wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
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27 g dieser Aminoazoverbindung werden in I5o ccm Schwefelsäure von
66° B6 gelöst. Zu dieser Lösung fügt man bei gewöhnlicher Temperatur unter Umrühren
eine Lösung zu, die man aus 7,5 g festem Natriumnitrit und 35 ccm Schwefelsäure
von 66° Be erhalten hat.
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Nach 1/4stündigem Umrühren gießt man auf Eis und fällt das Diazoniumborfluorid
durch eine konzentrierte Natriumborfluoridlösung aus. Die Kristalle werden abfiltriert,
mit Eiswasser gewaschen und unter Lichtabschluß bei mäßiger Temperatur getrocknet.
Da diese Diazoäzoverbindung wenig löslich ist, verschneidet man sie beim Gebrauch
mit dem Natriumsalz der Naphthalin-I, 3, 6-trisulfonsäure und Aluminiumsulfat. Diese
Zu-Bereitung wird zur Herstellung von Eisfarben verwendet (vgl. die folgende Zusammenstellung).
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Beispiel e I3,5 g der Aminoazoverbindung, welche durch Kupplung von
I-Diazo-2-chlorbenzol mit 6-Aminoindazol erhalten wurde, werden in 25o ccm Wasser
und I5 ccm konzentrierte Salzsäure gelöst. Die Lösung wird durch Zusatz von Eis
auf 5° abgekühlt. Dann wird dianotiert, indem 5o ccm einer normalen Lösung von Natriumnitrit
in die Lösung eingerührt werden. Man rührt 1/2 Stunde unter Aufrechterhaltung einer
Temperatur von 5° durch Zusatz von Eis und verdünnt mit klarem Wasser auf I500 ccm.
Die so erhaltene Lösung gießt man innerhalb 1/4 Stunde unter starkem Rühren in die
nachstehende Lösung:
2-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)- |
naphthalin . . . . . . . . . . . . . . . . . 15,6 g |
Alkohol...................... 5o |
N N atriumhydroxyd von 35° Be.... 3 ccm |
Wasser . .. . ... . . . ... . . ... ... . 1o ccm |
kristallisiertes Natriumacetat.... 149. |
Man rührt 1/. Stunde in der Kälte und dann 1/ü Stunde bei 5o bis 6o°. Hierauf wird
filtriert, zuerst mit Alkohol und dann mit warmem Wasser gewaschen. Es wird ein
braunviolettes Pigment von der nachstehenden Zusammensetzung erhalten:
In der nachfolgenden Aufstellung wird eine Auswahl von Komponenten angegeben, mit
denen erfindungsgemäß auf Cellulosefasern die angegebenen Farbtöne erhalten werden.
I. Komponente l 2. Komponente 3. Komponente Farbton |
I-Arnino-2-Chlorbenzol 6-Aminoindazol I-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-
rötlichbraun |
Benzol |
desgl. desgl. I-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)- desgl. |
naphthalin |
I-Amino-2 nitrobenzol desgl. desgl. dunkelbraun |
desgl. desgl. I-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)- desgl. |
2, 4-dimethoxy-5-chlorbenzol |
desgl. desgl.. I-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)- desgl. |
4-methoxybenzol |
I-Amino-2-methyl-5-nitro- desgl. I-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-
rotbraun |
Benzol naphthalin |
I-Amino-2-methoxy- desgl. desgl. desgl. |
5-nitrobenzol |
I-Amino-2, 5-dichlor- desgl. desgl. desgl. |
Benzol |
I-Amino-2-nitro-4-methyl- desgl. desgl. tiefbraun |
Benzol |
I-Amino-2-nitro-q.-chlor- desgl. desgl. schwarzbraun |
Benzol |
I-Amino-2, 4-dinitrobenzol desgl. desgl. bräunlichschwarz |
I-Anino-5-chlorbenzol- desgl. desgl. sehr dunkelbraun |
2-sulfonsäurephenyl- |
äther |
Anilin 2-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)- gelbbraun |
naphthalin |