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Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Monoazofarbstoffen Es
wurde gefunden, daß man wasserlösliche Monoazofarbstoffe erhalten kann, wenn man
Oxynaphthalinsulfonsäuren, Aminooxynaphthalinsulfonsäuren oder deren in der Aminogruppe
substituierte Abkömmlinge oder t-Sulfoaryl-3-methyl-5-pyrazolone mit Diazoverbindungen
aus aromatischen Aminen von der allgemeinen Formel
die im Arylrest keine O H-Gruppen enthalten, kuppelt. Die Amine der vorstehenden
Formel können erhalten werden, indem man die p-Alkoxybenzylchloride mit aromatischen
Sulfinsäuren kondensiert, die erhaltenen Benzy 1-sulfone nitriert und reduziert.
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Man kann diese Diäzoltomponenten auch so herstellen, daß man ein p-Alkoxybenzy
1-chlorid nach seiner Nitrierung mit einer aromatischen Sulfinsäure kondensiert;
man erhält alsdann unmittelbar ein Nitrobenzylsulfonderivat, das hierauf nach bekannten
Verfahren reduziert werden kann.
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Die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhaltenen Monoazofarbstoffe
besitzen im allgemeinen gute Echtheitseigenschaften, insbesondere eine gute Licht-
und Seewasserechtheit, und liefern gleichmäßige
Färbungen. Zum Teil
färben sie au1.ierdem Seide aus neutralem Bade und reservieren Baumwolle und Acetatkunstseide
gut.
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Den aus der französischen Patentschrift ..1.1.z o-1.1 bekannten Monoazofarbstoffen
ähnlichem Aufbau, die im Rest der Diazokomponente in m-Stellung zur diazotierbaren
Aminogruppe einen 1'lienylsulf!)nrest an Stelle einer Plienylsulfovlmethylgruppe
und an Stelle der lletlioxygruppe in o-Stellung zur diazotierbaren Aminogruppe eine
Metlivlgruppe enthalten, sind die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Farbstoffe
in derÄtzbarkeit ihrer Wollfärbungen überlegen.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiele i. Zu einer Lösung von 93 kg .1-irietliy-1-benzol-i-sulfinsaurem
Natrium in i5oo 1 b-Tethvlallcohol gibt man im Verlauf i Stunde 1o1 kg 3-Nitro-:l-methoxybenzylchlorid.
Nach mehrstündigem Erhitzen ist die Kondensation beendet. Man läßt das Umsetzungsgemisch
auf gewöhnliche Temperatur abkühlen, wobei das Kondensationsprodukt auskristallisiert.
Man filtriert dieses ab, wäscht es gründlich mit Wasser und trocknet es. Man erhält
133 kg i-,\Titro-2-methoxy-5-(.1.'-3lethylplienyl-i'-sulfovlmethyl)-benzol (---
85°l0 der Theorie), dessen Schmelzpunkt bei 16a'= liegt.
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16o,5 kg i-Nitro-2-metlioxy-5-(..1.'-inetliylphenvl-i'-sulfovlmetliyl)-lienzol
werden nach und nach einer Reduktionsmischung zugesetzt, die aus 300 1 Wasser,
25o kg Eisen, 5 kg .lo°foiger Essigsäure, der man noch 300 1 Monochlorbenzol zugesetzt
hat, besteht. Man erhitzt das Reduktionsgemisch auf 95°. Nach beendigter Reduktion
fällt man das Eisen durch Zusetzen von Natriumcarbonat aus, filtriert das Gemisch
und wäscht den Rückstand mit Zoo 1 Monochlorbenzol.
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Aus dem Filtrat entfernt man das llonochlorbenzol durch Destillation
mit Wasserdampf. Hiernach filtriert man die nach dem Erkalten ausgefallene gut kristallisierte
Base ab. -Man erhält im trockenen Zustande 192 kg i-Amino-2-methoxy-5 - (d'-methylphenyli'-sulfoylinethyl)
-benzol vom Schmelzpunkt 152°. Ausbeute 89%.
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29,1 kg 1 Amino-2-niethoxy-5-(4'-methylphenyl- i'-sulfovlmethyl) -benzol
werden in .4oo 1 Wasser und 35 kg Salzsäure gelöst und bei o° mit 7 kg Natriumnitrit
dianotiert; man verrührt das Diazotierungsgemisch i Stunde lang. Die Diazolösung
wird alsdann innerhalb 30 Minuten in eine Lösung gegossen, die auf 6oo 1
Wasser 32 kg i-(2'-Chlor-5'-sulfoplienvl)-3-metliyl-5-pyrazolon und 3o kg Natriumcarbonat
enthält. Der gebildete Monoazofarbstoff wird durch Zusatz von Natriumchlorid abgetrennt,
dann abgepreßt und getrocknet.
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Er stellt im trockenen Zustande ein gelbes Pulver dar, das sich in
kaltem Wasser leicht mit lebhaft gelber Farbe löst; in konzentrierter Schwefelsäure
löst er sich mit oranger Farbe. Der Farbstoff färbt Wolle aus saurem Bade sattgelb
und besitzt ein ausgezeichnetes Egalisierungsvermögen. Die Färbungen sind gut seewasserbeständig,
schweißecht, dekaturecht und lichtecht.
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Der Farbstoff färbt ebenfalls Seide aus neutralem Bade und reserviert
Baumwolle und Kunstseide gut.
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2. Die gemäß Beispiel i aus 29,i lcg i-Amino-2 - metlioxy- 5 - (d'-methylpheny
1-i'-sulfoylinethyl)-benzol hergestellte Diazolösung wird in ein Bad gegossen, das
eine Lösung von 36 kg des Dinatriumsalzes der i-Oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure
in 5oo 1 Wasser und 25 kg Natriumcarbonat enthält.
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.Man verrührt einige Stunden lang und trennt dann nach Erhitzen auf
So' und Wiederabkühlen auf 3o° den unter diesen Bedingungen wenig löslichen 1Tonoazofarbstoft
ab: man preßt ihn ab und trocknet ihn.
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Der getrocknete Farbstoff stellt ein rotes Pulver dar, das sich gut
in Wasser mit lebhaft roter Farbe löst; die Färbung in konzentrierter Schwefelsäure
ist bläuliche iolett.
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Der Farbstoff färbt Wolle lebhaft rot; die Färbung besitzt ausgezeichnete
Echtheitseigenschaften. Er zieht jedoch aus neutralem Bade schlecht auf Seide; Baumwolle
und Acetatkunstseide werden vollständig reserviert.
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Wenn man die i-Oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure durch die entsprechende
Menge i-Oxynaphthalin-3, 8-disulfonsäure ersetzt, so erhält man einen Farbstoff,
der nach dem Abtrennen und Trocknen ein braunrotes Pulver darstellt, das sich in
konzentrierter Schwefel-s' ure mit violetter und in Wasser mit lebhafter
gelblichroter Farbe löst.
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Der Farbstoff färbt Wolle in sehr lebhaften gelblichroten Tönen, die
die gleichen Echtheitseigenschaften wie die Farbstoffe gemäß Beispiel 2 aufweisen.
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3. 29,1 kg i-Amino-2-methoxy-5-(.1.'-methylphenyl- i -sulfoylmethyl)
-benzol werden, wie in dem Beispiel i beschrieben, dianotiert, und die Diazoverbindung
wird mit 5.4 kg des Dinatriumsalzes der i-p-ToluolsuIfoylamino-8-oxynaphthalin-3,
6-disulfonsäure, die man in i00 1 25 kg Natriumcarbonat enthaltendem Wasser gelöst
hat, gekuppelt. Nach beendeter Kupplung wird der Farbstoff durch Neutralisieren
des Umsetzungsgemischs mit Salzsäure abgetrennt, wobei man die Neutralisation durch
Zusatz von etwas Essigsäure beendet,
flach dem Abfiltrieren, Abpressen
und Trocknen stellt der Farbstoff ein dunkelrotes Pulver dar, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit blauer und in Wasser mit lebhaft rotvioletter Farbe auflöst.
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Der Farbstoff färbt Wolle in einem lebhaften sehr bläulichen Rot und
besitzt sehr gute Echtheitseigenschaften Er reserviert sehr gut Acetatkunstseide.
Er zieht aus neutralem Bade gut auf Seide; die Färbungen besitzen vorzügliche Echtheitseigenschaften.
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Bei Verwendung von z-Oxynaphthalin-4-sulfonsäure oder z-Oxynaphthalin-5-sulfonsäure
als Azokomponenten erhält man rote Farbstoffe, bei Verwendung von a-Oxynaphthalin-6-sulfonsäure
einen orangefarbenen Farbstoff und bei Verwendung von 2-Phenylamino-S-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
einen braunen Farbstoff. Alle diese Farbstoffe besitzen gute Echtheitseigenschaften.