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Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Chrysenchinonreihe
Es wurde gefunden, daß man wertvolle Verbindungen der Chrysenchinonreihe erhält,
wenn man halogenhaltige i, 2-Chrysenchinone mit mehrkernigen aromatischen Aminoverbindungen,
die mindestens eine ringförmig gebundene Ketongruppe enthalten, :erhitzt.
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Als Ausgangsstoffe für das vorliegende Verfahren kommen z. B. die
in der Patentschrift 623 752 beschriebenen halogenhaltigen i, 2-Chrysenchinone in
Betracht. Als mehrkernige aromatische Aminoverbindungen, die mindestens eine ringförmig
gebundene Ketongruppe enthalten, seien beispielsweise Aminoanthrachinone, Aminoanthrapyrimidine
und Aminodibenzanthrone genannt.
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Die Umsetzung wird zweckmäßig in Gegenwart von Halogenwasserstoff
bindenden Mitteln,- z. B. Nätriumacetat, von Katalysatoren, wie Kupfer oder Kupferverbindungen,
und von Verdünnungsmitteln, z. B. von Nitrobenzol oder Naphthalin, durchgeführt.
Die neuen Verbindungen sind zum Teil wertvolle Küpenfarbstoffe, zum Teil kann man
sie mit Vorteil zur Herstellung von Farbstoffen benutzen.
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Beispiel i Eine Mischung von 39 Teilen Dibrom-i, 2-chrysenchinon,
65 Teilen i-Aminoanthrachinon, 1
8 Teilen wasserfreiem Natriumacetat,
o,5 Teilen Kupferacetat und 6ooTeilen Nitrobenzol wird unter Rühren so lange zum
Sieden erhitzt, bis die Ausgangsstoffe nicht mehr nachzuweisen sind. Nach dem Erkalten
wird der in Form schöner rotbrauner Nadeln erhaltene Farbstoff in der üblichen Weise
abgetrennt. Er löst sich in, 9o %iger Schwefelsäure mit violettstichig roter Farbe,
welche auf Zusatz von borsäurehaltiger konzentrierter Schwefelsäure nach Violett,
auf Zusatz von Trioxymethylen nach Graublau umschlägt. Er liefert beim Färben auf
Baumwolle aus brauner Küpe rotbraune Töne von guter Echtheit. Beispiel 2 Eine Aufschlämmung
von 39 Teilen Dibxom-I, 2-chrysenchinon, 68 Teilen i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon,
i 8 Teilen wasserfreiem Natriumacetat und o,5 Teilen Kupferacetat in 6oo Teilen
wasserfreiem Nitrobenzol wird unter Rühren so lange zum Sieden erhitzt, bis keine
Ausgangsstoffe mehr nachzuweisen sind. Dann läßt man erkalten und trennt den Farbstoff
in der gewohnten Weise ab. Der Farbstoff kann gegebenenfalls durch Auskochen mit
Monochlorbenzol gereinigt werden. Er löst sich in 96o/oiger Schwefelsäure mit stumpfer
rotbrauner Farbe, welche nach Zusatz von Trioxymethylen nach Graugrün umschlägt.
Er färbt Baumwolle aus brauner Küpe in braunen Tönen von guter Echtheit.
Verwendet
man an Stelle des i-Amino-5-benzoylaminoanthrachiiions die gleiche Menge i-;Amino-q:-benzoylaminoanthrachino4;,
Farbe löst. Er färbt Baumwolle aus brä stickig roter Küpe in rotstickig grauen @öiveit-'
von guter Echtheit. Beispiel-3 Eine Mischung von 34 Teilen Monobrom-I, 2-chrysenchinon,
das entsprechend den Angaben des Patents 623 752 hergestellt worden ist, 23 Teilen
i-Aminoanthrachinon, io Teilen wasserfreiem Natriumacetat, o,6 Teilen Kupferacetat
und q.8o Teilen Nitfobenzol wird so lange zum Sieden erhitzt, bis keine Ausgangsstoffe
mehr- nachzuweisen sind. Der neue Farbstoff, der sich kristallisiert ausscheidet,
kann in der-- üblichen Weise abgetrennt werden. Er löst sich in. 96%iger Schwefelsäure
mit violetter Farbe, in 9o%iger Schwefelsäure mit stumpf ' rotbrauner Farbe, welche
auf Zusatz von etwas Trioxymethylen in ein leuchtendes Blau umschlägt. Er färbt
Baumwolle aus rotbrauner K_ üpe in bordeaux Tönen.
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Verwendet man an Stelle des i-Aminoanthrachinons die entsprechende
Menge i-Amino-q.-benzaylaminoanthrachinon, so erhält man einen Farbstoff, der Baumwolle
aus braunroter Küpe in grauen Tönen färbt. Er löst sich in 96%iger Schwefelsäure
mit blaugrauer Farbe, welche auf Zusatz von Trioxymethylen nach Grünblau umschlägt.
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Wenn man an Stelle des i-Amino-q.-benzoylaminoanthrachinons i-Amino-§-benzoylaminoanthrachinon
verwendet, so erhält man einen Farbstoff, welcher pflanzliche Fasern aus braunroter
Küpe -in braunen Tönen färbt. Er löst sich in torsäurehaltiger konzentrierter Schwefelsäure
mit ,grüner Farbe. In 96%iger Schwefelsäure, die Trioxymethylen enthält, löst er
sich mit blauer Farbe. Beispiel q. Ein Gemisch von 31 -Teilen Dibromi, 2
- chrysenchinon, 24 Teilen Aminoviolanthron, das durch Reduktion von technischer
Nitroviolanthron erhalten wurde, 8,5 Teilen wasserfreiem Natriumacetat, 3
Teilen Kupferoxyd -und i2oo Teilen wasserfreiem Nitrobenzol wird so lange zum Sieden
erhitzt, bis keine Ausgangsstoffe mehr nachzuweisen sind. Nach dem Erkalten wird
der in organischen Lösungsmitteln schwer lösliche Farbstoff in der üblichen Weise
abgetrennt. Erlöst sich in 96%iger Schwefelsäure mit rotstickig violetter Farbe
und liefert auf Baumwolle aus grünstickig blauer Küpe blaustichig graue Färbungen.
Einen ähnlichen Farbstoff erhält man, wenn man an Stelle des Dibrom-I, 2-chrysenchinons
,,27 Teile Monobrom- i, 2-chrysenchinon, das mäß den Angaben des Patents 623 752
herwird oder die gleiche Menge eines .töm-I, 2-chrysenchinons verwendet, das durch
Behandeln von Acetoxychrysen mit Brom und Oxydation der Bromverbindung' mit Chromsäure
in Eisessig gewonnen wird- (gelbrote Nadeln vom Schmelzpunkt 249 bis 25o°, die in
konzentrierter Schwefelsäure von 96 % mit violetter, in torsäurehaltiger konzentrierter
Schwefelsäure mit grüner Farbe löslich sind). Beispiel 5 Eine Mischung von 2 1 Teilen
Dibrom-I, 2-chrysenchinon, 2-3 Teilen der nach der Patentschrift 212 47 I durch
Behandlung von i-(Bzl - benzantbronyl) -amino- 5 -aminoanthrachinon mit alkoholischem
Kali erhältlichen Verbindung, 8,5 Teilen wasserfreiem .Natriumacetat, 3 Teilen
Kupferoxyd und i Zoo Teilen Nitrobenzol wird so lange zum Sieden .erhitzt, bis keine
Ausgangsstoffe mehr nachzuweisen sind. Der so .erhaltene Farbstoff wird dann in
;der üblichen Weise abgetrennt. Er färbt Baumwolle aus grauer Küpe in bräunlichgrauen
Tönen. In 96%iger Schwefelsäure löst er sich mit stumpf olivgrüner Farbe.
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Ersetzt man das Dibrom- i, 2-chrysenchinon durch 17 Teile Monobrom-
i, 2-chrysenchinon, so erhält man ,einen Farbstoff von ähnlichen Eigenschaften,
aber grünstickigerem Farbton. Geht man von dem in Beispiel q. beschriebenen Brom-I,
2-chrysenchinon vom Schmelzpunkt 249 bis _25o° aus, so erhält man einen Farbstoff,
welcher im Farbton dem im ersten Absatz des vorstehenden Beispiels beschriebenen
ähnlich ist. Beispiel 6 Eine Aufschlämmung von 3¢ Teilen Monobrom-i, 2-chrysenchinon,
23 Teilen i, 5'-Diaminoanthrachinon, 16 Teilen wasserfreiem Natriumacetat und i
Teil Kupferoxyd in 5oo Teilen Naphthalin wird so lange zum Sieden erhitzt, bis die
-Farbstoffbildung beendet ist. Dann verdünnt man die heiße Mischung mit 6oo Teilen
Monochlorbenzol, läßt auf 5o° abkühlen und saugt den ausgeschiedenen Farbstoff ab.
Er löst- sich in 960%iger Schwefelsäure mit rotbrauner, in. 9o%iger Schwefelsäure
mit brauner Farbe, welche auf Zusatz von Trioxymethylen nach Blaugrün umschlägt..
Der Farbstoff färbt Baumwolle aus orangebrauner Küpe in korinthfarbenen Tönen.
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Beispiel 7 Ein Gemisch aus 34 Teilen des Brom-I, 2-chrysenchinons
vom Schmelzpunkt 2:f9
bis 25o°, 34 Teilen i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon,
16 Teilen wasserfreiem Natriumacetat, o,6 Teilen Kupferacetat und 75o Teilen Nitrobenzol
wird unter Rühren so lange zum Sieden erhitzt, bis die Ausgangsstoffe nicht mehr
nachzuweisen sind. Man läßt danach erkalten und trennt den kristallisiert ausgeschiedenen
Farbstoff in der gewohnten Weise ab. Er färbt Baumwolle aus brauner Küpe in violettstichig
braunen Tönen. Die rote Farbe seiner Lösung in 96%iger Schwefelsäure schlägt auf
Zusatz von borsäurehaltiger konzentrierter Schwefelsäure nach Violett um. Ersetzt
man das i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon durch die gleiche Menge i-Amino-4-benzoylaminoanthrachinon,
so wird ein Farbstoff erhalten, welcher Baumwolle aus braunroter Küpe in blaugrauen
Tönen färbt. Beispiel; 8 Ein Gemisch aus 49; Teilen 5-Aminoi, 9-anthrapyrimidin,
84 Teilen DibromchrysenchinOn, 25 Teilen wasserfreiem Natriumacetat, i Teil Kupferacetat
und 6oo Teilen Nitrobenzol wird so lange zum Sieden erhitzt, bis kein Ausgangsstoff
mehr nachzuweisen ist. Nach dem -Erkalten trennt man den Farbstoff in der üblichen
Weise ab. Er färbt Baumwolle aus brauner Küpe in rotbraunen Tönen und löst sich
in Schwefelsäure von 96 % mit schokoladebrauner Farbe, welche auf Zusatz von borsäurehaltiger
konzentrierter Schwefelsäure grau wird.
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Ersetzt man das Dibromchrysenchinon durch eine entsprechende Menge
des in Beispiel e, Absatz i, erwähnten Monobromchrysenchinons, so wird ein Farbstoff
erhalten, welcher Baumwolle aus brauner Küpe in grauvioletten Tönen färbt und sich
in Schwefelsäure von 96 % mit grüner Farbe löst.
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Geht man von dem in. Beispiel 4 beschriebenen Brom- i, 2-chrysenchinon
vom Schmelzpunkt 249 bis 25o° aus, so entsteht ein Farbstoff, weicher Baumwolle
aus brauner Küpe ebenfalls grauviolett färbt, sich aber in Schwefelsäure von 96
% mit schmutzigbrauner Farbe löst.