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Vorrichtung zum Auswechseln einer Gruppe bewickelter Spulen gegen
leere Hülsen an Kötzerspulmaschinen Kötzerspulm:aschinen, bei welchen die Spulenbildung,
sei es für die ganze Maschinenseite oder zum mindesten für eine Mehrzahl von Spindeln,
gleichzeitig und gemeinsam beginnt und gleichzeitig und gemeinsam vollendet wird,
sind an sich bekannt. Bei denselben wird die ganze Maschinenseite oder die betreffende
Mehrzahl von Spindeln gleichzeitig stillgesetzt, um die fertigen Kötzer von den
Spindeln abzuziehen und neue Spulenhülsen aufzuschieben. Dies erfolgt bisher von
Hand, und zwar bei den einzelnen Spindeln nacheinanderfolgend, was einen verhältnismäßig
großen Stillstand der Spindeln und damit eine entsprechende Herabminderung der Nutzleistung
der Maschine bedeutet.
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Bei spindellosen Spülmaschinen, z. B. zur Herstellung von Zwirnspulen,
ist es zwar bekannt, die leeren Zwirnröllchen mittels eines heb- und senkbaren Förderbandes
in die Ebene der zurückziehbaren Spindelspitzen und der ebenfalls mit zurückziehbarem
Gegenlager zu heben, die freigegebenen vollen Zwirnröllchen aufzunehmen und die
leeren zwischen die Spindeln und Körner zu bringen. Eine solche Einrichtung ist
jedoch umständlich und teuer.
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Für Ringspinn- und ähnliche Maschinen ist sodann auch eine Einrichtung
bekanntgeworden,"bei welcher die Hülsenhalter und Spulenabnehmer nebeneinander auf
einer Schiene angeordnet sind, die zum Erfassen und Abziehen der vollen Spulen gegen
die Spindeln verschoben und hierauf in Sp.indelrichtung verschoben werden, weiterhin
um die halbe Spindelteilung verstellt und schließlich. zum Aufdrücken der Hülsen
auf die Spindeln zu bewegt werden. Da die Hülsenhalter und Spulenabnehmer aus federnden
Klammern bestehen, müssen jedoch bei dieser Einrichtung die vollen Spulen nach dem
Abziehen aus den Klammern von Hand entfernt werden, weiterhin ist auch keine Gewähr
gegeben, daß die leeren Hülsen fest und gleich hoch auf die Spindeln zu sitzen kommen,
denn die federndenKlammernkönnen beim Hülsenaufdrücken verschieden nachgeben.
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Weiterhin ist bei Ringspinn-, Glocken- und Zwirnmaschinen eine Vorrichtung
angeordnet worden, die zwecks Abnahme der vollen und Aufsetzen der leeren Spulen
vor und zurück sowie auf und ab bewegt wird. Die vollen Spulen werden hierbei durch
mit Nadeln besetzte Gabeln oder Greifer von den Spindeln abgehoben, während die
leeren Hülsen mittels schwenkbarer Halter auf die Spindeln gesetzt werden. Diese
Einrichtung hat jedoch den l*,Tachteil, daß sie die Bedienung der Maschine behindert;
denn sie muß auf der Bedienungsseite der Spindeln angeordnet sein, um bewegt werden
zu können. Will man aber eine derartige Einrichtung auch bei Spülmaschinen anwenden,
so fällt dieser Übelstand der Behinderung der Bedienung doppelt schwer ins Gewicht,
weil bei Sp.ulmaschinen wegen der größeren Anspannung des Fadens mehr Fadenbrüche
oder sonstige Wickelstörungen
vorkommen, die während des Arbeitens
der Spindeln von der bedienenden Person beseitigt werden müssen. Infolgedessen hat
man bisher von der Anwendung von Spulenauswechselvorrichtungen bei Kötzerspulmaschigen
Abstand genommen, obschon derartige Einrichtungen bei diesen Maschinen von ganz
besonderem Wert sind. Es wird nämlich ein gleichzeitiges, gemeinsames und mechanisches
Abziehen der fertigen Kötzer und das darauf folgende gleichzeitige, gemeinsame und
mechanische Aufschieben der leeren Spulenhülsen die die Maschine bedienende Person
besonders dann gegen Ermüdung schützen, wenn es sich um Kötzer mit kleiner Fadenmenge
handelt, weil bei diesen der Spulenwechsel in der Zeiteinheit öfter vorgenommen
werden muß als bei großen Kötzern. Da aber bei der neuerdings immer mehr Verbreitung
findenden Verarbeitung von Kunstseidcngespinsten ebenso wie bei der altbekannten
Naturseideverarbeitung ganz besonders kleine Schußkötzer zur Verwendung kommen,
muß das Fehlen einer Kötzerspulmaschine mit einer Vorrichtung zum gleichzeitigen
mechanischen Auswechseln der vollen Kötzer gegen leere Spulenhülsen- als ein Mangel
beklagt werden.
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist es daher, für Kötzerspulmasch-inen
eine Spulenwechselvorrichtung zu schaffen, die einfach zu 'bedienen ist, keine Erschwerung
in der Spindelbeau#sichtigung mit sich bringt und einen schnellen Spulenwechsel
.gestattet.
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Die gestellte Aufgabe wird der Erfindung gemäß dadurch gelöst, daß
der längs der Spindelreihe und aus der Spindelebene verschiebbare Spulenabnehmer
und Hülsenträger mit zwei Längswänden versehen ist, von denen die eine Einschnitte
zum Hintergreifen der bewickelten Spulenhülsen aufweist und die andere ein Widerlager
zum Aufdrücken der zwischen den Wänden gelagerten leeren Hülsen bildet. Hierbei
kann zwischen den Längswänden eine Mulde zum Auffangen der abgestreiften vollen
Spulen vorgesehen sein, deren Boden zweckmäßig als endloses Fördermittel ausgebildet
ist, um - die Spulen seinem Sammelbehälter zuzuführen. Fernerhin ist es vorteilhaft,
am Abwurfende des Fördermittels ein über .dem Sammelbehälter ausmündendes Fallrohr
vorzusehen und Sammelbehälter und Fallrohr so gegeneinander zu bewegen,- daß die
Spulen im Behälter nebeneinander abgelegt werden. Endlich kann ein über dem Spulenabnehmer
und Hülsenaufstecken entlang wandernder Hülsenbehälter angeordnet werden, der in
die zwischen den Längswänden angeordneten Lager je eine Hülse ablegt.
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Diese Einrichtung ist in ihrem Aufbau billig, übersichtlich und weist
geringes Gevvicht auf, so daß -,ie leicht bedient werden kann. Die Zeichnung zeigt
in den Fig. i bis 33 mehrere Ausführungsbeispiele der Vorrichtung in verschiedenen
Ansichten und Arbeitsstellungen.
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In den Fig. i bis 27 ist jene Grundform der Einrichtung schematisch
dargestellt, bei welcher die Spindeln ortsfest gelagert sind und der eine beliebige
Anzahl Spindeln bedienende Sp:ulenwechsellcörper X sowohl quer zur Spindelachse
als auch in Richtung derselben ortsbeweglich ist.
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In den Fig. i und 2 ist i die Kötzer- bzw. Spulspindel, F der aufzuspulende
Faden, 2 das auf der Spindel festsitzende Reibrad, welches durch die Reibscheibe
3, die auf der Achse .I sitzt, angetrieben wird. Die Achse 4 wird in bekannter Weise
angetrieben. 5 sind die Fadenführer, welche mit sämtlichen übrigen Fa-' denführern
einer Maschinenseite oder Spindelgruppe gemeinsanf auf einer Schiene 6 befestigt
sind und mit dieser sowohl die Hubbewegung des Fadens, wie auch den Vorschub zum
Zwecke des Kötzeraufbaues ausführen. Hierzu wird die Schiene 6 durch Zahnstangen
7 bewegt. Die Hubbewegung der Zahnstangen erfolgt durch je -ein Zahnrad 8, welche
Zahnräder auf einer Welle g befestigt sind. Auf der gleichen Welle g ist eine Scheibe
io befestigt, an deren Umfang eine Kette i i angreift, die die Scheibe io mehr oder
weniger umschlingt. Die Kette i i greift an ihrem oberen Ende an einer Scheibe i2
an, die sie ebenfalls mehr oder weniger umfaßt. Die Scheibe 12 ist ihrerseits auf
einer Achse 13 befestigt. Letztere ist in einem um Achse i4 schwingbaren Hebel 15
gelagert. Der Hebel 15 trägt gleichzeitig einen an ihm drehbar gelagerten Zapfen
mit darauf befestigter Hubrolle 16. Diese Rolle 16 wird von einer Herzscheibe 17,
welche auf einer drehbar im Maschinengestell gelagerten Achse 18 sitzt, mit ihrem
Hebel 15 in eine ständige Hubbewegung versetzt. Der Antrieb der Herzscheibe
17 mit ihrer Welle 18 erfolgt durch ein Zahnrad ig, welches seinen Antrieb durch
dieZahnräder 2o und 21 erhält. Zahnrad 21 sitzt auf der Spindelantriebswelle 4,
Zahnrad ig ist auf seiner Welle 18 nur lose drehbar angeordnet, aber gegen seitliche
Verschiebung gesichert und gleichzeitig mit einer auf der Welle 18 verschiebbaren
und von ihr zwangsläufig durch Nut und Fender mitgenommenen Muffe 22 kuppelbar.
Solange also diese Kupplung 22 außer Eingriff ist, wird die Welle i8 mit ihrer Herzscheibe
17 und dadurch auch die ganze Hubeinrichtung ii, io, g, 8; 7 und 6 der Fadenführer
stillgesetzt, trotzdem sich die Kötzerspindeln i noch weiter bewegen können. Die
Vorschubbewegung der Fadenführer 5 erfolgt auf folgende Weise: Auf der vorbeschriebenen
Welle 13 ist
gleichzeitig. ein Schneckenzahnrad 24 befestigt,
in welches eine in dem Hebel 15 ebenfalls drehbar gelagerte Schnecke 25 eingreift;
auf der gleichen Welle ist ein Schaltrad 26 fest angeordnet, welches. von,einem
um seine Achse lose schwingbaren Doppelhebel 27 mit mehreren Schaltklinken 28 bei
jedem Fadenhub um einen oder mehrere Zähne fortgeschaltet wird. Zur Sicherung der
jeweiligen Stellung dieses Schaltrades 26 sind unterhalb desselben in bekannter
Weise Gegensperrklinken 29 vorgesehen. Bei jedem Hub des Hebels 15 trifft nun der
untere Arm des Doppelhebels 27 auf- eine einstellbaretAnschlagschraube 30, so daß
,der Doppelhebel, je nach der Höheneinstellung dieser, längeren oder kürzeren Widerstand
findet, sich entsprechend dreht und damit auch das Schaltrad um mehr oder weniger
Zähne gedreht wird. In demselben Maße windet sich die Kette i i auf ihre Scheibe
12 weiter auf, aber von der Scheibe io ab, dabei gleichzeitig deren Achse 9 mit
den Zahnrädern 8 drehend und die Zahnstangen 7 mit den Fadenführern 5 um die Dicke
einer Fadenschicht verschiebend. Damit die Kette i i stets straff gehalten wird,
ist auf der Welle 9 eine weitere Scheibe 31 befestigt, an deren Umfang eine Kette
32 mit Gewicht 33 angreift. Das Gewicht 33 veranlaßt nicht bloß das stetige Straffhalten
der Kette i i, sondern auch den Rückwärtshub der ganzen Fadenführung. Die Kötzerauswechselvorrichtung,
welche als Ganzes in den verschiedenen Figuren mit X bezeichnet wird, ist in den
Fig. 3 bis io in einem ersten Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Der Körper X bildet für eine Mehrzahl von Spindeln einen einzigen
starren Rahmen, dessen Längswände 34u und 34b durch Querwände 35 verbunden sind.
Die Längswände sind außerdem rostartig durch Mulden 36 miteinander verbunden. In
diese Mulden werden die leeren Kötzerhülsen 37 aufsteckbereit eingelegt. In der
Mitte zwischen zwei Hülsenniulden 36 sind an der Längswand 34b am oberen Rande Einschnitte
38 vorgesehen, welche zum Zwecke des Abstreifens der vollen Kötzer 37a von ihren
Spindeln i hinter dem Kötzerfuß um die nackte Spindel greifen. Der Hubkörper X ist
unterhalb der Spindelebene, also an der der Bedienungsseite der Spindeln entgegengesetzten
Seite der Spindele@bene angeordnet. Er ruht auf Rollen 39a und 39b, welche in Hebeln
4oa und 4ob drehbar gelagert sind. Die Traghebel 40a und 4ob drehen sich um die
Wellen 41a und 41b. Auf Welle 4ia ist gleichzeitig ein Handhebel 42 befestigt. Mit
letzterem ist man in der Lage, durch Übertragung der Bewegung der Hebel 42-40a vermittels
Zugstangen 43, Kettentriebe o. dgl., auf die entsprechenden übrigen Hebel 4ob usw.
einer Maschinenseite, die gesamte Kötzerauswechselvorrichtung X aus ihrer Ruhelage
der Fig. 3 in die Arbeitslage der Fig. 5 bis io zu heben. Die Wellen 41a und 41b
sind im Maschinengestell Y bei 44a und 44b (Fig. i) gelagert und im
Innern der Maschine als Zahnstangen ausgebildet. In die Zahnstange 41a greift das
Zahnrad 45 ein, welches auf einer Welle 46 sitzt. Diese Welle kann an geeigneter
Stelle durch ein Handrad 47 (Fig. i und 2) gedreht werden, so daß man damit den
Körper X in waagerechter Richtung verschieben kann, zu dem Zweck, ihn nach Aufnahme
der Kötzerhülsen aus der in den Fig. 5 und 6 dargestellten Stellung in die Lage
nach Fig. 7 und 8 zu verschieben. Um den Hubkörper X auch in der Längsrichtung der
Maschine verschieben zu können, gleitet er mit seinen Ouerwänden 35 auf Tragbolzen
48a und 48b, zu welchem Zweck die Querwände einen winkelförmig verlaufenden Schlitz
49 besitzen, dessen senkrechter Teil die Aufwärtsbewegung des Hubkörpers X auf diesen
Bolzen, der waagerechte Teil die Verschiebung nach vorn, gestattet. Die Längsbewegung
des Hubkörpers auf den Bolzen 48a und 48b wird durch entsprechende Anschläge Soa
und 5o b begrenzt. DieLängsverschiebung des Körpers X auf den Rollen 39a und 39b
kann von Hand oder durch eine nicht eingezeichnete Hebelübersetzung erfolgen.
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Die Reihenfolge der Arbeitsvorgänge des Körpers bzw. der Kötzerauswechselvorrichtung
X ist bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. i bis io die folgende: In den Fig.
3 und 4 sind die Kötzer 37a einer Maschinenseite oder Spindelgruppe gerade voll
bewickelt. Der Endfaden F ist um den Kötzer in steilgängiger Schraubenlinie herumgeschlungen;
auf die nackte Spindel i sind einige Windungen bei ia aufgelaufen, so daß der Faden
an dieser Stelle festhängt und der Kötzer zum Abziehen bereitsteht. Der Körper X
befindet sich noch in seiner Ruhelage unterhalb der Spindeln. In den Mulden 36 ist
punktiert eine zum Aufstecken bereitliegende Kötzerhülse 37 zu erkennen.
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Nach den Fig. 5 und 6 hebt die bedienende Person nunmehr die Kötzerauswechselvorrichtung
X mit Hilfe des Hebels 42 senkrecht nach oben, derart, daß.die Einschnitte 38 der
hinteren Längswand 34b die Spulspindeln i hinter dem Kötzer umfassen.
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In den Fig. 7 und 8 ist die Kötzerauswechselvorrichtung X bereits
mit Hilfe des Handrades 47, Zahnrad 45 und Zahnstange 4ict (Fig. i und 2) nach vorn
aus dem Bereich der Spindel herausgeschoben; sämtliche Kötzer 37a der von der Vorrichtung
X bedienten Spindeln wurden dabei abgezogen und sind in den im unteren Teil
der Auswechselvorrichtung
X angebrachten Kasten 52 gefallen,
von wo dieselben bei diesem Ausführungsbeispiel von Hand herausgenommen werden können.
Bei dem Abstreifen der Kötzer von ihren Spindeln i hat sich der vorher in einigen
Windungen um -die Kötzer gelegte Faden in diesen Windungen gestreckt und durch seins
dabei erfolgende teilweise Abwicklung in die am Kötzerfuß vorgesehenen, in der Zeichnung
nicht dargestellten Klemmstellen festgeklemmt; durch die oben bereits erwähnte Festlegung
.des Fadens auf der Spindel wurde er dann, beim weiteren Abziehen des Kötzers von-
der Spindel, hinter der Klemmstelle abgerissen.
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Nach dem erfolgten Abziehen des Kötzers von der Spindel. wird der
Hubkörper X entweder, wie in diesem Ausführungsbeispiel vorgesehen, von Hand oder
mechanisch um etwa eine halbe Spindelteilung verschoben, so daß nunmehr die schon
in Fig. 3 bereitgelegten Kötzerhülsen 37 in der verlängerten Spindelachse liegen.
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In den Fig. 9 und io ist die Kötzerauswechselvorrichtung X mit Hilfe
des Handrades 47 (Fig i und z) wieder auf das Maschineninnere zugeschoben worden
zu dem Zweck, die sämtlichen Kötzerhüisen 37 gemeinsam und gleichzeitig sowie zwangsläufig
auf die ortsfesten Spindeln i aufzuschieben. Jetzt wird die KötzerauswechselvorrichtungX
mit Hilfe des Handhebels 42 wieder in ihre Tief- bzw. Ruhelage gebracht. 'Die Fadenführer
5 werden nunmehr mit Hilfe des Sperr-bzw. Handrades 26 (Fig. i und 2) in die Anfangsstellung
ihres neu zu beginnenden Arbeitsvorganges zurückgeführt,. die Spindeln i gleichzeitig
in Umdrehung versetzt, wodurch sich der an den Spindeln bei ia festgelegte Faden
selbsttätig in seiner.ersten Windung um die nackte Spulenhülse herumlegt, und der
Spülvorgang beginnt.
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Nachdem -die Kötzer vollgewunden sind, beginnt der geschilderte Arbeitsvorgang
von neuem.
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Während bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fi.g. 3 bis io der Körper
X, der als Kötzerauswechselvorrichtung zur Wirkung kommt, unterhalb der Spindeln,
also unter dem Fadenauflauf feld angeordnet ist, liegt bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. i i bis 14 der Fallumgekehrt. Der Körper X hängt in diesem Falle an
den mit Rollen 39a bzw. 39b versehenen Armen 4oa, 4ob und kann mit seinem wirksamen
Teil in die Spindelebene gesenkt, vor- und zurückgeschoben und nach Abstreifen der
vollen Spulen und Aufschieben der leeren Hülsen wieder in seine obere Stellung angehoben
und nach dem Innern der Maschine zu im Sinne der Fig. ii zurückgeschoben werden,
so daß das Spulenlauffeld mit den Fäden:spannern 8o völlig frei wird und die Spulerin
jede einzelne Spule und den Fadenlauf genau verfolgen kann. Die abgestreiften Spulen
fallen in einen Sammelbehälter 52, von wo sie von Hand aus oder selbsttätig weitergeleitet
werden können. Da die Kötzerauswechselvorrichtung mit ihrem wirksamen Teil nicht
nach oben, sondern nach unten gerichtet ist, so müssen die leeren Spulenhülsen 37
in ihr auf irgendeine Weise festgehalten werden. Es sind zu diesem Zweck für jede
leere Spulenhülse in der Kötzerauswechselvorrichtung X federnde Klammern bi vorgesehen,
durch welche die Hülsen festgehalten werden. Wenn nach erfolgtem Aufstecken- der
leeren Hülsen der Körper X sich nach oben bewegt, dann gleiten die Klammern 81 über
die von der Spindel festgehaltenen Spulenhülsen hinweg.
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Um das Gewicht der Kötzerauswechselvorrichtung X auszugleichen, werden
die Arme 42 nach den Fig. 13 und 14 mit einem Gegengewicht 8a versehen, so daß die
Aufundabbewegung des Körpers X nicht viel Kraftbedarf erfordert. Seine Hinund:herverschiebung
erfolgt, wie beidem ersten Ausführungsbeispiel, durch das Zahnrad 45 und Zahnstange
41a.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 15 bis 2o unterscheidet sich
von dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 bis io dadurch, daß die Kötzerauswechselvorrichtung
hinter den stehenden Spindeln angeordnet ist, im übrigen aber ähnlich bewegt wird
wie nach den Fig: ii bis 14; auch die leeren Hülsen 37 werden durch federnde Klammern
81 festgehalten. Die Verschwenkung quer zur Spindel erfolgt auch hier vermittels
des Handhebels 42 unter Verwendung der kurbelartigen Arme 40a, 4ob, während die
Aufundabbewegung zum Zwecke des Abziehens der trollen Spulen und Aufsteckens der
leeren Hülsen wieder durch das Zahnrad 45 und die Zahnstange 41a erfolgt. Während
des- Spulvorganges befindet sich die Kötzerauswechsel-. vorrichtung in der Stellung
der Fig. 15. Sollen die fertigen Spulen von den Spindeln abgezogen werden, .dann
gelangt die Vorrichtung in die Stellung der Fig. 16 und 17, wobei sich eine in dem
Körper X angebrachte Feder 83 gegen die Kötzerspule legt, so daß bei abgezogener
Spule diese durch die Wirkung der Feder so abgeworfen wird, daß sie in den Sammelbehälter
52 gelangen kann. Auch hier bleibt das Spulenlauffeld völlig frei, und es kann dasselbe
sehr ,gut überwacht werden.
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Die Fig.21 und 22 zeigen in etwas ausführlicherer Form die Hubeinrichtung
für die Kötzerauswechselvorrichtung. Die Kurbeln 4oa und 4ob sind um ihre Achsen
41d, 41b schwenkbar und sind z. B. durch Zugstangen
43 miteinander
gekuppelt. Die -Bewegung der Welle 41a erfolgt, wie bereits erwähnt, durch den Hebel
42. Die Kurbeln sind mit denRollen 39a und 39b versehen, mit welchen sie die Längswände
34.a, 34b der Auswechselvorrichtung X unter,-reifen. Die Längsverschiebbarkeit der
Kötzerauswechselvorrichtung X wird durch Anschläge 5oa begrenzt, die auf dem Bolzen
48a sitzen, für den in der Stirnwand 35a des Körpers X der Führungsschlitz 49 (s.
Fig. 1, 3, 5 us.w.) vorgesehen ist.
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In Fig. 2i liegt der Hubkörper in seiner Tiefstellung, bei der die
Spindeln arbeiten. Durch Verschwenken des Handhebels 42 und damit erfolgender Vierteldrehung
der kurbelar@igen Arme 4oa und 4ob in Richtung des Pfeiles a wird der Körper X in
die punktiert eingezeichnete Stellung gehoben und gleichzeitig um eine halbe Spindelteilungverschoben,
so daß er mit seinen Auskerbungen 38 die Spindeln hinter den Kötzerspulen umgreift.
Durch diese eigenartige Anordnung der Hebelvorrichtung für den Körper X wird also
sowohl eine Quer- als auch eine Längsverschiebung des letzteren bei einer einzigen
Hubbewegung vorgenommen. Der die Spindeln mit seinen Auskerbungen 38 umgreifende
Hubkörper X wird nunmehr in der Richtung der Spindeln nach vorn in die in Fig. 7
dargestellte Lage verschoben und damit die fertigen Kötzer von den Spindeln abgestreift.
Darauf wird der Hubkörper X, unter Belassung der Stellung der Handhebel42 in ihrer
in Fig. 21 punktiert dargestellten Lage, uni eine halbe Spindelteilung verschoben,
so daß vor jeder Spindel eine leere Kötzerhülse in Aufsteckbereitschaft zu liegen
kommt, um dann, wie bereits beschrieben, auf die letztere aufgeschoben zu werden.
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Die Fig.22 zeigt, wie an Stelle der Kurbeln 4oa, .lob Kurvenstücke
98 vorgesehen werden können, welche genau die gleiche Wirkung haben. Auch hier werden
die Kurvenstücke der Welle 41 b unter Vermittlung einer Zugstange 43 durch die Kurvenstücke
der Welle 31a mitgenommen.
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Dadurch, daß bei der Einrichtung nach Fig. i bis io die an und für
sich bekannten Fallmulden 52 und bei der weiter unten erläuterten Einrichtung nach
Fig.28 bis 31 auch das Fördermittel 99 die Bewegungen mit dem Körper X zum mindesten
in Richtung der Spindeln vollführen, wird erreicht, daß die Mulden und das Fördermittel
nicht bloß stets in der richtigen Lage für die herunterfallenden Kötzer gehalten
werden, sondern daß beide Teile vor allen Dingen während des Arbeitens der Maschine
mit dem Körper X nach innen unter die Spindeln geschoben werden.
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Die Fallmulde 52 kann für die Aufnahme der vollen Spulen in ihrem
Boden mit einem Fördermittel versehen sein, durch welches die Spulen einem Sammelbehälter
zugeführt werden. Damit aber die Zuführung der Spulen zu dem Sammelbehälter und
die Verteilung derselben in dem letzteren ordnungsmäßig erfolgt, wird das z. B.
aus einem endlosen Band 99 bestehende Fördermittel im Sinne der Fig. 23 bis 25 mit
Querleisten zog versehen, in deren Zwischenräume sich die einzelnen Kötzer legen
bzw. gelegt werden. Die Fortbewegung des Förderbandes erfolgt durch Walzen 99a,
von denen die eine auf irgendeine Weise zwangsläufigen. Antrieb erhält (vgl. Fig.
23). Zur überführung der Spulen in den Sammelbehälter i i i kann die Vorrichtung
X mit einem entsprechenden Zuleitungsrohr hzw. einer Zuleitungsrinne iio versehen
sein, wie dies die Fig. 23 und 24 zeigen. Der Sammelbehälter wird unter der Rinne
iio auf mechanischem Wege unter Vermittlung eines Zahnstangengetriebes i i ia von
einer zwangsläufig angetriebenen Kurvenscheibe i i r b hin und her bewegt. Diese
Kurvenscheibe erhält ihre Drehung durch Vermittlung eines geeigneten Zwischengetriebes
von der -die Spindeln treibenden Achse.
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Die Fig. 25 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel dieser Einrichtung,
gemäß welcher der Behälter i i i feststeht, während die Zuführungsrinne iio mit
einem Trichter versehen ist und über dem Behälter i i i vermittels der Kurvenscheibe
i i i b hin und her geschwenkt wird, wodurch die Spulen im Behälter nebeneinander
abgelegt werden.
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Die Fig. 26 und 27 zeigen eine Ausbildung des wandernden Behälters
136 für die leeren Kötzerhülsen. Hier sind für die Aufnahme der Kötzerhülsen
in dem Behälter eine Anzahl Fallschächte 137 angeordnet, unter welchen sich eine
waagerecht gelagerte, endlose Förderkette 139 befindet, die mit besonderen Mulden
36a für die Aufnahme der Kötzerhülsen versehen ist. Die eine Leitwalze 138 der Förderkette
trägt ein Schaltrad 125, welches für jede Spindel durch Anschlag gegen einen Zapfen
124 der ortsfesten Schiene 123 um eine Vierteldrehung gewendet wird. Dementsprechend
wird dann auch das endlose Fördermittel- 139 geschaltet, und für jede Spindel wird
eine leere Kötzerhülse auf die dazugehörige Mulde 36 der Kötzerauswechselvorrichtung
X gelegt. Von den in Fig. 26 sichtbaren Schächten 137 ist nur stets einer in Wirkung.
Um dies zu ermöglichen, sind an dem wandernden Behälter 136 vor dem unteren Ende
der Fallschächte zwei runde Zahnstangen 140 verschiebbar gelagert, in welche je
ein Zahnrad 141 greift. Diese können auf einer Achse 142 sitzen, die ihre Lagerung
in dem am Behälter befestigten Arm 143 findet. Am inneren Ende der Achse 142 sitzt
ein
Zahnrad 144, welches auf dem Wege des vor den Spindeln wandernden
Behälters- 136 zu gegebener Zeit, sobald ein Fallschacht 137 von seinen Kötzerhülsen
geleert ist, gegen einen gezahnten Anschlag 145 der ortsfesten Schiene i22 stößt,
wodurch das Zahnrad 144 um einen kleinen Winkelausschlag gedreht und dadurch eine
Verschiebung der Zahnstangen 140 um eine Fallschachthreite erfolgt, so däß ein neuer
Schacht für die Beschickung der Mulden der endlosen Kette 139 freigegeben wird.
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Die Fig. 28 bis 31 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Kötzerauswechselvorrichtung
X für den Fall, daß die Spülspindeln axial verschiebbar sind. Infolgedessen braucht
die Vorrichtung bzw. der Körper X in Richtung der Spindelachse nicht mehr beweglich
zu sein, vielmehr genügt seine Ortsbeweglichkeit quer zu den Spindeln.
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Die ganze Kötzerauswechselvorrichtung X braucht sich hierbei in ihren
wesentlichen Teilen von den anderen Ausführungsformen durch nichts zu unterscheiden.
Soweit Unterschiede vorliegen, erstrecken sich diese lediglich *auf die bauliche
Ausgestaltung und auf Zweckmäßigkeitsformen. So hängt bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 28 bis 31 beispielsweise die für die vollen Spulen bestimmte Fallmulde
52 .auf den Achsen 41a, -und über ihrem Boden kann ein durch Walzen 99a bewegtes
Fördermittel, wie z: B. ein Förderband, angeordnet werden, damit durch letzteres
die fertigen Spulen auf mechanischem Wege einem zweckmäßigerweise am Ende der Maschine
stehenden Sammelbehälter zugeführt werden können.
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Der Antrieb der Spindeln kann in diesem Falle durch Schnüre oder Bänder
85 erfolgen. Die Hinundherverschieb i-ung der Spindel 1 wird durch ein Zahnrad 45
herbeigeführt, welches in eine Zahnstange der Spindel eingreift.
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Sind in der in Betracht kommenden Spindelgruppe bzw. auf der betreffenden
Maschinenseite die Kötzerspulen fertig, dann wird die Kötzerauswechselvorrichtung
vermittels der bereits vielfach erwähnten kurbelartigen Arme 4oa, 4ob aus der Stellung
der Fig. 28 in diejenige der Fig. 29 angehoben, und gleichzeitig werden die Spindeln
i zurückgezogen, so daß die Spulen 37a frei werden und in die Fallmulde 52 herabfallen
können. Nachdem dies geschehen ist, wird die Kötzerauswechselvorrichtung in der
bereits vorerwähnten Weise um eine halbe Spindelteilun.g verschoben, so daß vor
jede Spindelspitze nunmehr die in .Fig. 28 bis 30 punktiert eingezeichneten
leeren, in Mulden 36 liegenden Spulenhülsen gelangen. Werden hierauf die Spindeln
wieder vorgeschoben, d. h. aus der Stellung der Fig.29 in die Stellung der Fig.
30 übergeführt, dann nehmen sie die in Mulden liegenden Spulenhülsen auf, und die
ganze Kötzerauswechselvorrichtung X kann in die Stellung der Fig. 31 zurückgeführt,
d. h. gesenkt werden. Man kann hierbei die eine Längswand 34b des Körpers X, und
zwar dort, wo ihre Ausschnitte 38 über die Spindeln greifen, gemäß denFig. 3a und
33 mitMessern 84 versehen, die dem Zweck dienen, den Endfaden des Kötzers vor dem
Abstreifen des letzteren zu durchschneiden. Dieses Abschneiden wird bei der Stellung
des Körpers X gemäß den Fig. a9, 32 und 33 durch Drehen der Spindel i erreicht,
indem dadurch der Faden der Schneidkante des Messers 84 zugeführt wird.
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Alle mechä,nischen Schaltungsvorgänge können, ohne an dem Kern der
-Erfindung etwas zu ändern, auch mit den an sich bekannten Mitteln auf elektrischem,
hydraulischem oder pneumatischem Wege durchgeführt werden.