Spulmaschine.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Spulmaschine.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine Spulmaschine, die gekennzeichnet ist durch eine Hiilsenwechselvorrichtung-Lind durch nur einen einzigen Elektromotor, der sowohl für den Antrieb des Wickelmechanis- mus als auch für den der Hülsenwechselvorrichtung dient.
Bekannte Maschinen haben meist einen Wagen, der zwei Hülsenhalter trägt, von denen einer durch eine Winkelspindel angetrieben wird. Die Hülsenhalter können die Form eines Konus oder Dornes haben. Der Wagen, der mit einer Leitmutter verbunden ist, wird durch eine Leitspindel bewegt.
Wenn die Wickelmaschine eine Hülse vollständig mit Faden bewickelt und dann selbständig angehalten hat, musste eine Bedie nungsperson folgende Arbeiten ausführen :
1. Lösen der Leitmutter durch Erfassen des dazu vorgesehenen Riegels und Zurück- führen des Wagens in die Ausgangsstellung, ferner Wiedereinschalten der Leitmutter durch Lösen des Riegels.
2. Halten der bewickelten Hülse und Loden des Hülsenhalters mittels eines dazu vorgesehenen Knopfes, Wegnahme der Hülse von den lIülsenhaltern.
3. Abbrechen oder Abschneiden des Fadens zwecks vollständiger Freigabe der vollen Spule.
4. Einklemmen des freien Fadenendes, zwi- schen dem einen Hülsenende einer neuen, leeren Hülse und dem entsprechenden Hülsenhalter, Einsetzen der-Hiilse zwischen beide I-Ialter durch Umkehrung des Losevorganges.
5. Wiedereinführung des Fadens in den Fadenführer oder über einen Abschlagsbetäti- gungsführer, je nach Maschine.
6. Wiedereinsetzen des Bauchbildungs- mechanismus, falls ein soleher verwendet wird, durch vollständiges Zurüekdrüeken des Fadenführers gegen die Maschine.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Maschine besitzt einen Mechanismus, der zusätzlich zum Wickeln alle, oder so viele wie gewünscht, der Betätigung ausführt, die oben aufgezählt sind.
Dabei ist ein einziger Elektromotor durch ein Umlaufsdifferentialgetriebe so einkuppel- bar, dass er abwechslungsweise den Wickelmechanismus und den IIülsenwechselmechanismus antreibt.
Beiliegende Zeichnungen stellen ein Aus führungsbeispiel der erfindungsgemässen Spul maschine und eine Detailvariante dar.
Die Fig. I und la zeigen einen Seitenriss.
Fig. 2 ist ein vertikaler Schnitt durch die Antriebseinheit.
Fig. 3 zeigt den Antriebsmotor mit abgenommenen Kontakten im Aufriss, teilweise im Schnitt.
Fig. 4 ist ein Schnitt der Linie 4-4 der Fig. 3.
Fig. 5 ist ein Seitenriss des Nockengetrie- bes, wobei ein Teil des Gehäuses weggebrochen ist.
Fig. 6 zeigt einen von der andern Seite auf genommenen Seitenriss des gleichen Nockengetriebes, wobei wieder ein Teil des Gehauses weggebrochen ist.
Fig. 7 ist ein Grundriss des Nockengetriebes, wieder mit teilweise weggebrochenem Ge häuse.
Fig. 8 ist ein Schnitt längs der Linie 8-8 der Fig. la.
Fig. 9 zeigt einen Teil des Nockengetriebes im Schnitt längs der Linie 9-9 der Fig. 7.
Fig. 10 ist ein Seitenriss des Fadenführer- betätigungsmechanismus von derselben Seite wie Fig. 6.
Fig. 11 zeigt den Sammelarm mit der Schneidevorrichtung im Schnitt längs der Linie 11-11 der Fig. la.
Fig. 12 ist ein Grundriss der Schneidevor- richtung.
Fig. 13 zeigt im Seitenriss und teilweise im Schnitt das Spulenmagazin, das in Fig. 1 ebenfalls ersichtlich ist.
Fig. 14 ist eine Rückenansicht der Fig. 13.
Fig. 15 ist ein Grundriss des Reitstockes mit zugehörigen Teilen.
Fig. 16 ist ein Aufriss desselben.
Fig. 17 ist ein Schnitt längs der Linie 17-17 der Fig. 1'6.
Fig. 18 ist ein Seitenriss einer Variante des Spulenmagazins.
Fig. 19 ist eine Frontansicht derselben.
Fig. 20 ist ein Schnitt längs der Linie 20-20 der Fig. 18.
Fig. 21 ist ein'Schnitt längs der Linie 21-21 der Fig. 18.
Fig. 22 ist ein Grundriss derselben, wobei der Lader nicht gezeigt ist.
Auf einem Gestell 1 zwischen dem Boden des Wickelmechanismus A und dem. rohrfor migen Traggestell 3 ist vor dem Wickelmechanismus der Steuermechanismus B montiert, der die Eülsenweehselvorrichtung steuert.
Dieser Steuermechanismus wird in der Hauptsache durch ein drehbares Nockengetriebe gebildet, wobei jede Nocke mittels Ge stängen und dergleichen Mittel eine oder mehrere Funktionen steuert, wobei alle zu einem Spulenwechsel nötigen Bewegungen bei einer einzigen vollständigen Umdrehung der sich durch das Zentrum der Einheit erstreckenden Nockenwelle ausgeführt werden.
Ein einziger, eingebauter, umschaltbarer Elektromotor 5 dient dazu, abwechselnd die Wickeleinheit und den Hülsenwechselmecha- nismus zu betätigen. Im vorliegenden Fall ist der Motor unterhalb des Gestelles 1 auf der Vorderseite angeordnet. Der Antrieb erfolgt durch eine Anordnung, die es ermöglieht, dass der Motor beständig läuft und nichtsdestoweniger abwechselnd den Wickelmechanismus A oder die Spulenwechselvorrichtung antreibt.
Es ist notwendig, dass der Wickelmechanismus im einen oder andern Sinne angetrieben werden kann, während sich die Steuervorrich- tung wegen der Reihe von Betätigungen, die sie auszuführen hat, nur im einen Sinne drehen darf. Ferner spielen sich das Bewickeln und das Auswechseln bei sehr stark voneinander abweichenden Geschwindigkeiten ab, da ja beim Wickeln Drehgeschwindigkeiten bis zu 4000 Umdrehungen pro Minute vorkommen, während der Steuermechanismus jedesmal nur eine Umdrehung, und zwar im Zeitraum von einigen Sekunden zu vollführen hat, während welcher sich der ganze Spulenaus- wechselzyklus abspielt. Diesem Zweck dient die Kombination eines Planeten-mit einem Differentialgetriebe in Verbindung mit einem links-nid rechtsgängigen Schneckengetriebe.
Das Gehäuse des Elektromotors 5 ist an der Vorderseite eines Gehäuses 6 unterhalb des Gestelles 1 angeflanscht. Die Motorwelle 7 trägt ein Ritzel 8, das mit dem einen Rad 9 eines Planeten eines kombinierten Umlaufreduktions und Differentialgetriebes in Eingriff steht. Das andere Rad 10 des Planeten, das mit dem. Rad 9 verstiftet ist, steht über ein Rad 10a mit einem Ritzel 11 in Eingriff, das zur Motorwelle 7 konzentrisch ist, und auf einer Welle 12 festsitzt, die sich nach hinten bis zu einer Universalscheibenkupplung 13 erstreckt, welche Kupplung sich unmittelbar hinter dem rückwärtigen Ende des Gehäuses 6 befindet.
Die Planetenräder 9 und 10 sind in einem Gehäuse 14 angeordnet, das als Schneeke ausgebildet ist und als solche Schraubengänge 15 und 16 aufweist, von denen der eine linksgängig und der andere rechtsgängig ist.
Die Welle 12 ist durch die Kupplung 13 mit einer Antriebswelle 17 (Fig. 1) verbunden, die sich weiter nach hinten erstreckt und mittels einer Gleitkeilverbindung eine Riemenscheibe 18 dreht, welch letztere drehbar in einem sich selbst ausrichtenden Lager eingebaut ist ; dieses ist in einem Gehäuse gehalten, das am hintern Ende des Gestelles 1 angebracht ist. Die Riemenscheibe 18 gehört zu einem Riemengetriebe, mittels welchem auch noch eine Belüftungseinheit bekannter Bauart angetrieben wird.
Die linksgängige Schnecke 15 oder die reehtsgängige Schnecke 16 ist mit dem Zahnkranz 19 eines Schneekenrades (Fig. 8) in Eingriff, der eine kleine Zahnbreite hat und auf einer Vierkantwelle 20 montiert ist, welche die Hauptwelle eines Nockengetriebes bildet, das ein Bestandteil des Steuermechanismus ist.
Zur Vereinfachung der Konstruktion und wegen der benotigten Geschwindigkeitsuntersetzung ist der Steigungswinkel der Schnecken sehr klein, so dass das Schneckenrad, das mit der einen und der andern Schnecke in Eingriff kommen können muss, eine gerade Verzahnung haben kann.
Das Schneckenrad ragt durch eine Offnung im Gestell 1 und steht parallel zur Motorwelle 7 und zur Antriebswelle 12. Die Vierkantwelle 20 dreht sich in Lagern, die in den Seitenwänden des Gehäuses 4 des Steuermechanismus B eingebaut sind, und trägt eine Mehrzahl von Nockenscheiben und einige andere Mechanismen. Das Gehäuse 4 ist unmittelbar über dem Gehäuse 14 montiert. Es ist auf der einen Seite angelenkt, wobei die Gelenkachsen 21 mit Bolzen zusammenhängen, die sich aufwärts durch das Gestell 1 lad den Befestigungsflansch des Gehäuses 4 erstreeken, an welchem sie mittels Muttern féstgespannt sind.
Auf der andern Seite ist ein Verschluss- hebel 22 vorgesehen, der an einem in Augen an der Fussplatte gehaltenen Stift eingehakt ist. Der Verschlusshebel verbindet mittels eines Kniegelenkes zusammen mit einem Auge 23, das an der einen Seite des untern Gehäuses 6 vorgesehen ist, die beiden Gehäuse miteinander, wobei er sich durch eine Öffnung im Gestell erstreckt, gegen welches beide Gehäuse festgespannt werden.
Der Zweck dieser Anordnung besteht darin, beim Lösen des Verschlussgliedes ein Herabsehwenken des untern Gehäuses zu gestatten, wobei die Schneeke ausser Eingriff mit dem Schneckenrad 19 kommt. Es kann dann das untere Gehäuse 6 vorwärts und rückwärts verschoben werden, in einer zur Achse der Motor-und der Antriebswelle parallelen Richtung, so dass die eine oder die andere der Schnecken 15 und 16 mit dem Zahnkranz 19 in Eingriff kommen kann. Eine Anordnung mit Zapfen sichert die richtige axiale Lage beim nächsten E'estspannen mittels des Verschlusshebels 22.
Die Universalkupplung 13 und das sich selbst ausrichtende Lager für die Riemenscheibe 18 dienen dazu, die oben erwähnte Verstellung zu ermöglichen. Es kann weiter erwähnt werden, dass diese Kupplung auch dazu dient, die Wellenverbindung zu losen, zum Wegnehmen der ganzen Maschine von dem sie tragenden Gestell.
Die oben erwähnte Anordnung ermöglicht es, den Motor 5 und den Wickelmechanismus B im einen oder im andern Sinne zu drehen, während dank des verstellbaren Eingrei- fens des Schneckenrades 19 in die Schnecken 16 oder 15 die Spulenwechselvorrichtung nur im einen Sinne angetrieben wird.
Das Umkehren der Motordrehrichtung erfolgt durch Umpolen seiner elektrischen Zuleitungen. Dazu dienen Kontakte, die in einem Block unter dem vordern Ende des Gestelles angeordnet sind, und mit dem einen oder andern von zwei Kontaktsätzen in Berührung gebracht werden können (Fig. 4), die sich tangential durch das hintere Motorgehäuse erstrecken. Es wird also durch Versehieben der ganzen aus Motor und Getriebe gebildeten Antriebseinheit im vorerwähnten Sinne die elektrische Zuleitung und damit die Drehrichtung des Motors umgekehrt, wodurch die ganze Spulmaschine narrensicher ist beim Umkehren der Drehrichtung.
Es folgt hieraus, dass wegen dem Differentialcharakter des Umlaufgetriebes, entweder der Wickelmechanismus oder der Steuermecha- nismus durch den Motor angetrieben wird, unter der Voraussetzung, dass immer der eine stillgehalten wird, um als Abstützung für den Antrieb des andern dienen zu können. Dies ist also die Basis für das Übergehen vom Bewickeln zum Auswechseln einer Spule und um- gekehrt. Arbeitet die Spulenwechselvorrich- tung, so hält eine Bremse den Wickelmechanis- mus fest. Diese Bremse dient auch dazu, den Wickelmeehanismus sehnell zum'Stillstand zu bringen, um beim Bewickeln ein Überlaufen zu verhüten.
Die Bremse für den Wickelmechanismus weist einen Bremsschuh 26 auf, der von der Unterseite des obern Gehäuses 4 herabhängt und mit dem Umfang einer Bremstrommel 27 zusammenarbeiten kann, die auf der Welle 12 befestigt ist. Auf der Bremstrommel 27 sind nebeneinander zwei Bremsflächen vorgesehen, wegen der zwei versehiedenen möglichen Stel lungen des untern Gehäuses gegenüber dem obern Gehäuse.
Der Bremsschuh ist lose aufgehängt und in der Mitte durch eine regelbare Federkraft in Richtung auf die Trommel belastet (Fig. 6).
Ein Drehzapfen 27'steekt in einer Gabel 28.
Diese ist durch einen Bolzen mit einer zu ihr um 90 verdrehten Gabel 29 verbunden. Der Bolzen kann in vertikaler Richtung in einer Führung im Unterteil des obern Gehäuses 4 gleiten. Durch die Gabel 29 erstreekt sich eine horizontale Achse 30, welche zugleich Lage rung und Verbindung für zwei im wesentli chen vertikale Hebel 31 und 32 bildet, von denen der eine auf der Innenseite und der andere auf der Aussenseite des Gehäuses angeordnet ist. Da wo die Spindel durch die Seitenwand des obern Gehäuses hindurchgeht, ist eine geeignete Gleitführung angebracht, die eine Vertikalversehiebung zur Betätigung des Bremsschuhes ermöglicht.
Der ausserhalb des Gehäuses angeordnete Hebel 31 reicht naeh oben, damit er den Wagen des Wickelmecha- nismus berühren kann.
Der im Innern angeordnete Hebel 32 trägt an seinem Ende eine Rolle 33, mit welcher das Schneekenrad und somit das ganze Noeken- getriebe angehalten werden kann. Zu diesem Zweck trägt das Schneekenrad ein. mit einer Schiene versehenes Anschlagglied 34, auf dem. die Rolle 33 auflaufen kann. Bei diesem Auflaufen wird automatisch der Bremsschuh 26 gelost, so dass der Steuermechanismus und der Wickelmechanismus nicht gleichzeitig blockiert werden können.
Die Funktionen, soweit sie mit den obgenannten Teilen zusammenhängen, sind die folgenden :
Der äussere Hebel 31 ist leicht federbelastet, so dass die Rolle am obern Ende des innern Hebels 32 gegen die Nockenwelle 20 gedrückt wird, um dem Hebel 32 zuletzt zu ermöglichen, das Schneckenrad nach Freigabe der Bremse 26 anzuhalten, und zwar durch Eingriff mit einer Fläche des auf einem seit lichen Teil des Schneekenrades befestigten Anschlaggliedes 34.
Sobald nun der Wickelmechanismus einen Wickelvorgang abgeschlos- sen hat und der Schlitten, der zwischen zwei Hülsenhaltern die bewickelte Hülse trägt, sich bis in das Gehäuse 2 versehoben hat, wobei 'das Schlittenende sich am äussern Ende des Gehäuses 2 befindet und mit dem äussern Hebel 31 des vorgenannten Hebelpaares in Anschlag kommt, so wirkt dieser Hebel 31 durch die Achse 30 auf den innern Hebel 32 ein, so dass die Rolle 33 an seinem obern Ende ausser Eingriff mit der Flache des auf dem Schneckenrad befestigten Anschlaggliedes 34 kommt, zweelks Freigabe des Schnek- kenrades,
Anlegens der Bremse 26 für den Wickelmeehanismvs und dadurch Ingangsetzung des Steuermechanismus. Eine schwache, aussen angebrachte Feder und eine Abschrä- gung eines am Hebel 32 befestigten Teils 36, die in die Bahn des Stiftes 35 greift, gewähr- leisten, dass bei jedem Arbeitszyklus die Rolle 33 das Schneekenrad sicher anhält und die Bremse freigibt.
Das Schneckenrad weist einen Zahnkranz 19 auf, der zwischen zwei Scheiben 37 durch eine Anzahl Federn 38 eingespannt ist, die durch axial angeordnete, durch beide Scheiben hindurchgehende Stifte 39 gehalten werden.
Die Scheiben sitzen mit ihren zentralen Vier kantlöehern auf der vierkantigen Welle 20, um die Welle und die darauf befestigten Nocken und sonstigen Mechanismen anzutrei- ben. Die ganze Anordnung bildet so eine Rutschkupplung, die nachstehenden Zwecken dient. Erstens begrenzt sie das auf die Nocken- welle übertragbare Drehmoment, das wegen der beträchtlichen Ubersetzung sehr gross sein kann. Zweitens und als Folge des vorgenannten Effektes wird die Belastung des Fadenführerbetätigungsmechanismus in vernünftigen Grenzen gehalten, um seine Betätigung wu erleiclitern, so dass der ihn antreibende Me ehanismus nicht stark ermüdet wird.
Drittens muss der Drehimpuls des ganzen Umlaufdiffe- rentialgetriebes samt den Schnecken, das sich mit grosser Gesehwindigkeit dreht, vernichtet werden, wenn der Wickelmechanismus plotz lieh angehalten wird. Schliesslich bildet die Anordnung eine Sicherung für den Antriebsmotor, falls irgendwo sich etwas verklemmen oder durch einen äussern Einfluss zum Stillstand gebrachtwerden sollte.
Die folgenden Funktionen der Spulenweeh selvorrichtung werden während einem Umgang der Welle 20 des Steuermechanismus in der folgenden Reihenfolge ausgeführt : a) Die Welle des Steuermechanismus wird freigegeben. Der Fadenführer wird dadurch in eine rückwärtige Stellung zurückgenommen zum Zurücksetzen des Ausbaumechanismus in das Wickelgehäuse und Heranbringen des Führers in eine Stellung unmittelbar oberlialb des angetriebenen Hülsenhalters.
1) Die Leitspindelmutter wird innerhalb des Wickelkastens von der Leitspindel gelöst. c) Der ganze Schlitten, der die volle Hülse zwischen den Hülsenhaltern trägt, wird, wie üblieh, aus dem Wiekelkasten gezogen. d) Ein Sammelarm über dem einen Spulenende nimmt den Faden, der zur bewiekelten Spule führt, und bringt ihn neben die Spule, wo er ihn einklemmt.
e) Eine Schere am Ende des Sammelarmes zerschneidet den Faden auf der der Spule zugekehrten Seite der eingeklemmten Stelle. f) Gleichzeitig mit d) und e) wird das Spulenmagazin weiter geschaltet zwecks Abgabe einer leeren Spule an einen Ladetrog. g) Der freidrehende Eülsenhalter wird weggezogen und arretiert zur Freigabe der vollen Spule, welche dann in einen geeigneten Behälter unter der Maschine oder auf ein dort vorbeilaufendes Transportband fällt.
h) Ein Zuführarm bringt-die leere Spule im Ladetrog zwischen die Hülsenhalter des Wagens, und gleichzeitig erfasst ein mit dem Trog verbundener Führungsdraht den Faden, der an seinem freien Ende noch eingeklemmt ist und führt ihn quer über den angetriebenen T-MIsenhalter. i) Der freidrehende Hülsenhalter wird gelost und hält mit dem angetriebenen Spulen- halter die leere Hülse ; der Faden wird zwischen dem einen Hülsenende und dem ange triebenen Hülsenhalter eingeklemmt. le) Die Leitspindelmutter wird wieder mit der Leitspindel in Eingriff gebracht.
Z) Der Ladearm wird in seine Ausgangs- stellung zurückgebracht. m) Der Sammler wird vom Faden weggenommen. n) Der Fadenführer wird in die Wickelstellung zurückgebracht. o) Anschläge bremsen und blockieren den Steuermechanismus und losen die Bremse des 'Wickelmechanismus, der dann zu drehen anfängt und sich ständig beschlennigt.
Natiirlich iiberschneiden sich einzelne dieser Vorgänge, wodurch sich eine Herabsetzung der Gesamtzeit für den ganzen Hülsenwechsel ergibt.
Falls notwendig, kommt ein sekundäres Messer in Tätigkeit nach Beginn des Bewik kelns, zweeks Abschneidens, in der Nähe des Kopfes der Spule, des Garnschwanzes, der von der Sammelsehlaule herrührt, die unter dem Kopf der Spule gefangen ist. Das Messer ist ; oberhalb der Spule zwischen Vorder-lmd Hin terteil des Spulkastens befestigt. Es schwenkt herab auf einen Arm, wobei die Messerspitze am Kopf der Spule angelegt ist und somit das daraufliegende Garn durchschneidet. Der aus Draht gebildete Nocken, der entlang der Schlittenstange befestigt ist, betätigt das Messer dank der Vorsehubbewegung, die dem Schlitten während des Bewickelns erteilt wird.
Der Lose-oder Startmechanismus der Spu- lenweehselvorrichtung ist oben bereits beschrieben worden, so dass der nächste Maschi- nenteil, auf den im einzelnen einzugehen ist, der Mechanismus ist, der zum gleichzeitigen Betätigen des-Fadenfiihrers dient. Auf der Drehaebse des Fadenführerhebels 41 sitzt ein Gestell 43, das ebenfalls schwingen kann. Der Fadenführer wird beim Betrieb durch eine sich drehende Nockenscheibe hin und her ge schwungen, die innerhalb des Gehäuses 2 auf eine Rolle einwirkt, welche mittels einer Stange mit dem Fadenführerhebel 41 verbunden ist.
Die Rolle folgt dem Nockenprofil unter der Einwirkung einer sich auf das Gestell 43 abstützenden Druekfeder 42. Das Gestell 43 seinerseits wird durch einen Hebel 47 entgegen der Kraft einer Zugfeder 44 in der in Fig. 10 gezeigten Lage gehalten.
Wenn sich die Nockenscheibe 48, die auf der Vierkantwelle 20 sitzt, verdreht, bewirkt die Feder 44 eine VersehwenlHmg des Hebels 47 und des Gestelles 43, so dass die Stellschraube 45 auf dem Fadenführerhebel 41 anschlägt und ihn gegen das Gehäuse 2 drückt, so dass er nicht mehr hin und her schwingt.
Durch eine einstellbare teleskopische Verbin dungsstange 46 zwischen der Wickelkasten nockenrolle und dem Fadenführerhebel 41 lässt sich das gewünschte, durch den Fadenführerhebel zu bestreichende Gebiet einstellen.
Der Hebel 47 besitzt zwischen der Dreh- achse und der das Gestell 43 festhaltenden Rolle auf seiner äussern Seite eine Rippe 47a (Fig. 5 und 9). Längs dazu erstreekt sich ein vertikaler Hebel 49 (Fig. 9), der am obern Ende eine Rolle 49a trägt und um einen am Gehäuse 4 befestigten Zapfen 50 frei schwin- gen kann. Die Rolle 49a liegt auf der obern Flache der Rippe 47a des horizontalen Hebels 47 auf, um ihn tief zu halten, so dass das Gestell 43 entgegen der es belastenden Zugfeder festgehalten wird, damit der Fadenführer- hebel 41 zum Legen des Fadens frei schwin- gen kann.
Der vertikale Hebel 49 schlägt am Hebel 32 an oder ist von ihm geführt : Ein Splint 51 des Hebels 32 dringt durch einen Sehlitz z 49b des Hebels 49. Wenn also durch den Hebel 31 der Steuermeehanismus in Gang gesetzt wird, so wird auch der vertikale Hebel 49 gleich betätigt, wie der Hebel 31, so dass seine eigene Rolle 49a von der Rippe 47a wegrollt und der Hebel 47 sich verschwenken kann, so dass der Fadenführer stillgehalten wird. Der Grund, warum separate, durch einen Splint 51 verbundene, vertikale Hebel für jede Betätigung vorgesehen sind, liegt darin, dass die Funktion des Fadenführers nicht von der vertikalen Bewegung abhängen soll, die durch den andern Hebel 32 zur Betätigung der Bremse 26 ausgeführt wird.
Zurüekkommend auf den horizontalen Hebel 47 ist zu erwähnen, dass die Nockenscheibe 48, die auf ihn einwirkt, die Aufgabe hat, das Gestell 43 in die Stellung zurückzubringen, in welcher der Fadenführerhebel 41 wieder schwingen kann. Er bewirkt also, dass die Rolle 49a, die die Rippe 47a am Hebel 47 berührt, in die Haltestellung zuriiekkehren kann.
Da der Hebel 31 und die Rolle 49a mitein ander verbunden sind, so kehrt der Hebel 31 dann auch in eine Stellmg zurück, in der er seine Anhaltefulktion wieder ausüben kann.
Zur Lösung der Leitspindelmutter und zum Versehieben des einen Hülsenhalters zum Loslassen der bewickelten Hülse dient eine Nockenscheibe 52, die auch auf der Hauptwelle 20 des Steuermeehanismus montiert ist.
Ein an einer Welle 54 befestigter Hebel 53 überträgt die Bewegung auf einen andern Hebel 55, der ausserhalb des Gehäuses an der Welle 54 befestigt ist. Dieser äussere Hebel 55 ist mit der Seele eines Bowdenkabels 56, dessen Umhtillung am Gehäuse 4 verankert ist, verbunden.
Das Kabel führt nach oben zum Schlitten ; seine Umhüllung ist am Führungsstück des Sehlittens verankert. Die Seele ist mit einem Nockenhebel 58 verbunden, der quer zur Gleit- riehtung auf dem Führungsstück gelagert ist.
Der Nocken des Nockenhebels 58 hat einen zur Drehachse konzentrischen Abschlussbogen.
Er berührt einen schiefen, von einer Hülse 60 umgebenen Stift 59, der an Stelle des normalen Losehebels an der Losemutterwelle befestigt ist. Der Oberteil dieses Stiftes ist als Knopf ausgebildet, zum Zweeke der Ausrüek barkeit mit der Hand.
Die Nockenscheibe 52 ist zweistufig. Die erste Stufe dient zur Betätigung der soeben beschriebenen Leitmutterauslösung, während die zweite den einen-Hülsenhalter in einem späteren. Zeitpunkt in der Betätigungsreihen- folge zuriickzieht. Letzteres erfolgt dadurch, dass das Ende des Nockenhebels 58 durch Einwirkung auf eine Erhebung 63 einer Gabel, einen Knopf 61 am äussern Ende des Schlit- tens zurückzieht. Ein Kontaktorgan zwischen dem Nockenhebel 58 und der Erhebung 63 macht es möglich, dass die anfängliche Bewe- gung des Noekenhebels 58 zum Betätigen der Leitmutterauslösung die Zurücknahme des Hülsenhalters nicht einleitet.
In gleicher Weise bewirkt der zur Drehachse konzentrische Ab schlussbogen des Nockens, dass kein weiterer Effekt auf die Leitmutterauslosung ausgeübt wird, wenn der Hülsenhalter zurückgezogen wird.
Der Schlitten mit der fertig gewickelten Spule wird durch ein Stahlband 64 zurück- gezogen, das von der Trommel 65 innerhalb des Steuermechanismus aus einen Zug ausübt.
Das Band ist verstellbar am Führungsstück 57 befestigt und erstreckt sich über eine Seheibe 66, die in einem Halter 67 unterge- bracht ist, der vom Gehäuse 4 nach oben führt ; der Halter 67 ist hohl, um das Band aufzunehmen, dessen Ende um die genutete Trommel 65 gewickelt ist.
Die Trommel 65 kann sich im wesentlichen frei um die Hauptwelle drehen ; zu diesem Zweck ist eine Traghülse vorgesehen (Fig. 8).
Das Band ist auf der Trommel durch eine Kopfsehraube verankert, deren Kopf sich in der Trommel befindet, während das Band durch eine aussen aufgeschraubte Mutter 68 -festgehalten wird.
Der Schraubenkopf 69 ist abgeschrägt zwecks Bildung von kleinen Noekenfläehen oder Schrägflächen. Eine in einem radial gleitenden Schlitten angeordnete Rolle 70, dessen Führungen seitlich am Schneekenrad befestigt sind, und der durch eine Feder belastet wird, rollt frei auf der innern Trommelfläehe, bis sie mit dem Schraubenkopf in Berührung kommt, über welche sie entgegen der Feder- kraft springen oder rollen muss, falls sie dar überlaufen soll.
Diese Funktion dient dazu, die Trommel freizugeben, sobald der Schlitten vollständig gegen einen Anschlag zuriickgenommen ist ; die Trommel zieht also den Sehlitten durch das Band und durch die auf eine der Schrägflächen. des Schraubenkopfes auf- stossende Rolle heraus, bis der Widerstand des Wagenanschlages die Rolle veranlasst, über den Sehraubenkopf zu laufen, wodurch die Trommel stehenbleibt, während sich die Rolle mit dem Schneekenrad weiterdreht.
Der um eine Achse 76 schwenkbare Sammelarm 71 trägt den Schneidemechanismus.
Eine andere Nockenscheibe 73 im Steuermechanismus betätigt diese beiden Bauteile durch ein Bowdenkabel 74.
Das obere Ende der Umhüllung des Kabels ist an einem Ohr 75 am äussern linken und obern Ende eines Halters angebracht, der am vordern Ende des Wickelkastendeckels 2 befestigt ist und die Spulenöffnung überbrüekt.
Dieser Halter trägt auch die Achse 76 für den Sammelarm. Der Deckel trägt ausserdem einen Zapfen 24 für das Schwanzmesser 25. Zusätz- lich trägt ein nach oben ragender Fortsatz den Scheibenspannapparat, der unter Umständen gebraucht wird. Der Fortsatz ersetzt einen Halter, der normalerweise hier für diesen Zweck angeordnet ist.
An der untern rechtsseitigen Ecke des Halters springt-ein gummibedeckter Amboss 77 für den Sammelarm hervor, um den Faden zu fangen.
Die Seele des Kabels führt vom Ohr 7. 5 aus über eine Umlenkscheibe 78, die auf der Achse 76 gelagert ist, eine ähnliche Umlenk seheibe 79, die weiter oben am Oberteil des Sammelarmes angebracht ist, zu einem beweg lichen Messer 72. Das ortsfeste Messer 72a des Schneiders ist am Sammelarm 71 angebracht.
Eine Zugfeder 80 ist zwischen dem einen Ende des ortsfesten Messers und dem bewegliehen Messer so eingesetzt, dass sie die Sehneidevor- richtlmg offen zu halten trachtet. Das bewegliche Messer schwenlit sich vom oder zum ortsfesten Messer, so dal3 die beiden wie eine Schere zusammenarbeiten.
Am freien Ende des Sammelarmes springt ein Spindelteil vor, lun in die Bahn des Fadens zu greifen, der zum Fadenführer und zur Spule hinunter verläuft, um den Faden nach rechts zu führen und ihn durch Druck auf den vorerwähnten Amboss festzuhalten.
Der Sammelarm ist durch eine um seine Achse gewickelte Torsionsfeder belastet, um ihn in der in Fig. 11 gezeigten Stellung zu halten.
Wird durch die Nockenscheibe 73 eine Kraft auf das Kabel 74 ausgeübt, so wird der Sam melarm entgegen der Kraft der Torsionsfeder um seine Drehachse 76 verschwenkt, bis der Spindelteil sich auf dem Amboss 77 abstützt. Der weitere Zug, der durch den Hebel 82 und das Bowdenkabel 74 übertragen wird, überwindet die Spannung der Feder 80, so dass der zwischen dem spindelförmigen Teil und dem Amboss 77 eingeklemmte Faden durch die aus den Messern 72 und 72a gebildete Schere abgeschnitten wird.
Gleichzeitig mit der vorerwähnten Funl- tion betätigt die gleiche Noelienscheibe im Steuermechanismus über den gleichen Hebel 82 ein zweites Bowdenkabel 81, das mit dem Magazin 83 verbunden ist, welches die leeren zu bewickelnden Hülsen enthält.
Das Magazin selbst weist eine Bandfüh- rung auf, eine sogenannte breite Kette 84, die auf der rechten Seite und oberhalb der Spindelhalter angeordnet ist. Die beiden Stützen 85, die sich von Befestigungsstellen am Oberteil des darunterliegenden Chassis der Maschine erheben, bilden auch die Verscha long, in der die endlose Kette um zwei untere Kettenräder 86 und um zwei obere Umleit- räder 87. hängt.
Die untern Kettenräder 86 sind durch eine durchgehende Welle 88 miteinander verbunden, die sich in vertikal verschiebbaren Lagern dreht und in der Verschalung durch Federn nach unten gedrückt wird, wobei die Welle nach hinten die Verschalung durehdringt, wo sie das Sehaltrad 89 der Schaltvorrichtung trägt, mit welcher das vorerwähnte Bowdenkabel verbunden ist. Das Kabel ist um ein Schnurrad 90 geführt, an dem es verankert ist, so dass jedes Anziehen des Kabels eine Verdrehung des Sehnurrades verursacht. Es besitzt eine Verlängerung mit einem Schalthebel 91, der mit den Schlitzen des Schaltrades 89 in Eingriff steht, um letzteres jedesmal um ein. en Schritt zu bewegen.
Eine federbelastete Kugel 92 tritt jedesmal in einen Schlitz ein zur Sicherung einer genauen Schaltung. Lässt die Kabelspannung nach, so wirkt eine Zugfeder 93 auf die Klinkenvorrichtung ein und zieht sie zurüek, damit sie mit dem nächsten Schaltschlitz in Eingriff kommt. Die Kette 84 besteht aus einer Anzahl von Stäben 94, die dem Längsprofil einer IIiilse angepasst sind.
Diese Stäbe ersetzen die Rollen in einer normalen Kette, denn ihre Enden verlaufen über oder zwischen den Kettenräderzähnen hindurch und über die obern Um leiträder, und sie sind durch einander über lappende Verbindungsglieder 95 miteinander verbunden und in Nbstand voneinander gehalten, welche Verbindungsglieder jeweils an den äussern Stirnflächen der Ketten-und Umleit- räder vorbeilaufen. Geschlitzte Achsen halten die Glieder zusammen, die so eine endlose Kette bilden. An den einzelnen Stäben sind zwei oder mehrere endlose Stoffbänder 96 derart befestigt, dass sie jeweilen eine Schlaufe bilden, die eine lIülse aufnehmen kann.
Das Ganze wird von der Vorderseite der Masehine aus gesehen, im Gegenuhrzeigersinn bewegt, so dass die Hülsen auf der reehten Seite aufwärts wandern und auf der andern Seite zum Lager hin abwärts wandern.
Daraus ergibt sich, dass jedesmal, wenn die Kette im genannten Sinne um einen Schritt vorwärtsbewegt wird, eine Hülse freigegeben wird und in einen Hülsenträger hineinfällt ; gleiehzeitig kommen Hülsen über die obern Umleiträder zu liegen und werden in die Schlaufen der Stoffbänder eingelegt, so dass sie von der einen Seite zur andern der Schleu- fen rollen können, wie dies erforderlieh ist, um die Gehänge in der richtigen Art und Weise auf entgegengesetzten Seiten des Magazins zu halten.
Eine einstellbare Endplatte 97 trägt den Untersehieden in der Spulenlänge Rech- nung und eine Auswerferplatte 98 ist in der Nähe des Bodens angebracht, um sicherzu- stellen, dass die Hülsen auch ganz ausgeworfen werden. Einstellbare Führungen 99 bringen die Hülse in der Längsrichtung in die ge wiinschte Stellung in den Hiilsenträgern 100, wenn sie in dieselben hineinfallen.
Der Zuführarm hat die Form eines aufreehten rohrförmigen Rahmens 101, der unten in Lagern auf der reehten Seite des Hauptchassis gelagert ist. Er schwingt beim Einsetzen einer Hülse links, aus einer beinahe vertikalen Stellung unter dem Magazin in eine Stellung zwischen die Hülsenhalter des Schlit- tens. Der Oberteil des Rahmens verläuft parallel zur Hiilsenachse und trägt die beiden Hülsenträger 100, die auf Armen 102 montiert sind, die längs und um den Armoberteil verstellt werden können. Die Träger sind ebenfalls verstellbar und neigbar an den Enden der Arme angebracht und werden durch Torsionsfedern belastet, so dass sie am einstellbaren Sehrau- benansehlag angelehnt bleiben.
Der Zweck dieser mannigfaltigen Einstellmöglichkeiten liegt darin, eine Anpassung an verschiedene Längen und an versehiedene Kopfformen und -grossen von versehiedenen Typen von Hülsen zu gestatten, ebenso wie an die versehiedenen Durchmesser und Konizitäten der Hülsen. Es kann somit praktisch jede Hülsensorte so in die Träger eingelegt werden, dass sie korrekt zwischen die Hülsenhalter zu liegen kommen.
Das Federbelasten der Träger gegen deren Arme dient dazu, dass sie von der Hülse wegschwingen, können, wenn diese zwischen den Haltern gefasst ist und der Lader zur Aufnahme der nächsten Hülse in seine Ausgangs- lage zurückkehren soll.
Das Schwenken des'Zuführarmes wird durch eine weitere Nbekenscheibe 103 im Steuermechanismus gesteuert. Eine mit dieser Nockenscheibe zusammenarbeitende Rolle ist auf einem Hebel 104 gelagert, der auf einer Welle 105 sitzt, die sich durch eine Büchse in der Wandung des Gehäuses in der Nähe der Vorderseite und der Unterseite hindurch erstreckt. Die Welle 105 endet in einer Verdickung 106 einer Stange 107, die senkrecht zu ihr befestigt ist und eine ähnliche Stange 108 ungefähr rechtwinklig kreuzt, die senkrecht zum Zuführarm befestigt ist. Auf diese Weise wird die Bewegung der Nockenscheibe an den Zuführarm übertragen.
Eine Feder 109, die zwischen der Stange 108 und einem an der vordern'Stütze befestigten Stift eingespannt ist, bewirkt seine Rückkehr. Die Verbindung mit dem Zuführarm ist koaxial geschlitzt und leieht federnd zusammengehalten mit einer Einstellung dazwischen zum Festsetzen der Stellung des ganzen Armes und der Tröge gegenüber dem Nocken und dem Rest der Maschine. Diese Anordnung lässt ebenfalls ein Nachgeben zu, sollte während des Betriebes irgend etwas die Einwärts-oder die Ladebewegung des Armes sperren.
Auf diese Weise wird eine Beschädigung der Maschine oder eine Verletzung der Hände der Bedienwngsperson ver hütet. Am Zuführarm ist ein Drahtführer 110 angebracht, der das Garn oder den Faden quer über den Hülsenhalter führt, so dass der Faden zum Starten des Bewickelvorganges zwischen ihm und dem Hülsenende eingeklemmt werden kann, wenn die Hülse zwischen den Haltern eingespannt wird.
Im folgenden wird noch eine Variante der Ausführung des Magazins besehrieben, welche gestattet, dass Spulmaschinen in einer bisher nicht üblichen Art und Weise automatisch betätigt werden. Vollautomatische Maschinen werden üblicherweise nur von grossen Spulen oder von Spinnkuchen beschickt, so dass lang ununterbrochen umgespult werden kann, das heisst, es ist möglich, mit einem Minimum an Überwachung eine Hoehstanzahl von Spulenwechsel automatisch durchzuführen.
Kleine Spulen werden-gewohnlich von Hand gewiekelt wegen dem oft vorzunehmenden Auf knüpfen oder < tEinbinden von weiteren En den, was bis zum heutigen Tage nur von Hand auf zufriedenstellende Art gemacht werden kann, immerhin unter Zuhilfenahme einer Handknüpfmaschine. Die Zuführung von Faden direkt vom Spinnen her, vorgängig dem Spulen und Weben, kann auf zwei Arten erfolgen :
Als mulegesponnener Kötzer, der im allgemeinen klein ist, das heisst weniger Garn hat, als auf eine mittlere Hülse aufgewickelt werden kann, oder als Vorratsspule, die auf der Ringspinnmaschine gewonnen ist und meistens grösser ist als ein Kötzer, das heisst ein-bis dreimal so viel Garn hat, als auf eine Hülse aufgewickelt werden kann.
Das ist der modernere Vorgang und wird mehr angewendet aus dem einfachen Grund, weil eine solche Vorratsspule mehr Garn enthält und daher praktischer ist für die nachfolgende Verarbeitung.
In diesem letzteren Falle, wo zwei oder mehrere Hülsen von einer Spule bewickelt werden können, besteht die Mögliehkeit des halbautomatischen Bewickelns, an Stelle des Handbewickelns oder des vollautomatischen Bewickelns.
Beim halbautomatischen Arbeiten werden gewisse Vorgänge des Handausweehselns der Hülse umgangen und dadurch die Notwendigkeit für das vorgehende Konuswickeln elimi- niert, so dass wirtschaftlicher und direkter vorgegangen wird beim Übertragen des Garns von den Spulen, auf die es gesponnen wurde, auf die Hülse für das Weben. Nebst der Re duktion der bei dem Prozess vorkommenden Arbeit wird weniger Maschinen lmd Arbeitsraumfläche benötigt, da pro Spindel in der Spulmaschine eine grössere Leistung erreicht werden kann und natürlich keine Konus wiekelmaschinen benötigt werden.
Dazu muss sich die Spulmaschine für Handbedienung sowie für automatische Bedienung eignen. Finir die Handbedienung ist die erste Bedingung die gute Zugänglichkeit für das Anknüpfen neuer Fäden.
Das Hochleistungsmagazin, das vorher be sehrieben wurde, benötigt notwendigerweise viel Raum und ist oberhalb und mit der Spu- lenspindel verbunden angeordnet, zwecks Platzeinsparung und zwecks Ermögliehung deren Beschickung durch zu bewickelnde Hülsen. Eine solche Anordnung versehlechtert die Zugänglichkeit für die ins Auge gefassten Zwecke.
Für die ins Auge gefasste Bedienungsart ist aber nur ein Magazin mit kleiner Ladefähigkeit notwendig, wegen der begrenzten Anzahl von automatischen Wechseln, die ausgeführt werden können, bevor die Bedienungs- person der Maschine wieder ihre Aufmerksam- keit schenken muss zur Beschickung mit Vorratsspulen ; zu gleicher Zeit können ohne Lei stungseinbusse weitere Hülsen in das Magazin nachgeladen werden.
Aus diesem Grund besitzt die Variante ein Magazin, für drei Hülsen, die übereinander unterhalb der Hülsenhalter und rechts von ihnen und von der automatischen Nocken- steuerung angeordnet sind, zwecks Freilassung von Raum mit Zugänglichkeit von der linken Seite aus durch Verwendung des Raumes zwi- schen denselben und dem Noekengetriebe, durch welchen die bewickelte Hülse abfällt oder ausgeworfen wird, wie dies normalerweise getan wird. Es sei erwähnt, dass die Kapazität nicht notwendigerweise nur auf drei Hülsen eingeschränkt sein muss, denn es könnte in vernünftigen Grenzen mit jeder Tiefe ausgeführt werden.
Die Hülsen werden durch einen Arm in mehr oder weniger ähnlicher Weise vom Magazin in die Bewickelstellung gebracht, wie bei den normalen Konstruktionen, mit der Ausnahme, dass die Hülsen zum Zuführarm hinauf nachgeführt werden, da er sich über dem Magazin befindet und nicht zum Arm hinunter, wie dies im ersten Ausführungsbei- spiel der Fall war.
Die Bewegungsrichtung der Hillse bedingt eine andere Ausführungsform des Zuführ- armes, da sie entgegen der beschriebenen Bewegung erfolgt, bei welcher man sich zur Er leichterung der Steuerungsbetätiglmg auf die Schwerkraft verlassen konnte. Der vorgesehene Meehanismus ist in den Fig. 18 bis 22 gezeigt. Er enthält ein ortsfestes, auf einem Hauptchassis montiertes Gestell 112, mit dem zwei Winkeleisen 111 verstellbar verschraubt sind. Die Winkeleisen besitzen Verzahnungen llla zum Aufnehmen der einzelnen Hülsen.
Zu je einem Zahnpaar gehört ein Finger 113, der an einem um eine vertikale Achse verschwenkbaren Arm befestigt ist. Durch Tor sionsfedern werden die Arme so belastet, dass die schrägen Flächen der Finger gegen die Hülsen gedrückt werden, um sie festzuhalten.
Auf jeder Seite sind an einem in vertikalen Führungen 114 beweglichen Schlitten federbelastete Halter 115 angebracht, die zur Aufnahme der Kopf-und Schwanzdurchmesser aller vorkommenden Hülsenformen eingestellt werden können.
Die Halter an den beiden Schlitten sind ein wenig verschieden, da ja im allgemeinen die Hülsen am Kopf dicker sind als am Schwanz ; vom Standpunkte der Arbeitsweise aus sind die beiden Halterarten aber dieselben. Wenn die Schlitten ansteigen, das heisst zur Weiterbeförderung der Hülsen nach oben gezogen werden, erfassen die Halter die Hül- sen von unten an ihren beiden Enden und heben sie auf die nächste Verzahnung ; da sie auf schwenkbaren Lappen 116 an den Schlit- ten montiert sind, können sie ausschwenken, um der Hülse das Ausweichen an den Zähnen der Winkeleisen zu ermöglichen. Die Halter, die auch um die Zapfen 119 drehbar sind, werden durch Federn 117 in einer senkrechten Stellung gehalten.
An der Vorderseite besitzen die Halter Schrägflächen 118, so dass sie, wenn die Schlitten wieder nach unten fallen, den Hülsen ausweichen können.
Die Zapfen 119 sind halbkugelförmig und wirken als Begrenzer für die Hülsen im Magazin. Zum gleichen Zweck sind Führungsglieder 120 am Oberteil eines jeden Schlittens angebracht.
Die Schlitten werden mittels eines Bowdenzuges emporgezogen, dessen Seele mit dem Steuermechanismus in ähnlicher Weise verbunden ist, wie es für die vorstehende Ausfüh rungsform beschrieben ist. Das andere Ende der Seele ist mit einer : Einstell-und Über- brückungsgabel 121 am Oberteil des vordern Geriistpfostens verbunden, von wo aus es zwei fach geführt ist, wobei die eine Abzweigung direkt hinunter zum vordern (kopfseitigen) Schlittenriegel 122 führt, während die andere in einer weiteren Umhüllung zum hintern Ge rüstpfeiler führt, wo sie wieder austritt und über eine am Oberteil angeordnete Umlenk rolle läuft,
um dann innerhalb des Pfostens nach unten zu verlaufen zum hintern Schlit tenriegel 122
Die Riegel sind unter der Spannung von Gewichten 123 auf Stiften eingehakt, die von den Schlitten vorspringen. Die Gewichte sind an den Unterseiten der Riegel mit Kabeln angehängt, die sich nach unten durch den
Basissehlitten erstrecken. Werden die Sehlit- ten durch die Kabel und die Riegel empor gezogen, so stossen létztere schliesslich auf
Nockenerhebungen 124, die in den Wandun gen der Pfeiler so angeordnet sind, dass sie die Riegel von den Stiften wegziehen und es dadurch ermögliehen, dass die Schlitten im richtigen Moment nach genügendem Anheben frei abfallen.
Durch die Gewichte werden die
Riegel zurückgezogen, damit sie die Schlitten im richtigen Zeitpunkt wieder erfassen kön- nen zur Einleitung des nächsten Schrittes.
Der Zufuhrarm 125 unterscheidet sich von dem, der im Zusammenhang mit dem grossen
Magazin beschrieben wurde, dadurch, dass er ein Schwenkzentrum hat und einen entsprechend grosseren Weg durchlaufen muss, um eine Hülse zwischen die Hülsenhalter zu bringen. Ferner ist er mit Greifern 126 an statt mit Hülsenhaltern versehen. Die Greifer sind federbelastet und hängen wie Klammern zum Festhalten der Hülse herab. Die leeren
IIiilsen werden durch die Schlitten von untern in die Greifer gestossen.
Im übrigen arbeitet dieses Magazin analog wie die im Detail besehriebene erste Ausfüh- rungsform.