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Verfahren zur Herstellung von Wollfarbstoffen der Anthrachinonreihe
Es ist bekannt, daß die Danthrachinonylamine und ihre Derivate, welche mindestens
eine Amino-, Alkylamino- oder Arylaminogruppe als Substituenten enthalten, durch
Behandeln' mit sulfonierenden Mitteln in sehr echte graue bis schwarze Wollfarbstoffe
übergeführt werden können.
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Es ist auch bekannt, daB man durch Behandeln von ¢, q.'-Dioxy-i, i'-dianthrachinonylamin
mit Schwefelsäure zu einem graublauen Farbstoff gelangen kann- (s. Patent 536 827,
Beispiel 3), welcher aber nicht besonders lichtecht ist.
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Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daB man durch Behandlung
von Dianthrachinonylaminen der. allgemeinen Formel
worin X mindestens eine Hydroxylgruppe bedeutet, oder deren Derivaten. mit- Sulfonierungsmitteln
zu sehr echten grauen, grüngrauen bis schwarzen Farbstoffen gelangen kann. Je nach
dem angewendeten Ausgangsprodukt und der Behandlungsart zeichnen sich die nach dem
vorliegenden Verfahren hergestellten Farbstoffe vor den bekannten durch bessere
Licht- oder Walkechtheit oder besseres Egalisierungsvermögen aus.
Zur
Ausführung des Verfahrens werden die Ausgangsstoffe beispielsweise mit rauchender
Schwefelsäure bei verschiedenen Temperaturen behandelt, wobei die Behandlung ohne
weitere Zusätze erfolgen, oder in Anwesenheit von Borsäure, Quecksilber, deren Salzen
und Oxyden stattfinden kann. Eine andere Ausführungsform besteht im Erhitzen mit
Alkalisulfiten; diese wird mit Vorteil dort angewendet, wo es sich um die Verarbeitung
von halogenierten Oxydianthrachinonylaminen handelt. Beispiel i io Teile 4-Methylamino-4'-oxy-1,
i'-dianthrachinonylamin (hergestellt durch Kondensation von i-Methylamino-4-bromanthrachinon
mit i, 4-Oxyaminöanthrachinon in Gegenwart eines säurebindenden Mittels und eines
Katalysators in einem hochsiedenden organischen Lösungsmittel) werden in ioo Teilen
Oleum 25°joig gelöst und in Gegenwart von io Teilen getrockneter Borsäure und o,oi
Teil Quecksilbersulfat so lange auf 135 bis 14o° C erhitzt, bis eine herausgenommene
Probe sich in Wasser leicht löst.. Man läßt die Sulfonierungsmasse nun erkalten,
rührt sie in Wasser ein und isoliert den Farbstoff in üblicher Weise. Er färbt Wolle
und Seide in graugrünen Tönen an; die Wollfärbungen werden durch Nachchromieren
noch etwas grünstickiger. Er besitzt ausgezeichnete Echtheitseigenschaften und besonders
eine bemerkenswerte Lichtechtheit. Beispiel e io Teile des durch Bromierung von
4-Methylamino-4'-oxy-i, i'-dianthrachinonylamin erhaltenen Dibromderivates werden
mit 4o Teilen Phenol und 4o Teilen einer 48volumprozentigen Kaliumsulfitlösung so
lange auf 14o° C erhitzt, bis sich das anfangs unlösliche Ausgangsprodukt gelöst
hat. Dann destilliert man das Phenol mit Wasserdampf ab und isoliert den Farbstoff
auf übliche Weise. Er färbt Wolle in bläulicheren Tönen an als der nach Beispiel
i erhaltene Farbstoff. Beispiel 3 io Teile 4-Methylamino-5'-oxy-i, i'-dianthrachinonylamin
(hergestellt durch Kondensation: von i-Methylamino-4-bromanthrachinon mit i, 5-Oxyaminoanthrachinon)
werden mit i 5o Teilen Oleum 28o/oig, 5 Teilen getrockneter Borsäure und o,oi Teil
Quecksilberoxyd so lange auf 135° erhitzt, bis eine herausgenommene Probe sich leicht
in Wasser löst. Darauf wird der Farbstoff in üblicher Weise isoliert. Er färbt Wolle
in grünlicheren Tönen an als der Farbstoff des Beispiels i, die durch Chromieren
grauer werden. Die Echtheiten der Färbungen sind bemerkenswert. Beispiel 4 Verwendet
man an Stelle des 4-Methylamino-5'-oxy-1, i'-dianthrachinonylamins das isomere 4-Methylamino-8'-oxy-i,
i'-dianthrachinonylamin (hergestellt durch Kondensation von i-Methylamino-4-bromanthrachinon
mit i, 8-Oxyaminoanthrachinon), so erhältman mit sehr guter Ausbeute einen Farbstoff,
dessen Eigenschaften dem Farbstoff des Beispiels 3 ähnlich sind.
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Beispiel s io Teile 4-Methylariiino-8'-oxy-i, i'-dianthrachinonylamin
werden in einem geschlossenen Gefäß mit 2801oigem Oleum auf ioo bis 11ö° C sä lange
erhitzt, bis eine herausgenommene Probe sich leicht in Wasser löst. Der so erhaltene
Farbstoff gibt grauere Nuancen als der Farbstoff des Beispiels 4. Beispiel 6 ioTeile4-Methylamino-5',
8'-dioxy-i, i'-dianthraclfiinonylamin werden, wie im Beispiel 3 beschrieben, behandelt.
Man erhält einen Farbstoff mit ausgezeichneten färberischen Eigenschaften. Ähnliche
Farbstoffe werden erhalten, wenn man z. B. 4=Methylamino-3', 4'-dioxy-i, i'-dianthrachinonylamin
oder andere 4-Methylamino-i, i'-dianthrachinonylamine, welche im zweiten Anthrachinonkern
eine oder mehrere Oxygruppen enthalten, verwendet.
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Beispiel? io Teile. 4-Methylamino-4'-oxy-i, i'-dianthrachinonylamin
werden in einem geschlossenen Gefäß mit 15o Teilen 28o/oigem Oleum längere Zeit
auf 9o° C erhitzt, wobei ein grauer Farbstoff, dessen Nuance durch Nachchromieren
wenig verändert wird, erhalten wird. Beispiel 8 io Teile 4-Methylamino-4'-oxy-i,
i'-dianthrachinonylamin werden mit 75 Teilen 28o]oigem Oleum und o,oi Teil Quecksilberoxyd
auf 135° C erhitzt und nach beendeter Sulfonierung der Farbstoff in üblicher Weise
isoliert. Er färbt Wolle in grauen Tönen an. Beispi.el9 ioTeile4-Methylamino-3',
4'-dioxy-i, i'-dianthrachinonylamin (hergestellt durch Kondensation von a-Aminoalizarin
mit i-Methylamino
-4-bromanthrachinon) werden mit 75 Teilen 28°/oigem
Oleum, 5 Teilen getrockneter Borsäure und o,oi Teil Quecksilbersulfat so lange auf
135° C erhitzt, bis eine herausgenommene Probe sich in Wasser leicht löst. Man erhält
dabei einen Farbstoff, der Wolle und Seide in grauen Tönen färbt. Beispielio ioTeile
4-Methylamino-2', q.'-dioxy-i, i'-dianthrachinonylamin (erhalten durch Kondensation
von Purpurinamid mit i-Methylamino-q.-b@romanthrachinon) werden, wie im Beispiel
g beschrieben, behandelt. Man erhält einen Farbstoff, welcher Wolle in grauen Tönen
anfärbt.