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Verfahren zur Herstellung asymmetrischer indigoider Küpenfarbstoffe
In der Patentschrift 552 927 ist ein Verfahren zur Herstellung asymmetrischer indigoider
Farbstoffe beschrieben, nach dem 5-Methyl-6-halogen-3-oxythionaphthene und deren
2-Derivate mit solchen zur Herstellung von indigoiden Farbstoffen geeigneten Verbindungen,
- die verschieden 'sind von den 5-Methyl-6-halogen-3-oxythionaphthenen und deren
2-Derivaten, kodensiert werden.
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Es wurde nun gefunden, daß man asymmetrische indigoide Küpen.farbstoffe
von großer Ausgiebigkeit und sehr guten Echtheitseigenschaften erhält, wenn man
5, 6-Dihalogen-3-oxythionaphthene und deren 2-Derivate, wie die 5, 6-Dihalogen-3-oxythionaphthencarbonsäuren,
die 5, 6-Dihalogen-3-oxythionaphthenchinone bzw. die entsprechenden Halogenide,
Anile, Oxime o. dgl., mit solchen zur Herstellung von indigoiden Farbstoffen geeigneten
Verbindungen kondensiert, welche verschieden sind von den 5, 6-Dihalogen-3-oxythionaphthenen
und deren 2-Derivaten.
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Zwecks Verbesserung ihrer färberischen Eigenschaften können die Farbstoffe
noch halogeniert werden. Sie können ferner nach bekannten Methoden in Leukoestersalze
übergeführt werden.
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Die 5, 6 - Dihalogen - 3 - oxythionaphthene können z. B. nach folgenden
bekannten Methoden hergestellt werden: Die 3, 4-Dihalogen-i-phenylthioglykolsäuren
werden. mit Phosphortrichlorid in die Säurechloride übergeführt und diese hierauf
mit Aluminiumchlorid kondensiert, oder- man behandelt die- 3, 4-Dihalogen-i-phenylthioglykolsäuren
mit Chlorsulfonsäure: Das auf solche Weise dargestellte 5, 6-Dichlor-3-oxy_-thiönaphthen
bildet farblose Nadeln und schmilzt bei 128°.
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Die 3, 4-Dihälogen=i-phenylthioglykolsäu= ren können zweckmäßig durch
Reduktion der 3, 4-Dihalogenbenzol- i -sulfochloride mit Zinkstaub und Kondensation
der entstandenen Thiophenole mit Chloressigsäure gewönnen werden.
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Die 5, 6 - Dihalogen- 3 - oxythionaphthene können- zwecks Herstellung
-weiterer Zwischenprodukte nach bekannten Methoden mit geeigneten Verbindungen,
wie aromatischen N itrosoverbindungen, kondensiert und die so
erhältlichen
Anile in Thionaphthenchinone bzw. deren-Halogenide übergeführt werden. Das z. B.
aus p-Nitrosodimethylanilin erhältliche p-Dimethylaminoanil des 5, 6-Dichlor-3-oxythionaphthens
bildet rotbraune metallglänzende Blättchen vom Srnp. 2o2 bis 2030.
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Durch Eintragen der Anile in warme Mineralsäuren entstehen die entsprechenden
Thionaphthenchinone. Das 5, 6-Dichlorthionaphthenchinon bildet gelbbraune Nadeln
vom Smp. 154 bis r55°.
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FolgendeBeispiele erläutern die Erfindung: Beispiels 2r8 Teile 5,
6-Dichlor-3-oxythionaphthen und 33o Teile p-Dimethylaminoanil des 4-Methyl-6-chlor-3-oxythionaphthens
werden in 4ooo Teilen Alkohol zum Sieden erhitzt. Nach beendeter Kondensation wird
der in guter Ausbeute abgeschiedene Farbstoff filtriert, gewaschen und getrocknet.
Er stellt ein- blaustichigrotes Pulver dar, das sich in Schwefelsäure mit grüner
Farbe löst. Der Farbstoff bildet eine gelbe Küpe und färbt Baumwolle in kräftigem
blaustichigrotem Ton von ausgezeichneter Chlor-, Wasch- und Beuchechtheit. Beispiel
e 2I8 Teile 5, 6-Dichlor-3-oxythionaphthen und 332 Teile p - Dimethylaminoanil des
2, 3-Naphthoxythiophens werden in 40oo Teilen Alkohol zum Sieden erhitzt, bis die
Kondensation zum Farbstoffe beendet ist. Man filtriert und trocknet. Der neue Farbstoff
bildet ein grauviolettes Pulver und löst sich in Schwefelsäure mit grüner Farbe.
Aus orangefarbiger Küpe wird Baumwolle in dunkelvioletten Tönen gefärbt, die sehr
gute Chlor-, Wasch- und,Beuchechtheit zeigen.
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Beispiel 3 218 Teile 5, 6-Dichlor-3-oxythionaphthen und 182
Teile Acenaphthenchinon werden in 40oo Teilen Alkohol zum Sieden erhitzt. Nach beendeter
Kondensation wird der Farbstoff filtriert und getrocknet. Man erhält ein orangefarbiges
Pulver, das in Schwefelsäure mit grüner Farbe in Lösung geht. Der Farbstoff bildet
eine schwarzviolette Küpe und färbt Baumwolle in kräftigem scharlachrotem Ton von
guter Chlor-, Wasch- und Beuchechtheit.
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Beispiel 4 351 Teile p-Dimethylaminoanil des 5, 6-Dichlor - 3 - oxythionaphthens
und 194 Teile 6 - Äthoxy - 3 - oxythionaphthen werden in 40oo Teilen Alkohol zum
Sieden erwärmt. Der Farbstoff wird nach erfolgter Kondensation abfiltriert und getrocknet.
Er stellt ein bordeauxrotes Pulver dar; das sich in Schwefelsäure mit grünblauer
Farbe löst. Aus gelber Küpe wird Baumwolle in kräftigen granatroten Tönen von guter
Wasch-, Chlor-und Beuchechthet gefärbt.
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An Stelle des p-Dimethylaminoanils kann man mit gleichem Ergebnis
auch das 5, 6-Dichlorthionaphthenchinon verwenden.
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In der nachfolgenden Tabelle sind weitere Beispiele von nach vorliegendem
Verfahren aus 5, 6-Dichlor-3-oxythionaphthen erhältlichen Farbstoffen angegeben.
Farbe Farbe Farbe Färbe |
5, 6-Dichlor-3-oxythionaphthen und des Farbstoffs in der der
Kü der gefärbten |
Schwefelsäure Pe Baumwolle |
5, 7-Dibromisatinchlorid. . . . . . ...... Rotviolett
Grünblau Gelb Rotviolett |
5-Bromisatinchlorid ................ Dunkelgrau- Grünblau
Gelb Blauviolett |
violett |
p-Dimethylaminoanil des 8-Chlor- Braunviolett Grün Gelb Korinth |
z, 2-Naphthoxythiophens |
p-Dimethylaminoanil des z-Chlor- Violett Grün Rotorange Violett |
2, 3-Naphthoxythiophens |
p-Dimethylaminoanü des 2, i-Naphth- Dunkelrot- Blau Orange
Bräunlich- |
oxythiophens braun Bordeaux |
p-Dimethylaminoanil des 6-Chlor- Bordeaux Grün Gelb Blaustichig- |
3-oxythionaphthens rot |
5, 7-Dibromisatin .................. Braunrot Rotviolett
Gelb Gelblich- |
Bordeaux |
p-Dimethylaminoanil des x, 2-Naphth- braunes Grün Gelborange
Bordeaux |
oxythiophens Bordeaux |
p-Dimethylaminoanü des 5-Chlor- Rotviolett Grün Gelb Blaustichig- |
7-methyl-3-oxythionaphthens rot |